Unfortunately, we don't support your browser (Internet Explorer) anymore, some functionalities could not work. Click here to get information on how to upgrade your browser.

Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen
Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen

Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen

Wie kann man das heimische TV-Programm auch im Campingurlaub schauen und was braucht man dafür?
freeontour
FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Hymer

Ob man das Wohnmobil an die Küste der Normandie steuert oder den Wohnwagen an einem See in Schweden abstellt – auch während des Campingurlaubs oder der Wohnmobiltour muss niemand auf seine Lieblingsserien oder die Nachrichten im heimischen TV verzichten, sofern man das nicht möchte. Dafür gibt es verschiedene technische Möglichkeiten, die jeweils ihre Vorteile und Nachteile haben. Freeontour stellt die wichtigsten Optionen fürs Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen vor. 

Option 1: Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen mit Sat-Schüssel

Wenn es um das Thema Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen geht, ist die Satellitenanlage der Klassiker schlechthin. Meist wird sie direkt auf dem Dach des Campingfahrzeugs verbaut. Es gibt aber auch mobile Sat-Anlagen, die man auf dem Campingplatz oder auf dem Wohnmobilstellplatz manuell neben dem Fahrzeug aufbauen muss. Die Sat-Anlage auf oder neben dem Campingfahrzeug hat den entscheidenden Vorteil, dass man mit einer solchen innerhalb von Europa im Prinzip alle TV-Sender empfangen kann, wie man es von zu Hause gewohnt ist. Dabei stehen viele private TV-Kanäle kostenfrei in SD-Qualität zur Verfügung, die meisten öffentlich-rechtlichen Sender in HD-Qualität. Wer auch die privaten TV-Sender in HD sehen möchte, muss gegen Gebühr ein entsprechendes Paket abonnieren.

Was braucht man für Sat-TV im Wohnmobil oder Wohnwagen?

Wer auf Reisen in Europa deutschsprachige TV- und Radio-Sender per Satellit empfangen möchte, benötigt zunächst eine Satellitenantenne, die auf den Satelliten Astra 1 ausgerichtet wird. Er wird auch entsprechend seiner Position Astra 19,2 genannt. Viele Wohnmobile und Caravans haben dafür eine Parabolantenne auf dem Dach fest installiert, die klassische Schüssel. Wer das Schweizer Fernsehen empfangen möchte, muss die Antenne hingegen auf den Satelliten Hotbird ausrichten. Beide Satelliten haben einen Sendebereich, der im Prinzip ganz Europa umfasst. In den Randgebieten des jeweiligen Sendebereichs, der so genannten Ausleuchtzone, kann der Empfang etwas eingeschränkt sein. Das ist bei Astra 1 beispielsweise ganz im Süden von Spanien und Portugal oder im Norden Skandinaviens der Fall. Wer gerne in diese Regionen reist, sollte eine möglichst große Parabolantenne an Bord haben, da Parabolantennen die größte Empfangsreichweite haben.

Flachantennen und Domantennen haben eine deutlich geringere Empfangsreichweite als die klassische Schüssel, die mit Durchmessern zwischen 60 cm und 85 cm erhältlich ist. Dabei ist der Empfangsradius auch bei dieser von der Größe des Parabolspiegels abhängig. Auf Reisen in die Grenzregionen der Ausleuchtzone, beispielsweise nach Andalusien oder Finnland, sollte man eine Parabolantenne mit mindestens 80 cm Durchmesser haben. 

Generell muss man die Sat-Antenne nach einem Ortswechsel neu auf den Satelliten ausrichten. Besonders bequem funktioniert das mit einer vollautomatischen Sat-Anlage, die mit einem elektrischen Stellmotor ausgestattet ist und sich bei Einschalten automatisch das passende Satellitensignal sucht. Wer seine Satelliten-Antenne auf dem Dach von Wohnmobil oder Wohnwagen fest installiert und häufig den Standort wechselt, ist mit einer vollautomatischen Satellitenanlage auf jeden Fall gut beraten. Wer sich für eine deutlich kostengünstigere mobile Sat-Anlage entscheidet, kann das Ausrichten auch per Hand mit Hilfe eines Sat-Kompasses oder eines elektronischen Sat-Finders erledigen.

TV-Vorbereitung und TV-Komponenten beim Fahrzeugkauf direkt bestellen

Wer sich für eine Festinstallation der Sat-Anlage auf dem Wohnmobil oder Wohnwagen entscheidet, sollte dies schon beim Kauf des Campingfahrzeugs berücksichtigen und mindestens die TV-Vorbereitung des Fahrzeugs direkt mitbestellen. Denn für die Festinstallation muss ein Koaxialkabel aus dem Inneren von Wohnmobil oder Caravan mit der Schüssel auf dem Dach verbunden werden. Auch Stromanschlüsse beziehungsweise Stromkabel sind notwendig. Die einfachste und bequemste Lösung ist es natürlich, beim Kauf von Wohnmobil oder Wohnwagen die komplette TV-Installation zu bestellen, damit dem Fernsehvergnügen ab dem ersten Campingtrip mit dem neuen Fahrzeug nichts im Weg steht und man sich im Nachhinein nicht noch extra darum kümmern muss.

Manche Caravaning-Hersteller bieten bei der optionalen Ausstattung auch so genannte TV-Pakete an, welche Sat-Antenne und deren Installation gepaart mit TV-Bildschirm, Wandhalterung und der dazugehörigen Installation beinhalten. Vorteil einer solchen Lösung ist zusätzlich, dass das Gewicht der TV-Sonderausstattung schon beim Konfigurieren des Fahrzeugs in die Gewichtskalkulation einfließt. Oft lohnt sich auch ein Blick auf die Sondermodelle der Caravaninghersteller, da hier manchmal ein komplettes TV-Paket schon inbegriffen ist. Aktuell ist das beispielsweise bei den Sondermodellen der Edition 24 von Carado der Fall und auch bei den Editionswohnmobilen von Hymer

Tabelle: Vorteile und Nachteile beim Sat-TV im Wohnmobil oder Wohnwagen

Option 2: Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen mit DVB-T2 HD

Die günstigste Variante, um während des Campingurlaubs oder der Wohnmobiltour fernzusehen, ist der Übertragungsstandard DVB-T2 HD. Das gilt aber nur für Camper, die ihren Urlaub hauptsächlich im eigenen Land oder in Grenznähe verbringen – oder aber im Ausland auf Fernsehempfang verzichten können.

Im Inland hat der terrestrische Fernsehempfang über DVB-T2 zwei große Vorteile: Einerseits verfügen die meisten modernen Camping-TV-Geräte bereits über einen integrierten DVB-T2-Tuner, so dass kein externer Receiver erforderlich ist. Zum anderen kann man mit DVB-T2 eine ganze Reihe an TV-Kanälen kostenfrei in HD-Qualität empfangen. In Deutschland beispielsweise sind das ca. 20 TV-Kanäle, weitere 20 Kanäle können gegen Gebühr über ein CI+-Modul freigeschaltet werden. Für den Empfang der TV-Signale ist lediglich eine DVB-T2-Antenne notwendig, die man im oder am beziehungsweise auf dem Campingfahrzeug anbringen kann und je nach Ausführung kostengünstig zu haben ist. Ein weiterer Vorteil des terrestrischen Empfangs ist, dass der Empfang über Sendemasten erfolgt, die weniger störanfällig als Satellitenanlagen sind, wenn es um schlechtes Wetter oder Abschattung durch Häuser oder Bäume geht. 

Der große Nachteil von DVB-T2 HD ist aber wie oben beschrieben, dass man damit die heimischen Fernsehsender nur im eigenen Land sehen kann. Im Ausland kann man bisweilen die terrestrischen TV-Sender des jeweiligen Urlaubslands sehen, sofern im Reiseland Fernsehsignale über DVB-T2 oder den Vorgängerstandard DVB-T verbreitet werden. Das ist in vielen europäischen Ländern der Fall.

Hinweis: In der Schweiz wurde DVB-T schon vor Jahren abgeschafft und der Standard DVB-T2 nie eingeführt. Hier würde der Fernsehbildschirm mit DVB-T2 HD einfach schwarz bleiben.

Tabelle: Vorteile und Nachteile beim Fernsehen mit DVB-T2 HD im Wohnmobil oder Wohnwagen 

Option 3: Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen per Internet

Wer einen stabilen und schnellen Zugang zum Internet im Wohnmobil oder Wohnwagen hat, kann prinzipiell auch online auf sein TV-Programm zugreifen oder aber über verschiedene Mediatheken oder Streaming-Dienste seine Lieblingssendungen und Lieblingsserien schauen. Dabei sollte man aber darauf achten, dass gerade die Übertragung von hochauflösenden Fernsehsendungen, Filmen und Serien besonders viel Datenvolumen verbraucht und man eine entsprechende Mobilfunk- oder WLAN-Lösung einsetzt, die dem persönlichen Nutzungsverhalten entspricht.

Und natürlich setzt auch das Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen per Internet voraus, dass man ein gutes und stabiles Mobilfunksignal empfängt und sein Campingfahrzeug entsprechend auf dem Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz platziert. Außerdem benötigt man einen Smart TV-Bildschirm, sofern man seine Sendungen und Serien nicht auf dem Tablet, Laptop oder Smartphone schauen möchte.

Kann man auch im Ausland per Internet die heimischen TV-Sender schauen?

Die Antwort lautet: ja und nein. Verallgemeinert lässt sich sagen, dass EinwohnerInnen der EU auch auf Reisen im EU-Ausland seit einigen Jahren das Recht haben, im gleichen Umfang auf bezahlte Streaming-Dienste zuzugreifen wie zu Hause. Das betrifft sowohl die einschlägigen Streaming-Dienste für Musik, Filme und Serien als auch Anbieter von IPTV-Plattformen, sofern man dort ein kostenpflichtiges Konto oder einen kostenpflichtigen Zugang besitzt. Über diese IPTV-Plattformen, zu denen beispielsweise Zattoo, waipu.tv oder Magenta TV zählen, kann man innerhalb der EU sowie einzelnen Ländern des Schengenraums also auch sein gewohntes TV-Programm streamen. 

Anders sieht es aber aus, wenn man beispielsweise die Mediatheken und Live-Streams einzelner Fernsehsender aus dem Ausland ohne kostenpflichtige IPTV-Plattform aufrufen möchte. Hier haben die Sendeanstalten nach wie vor das Recht, Zugriffe aus dem Ausland per Geoblocking zu unterbinden, was sie bei verschiedenen Angeboten und Live-Streams auch tun. Dies geschieht oft anhand der IP-Adresse, mit der man sich auf Reisen ins Internet einwählt. Rein technisch gesehen kann man dieses Geoblocking umgehen, indem man sich über einen VPN-Dienst mit Server im Heimatland ins Internet einwählt. Die Nutzung eines VPN-Dienstes an sich ist zunächst einmal legal, sofern es nicht ausdrücklich vom jeweiligen Inhalteanbieter untersagt ist. Um herauszufinden, ob der jeweilige TV-Sender dies erlaubt, muss man aber sehr genau in die Allgemeinen Nutzungsbedingungen sehen. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich daher die Nutzung eines IPTV-Anbieters, von denen manche auch zeitlich beschränkte Abos für einzelne Monate anbieten.

Wer schon zu Hause einen solchen Anbieter nutzt, kann sein Konto ohne zusätzliche Kosten auch unterwegs nutzen. Je nach Anbieter kann man über eine App auf dem Smart TV direkt auf das Angebot zugreifen oder aber man benötigt eine Streaming-Box oder einen Streaming-Stick, den man mit dem WLAN und dem Empfangsgerät verbindet. Zwingend erforderlich ist ein solcher Receiver, wenn Wohnmobil oder Wohnwagen noch nicht über ein Smart TV verfügen.    

Tabelle: Vorteile und Nachteile beim Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen per Internet 

Option 4: TV und Internet per Satellit

Definitiv die teuerste Option ist es, sowohl die TV-Signale als auch die Internetverbindung per Satellit zu empfangen. Solche Lösungen haben mittlerweile einzelne Spezialanbieter im Programm, beispielsweise Filiago. Dabei wird die Parabolantenne mit zwei LNBs ausgestattet – einem klassischen LNB für den TV-Empfang und einem iLNB für den Internetzugang. Der große Vorteil ist, dass hiermit auch in abgelegenen Gegenden in Europa sowohl TV-Signale abgerufen werden können als auch eine Internetverbindung über den Satelliten hergestellt werden kann. Außerdem ist auch das Telefonieren per VoiceOverIP möglich.

Die Preise für die Hardware einer solchen Lösung beginnen bei mehreren tausend Euro, hinzu kommen monatliche Kosten für die jeweiligen Tarife für die Internetnutzung. TV und Internet per Satellit lohnt sich daher überwiegend für Camper, die extrem viel mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs sind und nicht über eine IPTV-Plattform fernsehen möchten.  

Braucht man spezielle TV-Geräte für Wohnmobil oder Wohnwagen?

Für den Einsatz im Wohnmobil oder Wohnwagen ist ein spezielles Camping-TV-Gerät aus zwei Gründen zu empfehlen: Zum einen können Camping-Fernseher in der Regel sowohl mit einem 12-Volt-Netzteil über die Bordbatterie als auch mit einem 230-Volt-Netzteil über den Landstromanschluss betrieben werden. Zum anderen sind Camping-TV-Geräte speziell für den Einsatz im Fahrzeug konzipiert, so dass eine besondere Innenarchitektur des Geräts die Komponenten im Inneren vor Erschütterungen während der Fahrt schützt. Hinzu kommt, dass die 12-V-TV-Geräte in der Größe meist an die Raumverhältnisse in einem Wohnmobil oder Wohnwagen angepasst sind. Gängige Bildschirmdiagonalen beim Camping-TV reichen von 16 Zoll bis hin zu 32 Zoll.

Wie die meisten modernen TV-Geräte verfügen heutige Fernsehgeräte für Wohnmobil und Caravan bereits über integrierte Receiver beziehungsweise Tuner für den Satellitenempfang (DVB-S2) und den Empfang terrestrischer Signale (DVB-T2), so dass keine externen Receiver mehr erforderlich sind. Viele TV-Geräte sind mittlerweile auch als Smart TV für die Nutzung von Internet- und Streaming-Diensten erhältlich.  

Welche Option ist die beste zum Fernsehen im Wohnmobil oder Wohnwagen?

Wie so oft lässt sich pauschal nicht sagen, welche Option die beste für den mobilen TV-Empfang im Wohnmobil oder Wohnwagen ist. Letztlich ist dies stark abhängig vom individuellen Nutzungsverhalten und auch vom Reiseverhalten. Wer mit seinem Campingfahrzeug überwiegend im Heimatland unterwegs ist und nur gelegentlich die Nachrichten oder mal einen Film schauen möchte, hat mit DVB-T2 eine sehr kostengünstige Möglichkeit für den Fernsehempfang. Ausnahme sind hier EinwohnerInnen der Schweiz, wo es kein DVB-T mehr gibt. Wer sein Wohnmobil oder den Wohnwagen ohnehin mit einem LTE-Router und LTE-Antenne für stabiles Internet unterwegs ausgestattet hat, kann gut auf die Dienste einer IPTV-Plattform zurückgreifen und das Internet auch für den TV-Empfang nutzen. Dabei sollte man aber das Datenvolumen und den Stromverbrauch im Auge behalten. 

Und all jene, die auch auf Reisen viel TV schauen, eine große Senderauswahl haben möchten und gerne in sehr abgelegenen Gegenden übernachten, sind mit einer Sat-Anlage gut beraten. Wer dabei auf möglichst viel Komfort setzt, entscheidet sich für eine vollautomatische und fest installierte Sat-Anlage. Kostengünstiger geht das auch mit einer mobilen Sat-Anlage, die aber jedes Mal auf- und abgebaut werden muss.

Das könnte Sie auch interessieren

Die schönsten Routen