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Deutsche Fachwerkstraße: Neckar bis Schwarzwald
Deutsche Fachwerkstraße: Neckar bis Schwarzwald

Deutsche Fachwerkstraße: Neckar bis Schwarzwald

Wohnmobiltour entlang der Deutschen Fachwerkstraße zwischen Neckar und Schwarzwald
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Tarja Prüss, Titelbild: D. Wissing

Freeontour präsentiert eine Alternative zur Regionalroute in Süddeutschland entlang der Deutschen Fachwerkstraße: statt an den Bodensee geht es nun in den Schwarzwald. Perfekt für ein verlängertes Wochenende oder einen Kurztrip. 

Die klassische Strecke der Regionalroute Süddeutschland der Deutschen Fachwerkstraße führt von Mosbach im Neckartal bis Meersburg am Bodensee. Es gibt aber eine weitere Option für alle, die dem Trubel am Bodensee entgehen möchten. Biegt man bei Bad Urach in Richtung Schwarzwald ab, kann man der Fachwerkstraße rund 260 Kilometer lang bis Sasbachwalden folgen. Eine reizvolle Strecke, auf der sich steile Weinberge, bunte Streuobstwiesen und ausgedehnte Wälder abwechseln. Die romantischen Orte zeigen unterschiedlichen Stile südwestdeutschen Handwerks. Einige davon stellt Freeontour hier zusammen mit geeigneten Stellplätzen und Übernachtungsmöglichkeiten vor.

Station 1: Nehren - Fachwerkdorf im Streuobstparadies

Am Fuß der schwäbischen Alb zwischen Tübingen und der Burg Hohenzollern liegt die kleine Stadt Nehren. Ihr schöner Ortskern ist geprägt ist von einer stattlichen Zahl alter Fachwerkhäuser. Besonders auffallend neben den unterschiedlichen Formen der Dächer sind die Außentreppen, welche die oberen Stockwerke vom Hof her erschließen. Da der historische Ortskern von Nehren von besonderer heimatgeschichtlicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Bedeutung ist, wurde er 2003 unter Denkmalschutz gestellt.

Eine der Hauptattraktionen von Nehren ist die imposante Martinskirche, die in der Nähe des Ortszentrums liegt. Die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und verfügt über einen beeindruckenden romanischen Turm, der das Wahrzeichen der Gemeinde ist. Die Kirche ist auch für ihre wunderschönen Fresken und Wandmalereien bekannt.

Ein weiteres Highlight von Nehren ist der Ortsteil Ofterdingen, wo sich der Mössinger Bergrutsch befindet. Dieses Naturschauspiel entstand im Jahr 1983, als ein Hang im Steinbruch plötzlich abrutschte und eine 30 Meter hohe und 100 Meter breite Wand entstand. Der Bergrutsch ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und bietet einen spektakulären Ausblick auf die umliegende Landschaft.

Naturerlebnis Nehren: Wandern im Kirschenfeld

In Nehren werden Most, Saft und edle Brände hergestellt. So verwundert es nicht, dass der Ort von Obstbaumwiesen umgeben ist, die im Frühjahr herrlich blühen. Einen Abstecher wert ist vor allem das Landschaftsschutzgebiet Kirschenfeld. Der kleine Wanderpfad Jägerwegle führt hier durch den Gemeindewald und bietet auf dem Waldlehrpfad einige Informationen über die Baumarten und andere interessante Aspekte. Für Wanderfreunde bietet Nehren auch weitere schöne Wanderwege an, darunter der Aichhaldenrundweg und der Rundweg um Nehren. Beide Wege führen durch die malerischen Landschaften und Wälder des Schwarzwalds.

Wohnmobilstellplätze in Nehren

Nur rund 500 Meter vom Ortszentrum befindet sich der gebührenfreie Wohnmobilstellplatz der Gemeinde Nehren. Insgesamt acht Stellplätze mit Stromanschluss sind vorhanden, außerdem Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Wohnwagen sind leider nicht erlaubt. Von dem Platz im Grünen in den Steinlachauen lassen sich auch gut Wanderungen oder Radausflüge starten. Zu erreichen ist der Stellplatz am einfachsten über die B27, Ausfahrt Nehren, und dann Richtung Sportanlagen. In der Nähe des Stellplatzes befinden sich auch ein Lebensmittelgeschäft und eine Bäckerei.

Station 2: Hermann-Hesse-Stadt Calw

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne: Dieser Vers aus Stufen, einem der bekanntesten Gedichte des Schriftstellers Hermann Hesse, trifft auch für den ersten Besuch in Calw zu. Die Stadt rund 33 Kilometer westlich von Stuttgart ist geprägt durch einen Namen: Hermann Hesse. Den Spuren des Literaturnobelpreisträgers, der 1877 in Calw geboren wurde, begegnet man überall in der Stadt. Mit Hilfe eines Stadtführers lassen sich alle wichtigen Stätten des Dichters, seiner Familie und seiner Werke entdecken. Den Führer gibt es beispielsweise bei der Tourismusinformation. Das Hermann-Hesse-Zentrum ist aufgrund von Sanierungsarbeiten allerdings bis ins Jahr 2024 geschlossen.

Beeindruckend sind in Calw aber auch die vielen denkmalgeschützten Fachwerkhäuser, die sich wie Perlen an einer Schnur durch die Stadt ziehen. Eindrucksvolle Fachwerkhäuser am Marktplatz, in der Lederstraße, Altburger Straße und in den winkeligen Gassen vermitteln noch heute das Bild der mittelalterlichen Stadt. Nahezu die gesamte Innenstadt Calws genießt Denkmalschutz. Über 200 Gebäude sind geschützte Häuser des späten 17. Jahrhunderts. Der Stadtgrundriss geht auf die Zeit des 13. und 14. Jahrhunderts zurück. Nach allen Stadtbränden wurde immer wieder auf den gleichen Grundmauern und Kellern neu gebaut.

Im Hochmittelalter schrieb Calw deutsche Geschichte als das vom Calwer Grafen gestiftete Hirsauer Kloster zu einem der einflussreichsten Klöster Deutschlands zählte und im berühmten Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser mitmischte. Im ehemaligen Benediktinerkloster St. Peter und Paul begegnet den Gästen ein bedeutendes Stück mittelalterliche Geschichte. Ebenfalls nicht verpassen sollte man den Kräutergarten gleich hinter der Aureliuskirche. Fast 40 Beete sind hier nach mittelalterlichem Vorbild mit unterschiedlichsten Heilkräutern angelegt, darunter auch der Arzneischatz der Hildegard von Bingen. Mehr Infos zum Kloster Hirsau bietet der Freeonotur Artikel zur Klosterroute Nordschwarzwald.  

Für alle, die es etwas aktiver mögen, heißt es in Calw ab auf den landschaftlich reizvollen Premiumwanderweg und Schwarzwald Genießerpfad Wasser-, Wald- und Wiesenpfad, der in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz direkt im Stadtgarten beginnt. Unterwegs wird es sicher nicht langweilig, denn nicht nur die Stubenfelsen und das romantische Rötelbachtal warten auf die Wanderer, sondern auch  ein Wildschweingehege.

Wohnmobilstellplätze in Calw

Am Stadtrand von Calw gibt es einen gebührenfreien Stellplatz für bis zu 30 Wohnmobile am Alten Bahnhof. Auf dem ganzjährig geöffneten Stellplatz gibt es extra für Reisemobile einen reservierten Bereich neben dem Postparkplatz. Der Untergrund ist befestigt und eben, Beleuchtung sowie Ver- und Entsorgung sind vorhanden. Stromanschlüsse sind allerdings nur für vier Fahrzeuge gegeben. 

Der zweite städtische Wohnmobilstellplatz Flößerwasen liegt nur rund 500 Meter vom Zentrum entfernt - und zwar direkt an der Nagold und dem Nagoldtalradweg in einer Grünanlage mit Sicht auf das Kloster Hirsau. Von hier aus kann man einen gut einen Kilometer langen Spaziergang zur historischen Klosteranlage und dem Klostermuseum machen. Cafés, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und der Bahnhof Hirsau sind fußläufig zu erreichen. Der Platz selbst ist eben, mit Splitt überzogen und eignet sich für Fahrzeuge bis maximal neun Meter Länge. Er bietet die üblichen Services von Strom und Beleuchtung bis hin zur Ver- und Entsorgung.

Station 3: Schiltach - Stadt des Fachwerks, der Flößer und der Gerber

Über abwechslungsreiche Schwarzwaldkurven geht es von Calw nach Schiltach. Das Fachwerkstädtchen, bekannt durch sein mittelalterliches Stadtbild, liegt zentral im Oberen Kinzigtal im Herzen des Schwarzwalds. Von Calw nach Schiltach sind es nur gut 70 Kilometer, für die man aufgrund der kurvigen Strecke aber etwas mehr Zeit einplanen sollte. Die Geschichte von Schiltach reicht zurück bis in die Zeit der Römer, die im Jahr 74 hier bereits eine Verbindungsstraße von Straßburg nach Rottweil errichteten. Die Gerber und Flößer haben Schiltach über die Grenzen hinweg bekannt gemacht. Seit 1972 ist die 4.000 Einwohner zählende Kleinstadt ein staatlich anerkannter Luftkurort im Herzen des Schwarzwalds und direkt am Fluss Schiltach gelegen.

Sehenswert sind die vielen gut erhaltenen Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die mit Blumen geschmückt tolle Fotomotive darstellen. Besonders beeindruckend ist das sogenannte Fischerhaus, ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert, das sich direkt am Fluss befindet. Ein weiteres Highlight der Altstadt ist das Rathaus, das im Renaissance-Stil erbaut wurde. Die Gelegenheit, ein Fachwerkhaus von innen anzuschauen, bietet das Museum am Markt. Zugleich erfährt man viel über die Geschichte der Stadt und des Schwarzwalds sowie über das Handwerk und das Leben in der Region.

Ein besonderes Highlight des Museums ist eine historische Apotheke aus dem 18. Jahrhundert, die vollständig erhalten ist. Ein weiteres lohnendes Ziel in Schiltach ist das Wasserwerk, ein historisches Gebäude, das am Rand der Stadt liegt. Das Wasserwerk wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut und diente zur Versorgung der Stadt mit Trinkwasser. Das Gebäude wurde sorgfältig restauriert und ist heute ein interessantes Museum über die Geschichte der Wasserversorgung in der Region.

Wohnmobilstellplätze in Schiltach

Für Wohnmobilreisende gibt es in Schiltach zwei gut ausgestattete Wohnmobilstellplätze. Einer befindet sich direkt am Fluss und bietet eine idyllische Umgebung mit herrlichem Blick auf die Altstadt. Der andere liegt am Ortsrand von Schiltach und ist etwas ruhiger, aber ebenfalls mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattet.

Die Nacht verbringen kann man natürlich auch auf dem Campingplatz in Schiltach, einem kleinen familiär geführten Platz direkt an der Kinzig. Er liegt zentral neben dem Hauptbahnhof, in die Stadtmitte sind es nur wenige Minuten zu Fuß. 

Station 4: Gengenbach -  charmanter Ort mit viel Geschichte

Gengenbach war schon bei den Römern beliebt - das belegen zahlreiche Funde, beispielsweise ein römischer Ziegelofen, der 1974 freigelegt wurde. Schon im 8. Jahrhundert ließen sich hier Benediktiner nieder, doch im 17. Jahrhundert brannten französische Truppen alles nieder. Kloster und Stadt mussten wieder aufgebaut werden. Ausgestattet mit sehr aktiven Handwerkerzünften erlebte die Freie Reichsstadt eine große Blütezeit. Das kann man heute noch an den malerischen Fachwerkhäusern und den kleinen, verwinkelten Gassen ablesen.

Die Altstadt von Gengenbach ist von einer gut erhaltenen Stadtmauer umgeben. Die meisten der Fachwerkhäuser stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und wurden im typischen Schwarzwälder Stil erbaut, mit aufwendigen Schnitzereien und Verzierungen an den Fassaden. Einige der berühmtesten Fachwerkhäuser in Gengenbach sind das Schwarzer Adler und das Engel. Diese Häuser sind beispielhaft für die Bauweise der damaligen Zeit und ziehen Besucher aus der ganzen Welt an (Siehe Titelbild: Engelgasse). Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude in Gengenbach ist das Rathaus, ein beeindruckendes Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert, das im Renaissance-Stil erbaut wurde. Es ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und wird oft als Kulisse für Filme und Fernsehserien verwendet.

Im Narrenmuseum im Niggelturm können BesucherInnen auf sieben Stockwerken eindrucksvoll die Gengenbacher Fasend erleben, wie hier die Fasnacht genannt wird. Zahlreiche Fasendfiguren sind in Lebensgröße zu sehen. Des weiteren erfährt man so manches über die Narrenkleidung, närrische Utensilien und die Entstehung der wertvollen Holzmasken. Neben den einheimischen Fasnachtsfiguren werden auch Kostüme und Masken aus dem gesamten schwäbisch-alemannischen Raum präsentiert.

Wer sich für die Geschichte der Flößer interessiert, ist im Museum der Flößergilde Schwaibach im ehemaligen Bahnwärterhaus richtig. Dieser Beruf war bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiger Broterwerb im ganzen Schwarzwald. 1894 fuhr das letzte Floß die Kinzig hinab Richtung Rhein. Im oberen Stockwerk hat die Sonderausstellung Faszination Schwarzwaldbahn ihren Platz gefunden.

Rund um Gengenbach erstreckt sich die Region Mittlerer Schwarzwald, die mit ihren mehreren hundert Kilometern beschilderten Wegen ein Paradies für Wanderer ist. Zudem genießt Gengenbach als Festspiel- und Kulturstadt einen hervorragenden Ruf: Im Juni und Juli lockt die Stadt mit dem Gengenbacher Kultursommer mit vielen Musik- und Theaterveranstaltungen. Wer dagegen im Winter kommt, kann sich auf das größte Adventskalender-Haus der Welt freuen. Dann verwandelt sich die Fassade des klassizistischen Rathauses nämlich mit seinen 24 Fenstern in ein überdimensionales Kunstwerk und zeigt Werke weltbekannter Künstler.

Wohnmobilstellplätze in Gengenbach

Parken und Übernachten kann man im Womo-Park Gengenbach. Auf dem geschotterten Untergrund ist Platz für insgesamt 40 Wohnmobile. Das Zentrum ist zu Fuß erreichbar. Der Platz liegt direkt an der Kinzig gegenüber dem Freizeitbad und bietet Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sowie Stromanschlüsse.

Ein weiterer Wohnmobilstellplatz befindet sich auf dem Parkplatz am Schlossberg. Der Platz bietet Platz für etwa 10 Wohnmobile und ist ein guter Ausgangspunkt, um die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Allerdings gibt es hier keine Sanitäranlagen oder Stromanschlüsse. Zusätzlich gibt es noch den Wohnmobilstellplatz am Campingplatz Gengenbach. Der Platz liegt etwas außerhalb der Stadt, bietet aber Platz für bis zu 50 Wohnmobile und verfügt über alle nötigen Anschlüsse sowie Sanitäranlagen. Es ist empfehlenswert, vorab zu reservieren, da die Stellplätze sehr beliebt sind und schnell voll werden können.

Station 5: Fachwerk- und Blumenstadt Sasbachwalden

Sasbachwalden ist gilt als eine der schönsten Gemeinden im Schwarzwald. Sie hat bereits mehrere Goldmedaillen für ihr schönes Ortsbild eingeheimst. Inmitten lieblicher Reblandschaften hat man nicht nur tolle Panoramaaussichten ins Rheintal, auch das Klima und die Luft gelten als hervorragend, da es in Sasbachwalden keinerlei Industrie gibt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der denkmalgeschützte Ortskern mit seinen blumengeschmückten Fachwerkhäusern, die romantischen Gaishöll-Wasserfälle, die Burgruine Brigittenschloss sowie der naheliegende Nationalpark Schwarzwald. 

Einige der schönsten Fachwerkhäuser in Sasbachwalden sind das Rathaus und das Rote Haus. Das Rathaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat eine wunderschöne Fachwerkfassade mit einem Glockenturm. Das Rote Haus ist ein besonders beeindruckendes Beispiel für Fachwerkarchitektur und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Wenn sich dann her Hunger meldet, gibt es eine Vielzahl an Restaurants, von der urigen Wein- und Vesperstube über das gutbürgerliche Landgasthaus bis hin zum Michelin-Stern gekrönten Spitzen-Restaurant. Lohnenswert ist auch der Aussichtsturm auf dem Kappelberg. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über das Dorf und die umliegenden Weinberge.

Wohnmobilstellplatz in Sasbachwalden

Nur wenige Meter vom Ortskern entfernt liegt der ganzjährig geöffnete Wohnmobilstellplatz Alde Gott mit 33 Stellflächen - gleich hinter der Alde Gott Schwarzwald Winzer eG nahe einem Kastanienwäldchen und dem Sasbach. Zur Verfügung stehen Stromanschlüsse für alle Stellflächen sowie eine Ver- und Entsorgungsstation, die rund um die Uhr zugänglich ist. 

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