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Wintercamping in Jotunheimen im Frühling
Wintercamping in Jotunheimen im Frühling

Wintercamping in Jotunheimen im Frühling

Die Gegend rund um Randsverk bietet im norwegischen Frühlingswinter noch viele Wintersportmöglichkeiten bei angenehmen Temperaturen
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Autor: Thomas Krämer, Titelbild: Thomas Krämer

Der Frühling ist eine ideale Zeit, um mit dem Wohnmobil das Wintercamping in Norwegen auszuprobieren. Für Wintersportfans bietet beispielsweise die Bergwelt im östlichen Teil des Nationalparks Jotunheimen schöne Möglichkeiten, um die immer noch tief verschneite Gegend mit Langlaufskiern oder Schneeschuhen zu entdecken. Ein guter Ausgangspunkt dafür ist der Ort Randsverk mit seinem ganzjährig geöffneten Campingplatz.   

Tipp im Frühlingswinter: Anreise über die Nationale Touristenstraße Valdresflye

Beim Stichwort Frühlingswinter bekommen viele Norweger nicht umsonst glänzende Augen: Es ist die Zeit, wenn tagsüber bei viel Sonnenschein leichte Plusgrade herrschen und es nachts immer noch so kalt wird, dass der Schnee nicht davonschmilzt. Perfekt also für verschiedene Outdooraktivitäten im Schnee. Diese Jahreszeit fällt meist in den Zeitraum zwischen Mitte März und Ende April und somit in den meisten Fällen in die Osterferien.

Ein weiterer Vorteil im Frühlingswinter ist, dass je nach Wetterlage oft ab Mitte oder Ende März die Wintersperre für einige landschaftlich besonders schöne Touristenstraßen wieder aufgehoben wird. Statt mit dem Wohnmobil über die Autobahn zu jagen, kann man alternativ also auch wieder gemütlich über verschiedene Panoramastraßen durch Norwegen reisen. Das gilt auch für die Anreise in Richtung des Nationalparks Jotunheimen über die nationale Touristenstraße Valdresflye. Im Frühlingswinter türmen sich zu ihren Seiten meist mehrere Meter hohe Schneewände in den Himmel. Die Straße fräst sich am Ostrand von Jotunheimen förmlich durch den Frühlingswinter – ein grandioses Erlebnis für Wohnmobilisten.

Die Valdresflye ist fast 50 Kilometer lang und verläuft bis zu knapp 1400 Metern über dem Meer zwischen den Orten Garli und Hindsæter durch das baumlose norwegische Fjell. Zwischen Ende Dezember und Ende März/Anfang April ist der südliche Teil der Straße zwischen Gardli und Maurvangen meist gesperrt, so dass man die Gegend nur vom Norden von Randsverk aus erreicht. Von Oslo aus bedeutet das eine rund fünfstündige Autofahrt über die E6 durch das Gudbrandsdalen und über die Straße 257. Ist die Valdresflye geöffnet, kann man ab Oslo auch die E16 bis Fagernes fahren und dann über Beitostølen die Touristenstraße ansteuern. 

Ski-Klassiker im östlichen Jotunheimen 

Erfahrene Silangläufer oder Skitourengeher können gleich von der Valdresflye aus auf Tour gehen: Der Rasletinden gehört zu den Ski-Klassikern im östlichen Jotunheimen. Genau 2.105 Meter ist der Gipfel hoch und bietet eine tolle Aussicht auf die Spitzen des höchsten skandinavischen Gebirges. Vom Valdresfly Vandrerhjem – knapp 1.400 Meter über dem Meer gelegen – führt eine relativ gemütliche Tour auf den Gipfel. Und das ist einer der Gründe, warum dieser Gipfel das Ziel vieler Norweger ist. Alternativ lockt die Høgdebrotet ein paar Kilometer weiter nördlich. Sie ist weniger begangen, aber nicht minder schön. Meist ist schon eine Spur in den Hang gelegt, sodass man bequem bergauf steigen kann. Erst flach, dann etwas steiler und schließlich wieder mit geringer Steigung zum 2.226 Meter hohen Gipfel. Die Aussicht ist fantastisch: Im Osten zieht sich das schmale Asphaltband der Valdresflye (Straße 51) durch das gleißende Weiß. In allen anderen Richtungen ragen die Gipfel der Bergwelt von Jotunheimen in den Himmel. Bei guter Sicht ist sogar der Galdhøpiggen auszumachen, der höchste Berg in Skandinavien.

Schlechtwetteralternative bei Randsverk

Natürlich kann es aber auch im Frühlingswinter Phasen oder Tage mit schlechterem Wetter geben, das nicht unbedingt zu Gipfeltouren verleitet. An solchen Tagen ist es besonders vorteilhaft, dass sich der moderne und gut ausgebaute Campingplatz in Randsverk ein wenig unterhalb der Baumgrenze befindet. Ebenfalls ein großer Pluspunkt ist die umfassende Kenntnis der Umgebung des Campingplatzbetreibers, der nicht nur gerne Tipps für verschiedene Aktivitäten gibt, sondern auch hervorragend Deutsch spricht und bei Bedarf auch bei der Organisation der Wintersportausrüstung behilflich ist. Nur wenige Kilometer von Randsverk entfernt liegt beispielsweise der See Lemonsjøe, in dessen Umgebung je nach Wetter bis zu 120 Kilometer Langlaufloipen frisch gespurt werden.

Hier haben wir uns wegen des eher schlechten Wetters eine Tour rund um die Gråhøe ausgesucht. Doch mit jedem Kilometer wird es schwerer, der Schnee füllt die Spur. Ein lauschiger, zugefrorener Waldsee wird frühzeitig zum Wendepunkt und wir gleiten vom Dyrtjørni wieder zurück zum Lemonsjøe. Das Alternativprogramm ist aber auch nicht schlecht, denn die dortige Berghütte - Fjellstue - ist für hervorragendes Essen bekannt. Hier wird mit Vorliebe leckere, typisch norwegische Hausmannskost serviert - und das heißt in dieser Gegend, dass oft Fisch und auch Rentier auf den Tisch kommen. Lecker! 

Schneeschuhtouren am Lemonsjø

Nicht einmal vier Kilometer vom Campingplatz in Randsverk entfernt befindet sich auch das kleine Skigebiet Lemonsjø Alpinsenter, zu dem drei Lifte gehören. Der längste Lift zieht 1400 Meter an der Ostseite des Kalvfjellet hinauf. Fünf Pisten gibt es hier. Steil geht es über das baumlose Fjell hinauf. Pistenfahrer, aber auch Freerider finden hier ein prächtiges Terrain für rasante Abfahrten. Anfänger und Kinder können sich im flacheren Teil üben. Alternativ ist aber auch der Gipfel der benachbarten Trollhøe ein tolles Ziel für Schneeschuhwanderer. Hier geht es durch ein windgeschütztes Tal nach oben bis dann der 1.370 Meter hohe Gipfel ins Blickfeld rückt. Es gibt einen letzten steilen Anstieg, bei dem sich die Krallen der Schneeschuhe noch einmal in den windgepressten Schnee bohren müssen, dann ist der Gipfel erreicht. 

Natürliche Sehenswürdigkeit am Fluss Sjoa

Ebenfalls nur wenige Kilometer vom Campingplatz Randsverk entfernt liegt eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Ungestüm zwängt sich der Fluss Sjoa ein paar Kilometer südlich von Randsverk durch eine Engstelle. Zum so genannten Ridderspranget - zu Deutsch Rittersprung - führt ein Wegweiser an der Straße 51. Von hier aus sind es nur noch ein paar Hundert Meter zu Fuß, bevor man am Abgrund steht. Der Name Ridderspranget entstammt einer Sage. Laut dieser soll der Ritter Sigvart mit einer holden Maid in den Armen und im Sattel eines Pferdes auf der Flucht vor einem Widersacher eine acht Meter tiefe und knapp zwei Meter breite Engstelle überquert haben. Als Tourist sollte man das waghalsige Unterfangen nicht nachmachen. Empfehlenswert ist es aber, entlang der Schlucht ein Stück flussaufwärts zu wandern. Das ist etwas fürs Auge:  Ein lauschiger Kiefernwald bildet hier die Kulisse für ein grandioses Spektakel, denn der Sjoa zeigt hier seine zwei Gesichter. Mal stürzt der Fluss tosend über Felsriegel hinab und der Wassernebel erstarrt in Sekunden auf den Felsen.

Der Frost betätigt sich hier als Künstler, der fantastische Skulpturen baut und aus Wasser Eis werden lässt. Und dann kommt das Wasser urplötzlich zur Ruhe. Es fließt träge durch tiefe Kessel und wechselt seine Farbe von schäumendem Weiß zu schillerndem Grün, an dessen Grund man die Steine sieht. Immer wieder führt der Trampelpfad zu neuen Aussichtspunkten, die manchmal wie eine Kanzel in der Kirche über den Fluss ragen. An einer Stelle kann man sogar in den Canyon hinuntersteigen. Die umgebenden Felsen umrahmen dabei ein Panorama, das sich unvergesslich in die Erinnerung brennt. Ein Meisterwerk!

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