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Auf einen Blick: Mit Wohnwagen und Wohnmobil in Norwegen
Auf einen Blick: Mit Wohnwagen und Wohnmobil in Norwegen
Rund ums Reisen

Auf einen Blick: Mit Wohnwagen und Wohnmobil in Norwegen

Wissenswertes, Verkehrsregeln und Besonderheiten in Norwegen
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour, Titelbild: Dethleffs

Letztes Update: 23. Januar 2024

Einreise nach Norwegen

Einreisebestimmungen für EU-Angehörige:  EU-BürgerInnen benötigen bei der Einreise einen (vorläufigen) Reisepass oder einen (vorläufigen) Personalausweis bzw. einen Kinderreisepass. Die Ausweise müssen für die gesamte Dauer des Aufenthalts in Norwegen gültig sein. Einige norwegische Behörden, z. B. Banken, erkennen den deutschen Personalausweis aber nicht an. Für einen längeren Aufenthalt empfiehlt es sich daher, einen Reisepass mitzuführen. 

Wer sich länger als drei Monate in Norwegen aufhalten möchte, sollte spätestens zwei Wochen nach der Einreise eine Aufenthaltsgenehmigung bei der norwegischen Polizei beantragen.   

Einreise von Kindern nach Norwegen: Falls Jugendliche unter 16 Jahren mitreisen, für die man nicht erziehungsberechtigt ist, müssen diese - wie alle übrigen Kinder und Jugendliche auch - einen gültigen Ausweis mitführen. Empfohlen wird auch das Mitführen einer Vollmacht der Erziehungsberechtigten. 

Einreise von Haustieren nach Norwegen: Da Norwegen nicht zur EU gehört, gestaltet sich die Einreise mit Haustieren etwas aufwendiger als in anderen Ländern. In den vergangenen Jahren wurde aber auch hier die Einreise etwas erleichtert. Hunde, Katzen oder Frettchen müssen eine Identifikation (gut lesbare Tätowierung vor dem 3. Juli 2011) bzw. einen Mikrochip haben, über eine gültige Tollwutimpfung verfügen, die mindestens 21 Tage zurückliegt, und einen Heimtierausweis besitzen. Hunde müssen zudem 120 bis 24 Stunden vor der Einreise nachweislich mit einem anerkannten Präparat gegen Bandwurmbefall behandelt worden sein. Wichtig: Sowohl die Tollwutimpfung als auch die Bandwurmbehandlung müssen offiziell vom Tierarzt im Heimtierausweis eingetragen sein! Dafür entfällt mittlerweile aber die erneute Bandwurmbehandlung in Norwegen vor Ort, so dass man nun nicht mehr während der Reise bei einem norwegischen Tierarzt vorstellig werden muss. 

Wichtig: Wer mit Haustier nach Norwegen reist - bis zu fünf Tiere gelten als private Einfuhr - muss auf eigene Initiative an der Grenze beim Zoll vorstellig werden und die oben beschriebenen Papiere und Nachweise vorlegen. Außerdem gibt es eine Anzahl Hunderassen, die per se nicht nach Norwegen eingeführt werden dürfen. Dazu zählen Pit Bull Terrier, Fila Brasileiro, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Dogo Argentino, Tosa und Tschechoslowakischer Wolfshund. Dasselbe gilt für Mischlinge dieser Rassen und Mischlinge zwischen Hund und Wolf. 

Zu beachten ist auch: In Norwegen gilt für Hunde in öffentlichen Bereichen und in der Natur generell Leinenpflicht. Wer seinem Vierbeiner in der Natur etwas mehr Bewegungsfreiraum verschaffen möchte, ohne dabei Wildtiere zu gefährden, kann sich beispielsweise mit einer Schleppleine behelfen. 

Tempolimits auf norwegischen Straßen

In Norwegen gibt es zwei Tempolimits, an die man sich halten kann: Innerorts ist die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h und außerorts 80 km/h. Abweichende Geschwindigkeit müssen beziehungsweise können nur dann gefahren werden, wenn diese explizit ausgeschildert sind - das gilt auch für Schnellstraßen und Autobahnen.

Verstöße gegen die Höchstgeschwindigkeit können in Norwegen schnell teuer werden. So sind für 10 km/h zu schnell bereits 300 Euro, für 15 km/h 540 Euro, für 20 km/h 780 Euro und für 30 km/h über dem zulässigen Tempo 1.210 Euro fällig.

Weitere Infos für Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer in Norwegen

Tankstellen – Öffnungszeiten und Bezahlen: Norwegen hat eine hohe Tankstellendichte, die jedoch Richtung Norden geringer wird. Wer in abgelegene Gebiete fährt, sollte vorher reichlich volltanken. Die meisten Tankstellen haben von 7 bis 22 Uhr geöffnet, vereinzelt finden sich auch Tankautomaten und (Autobahn-)Tankstellen mit längeren Öffnungszeiten. Man sollte immer ausreichend Bargeld mitführen, da deutsche Geldkarten nicht überall akzeptiert werden. Kreditkarten werden in der Regel aber problemlos akzeptiert (eine Ausnahme kann hier gelegentlich American Express sein).

Achtung beim Tanken: In Norwegen gibt es einen sehr günstigen, steuerfreien Diesel-Kraftstoff, der avgiftsfri bezeichnet wird. Dieser ist allerdings nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge, Militärfahrzeuge, Fischerboote und andere gewerbliche Fahrzeuge vorgesehen und es ist nicht erlaubt, diesen Kraftstoff als Tourist zu tanken.

Wildcampen / Freistehen: Mit dem Zelt darf man in der Natur freicampen, das Freistehen mit dem Wohnmobil oder Caravan-Gespann ist nur unter bestimmten Bedingungen eingeschränkt erlaubt. Hier gibt es detaillierte Infos zum Jedermannsrecht in Norwegen und den Bestimmungen fürs Freistehen

Mautgebühren in Norwegen

Eine Straßenmaut im klassischen Sinne gibt es in Norwegen nicht, allerdings sind viele Strecken trotzdem gebührenpflichtig. Denn neue Tunnel, Brücken und Straßen werden in Norwegen fast immer durch temporäre Mautzahlungen finanziert. Sie sind so lange gebührenpflichtig, bis die Baukosten abbezahlt sind. Diese aktuell etwa 300 Strecken oder Abschnitte sind durch blaue Schilder mit den Aufschriften automatisk bomstasjon, automatic toll oder toll plaza gekennzeichnet. Es wird zwischen der Tarifgruppe 1 (Kfz bis 3,5 t zGG und alle Wohnmobile über 3,5 t zGG mit gültigem AutoPASS-Vertrag) und der Tarifgruppe 2 (Gewerbefahrzeuge über 3,5t zGG und Wohnmobile über 3,5 t zGG ohne AutoPASS-Vertrag) unterschieden. Genaue Details zu den Mautgebühren gibt es beim Mautbetreiber Autopass

Wichtig: In Norwegen wird die Maut ausschließlich elektronisch erfasst - es gibt keine manuellen Bezahlstationen. Daher sollte man sein Fahrzeug schon im Vorfeld des Campingurlaubs bei Epass24 registrieren oder - im Fall von Wohnmobilen über 3,5 t - eine AutoPASS-Box besorgen. Eine Ausnahme von der elektronischen Maut gilt auf manchen Privatstraßen in abgelegenen Gebieten: Hier kann es passieren, dass man an einer Sperre Bargeld hinterlegen oder eine Online-Zahlung vornehmen muss und die Zahlung in einem handschriftlich ausgefüllten Formular in einem Metallkasten an der Sperre hinterlegt.    

Citymaut in norwegischen Städten

In größeren Städten wie Oslo und Bergen gibt es außerdem eine Citymaut, die nicht nur die Fahrzeugklasse, sondern auch einen Zeit- und Umweltfaktor berücksichtigt. Günstiger ist die Fahrt nach Oslo beispielsweise außerhalb des klassischen Berufsverkehrs. Darüber hinaus zahlen Halter eines Elektro- oder Wasserstofffahrzeugs weniger als Benziner oder Dieselfahrzeuge. Zu den weiteren Städten in Norwegen, die eine City-Maut erheben, zählen beispielsweise Ålesund, Bodø, Førde, Porsgrunn, Skien, Harstad, Haugesund, Kristiansand, Stavanger, Tromsø und Trondheim. Wichtig: Wer die Antriebsart seines Fahrzeug nicht bei AutoPass oder Epass24 hinterlegt hat, wird automatisch im teuersten Umwelttarif abgerechnet.  

Allgemeine Verkehrsregeln in Norwegen

Promillegrenze in Norwegen: Maximal 0,2 ‰  sind in Norwegen erlaubt. Verstöße gegen diese Grenze fallen sehr teuer aus, da sie sich nach dem monatlichen Bruttoeinkommen des Fahrzeugführers richten. Je nach Schwere des Verstoßes landet man schnell im 4- oder sogar im 5-stelligen Bereich – Führerscheinentzug inklusive.

Telefonieren im Auto: Das Telefonieren im Auto ist nur über eine Freisprechanlage erlaubt. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Bußgeldstrafe von etwa 850 Euro und außerdem drei Punkten rechnen.

Abblendlichtpflicht: In Norwegen ist es gesetzliche Pflicht, immer mit Abblendlicht zu fahren! Verstöße werden mit 320 Euro veranschlagt.

Winterreifen und Schneeketten: Erstaunlicherweise gibt es in Norwegen für Fahrzeuge unter 3,5 t keine generelle Winterreifenpflicht, diese werden aber für alle Kraftfahrzeuge dringend empfohlen. Wer im Winter bei Schnee oder Glatteis dennoch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss allerdings Schneeketten mitführen und verwenden. Wenn Winterreifen aufgezogen werden, dann muss dies auf allen vier Rädern mit einer Mindestprofiltiefe von 3 mm erfolgen. 

Für Fahrzeuge und deren Anhänger mit jeweils einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 t besteht in Norwegen eine generelle Winterreifenpflicht. Die Mindestprofiltiefe beträgt 5 mm. Die Vorschrift gilt vom 15. November bis zum 31. März. Auch Ganzjahres- beziehungsweise Allwetterreifen kommen als Winterreifen in Betracht, sofern diese über die M*S-Kennzeichnung verfügen. Zwischen dem 15. Oktober und jeweils dem ersten Sonntag nach Ostern müssen Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 t Schneeketten mitführen.

Die Nutzung von Spikereifen ist zwischen dem 1. November und dem ersten Sonntag nach dem Ostersonntag erlaubt - in den nördlichen Regionen Nordland, Troms und Finnmark gilt ein erweiterter Zeitraum vom 15. Oktober bis 1. Mai. Sofern die Wetter- und Straßenbedingungen es erfordern, dürfen Spikereifen auch außerhalb dieser Zeiträume genutzt werden.

Vorsicht Wildwechsel: Rentiere und Elche überqueren in der Dämmerung häufig die Straßen und hier ist - vor allem in ländlichen Gegenden -  höchste Aufmerksamkeit geboten. Ist man in einen Wildunfall verwickelt, muss man umgehend die Polizei (112) oder den Straßendienst (175) verständigen. 

Wohnmobil mieten in Norwegen

Für all jene, die kein eigenes Wohnmobil besitzen, nur wenig Zeit für die Norwegen-Tour haben oder sich die nicht gerade kurze Anfahrt nach Norwegen sparen möchten, lohnt sich die Miete von Wohnmobil oder Campervan vor Ort. Dafür bieten sich die beiden Wohnmobilvermietungen rent easy und McRent an, die beide mehrere Vermietstationen in Norwegen betreiben und für Freeontour-Mitglieder außerdem vergünstigte Konditionen anbieten. Wer die südlichen Teile von Norwegen erkunden möchte, kann beispielsweise direkt nach Oslo oder Bergen fliegen und dort in Wohnmobil oder Campervan umsteigen. Wen es in den Norden von Norwegen ans Nordkap oder auf die Lofoten und die Inselgruppe Vesterålen zieht, fliegt direkt nach Narvik, Tromsø oder Bodø. 

Wichtige Adressen und Telefonnummern für Norwegen-Urlauber

Europäische Notrufnummer: 112
Über diese zentrale Notrufnummer, die sowohl übers Festnetz als auch mit dem Mobiltelefon ohne Vorwahl kostenlos zu erreichen ist, erhält man Hilfe durch die ortsansässige Polizei, Feuerwehr, einen Notarzt oder Krankenwagen. 

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