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5 Highlights im Norden der Extremadura
5 Highlights im Norden der Extremadura

5 Highlights im Norden der Extremadura

Tipps für die Camping-Nebensaison in Spaniens Süden im Norden der Extremadura für Winterflüchtige.
tarja2908
FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Tarja Prüss, Titelbild: Turespaña

Dem kalten Winter entfliehen? Sonne und angenehme Temperaturen genießen? Da bietet sich natürlich Spanien an. Es muss aber nicht unbedingt Andalusien sein. Freeeontour stellt mit der Extremadura eine relativ unbekannte Region im Westen Spaniens vor, die teils noch als Geheimtipp gilt. Hier geht es zunächst in den Norden der Extremadura in die Provinz Cáceres.

Wo liegt die Region Extremadura? 

Die Extremadura ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und liegt im Südwesten von Spanien. Die Region grenzt im Westen an Portugal, im Süden an Andalusien und im Osten an Andalusien und Kastilien-La Mancha. Extremadura hat eine Fläche von 41.634 km² und ist in die Provinzen Cáceres im Norden und Badajoz im Süden unterteilt. Die Region stellt rund 8 % der spanischen Landfläche und hat gut eine Million Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von etwa 25 EinwohnerInnen pro km² entspricht. Sie sprechen extremadurisch, eine romanische Sprache, die nur in diesem Gebiet gesprochen wird. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum die Region bis heute ein Geheimtipp ist. 

Für Reisende mit Wohnmobil oder Caravan bietet sich die Anreise über die gut ausgebauten Autobahnen an, die allerdings mautpflichtig sind. Die Fahrt von Deutschland ins nördliche Extremadura dauert je nach Startpunkt und Fahrzeug etwa 15 bis 20 Stunden.

Beste Reisezeit und Erlebnisse in der Extremadura 

Der Westen von Spanien zählt zu den weniger bekannten Reiseregionen - vermutlich, weil sie schlicht und ergreifend nicht an der Küste liegt. Aber auch das spanische Inland hat viele Sehenswürdigkeiten und beeindruckende Natur zu bieten: Die sanften Hügel, riesigen Felsen und grünen Landschaften der Extremadura haben einen ganz besonderen Reiz. Vogelbeobachtungen sind hier ganz aus der Nähe möglich, zum Beispiel auf die größte Mönchsgeierkolonie der Welt. Aber auch die Zeit der Kirschblüte im Frühjahr ist sehenswert. Zudem punktet die Region mit reichem Schatz an Geschichte, Kirchen und Burgen sowie eigener Architektur. 

Die beste Reisezeit für die Region Extremadura in Südspanien ist Oktober bis April, da die Temperaturen dann nicht so heiß sind wie im spanischen Sommer und die Niederschläge meist gering. Ideal, um dem grauen und nasskalten Winter in Deutschland zu entfliehen. Dank der vielen Sonnenstunden kann man sogar in den Wintermonaten oft draußen sein und die schöne Natur genießen. In diesem Artikel gibt es zunächst Highlights und Tipps für die nördliche Extremadura in der Provinz Cáceres: 

Tipp 1: Nationalpark Monfragüe - Winterquartier der Greifvögel

Im Winter beherbergt der Nationalpark Monfragüe zahlreiche Greifvögel, die hier überwintern. Die majestätischen Flugkünste der Gänsegeier, Mönchsgeier und Adler bieten beeindruckende Anblicke für Vogelbeobachter. Ein guter Beobachtungspunkt im Nationalpark ist beispielsweise das Castillo de Monfragüe, um die imposanten Vögel hautnah zu erleben. Den Nationalpark kann man auf eigene Faust auf ausgeschilderten Wanderpfaden erkunden. Dazu zählen die gelbe Route des Mirador de la Tajadilla (8,9 km), die grüne Route entlang des Arroyo de Malvecino-Cerro Gimio (7,9 km) oder die rote Route zum Castillo de Monfragüe (16 km, anspruchsvoll).

Teile des Nationalparks kann man auch mit dem Fahrzeug entdecken. Dafür stehen zwei Routen zur Verfügung: von Villareal de San Carlos (wo sich das Besucherzentrum befindet) bis zur Burg oder nach Portillo del Tiétar. Von  der Burg Torre de Homenaje hat man nach dem Überwinden von 134 Stufen einen unglaublichen Ausblick. Über Nacht bleibt man am besten auf dem Campingplatz des Parks.

Weitere Spots für die Vogelbeobachtung in der Provinz Cáceres

Für Vogelbeobachtungen sind außerdem folgende Orte in der Provinz Cáceres besonders zu empfehlen:
Vogelbeobachtungspunkt am Embalse de Arrocampo: Dieser Stausee in der Nähe von Trujillo ist ein Paradies für Wasservögel und bietet ausgezeichnete  Beobachtungsmöglichkeiten.
Vogelreservat Cáceres-Badajoz: In diesem Reservat können Vogelbegeisterte eine Vielzahl von Arten entdecken, darunter Watvögel, Enten und Greifvögel.
Sierra de San Pedro: Die Berge rund um die Sierra de San Pedro bieten eine vielfältige Fauna, insbesondere verschiedene Greifvögel und Singvögel. 
Storchenkolonie Cáceres: Etwa 5 km Kilometer westlich von Cáceres nahe der Straße N-521 gibt es sozusagen einen Wald aus künstlichen Nisthilfen als Winterquartier für unsere heimischen Störche. Ab etwa Mitte November bis ins Frühjahr ist hier jede Nistplattform besetzt. Auch auf kleineren Bäumen rundherum gibt es viele Weißstorchennester - ebenso wie in so manchem Kirchturm der Region. 

Lohnender Abstecher in die Höllenschlucht 

Etwa 60 km vom Nationalpark Monfragüe entfernt, eingebettet in die Region des Jerte-Tals, befindet sich die Schlucht Garganta de los Infiernos. Diese Schlucht - übersetzt die Höllenschlucht - erstreckt sich über ca. 7.200 Hektar und bietet die Möglichkeit zu herrlichen Wanderungen.

Eine der Besonderheiten der Schlucht ist die Fülle an Wasserfällen und Kaskaden. Hinzu kommen die riesigen marmitas - das sind große Becken, die durch die Erosion des Flusses in den Fels gehauen wurden.

Darüber hinaus weist die Garganta de los Infiernos eine vielfältige Vegetation auf - mit beispielsweise Weißdorn, Erdbeerbäumen, Kastanien- und Kirschbäumen, Eschen, Weiden, Birken und Stechpalmen. Auch die Tierarten sind hier sehr vielfältig: U. a. kann man hier Molchen, Gänsegeiern, Wanderfalken und auch Wildkatzen begegnen. 

Tipp 2: Historische Schätze in der Stadt Cáceres entdecken

Rund 60 km vom Nationalpark Monfragüe entfernt liegt die Stadt Cáceres, deren Altstadt zu den schönsten in Spanien gezählt wird. Denn nicht umsonst wurde die Altstadt der Hauptstadt der Provinz Cáceres schon im Jahr 1949 zum Nationaldenkmal erklärt. Seit 1986 zählt sie mit ihren engen gepflasterten Gassen, historischen Villen und Kirchen und Renaissancepalästen außerdem zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt Cáceres liegt inmitten einer hügeligen Landschaft zwischen der Sierra de la Mosca und der Sierrilla auf einem Grund von gehärteten Quarziten und einer Fülle an Granitgestein. Daher spiegeln sich auch in der Architektur der Stadt vor allem Granit, Schiefer und Quarzit wider. 

Die Stadt betritt man am besten über den Sternenbogen aus dem 18. Jahrhundert. Von dort gelangt man zur Plaza Mayor mit zahlreichen historischen Gebäuden - früher wurden hier Stierkämpfe abgehalten. Nicht fehlen darf beim Altstadtbummel der Palacio de Las Veletas. Im dortigen Museum finden sich nicht nur Werke von Miró und Picasso, sondern auch die zweitgrößte Zisterne der Welt. Auch das alte Judenviertel mit seinen Gassen und seinen kalkgetünchten, blumengeschmückten Häusern sollte man sich nicht entgehen lassen. Dabei sollte man den Blick aber gelegentlich auch nach oben richten. Denn während der Wintermonate nisten regelmäßig Störche auf den zahlreichen Kirchentürmen von Cáceres.  Verdauen kann man all die Eindrücke dann mit den lokalen Spezialitäten wie der Käsespezialität Casar de Cáceres oder der Kartoffel-Blutwurst Morcilla patatera. Die schönste  Sicht über Cáceres hat man am Abend übrigens vom Aussichtspunkt der Kapelle Santuario de la Montaña außerhalb der Stadt.  

Übernachten in Cáceres

Nur wenige Gehminuten von der Altstadt von Cáceres entfernt liegt der ganzjährig geöffnete Campingplatz Caceres, mit sogenannten Terassenplätzen. Für Camper gibt es auf jedem Stellplatz ein eigenes kleines Bad mit WC und Dusche. Für einen Kurzaufenthalt eignen sich auch der Camperpark Via de la plata oder der Stellplatz Área de Valhondo am Ortsrand neben einem Sportstadium. Im Parque del Príncipe gibt es kostenlose Parkplätze im Freien. 

Extremadura - Land und Küche der Kontraste

Überraschend an Extremadura ist die Landschaft, in der sich ausgetrocknete Ebenen und grüne Weiden mit Bergen, Seen, Wiesen und Getreidefeldern abwechseln. Jede der Gegenden hat ihre eigenen, äußerst unterschiedlichen Produkte und Gerichte, die unter dem Einfluss des Ackerbaus und der Viehzucht stehen.

Cáceres wurde 2015 zur spanischen Hauptstadt der Gastronomie ernannt und ist der beste Ort, um die kulinarische Exzellenz der Gerichte der Extremadura zu genießen. Die Gastronomie von Cáceres enthält Rezepte, die von den Römern, Arabern und Juden hinterlassen wurden, die mit den Rezepten der traditionellen spanischen Küche vermischt werden. Dadurch entsteht eine authentische Verschmelzung der kulinarischen Kulturen, zu der auch der Einfluss der portugiesischen Küche und der klösterlichen Traditionen hinzukommt. In der ganzen Stadt gibt es Taperías, wo man die Vielfalt in Form von Tapas probieren kann.

Tipp 3: Stippvisite im urtümlichen Garganta la Olla

Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch in Garganta la Olla - einem bezaubernden Dorf im Nordosten der Extremadura, das durch seine traditionelle Architektur und malerischen Gassen besticht. Das Ortsbild ist geprägt von verwinkelten Gassen mit zwei- oder dreigeschossigen Häusern aus Fachwerk, die oft hölzerne Balkone haben. Umgeben von Bergen, Wildbächen und Wasserfällen, aber inmitten eines Tals, liegt dieses Ensemble volkstümlicher Architektur, das zum kunsthistorischen Denkmal erklärt wurde. 

Auch der 1.000-Einwohner-Ort hat sein jüdisches Viertel bewahrt und verfügt über ein Museum der Inquisition. Wer hier durch die Gassen läuft, sollte die Augen nach einem blau gestrichenen Haus offen halten: Dies ist das so genannte Puppenhaus – Casa de las Muñecas –, ein ehemaliges Bordell, das von der Eskorte von Kaiser Karl V. frequentiert wurde.

Tipp 4: Historisches Kleinod Plasencia besuchen

Die Stadt Plasencia nördlich der Stadt Cáceres ist mit ihrem reichen kulturellen Erbe ein weiteres Juwel der Region. Sie hat sich viel von ihrem historischen Charme bewahrt, den man auch im Winter genießen kann. Dann wird der Plaza Mayor zu einem stimmungsvollen Ort, an dem sich Einheimische und Besucher in winterlicher Atmosphäre treffen. Plasencia wurde schon von den Römern und den Arabern bewohnt, bis Alfons VIII. sie im 12. Jahrhundert zurückeroberte und neu besiedelte. Von dieser Zeit zeugen noch heute die Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren, die zu einem Spaziergang einladen. Zu den repräsentativsten Baudenkmälern von Plasencia gehört der Komplex der Kathedrale Santa María, die sich eigentlich aus Alter und Neuer Kathedrale zusammensetzt:

Die Alte Kathedrale besitzt eine romanische Struktur mit Übergang zur Gotik, wenngleich mit ihrem Bau erst im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Ein Zeichen dafür, dass nahezu alle Kunstrichtungen aus Europa die Extremadura aufgrund ihrer Lage zwischen den christlichen und maurischen Königreichen mit einiger Verspätung erreichten. Von dieser ursprünglichen Kirche sind noch das Langhaus, die Westfassade, der gotische Kreuzgang und der Kapitelsaal erhalten, der mit einer byzantinisch anmutenden Rippenkuppel überwölbt ist. Der Bau der Neuen Kathedrale wurde im gotischen Stil im 15. Jahrhundert begonnen, jedoch nie vollendet. Sie weist zahlreiche Elemente der Gotik und der Renaissance auf.

Übernachten kann man am besten auf dem ganzjährig geöffneten Campingplatz Camping la Chopera

Tipp 5: Weltkulturerbe in Guadalupe bestaunen 

Der kleine Ort La Puebla de Guadalupe am Fuß der Sierra de Altamira ist weit über Spanien hinaus berühmt wegen seiner Wallfahrtskirche und seines Klosters. Das Kloster Real Monasterio de Santa María de Guadalupe aus dem 14. Jahrhundert strahlt im Winter eine besondere Besinnlichkeit aus. Die spirituelle Atmosphäre wird durch die ruhige Winterlandschaft verstärkt und Besucher können die historische Architektur in einer stillen Umgebung bewundern. Dazu zählen beispielsweise die prächtige Fassade mit ihren Bronzetoren oder die beiden Kreuzgänge - einer im gotischen Stil und der andere im Mudejar-Stil. Auch die Sakristei des Klosters mit fünf Gemälden von Francisco de Zurbarán ist sehenswert - ebenso wie der Schrein der Heiligen Jungfrau mit einer Reihe von Werken von Lucas Jordán. Das Königliche Kloster Nuestra Señora de Guadalupe war für mehr als vier Jahrhunderte das wichtigste Kloster in Spanien und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. 

In seinem Schatten sind über die Jahrhunderte aber auch  weitere interessante Gebäude entstanden, so dass heute der gesamte Ort als historisch-künstlerische Gesamtheit gilt. Neben dem Kloster steht zum Beispiel das alte Hospital San Juan Bautista aus dem 14. und 15. Jahrhundert, das heute ein Hotel beherbergt. Ein Anbau an diesem Gebäude, in dem einst die Schule Colegio de Infantes zu Hause war, spiegelt die Blütezeit des Ortes wider. Und der Brunnen auf der Plaza de Santa María erinnert an ein großes historisches Ereignis des Ortes: Hier wurden die ersten Indianer getauft, die Kolumbus von seiner zweiten Amerikareise mit nach Spanien brachte.

In Guadalupe kann man sich aber auch hervorragend einen Eindruck der einheimischen Küche verschaffen, die überwiegend aus einfachen Gerichten besteht: Ibérico-Wurst- und Käsewaren, Ajoblanco, Migas (mit Chorizo, Speck und Brot), Lammtopf oder Hühnchen a lo Padre Pedro. Am besten passen zu diesen Gerichten die Weine mit Herkunftsbezeichnung Ribera del Guadiana.

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