Zum Caravan Salon Düsseldorf 2025 hat die Erwin Hymer Group die neue Wohnmobilmarke Corigon in den Markt gebracht. Sie soll zeitgemäßes Design und alltagstaugliche Funktionalität mit einem attraktiven Preis im Einstiegssegment vereinen. Freeontour durfte den Corigon T 70 S schon vor dem Caravan Salon in der Praxis testen – ein teilintegriertes Wohnmobil der Modellreihe Teilintegriert Pure, die sich in Sachen Ausstattung auf das Wesentliche konzentriert. Das Fazit: Mit Corigon betritt eine neue Wohnmobilmarke die Bühne, die nicht nur preislich interessant ist.
Corigon bietet die Baureihe Teilintegriert Pure im Modelljahr 2026 in den Varianten T 70 S mit klassischer Halbdinette und T 70 LS mit Face-to-Face Sitzgruppe (Längssitzgruppe) an. Freeontour hat den T 70 S getestet.
Baureihe: Wohnmobil Baureihe Teilintegriert Pure
Chassis: Fiat Ducato / 2.2 Multijet Motor (Diesel) / 103 kW (140 PS)
Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 kg
Masse in fahrbereitem Zustand: 2.829 kg*
Mögliche Zuladung: 672 kg*
Länge: 6,99 m
Breite: 2,32 m
Höhe: 2,95 m
Radstand: 3,80 m
Innenhöhe: 2,10 m
Gurtplätze: 4 (2 x Isofix hinten optional)
Schlafplätze: 2 (+3 optional)
Grundpreis: 59.999 Euro
Preis inklusive Ausstattung Testfahrzeug: 67.340 Euro
*bezogen auf die Ausstattung des Testfahrzeugs
Geradlinig, ein bisschen kantig und – fast – schnörkellos: Der T 70 S wirkt mit seiner charakteristischen T-Haube von außen grundsolide und gut verarbeitet, durch die kleinen Designakzente dennoch modern und zeitgemäß.
Ein einfacher, durchgehender breiter Streifen in Dunkelgrau über einem schmaleren Streifen in Dunkelgrün etwa auf halber Höhe des Wohnmobils – daran erkennt man die neuen Corigon Reisemobile von der Seite und auch von hinten. Aufgelockert wird dieses geradlinige Design durch die Platzierung von Corigon Schriftzug und Logo an einzelnen Stellen der GFK-Seitenwände und der GFK-Heckwand. In Kombination mit dem GFK-Dach und dem GFK-Unterbodenschutz sollen sie ganzjährig vor Wind und Wetter schützen.
Den positiven Ersteindruck verstärken auch die optionalen, gut verarbeiteten Ausstell-Rahmenfenster des Testfahrzeugs und das Fenster in der T-Haube, welches als Zusatzausstattung für noch mehr Licht und Luft im Inneren des T 70 S sorgt.
Zwei Dinge fallen beim Corigon T 70 S in Sachen Außenausstattung direkt ins Auge: die große Heckgaragenklappe, deren Größe allein auf den großzügigen Stauraum dahinter verweist, und der tiefe Coupé-Einstieg.
Zwei Fahrräder oder E-Bikes, die sich dank Rahmenabsenkung der Heckgarage durch die 1,10 m hohe und 95 cm breite Heckgaragenklappe leicht einladen lassen, passen hier gut hinein. Für noch mehr Komfort beim Ein- und Ausladen wurde das Testfahrzeug zusätzlich mit einer zweiten Außenstauraumklappe versehen, die im optionalen Komfort-Paket enthalten ist. Gleiches gilt für die Steckdose in der Heckgarage, über die sich die E-Bikes besonders bequem laden lassen. Beleuchtet ist die Heckgarage in jedem Fall und auch Verzurrösen und Staufächer sind serienmäßig an Bord.
Das zweite auffällige Charakteristikum des T 70 S ist der tiefe Coupé-Einstieg des Wohnmobils, wodurch man gut und gerne auf eine elektrische Trittstufe verzichten kann. Das freut nicht nur eventuell mitreisende Vierbeiner, denen solche Stufen bisweilen unheimlich sind, sondern auch all jene, die möglichst wenig elektronische Komponenten an Bord haben möchten.
Die Versorgungsfächer für WC-Kassette und die beiden 11-kg-Gasflaschen fügen sich unauffällig ins Außendesign des T 70 S ein und sind gut zugänglich. Nicht zur Serienausstattung gehören eine optionale Fliegengittertür und die Markise.
Wohnmobil-Baureihe Teilintegriert Pure von Corigon
- Mit der Baureihe Teilintegriert Pure hat Corigon zwei Wohnmobile im Programm, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, aber dennoch ein bisschen mehr bieten.
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Corigon setzt auch im Innenraum auf ein zeitgemäßes und schnörkelloses Möbeldesign in Kombination mit viel Stauraum für zwei Personen. Variationsmöglichkeiten ergeben sich durch die Wahl der Wohnwelten.
Das Innenleben des T 70 S ist geprägt von dunklem Walnuss-Furnier und glänzend weißen Möbeltüren in Kombination mit hellgrauem Boden sowie schwarzen Flächen und Möbelgriffen als Kontrast. Die Wandverkleidung ist in neutralem Weiß gehalten. Im Testfahrzeug wird diese Farbkombination durch die optionale Wohnwelt Montagna mit hellgrauen Stoffpolstern ergänzt. Serienmäßig ohne Aufpreis ist der T 70 S mit der Wohnwelt Sicilia in schwarz und anthrazit ausgestattet. Alternativ kann man auch die optionale Wohnwelt Tropea in beige wählen.
Die Seitenfenster sowie die beiden serienmäßigen Dachhauben lassen viel Helligkeit ins Wohnmobil und sind allesamt mit Fliegenschutz und Verdunkelungsrollo ausgestattet. Aufgrund der großzügigen Innenstehhöhe im Küchenbereich haben kleiner gewachsene Menschen allerdings ein Problem damit, die Dachhaube zu öffnen oder zu schließen. Alle anderen freuen sich über viel Kopffreiheit. Optional kann man dem T 70 S ein weiteres Aufstellfenster in der T-Haube gönnen, um noch mehr Licht ins Fahrzeug zu lassen. Und am Abend kann man dann zwischen der direkten Beleuchtung über die LED-Deckenspots im Wohnbereich oder indirekten Beleuchtung über die LED-Lichtleisten unter den Oberschränken wählen. Eine Außenleuchte ist ebenfalls an Bord.
Stauraum
Serienmäßig ist der T 70 S auf zwei Personen ausgerichtet und bietet bei einer Besetzung zu zweit wirklich viel Stauraum: Neben der großen Heckgarage stechen hierbei vor allem die beiden geräumigen Kleiderschränke unter dem Fußende der Einzelbetten hervor. Hinzu kommen im Schlafbereich die beiden Oberschränke über dem Kopfende der Betten.
Auch in der Küche gibt es großzügig dimensionierten Stauraum mit zwei Unterschränken, Ablage über und unter dem Kühlschrank sowie einem Oberschrank, der für mehr Ordnung und Übersicht mit einem Regalboden unterteilt ist. Die Küchengrundausstattung inklusive Vorräte finden hier locker Platz. Noch mehr Stauraum für Schuhe oder andere sperrige Dinge gibt es unter der seitlichen Sitzbank. Hinzu kommen Oberschränke im Wohnbereich sowie offene Regalflächen über dem Fahrerhaus und seitlich davon.
WC, Duschkabine und jede Menge Stauraum: Wer gerne abseits von Campingplätzen autark unterwegs ist, findet im kompakten Vario-Bad des T 70 S mehr als nur das Wesentliche.
Denn auch das serienmäßige Variobad des T 70 S bietet auf kleiner Fläche ausreichend Stauraum für die Badutensilien von zwei bis vier oder fünf Personen.
Dafür steht nicht nur ein Schrank unter dem stylischen Waschbecken mit schwarzen Armaturen zur Verfügung, sondern auch ein schmaler Seitenschrank und ein breites Regal über dem WC. Einen Toilettenpapierhalter findet man im Waschbeckenunterschrank, Handtuchhalter und Haken muss man allerdings selbst nachrüsten.
Wer gerne autark unterwegs ist und zwischendurch auch die Dusche nutzen möchte, wird sich über die serienmäßige Schwenkwand in Kombination mit der drehbaren WC-Schüssel freuen. Denn dadurch entsteht mit wenigen Handgriffen eine separate Duschkabine mit Duschraumverkleidung, so dass man auch abseits des Campingplatzes kurz duschen kann. Dafür sorgen auch ein 110 l-Frischwassertank und ein 90 l-Grauwassertank, Warmwasser liefert serienmäßig eine Truma Combi 4 Gasheizung.
Corigon gönnt dem T 70 S eine Küchenausstattung, die teilweise deutlich über die Basisausstattung hinaus geht. Neben viel Stauraum zählen dazu ein großer Kompressorkühlschrank und ein 2-Flamm-Kocher mit elektrischer Zündung.
Ob zu zweit oder mit der Familie – der energiesparende 135-l-Kompressorkühlschrank des T 70 S kann ausreichend frische Lebensmittel aufnehmen, um mehrere Tage damit auszukommen. Dabei passen auch Getränkekartons und 1-l-Flaschen gut in die Tür des Kühlschranks und auch für Gefriergut steht ein 15-l-Gefrierfach zur Verfügung – beides keine Selbstverständlichkeit. Im Tagbetrieb arbeitet das Gerät unauffällig leise und auch im Nachtbetrieb ist der Kühlschrank kaum zu hören.
Positiv fällt auch auf, dass Corigon dem 2-Flamm-Gaskocher im T 70 S serienmäßig eine elektrische 12-V-Zündung sowie eine Glasabdeckung gönnt. Letzteres gilt auch für die Spüle mit abklappbarer Armatur in schwarz. Dabei bietet die Fläche vor der Koch-Spül-Kombination auch etwas Arbeitsfläche zum Schnibbeln. Ein 3-Gänge-Menü wird man im T 70 S vermutlich nicht zaubern, aber der 2-Flamm-Gaskocher ist ausreichend für einen Topf in Standardgröße oder aber zwei kleine Töpfe gleichzeitig. Ein weiteres Plus: Die beiden Topfträger lassen sich einzeln mit einem Handgriff entnehmen und beim Spülen leicht reinigen.
Ein bisschen schade ist, dass es im Bereich der Küchenzeile serienmäßig keine Hängemöglichkeit oder Haken für Küchenhandtuch oder andere Dinge gibt. Auch einen Mülleimer sucht man im T 70 S vergeblich. Angesichts der vielen Stauraummöglichkeiten kann man sich für beides aber leicht eine Lösung nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen überlegen. Wer sich für das Komfort-Paket entscheidet, erhält auf jeden Fall zwei Garderobenhaken gegenüber der Küchenzeile.
Einzelbetten im Heck, die sich serienmäßig ganz leicht zum Doppelbett umbauen lassen plus USB-Ladebuchsen – auch im Schlafbereich bietet der T 70 S mehr als nur die Grundausstattung.
Mit seiner Gesamtlänge von 6,99 m zählt der T 70 S eher zu den kompakteren Wohnmobilen. Dennoch bietet der neue Corigon selbst für groß gewachsene Menschen viel Platz zum Schlafen. Denn die beiden jeweils 80 cm breiten Einzelbetten mit Holzlattenrosten haben eine Länge von 2,07 m und 2,00 m. Das serienmäßig enthaltene Erweiterungsteil verwandelt sie zudem mit wenigen Handgriffen in ein 2,10 m breites Doppelbett. Der Zustieg zum Bett ist dann allerdings nur noch mit Leiter möglich und auch die beiden großzügigen Stauschränke unter den Betten sind nur noch schwer zugänglich.
Wer gerne auf großer Fläche schläft, wird das aber ohne zu zögern in Kauf nehmen. Dabei fallen die Matratzen recht hart aus, was sich über einen längeren Zeitraum aber ändern kann. Wer es weicher mag, kann sich mit einem Matratzentopper aus dem Zubehörhandel behelfen. Positiv ist auf jeden Fall, dass man die Matratzenbezüge abnehmen und waschen kann.
Nicht ganz ideal ist aber der jeweils etwa 1 cm breite Freiraum zwischen den Matratzen und den beiden Seitenwänden sowie zur Heckwand: Durch den breiten Spalt können nicht nur Gegenstände wie Smartphone oder Taschentücher von oben in die Heckgarage fallen, umgekehrt finden auch Mücken und andere Insekten den Weg aus der Heckgarage nach oben ins Wohnmobil. Wer diesbezüglich empfindlich ist, sollte ein Insektenschutznetz zwischen Heckgarage und Festbetten einziehen oder die Spalte abdichten.
Positiv fallen beim T 70 S hingegen die Stromanschlüsse im Schlafbereich auf: Serienmäßig sind über den beiden Einzelbetten je ein 12 V-USB-A- sowie ein USB-C-Anschluss verbaut. So lassen sich Smartphones, Kopfhörer und andere Endgeräte problemlos über Nacht laden.
Das Testfahrzeug war außerdem mit einem optionalen, manuellen Hubbett über der Sitzgruppe ausgestattet, in dem weitere zwei Personen schlafen können. Ein fünfter Schlafplatz ließe sich ebenfalls optional durch den Umbau der Sitzgruppe ermöglichen. Dank der durchgehend vorhandenen Verdunkelungsrollos an Fenstern und Dachluken lässt sich der T 70 S gut gegen Umgebungslicht abdunkeln. Für das Fahrerhaus gibt es nur eine Stoffverdunkelung, die ihren Zweck aber gut erfüllt.
Der Corigon T 70 S heizt klassisch mit Gas und hat serienmäßig die nötige Technik an Bord, um viel unterwegs zu sein – ob nun auf dem Campingplatz, auf klassischen Stellplätzen oder auch für ein paar Tage autark.
Wie alle Wohnmobile der Marken der Erwin Hymer Group sind auch die teilintegrierten Reisemobile von Corigon allesamt serienmäßig wintertauglich. Dafür hat der T 70 S eine Truma Combi 4 Gasheizung mit 10-l-Boiler an Bord, welche für die Warmluftheizung ebenso wie für die Warmwasserbereitung zuständig ist. Beides funktioniert im Testfahrzeug reibungslos und ist ausreichend dimensioniert. Gesteuert wird die Truma über das analoge Bedienteil CP Classic. Optional ist auch eine Truma Combi 6 E-Heizung mit digitalem Bedienteil erhältlich, die wahlweise im Gas-, Elektro- oder Mischbetrieb betrieben werden kann. Daher sind die Gasabsperrhähne auch gut zugänglich in der Küchenzeile untergebracht.
Etwas weniger gut zugänglich ist aber der Frostwächter, der sich in der Dinettenbank befindet. Um an ihn heranzukommen, muss man unter den Tisch krabbeln oder den Tisch komplett wegnehmen. Beweglichkeit ist auch gefragt, um Frischwasser abzulassen, da sich das Ablassventil im hinteren Bereich des Kleiderschranks unter dem Bett befindet. Ist der Schrank beladen, kann das schon ein wenig umständlich werden. Den Grauwassertank leert man hingegen klassisch über die außenliegende Ablassschraube. Wer gerne während der kälteren Monate reist, erhält den T 70 S auch optional mit insoliertem Abwassertank.
In Sachen Strom bietet der T 70 S ab Werk eine wartungsfreie 95 Ah-AGM-Aufbaubatterie inklusive elektrischem Ladeautomat für Aufbau- und Fahrzeugbatterie (12 V / 22 A). Für noch mehr Autarkie kann man über eine Solaranlage nachdenken, die Solar-Vorbereitung lässt sich optional mitbuchen. Für den Betrieb von Elektrogeräten gibt es serienmäßig mehrere USB- und USB-C-Anschlüsse – im Schlafbereich und im Eingangsbereich. Optional kann man im Küchenblock und in der Heckgarage 230 V-Steckdosen hinzubuchen. Ebenfalls optional gibt es die Vorbereitung für die Rückfahrkamera, während die Radiovorbereitung im Serienumfang enthalten ist. So kann man individuell entscheiden, welche Form der Navigation und Unterhaltung im T 70 S verbaut werden soll.
Mit seiner Länge von 6,99 m und der Breite von 2,32 m auf dem Fiat Ducato Light Chassis mit 140 PS und manuellem 6-Gang-Getriebe lässt sich der T 70 S gut handhaben und kann problemlos mit anderen teilintegrierten Wohnmobilen mithalten.
Denn dank seines relativ kurzen Radstands von 3,80 m lässt er sich auch auf engeren Straßen und Kurven mit gutem Fahrkomfort ans Ziel steuern und macht dabei einen agilen Eindruck. Die Lenkung wird aber schon ab etwa 70 km/h etwas unruhig und auch beim Überholen könnte sich die optionale Motorisierung mit 180 PS positiv auswirken. Je nach Straßenbelag und Straßenzustand macht sich in beladenem Zustand außerdem eine gewisse Geräuschkulisse mit Knarzen aus dem Aufbau bemerkbar, das sich jedoch nicht eindeutig zuordnen lässt. Bedenkt man, dass es sich beim T 70 S um ein Wohnmobil aus dem Einstiegssegment mit einem Grundpreis unter 60.000 Euro handelt, relativieren sich diese Kritikpunkte aber wieder.
Fazit
Mit dem T 70 S hält Corigon das Versprechen, ein teilintegriertes Wohnmobil zum Einstiegspreis zu liefern, ohne auf wesentliche Elemente für den Campingkomfort zu verzichten. Wer zu zweit reist kann dem T 70 S durchaus individuell etwas Sonderausstattung gönnen, muss es aber nicht. Und auch Familien können sich mit optionalem Hubbett und Isofix-System mit wenig Sonderausstattung ein Familienmobil kreieren. Kurz: Der T 70 S ist ein solides Reisemobil ohne Schnörkel mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Überzeugen Sie sich selbst und sehen Sie sich den T 70 S bei einem Corigon Händler in Ihrer Nähe an oder konfigurieren Sie sich hier bei Corigon ein Wohnmobil der Baureihe Teilintegriert Pure nach Ihren persönlichen Wünschen.
