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Hunde im Wohnmobil sicher transportieren
Hunde im Wohnmobil sicher transportieren

Hunde im Wohnmobil sicher transportieren

Wie kann man einen Hund im Wohnmobil sicher transportieren und welche Vorteile bieten die einzelnen Optionen?
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Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Hymer

Wie kann und darf man seinen Hund im Wohnmobil während der Fahrt transportieren? An dieser Frage scheiden sich die Geister vieler Wohnmobil- und Hundebesitzer. Prinzipiell gibt es drei verschiedene Optionen, um das vierbeinige Familienmitglied auf sichere Art mit in den Campingurlaub zu nehmen. Freeontour stellt die Vorteile und Nachteile vor. 

Warum muss man Hunde für die Fahrt im Womo sichern? 

Ob im Pkw oder im Wohnmobil, Campervan oder Urban Camper: Im übertragenen Sinne gilt nicht nur für Menschen während der Fahrt Anschnallpflicht, sondern auch für Hunde und andere mitreisende Tiere im Fahrzeug. Genauer gesagt geht es hier um das Thema Ladungssicherung, da Tiere in den Augen des Gesetzgebers als Sache betrachtet werden. Das mag auf den ersten Blick herzlos erscheinen. Aber wer schon einmal vor der Weiterfahrt mit dem Wohnmobil oder Campervan vergessen hat, Schranktüren und Schubladen zu verriegeln, weiß aus eigener Erfahrung, welche Fliehkräfte bei Kurvenfahrten oder einer plötzlichen Bremsung im Fahrzeug entstehen können. Und wer möchte schon, dass sein vierbeiniges Familienmitglied quer durch den Camper geschleudert wird und dabei sich selbst oder andere verletzt?

Bei Unfällen kann ein verletzter oder unter Schock stehender Hund außerdem eine Gefahr für Ersthelfer und Rettungskräfte werden, wenn er sich frei im Fahrzeug bewegen kann. Hinzu kommt, dass ein ungesicherter Hund im Fahrzeug bei einer Kontrolle zu einem Bußgeld und im Fall eines Unfalls zusätzlich zu einem Eintrag im Fahreignungsregister führt. Daher sollten vierbeinige Familienmitglieder - ebenso wie alle übrige Ladung im Wohnmobil oder Campervan - während der Fahrt immer gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen oder ein Herunterfallen gesichert sein. 

Option 1: Transport im Wohnmobil in der Hundebox

Etwa ein Drittel der Hunde in Deutschland fahren laut einer Umfrage von AutoScout24 im Alltag im Pkw in einer Hundetransportbox mit. Hunde, die im Pkw in einer Hundebox transportiert werden, bevorzugen diese unter Umständen auch im Wohnmobil, um auf der Reise entspannen zu können. Vorteil einer solchen Box ist, dass sie vielen Hunden gleichzeitig als Rückzugsort und Schlafplatz dienen kann, wenn um sie herum viel Trubel herrscht. Dabei sollte eine Hundebox so groß sein, dass sich der Hund bequem aufsetzen und liegen kann. Sie sollte allerdings nicht so groß sein, dass er in der Box auch herumlaufen kann, da dies im Fall einer scharfen Bremsung zu viel Verletzungsrisiko birgt. Eine Hundebox sollte im Reisemobil oder Campervan auf möglichst rutschfreiem Untergrund stehen und durch Gurte oder anderweitig gesichert sein. 

Die stabilsten und sichersten Hundetransportboxen sind Gitterboxen aus Aluminium, wie sie häufig im Pkw-Bereich eingesetzt werden. Da diese aber meist an die Erfordernisse im Pkw angepasst sind, sollte man vorab genau abmessen, ob sie auch auf die Rückbank des Wohnmobils oder Campervans passen. Dabei sollte man auch das Gewicht einer Gitterbox beachten, die je nach Größe und Ausführung zwischen 10 kg und 20 kg liegen kann und somit bei der zulässigen Zuladung im Wohnmobil mit eingerechnet werden muss. 

Nachteile einer Hundetransportbox 

Zu den Nachteilen einer Hundetransportbox aus Aluminium oder Plastik gehört auch, dass sie im Wohnmobil viel Platz einnimmt und es nicht viele Möglichkeiten gibt, sie so zu platzieren, dass die Box nicht im Weg ist. Denn während eine Hundebox für kleine Hunde eventuell noch unter dem Tisch im Wohnbereich Platz findet, dürfte dies bei Boxen für mittelgroße und große Hunde eher schwierig werden – zumindest, wenn das Tischbein in der Mitte fest verschraubt ist. Eine große Hundetransportbox lässt sich dann meist nur auf der Rückbank platzieren, wenn man vorher die Polster entfernt. Zur Sicherung der Box kann man hier gut die Dreipunktgurte nutzen. Hunde, die zur Reisekrankheit neigen, könnten aber ein Problem damit haben, seitlich zur Fahrtrichtung zu fahren. 

Vorteile von textilen oder aufblasbaren Hundeboxen beim Campen 

Eine Alternative zu den Gitterboxen aus Aluminium können im Wohnmobil faltbare Hundeboxen aus textilen Materialien sein. Diese wiegen nicht nur weniger, sondern lassen sich bei Nichtgebrauch auch schnell zusammenfalten und verstauen. Für die Durchlüftung sind faltbare Hundeboxen meist mit Netzen versehen. Hunde, die sich schnell von Fliegen oder anderen Insekten irritieren lassen, können die Box auch draußen auf dem Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz nutzen und sind somit vor lästigen Besuchern geschützt. Der Nachteil von textilen Hundeboxen ist aber, dass sie im Fall eines Unfalls deutlich weniger Sicherheit bieten als eine Gitterbox. Eine gute Option für Camper ist daher die aufblasbare Hundebox, die der Wohnmobilhersteller Bürstner in seinem Zubehörshop anbietet: Sie wiegt lediglich 5 kg, kommt ganz ohne Stangen oder Stäbe aus und dient im Fall eines Aufpralls sozusagen als Airbag für den Hund. Die Box wird je nach Platzierung mittels Gurten an Zurrösen gesichert oder auf der Sitzbank mittels der mitgelieferten Gurtverlängerung an den Sicherheitsgurten. Ein weiterer großer Vorteil: Die Box kann nach der Fahrt leicht und flexibel als Hundehütte vor dem Camper platziert werden - oder zusammengefaltet bis zur nächsten Fahrt in der Heckgarage verschwinden. Man kann sie sogar zum Saubermachen einfach mit dem Wasserschlauch abspritzen.      

Option 2: Hunde-Transport im Wohnmobil mit Geschirr und Gurt

Ist die Rückbank des Wohnmobils nicht schon von Kindern besetzt, kann diese als Transportplatz für einen Hund dienen – sofern er mit Geschirr und Verbindungsgurt über die Gurthalterung der Rückbank gesichert wird. Diese Art des Transports setzt aber voraus, dass der Hund es gewohnt ist, mit Gurt auf der Rückbank zu fahren und sich dabei entspannt ablegt. Ein ständig zappelndes Tier auf der Rückbank würde nicht nur ein Verletzungsrisiko für sich selbst bedeuten, sondern vermutlich auch den Fahrer oder die Fahrerin ablenken. Die Alternative wäre in einem solchen Fall der Transport des Hundes vor der Rückbank unter dem Tisch – natürlich ebenfalls gesichert mit Geschirr und Gurt. 

Ganz wichtig: Ein Hund sollte für die Fahrt niemals am Halsband gesichert werden! Bei plötzlichen Bremsvorgängen würde das ein enormes Verletzungsrisiko für den Hund bedeuten. Ebenfalls wichtig: Während der Fahrt sollten Gurt oder Leine dem Tier nicht allzu viel Bewegungsfreiraum ermöglichen – je mehr Freiraum für den Hund während der Fahrt, desto mehr Verletzungsrisiko für Hund und Passagiere im Fall eines Unfalls. 

Gute Ergänzung zur Sicherung: Zurrösen im Wohnbereich des Wohnmobils

Für die Sicherung des Hundes unter dem Tisch fallen die gängigen Hundeautogurte zum Einstecken in das Gurtschloss oft zu kurz aus. Daher muss man sich hier einen längeren Sicherheitsgurt besorgen oder eine andere Möglichkeit der Sicherung für die Leine überlegen. Der Wohnmobilhersteller Dethleffs hat für diesen Zweck beispielsweise ein Zurrösenpaket mit Sicherheitsöse im Zubehörprogramm, die fest im Fahrzeugboden verankert wird und bis zu 40 kg belastbar ist. Eine andere Option der Leinensicherung wäre das fest verschraubte Tischbein im Wohnmobil. Dabei sollte man sich aber vergewissern, dass die Belastbarkeit des Tischbeins mit dem Gewicht des Vierbeiners kompatibel ist und die Leine kurz genug ist, um ihn am Herumlaufen während der Fahrt zu hindern. Zu Bedenken ist auch, dass das Tischbein im Fall eines Unfalls zusätzliches Verletzungsrisiko für den Hund bedeutet. 

Aus diesem Grund wird diese Art der Hundesicherung während der Fahrt bisweilen bei Kontrollen auch nicht als Ladungssicherung im Sinne der Straßenverkehrsordnung akzeptiert. Wenig Bewegungsfreiheit bedeutet aber nicht, dass die Fahrt für den Hund unbequem sein soll. Natürlich soll und kann man dafür sein angestammtes Hundebett nutzen. Und falls dieses zu groß oder das Tischbein im Weg ist, bieten verschiedene Reisemobilhersteller auch Hundebetten und Hundematten im Zubehörbereich, die an die Raumverhältnisse im Wohnmobil oder Campervan angepasst sind. Dazu gehören beispielsweise die Wohnmobilhersteller Sunlight, Carado, Bürstner, Hymer und Dethleffs.   

Vorteile und Nachteile beim Hunde-Transport mit Gurt und Geschirr

Wenn man seinen Hund im Wohnmobil mit Sicherheitsgurt und Geschirr sichert, ist der große Vorteil, dass diese Transportlösung am wenigsten Platz wegnimmt und auch am wenigsten wiegt. Dabei sollte man aber darauf achten, ein qualitativ gutes Sicherheitsgeschirr zu verwenden, das an die Größe des jeweiligen Hundes angepasst ist. Wichtig ist, dass sich der Hund nicht selber aus dem Geschirr befreien kann und natürlich sollte es insbesondere bei längeren Fahrten auch bequem sitzen. In Sachen Sicherheit hat der Hunde-Transports mit Gurt und Geschirr aber den Nachteil, dass es im Fall eines Aufpralls keine Pufferzone gibt. Der Sicherungsgurt beim Transport auf der Rückbank sollte daher so kurz gehalten sein, dass der Hund im Fall eines Unfalls weder mit der Tischplatte in Berührung kommt, noch von der Rückbank herunterfallen kann. Beim Transport unter dem Tisch sollte man das feststehende Tischbein zusätzlich abpolstern, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. 

Option 3: Die eigene Hunde-Höhle in der Heckgarage

Die sicherste und für alle Beteiligten bequemste Variante ist es, wenn der Hund seine eigene Höhle im Wohnmobil hat, in die er sich jederzeit zurückziehen kann. Im Wohnmobil kommt dafür in der Regel nur die Heckgarage in Frage. Damit sich der Vierbeiner darin wohlfühlt und auch sicher transportiert werden kann, sind aber verschiedene Umbauten erforderlich. Zu den grundlegenden Umbauten gehören ein Fenster in der Heckgaragentür, je nach Größe des Hundes eine stabile Abtrennung zum restlichen Stauraum der Heckgarage und im Idealfall auch ein durch ein Gitter abschließbarer Durchgang in den Innenraum des Wohnmobils. Darüber hinaus kann man nach Belieben auch weitere Features für seinen Vierbeiner installieren beziehungsweise montieren lassen. 

Dazu zählt beispielsweise eine separate Gittertür hinter der Heckgaragentür, ein eigenes Licht für den Hund, ein fest installierter Antischlabbernapf für die Fahrt oder auch eine Kamera in der Hundehütte, deren Bilder während der Fahrt über das Display des Multimediageräts im Wohnmobil aufgerufen werden können. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Unternehmen, die sich auf den Ausbau einer Hundegarage im Wohnmobil spezialisiert haben und unterschiedliche Lösungen anbieten. Auch für Hundebesitzer ohne eigenes Wohnmobil gibt es Wohnmobilvermieter, die spezielle Hundemobile anbieten. So vermietet das Unternehmen 4pfoten-mobile eine große Anzahl an verschiedenen Dethleffs-Wohnmobilen, die allesamt mit Hundegarage sowie weiteren Features für Vierbeiner ausgestattet sind. 

Vorteile und Nachteile einer Hundegarage 

Die Vorteile einer separaten Hundegarage liegen auf der Hand: Wie alle anderen Familienmitglieder erhält der Vierbeiner durch die Hundegarage seinen eigenen festen Bereich im Wohnmobil, der sowohl für die sichere Fahrt als auch als gemütlicher Schlafplatz genutzt werden kann. Außerdem entfällt das lästige Über-den-Hund-klettern während des Kochens oder wenn man nachts einmal aus dem Bett muss. Ein weiterer Vorteil: Bei Schmuddelwetter kann der Hund zunächst in seiner Höhle trocknen, bevor man ihm Zutritt in den Innenraum des Womos gewährt. Zu den Nachteilen einer Hundegarage gehören einerseits die zusätzlichen Kosten für den Spezial-Ausbau und andererseits die Tatsache, dass der Stauraum in der Heckgarage durch den Hundebereich dauerhaft eingeschränkt wird und nicht mal eben umgebaut werden kann. 

Speziallösungen für Campervans 

Campervans haben zwar keine feste Heckgarage, es gibt aber dennoch die Möglichkeit, dem Vierbeiner seinen eigenen Bereich unter dem Bett zu ermöglichen. Der Wohnmobilhersteller Carado bietet im Zubehörbereich beispielsweise ein Hundegitter mit Tür an, das man ganz leicht in die Halter des bereits vorhandenen Ladungsschutzes unter dem Heckbett einsetzen kann. Der reguläre Ladungsschutz dient dann als Rückwand der mobilen Hundehütte und wird je nach Größe des Hundes mit Hilfe der mitgelieferten Halterungen im Campervan angebracht. Auf diese Weise kann der Raum unter dem Heckbett sowohl als Transport- und Schlafplatz für den Vierbeiner, als auch als Stauraum für andere Dinge genutzt werden. Der Vorteil einer solchen Lösung: Die mobile Gittertür kann am Zielort einfach aus der Halterung gezogen werden, so dass man bei Bedarf an die Schränke oder Schubladen unter dem Heckbett herankommt. Alternativ kann man sich auch individuell Gitter aus Aluminium im Campervan einbauen lassen. Bei deren Platzierung sollte man aber darauf achten, dass Möbeltüren und Schubladen im Bedarfsfall zugänglich bleiben. 

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