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Friaul-Julisch Venetien: Highlights für Kulturfans
Friaul-Julisch Venetien: Highlights für Kulturfans

Friaul-Julisch Venetien: Highlights für Kulturfans

Mit dem Camper in den Nordosten von Italien - Kulturhighlights, Sehenswürdigkeiten und Campingplätze zwischen Udine und Triest
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour, Titelbild: Pixabay

Letztes Update: 3. April 2024 

Im Vergleich zur Toskana, Venetien oder anderen Regionen ist die Region Friaul-Julisch Venetien eine touristisch deutlich weniger frequentierte Ecke in Norditalien. Zu Unrecht, denn insbesondere Kulturfans können im äußersten Nordosten von Italien so manches Highlight entdecken. Freeontour stellt die schönsten Orte und eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten in Friaul-Julisch Venetien für Reisende mit Wohnmobil oder Wohnwagen vor. 

Wo liegt die Region Friaul-Julisch Venetien?

Friaul-Julisch Venetien - beziehungsweise Friuli-Venezia Giulia auf italienisch - ist mit knapp 8.000 km² eine der kleineren Regionen in Italien. Sie liegt ganz im Osten von Norditalien und grenzt im Norden an das österreichische Bundesland Kärnten, im Osten an Slowenien, im Süden an die Adria und im Westen an die italienische Region Venetien. Die Hauptstadt - und wohl auch bekannteste Stadt - der Region ist Triest. Landschaftlich vereint die Region Friaul-Julisch Venetien hohe Berglandschaften wie die Friaulischen Dolomiten, die Karnischen Alpen und die Julischen Alpen, hügelige Weinbauflächen im Collio-Gebiet, fruchtbares Tiefland der Po-Ebene und das Küstengebiet der italienischen Adria mit Lagunenlandschaften und Sandstränden. Auch sprachlich und ethnisch treffen in Friaul-Julisch Venetien unterschiedliche kulturelle Einflüsse aufeinander, was den besonderen Reiz dieser norditalienischen Region ausmacht. 

Station 1: Udine - elegante Plätze und Paläste im venezianischen Stil

Erste Station ist die Stadt Udine, die zweitgrößte Stadt der Region Friaul-Julisch Venetien und der Hauptort im Friaul. Die Stadt ist gerade einmal 20 km von der slowenischen Grenze entfernt und hat einige Sehenswürdigkeiten für Kultur-Fans zu bieten. Denn die Piazza Libertà, das Herz von Udine und der älteste Platz der Stadt, ist auch bekannt als der schönste Platz im venezianischen Stil auf dem Festland. Typisch sind beispielsweise die Loggia del Lionello mit ihrem rosa-weißen Marmorstreifen und der Loggia di San Giovanni mit seinem berühmten Uhrenturm. Im Hintergrund erhebt sich mächtig der Schlossberg, der durch einen schönen Arkadengang aus dem 15. Jahrhundert gut zu Fuß erreichbar ist.

Das Schloss von Udine beherbergt im Erdgeschoss das Museum des Risorgimento und das Archäologische Museum, während auf der Beletage im ersten Stock die Galerie für antike Kunst (Galleria d'Arte Antica) untergebracht ist. Hier werden wertvolle Werke vom 14. bis 19. Jahrhundert präsentiert, darunter auch Gemälde von Carpaccio, Caravaggio und Tiepolo. Neben dem Schloss befindet sich die älteste Kirche von Udine, Santa Maria del Castello, mit ihrem offenen Glockenturm und je nach Windrichtung rotierendem Bronze-Engel. Sehenswert sind außerdem die große Piazza Matteotti, die von schmalen Häuserfassaden eingerahmt wird, sowie der Dom und die erzbischöfliche Residenz, in dem Fresken von Tiepolo zu bewundern sind. Schließlich gilt Udine nicht umsonst als Tiepolo-Stadt. 

Parkmöglichkeit und Wohnmobilstellplatz in Udine

Direkt in Udine bietet sich der große Parkplatz Piazzale Padre Cesario da Rovigo an, um Wohnmobil oder Caravan-Gespann für den Besuch zu parken. Auch Übernachtungen sind hier erlaubt. Eine Bushaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe, so dass man gut in die Altstadt gelangt. 

Station 2: Palmanova - Weltkulturerbe Renaissance-Festungsstadt 

Gerade einmal 20 km südlich von Udine liegt die Festungsstadt Palmanova, die mit ihrer perfekten neunzackigen Sternform seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Palmanova wurde ab Ende des 16. Jahrhunderts von der Serenissima-Republik Venedig in fast hundertjähriger Bauzeit als venezianische Garnisonsstadt angelegt, um das Hinterland der Lagunenstadt Venedig gegen Habsburger und Osmanen verteidigen zu können. Die Festungsbaukunst der Venezianer, der sternförmige Grundriss des Ortes mit radialem Straßennetz und großen Stadttoren, ist bis heute erhalten. Durch die Festungsanlagen schlängelt sich ein dichtest Tunnelnetz, das zum Teil besichtigt werden kann.

Auch ein Spaziergang entlang der mehr als vier Kilometer langen, beeindruckenden Verteidigungsmauern, sollte man sich nicht entgehen lassen. Durch eines der drei Stadttore erreicht man auch schnell das Stadtzentrum, die perfekt sechseckig angelegte Piazza Grande mit den wichtigsten Monumenten der Stadt. Dazu gehören die Dogenkathedrale mit ihrer barocken Fassade, die elf Statuen der Generalaufseher, welche die Festung verwalteten, der Palazzo del Provveditore Generale, damals ein Symbol der militärischen und zivilen Macht, die Loggia della Gran Guardia, die das Wachhaus zum Schutz des Platzes beherbergte, und der Palazzo della Monte Pietà.

Parkmöglichkeit und Wohnmobilstellplatz in Palmanova

Die Gemeinde Palmanova hat einen kleinen Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit unweit der Altstadt eingerichtet. Der Stellplatz Area Camper Attrezzata kann ganzjährig kostenfrei genutzt werden. In der Nähe befindet sich auch ein großer Parkplatz für all jene, die hier vielleicht keinen Platz mehr finden sollten. 

Station 3: Aquileia - Weltkulturerbe zwischen Antike und Mittelalter 

Kulturinteressierte können sich in dem Städtchen Aquileia locker mehrere Tage aufhalten. Denn hier gibt es gleich mehrere Stätten, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Im wahrsten Sinne des Wortes herausragend ist beispielsweise die Basilika Santa Maria Assunta von Aquileia aus dem 11. Jahrhundert mit ihrem 73 m hohen, alleinstehenden Turm. Die Wurzeln der Basilika reichen jedoch noch viel weiter zurück, wovon nicht zuletzt die berühmten Mosaikböden in ihrem Inneren zeugen: Die größte Mosaikfläche stammt aus der Zeit des Bischofs Theodorus um das Jahr 300, weswegen sie auch als theodorische Mosaiken bekannt sind. Die späteren Bauten des 11. Jahrhunderts wurden über diesen Mosaiken errichtet. Der größte Mosaikboden des weströmischen Reichs fasziniert noch heute mit einer Fläche von rund 1.300 m². 

Der Besuch der Basilika umfasst die Krypta, das Baptisterium und den Turm, der einen herrlichen Blick über die Stadt und ihre Umgebung ermöglicht. Dabei fallen auch verschiedene Ausgrabungsstätten ins Auge. Denn Aquileia wurde schon im Jahr 181 v. Chr. gegründet und war eine der wichtigsten und reichsten Städte des Römischen Reichs. Nach der Zerstörung durch Attila im Jahre 452 n. Chr. wurde sie neu erbaut und spielte eine zentrale Rolle im Mittelalter bei der Verbreitung des Christentums.

Ein großer Teil der antiken Stadt, die als eines der besten Beispiele der antiken Römerstädte im Mittelmeerraum gilt, ist heute noch vergraben. Dennoch sind hier zahlreiche Ausgrabungsstätten und Relikte der Römerzeit zu bestaunen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe zählen - angefangen beim Forum Romanum mit seinen prächtigen Säulen, Portiken und der Marmor-Piazza. Vom Forum führt ein gemütlicher Fußweg zu einem heute grünen Park, der einst ein Binnenhafen und mit dem Meer verbunden war. Der Hafen gilt als eine der bestbewahrten Hafenanlagen aus römischer Zeit.

Weitere wichtige Artefakte sind im Archäologischen Nationalmuseum in Aquileia zu bestaunen und auch das frühchristliche Museum beherbergt mit großartigen Mosaiken, Statuen und Grabgegenständen so manchen Kulturschatz. Einen schönen Überblick der kulturellen Sehenswürdigkeiten in Aquileia sowie rekonstruierte 3D-Bilder der antiken Stadt bietet die Kulturstiftung Fondazione Aquileia.  

Parkmöglichkeit und Wohnmobilstellplatz in Aquileia

Nicht weit von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Aquileia entfernt gibt es einen einfachen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit sowie einen Campingplatz, der allerdings nur zwischen April und Oktober geöffnet hat. Wer länger in der Gegend bleiben oder noch einen Abstecher ans Meer machen möchte, ist hier aber gut aufgehoben.  

Station 4: Gorizia - Barock-Prunk der Donaumonarchie 

Direkt an der Grenze zu Slowenien findet man die Stadt Görz bzw. Gorizia, die aufgrund ihres milden Klimas beim österreichischen Adel sehr beliebt war und auch als österreichisches Nizza bezeichnet wurde. Davon zeugen heute noch diverse Prachtbauten verschiedener Epochen, welche auch die bewegte Geschichte der Stadt widerspiegeln: Im Mittelalter residierten die mächtigen Grafen von Görz auf dem Burgberg, 1511 fiel die Stadt den Habsburgern zu, nach dem Ersten Weltkrieg kam sie an Italien und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zwischen Italien und Slowenien aufgeteilt. Gorizia und die slowenische Stadt Nova Gorica werden im Jahr 2025 übrigens gemeinsam den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt tragen.

Auch die Venezianer haben ein paar Spuren hinterlassen, dominant im Zentrum der Stadt sind jedoch die stattlichen Fassaden der Paläste, die vom mitteleuropäischen Barockklassizismus der Donaumonarchie zeugen. Dazu gehört beispielsweise die Barockfassade der Kirche Sant’Ignazio mit ihren beiden Zwiebeltürmen an der Piazza della Vittoria, die im Inneren drei Kapellen mit Barockaltaren sowie herrliche Marmordekoration, Holzschnitzereien und Intarsien aus dem 17. Jahrhundert aufweist.

Ebenfalls sehenswert sind die Kirchen Chiesa dell' Esaltazione della Croce aus dem Ende des 16. Jahrhunderts und der Dom aus dem 13. Jahrhundert - nicht zu vergessen die Kirche Sant Spirito, die um 1400 erbaut wurde und eine der kleinsten Kirchen weltweit ist. Unweit der Stadt thront auf einem Hügel übrigens noch heute die mittelalterliche Burg Castello di Gorizia, die tolle Panoramablicke auf die Stadt und die Umgebung bietet.  

Parkmöglichkeit und Wohnmobilstellplatz in Gorizia

Nur wenige hundert Meter vom Stadtzentrum von Gorizia entfernt gibt es einen großen Parkplatz, auf dem 30 Stellflächen für Wohnmobile reserviert sind. Die Übernachtung ist erlaubt und auch Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind vorhanden. 

Station 5: Triest - Schmelztiegel der Kulturen am Meer 

Letzte Station der kulturellen Tour mit Wohnmobil oder Wohnwagen durch die Region Friaul-Julisch Ventien ist ihre Hauptstadt Triest. Durch ihre Lage direkt an der Adria, ihre Nähe zu Slowenien und ihre durch die Habsburger Zeit geprägte Geschichte trifft man hier auf eine faszinierende Mischung aus mitteleuropäischer und mediterraner Architektur sowie verschiedene kulturelle Einflüsse. Das kleine Wien am Meer präsentiert sich stolz mit Prachtbauten des Jugendstils, mit breiten Straßen, geräumigen Plätzen und zahlreichen Kaffeehäusern, die zum Verweilen einladen. Literarisch Interessierte finden in Triest auch zahlreiche Literaturcafés, die schon von Autoren wie James Joyce, Italo Svevo oder Umberto Saba aufgesucht wurden und auch heute noch bei Schriftstellern und Intellektuellen sehr beliebt sind.  

Triest war fast 500 Jahre lang Teil des Habsburger Reiches und der einzige Zugang Österreichs zum Mittelmeer. Pompös und elegant zugleich demonstrieren dies insbesondere die Architektur der Paläste rund um die Piazza dell’Unità d’Italia und das romantisch auf einer kleinen Halbinsel gelegene Schloss Miramare etwas nördlich der Stadt. Triest hat aber auch andere Facetten zu bieten: Dazu zählen nicht nur die mittelalterliche Altstadt und die Ruinen des Amphitheaters Teatro Romano di Trieste mitten in der Stadt, sondern weitere Ausgrabungsstätten aus der Antike, als Triest noch Tergeste genannt wurde. In der Altstadt von Triest findet man in der Via del Trionfo außerdem den Arc de Riccardo, der vermutlich ein Tor der Stadtmauer von Tergeste gewesen sein soll. Sehenswert sind außerdem verschiedene Museen in Triest und natürlich der Canal Grande mit seinen vielen kleinen Booten (siehe Titelbild) und Prachtbauten.

Außerdem sollte man es sich in Triest nicht entgehen lassen, die lokale Küche zu kosten, denn hier sorgt ein Mix aus slowenischen, serbischen, österreichischen, ungarischen, jüdischen und natürlich italienischen Einflüsse für einen ganz eigenen Geschmack.

Camping- und Parkmöglichkeiten in Triest

Im Süden von Triest gibt es in der Nähe des Neuen Hafens unter einer Brücke einen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz für etwa 20 Campingfahrzeuge mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Nördlich der Stadt befinden sich zwei Campingplätze.  

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