Baureihe: Campervan Baureihe Cliff 4x4 
Chassis: Ford Transit AWD/ 2.0 Motor (Diesel) / 122 kW (165 PS)
Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 kg
Masse Testfahrzeug in fahrbereitem Zustand: 3.061 kg 
Mögliche Zuladung:  440 kg 
Länge: 5,98 m
Breite: 2,05 m 
Höhe: 2,72 m
Radstand: 3,75 m
Innenhöhe: 1,99 m
Gurtplätze: 4 (2 x Isofix hinten serienmäßig)
Schlafplätze: 2 (+1 optional)
Grundpreis: 73.499 Euro
Preis inklusive Ausstattung Testfahrzeug: 78.147 Euro

Dabei weisen auch die Höhenlinien der topographischen Folienbeklebung darauf hin, dass der Greentrek sich selbst in höheren Gefilden wohlfühlt, während die stylischen Geo-Koordinaten auf den Produktionsort des Sunlight Campervans in Italien hinweisen. Unterstrichen wird der sportliche Outdoor-Eindruck des 4x4 Greentrek außerdem durch die serienmäßigen 17-Zoll-Offroad-Reifen, die sich auf losem, sandigem und schlammigem Untergrund durch gute Griffigkeit auszeichnen.

Von vorne fällt beim Cliff 590 4x4 Greentrek sofort der markante Raptor Grill mit dem Ford Schriftzug ins Auge, der dem Campervan ein besonders sportliches Aussehen verpasst. Für den dynamischen Übergang zwischen Abblendlicht und Fernlicht sorgen die optional verbauten Bi-Xenon Scheinwerfer mit statischem Kurvenlicht und LED-Tagfahrlicht.

Durch die Verbreiterungsbacken im Heck verlängert sich das 1,47 m breite Heckbett von 1,89 m Länge auf 2,01 m, so dass auch größer gewachsene Personen bequem im Cliff 590 4x4 Greentrek schlafen können. Im Heck entfallen dadurch zwar die seitlichen Ausstellfenster, zum Ausgleich gibt es aber zwei Rahmenfenster in den Hecktüren sowie eine 28 x 28 cm große Dachhaube im Schlafbereich.

Dabei kommen beim 4x4 Greentrek sämtliche Ausstellfenster und Dachhauben serienmäßig mit Fliegenschutz- und Verdunkelungsrollos und auch die zweigeteilte Fliegengittertür ist in der Serienausstattung bereits enthalten – ebenso wie die 70 cm breite, elektrische Trittstufe.

Für den Transport von sperrigen Gegenständen gibt es im Heckstauraum vier integrierte Verzurrösen am Boden. Gegen das Verrutschen des Gepäcks nach vorne helfen außerdem eine Schottwand mit integrierter Tritthilfe sowie eine leicht erhöhte Querschiene. Unauffällig in den oberen Bereich der Hecktüren integriert findet man auch eine Wäscheschiene.

In der Serienausstattung setzt das grifflose Möbeldesign auf eine Kombination aus schwarz-weiß und hellem Holzfurnier. Im Testfahrzeug wird die Farbkombination durch die Adventure-Wohnwelt ergänzt, die ebenfalls den zeitlosen Schwarz-Weiß-Kontrast aufweist. Alternativ stehen zwei weitere Wohnwelten ohne Aufpreis für die Halbdinette und die drehbaren Pilotensitze zur Wahl.

Dabei fällt auf, dass sich die Pilotensitze im Ford Transit etwas schwergängiger umbauen lassen, als man es vom Fiat Ducato gewohnt ist, und auch der Platz ist ein wenig beengter. Die Polster der Dinettenbank hingegen verrutschen sehr schnell und dürften gerne etwas fester sitzen. Auf der Plus-Seite sind aber die beiden Isofix-Gurte und auch die Tischerweiterung schon in Serie dabei.

Ebenfalls serienmäßig an Bord ist die Panoramadachhaube, die extra viel Licht in den Wohnbereich des Cliff 590 4x4 Greentrek hineinlässt. Seine Innenwände sind hell und neutral mit Kunststoff-Formteilen verkleidet, die sich unauffällig in das übrige Innendesign einfügen.

Und wenn das Tageslicht dann irgendwann schwindet, kann man es sich wahlweise bei Deckenbeleuchtung mit versenkten LED-Spots gemütlich machen oder die flexibel verstellbaren LED-Leuchten in den Stromschienen unterhalb der Oberschränke nutzen. Dabei fällt der Oberschrank im Wohnbereich zwar recht schmal aus, dafür bietet aber das beleuchtete Regalfach mit zwei Ebenen einen Eyecatcher und weiteren Stauraum für Bücher, Kerzen und anderen Kleinkram.

Stauraum

Prinzipiell bietet der Cliff 4x4 Greentrek insbesondere im Schlaf- und Heckbereich einiges an Stauraum in den Oberschränken, die allerdings nicht weiter unterteilt sind. Für eine bessere Ordnung könnten Schübe, Boxen oder Regalböden helfen. Ähnlich dem Cliff X bietet auch der Greentrek zusätzlichen Stauraum durch ein Heck umlaufendes Heckregal und Netze für Smartphone, Brille und Co. darunter. Ein recht großer Stauraum versteckt sich außerdem links unter dem Bett. Da er nur von oben zugänglich ist, eignet er sich aber überwiegend für Dinge, die man eher selten nutzen möchte.

Leider etwas verschenkt erscheint im Testfahrzeug mit Dieselheizung der Raum im Gasflaschenschrank, der auch hier standardmäßig auf zwei 11-kg-Gasflschen ausgelegt ist. Da das Gas im Testfahrzeug ausschließlich zum Kochen gebraucht wird, wäre eine kleinere Gasflasche vollkommen ausreichend, so dass man den Platz anderweitig nutzen könnte. Da der Greentrek serienmäßig aber eine Gasheizung an Bord hat, ist der Aufbau auch darauf ausgelegt. Im Gegenzug bietet der Greentrek aber über dem Fahrerhaus und oberhalb der Schiebetür praktischen Stauraum für Kleinteile.

Das Kompaktbad beziehungsweise Längsbad des Greentrek bietet für Campervan-Verhältnisse auf kleinem Raum tatsächlich erstaunlich viel Stauraum – sowohl im Oberschrank und im Regal als auch unter dem Festwaschbecken. Außerdem hat Sunlight für praktische Abstellflächen hinter Waschbecken und WC gesorgt, sodass man hier alles Nötige unterbringen kann. Selbst der Toilettenpapierhalter ist serienmäßig dabei.

Augenmerk liegt im Bad des Cliff 590 4x4 Greentrek definitiv auf dem Wesentlichen. Auf viel Bewegungsfreiraum muss man wie bei vielen anderen Campervans auch verzichten. Dafür hat man aber gleich zwei Duschmöglichkeiten: entweder mit umlaufendem Duschvorhang im Inneren des Bads oder draußen per Außendusche, wo man nach dem Strand auch Salzwasser und Sand schnell abspülen kann. Dafür sorgen auch ein 100 l-Frischwassertank und ein 90 l-Grauwassertank. Warmwasser liefert serienmäßig eine Truma Combi 4 Gasheizung, das Testfahrzeug war aber mit einer optionalen Truma Combis 4 Dieselheizung ausgestattet. 

Um noch mehr Platz zu sparen hat sich Sunlight beim Greentrek außerdem für eine Falttür entschieden, die man während der Fahrt schließen sollte. Im offenen, arretierten Zustand verursacht sie ansonsten Klappergeräusche.

Wie bei den meisten Campervans gewohnt ist die Längsküche des Cliff 590 4x4 Greentrek auf der rechten Fahrzeugseite gegenüber dem Bad zu finden. Sunlight setzt dabei auf eine Platz sparende Variante mit abgeschrägter Längsküche und einem energiesparenden Dometic 64-l-Kompressorkühlschrank unter dem runden Spülbecken. Im Prinzip ist das Kühlschrankvolumen für zwei Personen für wenige Tage ausreichend, allerdings sind die einzelnen Kühlschrankfächer sehr flach angeordnet. Im Zweifelsfall wird man vermutlich eine Ebene weglassen, um die Lebensmittel vernünftig unterbringen zu können. Auf der Plus-Seite fasst die Kühlschranktür 1-l-Flaschen und andere größere Dinge.

Generell wirkt der Dometic-Kühlschrank selbst auf niedriger Stufe ein wenig laut. Möglicherweise erscheint es aber auch so, weil er direkt neben dem Bett untergebracht ist. Was dagegen positiv auffällt ist, dass sich die Abdeckung des Spülbeckens über dem Kühlschrank multifunktional als Arbeitsfläche oder umgedreht als Schneidebrett nutzen lässt. Und auch die elektrische Piezo-Zündung des 2-Flammen-Gasherds sowie die serienmäßige Hakenleiste im Küchenbereich sind bei einem Campervan im Einstiegssegment nicht selbstverständlich. Gleiches gilt für den Stauraum in den Unterschränken, die gut bemessen sind. In den Oberschränken könnte man die Raumnutzung durch zusätzliche Regalböden optimieren.

Durch die Verbreiterungsbacken an den beiden Seiten verlängert sich das Heckbett an diesen Stellen von 1,89 m Länge auf 2,01 m Länge, so dass man sich hier richtig schön ausstrecken kann. Da die Matratze aus vier Teilen besteht, kann ein durchgehender Matratzentopper aus dem Originalteile-Zubehör-Shop den Schlafkomfort zusätzlich steigern. Optional gibt es im Bereich der Sitzgruppe die Möglichkeit für den Umbau einer weiteren Schlafgelegenheit. Und dank der durchgehend vorhandenen Verdunkelungsrollos im Testfahrzeug lässt sich der Cliff 4 x 4 Greentrek auch schön gegen Umgebungslicht abdunkeln. Die Serienausstattung beinhaltet im Fahrerhaus allerdings nur eine Stoffverdunkelung.

Unter dem Heckbett, auf das man dank des Tritts in der Schottwand gut hinaufgelangt, gibt es wie gewohnt Stauraum für sperrige Dinge. Für den Transport höherer Gegenstände, beispielsweise von Fahrrädern, kann man das Bett auch zur Seite räumen. Dafür ist das Lattenrost im mittleren Bereich zweigeteilt und lässt sich auf die Matratzenteile stapeln und dort festzurren. Das ist zwar ein wenig umständlicher als bei anderen Varianten, aber bei nicht allzu häufigem Ortswechsel eigentlich unproblematisch.

Beim Thema Heizen wünschen sich immer mehr WohnmobilistInnen alternative Energiequellen zum Gas. Dem trägt Sunlight Rechnung, indem man den Cliff 590 4 x 4 Greentrek optional mit unterschiedlichen Heizungen versehen kann: Serienmäßig ist eine Truma Combi 4 Gasheizung an Bord, das Testfahrzeug ist mit einer optionalen Truma Combi 4 Dieselheizung inklusive integriertem Höhendrucksensor und digitalem Bedienpanel ausgestattet und wer hybrid mit Gas und Strom heizen möchte, kann eine Truma Combi 6 E verbauen lassen.

Die Dieselheizung des Testfahrzeugs heizt schnell auf und auch die Warmwasserbereitung funktioniert im Eco-Modus zügig. Im Betrieb ist die Combi 4 D recht leise, auch von außen ist kaum etwas zu hören. Der Dieselgeruch ist allerdings phasenweise leicht wahrnehmbar.

Wie schon oben erwähnt ist es schade, dass der durch die Dieselheizung einsparbare Platz im Bereich der Gasflaschen im Testfahrzeug nicht anderweitig genutzt wurde. Platz für zwei 11-kg-Gasflaschen ist mit Dieselheizung definitiv überdimensioniert. Positiv ist aber anzumerken, dass der Gasabsperrhahn und auch die Netzsicherungen sehr leicht zugänglich seitlich der Dinettenbank untergebracht sind. Der Frostwächter befindet sich hingegen frontal unter der Dinettenbank, so dass man zunächst umständlich den Tisch komplett entfernen muss, um an das Ventil heranzukommen. Was gefällt: Der Grauwasser-Ablassstutzen liegt fast mittig direkt hinter der Hinterachse, so dass man beim Auffahren auf die Grauwasserrinnen die Position gut abschätzen kann. Auf Wunsch kann man den Abwassertank auch isoliert und beheizt erhalten.

Nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint, dass der Cliff 590 4 x 4 Greentrek serienmäßig keinen 12 V-Stromanschluss und keinen USB-C-Anschluss an Bord hat. Es gibt lediglich zwei 230 V-Steckdosen am Küchenblock und zwei USB-A-Anschlüsse. Eine weitere 230 V-Steckdose befindet sich unter dem Tisch im Wohnbereich, um beispielsweise das Laptop anschließen zu können. Wer viel Wert auf Autarkie legt, kann den Greentrek auch optional ab Werk mit Kabelvorbereitung für eine Solaranlage bestellen.

Ob man nun explizit auf der Suche nach einem Campervan mit Allradantrieb ist oder nicht: Der Cliff 590 4 x 4 Greentrek macht viel Spaß beim Fahren und lässt sich auch für Allrad-Unerfahrene gut steuern. Denn der Allrad-Modus schaltet sich bei Bedarf ganz automatisch zu, wenn er benötigt wird und verzichtet bei der Bedienung auf viel elektronischen Schnickschnack. Auf Wunsch kann man ihn aber auch gezielt anwählen und fest einstellen. Dabei gleicht das automatische 4 x 4 auch auf der Straße Bodenwellen und Straßenschäden gut aus, was den Fahrkomfort im Vergleich zu einem klassischen Campervan deutlich erhöht.

Mit seinem 6-Gang-Schaltgetriebe und dem kleinen Radstand von 3750 mm legt der Cliff 590 4 x 4 Greentrek eine gewisse Spritzigkeit und Wendigkeit an den Tag, während die serienmäßige, grobstollige 17-Zoll-Offroad-Bereifung dazu beiträgt, dass sich der Cliff 4 x 4 Greentrek auch auf steilem Schotter, schlammigen Böden oder Schnee wohlfühlt. Wie genau das aussieht, kann man sich in diesem Video am Beispiel des Sunlight Serienfahrzeugs Cliff 4 x 4 ansehen, der ebenfalls auf dem Ford Transit basiert.