Baureihe: Campervan Baureihe Cliff X 
Chassis: Fiat Ducato / 2.2 Multijet Motor (Diesel) / 103 kW (140 PS)
Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 kg
Masse in fahrbereitem Zustand: 2.882 kg
Mögliche Zuladung: 618 kg 
Länge: 5,99 m
Breite: 2,05 m 
Höhe: 2,61 m
Radstand: 4,04 m
Innenhöhe: 1,90 m
Gurtplätze: 4 (2 x Isofix hinten)
Schlafplätze: 2 
Grundpreis: 59.499 Euro
Preis inklusive Ausstattung Testfahrzeug: 66.467 Euro

Und das liegt nicht nur an der Sonderlackierung des Testfahrzeugs in Lanzarote Grau. Denn auch in der weißen Serienlackierung sorgen die Adventure Beklebung und verschiedene andere Elemente in schwarz für dynamischen Kontrast. Die beim Cliff X in Serie lackierten Stoßfänger und das für diese Baureihe charakteristische Skyview-Panoramafenster über dem Fahrerhaus tragen zum guten ersten Eindruck von außen bei. 

Dabei bietet der Cliff X auffällig viele Fenster und Dachhauben: Neben dem Skyview gibt es serienmäßig je eine Dachhaube im Schlafbereich, über der Sitzgruppe und im Bad. Zusätzlich sorgen ein Ausstellfenster in der Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite sowie zwei weitere Ausstellfenster auf der linken Fahrzeugseite sowie ein Fenster im Bad für viel Licht und gute Luftzirkulation im Fahrzeug. Hinzu kommen noch zwei kleine Ausstellfenster in den Hecktüren.

Was gut gefällt: Sämtliche Ausstellfenster und Dachhauben kommen beim Cliff X serienmäßig mit Fliegenschutz- und Verdunkelungsrollos. In Kombination mit der ebenfalls serienmäßigen Fliegengittertür für die gesamte Breite der Schiebetür bleiben kleine ungebetene Gäste draußen. 

Ebenfalls positiv fällt auf, dass sich die Heckfenster sogar mit dem am Testfahrzeug verbauten Thule Fahrradträger aus dem Sunlight Original-Zubehör im unbeladenen Zustand noch weit genug öffnen lassen, um frische Luft hereinzulassen. Der optional erhältliche Heckfahrradträger ist außerdem so konzipiert, dass sich die Hecktüren selbst mit geladenen Fahrrädern öffnen lässt.

Wer seine Fahrräder oder anderes Sportequipment lieber im Inneren des Campervans transportieren möchte, findet dazu im Heckstauraum vier integrierte Verzurrösen. Gegen ein Verrutschen des Gepäcks nach vorne helfen außerdem eine Schottwand mit integrierter Tritthilfe sowie eine leicht erhöhte Querschiene. In der Ready-to-Camp-Ausstattung des Cliff X bereits enthalten ist auch die Thule Omnistor Kassetten-Markise in stylischen schwarz, deren Kurbel sehr praktisch in einer Halterung im Heckstauraum transportiert wird. 

Daneben finden ganz klassisch auch bis zu zwei 11-kg-Gasflaschen Platz. Die breite, elektrische Einstiegsstufe sorgt für den einfachen Ein- und Ausstieg auf dem Campingplatz oder Stellplatz. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Anbringung des Bedienschalters knapp oberhalb des Fußbodens im Bereich der B-Säule, sofern man die Stufe von innen ein- oder ausfahren möchte.

Das Möbeldesign setzt auf eine Kombination aus schwarz-weiß und hellem Holzfurnier. Im Testfahrzeug wird die Farbkombination durch die Adventure-Wohnwelt ergänzt, die ebenfalls auf den klassischen Schwarz-Weiß-Kontrast setzt. Alternativ stehen zwei weitere Wohnwelten zur Wahl. Aufgrund der vielen Fenster ist es schön hell im Cliff X, dessen Innenwände ganz neutral mit Kunststoff-Formteilen verkleidet sind.

Apropos Licht: Für die indirekte Hauptbeleuchtung bietet der Cliff X LED-Leisten oberhalb der Dachschränke. Sehr praktisch sind zusätzlich die individuell verstellbaren LED-Lesespots, die sich flexibel in den Lichtleisten unter den Dachschränken im Schlaf- und Wohnbereich platzieren lassen. Fürs Ambiente gibt es außerdem ein beleuchtetes Dinettenpodest. Letzteres beinhaltet gleich zwei Bodenfächer, in denen sich gut Getränkeflaschen, Schuhe oder andere schwere Dinge unterbringen lassen. Da sich der Dinettentisch, der beim Cliff X serienmäßig mit einer drehbaren Tischerweiterung ausgestattet ist, über eine Wandschiene leicht nach vorne oder hinten verschieben lässt, ist auch das hintere Bodenfach gut erreichbar.

Stauraum

Als besonderes Extra bietet der Cliff X zusätzlichen Stauraum mit einem Heck umlaufenden Heckregal sowie Ablagen für Kleinteile in den Hecktüren und der Schiebetüre. Darüber hinaus hat der Cliff X in den Dachschränken so viel Platz, dass zwei Personen damit einigermaßen auskommen sollten. Für mehr Ordnung und Übersicht könnten hier aber zusätzliche Einlegeböden sorgen. 

Einen Kleiderschrank sucht man im Cliff X 600 aber vergebens. Und auch in den Küchenunterschränken muss man sich gut organisieren, um die Grundausstattung sinnvoll zu verstauen. Letzten Endes trifft das aber auf so ziemlich jeden Campervan mit nur 6 m Länge zu.

Auch das serienmäßige Schwenkbad des Cliff X bietet auf kleiner Fläche alles nötige. Dafür sorgen die drehbare Toilettenschüssel und die Schwenkwand mit Waschbecken, die je nach Bedarf in Position gebracht beziehungsweise weggeschoben werden können. Auf diese Weise steht auch eine Duschkabine zur Verfügung für alle, die gerne autark oder auf Plätzen ohne Sanitärbereich stehen. Mit einem 100 l-Frischwassertank und einem 90 l-Grauwassertank bietet der Cliff X ausreichend große Wassertanks zum Duschen. 

Und Sunlight wäre nicht Sunlight, wenn der Duschschlauch nicht zusätzlich als Außendusche genutzt werden könnte, um beispielsweise die Mountainbikes vom gröbsten Dreck zu befreien. Als Zugang dient das seitliche Badfenster, das durch eine Schiebeabdeckung vor Wasser und Blicken schützt, wenn drinnen geduscht wird. Im Gegensatz zu anderen Campervans von Sunlight wird das Bad durch eine platz- und gewichtsparende Lamellenrolltür vom übrigen Innenraum getrennt. Damit sie auch während der Fahrt geschlossen bleibt und nicht klappert, wird sie über ein Magnetband gehalten.

Wie es sich für den Grundriss eines klassischen 6-m-Campervans gehört ist auch im Cliff X die Längsküche gegenüber dem Bad zu finden. Im energiesparenden 84-l-Kompressorkühlschrank finden Lebensmittel und Getränke für ein paar Tage gut Platz. Er befindet sich an der Küchenstirnseite und fällt etwas größer aus als in manch anderem Campervan. Auch die Fläche darüber bietet eine vergleichsweise große Arbeitsfläche zum Schnibbeln. Von hier aus kann das Gemüse direkt in Topf oder Pfanne auf dem Gaskocher hüpfen. 

Allerdings ist der 2-Flamm-Gaskocher recht klein, so dass im Prinzip nur ein Topf in Standardgröße oder aber zwei kleine Töpfe gleichzeitig darauf passen. Auf der Plusseite ist der Kocher aber mit elektrischer Zündung und Glasabdeckung ausgestattet sowie mit einem gut abnehmbaren Gitterrost, der das Reinigen des Gasherds sehr leicht macht.

Ebenfalls praktisch sind die Einhängeleiste über und der Ablagebereich hinter dem Gaskocher, die zusätzlichen Stauraum für Kleinteile bieten. Daneben bieten der Oberschrank, die Unterschränke und eine Schublade ausreichend Platz für die Basis-Küchenausstattung und Vorräte – sofern man sich ein gutes Stauraumkonzept überlegt. Ausziehbare Schübe oder Stoffboxen können das Organisieren der Stauräume deutlich erleichtern.

Dank der durchgehend vorhandenen Verdunkelungsrollos im Testfahrzeug lässt sich der Cliff X schön gegen Umgebungslicht abdunkeln. Die Serienausstattung beinhaltet im Fahrerhaus allerdings nur eine Stoffverdunkelung, die viele CamperInnen aber als ausreichend empfinden. Das klassische Heckquerbett, auf das man dank des Tritts in der Schottwand gut hinaufgelangt, ist mit einer Länge von 1,97 m und einer Breite zwischen 1,50 m und 1,57 für zwei Personen erstaunlich gut dimensioniert. Es ist im mittleren Bereich mit einem Teillattenrost ausgestattet, das sich für mehr Stauraum nach oben wegklappen lässt. 

Die dreigeteilte Matratze des Testfahrzeugs war recht fest und hat ein Einsinken von Schulter oder Hüfte kaum zugelassen. Das kann sich mit der Zeit natürlich ändern. Wer es weicher mag, sollte sich zusätzlich einen Matratzentopper aus dem Originalteile-Zubehör-Shop gönnen. Optional kann man den Cliff X außerdem mit Schlafdach sowie einem Einzelbett im Bereich der Sitzgruppe aufrüsten lassen.

Ab Werk verbaut ist eine wartungsfreie 95 Ah-AGM-Aufbaubatterie inklusive elektrischem Ladeautomat für Aufbau- und Fahrzeugbatterie (12 V / 18 A). Das Testfahrzeug des Cliff X war mit einer zusätzlichen Aufbaubatterie ausgestattet, um mehr Autarkie zu ermöglichen. Sinnvoll ist das nicht zuletzt, da der Testwagen mit einer optionalen Truma Combi 6 E ausgestattet wurde, die Heizung und Warmwasser wahlweise mit Gas oder Strom oder im Mischbetrieb betreiben kann. 

Für noch mehr Autarkie ist der Cliff X optional auch mit einer Combi 4 Dieselheizung erhältlich, die Serienausstattung beinhaltet eine Combi 4 Gasheizung. Daher sind die Gasabsperrhähne auch gut zugänglich seitlich unter der Dinettenbank untergebracht.

Für den Betrieb weiterer Elektrogeräte gibt es eine 230 V-Steckdose unter dem Tisch im Wohnbereich und zwei weitere Steckdosen im Küchenblock, in dem auch eine Doppel-USB-Steckdose untergebracht ist. Im Fahrerhaus befindet sich eine weitere USB-Lademöglichkeit für den 12 V-Betrieb. Für zwei Personen sollten die Stromversorger in den meisten Fällen ausreichen, optional kann man aber USB-Steckdosen hinzubuchen, die sich flexibel in den Lichtleisten platzieren lassen. Ebenfalls optional gibt es die Vorbereitung für die Rückfahrkamera und das Digitalpaket mit Rückfahrkamera, Radio und anderen Features.

Trotz des Radstands von 4,04 m lässt er sich auch auf engeren Straßen und Kurven problemlos und mit gutem Fahrkomfort ans Ziel navigieren. Einzig bei der Geräuschkulisse muss man leichte Abstriche machen: Auf unebenen Strecken und in Kurven dringen besonders in beladenem Zustand ein paar Knarz- und Klappergeräusche ans Ohr. Oberhalb 70 km/h kommen deutliche Windgeräusche hinzu, die vermutlich vom Panoramafenster stammen. Beides bewegt sich aber noch im gut zu akzeptierenden Bereich – zumal man nicht vergessen darf, dass es sich um ein Fahrzeug aus dem Einstiegssegment handelt.