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Routen
Kanadas Westen - eine Rundreise durch British Columbia und Alberta
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Öffentlich

Kanadas Westen - eine Rundreise durch British Columbia und Alberta

Auf nach Kanada! dem Land der Bären, Berge, Wälder, Seen und Indianer. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal für wenige Tage im Süden Kanadas, aber ohne das Land richtig kennenzulernen. Das sollte sich 2016 ändern. In 7 Wochen sind wir von Vancouver aus in einer großen Runde mit einem Wohnmobil quer durch British Columbia und Alberta gereist. Erst nach Vancouver Island und weiter mit der Fähre die Insight Passage bis nach Prince Ruppert. Dann bis an die Grenze nach Alaska und quer durchs Land Richtung Osten zu den Rocky Mountains. Von dort die Rocky‘s entlang über den Crowsnest Highway zurück nach Vancouver - zuzüglich eine Woche relaxen an der Goldcoast in Sechelt. Wenn euch der Bericht gefällt - freue ich mich über eure Rückmeldung. Und wenn ihr Fragen habt, einfach melden. Für uns jedenfalls war es so bereichernd, dass wir planen, unseren Camper mal von Europa nach Kanada zu verschiffen. Ab ca. 8 Wochen rechnet sich das und ist günstiger als ausleihen. Geplant sind 6 Monate um vom Osten Kanadas in den Westen zu fahren, dann in den Süden und durch die USA wieder zurück bis an die Ostküste und weiter nach Neuengland. Gute Reise!


Routeninfo
5458 Kilometer
1 Tag
91 Wegpunkte

Reisebericht

3. Juli, Frankfurt - Vancouver

Die Anreise läuft sehr reibungslos. Pünktlich werden wir mit dem Bus vom Michels Flughafen Transfer daheim abgeholt und zum Flughafen Frankfurt gefahren. Da wir länger unterwegs sind, war der Transfer einiges günstiger als ein Parkhaus. Der Flug mit Condor geht direkt nach Vancouver und startet leider mit 3 Std. Verspätung. Ein Fahrdienst bringt uns dann nach der Ankunft in die Innenstadt zum Hotel Rosedahle on Robson, wo wir uns erst einmal eine Weile aufs Ohr legen.


Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada

4. Juli, Vancouver - Stanley Park, Rad Tour, Granville Island, Chinatown, Gastown
Aufstehen fällt uns heute Morgen – bedingt durch die Zeitverschiebung – nicht so schwer. Um 7 sind wir schon zum Frühstück und leihen uns danach Räder bei Simons Bike Rental für 30$ pro Tag, incl. Zubehör. Der Stanley Park eignet sich prima für eine Rundfahrt. Die meisten Radfahrer fahren tatsächlich gegen den Uhrzeigersinn um den Park, was an einigen engen Stellen wirklich ein Vorteil ist. Die Rundfahrt bietet sehr schöne Aussichten auf die Stadt und den Hafen, vor allem auch auf die ständig startenden und landenden Wasserflugzeuge. Auf Granville Island legen wir eine Pause ein und stellen uns für Fish&Chips dort an, wo die meisten stehen. Ein bewährtes Rezept, das sich auch wieder bewährt. Die Fischsorte kann man wählen und ich habe normalen Lachs (Cod) gewählt. Der ist zwar nicht schlecht, aber der etwas teurere Halibut (Heilbut) wäre – nach kurzem Test bei Petra - besser gewesen. Das Fleisch ist etwas fester, schneeweis und richtig lecker. Chinatown mit seinem Chinesischen Garten enttäuscht uns dagegen sehr. Der Garten ist ungepflegt und der Stadtteil ist voll mit Betrunkenen, Drogensüchtigen und Obdachlosen. Überhaupt scheint die Stadt ein Problem mit Drogen zu haben, jedenfalls riecht es sehr oft nach Haschisch. In Gastown ist die Welt schlagartig wieder normal, nur eine Straße weiter. Hier tummeln sich natürlich auch Unmengen von Touristen, vor allem vor dem Gassy Jack Denkmal und der dampfbetriebenen Standuhr. Etwas früher als geplant kehren wir zum Hotel zurück, da der Tag lang war und Petra mit ihrer Erkältung und Jetlag kämpft.

5. Juli, Vancouver nach Victoria
Um 10.00 werden wir mit dem Transferservice von Fraserway abgeholt und durch die Stadt zum Stützpunkt nach Delta gefahren. Es erfolgt eine reibungslose Übergabe und – mit etwas Verzögerung – eine deutsche Einweisung. Auch eine zusätzliche Decke und zwei Kissen bekomme ich mit. Dann kann ich etwas weicher und schräger liegen. Der Typ, der die Einweisung macht, guckt zwar etwas irritiert, stellt aber keine dummen Fragen, wehe. Die Zeit wird aber dann doch etwas knapp, da eine Umleitung nach Tsawwassen – wo die Fähre nach Vancouver Island abfährt – unklar beschrieben ist. Es passt aber gerade noch. Es handelt sich um eine sehr moderne Fähre und das Einchecken lauft total easy. Man muss nicht einmal aussteigen, eher wie eine Mautstelle. Um 14.00 geht’s los auf die 1.30 Std. lange Fahrt. Nur diese Linie hier ab Tsawwassen fährt sehr eng zwischen die Inseln hindurch bis Swartz Bay. Wir haben tolle Aussichten auf die Wälder und die teils bebauten Ufer. Ein paar Seeadler sind von weitem zu sehen. Auf dem Weg zum gebuchten Campground gehen wir noch einkaufen und checken dann auf dem Fort Victoria RV Campground ein. Jetzt erst räumen wir unsere Sieben Sachen ein und machen uns mit dem Fahrzeug vertraut. Neu für uns ist der Sewer Schlauch, d.h. der Wagen hat für die Toilette keine Box, sondern einen eigenen Tank, Blackwatertank genannt (?!).

Fort Victoria RV Park, Burnett Road, Victoria, Britisch-Kolumbien, Kanada
129 Burnett Rd, Victoria, BC V9B 4P6, Kanada

6. Juli, Victoria – Altstadt, Seaside, Hafenrundfahrt
Heute bleiben wir auf dem Campground und wollen mit dem Bus nach Victoria. Das läuft überraschend einfach. Für 5$ gibt es ein Tagesticket beim Schaffner und die Linie 14 fährt direkt in die Stadt. Da wir oft halten fällt mir auf, dass die Fahrgäste beim Aussteigen ein „Thank You“ ausrufen, manchmal auch „Thanks Driver“. Die Leute bedanken sich doch tatsächlich jeder für eine sichere Fahrt – sehr nachahmenswert. In Australien soll man das auch so machen. In Victoria machen wir einen Rundgang durch die hübsche Altstadt. Es gibt viele Backsteinhäuser, die oft hübsch restauriert sind oder sich teilweise im Umbau befinden. Auch durch das Mini Chinatown laufen wir, was zwar hübsch, aber wirklich Mini ist. Da gerade Fussball-EM in Frankreich ist, schauen wir uns im Irish Pub das Spiel Portugal-Wales an (2:0) an und gehen weiter an die Seaside und danach auf eine Hafenrundfahrt mit einem Miniboot, die wir schon aus Vancouver kennen. Der Skipper muss sehr auf den Verkehr auf dem Wasser achten, weil ständig Flugboote starten und landen. Auch das Parlamentsgebäude und das Fairmont Hotel schauen wir uns am Hafen noch an. Für das sehenswerte Museum ist es dann aber zu spät und es wären sowieso 2-3 Stunden dafür einzuplanen. Das wäre dann etwas für die nächste Kanada Reise. Am Inneren Hafen sind viele Straßenkünstler und Verkäufer aktiv, teilweise auch Indianer der First Nations die Schnitzarbeiten etc. präsentieren. Eine tolle Show bieten uns dann 3 Jungs mit ihrer Straßenmusik: Drums, Trompete und Saxophone. Nicht perfekt, aber wir und die Leute sind begeistert. Nach lecker Pizza in der Altstadt geht es gegen 20.00 per Bus wieder zurück auf unseren Campground.

7. Juli, Victoria - Scenic Marine Drive, Fort Rodd Hill und Lighthouse, Duncan, Chemainus
Heute fahren wir mit dem Wagen noch einmal nach Victoria, auch weil wir im Irish Pub das EM-Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich sehen wollen (leider 0:2 verloren). Zuvor fahren wir an der Küste den Scenic Marine Drive entlang. Im Hafen liegt gerade von Royal Carribian die „Explorer of the Sea“. Der Drive ist nicht so spektakulär und wir parken hinter dem Victoria Goverment House. Nach dem Fußball geht es gegen 14.30 Richtung Nanaimo. Auf dem Weg liegt das Fort Rodd Hill und daneben ein hübsches Lighthouse. Die gesamte Anlage ist Ende des 19. Jahrhundert errichtet worden und recht beschaulich. Ein paar Robben tummeln sich im Wasser und ihre Schnauzen schauen neugierig in unsere Richtung. Es fängt an zu regnen und es geht weiter Richtung Duncan. Wir suchen die zentrale Stelle im Ort, wo die meisten der 80 Totempfähle aufgestellt sind. Trotz Regen laufen wir einen Teil des mit gelben Fußspuren markierten Weges. Einige der Totems sind sehr bunt, andere eher schlicht und unbemalt. Auch Chemainus sehen wir im Regen, der leider so stark geworden ist, dass wir den Rundweg durch die Stadt mit dem Auto machen. Irgendjemand hatte mal die Idee, die Häuser der Stadt anzumalen, um Touristen anzulocken. Bei uns hat es funktioniert, wie auch bei vielen andern. Die Malereien sind teilweise sehr aufwändig und sehenswert. Hauptsächlich Situationen der Geschichte des Städtchens, des Trans Canada Highway´s, aber auch Einzelpersonen. Abends checken wir dann in einem Campground im Wald vor Nanaimo ein, sehr abseits und sehr basic.

Duncan, Britisch-Kolumbien, Kanada

Chemainus, Britisch-Kolumbien, Kanada

Nanaimo, Britisch-Kolumbien, Kanada

8. Juli, Pacific RIM Nationalpark, Ucluelet
Nach Shopping in Nanaimo und Recherche wegen Campground entschließen wir uns, die geplanten Highlights auf dem Weg nach Tofino auf der Rückfahrt zu machen. So haben wir eine höhere Chance noch einen Platz auf einen der Campgrounds in Ucluelet oder Tofino zu ergattern. Die Fahrt quer über die Insel ist sehr schön und wird hinter Port Alberni einsamer und wilder. Nach zwei Stunden kurvenreicher Fahrt incl. Regenschauer erreichen wir das Info Center des Pacific Rim Nationalparks und unsere Hoffnung erfüllt sich. Es gibt noch freie RV Plätze - trotz Wochenendbetrieb und obwohl einige Campgrounds schon dicht sind. Nach einchecken im Ucluelet Campground, direkt am Hafenbecken, machen wir uns auf einen kleinen Trail rund um das Lighthouse. Der 2,6km lange Trail ist Teil des West Coast Trail, der bis an die Nordspitze der Insel führt. Sehr schöne Aussichtspunkte zeigen die wilde Küste und den 1915 erbauten Leuchtturm. Etwas durchnässt sind wir nach 1 Std. wieder zurück in der Stadt zum Fish & Chips mit frischem Heilbut, genauer Halibut. Er ist etwas teurer als normaler Fisch, etwa 15$ die Portion, also um die 10€. Sehr lecker!

Ucluelet Campground, Seaplane Base Road, Ucluelet, Britisch-Kolumbien, Kanada
260 Seaplane Base Rd, Ucluelet, BC V0R 3A0, Kanada

9. Juli, Pacific RIM Nationalpark, Radar Hill, Tofino, Schooner Trail, Long Beach
Da es heute regnen und erst am Nachmittag langsam aufklaren soll, fahren wir erst nach Tofino. Vorher aber besorgen wir uns den Nationalpark Pass, der dann für alle Parks in Kanada gültig ist. Der erste Stopp ist der Radar Hill kurz vor Tofino, von wo man eine schöne Übersicht über das Hinterland und den Pacific Rim Nationalpark hat. Da heute Samstag ist und viele Kanadier selbst das Wochenende an der Küste verbringen, ist in Tofino viel los. Für RV´s ist Tofino nicht so geeignet, kaum Parkplätze. Nur ein Parkplatz knöpft einem 8$ für den ganzen Tag ab, Nepp wenn man nur 2 Std. bleiben möchte. Ein kleiner Markt offeriert lokale Handarbeit und Krimskrams. Durch den Regen flüchten aber alle in die Restaurants, die Galerien oder in die Souvenir Shops. Überall werden Outdoor Aktivitäten angeboten, Kanufahren, Surfen etc. Am Nachmittag wird es tatsächlich etwas heller und wir machen die geplanten Stopps im National Park. Zunächst geht es auf dem Schooner Trail durch Regenwald bis an die Küste zu den berühmten, angeschwemmten Baumstämmen. Tausende liegen dort wild herum und laden zum Balancieren ein. Der weite Beach ist voll mit Strandgut und Algenresten. Nächster Stopp ist der South Beach am südlichen Ende Richtung Ucluelet. Hier liegen noch mehr Baumstämme. Einige Surfer suchen nach der perfekten Welle. Zurück geht es gegen 20.00 zu einer zweiten Nacht in Ucluelet. Die Ebbe hat das Hafenbecken wieder trockengelegt, nur das Restaurantschiff und die Segelboote liegen in der matschigen Rinne.

10. Juli, Pacific RIM Nationalpark, MacMillan Provincial Park - Cathedral Grove; Little Qualicum Falls Provincial Park; Campbell River
Es geht wieder zurück an die Ostküste. Dieses Mal jedoch mit den Stops, die wir auf der Hinfahrt wegen dem Regen ausgelassen hatten. Der Cathedral Grove im MacMillan Provincial Park ist weniger spektakulär und nur ein kleiner Rundweg durch den Wald mit mächtigen, teilweise umgefallenen Baumriesen, meist Douglas Tannen. Die größte hat einen Umfang von 9m und ist 300 Jahre alt. Schon eher sehenswert sind die Upper und Lower Qualicum Falls im Little Qualicum Falls Provincial Park. Schöne Wasserfälle haben sich in den Felsen hineingearbeitet und stürzen über mehrere Kaskaden durch eine kleine Schlucht. Nach einem Kaffee im Starbucks von Comox geht es weiter nach Campbell River, wo wir auf einem hübschen Campground des Provincial Park „Elk Falls“ einen Platz finden. Einfach reinfahren, einen freien Platz suchen und draufstellen. Der Parkwächter kommt dann auf seiner Rundtour vorbei und regelt alles. 22$, ohne Strom und Wasser, aber der schönste Platz bisher, auch wenn wir direkt am Campbell River leider keinen Platz mehr finden. Natürlich hat auch dieser Platz eine Tischgarnitur und eine Feuerstelle – die wir erstmals nutzen. Sogar Feuerholz bekommen wir umsonst. Vielleicht hatte der Parkwächter aber auch Erbarmen mit uns, weil wir so mickriges Holz dabei hatten. Petra kocht heute und es gibt leckere Steaks, die am Lagerfeuer besonders gut schmecken.

Campbell River, Britisch-Kolumbien, Kanada

11. Juli, Elk Falls Provincial Park, Campbell River, Sayward, Alder Bay Campground
Bevor wir wegen unseres defekten Außenspiegels zu einem Händler fahren, geht es zu den imposanten Elk Falls im Elk Falls Provincial Park. Den Strathcona Provincial Park lassen wir wetterbedingt aus, der wegen der Aussicht vom Mt. Washington interessant gewesen wäre. Die Elk Falls sind durch die neue Hängebrücke sehr gut zu sehen und zu empfehlen. Etwa 30m stürzt der Campbell River in die Schlucht. Alles wurde sehr professionell 2015 renoviert und eine Hängebrücke gebaut. Die Reparatur des defekten Außenspiegels sah dann so aus, dass man mein Reparaturband abgewickelt und ein neues herumgewickelt hat. Dafür steht jetzt der Spiegel fix schief. Sehr witzig. In Campbell River sehen wir uns noch den historischen Discovery Pier aus Holz an, auf dem sich oft viele Angler tummeln. Heute tummelt sich hier genau ein Angler. Der Rekord beim Fischen liegt dieses Jahr steht bei 24 lps, etwa 11.5kg, ganz ordentlich. Nordwärts schlängelt sich die Straße einsam durch den Wald. Immer weniger Verkehr kommt uns entgegen. Da wir etwas Zeit und Appetit auf einen Cafe haben, schwenken wir noch mal an die Küste nach Sayward. Dort ist aber praktisch nichts los, außer einer interessanten Holzverladung in der Bucht. Tausende von Loggs werden dort für den Versand vorbereitet und in Gruppen auf dem Wasser vorsortiert. Winzige Motorboote flitzen zwischen den Baumstämmen hin und her. Unser Campground liegt idyllisch an der Alder Bay mit Blick auf die Johnstone Strait. Ein guter Ausgangspunkt für die morgen geplante Bootstour ab Telegraph Cove.

Telegraph Cove, Britisch-Kolumbien, Kanada
Telegraph Cove, Britisch-Kolumbien V0N, Kanada

12. Juli, Telegraph Cove, Waltour, Walmuseum, Port Hardy
Um 6 gehts heute raus Richtung Telegraph Cove zur Waltour. So früh ist auf dem Campground noch niemand unterwegs und wir haben die Duschen für uns allein. Die saubersten bisher. Die würden auch 1 $ extra kosten, aber es ist niemand da zum Kassieren und eine Geldbox ist auch nicht zu sehen. Wir sind etwas früher in Telegraph Cove, weil wir noch etwas frühstücken möchten. Aber über allem ist um 7.30 noch der Dornröschenschlaf incl. Frühnebel. Doch nach etwas Suchen entdecken wir eine hübsche Bude, die schon auf hat, für uns gibt’s Kaffee mit Bagel und Cremecheese. Dann unkompliziertes Einchecken um 8.30 und Begrüßung durch den Captain und Carmen. Wir haben Glück mit dem Wetter, denn ab Mittag wird es ziemlich regnen. Für uns bleibt es trocken und es gibt tatsächlich Killerwale oder Orca‘s zu sehen, was nicht immer der Fall ist. Doch wir sehen aus größerer Entfernung 3-4 Gruppen, die sich in Ufernähe fortbewegen. Man sieht immer erst die Flosse und dann den Rücken. Leider alles in ziemlich großen Abstand. Erst als wir wieder abdrehen zu einem Spot für Buckelwale, kommt uns ein Orca sehr nahe und dreht direkt vor unserem Schiff eine kleine Runde. Die Buckelwale kündigen sich immer durch ihre Fontäne an und wir sehen 2-3 Wale, die schon von anderen Booten umringt werden. Wenn sie dann abtauchen, ist die Flosse schön zu sehen - und weg sind sie. Alles in allem war es eine schöne Tour, leider ohne große Fotomöglichkeiten. Danach gehen wir noch in das Walmuseum neben Stubbs Island Tours. In Port McNeill beginnt es dann kräftig zu regnen, während wir etwas einkaufen. Ansonsten gibt es im Ort wenig zu sehen und wir fahren weiter zum Campground nach Port Hardy. Einen netten Empfang gibt es dann auf dem Quatse Campground, wo wir namentlich begrüßt werden und viele Infos bekommen. Nach einem Nickerchen gehen wir dann in Sporty´s Bar superlecker Essen, mit Platz an der Theke, Fisch, Steak und Football.

Quatse River Campground, Byng Road, Port Hardy, Britisch-Kolumbien, Kanada
8400 Byng Rd, Port Hardy, BC V0N 2P0, Kanada

13. Juli, Inside Passage von Port Hardy nach Prince Rupert
Start ist heute schon sehr früh. Um 5.30 ist schon Check In am Hafen, so dass wir um spätestens 4.00 raus müssen. Alles läuft reibungslos, sogar die Camper Länge wird exakt nachgemessen. Bei uns 20,3 ft. Wir dürfen als #2 an Board und sind dann auch die ersten am Counter im Schiff, wo wir die Sitze in der Aurora Lounge zugewiesen bekommen. Wir sind froh, dass wir diese schon früh gebucht haben, so haben wir in der ersten Reihe Mitte sehr schöne Plätze. Hier sehen wir alles im 180° Panorama, so wie der Kapitän über uns, von links nach rechts alles direkt vor uns - Perfekt. Der Service an Bord ist 1a, sogar ein Kaffee Gutschein ist dabei. Neben uns sind 2 Paare aus dem Ruhrpott, und hinter uns eine Familie aus der Schweiz mit einem Mädchen – mit denen wir uns länger unterhalten. Die ersten 3.5 Stunden nach dem Auslaufen geschieht wenig. Dann geht es durch unzählige, kleine Inseln hindurch. Links und rechts ist alles dicht bewaldet und sehr bergig. Mit dem Wetter haben wir wieder Glück. Wir erleben zwar fast alle Wetter, aber meist bleibt es trocken und auch sonnig, Regen und Nebel sind auch dabei. Zwischendurch gibt es einen längeren Stop in Bella Bella, wo ein paar Fahrzeuge das Fährschiff verlassen. Ich verfolge die Tour auf dem iPad mit Maps.me. Etwa 4 Stunden vor dem Ziel kommen wir an die engste Stelle, bis zu den Ufern sind es ca. 50-100m. Die Insight Passage gilt nicht umsonst als eine der schönsten Fährstrecken der Welt. Die Schlangenlinien, die das Schiff durch die Inseln fährt, fordern sicher viel Aufmerksamkeit vom Kapitän. Das Timing ist perfekt und wir erreichen nach einem tollen Sonnenuntergang um 23.10 Prince Rupert, wo man auf dem Campground schon auf uns wartet.

Prince Rupert, Britisch-Kolumbien, Kanada

14. Juli, Prince Ruppert, Khutzeymateen Valley, Yellohead Highway, Skeena Valley
Auch wenn wir heute Morgen etwas Zeit haben, sind wir mit dem Einchecken bei Prince Rupert Adventure Tour zu unserer Grizzly Tour um 10.10 etwas spät dran. Wir sind die letzten und es geht auch schon gleich los, etwas früher als die geplanten 10.30. Es sind etwa 60-70 Leute auf dem Katamaran. Eine Nette Crew empfängt uns mit Infos. Nach der Fahrt aus dem Hafen geht es die Küste entlang bis in den Seitenarm zum Khutzeymateen Grizzly Bear Sanctuary. Auch wenn es dafür keine Garantie gibt, sehen wir nach einigem Suchen doch einen Grizzly auf einer Lichtung am Ufer. In aller Ruhe verspreist er eine große Portion Gras und trottet nach einer halben Stunde davon. Wir sind angewiesen leise zu sein und nur zu flüstern. Wir suchen weiter das Ufer ab, doch leider erfolglos. Es bleibt bei dem einen Bären. Aber unterwegs sehen wir immer wieder Buckelwale. Der Kapitän hat eine gute Nase und beobachtet die Schwimmrichtung. An Bord haben wir eine gute Sicht, denn es gibt 3 Ebenen, eine mit 360 Grad Rundumsicht. Am Ende gibt es noch eine Show mit 8 Eagle´s, die der Kapitän mit Speck angelockt. Die Flugkünste sind elegant und lassen sich gut beobachten. Nach 7.5 Std. (geplant waren 6 Std.) sind wir wieder in Prince Rupert. Die Suche nach weiteren Bären hatte uns doch etwas mehr Zeit gekostet. Nach 2 Std. Fahrt auf dem Yellowhead Highway Richtung Osten finden wir am Skeena River auf einem kleinen Parkplatz des Provincial Parks einen hübschen, ruhigen Stellplatz. 

Skeena Valley Meats, Greig Avenue, Terrace, Britisch-Kolumbien, Kanada
4910 Greig Ave, Terrace, BC V8G 1N4, Kanada

15. Juli, Skeena River, Terrace, Cassiar Highway, Totems von Gitanyow, Stewart
Es ist nicht weit bis Terrace, einer Stadt direkt am Skeena River. Frühstück gibt es heute bei Tim Horton, den wollten wir sowieso mal testen. Aber wir sind nur mäßig begeistert. Die Suche nach Chemie für die Toilette zieht sich etwas hin, bis wir dann im Wal-Mart fündig werden. Vom Yellowhead Highway (auch Teil des TCH, Trans Canada Highway) geht es dann Richtung Norden ab auf den Cassiar Highway. Die dichten Wälder sind auch hier überall, es sind kaum freie Flächen oder Felsen zu sehen. Nach einigen Kilometern gibt es einen Abzweig nach Gitanyow, einem kleinen Indianerdorf. Dort findet man die ältesten Totem Poles von BC, über 140 Jahre alt. Die Totems erzählen die Familiengeschichte des Stammes, meist auf poetische Weise. Ein Adler hat eine lange Nase wie Pinocchio – ob es die Geschichte hier auch gibt? Eine nette Kanadierin aus Hazelton spricht uns an. Sie ist das erste Mal hier, obwohl es nicht weit weg von Daheim ist. Sie sind auch das erste Mal auf Urlaub und Richtung Alaska unterwegs – ihr erster Tag. Die Fahrt nach Stewart, besonders die 60 km nach dem Abzweig vom Cassiar Highway, ist traumhaft. Das Tal ist mit Wäldern und Bergen gesäumt, die durch unzählige Wasserfälle und einige Gletscher geschmückt sind. Unterwegs treffen wir zwei Mal auf Schwarzbären, die am Straßenrand fressen. Der zweite trottet in aller Seelenruhe über die Straße, frisst Gras oder gräbt mit seiner Nase in der Erde wie ein Wildschwein. Ich dachte immer, dass Schwarzbären etwa 90-100 kg auf die Waage bringen, aber dieser hier ist sicher deutlich schwerer, eher 150-200kg. Gegen den zu kämpfen dürfte schwierig werden. Wir checken im Rainey Creek Campground ein und fahren noch in die kleine Stadt. Wer sich entscheidet hier zu leben, der lebt wirklich JWD. Viele Häuser stehen leer und zeugen von einer besseren Zeit, als die Minen noch voll in Betrieb waren. Ein paar Läden versorgen die Touristen – und uns mit Pizza auf amerikanische Art.

Rainey Creek Campground, 8th Avenue, Stewart, Britisch-Kolumbien, Kanada
8th Ave, Stewart, BC V0T 1W0, Kanada

16. Juli, Hyder Alaska, Salmon Gletscher, Lachse am Fish Creek
Seit wenigen Tagen machen sich die Lachse auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Und für Bären sind sie dann eine leichte Beute, da die Lachse geschwächt und fast reglos im Wasser schwimmen. Daher ist der Fish Creek in Hyder – auf der Alaska Seite direkt hinter Stewart – ein beliebter Aussichtspunkt. Leider sind die Bären noch selten und wenn dann morgens ab 6-7 Uhr zu sehen. Aber auch ohne Bären ist der Creek interessant. Die Lachse sind kapitale Burschen von ½ Meter Länge und sie erkämpfen sich Meter für Meter mit kräftigen Flossenschlägen. Einige US Ranger erklären den Besuchern das Verhalten der Tiere. Weiter geht es dann hinauf zum Salmon Gletscher, etwa 30 km Schotterstraße – was für ein Gerappel. Für sowas ist der Camper dann doch nicht gebaut. Es gibt diverse Stopps mit grandioser Sicht auf den Gletscher, am besten aber dann auf dem obersten Aussichtspunkt. Man kann den Gletscher, bis zu seinem Beginn in 30km Entfernung, gut überschauen. Die Rückfahrt führt uns dann wieder über Hyder nach Stewart, also über die Grenze Alaska-Canada, wo wir bei der Einreise nach Canada kontrolliert werden. Die Ausreise nach Alaska erfolgte am Morgen ohne Kontrolle, weil es dann sowieso ins Nowhere geht. Das war definitiv die einfachste Einreise in die USA, die ich je erlebt habe. Hyder ist übrigens eine regelrechte Geisterstadt. Viele leerstehende Häuser und alte Autos. Für uns geht es wieder zurück Richtung Stewart, wo es nach einem Picknick zu dem hübschen Campground am Meziadin Lake geht.


Meziadin Lake Provincial Park, Dease Lake Highway, Meziadin Junction, Britisch-Kolumbien, Kanada
Dease Lake Hwy, Meziadin Junction, BC V0J, Kanada

17. Juli, Hazelton - Ksan Indian Village
Auf dem Rückweg über den Cassiar Highway fällt uns auf, dass viele Bäume über die Straße gefallen sind und provisorisch mit der Motorsäge auf Seite geräumt wurden. Hier muss gestern wohl ein Sturm durchgegangen sein – andererseits gibt es so viele Bäume am Wegrand, dass irgendwann auch welche auf die Straße fallen müssen. Die Fahrt nach Hazelton ist easy und nach einem kurzen Stopp am Visitor Center geht es zum Ksan Historic Indian Village. 7 Langhäuser wurden hier nach altem Vorbild nachgebaut und dienen als Ausstellungshaus. Das Grog Haus beschreibt das Leben der Gitxsan Indianer. Bei der Audioführung wird uns eine gute Beschreibung auf Deutsch präsentiert – perfekt. Interessant finde ich, dass die Indianer fast alles aus Zedernholz gefertigt haben, Körbe, Schalen, Seile, Kisten, Waffen, Kleidung. Nur für besonders geschulte Frauen und mit viel Aufwand, wurde für Kleidung auch Schafwolle verwendet. Das zweite Haus, Wolf House, ist für Feste gedacht. Das Fireweed House enthält viele besondere Gegenstände, wie Kleidung für die Tänzer und Häuptling, Decken, Masken etc. Besonders der Rabe kommt in den Masken oft vor. Er steht für List und Zwietracht. 3 Häuser sind nicht zu besichtigen. Im Ersten gibt es noch ein Museum und einen Shop. Eine sehenswerte Siedlung wie wir finden. Danach fahren wir noch kurz durch Old Hazelton, wo einige hübsche Häuser aus ca. 1880 stehen und wo der Skeena River Dampfer gehalten hat. Doch heute ist es sehr ruhig, weil Sonntag ist. Kurz vor Smithers sind wir dann auf dem Glacier View Campground, bisher der sauberste aller privaten Plätze. Wir spielen sogar Federball mit den Schlägern des Campground‘s. Die Plätze der Provincial Parks sind alle schöner, haben aber keine Duschen, nur Stellplätze und Plumpsklo, manchmal Strom, zentral Wasser, selten Dump. 

Hazelton, Britisch-Kolumbien, Kanada

Smithers, Britisch-Kolumbien, Kanada

18. Juli, Trans Canada Highway bis Prince George, Chubb Lake
Am Morgen hatte ich eine Erfahrung der siebten Art. Erstmals hatte ich für meinen Gang auf die Toilette ein blitzsauberes WC vor mir, dazu das Gefühl, das es Erfolgreich werden könnte – und begleitet von Musik, dem Ave Maria. Es lief alles gut! Der Platz hat uns sehr gut gefallen, auch wenn die Nähe zum Highway hörbar war. Richtung Prince George geht es auf dem Trans Canada Highway weiter, Petra übernimmt das Steuer. Deutlich verändern sich die Landschaften, mehr Weiden mit Rindern, viele Hügel, weniger Berge und dichte Wälder. Auf den unzähligen Seen sehen wir viele Paddler. Unterwegs geht es preiswert in einen Hardwarestore zum Einkaufen – eine Axt, weil die aus dem Camper stumpf und für Anzündholz zu lang ist, Mückenspray (welches sich am Abend gegen die hiesigen Mücken als völlig wirkungslos erweist) und Firestarter, weil der Lagerfeuerversuch vorgestern kläglich gescheitert war. Bei Fraserway geht der Tausch des defekten Außenspiegels fix über die Bühne. In der Stadt verpassen wir um 17.00 knapp das Visitor Center, doch ein Mitarbeiter sieht uns vom Parkplatz aus und kommt noch einmal rein – obwohl schon vor 30 Min. geschlossen wurde. Die gewünschten Informationen erhalten wir zwar, aber leider keine passenden Termine für Rodeos. Am Sonntag, also einen Tag früher, hätten wir in Quesnel ein Rodeo sehen können. Dieses war aber von Deutschland aus auf den entsprechenden Webseiten nicht gelistet - schade. Beim zweiten Versuch finden wir dann einen schönen Platz am Chubb Lake. Ein paar Gänse machen sich aus dem Staub und wir richten unser Lager ein. Es ist unheimlich leise – außer dem Summen der Mücken natürlich.

Prince George, Britisch-Kolumbien, Kanada

Chubb Lake Recreation Site, Chubb Lake Road, Hixon, Britisch-Kolumbien, Kanada
Chubb Lake Rd, Hixon, BC V0K 1S1, Kanada

19. Juli, Cariboo Country – Quesnel, Bakerville Historic Western Town
Zunächst geht es heute Morgen zu einem Frühstück nach Quesnel. Im Zentrum finden wir einen Bäcker, der offenbar von Deutschen eröffnet wurde. Angeboten wird zum Beispiel Black Forest Brot, da für Kanadier alles Deutsche irgendwie Black Forest sein muss. Ich habe auch schon Black Forest Bier gesehen – als wäre der Schwarzwald ein Inbegriff für gutes Brot und Bier, Pfff. Die Goldgräberstadt Bakerville liegt etwa 80 km abseits des Cariboo Highway, direkt hinter Wells auf dem Weg zu den Bowron Lakes. Wells war eine Enttäuschung, hieß es doch, dass hier einige alte Gebäude erhalten sind, die man auf einem Rundgang erkunden kann. Ein paar alte Bruchbuden ohne Pflege, das war´s. Wir haben Glück mit dem Wetter. Es ziehen zwar ein paar Wolken auf, aber es bleibt trocken und es kommt auch ab und zu die Sonne raus. Bakerville steht original an der Stelle, wo tatsächlich Mitte bis Ende des 19.Jahrundert nach Gold gegraben und gewaschen wurde. Die Häuser beinhalten vom Schmied bis zum Zahnarzt alles, was eine funktionierende Stadt so braucht. Schulhaus, Kirche, Saloon etc. Am Ende des Tals gibt es sogar eine kleine Siedlung von Chinesen, die zwar unbeliebt waren, aber doch nützlich. Viele Maschinen gibt es auch zu sehen. Wir würden so etwas Freilichtmuseum nennen, allerdings hier auch mit lebendigen Menschen aus der Zeit und entsprechend gekleidet. Über den Tag verteilt kann man sich diverse Shows und Präsentationen ansehen. Zu den Bowron Lakes fahren wir nicht, da das Wetter schlechter wird und vor allem morgen kein Kanu Wetter ist. Diese Gelegenheit wird sicher noch woanders kommen. Für Kanu Fans ist die Gegend ein Eldorado. Mehrere Lakes sind in einem großen Quadrat hintereinander angeordnet. Mit 7-8 Umtrage Passagen kann man die Lakes in einer Woche schaffen, auch schneller, wenn man gut trainiert ist. Auf der Rückfahrt nach Quesnel kommen wir im Regen am Cottonwood House vorbei, dass eigentlich als alte Ranch bekannt ist, aber auch ein paar hübsche Stellplätze hat. Zum Einchecken ist zwar niemand da, aber wir suchen uns einfach einen freien Platz und werden das morgen erledigen.

Cottonwood House Historic Site, Barkerville Highway, Quesnel, Britisch-Kolumbien, Kanada
4460 Barkerville Hwy, Quesnel, BC V2J 6T8, Kanada

20. Juli, Cariboo Country, Quesnel - Cottonwoodhouse, Williamslake - Museum, Lac la Hache –
Am Morgen kläre ich zunächst Ein – und Auschecken. Alles ganz einfach. Um 10.00 tauchen drei Mädels auf, die für den Betrieb zuständig sind. Ein junger Mann kümmert sich um die Reinigung. Das Wetter ist richtig mies und Museum genau das Richtige. Das ganze Projekt hier am Cotton Wood House ist von jungen Leuten organisiert. Die Mädels haben sich in historische Schale geworfen, kümmern sich um das Frühstück der Cabin Bewohner, wir bezahlen unseren Platz (20$) und ich frage nach einer Führung. In 15 Min. ist sie startklar und führt uns durch das Hauptgebäude der Familie Boyd, welches seit ca. 1850 als Roadhouse genutzt wurde. Ab Lilloet gibt es mehrere dieser Häuser, die dann den Namen der Entfernung in Meilen tragen. Das Cotton Wood liegt etwas abseits und ist das älteste dieser Häuser, allerdings ohne die Mile Bezeichnung. In Williamslake besuchen wir das Ranch Museum und die 5$ lohnen sich tatsächlich. Viel ist über das berühmte Rodeo von hier zu sehen, unzählige Sättel und Geschichten aus der Region. Eigentlich ist es auch ein Heimatmuseum, weil einiges über die Stadt als solche erzählt wird. Leider waren die Infos bezüglich Rodeos im Vorfeld über das Internet und Reiseführer schlecht. Die richtige Seite wäre rodeobc.com gewesen. So verpassen wir das Rodeo in Quesnel um einen Tag und müssten 3 Tage auf das nächste Rodeo südlich von Williamslake warten – das würde doch einiges durcheinanderbringen. Schade, Schade!! Im Lac La Hache Provincial Park finden wir einen schönen Platz im verregneten, fast leeren Gelände. Über einen kleinen Tunnel geht man unter den Highway auf die Seeseite. Sehr hübsch – aber nass. 

Williams Lake, Britisch-Kolumbien, Kanada

21. Juli, Cariboo Country – 108 Mile House, Clearwater
Wir stehen zwar im Regen auf, aber schon in 108 Mile House ist es sonnig und richtig warm. Wir machen einen Loop um den See und sehen uns die Häuser an. An 10 Mile House fahren wir vorbei, nix los hier. Auf der #24 Richtung Clearwater verschwinden die Weiden wieder und wir fahren an Seen und Wäldern vorbei. Mittags gehen wir in einem italienischen Restaurant lecker Lasagne essen – Original Italienisch und nicht zu erwarten hier. Sehr lecker und sehr sehr teuer, 85$. Und – Nein, es gab keine Karte und – Nein, wir haben nicht nach den Preisen gefragt und Ja, die haben uns übers Ohr gehauen. Gegen 16.00 landen wir auf dem schönen, engen Dutch Lake Campground in Clearwater. 

Dutch Lake Motel & RV Campground, Roy Road, Clearwater, Britisch-Kolumbien, Kanada
333 Roy Rd, Clearwater, BC V0E 1N0, Kanada

22. Juli, Wells Grey Provincial Park - Spahats Falls, Dawson Falls, Helmcken Falls, Clearwater Lake
Der Wells Grey Provincial Park ist bekannt für seine Wasserfälle und die Möglichkeit, abseits der Zivilisation auf den Seen Clearwater Lake, Murle Lake, Azure Lake etc. ungestört zu fischen und zu den Campgrounds zu fahren, die über Straßen nicht zugänglich sind. Wir machen Stops an den bekannten Falls: Spahats Falls, Dawson Falls und Helmcken Falls. Danach hört die ausgebaute Straße auf und es geht über eine relativ gute Schotterstraße weiter zum Clearwater Lake. Die meisten Touristen kehren bei den Helmcken Falls um. Der Park ist an sich gar nicht so hoch gelegen. Die Falls sind durch vulkanische Aktivitäten entstanden und fliesen in den Clearwater River, der sich parallel zur Parkstraße schlängelt. Ob nun der Dawson oder der Helmcken Fall schöner ist – Geschmacksache. Bekannter ist der Helmcken Fall, der 2,5-mal höher wie die Niagara Fälle ist. Aus einer schmalen Rinne stürzt der Wasserfall in die Schlucht und erzeugt am späten Nachmittag – bei Sonne – einen schönen Regenbogen. Nah heran kommt man nur über eine längere Wanderung. Die Spahat Falls sehen ähnlich aus, sind aber deutlich kleiner. Die Dawson Falls dagegen sind breit und wild. Man kann ganz nahe heran und hat fast ein Feeling wie bei den Niagara Fällen, sozusagen Niagara in Mini. Mir gefielen beide sehr gut. Wir sind die Straße bis zum Lake durchgefahren, was aber eigentlich nur lohnt, wenn man dort irgendetwas vorhat, Campground, Boot fahren, fischen oder so. Man sieht kaum etwas vom See, da man am unteren Ende ankommt, wo die Stromschnellen im Übergang zum Clearwater River anfangen. Dass man hier auch Kanus ausleihen kann finde ich krass. Wer ungeübt ist, landet schnell im Whitewater. Die Rückfahrt zieht sich dann etwas und wir fahren weiter auf dem Yellowhead Highway Richtung Norden. Am Blue River übernachten wir frei auf einem Rastplatz mit einigen anderen Campern. Nur das Quietschen des Zuges nervt etwas, wie gerade jetzt. Ein Wort zu „Wild Campen“: Das ist in den Internet Foren ein beliebtes Thema, da man ja mit dem RV im Prinzip nicht auf einen Campground angewiesen ist und jeder Camper gerne wüsste, wo er denn für Umme stehen kann. Also, Nationalpark und Privatgelände sind Tabu. Möglich sind Recreation Sites der Provincial Parks. Dazu gibt es empfehlenswerte Websites, die neben ein paar Infos die Positionen als GPS-Code genau beschreiben (Apps wie maps.me verwenden mit Offlinekarten). Ansonsten kann man bei vielen Parkplätzen der Superstores wie Walmart stehen. Hinter einigen Tankstellen sieht man manchmal Trucks stehen, das geht auch. Normale Parkplätze außerhalb Provincial Parks und Nationalparks sind so eine Sache. Oft steht da ein Schild „No Overnight Camping“ o.ä. Wenn keines dasteht, kann man i.d.R. da auch stehen. In verlassenen Gegenden kann man sich auch Rückwärts in die Forststraße stellen – sofern die Loggtrucks da noch durchkommen. Und wenn der Truck nicht durchkommt, wird der sich einen Weg suchen – egal wie danach der Camper aussieht. Ansonsten sind die Campgrounds der Provincial Parks allermeist den privaten Campgrounds vorzuziehen. 

Wells Gray Provincial Park Visitor Information Centre, Eden Road, Clearwater, Britisch-Kolumbien, Kanada
416 Eden Rd, Clearwater, BC V0E 1N1, Kanada

23. Juli, Mount Robson Provincial Park, Overlander Falls, Moose Lake, Jasper Nationalpark
Auf dem Weg zum Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rockies und unser erstes Ziel heute, fahren wir in Valemount zu einem Schweizer Bäcker. Spitze! Wir hatten uns Old Style Butter besorgt und mit dem Brot zusammen ist das ein Gedicht. Leider ist der Mount Robson heute in den Wolken, kein Wunder bei fast 4000 m. Gegenüber dem Visitor Center machen wir einen kleinen Trail zu den Overlander Falls. Es ist beeindruckend, wie selbst die Wasserfälle der 2.ten Klasse gewaltig herunterdonnern. Auf dem Weg nach Jasper beginnt bald das grandiose Panorama, wofür die Rockies in Alberta bekannt sind. Jasper ist – nach den einsamen letzten Tagen – erschreckend. Very much busy. Wir tingeln zwar durch die Stadt, fühlen uns aber wie Außerirdische. Da wir Wochenende haben, die Kanadier Urlaub und viele Touristen unterwegs sind, finden wir nur einen Stellplatz auf dem Snaring Overload Campground. Der hat zwar keinen Service, aber eine Tolle Lage. 

24. Juli, Jasper Nationalpark, Jasper, Maligne Lake, Maline Canyon
Am Morgen buchen wir in Jasper die Bootsfahrt auf dem Maligne Lake für 14.00. Für die Nacht bekommen aber um 11.00 immer noch keinen Stellplatz – wie uns die nette Lady am Wistler Entrance erklärt. Es gab keine Stornierungen. Da wir nicht genau wissen, wie der Tag verläuft, buchen wir auch nicht den Vorschlag für einen Campsite ohne Service – da können wir auch wieder auf den Snaring Overload gehen. Auf dem Weg zum Maligne Lake werden wir durch einen Stau gestoppt. Etwa 15 Fahrzeuge versuchen einen Bären zu fotografieren, der dort am Straßenrand sitzt und speist. Wir fahren vorbei, dass kennen wir einerseits, anderseits ist die Verkehrssituation etwas brenzlig. Vor der Bootstour geht es noch auf dem Marie Schäffer Trail. Sehr schön geht es am Lake entlang und dann durch den Wald zurück zum Bootshaus. Die meisten kehren um und bleiben nur am Wasser. Tatsächlich gab es etwa weiter weg vom See eine Grizzly Warnung. Wir sind aber mutig und gehen weiter, pfeifen und singen ein wenig. Die Bootstour dauert etwa 90 Minuten und geht bis Spirit Island, welche als Fotomotiv schon so manche Wand oder Desktop ziert. Ganz nett zwar und das Panorama ist tatsächlich beeindruckend. Insgesamt ist die Tour aber mäßig und nur wegen der Ausblicke lohnend. Auf jeden Fall aber mit 65$ zu teuer. Auf dem Parkplatz fragt mich ein Japaner, ob ich eine Abkürzung nach Lake Luise kenne, also nicht zurück Richtung Jasper. Unfassbar ahnungslos! Dazu müsste er quer durch die Wildnis, müsste ein paar Gletscher und Gebirgszüge durchqueren. Ob er das ernst meinte? Leider ja. Auf der Rücktour geht es zum Maligne Canyon, wo sich der Bach in das weiche Tuffgestein hineingefressen hat. Sehr tief, sehr wild und verschlungen kann man dem Bachlauf folgen. Über mehrere Brücken kann man in die Schluchten hineinsehen. Zum Abendessen gehen wir in die Jasper Brewery, wo heute etwas weniger Betrieb als gestern ist.

Jasper, Jasper-Nationalpark, Jasper, Alberta, Kanada
Jasper, Alberta T0E 1E0, Kanada