Mit dem Wohnmobil in die Bretagne Sommer 2025

Stellplatz Papenbruggestraat

Wir kommen gegen 18 Uhr auf dem Stellplatz an. Platz für ca. 5 Wohnmobile ist vorhanden. Direkt am Kanal mit einem daneben liegenden Hundefreilauf (nein, wir reisen ohne Hund). Der Stellplatz ist ohne Strom, keine V/E, Wasser oder weiteres, dafür ist er kostenlos. Nachts manchmal ein wenig laut wegen der Kanalbrücke, die in unmittelbarer Nähe ist. Ein kurzer Spaziergang am Wasser entlang und dann entspannen.

Wir irrten umher mitten in Rouen auf der Suche nach dem Stellplatz an der Marina. Keine Chance, der Feierabendverkehr machte den sonst ziemlich entspannten Ehemann langsam nervös, so dass wir beschlossen, Rouen auf der Rückfahrt zu besuchen. Es sollte wie üblich anders kommen.

Nach dem Cruisen durch Rouen sind wir schließlich etwas spät (gegen 20 Uhr) in Villers-Bocage, Rue de Vire, auf dem Stellplatz angekommen. Es ist ein Platz des Netzwerks Camping-Car-Park (CCP). Diese Plätze sind fast alle videoüberwacht und die Gebühren beinhalten in der Regel Strom sowie Ver- und Entsorgung.

Die Kosten hier waren 13,80 €/24 Std. Am späten Vormittag fahren wir weiter, ganz entspannt auf D- oder N-Straßen.

Gegen Mittag erreichen wir den CCP-Stellplatz in Hirel. Auf Anhieb finden wir es hier sehr angenehm und spontan beschließen wir, dass wir hier zwei Tage bleiben werden. Fix die Fahrräder runter und eine kleine Tour durch den Ort zum Nachbardorf, wo grad ein kleiner Markt stattfand. Unterwegs bestaunen wir die Häuser mit ihren riesigen Hortensienbüschen.

Am nächsten Tag beschließen wir, mit dem Fahrrad nach Cancale zu radeln. Dieser Ort ist bekannt für seine Austern. Man holt sich seine Portion, setzt sich auf die Treppe, schlürft seine Austern und wirft die Schale einfach die Stufen hinunter.

Wenn man sich das Meer so ansieht, dann weiß man, warum dieser Teil der Küste "Smaragdküste" genannt wird.

Der Stellplatz kostet 13 €/24 Std. inkl. Strom und V/E.

Ankunft am Cap Fréhel, alles rappeldickevoll. Menschenmassen. Wir beschließen, uns diesen Punkt irgendwann mal für später aufzuheben und fahren auf den Stellplatz des CCP La Ville Oie. Ein ruhiger Stellplatz für 16,32 € inkl. Strom und V/E.

Wir schnappen uns die Räder und fahren an den Strand, wo wir den Tag genießen.

Von unterwegs aus buchen wir für die kommende Nacht auf dem Camping Municipal in Binic. Der CP liegt ziemlich weit oben und der Abstieg hinunter zum Dorf lässt einen den späteren - unangenehmen - Aufstieg bereits erahnen. Aber die Aussicht, der Ort selbst... das hat alles entschädigt.

Der CP kostet 22 €/N inkl. Strom, Dusche etc..

Nachdem wir relativ früh in Binic abgereist sind, haben wir erstmal unsere Vorräte aufgefüllt. Dieser Einkauf hat etwas länger gedauert, ich kann mich immer nicht sattsehen an den Dingen, die es in den dortigen Geschäften gibt. Klein geschnippeltes Gemüse, hunderte Sorten an Dessert, meinen geliebten Kabeljau usw. Da wir ja meist mit Strom stehen, können wir auch unsere Luft-Uschi benutzen, da macht das Einkaufen doppelt Spaß.

Wir erreichen den CCP-Stellplatz gegen frühen Mittag und sind begeistert. Sehr ruhig gelegen mit der üblichen Ausstattung wie Strom sowie V/E. Die Gebühren belaufen sich auf 15,21 €/24 Std. Mit den Fahrrädern sind wir fix im Ort. Dort findet an diesem Wochenende ein "Fête de la mer" statt, ein Fest, das sich hauptsächlich auf maritime Traditionen konzentriert. Roscoff ist definitiv einen weiteren Besuch wert.

Nachdem wir etwas länger geschlafen haben, fahren wir am Vormittag weiter und erreichen kurz nach 12 Uhr den Camping Municipal Rudoloc. Leider fünf Minuten zu spät, die Rezeption macht Pause bis 14.30 h. Was nun? Kurzerhand weiter nach Meneham. Dort gibt es einen Stellplatz für 12 €/N. Strom, Dusche, Waschmaschine und Trockner muss extra gezahlt werden, hält sich aber alles in Grenzen. Strom benötigen wir nicht unbedingt, Duschen waren für 1 €/8 Minuten ok. Kurz eine Maschine Wäsche gewaschen und dann an der Felsenküste zum Village de Meneham gewandert. Das ist ein traditionelles (kostenloses) Museum, in dem das frühere Leben dargestellt wird. In den historischen Häusern wird von Künstlern Schmuck, Keramik etc. angeboten. Ein kleines Café lädt ein zum Rasten. Selbstverständlich haben wir auch ein Zöllnerhaus gesehen. Nicht DAS Zöllnerhaus, aber dieses war auch ganz nett.

Wir sollten uns schleunigst auf die Socken machen, die Tour de France für Frauen kommt bald hier vorbei :-).

Unser Weg in die südliche Bretagne führt uns nach Camaret-sur-mer. Dort finden wir einen Aire de Camping Car. Der Preis wie üblich ohne alles außer V/E für 12 €/N. Wir wandern die Felsenküste entlang bis zum Herrenhaus vom Dichter Pierre Paul Roux. Dieser verließ 1905 Paris und zog mit seiner Frau und den Kindern in das von ihm gebaute Herrenhaus. Hier konnte er seine Werke schreiben, mit fantastischem Blick auf den Strand. 

Ein Stück weiter, ziemlich in der Nähe, sehen wir uns noch die Menhire von Lagatjar an. Früher sollen es 400 Stück gewesen sein, heute sind nur noch 72 übrig.

Was darf bei einem Besuch in der Bretagne für einen eingefleischten Fan von Kommissar Dupin nicht fehlen? Richtig, Concarneau! Wir parken das Wohnmobil etwas oberhalb der Stadt und gehen das Stück zu Fuß hinunter. Auf jeden Fall darf das L´Amiral und das Café L´Atlantic nicht auf unserer Tour fehlen. Auch die "Ville Close", die historische Altstadt von Concarneau, steht auf der Liste.

Der Tag war doch recht anstrengend und wir beschließen, uns in der Nähe einen Campingplatz zu suchen. Im Internet stoßen wir auf Camping Fleuri, ein CP mitten im Wald. Die Betreiberin ist vor 30 Jahren von Deutschland nach Frankreich gezogen und hat sich als Blumenliebhaberin mit dem CP einen Traum erfüllt. Kosten für den CP 18 € ohne Strom.

Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, fiel mir ein, dass in einem Dupin-Krimi die Rede von Pont-Aven war. Schnell gegoogelt, las sich alles ganz nett, Stellplatz gab es auch, nix wie hin. Die beste Entscheidung ever. So ein verträumtes Örtchen, völlig verwunschen, ganz mein Geschmack.

Wir standen auf dem CCP Les Quatre Vents für 15,49 €/24 Std. Wie immer mit Strom und V/E.

Auf irgendeiner Internetseite hatte ich mal etwas von einem Schrott-Poeten gelesen, der einen Park mit Skulpturen, die nur vom Schrott oder aus Müll erschaffen wurden, angelegt hat. Der Besuch dieses Parks stand auf meiner Wunschliste. Und wir haben nicht eine Minute bereut. Auch der Ort Lizio ist einfach ein Platz zum Träumen. 

Der Stellplatz in Lizio ist ebenfalls ein CCP-Platz, mit Strom und V/E haben wir 14 €/24 Std. bezahlt.

Wir beschließen, dass es an der Zeit ist, sich langsam auf den Rückweg zu machen (seeehr langsam). Obwohl wir vor zwei Jahren im Herbst bereits am Mont-Saint-Michel waren, zog es uns nochmals dorthin. Leider war der Berg von Menschenmassen überrannt. Ein Wunder, dass er sich nicht in die Fluten verabschiedet hat bei dieser Menge von Menschen. Also blieb es nur bei der Übernachtung. 

Der CCP-Platz kostete 17,80 €/24 Std. inkl. Strom und V/E.

Die Küste zog uns irgendwie magisch an. Hinzu kam, dass wir eigentlich noch nicht nach Hause wollten. Theoretisch betrachtet mussten wir eigentlich erst am 10. August zurück sein. Kurz entschlossen entscheiden wir uns für Barfleur, das wir noch nicht kannten. Auf dem Camping Indiana gefällt es uns so gut, dass wir zwei Tage bleiben und chillige Strandtage genießen. Das Sanitärgebäude auf dem hinteren Teil des CP ist topmodern. Der CP kostet ohne Strom 22 €/N.

Überraschenderweise finden wir hier am Strand Unmengen an Meerglas. 

Und wie bisher auf unserer Reise sehen wir auch hier die wundervollen Hortensien.

Der Weg führt uns nach Grandcamp-Maisy. Wieso, weshalb, warum wissen wir selbst nicht mehr. Dieser Ort hat den Charme einer alten Socke. Aber sehr nette Einwohner, mit denen wir beim Spazierengehen ins Gespräch gekommen sind. Ein sehr freundlicher Mann hat uns erzählt, dass er für seinen Dacia Duster Bigster nur 23.000 € inkl. Vollausstattung gezahlt hat und die überaus netten Verkäuferinnen der Tafel haben uns glatt zwei T-Shirts aufgeschwatzt :-D

Auch hier ein CCP für den man inkl. Strom und V/E 15,20 €/24 Std. zahlt.

Bei unserer Weiterfahrt kommen wir nach Colleville-sur-mer und machen einen Zwischenstopp beim Overlord Museum. Ein paar Meter weiter besuchen wir den Normandy American Cemetery, beides Gedenkstätten für die gefallenen amerikanischen Soldaten bei der Landung der Alliierten am D-Day. Der Friedhof liegt auf einer Klippe mit Blick auf Omaha Beach. Hier liegen mehr als 9300 Soldaten begraben. Es ist einer von 27 Militärfriedhöfen.

Auf dem Weg Richtung Rouen (das wir uns nun für das nächste Mal aufheben) landen wir in dem kleinen Ort an dem Fluss Eure und bleiben für eine Nacht hier auf dem Stellplatz. Der Stellplatz kostet ohne alles 8 Euro.

Nach einem Spaziergang durch das wirklich mittelalterliche Dörfchen genießen wir ein Hähnchen beim Marokkaner.

Und wieder sind wir Richtung Küste. Den kleinen Ort Cayeux-sur-mer kennen wir noch nicht. Leider ist der dortige Stellplatz belegt, so dass wir ein Stückchen weiter fahren und den Stellplatz in Brighton nehmen. Wieder ein CCP für 15,30 €/24 Std. inkl. Strom und V/E. Ein sehr ruhiger Stellplatz, also alles richtig gemacht. Uns gefällt es dort, wir bleiben zwei Tage. Man ist in 5 Minuten mit dem Fahrrad in Cayeux, das bekannt ist für seine kleinen bunten Strandhäuschen, die sich kilometerlang am Strand hinziehen. Sehr vorbildlich: Am ganzen Strand herrscht Rauchverbot.

Wir machen am zweiten Tag eine Fahrradtour entlang der Route Blanche, vorbei am Bunker du Hourdel bis zum Leuchtturm von Hourdel an der Bucht der Somme.

Wir erreichen Calais. Als wir vor knapp zwei Jahren im Herbst hier waren, gehörte der Stellplatz noch zum Gelände des Campingplatzes. Nun ist es ein CCP, was das Einchecken natürlich erleichtert. Die Kosten für diesen Stellplatz sind inkl. Strom und V/E 17,20 €. Die Duschen vom angrenzenden Campingplatz können gegen eine Gebühr von 3 Euro genutzt werden. 

Da wir schon immer gern in Calais stehen, bleiben wir zwei Tage.  Es ist das erste Mal, dass wir im Sommer hier sind und wir erleben den Ort jetzt von einer anderen Seite. Am besten ist der Drache, die Touristenattraktion schlechthin. Auf seinem Rücken ist eine Plattform,  auf der die Touristen stehen während der riesige Drache mit 4 km/h die Uferpromenade entlang schlendert. Am zweiten Tag sehen wir tatsächlich gegen Abend das zweite Mal Regen (den ersten "Regenguss" von 3 Minuten hatten wir in Concarneau). Aber auch dieser Regen verzog sich über Nacht.

Weiterfahrt am Morgen. Wir wollen trotz dunkler Wolken am Himmel nochmal einen Strandspaziergang wagen und entdecken bei der Anfahrt, dass es in Bray-Dunes einen Stellplatz gibt. Es ist zufälligerweise ein CCP, der inkl. Strom und V/E 20,23 € kostet. Der teuerste Stellplatz von CCP bis jetzt, der sollte eigentlich etwas Besonderes sein. Dem war aber nicht so. Ausstattung wie alle CCPs. Aber der Strand war genial! Und auch sonst war der kleine Ort recht nett, was vor allem dem Markt geschuldet ist.

Während wir zwischenzeitlich überlegten, ob wir unseren Gutschein in den Niederlande einlösen sollten, der schon seit drei Monaten auf Einlösung wartete, sehen wir eine Laverie. Rauf auf den Parkplatz, Wäsche geschnappt, zwei Maschinen angeschaltet, rüber in den daneben liegenden Supermarkt, Vorräte eingekauft, zurück in die Laverie, Wäsche in den Trockner, zum Wohnmobil, Einkauf eingeräumt, Schluck Kaffee hinuntergestürzt, zurück zur Laverie, Wäsche aus Trockner, ab ins WoMo, zusammengelegt, ABFAHRT :-D. Alles in nur 1 Stunde und 50 Minuten. 

Wir verlassen Frankreich, durchfahren Belgien und sind rasch in den Niederlanden. In Geertruidenberg finden wir einen Stellplatz an einer Marina, der uns gefällt. Inkl. Strom, V/E sowie die Nutzung der Sanitäranlagen zahlen wir 18 €/N. Da es noch relativ früh ist, fahren wir mit den Rädern in den Ort, der wirklich Charme hat.

Wir lösen unseren Gutschein ein auf dem Stellplatz Biddinghuizen am Veluwemeer. Auf dem ersten Bild sieht man unseren Blick aus der Frontscheibe. Wir stehen direkt am Wasser :-)

Das Veluwemeer ist eigentlich ein See, mit 32,5 km² allerdings ein recht großer. Wir genießen unsere letzten Tage hier, fahren viel Fahrrad, z. B. nach Elburg oder mit der Fähre und dann weiter mit dem Rad nach Nunspeet. Wir haben viele Monumente gesehen wie z. B. das "Riff, PD#18245" des Künstlers Bob Gramsma oder den Stern mit den zwei Daumen hoch "Prima Menschen" der Künstlerin Domenique Himmelsbach de Vries.

Ach ja, Kibbelinge sind ein Muss in den Niederlanden :-)