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Routen
Herbst 2025. Nova Scotia. New Brunswick. Prince Edward Island. Indian Summer.
markus_kocher
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Gefahren Öffentlich

Herbst 2025. Nova Scotia. New Brunswick. Prince Edward Island. Indian Summer.

Auf dem Rückflug von Vancouver und der Tour «Sommer 2025. British Columbia. Alaska. Yukon. Alberta. Wilderness» werde ich in Halifax noch zwischenlanden und eine achtzehntägige Rundfahrt in einem gemieteten Cross Camper durch die Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island unternehmen. Roter Faden sind die zwei Nationalparks und die Unesco Weltkulturstätten. Und ich hoffe auf eine Natur mit frühem, farbigem Indian Summer. Ich habe die Tour am 13. September 2025 planmässig begonnen und nach zehn Tagen und 2'142 Kilometern Fahrt meist auf Nebenstrassen die Nationalparks Kejimkujik, Fundy, Kouchibouguac und Prince Edward Island sowie die Unesco Welterbe Lunenburg, Grand Pré, Joggings Cliffs und Hopewell Rocks besichtigt. Die bevorstehende letzte Woche gilt der North Shore Nova Scotias mit der Scenic Route Cabot Trail und Louisburg, mit nochmals 1'000 Kilometer Fahrt, bis ich am 1. Oktober 2025 den Camper in Bedford abgebe und am Folgetag nach Hause fliege. Ich hatte bisher meist schönes Wetter, für den Indian Summer bin ich aber zu früh. Ich bin Rentner aus Basel, verwitwet und alleinreisend. Ich blicke gemeinsam mit meiner Frau Beatrice zurück auf viele, auch mehrmonatige, erlebnisreiche Touren in USA und Europa. Zusammen haben wir diese grenzenlose Mobilität und die Vorteile des Reisens im Wohnmobil in vielen Jahren erleben können und schätzen gelernt. Die Art dieser Freiheit hat unser Leben massgeblich bereichert und so auch den Schwerpunkt unseres Lebensabends früh vorgezeichnet. Nun "lebe ich unsere Träume weiter und reise im Gedenken an meine ewige Liebe Beatrice Ṫ 2021". Unsere Ziele waren primär Naturerlebnisse in National- und Naturparks oder in generell landschaftlich reizvollen Gegenden. Gleichzeitig setzten wir Schwerpunkte auf Velotouren und Spaziergänge zu geschichtlich interessanten Plätzen, Ereignissen oder Orten von kultureller oder landestypischer Bedeutung. Zuletzt interessierte uns auch immer das lokale kulinarische Angebot und seine Besonderheiten. In der Auswahl der Ziele und Schwerpunkte orientierten wir uns an Wissenswertem aus dem Internet (Wikipedia, Reiseführer, Empfehlungen der Tourismusorganisationen), aber auch jeweils vor Ort an Erkundigungen und Flyern lokaler Informationsstellen. All dies werde ich beibehalten. FREEONTOUR habe ich 2022 als praktikable Plattform für Planung und Dokumentation entdeckt. Meine bisherigen Einträge sind: «Frühling 2022. Andalusien. Bretagne. Normandie»; «Sommer 2022. Skandinavien»; «Herbst 2022. Oberitalienische Seen»; «Frühling 2023. Italiens Süden. Apulien. Kalabrien. Sizilien»; «Sommer 2023. Südtirol. Dolomiten. Engadin»; «Herbst 2023. Die Insel. England. Schottland. Wales. Alle Nationalparks», «Frühling 2024. Der Westen Iberiens. Portugal. Nordspanien» und «Sommer 2024. In den Norden. Baltikum. Finnland. Nationalparks». Ich verwende FREEONTOUR auch gerne weiter, um meine Erlebnisse mit Gleichgesinnten zu teilen, die wie ich öfters Reiseberichte lesen. Titelbild: Murphy's Cove. Nova Scotia. Canada. Mittwoch, 1. Oktober 2025.


Routeninfo
2698 Kilometer
20 Tage
59 Wegpunkte

Reisebericht

Tag 1
Samstag. 13. September 2025.
HALIFAX. Fraserway. RV Center. Nova Scotia. Kanada.
Rocky Lake Drive 726, Halifax, Nova Scotia, Kanada


Der Plan. Nachtflug nach Halifax. Taxi zu Fraserway in Bedford. Übernahme Pick-up Camper. Einkaufen Lebensmittel. Fahrt nach Peggy's Cove. Trails und Besichtigungen.


Die Umsetzung (1/2). Nach unruhigen seschs Flug Stunden mit viel Turbulenzen landet die Boeing der Air Canada punktgenau halb neun Uhr auf dem International Airport von Halifax. Kurz nach neun Uhr bin ich mit dem Taxi bereits bei Fraserway in Bedford, das auf halbem Weg zwischen Airport und Halifax City liegt. Schon aus dem Flugzeug sehe ich, für den Indian Summer bin ich zu früh, die Wälder sind alle noch grün. Nach einem extrem trockenen Sommer würden die Herbstfarben in diesem Jahr auch eher blass werden, erklärt mir die freundliche Deutsche bei Fraserway, die mit mir das Formelle erledigt und mir das Fahrzeug übergibt. Der Truck Camper ist noch in der Wartung von der letzten Fahrt, ich muss mich eine Stunde gedulden. Die Einführung geht dann schnell und ich fahre zuerst mal um die Ecke zu Walmart und zum Einkaufen der Lebensmittel für die ersten Tage. Dann fahre ich die ersten 70 Kilometer von Bedford nach Peggy's Cove. Der monströse 6.7 Liter Turbo Diesel F-350 brummt wie ein Kleinlaster und ist einiges ruppiger zu fahren als der kleinere F-150 von Ford. Ich gewöhne mich aber schnell an die Umstellung. Peggy's Cove liegt an der Südküste Nova Scotias am Nordatlantischen Ozean und verteilt sich auf kleinere Siedlungen. Ich beginne mit einem kurzen Spaziergang im West Dover Provincial Park am Long Lake. Die typische Küstenlandschaft am Atlantik ist herb und schön. Im nächsten Fischerdorf Middle Village gibt's dann für mich wieder Fish and Chips im Shaw's Landing, denn es ist zwischenzeitlich Mittag geworden. Dann fahre ich zu dem auf einer Halbinsel liegenden Ort Peggy's Cove mit schönen Impressionen eines Fischerdorfs, aber auch touristischem Hotspot.


PEGGY'S COVE. Lighthouse. Nova Scotia. Canada.
Peggys Point Road 173, Halifax, Nova Scotia, Kanada


Die Umsetzung (2/2). Der Leuchturm auf der Felsküste von Peggy's Cove ist dann Hauptmotiv für die vielen Bustouristen, die hier kurz aussteigen. E

Mein Besuch mit Spaziergang dauert eine gute Stunde, dann fahre ich 5 Kilometer zu einem Parkplatz am Polly Cove Trail. Der Weg von einem Kilometer führt von der Strasse zum Viewpoint Balancing Cube, eine Felsformation an der Küste. Ichvfahre wieder erwa 5 Kilometer weiter zur Gedenkstätte der Swissair 111, die hier 1998 ins Meer abgestürzt ist. Ein nachdenklicher Ort, zumal ich gerade von einem Anflug auf Ĥalifax komme. Ich spüre nun auch die Müdigkeit nach dem Nachtflug mit wenig Schlaf und fahre die letzten 3 Kilometer zum King Neptune Campground in einer Bucht mit sensationellem Blick auf Meer und Küste.


Das Wetter. Der Vormittag ist weitgehend bewölkt, am Nachmittag lockert es zunehmend auf und die Sonne scheint vermehrt mit angenehmen 19 Grad.


Das Fazit. Flug und Fahrzeugübernahme verlaufen auch wieder reibungslos, wie auch die erste kurze Fahrt an der schönen Atlantikküste entlang. Das Plus: Das Fischerdorf Peggy's Cove. Das Minus: Viel Improvisation bei Fraserway Halifax, kein Vergleich mit der Professionalität in Vancouver. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 2
Sonntag, 14. September 2025.
GRAVES ISLAND. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf der Küstenstrasse The Lighthouse Route nach Lunenburg, Fischerhafen und Unesco Kulturerbe. Vormittags Zwischenhalte unterwegs bei Provincial Parks. Nachmittags Besichtigung Lunenburg.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 110 Kilometer von Peggy's Cove auf der Ķüstenstrasse an der South Shore nach Lunenburg. Die Etappe auf der West 3 Nova Scotia gehört zur Lighthouse Route und ist schmal und kurvenreich. Es werden dann schnell mal drei Stunden reine Fahrzeit. Der erste Halt nach 33 Kilometern gilt einem Spaziergang am Cleveland Beach. 15 Kilometer weiter geht ein Abzweiger zu Graves Island. Ich parke gleich nach dem kurzen Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet und spaziere eine knappe Stunde über die Insel. Die Trails sind wegen Gefahr auf Wildfires (?) gesperrt, so gehe ich auf den Naturstrassen, die für den Campground von Park Canada angelegt sind. Der nächste Halt, 15 Kilometer weiter, ist dann ganz vergebens. Der Aufenthalt auf der "Schatzinsel" Oak Island ist seit 2014 wegen permanenter Dreharbeit nicht gestattet, wie mir der Wärter bei der Auffahrt erklärt. Von "Oak Island - Fluch und Legende" läuft die zwölfte Staffel, aber nach Google Maps ist die Strasse über die Insel nicht gesperrt. Besichtigung der Insel ist nur mit Führung möglich.


MAHONE BAY. Three Churches. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Die Stadt Chester umfahre ich, 20 Kilometer vor Lunenburg halte ich aber noch einmal in Mahone Bay. Die Kleinstadt ist bekannt für ihren Schiffsbau und die Kulisse mit drei grossen Kirchen, deshalb heute auch touristisch immer mehr frequentiert und weiter wachsend. Ich sehe mir kurz das Zentrum an, bleibe aber nicht länger. Ich fahre dann noch eine halbe Stunde bis nach Lunenburg und dort direkt zum Lunenburg RV Park auf dem Hügel hinter der Stadt beim Montbéliard Memorial. Zu Fuss sind es knappe 15 Minten Wegzeit und schnell ist das Cachet der Kleinstadt zu erkennen. Viele buntfarbige Villen säumen den Weg hinunter zur Waterfront.


LUNENBURG. Unesco World Heritage. Nova Scotia. Kanada.
Townsend Street 135, Lunenburg, Nova Scotia, Kanada


Die Umsetzung (3/3). Ich komme zur Waterfront, die belebt, aber doch nicht übelaufen ist. Die Auswal an Restaurants ist gross, Ich entscheide mich für The Dockside wegen der Terrasse über der Waterfront. Ich bekomme gerade noch einen freien Tisch und bestelle Lunenburg Scallops mit einem Glas Sauvignon blanc. Dann laufe ich noch gut zwei Stunden kreuz und quer durch die Kleinstadt. Am Ende habe ich die weiteren "Wahrzeichen" mit City Hall, St. Johns Anglican Church und die Lunenburg Academy Foundationen zusammen, beende die Besichtigung und ziehe mich ins Camp zurück.


Das Wetter. Der ganze Tag wird sonnig mit bis zu 21 Grad. Nach den Prognosen bleibt es vorerst beim schönen Spätsommerwetter.


Das Fazit. Eine schöne Fahrt meist direkt entlang der Schärenküste und ein interessanter Besuch einer Unesco gekürten Hafenstadt. Das Plus: Die farbigen Kapitänsvillen. Das Minus: Keine Schatzsuche auf Oak Island. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 3
Montag, 15. September 2025.
FORT POINT. Heritage Museum. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen zum Kejimkujik Nationalpark. Unterwegs Besuch von Fort Ste-Marie-de-Graçe. Nachmittags Trails und  Besichtigungen. Übernachten im Park.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 129 Kilometer von Lunenburg auf der 3 West der Küste entlang bis LaHave, auf der 332 East nach Bridgewater, auf der 210 East bis Caledonia und zuletzt auf der 8 North zum Kejimkujik Nationalpark. Nach 17 Kilometern und einer Fährfahrt über den LaHave River erreiche ich mein heutiges Zwischenziel, das Heritage Museum im Fort Ste-Marie-de-Graçe. Das Museum öffnet nur noch Mittwoch bis Samstag, mir genügt die Aussenansicht und die Informationstafeln. Dafür entschädigt ein Spaziergang am Flussufer entlang uu einer kleinen Kolonie Kormorane. Nach einer guten Stunde Besichtigung fahre ich weiter.


KEJIMKUJIK. Nationalpark. Mill Falls. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach 19 Kilometern Fahrt entlang des LaHave Rivers und nun landeinwärts erreiche ich die kleine Stadt Bridgewater, ideal für einen Café Halt vor dem Fancy Pants von einer halben Stunde. Dann fahre ich ohne weiteren Halt 70 Kilometer meist durch lichte Wälder auf Nebenstrassen (davon 15 Kilometer Umfahrung einer Strassensperrung auf Gravel Road) bis zum Visitor Center im Kejimkujik Nationalpark. Viel Erfreuliches erfahre ich nicht. Wegen akuter Gefahr von Waldbränden ist der Nationalpark nahezu ganz gesperrt, insbesondere das Backcounty und die Trails. Nur gerade der Viewpoint bei den Mills Falls und der Seeuferweg beim Campiground sind offen und zugänglich, womit sich mein Programm von selbst ergibt. Ich halte also kurz bei den Mill Falls, etwa 40 Meter sind zugänglich, die weitergehenden Teails gesperrt. Ich fahre noch 10 Kilometer weiter hinein in den Nationalpark bis zum Jetemy's Bay Campground und beziehe meinen reservierten Stellplatz.


KEJIMKUJIK. Nationalpark. Kejimkujik Lake. Nova Scotia. Canada.
44.403440,-65.249696


Die Umsetzung (3/3). Keine 100 Meter neben dem Stellplatz beginnt der Seeweg am Kejimkujik Lake. Begehbar davon sind 4 Kilometer vom Meadow bis zum Kedge Beach, oder vom einen bis zum anderen Ende des dahinter liegenden, grossen, weitläufigen Campgrounds. Der Naturpfad ist schön angelegt, verläuft im Schatten des Kiefernwals und gibt immer wieder schöne Blicke auf den Kejimkujik Lake frei. Hin und zurück bin ich gut 2 Stunden unterwegs. Meist bin allein unterwegs, obwohl der Jeremy's Bay Campground, Stellplätze wie Cabins, recht voll ist.


Das Wetter. Der schöne Spätsommer mit heute 24 Grad und viel Sonne und blauem Himmel hält an. An einzelnen exponierten Stellen künden Verfärbungen im Laubwerk aber doch den Herbst an, vielleicht doch noch rechtzeitig für meinen Indian Summer. Vielleicht sieht es aber nur mein Wunsch.


Das Fazit. Ein lohnender Besuch in eine Naturoase, einem Nationalpark, der den grossen, verwinkelten Kejimkujik Lake ins Zentrum stellt und mit zig Inseln wie ein Schärenmeer auf mich wirkt. Das Plus: Der Seeweg. Das Minus: Der Klimawandel und seine Folgen, leider wiederhole ich mich, doch wenn Nationalparks nicht mehr begehbar sind. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 4
Dienstag, 16. September 2015.
FORT ANNE. National Historic Site. Annapolis. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt entlang der Bay of Fundy nach Grand Pré. Unterwegs Besuche Historic Sites bei Annapolis Royal. Nachmittags Besichtigung der Kulturlandschaft Grand Pré.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 214 Kilometer von Kejimkujik Nationalpark auf der NS Trunk 8 nach Annapolis und über die NS Trunk 1 bis zur Halbinsel Landscap Grand Pré. Nach 70 Kilometern auf der schmalen und kurvenreichen Kejimkujik Scenic Route erreiche ich Annapolis Royal und mein erstes Ziel, die National Historic Site Fort Anne. Die erste französische Befestigung von 1604 wurde 1613 zerstört und 1629 von schottischen Siedlern wieder aufgebaut. Das kleine Munitionsmagazin von 1708 ist das älteste Militärgebäude Kanadas. Eine Stunde spaziere ich über das Gelände auf der Halbinsel am Annapolis River und lese die vielen Informationen. Auf das Museum im Offiziersquartier von 1797 verzichte ich. Dafür spaziere ich eine weitere halbe Stunde durch die Kleinstadt Annapolis (ehemals Hauptstadt Nova Scotias) zum Hafen mit der Wharf.


PORT ROYAL. National Historic Site. Granville. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Ich bleibe noch in Annapolis und besuche Royal Historic Gardens, eine schöne Parkanlage, die in 45 Minuten durchlaufen und besichtigt ist. Historisch ist insbesondere der Nachbau eines akadischen Hauses zur Zeit der Deportation 1671. Dann fahre ich 13 Kilometer auf die andere Seite des Annapolis River und besuche auch noch Port Royal, eine weitere National Historic Site. Dieses Fort ist eine Rekonstruktion von 1941 der ersten französischen Kolonie in Akadien von 1605, durch die Engländer 1613 zerstört. Ich spaziere einmal um die ganze Anlage und besichtige die authentisch nachgebauten Innenräume.


GRAND PRÉ. Unesco Weltkulturerbe. Nova Scotia. Canada.
45.136507,-64.318896


Die Umsetzung (3/3). Nach den Besuchen in Annapolis fahre ich 132 Kilometer auf der NS Trunk 1 Überlandstrasse ohne weiteren Halt zum Tagesziel Grand Pré. Es gibt keine Ķüstenstrasse an der Bay of Fundy, nur Stichstrassen zweigen zu den Orten an der Küste oder im Hinterland ab. Die Fahrt durch die Laubwälder ist eher eintönig und lohnt keinen Halt. Gegen zwei Uhr treffe ich beim Land of Evangeline Campground ein und nehme einen der vielen freien Tagesplätze ein. Das Camp ist grösstenteils von Dauermietern belegt. Dann fahre ich 5 Kilometer zur Gedenkstätte für die Deportation der Akadier durch die Engländer 1755. Die Halbinsel, auf der Akadier einst den Sumpf zum Ackerbau trockenlegten, wurde 1920 zur Errichtung eines Mahnmals in Form eines Parks auserwählt. Im Visitor Centercm sehe ich mir zuerst den Film zur Deportation an und laufe danach eine halbe Stunde über das Gelände. Zurück im Camp, das im Norden der Grad Pré nahe der Küste am Minas Basin der Bay of Fundy liegt, gehe ich dann noch eine letzte halbe Stunde dem Watt entlang. Es ist Ebbe, gegen sieben Uhr kommt die Flut.


Das Wetter. Und es wird wieder ein wolkenloser und sonniger Tag mit bis zu 23 Grad.


Das Fazit. Ein Tag mit vielen Erkenntnissen zur kanadischen Geschichte zur Pionierzeiten. Das Plus: Die Aufarbeitung der tragischen Deportation der Akadier mit einem Park auf Grand Pré. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●●.


Tag 5
Mittwoch, 17. September 2025.
FUNDY TIDAL. Interpretive Centre. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen zu den Jogging Fossil Cliffs und nach Amherst. Besuche der Unesco World Heritage und der Kleinstadt im Cumberland County, an einem Ende der Bay of Fundy.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 322 Kilometer von Grand Pré auf Land- und Nebenstrassen (ich habe den Navigator auf ohne Autobahn umgestellt) über Trouro nach Amherst. Dochn zunächst nehme ich Abschied von Grand Pré und Evangeline Beach. Schon am Vorabend bin ich nochmals kurz dorthin gelaufen, um die Bay of Fundy bei Flut zu sehen. Den Sonnenuntergang habe ich gerade verpasst. Heute morgen, bevor sie wieder aufgeht, zieht sich die Flut gerade wieder zurück und ein Schwarm Seeschwalben zieht synchron seine Bahnen. Noch vor acht Uhr fahre ich los, denn ich rechne mit mehr als fünf Fahrstunden. Auch heute gibt es keine Strasse direkt am der Küste. Der Navigator führt mich auf Land- und Nebenstrassen meist durch schönen Mischwald, abwechselnd mit Orten und Farmen und ihren Feldern oder auch Flüssen, die vielfach gute Motive geben. Nach 102 Kilometern und schon zwei Fahrstunden halte ich beim Fundy Tidal. Das kleine Informationscenter zur weltweit grössten Gezeitenwelle ist leider geschlossen, mir bleibt nur der Viewpoint auf den Shubenacadie River und der kurze Wetland Trail.


JOGGINS. Fossil Cliffs. Unesco World Heritage. Nova Scotia. Kanada.
Hardscrabble Road 201, Joggins, Municipality of the County of Cumberland, Neuschottland, Kanada


Die Umsetzung (2/3). Nach Fundy Tidal und einem Café Halt beim Tanken in Trouro fahre ich noch 141 Kilometer ohne weitere Unterbrechung bis nach Amherst. Beim Loch Lomond RV Park halte ich kurz und frage ich nach einem Stellplatz, dann fahre ich gleich weiter, 35 Kilometer zu den Jogging Fossil Cliffs. Das grosse Visitor Center, auch hier in einem Gebäude im Einklang mit der Natur, zeigt in einer interessanten Ausstellung Funde von den Klippen und erklärt zusammen mit einem kurzen Film die Herkunft und Entstehung von Fossilien. Da Ebbe ist, können die Klippen auch von der Ķüste besichtigt werden. Ich nutze die Gelegenheit und spaziere eine gute Stundebentlang der imposanten Klippen.


AMHERST. Loch Lomond. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Ein letzter Blick auf die Joggings Cliffs und ich beende den lohnenden Besuch des Unesco Welterbes. Ich fahre die 35 Kilometer wieder zurück nach Amherst und halte zuerst ausserhalb beim Nova Scotia Visitor Center. Es gibt zwar eine Riesenauswahl an Prospekten, aber kaum praktische Flyer für meinen Gebrauch über Routen oder Campgrounds, jedenfalls nichts Besseres als das, was ich schon habe. Ich fahre weiter nach Downtown Amherst. Es gibt einige sehenswerte Gebäude im Zentrum, aber kaum Ĺäden oder Lokale. Es sind auch wenig Menschen unterwegs. Ich hätre gern hier ein Lokal besucht, aber das Leben spielt sich tagsüber eher in den Malls an den Stadträndern ab. Dort, bei einem Walmart, halte ich auf dem Rückweg zum Camp denn auch und besorge mir ein Abendessen für den Campingplatz. Der Loch Lomond liegt direkt am Blair Lake, an dem ich am Abend noch entlang spaziere. Auch bei diesem RV Park spüre ich, das die Saison langsam ausläuft. Die guten Plätze sind durch Dauermieter belegt, die Tagesplätze sind weitgehend ungenutzt.


Das Wetter. Das zuletzt Geschriebene gilt auch heute. Es wird sonnig bei 25 Grad. Am Nachmittag gesellen sich einige Schleierwolken dazu.


Das Fazit. Auch wenn einiges länger unterwegs, die Fahrt auf Landstrassen ist abwechslungsreicher als über die Autobahn. Das Plus: Der Spaziergang bei den Joggings Cliffs. Das Minus: Keine Apero in Amherst. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 6
Donnerstag, 18. September 2025.
MONUMENT LEFEVRE. National Historic Site. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen nach West River. Unterwegs am Weg liegend: Besuch des Monuments Lefevre in Memramcook und der Hopewell Rocks im gleichnamigen Provinzial Park. Vom Camp Loop zu Viewpoints Bay of Fundy.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 209 Kilometer von Amherst auf Überlandstrassen nach West River an der Bay of Fundy, inklusive einer Zusatzrunde von 45 Kilometer in der Umgebung des Camps. Die ersten 90 Kilometer bis Moncton jagt mich der Navigator kreuz und quer übers Land, auch mal auf Gravel Roads oder zu einer gesperrten Brücke. Doch irgendwann komme ich zu meinen Zielen. Ohne Highway kann es in Nordamerika umständlich werden. Der erste Halt gilt dem Boulterhouse Heritage Centre in Sackville. Ich fahre aber gleich weiter, denn das Museum ist geschlossen, auch wenn es Google maps anders sieht. Der zweite Halt ist dann beim Monument Lefevre in Memramcook mit einer informativen Ausstellung zum Verdienst von Père Camille Lefevre für Akadien.


HOPEWELL ROCKS. Provincial Park. New Brunswick. Kanada.


Die Umsetzung (2/3). Der dritte Halt ist eher spontan. In Hillsborough gibt es das New Brunswick Railway Museum. Zum Halt animiert aber eher der Blick auf den ebenfalls ausgestellten Kampfjet. Ich sehe mir alles nur von aussen an. Nach langen 150 Kilometern erreiche ich kurz nach Mittag mein heutiges Tagesziel, den Hopewell Rocks Provincial Park. Zum Einstieg ins Thema Gezeiten gibt es eine kleine Ausstellung neben Restaurant und Shop. Der Trail der Küstenformationen entlag ist one way zwei Kilometer, der erste durch Kiefernwald führt zu drei Aussichtsplattformen. Beim dritten Viewpoint geht eine Treppe hinunter zu den Brandungspfeilern. Sie sind 12 bis 21 Meter hoch, durch Gezeitenerosion entstanden und haben Namen bekommen wie Elefant Rock, Diamond Rock oder Lovers Arch. Der zweite Kilometer ist nur bei Ebbe begehbar und führt an den Pfeilern und den Höhlen im Cliff vorbei.


WEST RIVER. Campground. New Brunswick. Canada.
45.646283,-64.837204


Die Umsetzung (3/3). Nach zwei Stunden Trail und eindrücklicher Besichtigung der Naturphänomene setze ich mich auf die Terrasse des Restaurants und stärke mich mit Fish and Chips, diesmal aber mit der Option Seafood Chowder statt Frites. Es sind noch 32 Kilometer bis zum reservierten Stellplatz im West River Campground zu fahren. Dort empfiehlt mir die Betreiberin, einen Loop von 45 Kilometern zur Waterside und zur Bay of Fundy zu fahren, denn einen Trail gäbe es nicht. Die Fahrt lohnt sich auch, mit einigen schönen Ausblicken schliesst sie einen abwechslungsreichen Tag ab.


Das Wetter. In der Nacht bleibt der Himmel noch Sternenstaub, gegen Morgen zieht dann dichtere Bewölkung auf. Erst am späteren Nachmittag zeigt sich auch kurz die Sonne bei 20 Grad.


Das Fazit. Ein ausgefüllter Tag mit Geschichte und viel Natur. Das Plus: Die Hopewell Rocks. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●●.


Tag 7
Freitag, 19. September 2025.
ALMA. Lobster Shops. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Kurze Fahrt nach Alma und durch den Fundy Nationalpark mit Stopps Visitor Center, Caribou Plain, Bennet und Wolfe Lake. Weiterfahrt auf Überlandstrassen über Sussex nach Norden in die Umgebung Chipman am Salmon River.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 157 Kilometer von West River auf Überlandstrassen durch den Fundy Nationalpark, über Sussex und dem Grand Lake entlang nordwärts bis nach Chipman für die Übernachtung am Salmon River. Nach 12 Kilometer halte ich und besichtige das kleine Fischerdorf Alma mit seinen Lobster Shops an jeder zweiten Ecke. Kurz danach kommt auch schon der Eingang zum Fundy Nationalpark, das kleine Visitor Center, der erste See, dem McLaren Pond und die ersten Red Chairs beim Viewpoint auf die Bay of Fundy.


FUNDY. Nationalpark. Caribou Plain. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Es gibt viele Trails entlang des 20 Kilometer langen Parkway, ich entscheide mich für den 3 Kilometer langen Rundweg zum Caribou Plain. Einer schöner Pfad durch Mischwald führt zu zwei Aussichtsplattformen auf ein Unesco Biosphärenreservat. Nach einer guten Stunde habe ich den Loop beendet und fahre weiter.


CHIPMAN. Salmon River. New Brunswick. Canada.
Main Street 227, Chipman, Queens, New Brunswick, Kanada


Die Umsetzung (3/3). Im Fundy Nationalpark halte ich noch zweimal mit kurzen Wegen zum Bennett Lake und Wolfe Lake. Immer dabei, die Red Chairs. An immer mehr Stellen beginnen sich langsam die Blätter der Laubbäume zu verfärben, und das erste Laub fällt auf die Wege. Der Herbst kündigt sich an. 40 Kilometer nach dem Nationalpark halte ich bei JJ's Diner. Das gut besuchte Restaurant im Stil der Fünfziger Jahre liegt an der Umfahrung der Stadt Sussex. Die Scaloops sind gut, auch in der fritierten Variante. Nach der Stärkung fahre ich noch 77 Kilometer ohne weiteren Halt nach Chipman. Der anvisierte Chipman Waterfront Campground liegt dann noch 3 Kilometer flussaufwärts am Salmon River. Um drei Uhr stelle ich den Trailer auf den Stellplatz, als einer der wenigen Tagesgäste unter vielen Dauermietern. Der Tag endet im Dolce far niente.


Das Wetter. Am Vormittag ist es stark bewölkt, in den Wäldern teils auch neblig und es nieselt immer wieder, am Nachmittag wird es schön mit 22 Grad.


Das Fazit. Ein Mix aus Aktivität und Entspannung. Das Plus: Der Caribou Trail. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 8
Samstag, 20. September 2025.
BEAUBEARS ISLAND. Shipbuilding National Historic Site. New Brunswick. Canada.
46.978446,-65.561613


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen dem Salmon River entlang zum Zwischenhalt Miramichi und bis zum Kouchibouguac Nationalpark, South Campground. Vormittags Besichtigung Beaubears Island, nachmittags Trails im Nationalpark.


Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute 213 Kilometer von Chipman auf der NB-10 West und der NB-8 North durch das Miramichi Valley und nach dem Zwischenhalt in Beaubears Island auf der NB-11 South zum Kouchibouguac Nationalpark. Bis nach Miramichi sind es ähnliche Bilder von Durchfahrten im Wald und von Flussüberquerungen. Nach 140 Kilometern handelt zweieinhalb Stunden Fahrt treffe ich beim Fähranleger zur Beaubears Island ein. Das Besucherzentrum ist geschlossen, was Google wieder nicht weiss, als auch Parks Canada. Kein Schild informiert. Erst später lese ich im Web, dass die Besuchersaison vor einer Woche endete. Immerhin kann ich mich auf Aushängen ausgiebig über die Historic Site informieren, der geplante Trail über die Insel fällt aber aus. Dumm gelaufen, aber auch selber schuld, schlecht vorinfomiert. Ich fahre zur nächsten Kleinstadt Newcastle zum Tanken und Einkaufen im Atlantic Superstore.


KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. Pines and Beavers. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach der Pause in Newcastle fahre ich weiter, 76 Kilometer bis zum Visitor Center im Kouchibouguac Nationalpark. Ich informiere mich in der grossen Ausstellung, besorge mir eine Karte des Parks und entscheide mich für vier kurze Trails, die alle entlang der 12 Kilometer am Parkway zum South Campground liegen. Der erste Halt gilt dem Pines Trail, ein Kilometer Loop durch schönen Nadelwald. Danach laufe ich den Beaver Boardwalk, ein eineinhalb Kilometer langer Pfad, vollständig auf Holzbohlen. Der Weg thematisiert an sich das Leben und Wirken der Biber, interessant ist aber, am ganzen Weg finde ich keine Biberspuren, weder Gewässer, noch Bauten oder gefällte Bäume.


KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. Kellys Beach. New Brunswick. Canada.
46.824662,-64.935692


Die Umsetzung (3/3). Der dritte Trail ist wieder ein kurzer Loop zum Salt Marsh von einem knappen Kilometer. Und der vierte Trail ist wieder ein Boardwalk über eine Lagune zum Kellys Beach, zwei Kilometer hin und zurück. Es ist zwischenzeitlich vier Uhr geworden und ich fahre die letzten drei Kilometer zum South Campground. Ich registriere mich ein und fahre auf den reservierten Stellplatz. Noch ein letzter kurzer Spaziergang zum nahen Kouchibouguac River, dann ziehe ich mich in den Camper zurück, denn der anhaltend kalte Wind wird trotz Sonne immer unangenehmer


Das Wetter. In der Nacht war es bei sternenklarem Himmel erstmals richtig kalt mit null Grad. Am Tag wird es zwar schön, Sonne und stahlblauer Himmel, aber bei kühler Brise steigt die Temperatur nicht über 16 Grad.


Das Fazit. Ein ausgewogener Tag aus einer Verbindungsfahrt und Spaziergängen in schöner Natur, wie sie Nationalparks bieten. Das Plus: Kellys Beach. Das Minus: Frühes Saisonende gilt es bis zum Tourende zu beachten. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 9
Sonntag, 21. September 2025.
KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. The Bog. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Vormittags Trails in Kouchibouguac und Weiterfahrt auf Überlandstrassen und die Confederation Bridge in die Provinz Prince Edward Island nach Canendish. Übernachten im Red Rock Retreat Campground.


Das Besondere. Die Confederation Bridge ist heute von 6 bis 13 Uhr vorübergehend für den gesamten Verkehr gesperrt wegen der Feierlichkeiten zum 45. Jahrestag des Terry Fox Run.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 263 Kilometer vom Kouchibouguac Nationalpark der Küste entlang und über die mit 13 Kilometern längste Brücke Kanadas zum Prince Edward Nationalpark in der gleichnamigen Inselprovinz. Da die Brücke erst am Nachmittag befahrbar ist, bleibe ich am Morgen nicht im Kouchibouguac Nationalpark und nutze die Zeit für zwei weitere kurze Trails über ein Moor und zu einem Zedernwald. In diesen frühen Stunden ist es noch recht kühl, die Sonne wärmt noch nicht und ich bin allein auf den Wegen unterwegs.


DUNE DE BOUCTOUCHE. Eco Center. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Gegen zehn Uhr beende ich den Besuch im Kouchibouguac Nationalpark und beginne die Fahrt der Küste entlang nach Süden. War es gestern der Salmon Wegweiser auf der Miramichi River Route, so folge ich heute dem Seestern auf dem Acadian Coastal Drive. Nach 60 Kilometern halte ich beim Eco Center der Dünen von Bouctouche und laufe den Boardwalk von zwei Kilometern auf der Düne. Die Dünen ist 13 Kilometer lang und endet bei einem Leuchturm. Ich laufe aber am Strand zurück zum Besucherzentrum. Der Weg aus Bohlen ist gestiftet von Irving, Tankstellenkette, und muss nach Unwettern immer wieder saniert werden.


MAYFIELD. Red Rock Retreat. Prince Edward Island. Canada.
46.463369,-63.382369


Die Umsetzung (3/3). Von Bouctouche bis zur Confederation Bridge fahre ich dann auf dem Acadian Coastal Drive noch 110 Kilometer vorbei an vielen Feriensiedlungen. Mit einem kurzen Café Halt bin ich gut zwei Stunden unterwegs. Jetzt gegen zwei Uhr rollt der Verkehr wieder über die lange, leicht gebogene Brücke und ich schliesse mich der Kolonne an. Auf der anderen Seite halte ich beim kleinen Marine Rail Hisoric Park nochmal und blicke zurück auf das imposante Bauwerk, 1987 eröffnet. Von hier sind es knappe 60 Kilometer quer über die Insel zum Visitor Center in Green Gables für den Nationalpark, primär aber Heritage Place von Lucy Maud Montgomery, die Cavendish mit ihren Romanen bekannt machte. Dann sind es nur noch 7 Kilometer bis zum Red Rock Retreat Campground, auf dem ich praktisch allein bin.


Das Wetter. Es bleibt schön, sonnig, viel blauer Himmel, steter Wind und Temperaturen von 6 Grad nachts und 18 Grad tagsüber.


Das Fazit. Eine relativ schöne und angenehme Fahrt entlang der Northumberland Passage und über die Prince Edward Island, aber nur wenig Sehenswertes am Weg. Das Plus: Die imposante Confederation Bridge, vergleichbar mit den 16 Kilometern auf dem Öresund von Kopenhagen nach Malmö. Das Minus: Saisonende in Cavendish offensichtlich. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 10
Montag, 22. September 2025.
PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Greenwich Dunes. Prince Edward Island. Canada.


Der Plan. Rundfahrt zu den drei Standorten des Prince Edward Nationalpark, die verteilt auf 100 Kilometer entlang der North Shore der Insel am Golf of St. Lawrence liegen.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 204 Kilometer vom Camp der Ķüste entlang nach Greenwich, dem östlichsten Shore des Prince Edward Nationalpark und wieder zurück zum Camp über Brackley-Dalvay in der Mitte und Cavendish im Westen. Nach 100 Kilometer und eineinhalb Fahrzeit halte ich gegen zehn Uhr beim Interpretion Center, wohl wissend, dass der Nationalpark seit Mitte September out of Service ist. Die Trails sind aber weiterhin zugänglich und werden auch gewartet. Hier in Greenwich gibt es drei davon mit gesamthaft 10 Kilometern. Beim ersten und längsten Weg geht es zur Düne an die Küste, grossteils auf einem Boardwalk über eine Lagune. Ein sehr schön angelegter Weg zum leeren Strand an ruhiger See. Nur einige wenige Wanderer sind unterwegs.


PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Dalvay by the Sea. Prince Edward Island. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Der zweite Trail in Greenwich ist ein Rundgang von drei Kilometern über das Innere der Halbinsel mit vielen Informationen über die First Nations und die akadischen Besiedlungen. Der dritte Trail ist rollstuhlgängig und führt in einem Kilometer zur St. Peters Bay. Nach gut zwei Stunden habe ich die schönen Trails beendet und fahre 55 Kilometer der Küste entlang zurück zum mittleren Standort Brackley-Dalvay. Dieser Abschnitt von 12 Kilometer Länge gilt ausschliesslich Küste und Strand, entsprechend gibt es nur den Trail dem Strand entlang. Ich halte kurz an drei Viewpoints: Dalvay by the Sea National Historic Site, heute ein exklusives Ferienresort, Dalvay Beach und dem kleinen Lighthouse am Ende des Abschnitts.


PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Cavendish Crove. Prince Edward Island. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Nach Brackley-Dalvay halte ich schon bald wieder. Ich sehe am Strassenrand den Seafood Shack und denke, gute Gelegenheit, Lobster zu versuchen. Die Variante Poutine Lobster (mit Käse überbacken) schmeckt ausgezeichnet und sehr reichhaltig, auch am Hummer nicht gespart. Ich lasse die zweite Hälfte einpacken, wie ich es bei vielen Kanadier oft sehe. Dann fahre ich die letzten 40 Kilometer zum dritten Standort des Nationalpark am Beach von Cavendish. Hier gibt es auch wieder längere Trails der Küste entlang. Mir genügt ein letzter 3 Kilometer langer Rundweg über Dunesland nach Oceanviews, zwei Plattformen mit Aussicht auf Küste und Ozean. In Cavendish setze ich mich bei Chez Yvonne noch für ein Glas Chardonney auf die Terrasse und beende den aktiven Tag bevor es noch 5 Kilometer zum Camp geht.


Das Wetter. Es bleibt weiterhin schön mit viel Sonne und auch wieder leicht wärmer mit 8 Grad in der Nacht und 20 Grad am Nachmittag.


Das Fazit. Ein seebezogener, schöner Nationalpark, der aber auch stresst, alle drei Standorte richtig zu besichtigen. Das Plus: Die Greenwich Düne. Das Minus: Frühes End of Season ist unverständlich. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 11
Dienstag, 23. September 2025.
PUGWASH. Harbour Heritage. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Zurück über die Confederation Bridge aufs Festland und Weiterfahrt der Küste entlang zum Caribou and Munroe's Island Provincial Park. Unterwegs Halte nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute 249 Kilometer von Cavendish auf Prince Edward Island nach Pictou in Nova Scotia. Die Insel Provinz Prince Edward hat definitiv die Saison beendet, es findet sich kaum mehr Offenes zum Ansehen. Nach 50 Kilometern quer über die Insel bezahle ich 20 CA$ für die Nutzung der Confederation Bridge und fahre wieder aufs Festland. Es beginnt zu regnen und ich halte an einer Tankstelle bei Pugwash für einen warmen Café. Ich vertrete mir die Beine bei einem kurzen Spaziergang durch die Kleinstadt mit Historic Sites zur Vergangenheit ihres Salzbergwerks: Railway Station und Thinkers Lodge.


PICTOUT. Lobster Carnival. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach weiteren 50 Kilometern halte ich wieder in Port Elgin. Es nieselt weiter, ist kühl und ein zweiter Café schadet nicht. Die Fahrt der Küste entlang ist schön, aber auch zeitraubend durch die vielen Siedlungen und Ferienresorten. Um die Mittagszeit halte ich in Tatamagouche. Neben der historischen Railway Station fällt mir ein Schild auf: Chowder House, Seafood and Spirits. Ich setze mich auf die gedeckte Terasse und bestelle ihre Spezialität Seafood Pot. Es ist ausgezeichnet, alles frische Zutaten, besonders die Jakobsmuscheln im Speckmantel ist eine gelungene Variante. Von Tatamagouche nach Pictou sind es nochmals 50 Kilometer zu fahren. Um halb drei Uhr bin ich dort und sehe mir das Zentrum rund um den Hafen kurz an. Leider wird die Hafenpromenade gerade saniert, entsprechend ist auch der Hector Heritage Quai geschlossen.


CARIBOU ISLAND. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.
45.721802,-62.656860


Die Umsetzung (3/3). In Pictout findet im Juli ein Lobster Carneval statt, das hätte mich als aktiver Fasnächtler natürlich interessiert. Aber die Infos zu den National Historic Sites tun es auch. Nach einem halbstündigen Spaziergang fahre ich die letzten 8 Kilometer zum reservierten Stellplatz auf dem Campground des Caribou and Munroe's Island Provincial Park. Der Loop A ist mit mir voll belegt, aber die Plätze sind weitläufig angekegt. Einen eigentlichen Trail gibt es zwar nicht, aber viele laufen einfach die drei Kilometer lange Landzunge Munroe's entlang und wieder zurück. So auch ich. Nach eineinhalb Stunden bin ich wieder zurück, rechtzeitig, denn nun beginnt es, stärker zu regnen.


Das Wetter. Es bleibt den ganzen Tag bewölkt, kühl und windig bei 8 Grad in der Nacht und 17 Grad am Tag. Zeitweise nieselt es, gegen Abend regnet es heftiger.


Das Fazit. Eine erneut schöne Fahrt durch eine interessante Küstenregion an der Northumberland Passage und ein ergänzender Strandspaziergang am Nachmittag. Das Plus: Der Caribou Campground. Das Minus: Geschlossene Museen, diesmal wegen Sanierung. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 12
Mittwoch, 24. September 2025.
NEW GLASGOW. Museum of Industry. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen nach Havre Boucher. Unterwegs Halt in New Glasgow mit Industrie Museum, Trail im Beaver Mountain Provincial Park, Halt in Antigonish. Übernachten im privaten Hyclass Camp in West Havre Boucher.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 158 Kilometer vom Caribou Provincial Park an der Northumberland Coast nach Havre Boucher, letzte Halbinsel vor dem Übergang auf Cape Beton Island. Früh am Morgen laufe ich wieder immer über den Campground und lasse die Morgenstimmung auf mich wirken. Um halb neun Uhr fahre ich die ersten 50 Kilometer der Küste entlang nach New Glasgow, Kleinstadt am East River. Ich habe noch Zeit für einen Spaziergang entlang der Main Street und einen Café im Zentrum. Dann fahre ich zum Museum of Industry ausserhalb der Stadt. 


BEAVER MOUNTAIN. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Das Museum gibt einen guten Abriss über die verschiedenen Themen und Phasen der Industrialiserung. Zwei Stunden für die Besichtigung sind so schnell vorbei. Zwei Beispiele fallen mir besonders auf: Eine Dampfturbine von 1927 von Brown Boveri aus der Schweiz und ein Volvo B18 von 1961 Canada Version, ein ähnliches Modell wie wir es auch gefahren sind. Ich beende den interessanten Besuch und fahre wieder 50 Kilometer weiter zum Beaver Mountain Provincial Park. Mountain ist zwar übertrieben, es steigt von 50 auf 180 Höhenmeter. Oben angekommen stelle ich den Camper auf den leeren Parkplatz. Ich entscheide mich für den Loop Trail von 5 Kilometern zu einer Active Beaver Colony gemäss Karte. Ein abwechslungsreicher Rundweg führt durch Wald und Lichtungen auf teils moosbedeckten Wegen, die nur wenig begangen werden, so unberührt wie das Moos hier wächst. Ich komme auch durch einige Buchenfriedhöfe, nur Biberspuren zeigen sich nicht.


HAVRE BOUCHER. Hy Class Camping. Nova Scotia. Canada.
45.645201,-61.580343


Die Umsetzung (3/3). Ich beende den Loop nach eineinhalb Stunden und fahre weiter zum einer Stärkung in Antigonish. Die kleine Universitätsstadt schottischer Einwanderer ist unter anderem auch Ausrichter der ältesten Highlandgames in Übersee. Grund meines Halts ist aber das Heritage Museum in der ehemaligen Railway Station. Es lohnt aber den Besuch nicht. So fahre ichbdie letzten 40 Kilometer zur Halbinsel Havre Boucher und dort zum gewählten Myclass Campground. Mit einem Spaziergang rund um das Camp und zum Strand beende ich den Tag.


Das Wetter. Noch im Verlauf der Nacht endet der Regen und nach Sonnenaufgang lichten sich rasch die Wolken. Es wird wieder ein schöner, sonniger Tag mit 17 Grad.


Das Fazit. Viel Sehenswertes bietet die befahrene Gegend in Northumberland nicht gerade, die angefahrenen sind eher gesucht. Das Plus: Museum of Industry in New Glasgow. Das Minus: Ein Mountain ohne Berg, eine Kolonie ohne Biber. Erlebniswert ●●○○○.


Tag 13
Donnerstag, 25. September 2025.
JUDIQUE. Celtic Fiddler. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf dem Ceilidh Trail zum Cape Beton Nationalpark. Halts in Judique und Inverness. Trail im Nationalpark bei Chéticamp.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 180 Kilometer von Havre Boucher über den Damm Canso Canal auf Cape Breton Island und auf der NS-19 North The Ceilidh Trail nach Chéticamp Cape Beton Highland Nationalpark. Weil ich mich verfahre, sind auch 10 Kilometer Gravel Road durch das Hinterland dabei. Der Cheilidh Trail hat noch nicht viel zu bieten, die Scenic Route beginnt auch erst beim Nationalpark. Interessant ist das Dorf Judique mit dem Celtic Music Interpretive Center. Das Museum pflegt die Geschichte der keltischen Volksmusik unter anderem mit Live Konzerten. Gleich hinter den Center beginnt der 2 Kilometer Shoreline Loop zur Küste. Auf dem Weg kreuze ich den Coastal Trail, den Fernwanderweg der Westküste entlang. Dann  fahre ich weiter vorbei am kleinen Hafen und der Bucht von Port Hood.


INVERNESS. Fish Harbour. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach Port Hood halte ich in der nächsten Bucht in Mabou Station an einer Tankstelle, denn der Diesel verlangt jetzt schon zum zweiten Mal Diesel Exhaust Fluid (bei uns AdBlue). Nach weiteren 25 Kilometern erreiche in Inverness, eine Kleinstadt und Zentrum im gleichnamigen County. Ich halte erst im Hafen und am Strand, dann bei The Crab Shack an der Main Street. Der kleine Imbiss Stand bietet ultimativen Coastal Fast Food: Den Mainlander, Warm buttered Lobster and Crabs in a brioche bun, oder auch einfach Seafood Hot Dog. Schmeckt aber sündhaft gut. Ich fahre weiter zur Whale Cove mit einem der vielen Resort hier an der Westküste. Noch kurz vor dem Tagesziel komme ich in Grand-Étang zum Centre de la Mi-Carème., das due Maskierung der Akadier in der Fastenzeit thematisiert, eine Tradition die diese aus Europa nach Kanada mitbrachten.


CAPE BRETON HIGHLANDS. Nationalpark. Salmon Pools. Nova Scotia. Kanada.
46.651765,-60.953198


Die Umsetzung (3/3). Kurz vor drei Uhr, nach der Durchfahrt des langgezogenen Seebads Chéticamp, erreiche ich dann das Visitor Center des Cape Beton Highlands Nationalpark. Ich versorge mich mit den üblichen Informationen, vor allem mit einer Karte der Trails. Dann fahre ich auf den reservierten Stellplatz im Campground des Nationalpark. Vom Camp gehen zwei je 10 Kilometer lange Trails ibs Hinterland. Ich entscheide mich für die Wanderung am Chéticamp River zu den Salmon Pools. Gute zwei Stunden sind es hin und zurück auf Forstwegen durch schönen Birkenwald, der sich immer wieder zum Fluss hin öffnet und den Blick freigibt auf den Fluss und seine Hinterwasser. Ich bin meist allein unterwegs. Um fünf Uhr beginnt dann die Zeit zur Entspannung.


Das Wetter. Heute wird es nochmal ein sonniger Tag mit viel blauem Himmel und 18 Grad. Für die nächsten Tage wird unbeständiges Wetter erwartet.


Das Fazit. Eine letztlich doch noch interessante Fahrr und ein schöner Spaziergang zum Abschluss. Das Plus: Der Birkenwald am Chéticamp River. Das Minus: Heute kein Fiddler im Celtic Music Center. Erlebniswert ●●●○○.


Tag 14
Freitag, 26. September 2025.
CHÉTICAMP. Acadien Community. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf dem Cabot Trail zum Board Cove Campground im Nationalpark auf der Ostküste von Cape Beton Island. Halts nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 125 Kilometer die zweite Etappe der Scenic Route Cabot Trail von einem Nationalpark Campground zum anderen, vom Westen in den Osten, von Chéticamp nach Broad Cove. Zuerst bleibe ich noch in Chéticamp und vertreibe mir die Zeit mit einem Spaziergang und einem Breakfast im Gabriel's, denn für den Vormittag sind starke Stürme angesagt mit Winden bis zu 100 km/h. Deshalb warte ich mit der Fahrt noch ab. Seit drei Uhr regnet und stürmt es, der Trailer mit seinen vier Metern Höhe schaukelte in der Nacht jedenfalls schon heftig. Gegen halb zwölf Uhr beruhigt sich die Lage und ich fahre los. Die nun folgenden 50 Kilometer an der Westküste sind nach meinem Ermessen der schönste Teil des Cabot Trails mit einigen Viewpoints und Trails.



CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Bog Boardwalk. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Die Strasse verläuft in diesem Abschnitt nahe der Küste in kurvenreichem Auf und Ab. Dann steigt die Strasse stetig an und überquert zwei Pässe in den French Mountains und McKenzie Mountains. Hier auf 450 Metern über Meer regnet es jetzt wieder heftiger und die stürmischen Winde frischen wieder auf. Ich halte hier dennoch kurz am French Lake und danach beim Bog Trail. Trotz der misslichen Bedingungen laufe ich den Boardwalk von 2 Kilometern über das Moor. Angenehm ist es nicht, auch die weitere Fahrt durch die Berge auf die Westseite der Cape Beton Island ist leider wenig erfreulich, in Nebel und Regen ist die Umgebung nur noch schemenhaft zu erkennen. Ich fahre auch am Skyline Trail vorbei, der Park hat ihn vorsorglich geschlossen.


CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Nova Scotia. Canada.
46.710208,-60.365614


Die Umsetzung (3/3). Nach knapp 100 Kilometern verlasse ich die Berge und auf halbem Wegbzur Küste komme ich nach Cape North. Im Morrison's bestelle ich einen Café, auf das zugehörige Museum verzichte ich. Das Wetter hat sich wieder gelegt und nur wenige Kilometer weiter zweigt eine Gravel Road ab zum Mica Hill Trail, ich laufe aber nicht den ganzen Weg, nur bis zum Muca Lake. Die nächsten Halte sind dann an der Westküste: Beim Fischerdorf New Haven und bei drei Viewpoints an Buchten. Beim dritten Viewpoint sieht man bereits auf die Broad Cove, an der mein Tagesziel der Campground des Nationalparks liegt. Nach der Registrierung fahre ich zuerst noch drei Kilometer nach Ingonish zum Coastal Restaurant and Pub. Die Seafood Chowder mit Lobster und Mussels ist sehr gut. Zurück im Camp laufe ich zum Abschluss des Tages noch zum Strand hinunter. 


Das Wetter. Heute fälltvdercerste Regen, zudem wird es zeitweise stürmischen, erst gegen Abend kommt das gewohnt schöne Wetter zurück. Die Temperaturunterschiede zwischen Westküste (12 Grad) und Ostküste ( 23 Grad) sind markant.


Das Fazit. Ich kann mich nicht beschweren mit dem bisher traumhaften Spätsommerwetter, aber dass ausgerechnet auf dem Cabot Trail der einzige Regen fällt ist schade. Das Plus: Die Westküste bei Corney Brook. Das Minus: Skyline Trail geschlossen. Erlebniswert ●●●●●.


Tag 15
Samstag, 27. September 2025.
CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Middle Head. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Cabot Trail und Peacemaker Way zum Mira River Provincial Park. Unterwegs Halts nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 185 Kilometer von Broad Cove die letzte Etappe auf dem Cabot Trail, auf dem Trans Canada Highway nach Sydney und auf der Mira Road, auch Peacemaker Way zum Mira River Provincial Park. Mit den Fotos vom Vorabend verlasse ich mit dem Broad Cove den letzten der immer an schönen Orten gelegenen Campgrounds der kanadischen Nationalparks. Nur zehn Kilometer weiter halte ich auch beim letzten Trail im Cape Beton Highlands Nationalpark, denn am Middle Head endet auch der Nationalpark. Der Trail führt knappe 6 Kilometer auf einem Loop über eine schmale langgezogene Landzunge. Ein schöner Weg, ein würdiger Abschluss der Wanderungen in den Nationalparks: Durch Kiefernwälder geht es bis zu deren Spitze mit der kleinen Stearing Island, ein Viewpoint schöner als der andere.


ST. ANN'S. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach zwei Stunden Gehzeit und Sammlung vieler Motive endet der Trail wieder am Ausgangspunkt und ich bin um eine nachhaltige Naturerfahrung reicher. Ich fahre 15 Kilometer und komme auf einem massiven Bergrücken zu einem weiteren Highlight des Cabot Trails, dem Pathend Brook Lookout mit sensationeller Aussicht auf die Klippen und den weiteren Küstenverlauf. Dabei habe ich Glück mit einer freien Parklücke, denn Reisecars versperren den ganzen Parkway. Auf den nächsten und letzten 60 Kilometern auf dem Cabot Trail halte ich noch beim North River und dem St. Ann's Provincial Park.


MIRA RIVER. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.
46.026987,-60.037


Die Umsetzung (3/3). Bei St. Ann's Junction endet (oder beginnt für andere) der Cabot Trail, dem ich drei Tage und 298 Kilometer folgte. Es ist ein Uhr geworden und an der Kreuzung steht das Lobster Galley mit Terasse und Seeblick. Ich bestelle aber den Klassiker Fish and Chips mit Haddock. Danach biege ich auf den Trans Canada Highway (keine alternative Nebenstrasse). Auf den 60 Kilometern bis Sydney halte ich nur einmal beim Seal Island Bridge Lookout. Ich fahre zwar durch die Kleinstadt Sydney hindurch, bin aber für eine Besichtigung nicht motiviert. Nach einem Tankstop fahre ich die letzten 20 Kilometer zum reservierten Stellplatz im Mira River Provincial Park. Der Campground ist riesig und liegt auf einer kreuzförmigen Halbinsel im Mira River, der sich hier in einen See verbreitert. Mein Spaziergang über die ganze Parkanlage dauert denn auch über eine Stunde. Das Out of Season ist aber offensichtlich: Alle drei Loops für Zeltplätze sind geschlossen.


Das Wetter. Nach dem gestrigen Regentag wird es heute wieder ein sonniger Spätsommertag mit 19 Grad.


Das Fazit. Das sukzessive Abschiednehmen von dieser Tour hat begonnen. Heute war es der letzte Nationalpark, der letzte Trail. Das Plus: Ohne Frage der Middle Head, traumhafte Klippenwanderung. Kein Minus (das gestrige Wetter reicht für zwei). Erlebniswert ●●●●●.


Tag 16
Sonntag, 28. September 2025.
LOUISBOURG. Fortress. National Historic Site. Nova Scotia. Kanada


Der Plan. Vormittags Besichtigung von Fortress und Lighthouse Louisbourg. Nachmittags Weiterfahrt zum Battery Provincial Park. Besichtigung St. Peter's Canal.


Die Umsetzung (1/4). Ich fahre heute 185 Kilometer vom Mira River Provincial Park nach Louisbourg und auf der NS Trunk 6 dem Bras d'Or Lake entlang zum Battery Provincial Park. 20 Kilometer sind es vom Mira River nach Louisbiurgh. Fast Fortress liegt noch 7 Kilometer weiter auf einer Halbinsel. Die Festung gilt als das grösste Rekonstruktionsprojekt Nordamerikas und umfasst ein Drittel der 1720 von Franzosen erbauten 1758 von Engländern zerstörten Gouverneursitzes. Park Canada unterhält die Anlage wie ein Freiluftmuseum. 37 Gebäude und die Königsbastion sind begehbar und wie damals eingerichtet oder mit Ausstellungen zur Geschichte oder zur Rekonstruktion bestückt. Sehenswert.


LOUISBOURG. Fortress. National Historic Site. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/4). Ich laufe die ganz Anlage ab, von den Häusern und ihrem Innern sehe ich mir an, was meinem Auge gefällt. Denn alles anzusehen, bräuchte den vollen Tag, dafür fehlt mir die Zeit. Nicht übersehen habe ich kleine Austellung zu den Militärtambouren. Nach drei Stunden, gegen halb ein Uhr beende ich den Besuch und fahre zurück nach Louisbourg.


LOUISBOURG. Lighthouse. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/4). Am anderen Ende der Bucht Louisbourg Harbour trohnt ein Leuchturm auf einer Felsklippe. Hier beginnt ein Coastal Trail, dem ich einen Teil folge bis zur Brook Landong Cove. Nach einer Stunde bin ich wieder zurück und fahre zum kleinen Hafen von Louisbourg. Der Ort hat ausser einigen wenigen historischen Gebäuden nichts zu bieten, eine Besichtigung erübrigt sich. Es gibt auch nur zwei gastronomische Angebote. Ich entscheide mich für die Seeterasse vom Salty Girls Seaside Diner und für ein zweites Breakfast und gegen das kleine Angebot an Seafood.


ST. PETERS. Canal. National Historic Site. Nova Scotia. Canada.
45.648971,-60.872732


Die Umsetzung (4/4). Von Louisbourg nach St. Peter's habe ich jetzt 118 Kilometer zu fahren, 34 Kilometer zzrück nach Sydney und 84 Kilometer auf der NS Trunk 6 entlang des Bras d'Or Lake, einem grossen Binnensee und Unesco Biosphärenreservat. Obwohl es einige Viewpoints am Weg hätte, fahre ich ohne Halt durch und bin kurz nach vier Uhr beim St. Peter's Canal, einer weiteren National Historic Site. Der Kanal ist 800 Meter lang und verbindet den Bras d'Or Lake mit dem Atlantik. Eine Schleuse mit zwei Doppeltoren (unterschiedliche Gezeiten) ermoglicht die Schifffahrt. Gleich neben dem Kanal liegt auf einer Anhöhe der Battery Provincial Park und der reservierte Stellplatz für heute Nacht.


Das Wetter. Am Vormittag in Louisbourg hält sich die Bewölkung, erst im Verlauf des Nachmittags löst sie sich zunehmend auf, mit der Sonne werden es 20 Grad.


Das Fazit. Terra X, ich bleibe fasziniert. Lebendige Kolonialgeschichte im Fortress, Coastal Romantik am Lighthouse. Das Plus: Nur noch wenig Besucher, Out of Saison hat auch sein Gutes. Kein Minus heute. Erlebniswert ●●●●●.


Tag 17
Montag, 29. September 2025.
GUYSBOROUGH. Marina. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt nach Canso Island. Besuche von Gysborough Marina und Canso Island National Historic Site. Übernachten im Seabreeze Campground auf Canso Island.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 185 Kilometer vom Battery Provincial Park auf dem Highway NS-104 West und der NS Trunk 16 South nach Canso Islsnd. Nach 53 Kilometern verlasse ich Cape Beton Island über den gleichen Damm bei Port Hastings wie vor sechs Tagen auf der Hinfahrt auf die Insel. Nach 108 Kilometern erreiche ich mein erstes Ziel, das historische Städtchen Guysborough. Eine gute Stunde nehme ich mir Zeit, dem ausgeschilderten Weg über die Marina und hinauf zum Old Court House zu folgen. Das Museum und Visitor Center ist geschlossen, auch Café bekomme ich nirgends. So fahre ich weiter.


CANSO ISLAND. Chapel Gully Trail. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Von Guysborough nach Canso sind es 50 Kilometer schöner Fahrt entlang dem Atlantischen Ozean, Chedabucto Bay. Ein Viewpoint ehrt den britischen Seefahrer Sinclair, ein Leuchtturm trohnt auf der kleinen Victoria Island. Vor Canso liegt in Sichtweite Canso Island mit der National Historic Site zur Erinnerung an eine der beiden ersten britischen Siedlungen in Nova Scotia. Die Passagierfähre ist bereits Out of Season, ich habe aber erwartet, dass beim Fähranleger mehr Informationen aushängen würden. Ich fahre etwas ausserhalb von Canso zum Chapel Gully Trail und beginne den Rundweg entlang des Fjords Chapel Gully. Der Weg ist schön angelegt und führt auf Naturpfaden, teils unterstützt durch Bohlenstege, durch Wal und um eine Lagune herum.


FOX BAY. Seebreeze Campground. Nova Scotia. Canada.
45.345982,-61.095207


Die Umsetzung (3/3). Für den äusseren Rundweg benötige ich gute eineinhalb Stunden. Ich denke, es sind 6 Kilometer gewesen, aber jeder Meter lohnt. Es gibt viele Parkbanke an schönen Aussichten und auf dem Rückweg noch einen kleinen Tower fur eine Panorama Umschau. Am Ende des Wegs sind die Donatoren des privat finanzierten Trails verewigt. Eine gute Investition. Zurück in Canso suche ich rund um den Hafen eine Gastro Angebot, aber es ist Montag und die beiden Bestehenden nicht offen. So fahre ich die letzten 10 Kilometer zum Seabreeze Campground an der Fox Bay zum reservierten Stellplatz, zum kurzen Strandspaziergang und längeren Entspannen am Abend.


Das Wetter. Ein weiterer schöner Spätsommertag folgt dem anderen. Denbganzen Tag viel Sonne und blauercyhimmel bei 23 Grad.


Das Fazit. Was ich gestern im Fortress Louisbourg noch positiv am Out of Season gewertet habe, sehe heute in den menschenleeren Guysborough und Canso natürlich wieder anders. Das Plus: Der Trail am Chapel Gully. Das Minus: Viele leerstehende Ladengeschäfte, die wirtschaftlichen Probleme im Kleingewerbe sind heute wieder besonders auffällig. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 18
Dienstag, 30. September 2025.
SHERBROOKE. Heritage Village. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt entland dem Atlantik nach Tangier. Unterwegs Besichtigung Sherbrooke Heritage Village und West River Falls Boardwalk. Letztes Übernachten in Murphy's Campground, nahe Tangiers und 90 Kilometer vor Halifax. Vorbereiten auf Fahrzeugabgabe am Folgetag.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 261 Kilometer von Canso Island auf der NS Trunk 7 West Marine Drive nach Tangiers am Murphy's Cove am Atlantik. Früh am Morgen staune ich immer wieder über die Stimmungsbilder im Vorfeld der aufgehenden Sonne. Diese Bilder begleiten mich auch auf den ersten Kilometern auf kurvenreicher Strasse direkt am Atlantik. Bei Port Felix Harbour erinnert ein Denkmal an den Seefahrer Savalette. Ich fahre zügig weiter, denn die Zeit fehlt, an jeder schönen Bucht zu halten. Nach 124 Kilometern erreiche ich das erste Ziel. Sherbrooke Heritage Village ist zwar geschlossen, die zwei Strassenzüge entlang der dreissig historischen Häuser sind aber begehbar, nur die Innenräume nicht. 


WEST RIVER. Rapid Falls Boardwalk. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Eine Stunde lässt sich in dem Eco musée bei einem gemächlichen Spaziergang gut verweilen. Nach der Besichtigung fahre ich weiter, genauer 83 Kilometer bis nach West River. Am Marine Drive kommen stellenweise die rötlichen Herbstfarben vermehrt zum Vorschein, die gelben eher weniger. Mir fehlt wohl auch diesem Jahr wie schon 2001 eine Woche für den Indian Summer. Im kleinen Ort West River parke ich den Camper am Strassenrand und laufe zum ausgeschilderten Boardwalk. Er verläuft einen Kilometer beidseits der Steinstufen bei der Mündung des Fluss in den Nord West Arm Fjord des Atlantiks.


TANGIER. Murphy's Camping. Nova Scotia. Canada.
44.775170,-62.757099


Die Umsetzung (3/3). Zurück im Ort spricht mich das Restaurant Sipplery Oyster an. Ich setze mich auf die kleine Terrasse in die Sonne und bestelle ... Fish and Chips, denn sie hätten keine frischen Austern wegen Feiertag. Kanada gedenkt am Day of Truth and Reconciliation verschwundener indigener Kinder in Internaten. Gestärkt fahre ich jetzt noch die letzten 35 Kilometer auf dem Marine Drive zum Murphy's Campground on the Ocean. Das Camp liegt tatsächlich traumhaft auf einer Felskuppe direkt am Atlantik mit eigener Marina. Die Küste nennt sich Wild Islands Coast, mehr als 750 Inseln verteilen sich entlang von 100 Kilometer. Ein Trail führt um das Camp herum und ein Stück der Küste entlang mit toller Aussicht auf die Murphy Cove. Zum Camp gehören auch vier "Domes" wie sie die Glas Iglus zum Clamoing nennen. Danach ist Koffer Packen und Endreinigung des Trailers.


Das Wetter. Es wird wieder ein Spätsommertag mit viel Sonne und 20 Grad, aber auch bedeutend mehr Wolken, die zu besonderen Stimmungsbildern führen.


Das Fazit. Ein würdiger Abschluss der zweiten Tour an Kanadas Ostküste. Das Plus: Murphy's Camp vor den Wild Islands. Das Minus: Zu wenig Zeit für die unzähligen schönen Buchten an der Eastern Shore. Erlebniswert ●●●●●. 


Tag 19
Mittwoch. 1. Oktober 2025
BEDFORD. Fraserway. Nova Scotia. Canada.
Rocky Lake Drive 726, Halifax, Nova Scotia, Kanada


Der Plan. Weiterfahrt nach Bedford. Abgabe Pickup Camper bei Fraserway. Mit dem Shuttle zum The Hollies by Hilton, Downtown Halifax. Nachmittags Besuch Zitadelle und Waterfront Halifax.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute die letzten 90 Kilometer von Murphy's Cove auf dem Marine Drive und dem Highway NS-107 West nach Bedford. Kurz nach sieben Uhr bei Sonnenaufgang verlasse ich den verschlafenen Campground und fahre ohne Unterbruch zur Fahrzeugabgabe. Noch Auftanken in der Nähe von Fraserway, dann gebe ich noch vor neun Uhr den Camper zurück. Der Shuttle nach Halifax Downtown braucht dann eine Stunde, um halb elf Uhr bin ich im Hotel, um elf Uhr bereits auf dem Stadthügel zur Besichtigung der Zitadelle. 


HALIFAX. Citadel. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Zwei Stunden vergehen schnell, wenn ich die sternförmige Festungsmauer alle Ausstellungen innen und aussen besichtige und den kurzen Vorführungen Gardewechsel und Spiel zusehe. Einzig auf das grosse Army Museum kann ich gerne verzichten.


HALIFAX. Waterfront. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Nach einem Café im Shop beende ich den Besuch der Zitadelle und laufe vom Hügel zur Waterfront hinab. Dunkle Wolken ziehen auf, der Wind wird heftiger und es beginnt leicht zu regnen. Das kommt das Ristorante Sapori gelegen für Fettuccine con Gamberi und ein Glas Pinot Grigio. Danach laufe ich eine Stunde über den Halifax Harbourwalk bis Brilliance of the Sea, die am Tall Ships Quai angedockt ist. Dort kommt auch die Georg Island mit Lighthouse ins Blickfeld, eine weitere National Historic Site. Auf dem Rückweg regnet es stärker und ich entscheide, mich ins Hotel zurückzuziehen und den Tag mit Lesen zu beenden.


Das Wetter. Der Vormittag ist noch sonnig, aber Mittag zieht Bewölkung auf mit Wind und teils auch Regen. Die Temperaturen gehen auf 12 bis 15 Grad zurück. 


Das Fazit. Ich beende heute auch diese Tour schadenfrei und wohlbehalten. Ich bin dankbar, denn es ist nicht selbstverständlich. Das Plus: Gute und unbürokratische Abnahme des Fahrzeugs. Das Minus: Zurück in der Hektik einer Stadt mit vielen Baustellen. Erlebniswert ●●●●○.


Tag 20
Donnerstag, 2. Oktober 2025.
HALIFAX. Harbour Hopper. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Tagsüber Sightseeing Ĥalifax. Um 16.00 Taxi zum Halifax International Airport. Edelweiss Air AC5999. Abflug 19.05. Flugzeit 6.25. Ankunft 06.30 Zürich Airport. Zug nach Basel. 07.38. Gleis 3.


Die Umsetzung (1/2). Morgenstimmung aus dem sechsten Stock des The Hollies, Fenster nicht zu öffnen, dafür lange nicht gereinigt, kaum durch zu sehen, Klima Anlage auch nicht leise, Suites by US Hilton eben. Um halb neun Uhr deponiere ich das Gepäck und laufe gemächlich zur Waterfront. Das Maritim Museum lasse ich aus, ich suche eher die wärmende Sonne auf den Piers, kühl windige 10 Grad sind es heute morgen nur. Im Café Lunette gibt es dann das letzte Eggs Benedict, ein sehr gutes sogar zum Ende dieser langen Reise. Wieder zurück an der Waterfront sehe ich Harbour Hopper, eine stündige Stadtrundfahrt zu Land und zu Wasser. Die erste halbe Stunde fährt er um die Zitadelle, zum Public Garden und zu verschiedenen Gebäuden und Plätzen, die alle National Historic Sites sind (in Kanada gibt es über Tausend davon). Dann geht's ins Wasser.


HALIFAX. Downtown. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/2). Der Harbour Hopper shipt nun entlang der Waterfront. Diese Art Sightseeing erlebe ich das erstmals, für die überschaubare Grösse einer Hafenstadt wie Halifax eine ideale. Das Autoboot fährt wieder auf's Land und beendet die Rundfahrt. Ich laufe als nächstes durch den Public Park, durch Downtown mit den historischen Gebäuden, Hotels und Restaurants sowie entlang der Spring Garden Road mit den Läden. Den Spaziergang beende ich an der Waterfront bei einem Café. Um drei Uhr hole ich das Gepäck im Hotel und fahre mit dem Taxi in der Rush Hour zum Airport. Kurz vor fünf Uhr bin ich eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle. Das Warten auf den Abflug beginnt, die Anzeige steht auf delayed. Und die Air Canada Lounge wird renoviert, also keine Annehmlichkeiten. Wir fliegen eine Stunde später, aber auch eine Stunde schneller und landen wie geplant 6.30 MEZ in Zürich. Passkontrolle, Baggage claim, Zug nach Basel. Viertel nach neun Uhr endet der verwirklichte Traum im wohlbehalten zuhause.


Das Besondere. Der Airport Zürich öffnet um sechs Uhr. Der Flug wird aber eine Stunde kürzer, dank 200 km/h Ŕückenwind über dem Atlantik. Folglich warten wir den Grossteil dieser Stunde im Flieger in Halifax.


Das Wetter. Es wird nochmal sonnig, aber windig und kühl, der Herbst kündigt sich in Kanada an.


Das Fazit. Ein guter letzter Tag mit Sightseeing, ein ruhiger Flug mit Rückenwind, wohlbehalten nach 90 Tagen wieder zuhause. Das Plus: Harbour Hopper. Das Minus: Meine Krux mit dem Schlafen im Flieger. Erlebniswert ●●●○○.

Wegpunkte
Tag 1
Samstag. 13. September 2025.
HALIFAX. Fraserway. RV Center. Nova Scotia. Kanada.
Rocky Lake Drive 726, Halifax, Nova Scotia, Kanada
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51,9 km 52 Min.
PEGGY'S COVE. Lighthouse. Nova Scotia. Canada.
Peggys Point Road 173, Halifax, Nova Scotia, Kanada
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Tag 2
Sonntag, 14. September 2025.
GRAVES ISLAND. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf der Küstenstrasse The Lighthouse Route nach Lunenburg, Fischerhafen und Unesco Kulturerbe. Vormittags Zwischenhalte unterwegs bei Provincial Parks. Nachmittags Besichtigung Lunenburg.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 110 Kilometer von Peggy's Cove auf der Ķüstenstrasse an der South Shore nach Lunenburg. Die Etappe auf der West 3 Nova Scotia gehört zur Lighthouse Route und ist schmal und kurvenreich. Es werden dann schnell mal drei Stunden reine Fahrzeit. Der erste Halt nach 33 Kilometern gilt einem Spaziergang am Cleveland Beach. 15 Kilometer weiter geht ein Abzweiger zu Graves Island. Ich parke gleich nach dem kurzen Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet und spaziere eine knappe Stunde über die Insel. Die Trails sind wegen Gefahr auf Wildfires (?) gesperrt, so gehe ich auf den Naturstrassen, die für den Campground von Park Canada angelegt sind. Der nächste Halt, 15 Kilometer weiter, ist dann ganz vergebens. Der Aufenthalt auf der "Schatzinsel" Oak Island ist seit 2014 wegen permanenter Dreharbeit nicht gestattet, wie mir der Wärter bei der Auffahrt erklärt. Von "Oak Island - Fluch und Legende" läuft die zwölfte Staffel, aber nach Google Maps ist die Strasse über die Insel nicht gesperrt. Besichtigung der Insel ist nur mit Führung möglich.

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MAHONE BAY. Three Churches. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Die Stadt Chester umfahre ich, 20 Kilometer vor Lunenburg halte ich aber noch einmal in Mahone Bay. Die Kleinstadt ist bekannt für ihren Schiffsbau und die Kulisse mit drei grossen Kirchen, deshalb heute auch touristisch immer mehr frequentiert und weiter wachsend. Ich sehe mir kurz das Zentrum an, bleibe aber nicht länger. Ich fahre dann noch eine halbe Stunde bis nach Lunenburg und dort direkt zum Lunenburg RV Park auf dem Hügel hinter der Stadt beim Montbéliard Memorial. Zu Fuss sind es knappe 15 Minten Wegzeit und schnell ist das Cachet der Kleinstadt zu erkennen. Viele buntfarbige Villen säumen den Weg hinunter zur Waterfront.

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101,8 km 1 Std. 17 Min.
LUNENBURG. Unesco World Heritage. Nova Scotia. Kanada.
Townsend Street 135, Lunenburg, Nova Scotia, Kanada
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Tag 3
Montag, 15. September 2025.
FORT POINT. Heritage Museum. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen zum Kejimkujik Nationalpark. Unterwegs Besuch von Fort Ste-Marie-de-Graçe. Nachmittags Trails und  Besichtigungen. Übernachten im Park.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 129 Kilometer von Lunenburg auf der 3 West der Küste entlang bis LaHave, auf der 332 East nach Bridgewater, auf der 210 East bis Caledonia und zuletzt auf der 8 North zum Kejimkujik Nationalpark. Nach 17 Kilometern und einer Fährfahrt über den LaHave River erreiche ich mein heutiges Zwischenziel, das Heritage Museum im Fort Ste-Marie-de-Graçe. Das Museum öffnet nur noch Mittwoch bis Samstag, mir genügt die Aussenansicht und die Informationstafeln. Dafür entschädigt ein Spaziergang am Flussufer entlang uu einer kleinen Kolonie Kormorane. Nach einer guten Stunde Besichtigung fahre ich weiter.

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KEJIMKUJIK. Nationalpark. Mill Falls. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach 19 Kilometern Fahrt entlang des LaHave Rivers und nun landeinwärts erreiche ich die kleine Stadt Bridgewater, ideal für einen Café Halt vor dem Fancy Pants von einer halben Stunde. Dann fahre ich ohne weiteren Halt 70 Kilometer meist durch lichte Wälder auf Nebenstrassen (davon 15 Kilometer Umfahrung einer Strassensperrung auf Gravel Road) bis zum Visitor Center im Kejimkujik Nationalpark. Viel Erfreuliches erfahre ich nicht. Wegen akuter Gefahr von Waldbränden ist der Nationalpark nahezu ganz gesperrt, insbesondere das Backcounty und die Trails. Nur gerade der Viewpoint bei den Mills Falls und der Seeuferweg beim Campiground sind offen und zugänglich, womit sich mein Programm von selbst ergibt. Ich halte also kurz bei den Mill Falls, etwa 40 Meter sind zugänglich, die weitergehenden Teails gesperrt. Ich fahre noch 10 Kilometer weiter hinein in den Nationalpark bis zum Jetemy's Bay Campground und beziehe meinen reservierten Stellplatz.

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100,7 km 1 Std. 39 Min.
KEJIMKUJIK. Nationalpark. Kejimkujik Lake. Nova Scotia. Canada.
44.403440,-65.249696
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Tag 4
Dienstag, 16. September 2015.
FORT ANNE. National Historic Site. Annapolis. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt entlang der Bay of Fundy nach Grand Pré. Unterwegs Besuche Historic Sites bei Annapolis Royal. Nachmittags Besichtigung der Kulturlandschaft Grand Pré.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 214 Kilometer von Kejimkujik Nationalpark auf der NS Trunk 8 nach Annapolis und über die NS Trunk 1 bis zur Halbinsel Landscap Grand Pré. Nach 70 Kilometern auf der schmalen und kurvenreichen Kejimkujik Scenic Route erreiche ich Annapolis Royal und mein erstes Ziel, die National Historic Site Fort Anne. Die erste französische Befestigung von 1604 wurde 1613 zerstört und 1629 von schottischen Siedlern wieder aufgebaut. Das kleine Munitionsmagazin von 1708 ist das älteste Militärgebäude Kanadas. Eine Stunde spaziere ich über das Gelände auf der Halbinsel am Annapolis River und lese die vielen Informationen. Auf das Museum im Offiziersquartier von 1797 verzichte ich. Dafür spaziere ich eine weitere halbe Stunde durch die Kleinstadt Annapolis (ehemals Hauptstadt Nova Scotias) zum Hafen mit der Wharf.

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PORT ROYAL. National Historic Site. Granville. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Ich bleibe noch in Annapolis und besuche Royal Historic Gardens, eine schöne Parkanlage, die in 45 Minuten durchlaufen und besichtigt ist. Historisch ist insbesondere der Nachbau eines akadischen Hauses zur Zeit der Deportation 1671. Dann fahre ich 13 Kilometer auf die andere Seite des Annapolis River und besuche auch noch Port Royal, eine weitere National Historic Site. Dieses Fort ist eine Rekonstruktion von 1941 der ersten französischen Kolonie in Akadien von 1605, durch die Engländer 1613 zerstört. Ich spaziere einmal um die ganze Anlage und besichtige die authentisch nachgebauten Innenräume.

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170,7 km 2 Std. 6 Min.
GRAND PRÉ. Unesco Weltkulturerbe. Nova Scotia. Canada.
45.136507,-64.318896
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Tag 5
Mittwoch, 17. September 2025.
FUNDY TIDAL. Interpretive Centre. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen zu den Jogging Fossil Cliffs und nach Amherst. Besuche der Unesco World Heritage und der Kleinstadt im Cumberland County, an einem Ende der Bay of Fundy.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 322 Kilometer von Grand Pré auf Land- und Nebenstrassen (ich habe den Navigator auf ohne Autobahn umgestellt) über Trouro nach Amherst. Dochn zunächst nehme ich Abschied von Grand Pré und Evangeline Beach. Schon am Vorabend bin ich nochmals kurz dorthin gelaufen, um die Bay of Fundy bei Flut zu sehen. Den Sonnenuntergang habe ich gerade verpasst. Heute morgen, bevor sie wieder aufgeht, zieht sich die Flut gerade wieder zurück und ein Schwarm Seeschwalben zieht synchron seine Bahnen. Noch vor acht Uhr fahre ich los, denn ich rechne mit mehr als fünf Fahrstunden. Auch heute gibt es keine Strasse direkt am der Küste. Der Navigator führt mich auf Land- und Nebenstrassen meist durch schönen Mischwald, abwechselnd mit Orten und Farmen und ihren Feldern oder auch Flüssen, die vielfach gute Motive geben. Nach 102 Kilometern und schon zwei Fahrstunden halte ich beim Fundy Tidal. Das kleine Informationscenter zur weltweit grössten Gezeitenwelle ist leider geschlossen, mir bleibt nur der Viewpoint auf den Shubenacadie River und der kurze Wetland Trail.

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287,4 km 2 Std. 53 Min.
JOGGINS. Fossil Cliffs. Unesco World Heritage. Nova Scotia. Kanada.
Hardscrabble Road 201, Joggins, Municipality of the County of Cumberland, Neuschottland, Kanada
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AMHERST. Loch Lomond. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Ein letzter Blick auf die Joggings Cliffs und ich beende den lohnenden Besuch des Unesco Welterbes. Ich fahre die 35 Kilometer wieder zurück nach Amherst und halte zuerst ausserhalb beim Nova Scotia Visitor Center. Es gibt zwar eine Riesenauswahl an Prospekten, aber kaum praktische Flyer für meinen Gebrauch über Routen oder Campgrounds, jedenfalls nichts Besseres als das, was ich schon habe. Ich fahre weiter nach Downtown Amherst. Es gibt einige sehenswerte Gebäude im Zentrum, aber kaum Ĺäden oder Lokale. Es sind auch wenig Menschen unterwegs. Ich hätre gern hier ein Lokal besucht, aber das Leben spielt sich tagsüber eher in den Malls an den Stadträndern ab. Dort, bei einem Walmart, halte ich auf dem Rückweg zum Camp denn auch und besorge mir ein Abendessen für den Campingplatz. Der Loch Lomond liegt direkt am Blair Lake, an dem ich am Abend noch entlang spaziere. Auch bei diesem RV Park spüre ich, das die Saison langsam ausläuft. Die guten Plätze sind durch Dauermieter belegt, die Tagesplätze sind weitgehend ungenutzt.


Das Wetter. Das zuletzt Geschriebene gilt auch heute. Es wird sonnig bei 25 Grad. Am Nachmittag gesellen sich einige Schleierwolken dazu.


Das Fazit. Auch wenn einiges länger unterwegs, die Fahrt auf Landstrassen ist abwechslungsreicher als über die Autobahn. Das Plus: Der Spaziergang bei den Joggings Cliffs. Das Minus: Keine Apero in Amherst. Erlebniswert ●●●●○.

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Tag 6
Donnerstag, 18. September 2025.
MONUMENT LEFEVRE. National Historic Site. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen nach West River. Unterwegs am Weg liegend: Besuch des Monuments Lefevre in Memramcook und der Hopewell Rocks im gleichnamigen Provinzial Park. Vom Camp Loop zu Viewpoints Bay of Fundy.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 209 Kilometer von Amherst auf Überlandstrassen nach West River an der Bay of Fundy, inklusive einer Zusatzrunde von 45 Kilometer in der Umgebung des Camps. Die ersten 90 Kilometer bis Moncton jagt mich der Navigator kreuz und quer übers Land, auch mal auf Gravel Roads oder zu einer gesperrten Brücke. Doch irgendwann komme ich zu meinen Zielen. Ohne Highway kann es in Nordamerika umständlich werden. Der erste Halt gilt dem Boulterhouse Heritage Centre in Sackville. Ich fahre aber gleich weiter, denn das Museum ist geschlossen, auch wenn es Google maps anders sieht. Der zweite Halt ist dann beim Monument Lefevre in Memramcook mit einer informativen Ausstellung zum Verdienst von Père Camille Lefevre für Akadien.

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HOPEWELL ROCKS. Provincial Park. New Brunswick. Kanada.


Die Umsetzung (2/3). Der dritte Halt ist eher spontan. In Hillsborough gibt es das New Brunswick Railway Museum. Zum Halt animiert aber eher der Blick auf den ebenfalls ausgestellten Kampfjet. Ich sehe mir alles nur von aussen an. Nach langen 150 Kilometern erreiche ich kurz nach Mittag mein heutiges Tagesziel, den Hopewell Rocks Provincial Park. Zum Einstieg ins Thema Gezeiten gibt es eine kleine Ausstellung neben Restaurant und Shop. Der Trail der Küstenformationen entlag ist one way zwei Kilometer, der erste durch Kiefernwald führt zu drei Aussichtsplattformen. Beim dritten Viewpoint geht eine Treppe hinunter zu den Brandungspfeilern. Sie sind 12 bis 21 Meter hoch, durch Gezeitenerosion entstanden und haben Namen bekommen wie Elefant Rock, Diamond Rock oder Lovers Arch. Der zweite Kilometer ist nur bei Ebbe begehbar und führt an den Pfeilern und den Höhlen im Cliff vorbei.

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166,2 km 2 Std. 3 Min.
WEST RIVER. Campground. New Brunswick. Canada.
45.646283,-64.837204
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Tag 7
Freitag, 19. September 2025.
ALMA. Lobster Shops. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Kurze Fahrt nach Alma und durch den Fundy Nationalpark mit Stopps Visitor Center, Caribou Plain, Bennet und Wolfe Lake. Weiterfahrt auf Überlandstrassen über Sussex nach Norden in die Umgebung Chipman am Salmon River.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 157 Kilometer von West River auf Überlandstrassen durch den Fundy Nationalpark, über Sussex und dem Grand Lake entlang nordwärts bis nach Chipman für die Übernachtung am Salmon River. Nach 12 Kilometer halte ich und besichtige das kleine Fischerdorf Alma mit seinen Lobster Shops an jeder zweiten Ecke. Kurz danach kommt auch schon der Eingang zum Fundy Nationalpark, das kleine Visitor Center, der erste See, dem McLaren Pond und die ersten Red Chairs beim Viewpoint auf die Bay of Fundy.

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FUNDY. Nationalpark. Caribou Plain. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Es gibt viele Trails entlang des 20 Kilometer langen Parkway, ich entscheide mich für den 3 Kilometer langen Rundweg zum Caribou Plain. Einer schöner Pfad durch Mischwald führt zu zwei Aussichtsplattformen auf ein Unesco Biosphärenreservat. Nach einer guten Stunde habe ich den Loop beendet und fahre weiter.

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146,5 km 1 Std. 40 Min.
CHIPMAN. Salmon River. New Brunswick. Canada.
Main Street 227, Chipman, Queens, New Brunswick, Kanada
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Tag 8
Samstag, 20. September 2025.
133,3 km 1 Std. 26 Min.
BEAUBEARS ISLAND. Shipbuilding National Historic Site. New Brunswick. Canada.
46.978446,-65.561613
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KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. Pines and Beavers. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach der Pause in Newcastle fahre ich weiter, 76 Kilometer bis zum Visitor Center im Kouchibouguac Nationalpark. Ich informiere mich in der grossen Ausstellung, besorge mir eine Karte des Parks und entscheide mich für vier kurze Trails, die alle entlang der 12 Kilometer am Parkway zum South Campground liegen. Der erste Halt gilt dem Pines Trail, ein Kilometer Loop durch schönen Nadelwald. Danach laufe ich den Beaver Boardwalk, ein eineinhalb Kilometer langer Pfad, vollständig auf Holzbohlen. Der Weg thematisiert an sich das Leben und Wirken der Biber, interessant ist aber, am ganzen Weg finde ich keine Biberspuren, weder Gewässer, noch Bauten oder gefällte Bäume.

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72,4 km 1 Std. 2 Min.
KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. Kellys Beach. New Brunswick. Canada.
46.824662,-64.935692
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Tag 9
Sonntag, 21. September 2025.
KOUCHIBOUGUAC. Nationalpark. The Bog. New Brunswick. Canada.


Der Plan. Vormittags Trails in Kouchibouguac und Weiterfahrt auf Überlandstrassen und die Confederation Bridge in die Provinz Prince Edward Island nach Canendish. Übernachten im Red Rock Retreat Campground.


Das Besondere. Die Confederation Bridge ist heute von 6 bis 13 Uhr vorübergehend für den gesamten Verkehr gesperrt wegen der Feierlichkeiten zum 45. Jahrestag des Terry Fox Run.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 263 Kilometer vom Kouchibouguac Nationalpark der Küste entlang und über die mit 13 Kilometern längste Brücke Kanadas zum Prince Edward Nationalpark in der gleichnamigen Inselprovinz. Da die Brücke erst am Nachmittag befahrbar ist, bleibe ich am Morgen nicht im Kouchibouguac Nationalpark und nutze die Zeit für zwei weitere kurze Trails über ein Moor und zu einem Zedernwald. In diesen frühen Stunden ist es noch recht kühl, die Sonne wärmt noch nicht und ich bin allein auf den Wegen unterwegs.

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DUNE DE BOUCTOUCHE. Eco Center. New Brunswick. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Gegen zehn Uhr beende ich den Besuch im Kouchibouguac Nationalpark und beginne die Fahrt der Küste entlang nach Süden. War es gestern der Salmon Wegweiser auf der Miramichi River Route, so folge ich heute dem Seestern auf dem Acadian Coastal Drive. Nach 60 Kilometern halte ich beim Eco Center der Dünen von Bouctouche und laufe den Boardwalk von zwei Kilometern auf der Düne. Die Dünen ist 13 Kilometer lang und endet bei einem Leuchturm. Ich laufe aber am Strand zurück zum Besucherzentrum. Der Weg aus Bohlen ist gestiftet von Irving, Tankstellenkette, und muss nach Unwettern immer wieder saniert werden.

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235,3 km 2 Std. 42 Min.
MAYFIELD. Red Rock Retreat. Prince Edward Island. Canada.
46.463369,-63.382369
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Tag 10
Montag, 22. September 2025.
PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Greenwich Dunes. Prince Edward Island. Canada.


Der Plan. Rundfahrt zu den drei Standorten des Prince Edward Nationalpark, die verteilt auf 100 Kilometer entlang der North Shore der Insel am Golf of St. Lawrence liegen.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 204 Kilometer vom Camp der Ķüste entlang nach Greenwich, dem östlichsten Shore des Prince Edward Nationalpark und wieder zurück zum Camp über Brackley-Dalvay in der Mitte und Cavendish im Westen. Nach 100 Kilometer und eineinhalb Fahrzeit halte ich gegen zehn Uhr beim Interpretion Center, wohl wissend, dass der Nationalpark seit Mitte September out of Service ist. Die Trails sind aber weiterhin zugänglich und werden auch gewartet. Hier in Greenwich gibt es drei davon mit gesamthaft 10 Kilometern. Beim ersten und längsten Weg geht es zur Düne an die Küste, grossteils auf einem Boardwalk über eine Lagune. Ein sehr schön angelegter Weg zum leeren Strand an ruhiger See. Nur einige wenige Wanderer sind unterwegs.

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PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Dalvay by the Sea. Prince Edward Island. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Der zweite Trail in Greenwich ist ein Rundgang von drei Kilometern über das Innere der Halbinsel mit vielen Informationen über die First Nations und die akadischen Besiedlungen. Der dritte Trail ist rollstuhlgängig und führt in einem Kilometer zur St. Peters Bay. Nach gut zwei Stunden habe ich die schönen Trails beendet und fahre 55 Kilometer der Küste entlang zurück zum mittleren Standort Brackley-Dalvay. Dieser Abschnitt von 12 Kilometer Länge gilt ausschliesslich Küste und Strand, entsprechend gibt es nur den Trail dem Strand entlang. Ich halte kurz an drei Viewpoints: Dalvay by the Sea National Historic Site, heute ein exklusives Ferienresort, Dalvay Beach und dem kleinen Lighthouse am Ende des Abschnitts.

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PRINCE EDWARD ISLAND. Nationalpark. Cavendish Crove. Prince Edward Island. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Nach Brackley-Dalvay halte ich schon bald wieder. Ich sehe am Strassenrand den Seafood Shack und denke, gute Gelegenheit, Lobster zu versuchen. Die Variante Poutine Lobster (mit Käse überbacken) schmeckt ausgezeichnet und sehr reichhaltig, auch am Hummer nicht gespart. Ich lasse die zweite Hälfte einpacken, wie ich es bei vielen Kanadier oft sehe. Dann fahre ich die letzten 40 Kilometer zum dritten Standort des Nationalpark am Beach von Cavendish. Hier gibt es auch wieder längere Trails der Küste entlang. Mir genügt ein letzter 3 Kilometer langer Rundweg über Dunesland nach Oceanviews, zwei Plattformen mit Aussicht auf Küste und Ozean. In Cavendish setze ich mich bei Chez Yvonne noch für ein Glas Chardonney auf die Terrasse und beende den aktiven Tag bevor es noch 5 Kilometer zum Camp geht.


Das Wetter. Es bleibt weiterhin schön mit viel Sonne und auch wieder leicht wärmer mit 8 Grad in der Nacht und 20 Grad am Nachmittag.


Das Fazit. Ein seebezogener, schöner Nationalpark, der aber auch stresst, alle drei Standorte richtig zu besichtigen. Das Plus: Die Greenwich Düne. Das Minus: Frühes End of Season ist unverständlich. Erlebniswert ●●●●○.

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Tag 11
Dienstag, 23. September 2025.
PUGWASH. Harbour Heritage. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Zurück über die Confederation Bridge aufs Festland und Weiterfahrt der Küste entlang zum Caribou and Munroe's Island Provincial Park. Unterwegs Halte nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute 249 Kilometer von Cavendish auf Prince Edward Island nach Pictou in Nova Scotia. Die Insel Provinz Prince Edward hat definitiv die Saison beendet, es findet sich kaum mehr Offenes zum Ansehen. Nach 50 Kilometern quer über die Insel bezahle ich 20 CA$ für die Nutzung der Confederation Bridge und fahre wieder aufs Festland. Es beginnt zu regnen und ich halte an einer Tankstelle bei Pugwash für einen warmen Café. Ich vertrete mir die Beine bei einem kurzen Spaziergang durch die Kleinstadt mit Historic Sites zur Vergangenheit ihres Salzbergwerks: Railway Station und Thinkers Lodge.

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PICTOUT. Lobster Carnival. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach weiteren 50 Kilometern halte ich wieder in Port Elgin. Es nieselt weiter, ist kühl und ein zweiter Café schadet nicht. Die Fahrt der Küste entlang ist schön, aber auch zeitraubend durch die vielen Siedlungen und Ferienresorten. Um die Mittagszeit halte ich in Tatamagouche. Neben der historischen Railway Station fällt mir ein Schild auf: Chowder House, Seafood and Spirits. Ich setze mich auf die gedeckte Terasse und bestelle ihre Spezialität Seafood Pot. Es ist ausgezeichnet, alles frische Zutaten, besonders die Jakobsmuscheln im Speckmantel ist eine gelungene Variante. Von Tatamagouche nach Pictou sind es nochmals 50 Kilometer zu fahren. Um halb drei Uhr bin ich dort und sehe mir das Zentrum rund um den Hafen kurz an. Leider wird die Hafenpromenade gerade saniert, entsprechend ist auch der Hector Heritage Quai geschlossen.

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120,6 km 2 Std. 24 Min.
CARIBOU ISLAND. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.
45.721802,-62.656860
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Tag 12
Mittwoch, 24. September 2025.
NEW GLASGOW. Museum of Industry. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Überlandstrassen nach Havre Boucher. Unterwegs Halt in New Glasgow mit Industrie Museum, Trail im Beaver Mountain Provincial Park, Halt in Antigonish. Übernachten im privaten Hyclass Camp in West Havre Boucher.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 158 Kilometer vom Caribou Provincial Park an der Northumberland Coast nach Havre Boucher, letzte Halbinsel vor dem Übergang auf Cape Beton Island. Früh am Morgen laufe ich wieder immer über den Campground und lasse die Morgenstimmung auf mich wirken. Um halb neun Uhr fahre ich die ersten 50 Kilometer der Küste entlang nach New Glasgow, Kleinstadt am East River. Ich habe noch Zeit für einen Spaziergang entlang der Main Street und einen Café im Zentrum. Dann fahre ich zum Museum of Industry ausserhalb der Stadt. 

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BEAVER MOUNTAIN. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Das Museum gibt einen guten Abriss über die verschiedenen Themen und Phasen der Industrialiserung. Zwei Stunden für die Besichtigung sind so schnell vorbei. Zwei Beispiele fallen mir besonders auf: Eine Dampfturbine von 1927 von Brown Boveri aus der Schweiz und ein Volvo B18 von 1961 Canada Version, ein ähnliches Modell wie wir es auch gefahren sind. Ich beende den interessanten Besuch und fahre wieder 50 Kilometer weiter zum Beaver Mountain Provincial Park. Mountain ist zwar übertrieben, es steigt von 50 auf 180 Höhenmeter. Oben angekommen stelle ich den Camper auf den leeren Parkplatz. Ich entscheide mich für den Loop Trail von 5 Kilometern zu einer Active Beaver Colony gemäss Karte. Ein abwechslungsreicher Rundweg führt durch Wald und Lichtungen auf teils moosbedeckten Wegen, die nur wenig begangen werden, so unberührt wie das Moos hier wächst. Ich komme auch durch einige Buchenfriedhöfe, nur Biberspuren zeigen sich nicht.

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119,7 km 1 Std. 8 Min.
HAVRE BOUCHER. Hy Class Camping. Nova Scotia. Canada.
45.645201,-61.580343
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Tag 13
Donnerstag, 25. September 2025.
JUDIQUE. Celtic Fiddler. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf dem Ceilidh Trail zum Cape Beton Nationalpark. Halts in Judique und Inverness. Trail im Nationalpark bei Chéticamp.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 180 Kilometer von Havre Boucher über den Damm Canso Canal auf Cape Breton Island und auf der NS-19 North The Ceilidh Trail nach Chéticamp Cape Beton Highland Nationalpark. Weil ich mich verfahre, sind auch 10 Kilometer Gravel Road durch das Hinterland dabei. Der Cheilidh Trail hat noch nicht viel zu bieten, die Scenic Route beginnt auch erst beim Nationalpark. Interessant ist das Dorf Judique mit dem Celtic Music Interpretive Center. Das Museum pflegt die Geschichte der keltischen Volksmusik unter anderem mit Live Konzerten. Gleich hinter den Center beginnt der 2 Kilometer Shoreline Loop zur Küste. Auf dem Weg kreuze ich den Coastal Trail, den Fernwanderweg der Westküste entlang. Dann  fahre ich weiter vorbei am kleinen Hafen und der Bucht von Port Hood.

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INVERNESS. Fish Harbour. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach Port Hood halte ich in der nächsten Bucht in Mabou Station an einer Tankstelle, denn der Diesel verlangt jetzt schon zum zweiten Mal Diesel Exhaust Fluid (bei uns AdBlue). Nach weiteren 25 Kilometern erreiche in Inverness, eine Kleinstadt und Zentrum im gleichnamigen County. Ich halte erst im Hafen und am Strand, dann bei The Crab Shack an der Main Street. Der kleine Imbiss Stand bietet ultimativen Coastal Fast Food: Den Mainlander, Warm buttered Lobster and Crabs in a brioche bun, oder auch einfach Seafood Hot Dog. Schmeckt aber sündhaft gut. Ich fahre weiter zur Whale Cove mit einem der vielen Resort hier an der Westküste. Noch kurz vor dem Tagesziel komme ich in Grand-Étang zum Centre de la Mi-Carème., das due Maskierung der Akadier in der Fastenzeit thematisiert, eine Tradition die diese aus Europa nach Kanada mitbrachten.

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158,1 km 1 Std. 59 Min.
CAPE BRETON HIGHLANDS. Nationalpark. Salmon Pools. Nova Scotia. Kanada.
46.651765,-60.953198
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Tag 14
Freitag, 26. September 2025.
CHÉTICAMP. Acadien Community. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf dem Cabot Trail zum Board Cove Campground im Nationalpark auf der Ostküste von Cape Beton Island. Halts nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 125 Kilometer die zweite Etappe der Scenic Route Cabot Trail von einem Nationalpark Campground zum anderen, vom Westen in den Osten, von Chéticamp nach Broad Cove. Zuerst bleibe ich noch in Chéticamp und vertreibe mir die Zeit mit einem Spaziergang und einem Breakfast im Gabriel's, denn für den Vormittag sind starke Stürme angesagt mit Winden bis zu 100 km/h. Deshalb warte ich mit der Fahrt noch ab. Seit drei Uhr regnet und stürmt es, der Trailer mit seinen vier Metern Höhe schaukelte in der Nacht jedenfalls schon heftig. Gegen halb zwölf Uhr beruhigt sich die Lage und ich fahre los. Die nun folgenden 50 Kilometer an der Westküste sind nach meinem Ermessen der schönste Teil des Cabot Trails mit einigen Viewpoints und Trails.


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CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Bog Boardwalk. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Die Strasse verläuft in diesem Abschnitt nahe der Küste in kurvenreichem Auf und Ab. Dann steigt die Strasse stetig an und überquert zwei Pässe in den French Mountains und McKenzie Mountains. Hier auf 450 Metern über Meer regnet es jetzt wieder heftiger und die stürmischen Winde frischen wieder auf. Ich halte hier dennoch kurz am French Lake und danach beim Bog Trail. Trotz der misslichen Bedingungen laufe ich den Boardwalk von 2 Kilometern über das Moor. Angenehm ist es nicht, auch die weitere Fahrt durch die Berge auf die Westseite der Cape Beton Island ist leider wenig erfreulich, in Nebel und Regen ist die Umgebung nur noch schemenhaft zu erkennen. Ich fahre auch am Skyline Trail vorbei, der Park hat ihn vorsorglich geschlossen.

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96,0 km 1 Std. 26 Min.
CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Nova Scotia. Canada.
46.710208,-60.365614
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Tag 15
Samstag, 27. September 2025.
CAPE BETON HIGHLANDS. Nationalpark. Middle Head. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt auf Cabot Trail und Peacemaker Way zum Mira River Provincial Park. Unterwegs Halts nach dem Auge.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 185 Kilometer von Broad Cove die letzte Etappe auf dem Cabot Trail, auf dem Trans Canada Highway nach Sydney und auf der Mira Road, auch Peacemaker Way zum Mira River Provincial Park. Mit den Fotos vom Vorabend verlasse ich mit dem Broad Cove den letzten der immer an schönen Orten gelegenen Campgrounds der kanadischen Nationalparks. Nur zehn Kilometer weiter halte ich auch beim letzten Trail im Cape Beton Highlands Nationalpark, denn am Middle Head endet auch der Nationalpark. Der Trail führt knappe 6 Kilometer auf einem Loop über eine schmale langgezogene Landzunge. Ein schöner Weg, ein würdiger Abschluss der Wanderungen in den Nationalparks: Durch Kiefernwälder geht es bis zu deren Spitze mit der kleinen Stearing Island, ein Viewpoint schöner als der andere.

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ST. ANN'S. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Nach zwei Stunden Gehzeit und Sammlung vieler Motive endet der Trail wieder am Ausgangspunkt und ich bin um eine nachhaltige Naturerfahrung reicher. Ich fahre 15 Kilometer und komme auf einem massiven Bergrücken zu einem weiteren Highlight des Cabot Trails, dem Pathend Brook Lookout mit sensationeller Aussicht auf die Klippen und den weiteren Küstenverlauf. Dabei habe ich Glück mit einer freien Parklücke, denn Reisecars versperren den ganzen Parkway. Auf den nächsten und letzten 60 Kilometern auf dem Cabot Trail halte ich noch beim North River und dem St. Ann's Provincial Park.

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163,0 km 2 Std. 5 Min.
MIRA RIVER. Provincial Park. Nova Scotia. Canada.
46.026987,-60.037
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Tag 16
Sonntag, 28. September 2025.
LOUISBOURG. Fortress. National Historic Site. Nova Scotia. Kanada


Der Plan. Vormittags Besichtigung von Fortress und Lighthouse Louisbourg. Nachmittags Weiterfahrt zum Battery Provincial Park. Besichtigung St. Peter's Canal.


Die Umsetzung (1/4). Ich fahre heute 185 Kilometer vom Mira River Provincial Park nach Louisbourg und auf der NS Trunk 6 dem Bras d'Or Lake entlang zum Battery Provincial Park. 20 Kilometer sind es vom Mira River nach Louisbiurgh. Fast Fortress liegt noch 7 Kilometer weiter auf einer Halbinsel. Die Festung gilt als das grösste Rekonstruktionsprojekt Nordamerikas und umfasst ein Drittel der 1720 von Franzosen erbauten 1758 von Engländern zerstörten Gouverneursitzes. Park Canada unterhält die Anlage wie ein Freiluftmuseum. 37 Gebäude und die Königsbastion sind begehbar und wie damals eingerichtet oder mit Ausstellungen zur Geschichte oder zur Rekonstruktion bestückt. Sehenswert.

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LOUISBOURG. Fortress. National Historic Site. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/4). Ich laufe die ganz Anlage ab, von den Häusern und ihrem Innern sehe ich mir an, was meinem Auge gefällt. Denn alles anzusehen, bräuchte den vollen Tag, dafür fehlt mir die Zeit. Nicht übersehen habe ich kleine Austellung zu den Militärtambouren. Nach drei Stunden, gegen halb ein Uhr beende ich den Besuch und fahre zurück nach Louisbourg.

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LOUISBOURG. Lighthouse. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/4). Am anderen Ende der Bucht Louisbourg Harbour trohnt ein Leuchturm auf einer Felsklippe. Hier beginnt ein Coastal Trail, dem ich einen Teil folge bis zur Brook Landong Cove. Nach einer Stunde bin ich wieder zurück und fahre zum kleinen Hafen von Louisbourg. Der Ort hat ausser einigen wenigen historischen Gebäuden nichts zu bieten, eine Besichtigung erübrigt sich. Es gibt auch nur zwei gastronomische Angebote. Ich entscheide mich für die Seeterasse vom Salty Girls Seaside Diner und für ein zweites Breakfast und gegen das kleine Angebot an Seafood.

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104,0 km 1 Std. 17 Min.
ST. PETERS. Canal. National Historic Site. Nova Scotia. Canada.
45.648971,-60.872732
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Tag 17
Montag, 29. September 2025.
GUYSBOROUGH. Marina. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt nach Canso Island. Besuche von Gysborough Marina und Canso Island National Historic Site. Übernachten im Seabreeze Campground auf Canso Island.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 185 Kilometer vom Battery Provincial Park auf dem Highway NS-104 West und der NS Trunk 16 South nach Canso Islsnd. Nach 53 Kilometern verlasse ich Cape Beton Island über den gleichen Damm bei Port Hastings wie vor sechs Tagen auf der Hinfahrt auf die Insel. Nach 108 Kilometern erreiche ich mein erstes Ziel, das historische Städtchen Guysborough. Eine gute Stunde nehme ich mir Zeit, dem ausgeschilderten Weg über die Marina und hinauf zum Old Court House zu folgen. Das Museum und Visitor Center ist geschlossen, auch Café bekomme ich nirgends. So fahre ich weiter.

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CANSO ISLAND. Chapel Gully Trail. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Von Guysborough nach Canso sind es 50 Kilometer schöner Fahrt entlang dem Atlantischen Ozean, Chedabucto Bay. Ein Viewpoint ehrt den britischen Seefahrer Sinclair, ein Leuchtturm trohnt auf der kleinen Victoria Island. Vor Canso liegt in Sichtweite Canso Island mit der National Historic Site zur Erinnerung an eine der beiden ersten britischen Siedlungen in Nova Scotia. Die Passagierfähre ist bereits Out of Season, ich habe aber erwartet, dass beim Fähranleger mehr Informationen aushängen würden. Ich fahre etwas ausserhalb von Canso zum Chapel Gully Trail und beginne den Rundweg entlang des Fjords Chapel Gully. Der Weg ist schön angelegt und führt auf Naturpfaden, teils unterstützt durch Bohlenstege, durch Wal und um eine Lagune herum.

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147,0 km 1 Std. 55 Min.
FOX BAY. Seebreeze Campground. Nova Scotia. Canada.
45.345982,-61.095207
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Tag 18
Dienstag, 30. September 2025.
SHERBROOKE. Heritage Village. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Weiterfahrt entland dem Atlantik nach Tangier. Unterwegs Besichtigung Sherbrooke Heritage Village und West River Falls Boardwalk. Letztes Übernachten in Murphy's Campground, nahe Tangiers und 90 Kilometer vor Halifax. Vorbereiten auf Fahrzeugabgabe am Folgetag.


Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 261 Kilometer von Canso Island auf der NS Trunk 7 West Marine Drive nach Tangiers am Murphy's Cove am Atlantik. Früh am Morgen staune ich immer wieder über die Stimmungsbilder im Vorfeld der aufgehenden Sonne. Diese Bilder begleiten mich auch auf den ersten Kilometern auf kurvenreicher Strasse direkt am Atlantik. Bei Port Felix Harbour erinnert ein Denkmal an den Seefahrer Savalette. Ich fahre zügig weiter, denn die Zeit fehlt, an jeder schönen Bucht zu halten. Nach 124 Kilometern erreiche ich das erste Ziel. Sherbrooke Heritage Village ist zwar geschlossen, die zwei Strassenzüge entlang der dreissig historischen Häuser sind aber begehbar, nur die Innenräume nicht. 

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WEST RIVER. Rapid Falls Boardwalk. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Eine Stunde lässt sich in dem Eco musée bei einem gemächlichen Spaziergang gut verweilen. Nach der Besichtigung fahre ich weiter, genauer 83 Kilometer bis nach West River. Am Marine Drive kommen stellenweise die rötlichen Herbstfarben vermehrt zum Vorschein, die gelben eher weniger. Mir fehlt wohl auch diesem Jahr wie schon 2001 eine Woche für den Indian Summer. Im kleinen Ort West River parke ich den Camper am Strassenrand und laufe zum ausgeschilderten Boardwalk. Er verläuft einen Kilometer beidseits der Steinstufen bei der Mündung des Fluss in den Nord West Arm Fjord des Atlantiks.

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233,6 km 3 Std. 4 Min.
TANGIER. Murphy's Camping. Nova Scotia. Canada.
44.775170,-62.757099
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Tag 19
Mittwoch. 1. Oktober 2025
90,2 km 1 Std. 11 Min.
BEDFORD. Fraserway. Nova Scotia. Canada.
Rocky Lake Drive 726, Halifax, Nova Scotia, Kanada
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HALIFAX. Citadel. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/3). Zwei Stunden vergehen schnell, wenn ich die sternförmige Festungsmauer alle Ausstellungen innen und aussen besichtige und den kurzen Vorführungen Gardewechsel und Spiel zusehe. Einzig auf das grosse Army Museum kann ich gerne verzichten.

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HALIFAX. Waterfront. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (3/3). Nach einem Café im Shop beende ich den Besuch der Zitadelle und laufe vom Hügel zur Waterfront hinab. Dunkle Wolken ziehen auf, der Wind wird heftiger und es beginnt leicht zu regnen. Das kommt das Ristorante Sapori gelegen für Fettuccine con Gamberi und ein Glas Pinot Grigio. Danach laufe ich eine Stunde über den Halifax Harbourwalk bis Brilliance of the Sea, die am Tall Ships Quai angedockt ist. Dort kommt auch die Georg Island mit Lighthouse ins Blickfeld, eine weitere National Historic Site. Auf dem Rückweg regnet es stärker und ich entscheide, mich ins Hotel zurückzuziehen und den Tag mit Lesen zu beenden.


Das Wetter. Der Vormittag ist noch sonnig, aber Mittag zieht Bewölkung auf mit Wind und teils auch Regen. Die Temperaturen gehen auf 12 bis 15 Grad zurück. 


Das Fazit. Ich beende heute auch diese Tour schadenfrei und wohlbehalten. Ich bin dankbar, denn es ist nicht selbstverständlich. Das Plus: Gute und unbürokratische Abnahme des Fahrzeugs. Das Minus: Zurück in der Hektik einer Stadt mit vielen Baustellen. Erlebniswert ●●●●○.

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Tag 20
Donnerstag, 2. Oktober 2025.
HALIFAX. Harbour Hopper. Nova Scotia. Canada.


Der Plan. Tagsüber Sightseeing Ĥalifax. Um 16.00 Taxi zum Halifax International Airport. Edelweiss Air AC5999. Abflug 19.05. Flugzeit 6.25. Ankunft 06.30 Zürich Airport. Zug nach Basel. 07.38. Gleis 3.


Die Umsetzung (1/2). Morgenstimmung aus dem sechsten Stock des The Hollies, Fenster nicht zu öffnen, dafür lange nicht gereinigt, kaum durch zu sehen, Klima Anlage auch nicht leise, Suites by US Hilton eben. Um halb neun Uhr deponiere ich das Gepäck und laufe gemächlich zur Waterfront. Das Maritim Museum lasse ich aus, ich suche eher die wärmende Sonne auf den Piers, kühl windige 10 Grad sind es heute morgen nur. Im Café Lunette gibt es dann das letzte Eggs Benedict, ein sehr gutes sogar zum Ende dieser langen Reise. Wieder zurück an der Waterfront sehe ich Harbour Hopper, eine stündige Stadtrundfahrt zu Land und zu Wasser. Die erste halbe Stunde fährt er um die Zitadelle, zum Public Garden und zu verschiedenen Gebäuden und Plätzen, die alle National Historic Sites sind (in Kanada gibt es über Tausend davon). Dann geht's ins Wasser.

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HALIFAX. Downtown. Nova Scotia. Canada.


Die Umsetzung (2/2). Der Harbour Hopper shipt nun entlang der Waterfront. Diese Art Sightseeing erlebe ich das erstmals, für die überschaubare Grösse einer Hafenstadt wie Halifax eine ideale. Das Autoboot fährt wieder auf's Land und beendet die Rundfahrt. Ich laufe als nächstes durch den Public Park, durch Downtown mit den historischen Gebäuden, Hotels und Restaurants sowie entlang der Spring Garden Road mit den Läden. Den Spaziergang beende ich an der Waterfront bei einem Café. Um drei Uhr hole ich das Gepäck im Hotel und fahre mit dem Taxi in der Rush Hour zum Airport. Kurz vor fünf Uhr bin ich eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle. Das Warten auf den Abflug beginnt, die Anzeige steht auf delayed. Und die Air Canada Lounge wird renoviert, also keine Annehmlichkeiten. Wir fliegen eine Stunde später, aber auch eine Stunde schneller und landen wie geplant 6.30 MEZ in Zürich. Passkontrolle, Baggage claim, Zug nach Basel. Viertel nach neun Uhr endet der verwirklichte Traum im wohlbehalten zuhause.


Das Besondere. Der Airport Zürich öffnet um sechs Uhr. Der Flug wird aber eine Stunde kürzer, dank 200 km/h Ŕückenwind über dem Atlantik. Folglich warten wir den Grossteil dieser Stunde im Flieger in Halifax.


Das Wetter. Es wird nochmal sonnig, aber windig und kühl, der Herbst kündigt sich in Kanada an.


Das Fazit. Ein guter letzter Tag mit Sightseeing, ein ruhiger Flug mit Rückenwind, wohlbehalten nach 90 Tagen wieder zuhause. Das Plus: Harbour Hopper. Das Minus: Meine Krux mit dem Schlafen im Flieger. Erlebniswert ●●●○○.

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