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Sizilien im Frühjahr 2023 (öffentlich)
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Gefahren Öffentlich

Sizilien im Frühjahr 2023 (öffentlich)

Es ist unsere erste größere Reise nach Italien überhaupt, die über den Norden Italiens hinausgeht. Wir (meine Frau, ich und Hündin Gina) wollen mit unserem Carado i338 (Frieda) von Genua aus mit der Fähre nach Palermo/Sizilien fahren und dort zunächst eine Inselrundreise machen. Dann setzen wir über auf das Festland und steuern ausgewählte Orte im Rahmen einer entspannten Rückfahrt durch den Stiefelschaft an. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Erleben von Natur, Kultur, Kulinarik und Geschichte. Menschenmassen wollen wir gezielt aus dem Weg gehen.


Routeninfo
4779 Kilometer
34 Tage
45 Wegpunkte

Reisebericht

Tag 1
OBERGRIESBACH, Deutschland
Obergriesbach, 86573, Obergriesbach, Deutschland

Tag der Abfahrt: Dienstag, 11. April, 9 Uhr

Tages-km: ca. 307 km


Um 7:30 raus aus den Federn. kleines Frühstück, Kühlschrankinhalt in die Frieda "umziehen" und los geht es. Frieda war ansonsten bestens vorbereitet. Es geht durch die Schweiz in Richtung Genua. Auf dem Weg über die A7 haben wir bei der Raststätte Illertissen-West die für uns reservierte österreichische GO-Box für die Streckenmaut abgeholt. Dann gleich noch per HandyApp die schweizer Schwerlastabgabe gebucht/bezahlt und alles ist schick.


Camping Rania, ZILLIS-REISCHEN, Schweiz
Camping Rania, 7432 Zillis, Switzerland

Dienstag, 11. April


Unterkunftsquelle: Park4Night

Tel. +41 (0)81 661 11 62
GPS: 46°38'58.8", N 9°26'54.5"E
Italienische Strasse 120 A, 7432 Zillis
info@campingrania.ch

38 CHF + 3€ Strom pauschal, Hund kostenlos

Am Platz Restaurant Rania, gutbürgerlich

Schlucht Via Mala in Laufnähe, 9-18 Uhr, 4 CHF/Person, Hund erlaubt


Am CP sehr netter, überaus freundlicher Empfang durch die Chefin. Ein ***CP mit allem was man so braucht. Die Sanitärausstattung ist schon ziemlich in die Jahre gekommen aber sauber und funktional. Mit den kleinen Macken hier und da können wir gut leben, auch wenn der Preis dafür schon "gehoben" ist, aber so teuer ist die Schweiz eben. Die Elektroausstattung entspricht nicht dem aktuellen Stand der Technik (uralte schweizer Stecker/Dosen, keine CCE- oder Schuko-Stecker). Adapter sind nicht vorhanden. Jedoch war eine Freundin der Chefin so freundlich und hat einen Adapter extra für uns mit dem PKW von zuhause geholt. So viel Freundlichkeit und Unterstützung konnte man nicht erwarten.

Abends haben wir im Restaurant gegessen. Wir waren fast die einzigen Gäste und die Chefin hat extra für uns gekocht (gem. Salat, 1 Cordon Bleu, 1 Rahmschnitzel, beides mit Pommes, je 0,2 l Wein). Zusammen 66€, aber es war alles frisch, sehr lecker und es gab dann noch 2 Kaffees "aufs Haus" und nette Unterhaltung.

Der CP befindet sich in unmittelbarer Nähe zur berühmten Via Mala Schlucht (ca. 1 km). Die wollten wir anschauen, jedoch ist der Zugang vom CP aus für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind recht beschwerlich, deshalb haben wir etwa nach der Hälfte abgebrochen. Man kann jedoch mit dem Fahrzeug/Rad zum offiziellen Eingang fahren (ca. 3 km, mit Besucherzentrum) und von dort in die Schlucht einsteigen. Angeblich absolut sehens- und erlebenswert! Werden wir bestimmt bei Gelegenheit nachholen.


Beim Befahren des San Bernardino Passes besteht grundsätzlich die Möglichkeit, auf der Autobahn A13 zu bleiben (dann durch den San B.-Tunnel. gut 6 km lang) oder unmittelbar vor dem Tunnel zur alten Passstraße Nr. 13 abzuzweigen, was natürlich deutlich enger ist und gut länger dauert, aber sicher schöner ist und viele Haltepunkte ermöglicht. Am Scheitelpunkt des Passes soll man sogar für eine Nacht frei stehen können. Für WoMos bis 7,50 m Länge soll die Strecke gut machbar sein. Bei schlechtem Wetter wird Autobahn empfohlen, denn man sieht nix.


Tag 2
GENUA - Camping Villa Doria, Via Al Campeggio Villa Doria
Via Al Campeggio Villa Doria, 15, 16156 Genova GE, Italy

Mittwoch, 12. April

Tages-Km: ca. 332 km


Unterkunftsquelle: ProMobil Stellplatz-Radar

Campeggio Villa Doria - Genova
Via al Campeggio Villa Doria 15 N,
16156 Genova Pegli - Ge

GPS: 44 ° 25 '53" N, 8 ° 48 '48" E

Telefon: +39 010.6969600

E-mail: campingvilladoria@gmail.com
https://www.campingvilladoria.it/?lang=de

38€ tuttifrutti


Nach dem Frühstück sind wir gegen 10 Uhr auf der A13 in Richtung Genua losgefahren, Das Wetter war ziemlich mies mit nur wenigen sonnigen Abschnitten und wir standen insgesamt in 3 großen Staus und haben dadurch viel Zeit verloren. Landschaftlich sicher sehr schön, besonders bei schönem Wetter, spannende Brückenbauten auf der Strecke, interessanter, langer Tunnel und ansonsten entspanntes Fahren!

In Genua angekommen, entwickelte sich die Anfahrt zum gebuchten CP als echtes Abenteuer. Der Anfahrtempfehlung für WoMos >3 m Höhe im Internet ist unbedingt zu folgen, sonst fährt man sich mit einem großen WoMo garantiert irgendwo fest! Es geht quer durch alte Stadtgebiete, enge Straßen, Baumbestand auf beiden Straßenseiten, rauf, runter, links, rechts und man verliert nach kurzer Zeit völlig die Orientierung, wo man eigentlich ist und wo der CP angeblich sein soll. Und es ist stellenweise sehr eng! Aber nicht denken, stur bleiben, den Anweisungen und Schildern stumpf folgen und alles wird gut!

Haben bei EKOM (EDEKA) noch Futter eingekauft (Krabben, Tintenfischsalat, Brot etc.). Der CP selbst ist OK, in einem waldähnlichen Innenstadtgebiet sehr schattig und aufgrund der zentralen Lage ideal für eine Besichtigung von Genua. Die Parzellen sind schmal und offenbar zu jeder Jahreszeit gut besetzt, meist durch Gäste der diversen Fährlinien. Längere Zeit campen würden wir dort allerdings wegen der relativen Enge nicht wollen.

Kaum angekommen fängt es wieder an wie aus Eimern zu schütten. Aufbau unterm Regenponcho. Starkregen die ganze Nacht durch, zeitweise Hagel. Geschlafen haben wir nur zeitweise.

Tja, und dann hatten wir noch massive Probleme mit unserer Fährbuchung für den 13. April nach Palermo. 2 Tage vorher wurde uns mitgeteilt, dass wir wegen technischer Probleme ein anderes Schiff nehmen müssen, das auch erst um 2 Uhr morgens am 14. April ablegt. Dann gestern die Mitteilung, dass auch dieses Schiff wegen technischer Probleme ausfällt und wieder ein anderes Schiff genommen werden muss, allerdings gibt es für uns nur Pullmanseats, keine Kabine mit unserem Hund Gina, und das Tier muss in einen Käfig unter Deck. Das ging natürlich gar nicht. Ein Schiff mit Kabine für uns und Hund wäre erst am Samstag, 15. April, verfügbar.

Langer Rede kurzer Sinn: Fähre gegen Fahrpreiserstattung storniert. Wir fahren auf dem Landweg in 3 Etappen von ca. je 400 km nach Sizilien und verlieren so nur die geplante Besichtigung von Genua und max. 1 Tag. Was solls, kriegen wir hin... 


Tag 3
LUGNANO IN TEVERINA, Stellplatz
Lugnano in Teverina, 05020, Italien

Donnerstag, 13. April

Tages-km: 421 km


Unterkunftsquelle: Park4Night

Kostenloser WoMo-Stellplatz mit kostenpflichtigem V&E

Lugnano in Teverina

GPS: N42°34'30.16", E12°20'2.54"


Auf zu unserer 1. Etappe des bisher ungeplanten Landweges nach Sizilien: um 9:30 Uhr den CP in Genua nach Frühstück, Dusche und V&E in strömendem Regen verlassen. Ziel: die Autobahn A1 in Richtung Rom. Und wer dachte, dass der Weg am Vortag zum CP durch Genua bereits ein echtes Abenteuer war wurde belehrt, dass die Anfahrt nur ein Vorgeschmack auf den Weg zur Autobahn quer durch Genua war. War praktisch zum Üben! Hätte ich nicht für möglich gehalten, aber wer sein Fahrzeug kennt kann das ohne Dellen und Schrammen überleben. So etwas habe ich allerdings bisher in meiner kurzen Camper-Karriere nicht erlebt und auch nicht für möglich gehalten. Arschknapp, stressig, echt anstrengend. Der Gedanke an ein 360°-Kamerasystem für Frieda setzt sich langsam fest...  Aber in der alten, über Jahrhunderte wild gewachsenen Stadt Genua gibt es tatsächlich keine verkehrstechnischen Alternativen. 

Als wir nach gut einer Stunde aus der Stadt raus waren fuhren wir über Duzende (!), waghalsig gebaute, tälerüberspannende Brücken und mindestens ebenso viele Tunnel. Aber auch hier lassen Landschaft und Geologie offenbar keine Alternativen. Einfach irre! Aber auch irre schön (wenn die Sonne scheint...).

Unterwegs wiederholt Starkregen, Gewitter, stellenweise Hagel. Am an sich schönen, kleinen und einsamen SP in Lugnano in Teverina angekommen bewährt sich der Regenponcho wieder. Muss eine tolle Gegend um uns herum sein. Wenn wir denn etwas mehr davon sehen könnten! Aber vielleicht klärt es über Nacht auf und wir können uns morgen etwas umschauen.

Zum Abendessen gab es Spaghetti Aglio, Olio et Pomodoro, Salat, Wein, frische Ananas als Nachspeise, Kaffee, Limoncello. Lecker! Morgen geht es auf die 2. Etappe der Sizilienanreise.

 



Tag 4
Il Tiglio B&B Rural House, PADULA
Padula, Italien

Freitag, 14. April

Tages-km: 416 km


Unterkunftsquelle: Park4Night

Il Tiglio B&B Rural House

15€/Nacht incl. Strom, V&E

Via Nationale 422, 84034 Padula

N40°19'25.69", E15°37'28.82"


Bei Sonnenschein aufgewacht, und zum ersten Mal gesehen, dass wir uns in einer tollen, sehr gepflegten Umgebung befinden, deren nähere Erkundung sich eigentlich lohnen würde (verlassenes Bergdorf!). Statt dessen schnell V&E gemacht und weiter gings auf Etappe 2 in Richtung Padula. Unsere Hoffnungen, jetzt endlich das schlechte, viel zu kühle Wetter hinter uns gelassen zu haben wurden heftig enttäuscht. Abwechselnd wenig Sonne, viel Regen und gelegentlich Hagel. Dennoch sind wir sehr gut vorangekommen (95 % Autobahn, Schnitt 93 km/h).

Am neuen Stellplatz  angekommen wurden wir sehr nett von Mario und seinen 7 Jagdhunden (im Zwinger) lautstark begrüßt. Auf dem gepflegten Gelände für 24 WoMos sind wir die einzigen Gäste und Gina kann frei laufen. Und dann beim Aufbau habe ich festgestellt, dass ich unsere Alu-Trittstufe für das WoMo am letzten SP habe stehen lassen. Echt Sch... eibenkleister, ärgere mich blau und grün für ein paar Minuten! Wir versuchen morgen irgendwo kurzfristigen Ersatz zu bekommen.

Zum Abendessen gab es Zarzuela, frisch zubereitet, sehr lecker. Meine Frau ist ein echter Chefkoch! Dafür ist der Abwasch wieder mein Job. Arbeitsteilung.

Wir hoffen weiterhin, dass das Wetter nunmehr in Urlaubs- und Sommermodus umschaltet und wir unsere kurzen Klamotten endlich anziehen können und nicht mehr im WoMo heizen müssen. Schaunmermal...

Morgen Abend sind wir bereits auf Sizilien!


Tag 5
Sosta Camper Trinacera, TERME VIGLIATORE (Sizilien)
Terme Vigliatore, 98050, Italien

Samstag, 15. April

Tages-km: 388 km


Unterkunftsquelle: ACSI

Sosta Camper Trinacera

15€

N38°8'25", E15°8'45"


Auf zur Etappe 3 und unserem ersten Stopp auf Sizilien!

Gegen 8 Uhr aufgewacht, gefrühstückt, V&E und dann auf die Suche nach einem Trittstufenersatz. Alle darauf angesprochenen Einheimischen waren sehr hilfsbereit und haben telefoniert und Tipps gegeben, wo es so ein Teil ggf. geben könnte. Die Sprachbarriere war nicht hilfreich, aber wie immer: mit Händen und Füßen und Tante Google kommt man überall durch. 

Natürlich war vor Ort nix Vernünftiges zu kriegen und so muss es für den Sizilienurlaub ein einfacher Plastikfalthocker für 6,99€ aus dem örtlichen Supermarkt tun. Immerhin, wir hoffen, dass er durchhält! Die Chancen stehen vielleicht 50:50. ;-)

Auf der Fahrt zur Fähre nach Sizilien am Südzipfel des italienischen Stiefels wieder unendlich viele Brücken und Tunnel passiert. Wir hatten uns mit der Geographie Italiene bisher wenig beschäftigt und uns das Land (mit Ausnahme der italienischen Alpen) überwiegend relativ flach vorgestellt, aber nichts könnte falscher sein. Es gibt sehr viele, teils hohe Bergketten, die sich durch das ganze Land ziehen und Meisterleistungen des Brücken- und Tunnelbaus verlangen, um gut befahrbare Verkehrsverbindungen durch beeindruckende Landschaften zu realisieren. Auf der gesamten Strecke müssen es deutlich über 100 gewesen sein. Man muss sich von der Verallgemeinerung der flachen Po-Ebene als Synonym für die italienische Geographie lösen. Und das Wetter scheint sich langsam zu bessern: der Regen wird wärmer und nur noch schauerartig. :-)

Die Fähre zwischen Villa San Giovanni nach Messina auf Sizilien geht stündlich, und das 24/7. Unsere Überfahrt dauerte etwa 40 Min. und war ereignislos. Man konnte im Fahrzeug bleiben oder aussteigen und auf das Personendeck gehen. Wir blieben im Fahrzeug. Warum wohl? Genau, wegen Regen! In Messina angekommen geht es ca. 60 km weiter zu unserem ersten Übernachtungsplatz auf Sizilien in Therme Vigilatore. Ein Stellplatz mit Strom, V&E und ganz einfachen Sanitäranlagen für 15€. Großräumig, schön angelegt und gepflegt, nur durch die Uferstraße vom Meer getrennt. Betreut/überwacht wird der Platz von einem deutsch-italienischen Aussteigerehepaar in den 50ern, das selbst in 2 WoMos, 1 Wohnwagen, 1 Zelt und einem Anhänger vor Ort mit 2 Hunden in einer Art "Wagenburg" dauerhaft lebt. Wir haben uns gut unterhalten, auch wenn mir manche verschwörungstheorieähnliche Sichtweisen in den Ohren klingelten, aber wir haben den einen oder anderen guten Tipp für unsere Sizilientour bekommen. 


Tag 6
CEFALÚ - Camping Costa Ponente
Strada statale 113 Settentrionale Sicula , Cefalù, Italien

Sonntag, 16. April

Tages-Km: ca. 72 km


Unterkunftsquelle: ACSI, Nr. 2722

Ogliastrillo 113
90015 Cefalù

GPS: 8°1'38"N 13°58'59"E

Web: http://camping-costaponente.com/de/

Tel. +39 09 2142 4492

Kosten: 21€ inkl., ACSI-Preis


Frühstücken geht wetterbedingt noch immer nur im WoMo, auch wenn es nicht unbedingt regnet. Aber was solls. Heute ging es nach Cefalu, unserem ersten Stop mit "Kulturprogramm" auf Sizilien. Die Fahrt selbst war entspannt, relativ ereignislos bei überwiegend sonnigem, aber kühlem Wetter, durch sehr schöne Landschaften und... über zahlreiche Brücken und ebenso viele Tunnels. Das überrascht immer wieder. 

Am schönen CP angekommen lassen wir den Tag nach einem Kaffee mit Glyzinien-Pfannkuchen (Glyzinienblüten vor Ort frisch gepflückt!) und einem Spaziergang zum CP-eigenen, kleinen Strand gemütlich ausklingen. Für die Nutzung der tollen Pools (18 Grad) war es uns einfach zu kühl bei dem sehr wechselhaften, windigen Wetter.

Und natürlich gab es zum Tagesausklang wieder etwas Regen. Die Heizung im WoMo wird wohl noch eine Weile laufen müssen. So langsam beginne ich, nach dem Füllstand der ersten Gasflasche zu schielen. Was uns aber nicht daran hinderte, den OMNIA endlich einzuweihen und eine durchaus gelungene "Rollpizza" zum Abendessen zu machen. 


Tag 7
CEFALÚ - Stehtag/Besichtigungen

Montag, 17. April

Wir haben lange geschlafen und gut gefrühstückt. Im WoMo ;-).

Danach ging es mit dem Bus direkt vor dem CP aus nach Cefalu. Anfänglich war uns das Wetter gewogen und einer Besichtigungstour durch die nette Altstadt stand nichts entgegen. Beeindruckend war die Kathedrale und deren kleines Museum. Immer wieder erstaunen die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen früherer Jahrhunderte, egal ob es sich um Baukunst, Silber- und Goldschmiedekunst, Stickereien oder Malereien handelt. Viel dieses handwerklichen Könnens ist heute leider ausgestorben bzw. muss neu erlernt werden. 

Zweifellos, Cefalu hat Charme, aber ist doch inzwischen in der Altstadt deutlich (aber noch erträglich) touristisch geprägt und wird in Reiseführern etwas "overhyped". Einfach gigantisch ist natürlich der Blick aus der Ferne auf die am Fuße eines senkrechten Felsens klebende Stadt. Alleine das ist einen Besuch wert.

Nach einem späten Mittagessen in einem kleinen Restaurant ging es auf die Suche nach etwas sehr Praktischem, einem Woll- und Kurzwarenladen. Nachschub für die handarbeitende Frau musste her, hat das bisher mediocre Wetter doch die Handarbeitsvorräte für die Reise dahinschmelzen lassen. Wie sich herausstellte, ist auf die Sortimentsbeschreibung bei Geschäften in Google Maps nicht unbedingt Verlass. Naja, zumindest haben wir die Knöpfe zur Komplettierung einer im Reiseverlauf entstandenen, wärmenden Wolljacke gefunden. :-) Dann hatte uns das für die Jahreszeit zu kalte und regnerische Wetter wieder, und es wurde Zeit für die Busfahrt zurück zum CP. Gina hat den ganzen Tag gut mitgemacht, war aber absolut platt am Abend. Und wieder ein gemütlicher Abend im WoMo, diesmal mit der "Höhle der Löwen". Urlaub auf Sizilien ist OK, aber ohne "HdL" geht's dann doch nicht. ;-)


Tag 8
CASTELBUONO - Altes Bergdorf mit Stellplatz
Castelbuono , Italien

Dienstag, 18. April

Tages-km: ca. 70 km


Unterkunftsquelle: Park4Night

Stellplatz Campo Sportivo (gleichzeitig einziger Parkplatz für WoMos in Castelbuono)

GPS N 37.93730, E 14.09429

Einfacher Stellplatz ohne V&E, kostenlos, 500 m bis ins Zentrum


Frühstück, V&E und weiter geht es auf unserer Tour, heute nach Castelbuono einem malerischen Bergdorf. Die Anfahrt ist sehr schön auf kurvenreicher Straße nahezu ohne Verkehr. Wir erreichen Castelbuono am späten Vormittag und stellen unsere Frieda auf einem rauen Schotterparkplatz neben der kleinen Sportanlage des Ortes ab. Obwohl es ein für WoMos ausgewiesene Gelände ist, kann man das nicht wirklich Stellplatz nennen. Theoretisch gibt es "basic V&E", aber ich kann aus hygienischen Gründen nur raten, davon größten Abstand zu halten. Aber dort parken und auch eine Nacht verbringen kann man schon. Wir haben ja alles on board, was wir brauchen. Nur wir und 2 weitere WoMos nutzten diese Gelegenheit. 

Auf den gut 500 m Fußweg in die Altstadt haben wir uns bei einem fliegenden Händler mit Obst und Gemüse eingedeckt: Orangen, Bananen, japanische Mispeln (Nespolene, eine gelbe, pflaumenähnliche Frucht, mit glattem Kern ähnlich wie Litchis), Bohnen, Tomaten, Salat. Alles bio (wie übrigens fast alles was auf auf Sizilien angebaut wird!) megafrisch, sonnengereift und sehr lecker! Als diensthabender Packesel habe ich gleich wieder kehrt gemacht und alles in der Frieda verstaut. 

Die charmante, gut erhaltene mittelalterliche Altstadt von Castelbuono ist sehenswert. Heraus stechen die mächtige Normannenburg "Castello Ventimiglia" mit schöner Barockkapelle und die "Chiesa Madrice Vecchia" mit dem angeblich schönsten Hauptaltar Siziliens und mittelalterlichen Fresken. Naja, wen der Hauptaltar zu Begeisterungsstürmen hinreißt, der hat noch keinen deutschen Hochaltar von Balthasar Neumann oder anderen Künstlern der Epoche gesehen... ;-) Aber trotzdem schön, und es müssen ja nicht immer Superlativen sein.

Nach den Besichtigungen machte sich der Hunger bemerkbar. Spätes Mittagessen in der kleinen Osteria "Kilometrozero" mit superleckeren gemischten Vorspeisen, Calamari friti und Nudelgericht, Kaffee. Ruhiger Tagesausklang am Stellplatz.


Tag 9
PALERMO - Freesbee Parking (Camperpark Idea Vacanze)
Via Imperatore Federico 116, 90143, Palermo, Italy

Mittwoch, 19. April

Tages-Etappe: ca. 120 km


Unterkunftsquelle: ProMobil Stellplatz-Radar

Tel. +39 091 542555 & +39 091 540323

Email: ideavacanzepalermo@gmail.com oder idea_vacanze@tin.it

Web: https://ideavacanzepa.it/

GPS N 38.147180, E 13.353026

Kosten 20€ (WoMo, 2 Pers, Hund, V&E), 5€ Strom, 1€ Dusche

Mit Werkstatt und Camping Shop vor Ort.

Bus in unmittelbarer Nähe für Stadtbesichtigung.


Der Besuch Palermos stand eigentlich am Anfang unserer Zeit in Sizilien, aber nachdem die Anreise mit der Fähre gestrichen wurde, haben wir die Planung angepasst. Der Weg nach Palermo führte uns von Castelbuono aus auf sehr kurvenreichen, teilweise schmalen aber gut befahrbaren Straßen quer durch den sehr schönen Nationalpark der Madonie. Sehr entspannend, hier könnte/sollte man mehr Zeit verbringen.

Palermo haben wir zur Zeit der Rush Hour erreicht und Bekanntschaft mit original italienischem Verkehrsgetümmel gemacht. Dennoch, alles läuft nach überschaubaren Regeln (nicht Verkehrsregeln, die sind nur unverbindliche Empfehlungen) und man kommt voran, wenn man mitschwimmt, nicht zögert und sich klar und bestimmt verhält (nicht denken, blinken und fahren, zur Not hupen). Genua war aufgrund der Enge wesentlich stressiger.

Der durchgehend asphaltierte, schmale Stellplatz war leicht zu finden, ist relativ zentral in Palermo gelegen, alles Nötige ist vorhanden (Strom, V&E, Duschen, WC) aber sehr basic. Die Fahrzeuge stehen eng nebeneinander, ein gemütlicher Aufenthalt außerhalb des WoMos ist nicht wirklich möglich. Hier möchte man sich nicht länger aufhalten, aber für einen Besuch der Stadt und das Warten auf Fähren ideal und ohne echte Alternative. 



Tag 10
PALERMO - Sight-Seeing

Donnerstag, 20. April


Steh- und Besichtigungstag.

Übernachtung auf dem Stellplatz.


Wir haben uns relativ früh mit dem Bus in das historische Zentrum der Stadt aufgemacht und das wohl klassische "1-Tages-Touristenprogramm" abgespult. Fast alle unten genannten Sehenswürdigkeiten sind fußläufig gut zu erreichen und nicht weit voneinander entfernt. Wir haben gut 15.000 Schritte gemacht, und Frau und Gina haben überraschend gut durchgehalten. Das freut!

Wenn man so durch die Altstadt tigert kann man nachvollziehen, das Palermo vor etwa 200 Jahren die angeblich prunkvollste Stadt Europas gewesen sein soll. Dann folgte der durch politische, wirtschaftliche und kriegerische Wirren und lähmende Mafiaeinflüsse verursachte Bedeutungsverlust mit langanhaltendem Niedergang und Verfall der Stadt. Viele ehemals prunkvolle Gebäude befinden sich in einem erbärmlichen Zustand. Erst seit einigen Jahren erfolgt ein Umdenken und Wiederaufbau, und es gibt unzählige Baustellen, an denen repariert, renoviert und restauriert wird. Aber das wird noch Jahre dauern. Dennoch ist Palermo definitiv eine Reise wert, hat Charme und es gibt zahlreiche einmalige Schätze, die zu den schönsten Dingen gehören, die diese Welt zu bieten hat und die zu Recht zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. 

Zu Mittag gegessen haben wir in einem kleinen Straßenbistro (Pesce fritti, Pasta). Kein besonderes, kulinarisches Erlebnis, aber hat satt gemacht und war relativ preiswert. ;-)

Die geplante Rückfahrt mit dem Bus zum Stellplatz war etwas abenteuerlich, denn einige gem. ÖffiApp offizielle Haltestellen der Linie 107 gab es offenbar nicht mehr und ein Zeitplan war auch nicht zu erkennen. Wir sind mehrere angebliche Haltestellen angelaufen aber mit Bus war nix. Na denn, dann eben Taxi. Und kaum kam das Taxi kam auch schon der Bus. Dumm gelaufen, hat uns aber nicht sonderlich aufgeregt. Und Taxi war nach dem langen Tag eben doch bequemer, und die knapp 20€ war es uns wert... ;-)


Was haben wir alles gesehen?

  • Das Altstadtviertel Kalsa, ältestes Viertel Palermos
  • Kathedrale Maria Santissima Assunta, ein Must-See!
  • Piazza Pretoria & Fontana Pretoria
  • Quattro Canti
  • Chiesa di San Giuseppe
  • Mercato di Capo (Bauernmarkt von Palermo), zumindest dessen Reste nach Ende des Hauptgeschäftstreibens
  • Teatro Massimo, größtes Opernhaus Italiens und eines der größten Europas
  • Die Kirchen San Cataldo & La Martorana (Admiralskirche), nebeneinader an der Piazza Bellini 
  • Palazzo dei Normanni (Palazzo Reale) mit Cappella Palatina, an der Piazza Indipendenza
  • Chiesa del Gesu


Zeitlich nicht mehr geschafft haben wir leider die Catacombe dei Cappuccini (Kapuzienergruft), eigentlich ein Must-See in der Klosterkirche Santa Maria della Pace. Eine der bekanntesten Grablegen der Welt mit 2063 natürlichen Mumien in voller Bekleidung. Also müssen wir wohl doch nochmal nach Sizilien kommen...


Tag 11
Zwischenstop: Duomo di Monreale
Via degli Angeli, 90131, Monreale, Italien

Freitag, 21. April

Tagesetappe: ca. 100 km


Nach dem Frühstück umfassend V&E gemacht, da wir mindestens eine Nacht in Segestas archäologischem Park, unserem nächsten Tagesziel, frei stehen wollen. Doch vorher noch ein "Must-See-Zwischenstop" in Monreale, ca. 12 km von Palermo, um dort einen der berühmtesten Dome der Welt zu besichtigen, einem weiteren UNESCO Weltkulturerbe. Wir haben Glück und bekommen um die Mittagszeit gerade noch den letzten Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Domes. 2 Std für 6€! Ansonsten hätten wir ganz schön weit laufen müssen. Die alte Innenstadt von Monreale ist recht nett und der Dom selbst ein absolutes Kleinod, im Stil etwa vergleichbar mit der Admiralskirche in Palermo, nur um Faktor 5 größer, noch prunkvoller, vollständig mit Mosaiken ausgestattet und absolut atemberaubend. Wirklich ein "Must-See"!

Danach ein spätes Mittagessen im Restaurant "Il Giardino degli Aranchi" mit nettem Ambiente und herrlichem Blick auf Umland, Stadt und Bucht von Palermo. 



CALATAFIMI SEGESTA - Parco Archeologico di Segesta
Strada Provinciale 57 Buseto Palizzolo - Bruca - Pocorobba - Segesta , Calatafimi Segesta, Italien

Noch Freitag, 21. April


Weiter geht es mit der Frieda ins Inland nach Segesta. Eine schöne Tempelanlage und ein Amphitheater aus der Zeit ca. 400 vor Christus (UNESCO Weltkulturerbe) mit grandiosem Blick auf das Umland bis ans Meer. Wir genießen das inzwischen deutlich bessere und wärmere Wetter.

Unser Vorhaben, auf dem Stell-/Parkplatz in der Nähe des archäologischen Parks mit Blick auf die nachts beleuchtete Tempelanlage frei zu übernachten müssen wir leider streichen. Zum einen stehen dort neuerdings eindeutige Verbotsschilder und der Platz dient manchen Idioten u.a. als Abstellplatz für das eine oder andere Autowrack und ist ziemlich unansehnlich. Da möchte man nicht übernachten. Kurzerhand entscheiden wir uns, den Campingplatz "Nausicaa" im ca. 20 km entfernten Castelammare del Golfo anzufahren. 




CASTELLAMMARE DEL GOLFO - Campeggio Nausicaa
Spiaggia Plaia 38, 91014, Castellammare del Golfo, Italy

Noch Freitag, 21. April


Campeggio Nausicaa
Spiaggia Plaia 38, 91014 Castellammare del Golfo

GPS N 38° 1' 30.0", E 12° 52' 46.0"

ACSI-Preis 25€/Nacht + lokale Steuer


Auf dem schönen, schattigen und ok ausgestatteten CP mit eigenem Strandzugang erkunden wir nach Ankunft nur kurz den Strand und die nähere Umgebung und lassen ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein. Für den Fall, dass das Wetter nicht 100% mitspielt, entschließen wir uns, den für den nächsten Tag geplanten Ausflug zu den Thermalquellen von Segesta zu streichen und einfach nur abzuhängen. Muss auch mal sein...


Tag 12
CASTELLAMMARE DEL GOLFO - Stehtag

Samstag, 22. April


Stehtag auf dem CP, Fahrzeuginnenreinigung, Wäsche waschen, abhängen und das Reisetagebuch will auch geschrieben und Fotos wollen sortiert werden.

Das Wetter ist inzwischen eigentlich super, aber es geht eine echt steife Brise mit heftigen Windchill, und man kann es draußen nur ziemlich "eingepackt" längere Zeit aushalten, auch wenn die Sonne scheint. Nachts wird unsere Frieda ordentlich durchrüttelt. Beim Camping erlebt man die Natur eben hautnah.


Tag 13
Nähe SAN VITO LO CAPO - Spiaggia di Santa Margherita
Spiaggia di Santa Margherita, 91010, Italien

Sonntag, 23. April

Tagesetappe: 38 km


Spiaggia Baia Santa Margherita, 
Strada Provinciale, Via dell'Acqua Macari 16, San Vito Lo Capo.

GPS: N 38.125324, E 12.728999


An diesem wunderschönen, überwiegend felsigen Strandabschnitt ist es im Zeitraum Oktober bis April legal, frei direkt am Wasser zu stehen. Erstaunt hat uns auch die Blütenpracht, die an diesem Strand überall zu sehen war. 

Auch wenn diesmal in Italien Wochenende, Feier- und Brückentag zusammengekommen sind und viele Italiener mit Ihren WoMos unterwegs waren, gab es viel Platz für jedermann. Zu anderen Zeiten steht man hier wohl ziemlich alleine. Das Wetter war tagsüber sonnig bei gut 20 Grad, es ging jedoch noch immer ein sehr strammer Wind, der nachts dann noch zulegte und die Übernachtung ziemlich ungemütlich machte. Die Markise haben wir gegen Abend trotz der Sturmsicherungen vorsichtshalber eingefahren. Und das war eine gute Entscheidung, wie die Nacht zeigte, in der es dann auch noch regnete. Andere WoMo-Fahrer mussten nachts raus, um ihre Markisen zu retten. Kein Geschenk bei diesem Wetter! :-(

Wir sind wegen des starken, ungemütlichen Windes nur eine Nacht geblieben. Eigentlich schade, denn es war einfach genial schön hier! Hier muss man einfach Halt machen!




SAN VITO LO CAPO - Campeggio La Pineta
Del Secco 88, 91010, San Vito Lo Capo, Italy

Montag, 24. April

Tages-km: ca. 8 km


Quelle: ACSI, Nr. 2739

Via del Secco 90
91010 San Vito Lo Capo

GPS: 38°10'26"N, 12°44'53"E

Tel. +39 0923621382

Web: https://www.campinglapineta.it/germany/

ACSI-Preis: 21€


La Pineta ist ein netter, durch zahlreiche Pinien schön schattiger, in Meeresnähe gelegener 4* Campingplatz mit zwei schönen, sehr gepflegten Pools und eigenem Restaurant. Der Ort San Vito Lo Capo (ca. 800 m entfernt) ist einer der nördlichsten Punkte Siziliens in einer landschaftlich tollen Umgebung (Berge & Meer & Strand). Ein bunter, kleiner, in der Nebensaison ruhiger Ort mit deutlich nordafrikanischem Einschlag und tollen Restaurants (Couscous!), Cafés und Eisdielen, auch wenn alles inzwischen stark touristisch geprägt und nicht mehr so "ursprünglich authentisch" ist, wie in den meisten Reiseführern angepriesen wird.



Tag 14
Zwischenstop - Grotta Mangiapane
Via Brenta , Custonaci, Italien

Dienstag, 25. April

Tagesetappe: 80 km


Wer rastet, rostet. Wir touren weiter. Erste Etappe ist heute eine prähistorische Grottensiedlung, die bis ca. 1950 regelmäßig bewohnt war und sich mit allem was man zum Leben braucht selbst versorgte. Sämtliche klassischen Handwerksberufe waren in der Siedlung vertreten. 

Gut Erhalten, mit vielen zeitgenössischen Details ausgestattet, mit viel Liebe und Engagement gepflegt und präsentiert. Es wird kein Eintritt verlangt, jedoch um eine Spende gebeten. Sehr sehenswert!

Mit einem großen WoMo ist die Grottensiedlung nicht direkt zu erreichen (keine Parkmöglichkeit, wenn etwas Betrieb ist). Es gibt einen WoMo-Parkplatz im Ort Custonaci (GPS: N 38.09693 E 12.66292). Von dort ist es ein Fußweg von etwa 15 Min.


Zwischenstop - Bergdorf ERICE (Trapani)
Via Capua , Erice, Italien

Noch Dienstag, 25. April


Nach dem Besuch der Grottensiedlung Weiterfahrt nach Trapani zur Talstation der Seilbahn (Funivia) zum Bergdorf Erice. Parkplatz GPS: N 38.024228, E 12.550211, 100 m von der Talstation. Mit der Seilbahn geht es in ca. 15 Minuten steil nach oben zum Bergdorf. Unterwegs sehr schöne Ausblicke auf Trapani und die sichelförmige Bucht, die dem Ort den Namen gegeben hat. Grundsätzlich kann man auch mit dem WoMo über eine landschaftlich wohl sehr schöne, enge, sehr kurvenreiche Straße nach Erice fahren, jedoch gibt es dort kaum Parkflächen für WoMos. Wir waren froh, mit der Seilbahn gekommen zu sein, denn es war recht viel Betrieb, und wir hätten definitiv keinen Parkplatz für unsere Frieda gefunden und somit zurückfahren müssen!

Erice ist ein Bergdorf, gegründet im Altertum, mit engen Gassen und Plätzen mit elaboriertem Steinplattenbelag, mächtige Stadtmauern, 3 Stadttoren, unzählige Kirchen, 2 Burgen. Man hat phantastische Ausblicke auf das Umland. Der Ort ist auch historisch berühmt für seine besonderen, lokalen Patisserien. Inzwischen sehr touristisch geprägt:  zahlreiche Läden, die immer den gleichen Andenkenschrott verkaufen, einige schön hergerichtete, alte Patisseriebäckereien, in denen reichlich Betrieb herrscht. Viele der alten Gebäude scheinen nur teilweise bewohnt zu sein und befinden sich teilweise in einem schlechten bis erbärmlichen Erhaltungszustand. Dennoch ist der Ort definitiv sehenswert, hat viel Charme und ist einen Besichtigungsstop wert. Allerdings scheint mir, dass er in Reiseführern etwas "overhyped" wird. Man sollte deshalb die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, sonst wird man enttäuscht. 




MARSALA - Camping bei Mamma Colette
Contrada Spagnola , Marsala, Italien

Noch Dienstag, 25. April


Quelle: Park4Night

Mamma Colette B&B & Restaurant

66 s Contrada Spagnola, 91025 Marsala

GPS: N 37°50’39.1596” E 12°27’56.4372”

Email: commercialecolette@gmail.com

Tel. +393391739320

Ca. 25€ tuttifrutti, inkl. Frühstück (!)


Nach dem Besuch von Erice ging es Richtung Marsala zu "Mama Colette". Ihr CP liegt 5 km vor Marsala. Mamma Colette ist eine mehrsprachige, 78 jährige und noch immer umtriebige "typisch italienische Mamma" (obwohl eigentlich eine Französin aus der Martinique) und bietet ruhige Stellplätze unter Palmen direkt am Meer und eine echte "Sicilian food experience":  einfache, aber typische und leckere Gerichte mit Produkten aus der Region. Leider war es nichts mit "Schlafen unter Palmen", denn aufgrund des italienischen Nationalfeiertages war viel los und wir bekamen den letzten Stellplatz, ziemlich abseits auf einem weniger schönen, stellenweise leicht schmuddeligen Parkplatz. V&E und sanitäre Anlagen waren "very basic" (Dixis) aber was solls... Dafür entschädigte der Begrüßungswein und das gute Essen bei Mama Colette zu einem äußerst fairen Preis und ihre rührende Fürsorge. Eine echter Charakter, ein Unikat mit großem Herzen! Einen Besuch kann man nur empfehlen.


Tag 15
BERTOLINO, freier Stellplatz Nähe Menfi
Italy

Mittwoch, 26. April

Etappen-km: 85 km


Contrada Bertolino, 92013 Menfi AG

GPS: N 37.543772, E 12.985283


Nach einem wirklich opulenten Frühstück bei Mama Colette (das für uns beide alleine schon den Übernachtungspreis wert war) war ein Stellplatz ohne V&E direkt am Meer, ca. 5 km von Menfi entfernt, mit weißem Sand-/Kieselstrand unser Tagesziel. Ideal für Entspannung und Erholung und für mindestens 2 Übernachtungen geplant. Der Weg führte uns vorbei an den Salinen von Marsala, die bereits seit etwa 2000 Jahren in Betrieb sind. 

Mit dem Freistehen am Meeresufer wurde es aber dann leider nichts. Der Platz ist inzwischen videoüberwacht und das Übernachten ist bei Androhung heftiger Ordnunggelder verboten, und die Polizei kontrolliert abends nach Aussage eines freundlichen Anwohners. Dumm gelaufen und enttäuschend. Wahrscheinlich haben sich wieder einige Camper danebenbenommen. Schade, aber so ist es leider häufig. Tagsüber darf man jedoch dort stehen und auch baden, grillen etc. Nach einem Spaziergang an dem schönen Strand haben wir uns dann entschlossen, den CP "La Palma" in Menfi trotz mäßiger Bewertungen anzufahren, da ansonst in für uns akzeptabler Entfernung keine Alternative zu finden war..



MENFI - Camping La Palma
Via Delle Palme 29, 92013, Menfi, Italy

Noch Mittwoch, 26. April


Auf dem CP "La Palma" werden wir von den Besitzern supernett empfangen und Gina ist wieder einmal der Hit und Kontaktkatalysator und bricht jede Sprachbarriere. Der ordentliche, durch alte Eukalyptusbäume schön schattige CP hat einen direkten Zugang zum Meer und wir buchen uns nach eingehender Besichtigung für 2 Nächte ein. Die negativen Bewertungen in manchen CampingApps können wir definitiv nicht nachvollziehen. Da das Wetter auch super geworden ist (23 Grad, kein Wind mehr) wird auch außen "groß aufgebaut", da wir jetzt hoffen, unsere Zeit endlich überwiegend draußen verbringen zu können. Wir gönnen wir uns Krabben und auch ein paar sehr leckere Austern. 



Tag 16
MENFI - Stehtag

Donnerstag, 27. April


Wie geplant heute ein Stehtag, den wir genießen. Bei unserem ausgedehnten Strandspaziergang überrascht uns Gina durch ständiges Laufen im Wasser, das sie sonst meidet wie der Teufel das Weihwasser (leider kann man hier bei freeontour keine Videos posten). Auf ihre alten Tage wird aus dem wasserscheuen Wesen noch ein richtiger Hund.

Die Vegetation hier in Sizilien ist beeindruckend: die Zitronen an den Bäumen auf dem Nachbargrundstück haben Kindskopfgröße! So etwas habe ich noch nicht gesehen. Wenn nicht ein hoher Zaun dazwischen gewesen wäre hätte ich eine "organisiert".

Abends haben wir den Cadac angeworfen und lecker Schweinekoteletts gegrillt. Das Wetter ist perfekt, uns geht es wirklich gut, so kann es bleiben... ;-) 


Tag 17
PORTO EMPEDOCLE - Area Sosta Camper Punta Piccola / Scala dei Turchi
Via Nereo , Porto Empedocle, Italien

Freitag, 28. April

Tages-km: 67 km


Quelle: Park4Night

21 Via Nereo, 92014 Porto Empedocle

GPS: N 37.289001, E 13.492800

Tel. +393475298525

Kosten: ca. 19€


Bewachter, nachts abgeschlossener Wohnmobilstellplatz direkt am Strand mit V&E und einfachen Toiletten/Duschen. Ideal, da nur etwa 1,5 km Fußweg über den Strand entfernt von der berühmten Scala dei Turchi (Treppe der Türken). 

Bei der außergewöhnlichen Stufenformation handelt es sich nicht etwa um eine menschengemachte Treppe, sondern um einen gigantischen Felsen. Die Scala dei Turchi besteht aus sogenanntem Mergel, einem Sedimentgestein. Wind und Niederschläge haben im Laufe der Zeit jene Stufen in das leuchtendweiße Mergelgestein geschlagen, denen es heute seinen Namen verdankt.

Wir haben uns nach Ankunft auf dem SP am frühen Nachmitag auf den Weg über den Strand zu der Scala dei Turchi gemacht. Der Weg gestaltete sich trotz der überschaubaren Entfernung durch den stellenweise trockenen Sand doch etwas beschwerlicher als erwartet. Das Betreten der Scala dei Turchi ist offenbar seit einiger Zeit verboten und der Zugang über den Strand ist vor der Scala durch Zäune und Warnschilder abgesperrt. Aber das hindert zahlreiche Besucher nicht daran, durch das bei Ebbe nur etwa kniehohe Wasser die Absperrungen auf dem felsigen Untergrund leichtsinniger Weise zu umgehen und die Scala dennoch zu besteigen. Den Aufwand und das Risiko sind wir als stets weisungstreue Deutsch-Franzosen nicht eingegangen und haben das Naturwunder aus der gebotenen Entfernung bestaunt. Auf dem Rückweg zum SP kehrten wir in einer schönen Strandbar ein und haben uns einen Aperol Spritz gegönnt, die Szenerie genossen und neuen Schwung gesammelt. Später im WoMo wurden leckere Tortellini mit selbstgemachter Tomatensauce und grünem Spargel zum Abendessen aufgetischt.


Tag 18
AGRIGENT - Tal der Tempel
Via Angelo Bonfiglio , Agrigent, Italien

Samstag, 29. April

Tagesetappe: 115 km


AGRIGENT - Tal der Tempel

Parkplatz GPS: N 37.28885 E 13.58176 (Porta V)


Ein Besuch im archäologischen Park "Valle dei Templi" bei Agrigent gehört zu den Höhepunkten einer jeden Sizilienreise. Wir haben dafür das ideale Wetter erwischt: nicht zu heiß (ca. 22 Grad) mit angenehmem, leichten Wind. Ins Schwitzen kamen wir trotzdem ordentlich! 

Die Anlage umfasst 1.300 Hektar und ist somit die größte dieser Art in der Welt und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Eigentlich ist der Name "Tal der Tempel" irreführend, da sich die Tempelanlagen auf einer kleinen Hügelkette befinden; der Name rührt daher, dass sie sich jedoch unterhalb der Stadt Agrigent befinden. Ideal ist es, das WoMo auf dem Parkplatz bei Porta V zu parken und mit dem Taxi zum Eingang Porta 1, dem höchsten Punkt der Anlage, zu fahren (3€/Person) und dort die Tickets zu kaufen und die Besichtigung zu beginnen. Dadurch reduziert sich die eigene Laufstrecke auf gut 2 km, meist leicht bergab über die Hügelkette, und macht das Ganze weniger beschwerlich. Ohne Besuch des Museums muss man mit 2-3 Std Besichtigungszeit rechnen.

Der archaölogische Park besteht aus einer Reihe von z.T. hervorragend erhaltenen dorischen Tempeln, die im 5. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurden und die Macht und Reichtum der damaligen griechischen Kolonie Akragas widerspiegeln. 

Sehr sehenswert ist auch der Garten von Kolymbetra (Giardino Kolymbetra) auf dem Gelände, ein bereits seit 2500 Jahren bestehender Garten mit Mandel-, Zitronen- und Orangenbäumen, die im April/Mai alle blühen und betörende Düfte ausströmen.  


ENNA - Villa Gerace Azienda Bio
Contrada Gerace , Enna, Italien

Noch Samstag, 29. April


Quelle: Live2Travel

Agricampeggio Villa Gerace Azienda Bio

Contrada Gerace, 94100 Enna EN

GPS: N 37.468765, E 14.250584

Email: info@agrigerace.com

Web: https://www.agrigerace.com/

Kosten: 25€ Nebensaison tuttifrutti


Stellplatz für 15 Mobile außerhalb von Enna im Hinterland in den Bergen. Überwiegend ebener, teilweise schattiger Platz mit Oliven- Orangen- und Mandarinenhainen.  Hinzu kommen Pool, geräumige, gut ausgestattete Sanitäranlagen, Restaurant und ein Hofladen mit eigenen Bioprodukten. Ideal, um ein paar Tage in toller Umgebung die Seele baumeln und sich verwöhnen zu lassen. Der Besitzer Christoph hat uns in fließendem Deutsch begrüßt und eingewiesen. Die Anlage ist top gepflegt und sauber, das Essen ist super lecker und relativ preiswert (pauschal 30€ für 4 Gänge, inkl. Wein, Wasser, Kaffee etc.). Es hat uns sehr gut gefallen, aber da sich das Wetter leider wieder für kühlere Tage und Regenschauer entschieden hat, haben wir uns trotzdem nur für eine Übernachtung und die Weiterfahrt zu weiteren Besichtigungspunkten entschieden.


Tag 19
PIAZZA AMERINA - Villa Romana del Casale
Strada provinciale Accesso Villa del Casale , Piazza Armerina, Italien

Sonntag, 30. April

Tagesetappe: 60 km


Parkplatz GPS: N 37.36914, E 14.33236 , gebührenpflichtig

Eintritt: 10€/Pers.


Es war gar nicht so einfach, die Villa zu finden, denn unser Navi führte uns wiederholt in die Irre, offenbar aufgrund eines digitalen Kartenfehlers. GoogleMaps mit AndroidAuto konnte das Problem dann für uns fixen. Wir sind jedenfalls ganz schön rumgekommen bis wir die Villa gefunden haben und es wurden deutlich mehr als die geplanten ca. 60 km an diesem Tag. 

Die Villa Romana del Casale ist eine spätrömische Villa urbana in der Nähe der Stadt Piazza Amerina (entstanden wahrscheinlich zwischen 310 und 325 n. Chr). Die Villa ist ein wichtiges Denkmal des römischen Sizilien und berühmt für ihre Bodenmosaiken. 1997 erklärte die UNESCO die Villa Romana del Casale zum Weltkulturerbe. Der Gebäudekomplex der Villa del Casale bedeckt etwa 1,5 Hektar. Es sind heute noch etwa 45 Räume erhalten. Der Boden fast aller Räume des Anwesens ist mit Mosaiken aus farbigen Tesserae bedeckt, die insgesamt eine Fläche von rund 3.500 m² bedecken und aus etwa 120 Millionen einzelnen Steinen bestehen, mehr als in jedem anderen bekannten Gebäude des römischen Reichs.

Das Ganze ist höchst beeindruckend, auch wenn man heute sicher nur einen Abklatsch des ursprünglichen Zustandes besichtigen kann, und man erhält einen guten Eindruck von der Schönheit und dem Prunk, den die Anlage in ihrer besten Zeit ausgestrahlt haben muss.




SAN MICHELE DI GANZARIA - Agritourismo-Camping Gigliotto
San Michele di Ganzaria, 95040, Italien

Noch Sonntag, 30. April


Quelle: ACSI, Nr. 2737

Agritourismo-Camping Gigliotto

SS117 bis km 60, 95040 San Michele di Ganzaria

GPS: 37°17'26"N 14°23'17"E

Tel. +39 0933970898

Web: www.gigliotto.com

Email: gigliotto@gigliotto.com

Kosten: 25€ ACSI-Preis



Nach der eingehenden Besichtigung der römischen Villa ging es weiter zu unserem geplanten Stellplatz. Der Campingplatz mit ca. 15 Stellplätzen befindet sich auf einem Landgut im sizilianischen Hinterland. Hier wird Wein und Öl angebaut und verkauft. Tolle Aussicht, schöner Salzwasser-Pool, Hofladen und ein sehr gutes Restaurant werden angepriesen. Das ist doch genau das, was wir für den heutigen Tag suchten, oder?

Leider waren die guten Stellplätze mit Aussicht bereits belegt, die sanitären Anlagen und die V&E-Einrichtungen ungepflegt, schmutzig und funktionierten nur teilweise (z.B. kein warmes Wasser), und das SP-Gelände war teilweise mit Baumaterial und Bauschutt belegt, so dass der Aufenthalt kein Vergnügen war. Der Zustand der Camper-Anlage entsprach so überhaupt nicht dem Bild des sonstigen Anwesens, das top gepflegt und erstklassig renoviert war. Der Pool war zudem nicht befüllt obwohl er ab Anfang April verfügbar und beheizt sein sollte. Zumindest wird damit geworben. Das Restaurant soll nach Aussage anderer Camper sehr gut und "good value for money" sein, allerdings haben wir das nicht getestet. Wir  entschlossen uns zur Weiterfahrt am nächsten Morgen. Bezahlt haben wir nach einer fairen Diskussion mit dem Betreiber lediglich 15€ für Übernachtung und Strom, was für das Angebot noch ok war.




Tag 20
PUNTA BRACCETTO - Scarabeo Camping
S. Croce Camerina, 97017, Punta Braccetto, Italy

Montag, 1. Mai

Tagesetappe: 80 km


Quelle: ACSI, Nr. 2734

Via dei Canalotti, 97017 Punta Braccetto/Santa Croce Camerina

GPS: 6°49'1"N 14°28'2"E

Tel. +39 0932918096

Web: https://www.campingcard.com/de/italien/sizilien/ragusa/punta-bracetto/scarabeo-camping-111780/

Kosten: 21€ ACSI-Preis


Nach der Pleite des Vortages freuten wir uns auf den kleinen, sehr gepflegten und ruhigen Platz mit vielen Blumen und Grün. Große, abgegrenzte Plätze. Schöner Sandstrand direkt am CP. Privat-Toiletten für jeden Stellplatz. Stilvolle Beleuchtung, tägl. Brötchen-, Fisch- und Gemüse-Service vor Ort.

Wir haben uns hier für zunächst 2 Nächte eingemietet. Wenn das Wetter wieder wärmer und weniger windig werden sollte bleiben wir vielleicht auch länger. 



Tag 21
PUNTA BRACCETTO - Stehtag

Dienstag, 2. Mai


Nachts hat es mehrfach geregnet. Das Wetter war tagsüber durchwachsen, der Himmel wechselnd bewölkt, die Temperaturen wechselhaft (15 - 20 Grad) und ein frischer, wieder zunehmender Wind geht. Die jetzt hohen Wellen am Strand sind ideal für Surfer und machen mächtig Lärm.

Zum Abendessen hab es Spaghetti mit Tomaten und Olivenöl, Knoblauch, Parmesan. Schaunmermal wie sich das Wetter entwickelt. Der nächste Stop ist Noto, eine der Barockstädte Siziliens. Bei Regenwetter macht der Besuch der Stadt jedoch wenig Sinn.


Tag 22
NOTO - Stellplatz Antico Trappeto Agricampeggio (Noto Parking)
Noto , Italien

Mittwoch, 3. Mai

Tagesetappe: 100 km


Quelle: Park4Night

Contrada Faldino – Noto 

GPS: 36.883690, 15.086031

Tel. +39 328 8065260

Email:  info@anticotrappetonoto.it

Kosten: 22€ tuttifrutti


Wir haben relativ lange geschlafen und machen Frieda startklar. Am späten Vormittag sind wir unterwegs nach Noto unserem nächsten Stop mit Kulturprogramm.  Nach einem Bevorratungseinkauf cruisen wir entspannt zu unserem CP für die nächsten beiden Nächte am Rande vom ca. 100 km entfernten Noto, gut die Hälfte der Strecke direkt am durch den erneut starken Wind aufgewühlten Meer entlang.

Eingebettet in einem prächtigen Hain von duftenden Zitronenbäumen bietet das Antico Trappeto Agricampeggio die üblichen Services eines 2-3* CPs.  Die teilweise blühenden Zitronenbäume sind für uns die Schau. Wir stehen mitten drin und haben (erlaubterweise) gleich ein paar Zitronen gepflückt und uns eine richtig leckere Zitronenlimonade bereitet. Das Antico Trappeto  bietet  einen kostenlosen Shuttleservice zum ca. 2 km entfernten, historischen Zentrum von Noto. 

Das Wetter ist am Abend leicht gewittrig gestimmt und die Mücken beginnen uns zu pisacken, weshalb wir uns ins WoMo verziehen. Zu Essen gibt es gegrillte Rindersteaks, frische Bohnen mit Kirschtomaten, Salat und Melone als Nachspeise.



Tag 23
NOTO - Sight-Seeing

Donnerstag, 4. Mai


Noto gehört zu den 7 sizilianischen Spätbarockstädten (wie auch Catania, das wir noch besuchen werden) und wurde 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das heutige Noto entstand ab 1703 ca. 15 km südöstlich vom ursprünglichen Noto Antica, das 1693 durch ein Erdbeben vollständig zerstört wurde. Daraufhin wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks an neuem Ort komplett neu aufgebaut.

Das neue alte Noto ist definitiv ein "Must-See" und die Bezeichnung "Perle des Spätbarocks" ist keinesfalls übertrieben, auch wenn der Prunk im Inneren der Villen und Kirchen nicht mit dem überbordenden Überfluss z.B. der Barocksehenswürdigkeiten in Palermo und Monreale zu vergleichen ist. Aber das ist kein Manko, nur eine Feststellung und nimmt nichts von der außergewöhnlichen Schönheit des Ortskerns, die uns auch bei dem heutigen, sehr wechselhaften Wetter beindruckte. Aufgrund einsetzenden, stärkeren Regens haben wir die Besichtigungstour dann am späten Nachmittag abgebrochen und sind zum CP zurückgekehrt, gerade noch rechtzeitig um dem heftigsten Regen aus dem Weg zu gehen. 

Zum Abendessen gab es frische Ravioli mit Ricottafüllung, Salat und zum Nachtisch eine leckere Melone. Dabei haben wir beschlossen, die optionale Besichtigung von Noto Antica zu streichen und morgen direkt nach Syrakus und weiter nach Catania zu fahren.



Tag 24
CATANIA - Stellplatz Lua Beach
Viale Presidente Kennedy 1, 95121, Catania, Italy

Freitag, 5. Mai

Tagesetappe: ca. 100 km


Quelle: Freeontour

Viale Presidente Kennedy 1, 95121 Catania

GPS: N 37°29’14.01” E 15°5’6.6912”

Tel.  +39 351 541 2425

Kosten: 17€ tuttifrutti


Bis 9 Uhr geschlafen, geduscht, gefrühstückt, V&E gemacht und auf gehts so gegen 11 Uhr entspannt  auf unseren heutigen Trip nach Catania. Auf dem Weg dorthin wollten wir eigentlich einen Zwischenstop im alten, griechischen Syrakus zur Besichtigung einlegen. Wir wollten, um Zeit zu sparen, möglichst bis an die Brücken zur Altstadthalbinsel heranfahren, was uns bei dichtem Verkehr und engen Straßen (nahezu Genua-Verhältnisse!) auch gelungen ist. Jedoch gab es dort keinerlei geeignete Parkmöglichkeiten für ein WoMo und die Straßen wurden zusehens immer enger... :-(

Schweren Herzens haben wir es dann bei den Eindrücken von Syrakus belassen, die wir aus dem Fahrzeug gewinnen konnten, was sich durchaus gelohnt hat, und sind weiter nach Catania gefahren.

Den einfach ausgestatteten, aber sehr schön am Meer (200 m) gelegenen Stellplatz Lua Beach erreichten wir bei bestem Wetter. Wir haben uns einen schönen, halbschattigen Platz unter Palmen gesucht und "groß aufgebaut", da wir mindestens 2 Nächte hier bleiben werden.

Zur Altstadtzentrum von Catania sind es nur knapp 2 km zu Fuß , insofern ist der Platz unschlagbar für Besichtigungen in Catania. Auch Einkaufsmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe vorhanden. Hier kann man es also gut aushalten.

Zum Abendessen gab es Krabben, Oliven, Brot, Joghurt und leckere, frische, sonnengereifte sizilianische Apfelsinen (immer wieder eine Offenbarung im Vergleich zu dem Mist, den man bei uns kaufen kann/muss). Abendausklang mit "Lets Dance" Viertelfinale im TV und Kaffee und Cantuccini. 



Tag 25
CATANIA - Sight-Seeing

Samstag, 6. Mai


Wir sind relativ früh aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück mit einem Taxi in die Altstadt gefahren. Füße schonen! ;-) Catania gehört zu den sogen. Barockstädten Siziliens und besitzt zahllose Sehenswürdigkeiten. Die besonders sehenswerten liegen eng beieinander, und wir haben uns auf diese beschränkt:

  • Cattedrale S. Agatha an der Piazza Duomo
  • Piazza Duomu mit Elefantenbrunnen und diversen anderen Barockgebäuden
  • Porta Uzeda
  • Palazzo Biscari
  • Achilles-Thermen
  • Via Etnae (zahlreiche Barockfassaden)
  • zahlreiche Tagesmärkte
Die Barockbauten in Catania sind oft reicher, größer, elaborierter und kunstvoller ausgeführt als in Noto, obwohl sie meist zu etwas der gleichen Zeit nach dem großen Erdbeben 1693 entstanden sind. Dies ist wohl dem überbordenden Reichtum der Stadt in dieser Periode geschuldet.

Besonders beeindruckt haben uns die Gemüse-, Fleisch- und Fischmärkte, in denen das Angebot nahezu unüberschaubar reichhaltig und sehr preiswert und insbesondere lautstark durch die Marktschreier angepriesen wird. So habe ich mir immer Märkte vorgestellt. Wir haben uns mit frischem Gemüse, verschiedene Orangensorten, Pfefferminze, Lammkoteletts, Schwertfischfilets und einem knappen Kilo Königskrabben reichlich und günstig eingedeckt. Nach Rückkehr zum Stellplatz wurden Schwertfisch und Krabben gegrillt und verspeist. Eine dekadente aber überaus leckere und befriedigende Fressorgie...! :-)

Den Abend haben wir dann entspannt bei Kaffee und Cantuccini und Obst ausklingen lassen und den Ablauf der restlichen Reise festgelegt. Wir wollen wegen verschiedener anderer Termine, die sich inzwischen ergeben haben, spätestens am 17. Mai zuhause sein und mussten deshalb das ursprünglich geplante Programm um ein paar Tage kürzen. Gleichzeitig haben wir beschlossen, dass dies nicht unsere letzte, längere Italienreise sein wird, denn es gibt noch so viel zu sehen. Letztlich werden wir also nichts versäumen.



Tag 26
NATURPARK ETNA - Rifugio Giovannino Sapienza
Via Salvatore Magrì , Nicolosi, Italien

Sonntag, 7. Mai

Tagesetappe: 60 km


GPS: N 37.69903, E 15.00229, auf ca. 2000 m Höhe

Großer, gebührenpflichtiger  Parkplatz (9-20 Uhr) mit Seilbahnstation. Restaurants, Souvenirshops etc. Offizielle Übernachtungsmöglichkeit mit WoMo (autark, ohne V&E), 12€/Nacht. 


Nach einem entspannten Frühstück,den üblichen Vorbereitungen für die Abfahrt und ein paar notwendigen Einkäufen ging es Richtung Etna Naturpark. Erstaunlicherweise treffen wir auf dem Weg in den durchfahrenen Gemeinden auf die bisher schlechtesten Straßen in Sizilien. Trotz "Slalomfahrt" um riesige Schlaglöcher herum werden wir und Frieda ganz schön durchgerüttelt. Die Straßen im Naturpark Etna sind dagegen gut bis sehr gut. Durch zahlreiche Kurven und Serpentinen geht es stetig bergauf auf ca, 2000 m zum Stellplatz Rifugio Giovannino Sapienza (die Momentanverbrauchsanzeige steht die ganze Zeit zwischen 30 und 40 l/100 km). Hier sind jetzt trotz stralendem Sonnenschein lange Hosen, eine warme Jacke und festes Schuhwerk angebracht. Es liegen auch noch Schneereste. 

Zugang zur Ätna-Gipfelregion in 2500 m Höhe erhalten wir mittels Seilbahn. Inzwischen nimmt man 50€/Person für die Fahrt (roundtrip), echt Wucher! Die angebotene Anschlussfahrt mit dem 4x4-Bus buchen wir nicht mit. Dies stellte sich als Fehler heraus. Man kann zwar von der Bergstation der Seilbahn die Region zu Fuß erkunden (z.B. ältere Lavafelder, Nebenkratern, Lavagrotten etc.) jedoch sind die Entfernungen nicht unerheblich, die Wege stellenweise sehr steil (bis 45 Grad!) und der Untergrund weich und bröselig, Für die "Generation Over 65" bei der dünnen Luft definitiv nicht empfehlenswert! Wir haben deshalb recht schnell abgebrochen und sind zurück zum WoMo, was insgesamt vom "Erlebnispotential" her doch etwas enttäuschend war. Ich hatte mir da mehr versprochen. Naja, zumindest haben wir die Hauptkrater aus der Entfernung rauchen gesehen... ;-)

Zugang zu einem der 3 aktiven Hauptkrater auf ca. 3300 m Höhe ist nicht möglich. Durch Bergführer geführte Touren bis ca. 3000 m sind buchbar, teuer und setzen entsprechende Ausrüstung voraus.

Zurück im WoMo haben wir erst mal die Füße hochgelegt, dann lecker gegessen: mit Tunfisch gefüllte Tomaten als Vorspeise, dann Putenschnitzel mit frischen Erbsen (vom Markt in Catania) und Tomatensugo, zum Nachtisch 2 supersaftige, süße Orangen. Bis Einbruch der Dunkelheit hat sich der große Parkplatz vollständig geleert, bis auf etwa 10 WoMos.  Wir genießen das wundschöne, beleuchtete  Panorama von Catania und umliegenden Gemeinden am Fuße des Etna. Ein gigantischer Anblick, dem die Fotos nicht ansatzweise gerecht werden können...



Tag 27
Umfahrung des Etna / Gole di Alcantara in CAMASTRA

Montag, 8. Mai

Tagesetappe: 110 km


Mitten in der Nacht hat uns, ohne vorherige Ankündigung, ein veritabler Sturm mit Starkregen überrascht und mal wieder ordentlich durchgerüttelt. Kein Wunder in dieser exponierten und rauen Lage auf 2000 Meter Höhe. Gott sei Dank war der Spuk gegen Morgen vorbei und es blieb nur sehr wechselhaftes Wetter mit häufigen Regenschauern. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur geplanten Umfahrung des Etnas, etwa in den Grenzen des Etna-Nationalparks ab Rifugio Sapienca nach Süden und dann im Uhrzeigersinn bis in den Nordosten und weiter Richtung Meer zur Alacantara-Schlucht (Gole di Alcantara) zur Besichtigung. Adrano, Bronte und Randazzo liegen auf diesem Weg. Bei schönem Wetter muss diese Tour grandios sein, beim gerade regnerischen Wetter mit stark begrenzter Fernsicht kann man die Schönheit der Landschaft und die Majestät des Etnas stellenweise nur erahnen. Aber man muss das Wetter so nehmen wie es kommt, und wir haben trotzdem viele schöne Eindrücke gewonnen. 

Und auch Abenteuer erlebt: auf dem Weg nach Bronte führt uns unser Navi aus unerklärlichen Gründen in Adrano mitten durch die Altstadt, obwol dies (rückblickend) gar nicht notwendig gewesen wäre. Die Straßen wurden eng, enger, noch enger und dann standen wir an einer Engstelle, an der eine Italienerin auch noch ihren Mercedes bescheuert geparkt hat. Da es nur "vorwärts" gab und "kein zurück" (Einbahnstraße ohne jede Manövrier- oder Wendemöglichkeit) waren Geschick, Mut und die Unterstützung einiger Italiener gefragt. Ohne Scheiß: mehr als 2 cm auf jeder Seite waren da nicht. Nur gut dass 2 Männer die gute Mercedesbesitzerin lautstark im Griff hatten, die kurz vor dem Durchdrehen war, und beim völlig kopflosen Bewegen ihres Wagens fast noch die Frieda angefahren hätte. Dass wir den Verkehr für ca. 15 Minuten zum Stehen gebracht haben wurde von den lokalen Verkehrsteilnehmern gelassen hingenommen. Auch eine weitere Engstelle meisterten wir auf ähnlich abenteuerliche Weise und ergriffen dann, das Navi ignorierend und verfluchend, die Flucht aus der Innenstadt "nach innerem Kompass". War auf den Moment echt aufregend und stressig, aber wir sind ruhig geblieben, und jetzt ist es nur noch eine nette Anekdote (und stärkt das Selbstbewusstsein in der Beherrschung der Frieda).

Die Alcantara-Schlucht erreichten wir danach problemlos. gönnten uns vor der Besichtigung eine Fast-Food-Stärkung und stiegen dann mit dem Lift in die Schlucht ein. Beeindruckende, sehr sehenswerte Felsformationen mit einem informativen kleinen Museum, das die Entstehung der Schlucht und die Besonderheiten der Flora und Fauna mehrsprachig nahebringt.


Gole di Alcantara

SS185, 2, 98030 Motta Camastra

GPS: N 37.87899, E 15.17592

Tel. +390942989061

Geöffnet 9-18 Uhr

Kosten: ab 7€/Pers. inkl. Aufzug


Da das Wetter wieder regnerischer ohne Aussicht auf kurzfristige Besserung wurde verzichteten wir auf das eigentlich geplante, freie Stehen in CATALABIANO am San Marco Free Beach und fuhren den nächsten Campingplatz an, der bei lausigem Wetter doch mehr Komfort und Möglichkeiten bietet.


Quelle: Park4Night

Camping Almoetia Catania

17 Via San Marco
95011 Recanati - San Marco

N 37°48’16.9164” E 15°14’38.76”

30€/Nacht inkl. Strom und lokalen Steuern


Zum Abendessen gab es Lammkotelett (vom Markt in Catania) mit frischen Bohnen. Traumhaft lecker... ;-)




Tag 28
CAPO VATICANO - La Scogliera di Capo Vaticano
Capo Vaticano , Ricadi, Italien

Dienstag, 9. Mai

Etappen-km: 150 km


Quelle: Live2Travel

La Scogliera SNC di Capo Vaticano

Contrada Fine Tono Snc, 89866 Ricadi

GPS: N 38.626456, E 15.829479

Tel. +390963663002

Email: info@villaggiocampinglascogliera.com

Web: https://www.villaggiocampinglascogliera.com/


Heute genießen wir unser letztes Frühstück auf Sizilien, das wir einmal komplett umrundet haben. Das Ende der Tour naht, und es geht heute auf den langen Weg nach Hause. Aber unterwegs gibt es noch so viel zu sehen, und wir haben beschlossen, uns auf 4 Punkte konzentrieren: Capo Vaticano, Pompei, Tivoli bei Rom und Modena. Alles andere sehen wir dann bei der nächsten Italien-Tour, die wir definitiv machen werden!

Zunächst ging es ca. 60 km nach Messina zur Fähre zurück auf das Festland nach Villa San Giovanni. Die Überfahrt verlief reibungslos. Obwohl Wetter und Sicht nach wie vor "mäßig bis besch...eiden" waren, haben wir uns entschlossen, die ca. 90 km zum Capo Vaticano möglichst nah am Meer über die zahlreichennach Berge und Schluchten der kalabrischen Westküste zu nehmen. Man muss das Glück schon zwingen!

Eine sehr kurvenreiche und schöne Strecke mit wunderbaren Panoramen, bei der man mehrfach zwischen die Höhen zwischen 200 und 1000 m wechselt und durch kleine Dörfer tingelt. Frieda schuftet ganz ordentlich, meistert aber alle Herausforderungen mit Bravour. Eine plötzlich unangekündigt und ohne ausgeschilderte Umleitung gesperrte Bergstraße zwingt uns zu etwas "Kurbelei" und zu einem ordentlichen Umweg. Aber ohne diesen Umweg hätten wir so manche schönen Dinge nicht gesehen, und meine Frau hätte ihre lang ersehnten Kaktusableger nicht "gefunden". Also alles gut.

Am Spätnachmittag erreichen wir den CP mit idyllischen Stellplätzen direkt am Strand am Rande des Capo Vaticano ca. 13 km entfernt von Tropea. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, mit Blick auf die Insel Stromboli mit rauchendem Vulkan, an dem man es locker einige Tage aushalten könnte. In Anbetracht des nun zunehmenden Regens und immer schlechter werdender Sicht für uns leider kein wirkliches Vergnügen, aber nicht zu ändern. Wir quartieren uns für 2 Nächte ein, um die Schlechtwetterfront auszusitzen, denn Pompei (unsere nächste Station) bei Regen zu besichtigen wäre definitiv ein Non Starter. Wir machen das Beste draus, und es soll ja besser werden.

Insgesamt sind nur ca. 10 WoMos in der Anlage, die schon arg in die Jahre gekommen ist und dringend einer Renovierung bedürfte. Aber Umfeld und Panorama sind auch schon ohne Sonne unschlagbar und megageil! Da kann man die Unzulänglichkeiten gerne akzeptieren. Was uns nicht gefällt nutzen wir nicht.

Den Tag beschließen wir mit einem leckeren Abendessen: in einer Regenpause gegrillte Hähnchenschenkel mit gegrillten Obergienen und Erdbeeren und Pfirsiche als Nachtisch.


Tag 29
CAPO VATICANO - Stehtag & Strandleben

Mittwoch, 10. Mai


Die Überschrift des Tagebucheintrags ist leider nur zu 50% korrekt. Stehtag ja, aber Strandleben? Definitiv nicht. Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet und lediglich am Vormittag konnte man sich bei längeren Regenpausen draußen aufhalten. Auch die Insel Stromboli ist irgendwo am wolkenverhangenen Horizont verschwunden. Ab Mittag dann Dauerregen. Also hängen wir einfach in der Frieda ab: Schlafen, daddeln am PC/Handy, Lesen, Handarbeiten, etwas TV, Reisetagebuch schreiben. Auch mal gut. Allerdings schon enttäuschend, denn auf einen längeren Aufenthalt hier in dieser traumhaften Umgebung bei saisontypisch bestem Wetter hatten wir uns richtig gefreut. Stattdessen haben wir das schlechteste Wetter unserer Reise. So ist es ein Totalausfall. Ob wir es überleben werden?


Da im Kühlschrank gerade Ebbe ist, besuchten wir abends das Restaurant auf dem CP. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben. Sehr leckeres Essen (große Antipastiplatte, Ravioli mit Lachsfüllung, Pizza Frutti di Mare) und freundliche Bedienung. Wir waren doch tatsächlich die einzigen Gäste und trotzdem wurde der große, holzbefeuerte Pizzaofen nach Anmeldung für 1 Pizza (!) angeworfen. Wer da noch meckert...



Tag 30
POMPEI - Camping Zeus
Villa dei Misteri, 80045, Pompei, Italy

Donnerstag, 11. Mai

Tagesetappe: 420 km


Quelle: Park4Night & ACSI Nr. 2675

Camping Zeus

Via Villa dei Misteri 3, 80045 Pompei

Tel. +390818615320

ACSI-Preis 23€, sonst 29€


Die Nacht verlief ohne Regen und der Morgen weckte uns um 7 Uhr mit Sonnenschein. Nach der Kürzung unseres Urlaubsprogrammes sind heute ein paar Kilometer zu fressen. Schnelles Frühstück, V&E, tanken und schon waren wir unterwegs nach Pompei. Eine landschaftlich wirklich sehr schöne Strecke, teils am Meer, jedoch überwiegend durch/über Berge und Täler über zahllose Brücken und Tunnel, ganz überwiegend Autobahn. Dabei wechseln wir die Höhen zwischen ca. 100 m und 1100 m gleich mehrfach am Tag. Ein dauerndes auf und ab. In Pompei angekommen standen noch Einkäufe für die nächsten Tage an, da Kühlschrank und Vorratsbox durch gähnende Leere Existenzängste verursachten. 


Dann weiter zum CP. Sehr schöner Platz in einem prächtig, mediterran bepflanzten Park am Fuße des Vesuv, inmitten von Orangenbäumen.  Die Sanitären Anlagen sind nagelneu und perfekt. Zum Eingang der Ausgrabungen von Pompeji und des Bahnhofs Circumvesuviana sind es keine 200 m. Einfach ideal für Besuche der archäologischen Stätten, des Vesuvs und der Stadt Neapel. Obwohl noch immer keine Reisesaison ist, ist der Platz fast voll und wir haben einen der letzten Plätze bekommen.


Tag 31
POMPEI - Besichtigung der historischen Ausgrabungen

Freitag, 12. Mai

Für die Besichtigung der Ausgrabungen haben wir uns eine geführte Tour von ca.2,5 Std Dauer gegönnt. Rückblickend ist dies auch dringend zu empfehlen, um wenigstens die Highlights der Anlage sicher zu sehen und im Kontext erklärt zu bekommen. 39€/Person, die gut investiert sind (einfacher Eintritt 18€/Person). Die Tickets haben wir uns am Vorabend online besorgt, und auch das war rückblickend eine blendende Idee, wenn man die Schlangen am Ticketoffice gesehen hat. Gina haben wir übrigens im WoMo gelassen, was ebenfalls eine gute Entscheidung war, denn die Tour wäre für die alte Dame (und uns) bei den Menschenmassen in ungesunden Stress ausgeartet.

Pompeji habe ich schon mal vor knapp 50 Jahren mit meiner Mutter besucht. Die Ausgrabungen sind seither weitergegangen und es entstand eine durchorganisierte touristische Infrastruktur (und auch Kommerzialisierung), die es damals nicht einmal in Ansätzen gab. Auch die Anlage selbst hat an Größe und Erschließung gewonnen und hat wenig mit dem Pompeji von damals zu tun, auch wenn ich mich an einige Highlights von damals noch erinnern kann. In den gut 2 Std haben wir natürlich nur einen Teil der gigantischen Anlage besuchen können, und man könnte hier Tage zubringen und hat immer noch nicht alles Sehenswerte gesehen. Absolut beeindruckend und ein "Must See". Aber wir hatten nach der Führung auch erst einmal genug. Die Füße taten weh und die Menschenmassen sorgten nicht unbedingt für Wohlbefinden. Und wir haben noch immer Vorsaison! In der Haupturlaubszeit und bei dem im Juli/August üblichen sehr heißen Wetter würden wir jedenfalls keinen Besuch hier machen wollen, so bewundernswert Pompeji auch sein mag.

Den Rest des Tages haben wir entspannt im/um das WoMo verbracht. Zum Abendessen gab es Kaninchen in einer Zitronen-Basilikum-Frischkäsesoße mit frischen Bohnen, Tomatensalat und Joghurt als Nachspeise. 



Tag 32
MONTECASSINO - Abbazia di Montecassino
Chiostro dei Benefattori, 03043, Cassino, Italien

Samstag, 13. Mai

Tagesetappe: ca. 260 km


Nachts hat es wieder mehrfach geregnet und das Wetter regnet sich jetzt richtig ein. Heute den Vesuv zu besteigen/zu besuchen wird kein Vergnügen, und sehen wird man auch nicht viel wegen der tiefhängenden Wolken. Deshalb streichen wir den Besuch des Vesuvs und fahren stattdessen zu unserer nächsten Übernachtungsetappe: Tivoli im Nordosten Roms.

Unterwegs besuchen wir etwa auf halber Strecke die Abtei Montecassino. Die Abtei ist eines der zwei größten Klöster Italiens, ein Nationalheiligtum, wurde im 6. Jahrhundert vom Heiligen Benedikt gestiftet, ist noch heute das Zentrum des Benediktinerordens und auch seine Begräbnisstelle. 

Der Berg Montecassino war im 2. Weltkrieg Bestandteil der 161 km langen deutschen Gustav-Linie, die den Vorstoß der Alliierten in das Landesinnere Italiens aufhalten sollte und wurde zu einem zentralen Ort einer der größten und opferreichsten Schlachten des 2. Weltkrieges. 55.000 alliierte und 20.000 deutsche Soldaten verloren dort ihr Leben. 1944 wurde das Kloster von der alliierten Luftwaffe bombardiert, obwohl sich zu keinem Zeitpunkt deutschen Soldaten in der Anlage befanden, und vollständig zerstört (insges. zum 4. Mal in seiner langen Geschichte), um nicht zu sagen "ausgelöscht". Erst nach der Zerstörung gruben sich Wehrmachtskräfte in den Ruinen ein. 

Nach dem Krieg wurde es nach den erhaltenen Originalplänen innerhalb von 10 Jahren wieder aufgebaut - im Zustand/Stilgemisch des 18. Jahrhunderts - und 1966 fertiggestellt bzw. geweiht. Es führt eine schöne, kurvenreiche Straße nach oben, die sagenhafte Ausblicke auf Täler und Berge der Abruzzen ermöglicht (wenn die Wolken es erlauben) und es wird offensichtlich, warum der Berg Montecassino eine so entscheidende militärische Bedeutung im 2. Weltkrieg hatte.

Das Kloster ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch wenn es nicht "alt" im klassischen Sinne ist, hat es doch eine enorme kulturelle und religiöse Bedeutung und Strahlkraft. Man hat die Gelegenheit, das Bauwerk im Zustand des 18. Jahrhunderts zu bewundern, so als wäre man zu diesem Zeitpunkt dort gewesen. Aufregend...

Nach einer Hühnerbrühe mit Ei im WoMo zum Aufwärmen geht es weiter zum ausgewählten Stellplatz in Tivoli. Natürlich regent es unterwegs...


TIVOLI - Stellplatz "Il Sogno"
Strada della Cacciavilla , Tivoli, Italien

Noch Samstag, 13. Mai


Quelle: Park4Night

"Il Sogno", 8b Strada della Cacciavilla, 00019 Tivoli

GPS: N 41.971870, E 12.784320

Tel. +393472769219

Email: goldenkey65@gmail.com

Kosten: 17€, Strom 3€


Privater, sehr gepflegter Stellplatz. Eingezäunter und bewachter Rasenplatz, mit sehr sauberen und rationellen V&E-Leistungen. Ruhige Lage mitten im Grünen mit Strom, Duschen, Waschbecken und Mülltonnen. Ausgezeichneter strategischer Punkt, um Tivoli, Villa Adriana und Villa d'Este zu besuchen. Nettes und hilfsbereites Betreiberpaar (sie ist eine Schweizerin), selbst Camper. Etwas schmale Zufahrtsstraße mit teilweise überhängenden Bäumen/in die Straße hineinragenden Sträuchern, aber mit etwas Vorsicht und Geschick durch WoMos bis 7,50 m Länge und 3,30 m Höhe zu bewältigen.

Nach Ankunft hatten wir gerade noch Zeit für ein Schwätzchen und das Aufkeilen des Fahrzeugs bevor wieder Dauerregen einsetzte. Mal sehen, wie das Wetter morgen früh aussieht, und ob unser geplantes Kulturprogramm (eine Besichtigung der Villa Adriana und der Villa d`Este, beides große Außenanlagen) und eine weitere Nacht Aufenthalt auf "Il Sogno" Sinn machen. Ansonsten setzen wir unsere Heimreise fort und sind einen Tag früher zu Hause.


Tag 33
MODENA - Camper Club Mutina
Modena , Italien

Sonntag, 14. Mai

Etappen-km: 420 km


Quelle: Park4Night

Camper Club Mutina

S.da Collegarola 76/A 41126 MODENA

GPS: N 44° 36′ 49″, E 10° 56′ 40″

Tel. +39335427561

Kosten: 20€ tuttifrutti, 5€ nur V&E

Web: https://www.camperclubmutina.it/wpdemo1/

Email: info@camperclubmutina.it


Wie befürchtet hat es die ganze Nacht hindurch geregnet. Beim Frühstück haben wir uns entschlossen, die geplanten Villenbesichtigungen abzublasen, denn eine Wetterbesserung war nicht wirklich in Sicht, und im Regen durch die Gegend zu stapfen ist nicht unser Ding. Also geht es heute direkt nach Modena weiter und wir werden einen Tag früher zuhause sein (oder auch nicht, wenn uns noch etwas Tolles einfällt und das Wetter es anbietet). 

Eine Regenpause wird genutzt, um  das Fahrzeug reisefertig zu machen, und dann geht es  los. Das Navi meint "Warum auf dem bekannten Weg zur Hauptstraße zurückkehren? Wir nehmen einfach eine Abkürzung!" Naja, die vom Navi gewählte Straße war schon sehr eng - in etwa Friedabreite ;-) - und man musste schon zwischen überhängenden Bäumen und in die Straße hineinragenden Sträuchern im Schritttempo geschickt durchzirkeln, aber das Vertrauen in das Navi blieb anfänglich bestehen! Es weiß doch ganz genau, wie lang, breit und hoch unser WoMo ist! Dann kam eine scharfe Rechtskurve und vor uns baute sich eine alte, schmale Steinbrücke auf, vielleicht gut 2 Meter breit, aber auf jeden Fall zu schmal. Da geht es definitiv nicht weiter! Ein déja vu (Genua, Adrano...)! Und ob diese Brücke 4 t Fahrzeuggewicht aushält? Eine Wette würde ich da nicht abschließen wollen!

Gott sei Dank war an der Kurve ein abzweigender, abschüssiger, ausgewaschener Feldweg mit sehr tiefen Schlaglöchern und gegenüber eine schmale Uferböschung des Bachlaufes über den die Brücke führt, und wir versuchten, die Frieda zentimeterweise zu wenden. Es dauerte vielleicht 20 Minuten und bedurfte etlichen, millimetergenauen Hin-und-Hers und unerschütterliches  Vertrauen in die Stabilität der Uferböschung (an etwas muss der Mensch schließlich glauben), bis Frieda endlich in die andere Richtung schaute! Das Automatikgetriebe wurden ganz schön heiß und war kurz vor dem Abschalten, und die Traktionshilfe hat sich bewährt. Abenteuer und Herausforderungen müssen aber offensichtlich sein...

Dann ging es auf dem bekannten Weg zurück und der Rest der Tagesreise nach Modena war entspannt und ereignislos. Dass es unterwegs zeitweise wie aus Eimern regnete bedarf wahrscheinlich keiner besonderen Erwähnung... ;-)

Unser Stellplatz in Modena ist sehr gut ausgestattet, sehr sauber und ist in sehr ruhiger Lage. Besser als so mancher Campingplatz und braucht "deutsche Maßstäbe" nicht zu fürchten. Nach einem leckeren Abendessen (Schweinekotelett á la Napoli mit frischen grünen Bohnen, Friséesalat mit viel Knoblauch, als Nachtisch Brotkuchen) schließen wir den Abend mit Kaffee, Nachrichten, Terra-X und Tatort im TV entspannt ab. Übrigens: es regnet gerade wieder...











Tag 34
Obergriesbach, Deutschland
Obergriesbach , Deutschland

Montag, 15. Mai

Tagesetappe: 560 km


Nach V&E, Tanken und Einkauf von italienischen Spezialitäten und Leckereien für zuhause machen wir uns bei gebessertem Wetter auf den Weg in Richtung Brenner-Pass. Unterwegs erfahren wir aus dem Radio von den schweren Überschwemmungen in der Emilia Romagna und in der Po-Ebene, denen wir offenbar gerade noch rechtzeitig entgangen sind. 

Unser nächster Übernachtungsstop war im südtiroler Steinegg geplant. Ein einfacher, privater Stellplatz auf einem Bergbauernhof abseits der Autobahn mit einem angeblich herrlichen Blick über die Berge. Ein vorsorglicher Anruf dort ergab leider, dass durch den Dauerregen der letzten Tage die Böden so stark aufgeweicht sind, dass große Wohnmobile an den vorgesehenen Übernachtungsplätzen nicht abgestellt werden können und die Fernsicht wegen Wolken auch weiterhin zwischen "Null" und "sehr mäßig" schwankt. Eine Unterbringung wäre nur auf dem Hof selbst neben einer Scheune ohne Aussicht möglich. Da wir verkehrstechnisch sehr gut vorangekommen sind, entscheiden wir uns, die Alpenübernachtung zu streichen und direkt nach Hause durchzufahren. Die Regenschauer unterwegs registrieren wir schon gar nicht mehr. Wir erreichen unser Zuhause gegen 19:30 Uhr.


Damit endet nach 34 Tour-Tagen ein trotz des für die Jahreszeit unüblichen, streckenweise ungewöhnlich wechselhaften bzw. regnerischen und zu kühlen Wetters ein sehr schöner Italien-Road-Trip, den wir nicht missen möchten. Ein umfassendes Resümee wird im folgenden Beitrag gezogen.  


Resümee unseres Sizilien/Italien Road Trips

Im Folgenden die aus unserer Sicht wichtigsten Fakten und Erfahrungen unserer Reise:


  • Wir haben 5233 km in 34 Tagen hinter uns gebracht. Das sind im Schnitt 154 km/Tag und ganz entspannt zu schaffen.
  • Für Kaffeetrinker: Senseo Kaffee Pads sind in Italien kaum gebräuchlich und im Süden Italiens praktisch unbekannt und nicht zu bekommen. Also hinreichenden Vorrat bunkern!
  • Der Straßenzustand auf Sizilien ist aus unserer Sicht überraschend gut, jedoch gibt es auch grottenschlechte Abschnitte, die mit dem WoMo nur im Schritttempos zu befahren sind. Aber auch auf den bestens ausgebauten Straßen/Autobahnen muss jederzeit mit einzelnen, überraschend auftretenden, tiefen Schlaglöchern gerechnet werden.
  • Der Fahrstil der Italiener ist "gewöhnungsbedürftig", besonders südlich von Neapel: Geschwindigkeitsbegrenzungen/Verkehrsregeln haben offenbar nur Empfehlungscharakter. Man muss mit Allem rechnen, so wie es auch die Italiener selbst tun, nicht zögern sondern bestimmt und berechenbar handeln, dann klappt alles. Auf WoMos wird nach unserer Erfahrung durchaus Rücksicht genommen, jedoch muss man immer auf Scooter/Motorräder achten, die zwar meist gekonnt, aber immer mit sehr hohem Gefährdungsrisiko unterwegs sind.
  • AdBlue in Kanistern ist im Süden an Tankstellen nicht immer erhältlich und ziemlich teuer (2,50 - 3,50€/Liter). AdBlue Tanksäulen sind selten, aber preiswert (ca. 1,30€/Liter). Gelegenheiten nutzen! Die Dieselkosten (Self-Service) bewegten sich bei unserer Reise zwischen 1,55 - 1,70€. Viele Tankstellen bieten Tanksäulen mit Tankwartservice an, der mit ca. 0,22 €/Liter extra zu bezahlen ist. Immer schauen, an welcher Säule man vorfährt!
  • Auf Provinzialstraßen (SP) sollte man sich nicht 100% auf korrekte Führung des Navis an Hand von Breite, Länge, Höhe des WoMos verlassen. Die IGo-Navi-Karten unseres Navis hatten trotz aktuellster Version in abgelegeneren Gegenden offenbar nicht selten Digitalisierungsfehler oder waren ungenau/unzuverlässig. Unser Navi neigte gelegentlich dazu, unnötigerweise durch enge Innenstädte zu führen. Streckenübersicht konsultieren!
  • Es wird viel über Trickbetrüger und Einbrüche in WoMos in Italien berichtet. Wir haben keinerlei negative Erfahrungen gemacht und uns jederzeit völlig sicher gefühlt, auch beim Freistehen in abgelegenen Gegenden.
  • Der Qualitätsstandard der CP/SP ist sehr unterschiedlich. Die Sterneanzahl ist nicht mit Deutschland zu vergleichen und nicht immer aussagekräftig. Die Einrichtungen sind gelegentlich ungepflegt bis schmutzig, aber "richtig eklig" war es eigentlich auch in extremeren Fällen nicht. Die CP/SP-Betreiber waren bei uns immer sehr freundlich und sehr hilfsbereit.
  • Die Vermüllung der Umwelt in Italien ist ein oft angesprochenes Problem. Nach unserer Erfahrung ist das Problem stellenweise deutlich sichtbar, insgesamt jedoch weit weniger ausgeprägt als viele Reiseführer und Kommentare/Beiträge in Foren vermuten lassen.
  • In der Vorsaison (April/Mai) ist nach unserer Erfahrung keine Anmeldung/Reservierung auf CP/SP notwendig, wenn man bis etwa 16 Uhr ankommt. Kommt man später, kann es im Einzelfall an touristischen Hotspots auch in der Vorsaison schon mal knapp werden.

Tag 1
OBERGRIESBACH, Deutschland
Obergriesbach, 86573, Obergriesbach, Deutschland
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297,9 km 3 Std.
Camping Rania, ZILLIS-REISCHEN, Schweiz
Camping Rania, 7432 Zillis, Switzerland
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Tag 2
333,7 km 3 Std. 28 Min.
GENUA - Camping Villa Doria, Via Al Campeggio Villa Doria
Via Al Campeggio Villa Doria, 15, 16156 Genova GE, Italy
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Tag 3
440,4 km 4 Std. 13 Min.
LUGNANO IN TEVERINA, Stellplatz
Lugnano in Teverina, 05020, Italien
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Tag 4
444,1 km 4 Std. 26 Min.
Il Tiglio B&B Rural House, PADULA
Padula, Italien
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Tag 5
336,3 km 3 Std. 32 Min.
Sosta Camper Trinacera, TERME VIGLIATORE (Sizilien)
Terme Vigliatore, 98050, Italien
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Tag 6
6,8 km 40 Min.
CEFALÚ - Camping Costa Ponente
Strada statale 113 Settentrionale Sicula , Cefalù, Italien
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Tag 7
CEFALÚ - Stehtag/Besichtigungen

Montag, 17. April

Wir haben lange geschlafen und gut gefrühstückt. Im WoMo ;-).

Danach ging es mit dem Bus direkt vor dem CP aus nach Cefalu. Anfänglich war uns das Wetter gewogen und einer Besichtigungstour durch die nette Altstadt stand nichts entgegen. Beeindruckend war die Kathedrale und deren kleines Museum. Immer wieder erstaunen die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen früherer Jahrhunderte, egal ob es sich um Baukunst, Silber- und Goldschmiedekunst, Stickereien oder Malereien handelt. Viel dieses handwerklichen Könnens ist heute leider ausgestorben bzw. muss neu erlernt werden. 

Zweifellos, Cefalu hat Charme, aber ist doch inzwischen in der Altstadt deutlich (aber noch erträglich) touristisch geprägt und wird in Reiseführern etwas "overhyped". Einfach gigantisch ist natürlich der Blick aus der Ferne auf die am Fuße eines senkrechten Felsens klebende Stadt. Alleine das ist einen Besuch wert.

Nach einem späten Mittagessen in einem kleinen Restaurant ging es auf die Suche nach etwas sehr Praktischem, einem Woll- und Kurzwarenladen. Nachschub für die handarbeitende Frau musste her, hat das bisher mediocre Wetter doch die Handarbeitsvorräte für die Reise dahinschmelzen lassen. Wie sich herausstellte, ist auf die Sortimentsbeschreibung bei Geschäften in Google Maps nicht unbedingt Verlass. Naja, zumindest haben wir die Knöpfe zur Komplettierung einer im Reiseverlauf entstandenen, wärmenden Wolljacke gefunden. :-) Dann hatte uns das für die Jahreszeit zu kalte und regnerische Wetter wieder, und es wurde Zeit für die Busfahrt zurück zum CP. Gina hat den ganzen Tag gut mitgemacht, war aber absolut platt am Abend. Und wieder ein gemütlicher Abend im WoMo, diesmal mit der "Höhle der Löwen". Urlaub auf Sizilien ist OK, aber ohne "HdL" geht's dann doch nicht. ;-)

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Tag 8
48,0 km 41 Min.
CASTELBUONO - Altes Bergdorf mit Stellplatz
Castelbuono , Italien
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Tag 9
120,6 km 1 Std. 23 Min.
PALERMO - Freesbee Parking (Camperpark Idea Vacanze)
Via Imperatore Federico 116, 90143, Palermo, Italy
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Tag 10
PALERMO - Sight-Seeing

Donnerstag, 20. April


Steh- und Besichtigungstag.

Übernachtung auf dem Stellplatz.


Wir haben uns relativ früh mit dem Bus in das historische Zentrum der Stadt aufgemacht und das wohl klassische "1-Tages-Touristenprogramm" abgespult. Fast alle unten genannten Sehenswürdigkeiten sind fußläufig gut zu erreichen und nicht weit voneinander entfernt. Wir haben gut 15.000 Schritte gemacht, und Frau und Gina haben überraschend gut durchgehalten. Das freut!

Wenn man so durch die Altstadt tigert kann man nachvollziehen, das Palermo vor etwa 200 Jahren die angeblich prunkvollste Stadt Europas gewesen sein soll. Dann folgte der durch politische, wirtschaftliche und kriegerische Wirren und lähmende Mafiaeinflüsse verursachte Bedeutungsverlust mit langanhaltendem Niedergang und Verfall der Stadt. Viele ehemals prunkvolle Gebäude befinden sich in einem erbärmlichen Zustand. Erst seit einigen Jahren erfolgt ein Umdenken und Wiederaufbau, und es gibt unzählige Baustellen, an denen repariert, renoviert und restauriert wird. Aber das wird noch Jahre dauern. Dennoch ist Palermo definitiv eine Reise wert, hat Charme und es gibt zahlreiche einmalige Schätze, die zu den schönsten Dingen gehören, die diese Welt zu bieten hat und die zu Recht zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. 

Zu Mittag gegessen haben wir in einem kleinen Straßenbistro (Pesce fritti, Pasta). Kein besonderes, kulinarisches Erlebnis, aber hat satt gemacht und war relativ preiswert. ;-)

Die geplante Rückfahrt mit dem Bus zum Stellplatz war etwas abenteuerlich, denn einige gem. ÖffiApp offizielle Haltestellen der Linie 107 gab es offenbar nicht mehr und ein Zeitplan war auch nicht zu erkennen. Wir sind mehrere angebliche Haltestellen angelaufen aber mit Bus war nix. Na denn, dann eben Taxi. Und kaum kam das Taxi kam auch schon der Bus. Dumm gelaufen, hat uns aber nicht sonderlich aufgeregt. Und Taxi war nach dem langen Tag eben doch bequemer, und die knapp 20€ war es uns wert... ;-)


Was haben wir alles gesehen?

  • Das Altstadtviertel Kalsa, ältestes Viertel Palermos
  • Kathedrale Maria Santissima Assunta, ein Must-See!
  • Piazza Pretoria & Fontana Pretoria
  • Quattro Canti
  • Chiesa di San Giuseppe
  • Mercato di Capo (Bauernmarkt von Palermo), zumindest dessen Reste nach Ende des Hauptgeschäftstreibens
  • Teatro Massimo, größtes Opernhaus Italiens und eines der größten Europas
  • Die Kirchen San Cataldo & La Martorana (Admiralskirche), nebeneinader an der Piazza Bellini 
  • Palazzo dei Normanni (Palazzo Reale) mit Cappella Palatina, an der Piazza Indipendenza
  • Chiesa del Gesu


Zeitlich nicht mehr geschafft haben wir leider die Catacombe dei Cappuccini (Kapuzienergruft), eigentlich ein Must-See in der Klosterkirche Santa Maria della Pace. Eine der bekanntesten Grablegen der Welt mit 2063 natürlichen Mumien in voller Bekleidung. Also müssen wir wohl doch nochmal nach Sizilien kommen...

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Tag 11
29,5 km 30 Min.
Zwischenstop: Duomo di Monreale
Via degli Angeli, 90131, Monreale, Italien
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98,6 km 1 Std. 25 Min.
CALATAFIMI SEGESTA - Parco Archeologico di Segesta
Strada Provinciale 57 Buseto Palizzolo - Bruca - Pocorobba - Segesta , Calatafimi Segesta, Italien
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11,2 km 26 Min.
CASTELLAMMARE DEL GOLFO - Campeggio Nausicaa
Spiaggia Plaia 38, 91014, Castellammare del Golfo, Italy
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Tag 12
CASTELLAMMARE DEL GOLFO - Stehtag

Samstag, 22. April


Stehtag auf dem CP, Fahrzeuginnenreinigung, Wäsche waschen, abhängen und das Reisetagebuch will auch geschrieben und Fotos wollen sortiert werden.

Das Wetter ist inzwischen eigentlich super, aber es geht eine echt steife Brise mit heftigen Windchill, und man kann es draußen nur ziemlich "eingepackt" längere Zeit aushalten, auch wenn die Sonne scheint. Nachts wird unsere Frieda ordentlich durchrüttelt. Beim Camping erlebt man die Natur eben hautnah.

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Tag 13
59,3 km 56 Min.
Nähe SAN VITO LO CAPO - Spiaggia di Santa Margherita
Spiaggia di Santa Margherita, 91010, Italien
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20,9 km 20 Min.
SAN VITO LO CAPO - Campeggio La Pineta
Del Secco 88, 91010, San Vito Lo Capo, Italy
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Tag 14
36,6 km 52 Min.
Zwischenstop - Grotta Mangiapane
Via Brenta , Custonaci, Italien
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7,4 km 17 Min.
Zwischenstop - Bergdorf ERICE (Trapani)
Via Capua , Erice, Italien
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16,9 km 39 Min.
MARSALA - Camping bei Mamma Colette
Contrada Spagnola , Marsala, Italien
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Tag 15
17,9 km 28 Min.
BERTOLINO, freier Stellplatz Nähe Menfi
Italy
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27,0 km 30 Min.
MENFI - Camping La Palma
Via Delle Palme 29, 92013, Menfi, Italy
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Tag 16
MENFI - Stehtag

Donnerstag, 27. April


Wie geplant heute ein Stehtag, den wir genießen. Bei unserem ausgedehnten Strandspaziergang überrascht uns Gina durch ständiges Laufen im Wasser, das sie sonst meidet wie der Teufel das Weihwasser (leider kann man hier bei freeontour keine Videos posten). Auf ihre alten Tage wird aus dem wasserscheuen Wesen noch ein richtiger Hund.

Die Vegetation hier in Sizilien ist beeindruckend: die Zitronen an den Bäumen auf dem Nachbargrundstück haben Kindskopfgröße! So etwas habe ich noch nicht gesehen. Wenn nicht ein hoher Zaun dazwischen gewesen wäre hätte ich eine "organisiert".

Abends haben wir den Cadac angeworfen und lecker Schweinekoteletts gegrillt. Das Wetter ist perfekt, uns geht es wirklich gut, so kann es bleiben... ;-) 

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Tag 17
75,9 km 1 Std. 19 Min.
PORTO EMPEDOCLE - Area Sosta Camper Punta Piccola / Scala dei Turchi
Via Nereo , Porto Empedocle, Italien
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Tag 18
7,2 km 12 Min.
AGRIGENT - Tal der Tempel
Via Angelo Bonfiglio , Agrigent, Italien
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75,3 km 1 Std. 2 Min.
ENNA - Villa Gerace Azienda Bio
Contrada Gerace , Enna, Italien
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Tag 19
13,1 km 14 Min.
PIAZZA AMERINA - Villa Romana del Casale
Strada provinciale Accesso Villa del Casale , Piazza Armerina, Italien
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87,5 km 1 Std. 3 Min.
SAN MICHELE DI GANZARIA - Agritourismo-Camping Gigliotto
San Michele di Ganzaria, 95040, Italien
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Tag 20
27,9 km 28 Min.
PUNTA BRACCETTO - Scarabeo Camping
S. Croce Camerina, 97017, Punta Braccetto, Italy
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Tag 21
PUNTA BRACCETTO - Stehtag

Dienstag, 2. Mai


Nachts hat es mehrfach geregnet. Das Wetter war tagsüber durchwachsen, der Himmel wechselnd bewölkt, die Temperaturen wechselhaft (15 - 20 Grad) und ein frischer, wieder zunehmender Wind geht. Die jetzt hohen Wellen am Strand sind ideal für Surfer und machen mächtig Lärm.

Zum Abendessen hab es Spaghetti mit Tomaten und Olivenöl, Knoblauch, Parmesan. Schaunmermal wie sich das Wetter entwickelt. Der nächste Stop ist Noto, eine der Barockstädte Siziliens. Bei Regenwetter macht der Besuch der Stadt jedoch wenig Sinn.

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Tag 22
23,0 km 24 Min.
NOTO - Stellplatz Antico Trappeto Agricampeggio (Noto Parking)
Noto , Italien
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Tag 23
NOTO - Sight-Seeing

Donnerstag, 4. Mai


Noto gehört zu den 7 sizilianischen Spätbarockstädten (wie auch Catania, das wir noch besuchen werden) und wurde 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das heutige Noto entstand ab 1703 ca. 15 km südöstlich vom ursprünglichen Noto Antica, das 1693 durch ein Erdbeben vollständig zerstört wurde. Daraufhin wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks an neuem Ort komplett neu aufgebaut.

Das neue alte Noto ist definitiv ein "Must-See" und die Bezeichnung "Perle des Spätbarocks" ist keinesfalls übertrieben, auch wenn der Prunk im Inneren der Villen und Kirchen nicht mit dem überbordenden Überfluss z.B. der Barocksehenswürdigkeiten in Palermo und Monreale zu vergleichen ist. Aber das ist kein Manko, nur eine Feststellung und nimmt nichts von der außergewöhnlichen Schönheit des Ortskerns, die uns auch bei dem heutigen, sehr wechselhaften Wetter beindruckte. Aufgrund einsetzenden, stärkeren Regens haben wir die Besichtigungstour dann am späten Nachmittag abgebrochen und sind zum CP zurückgekehrt, gerade noch rechtzeitig um dem heftigsten Regen aus dem Weg zu gehen. 

Zum Abendessen gab es frische Ravioli mit Ricottafüllung, Salat und zum Nachtisch eine leckere Melone. Dabei haben wir beschlossen, die optionale Besichtigung von Noto Antica zu streichen und morgen direkt nach Syrakus und weiter nach Catania zu fahren.


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Tag 24
75,3 km 1 Std. 4 Min.
CATANIA - Stellplatz Lua Beach
Viale Presidente Kennedy 1, 95121, Catania, Italy
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Tag 25
CATANIA - Sight-Seeing

Samstag, 6. Mai


Wir sind relativ früh aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück mit einem Taxi in die Altstadt gefahren. Füße schonen! ;-) Catania gehört zu den sogen. Barockstädten Siziliens und besitzt zahllose Sehenswürdigkeiten. Die besonders sehenswerten liegen eng beieinander, und wir haben uns auf diese beschränkt:

  • Cattedrale S. Agatha an der Piazza Duomo
  • Piazza Duomu mit Elefantenbrunnen und diversen anderen Barockgebäuden
  • Porta Uzeda
  • Palazzo Biscari
  • Achilles-Thermen
  • Via Etnae (zahlreiche Barockfassaden)
  • zahlreiche Tagesmärkte
Die Barockbauten in Catania sind oft reicher, größer, elaborierter und kunstvoller ausgeführt als in Noto, obwohl sie meist zu etwas der gleichen Zeit nach dem großen Erdbeben 1693 entstanden sind. Dies ist wohl dem überbordenden Reichtum der Stadt in dieser Periode geschuldet.

Besonders beeindruckt haben uns die Gemüse-, Fleisch- und Fischmärkte, in denen das Angebot nahezu unüberschaubar reichhaltig und sehr preiswert und insbesondere lautstark durch die Marktschreier angepriesen wird. So habe ich mir immer Märkte vorgestellt. Wir haben uns mit frischem Gemüse, verschiedene Orangensorten, Pfefferminze, Lammkoteletts, Schwertfischfilets und einem knappen Kilo Königskrabben reichlich und günstig eingedeckt. Nach Rückkehr zum Stellplatz wurden Schwertfisch und Krabben gegrillt und verspeist. Eine dekadente aber überaus leckere und befriedigende Fressorgie...! :-)

Den Abend haben wir dann entspannt bei Kaffee und Cantuccini und Obst ausklingen lassen und den Ablauf der restlichen Reise festgelegt. Wir wollen wegen verschiedener anderer Termine, die sich inzwischen ergeben haben, spätestens am 17. Mai zuhause sein und mussten deshalb das ursprünglich geplante Programm um ein paar Tage kürzen. Gleichzeitig haben wir beschlossen, dass dies nicht unsere letzte, längere Italienreise sein wird, denn es gibt noch so viel zu sehen. Letztlich werden wir also nichts versäumen.


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Tag 26
79,4 km 1 Std. 9 Min.
NATURPARK ETNA - Rifugio Giovannino Sapienza
Via Salvatore Magrì , Nicolosi, Italien
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Tag 27
Umfahrung des Etna / Gole di Alcantara in CAMASTRA

Montag, 8. Mai

Tagesetappe: 110 km


Mitten in der Nacht hat uns, ohne vorherige Ankündigung, ein veritabler Sturm mit Starkregen überrascht und mal wieder ordentlich durchgerüttelt. Kein Wunder in dieser exponierten und rauen Lage auf 2000 Meter Höhe. Gott sei Dank war der Spuk gegen Morgen vorbei und es blieb nur sehr wechselhaftes Wetter mit häufigen Regenschauern. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur geplanten Umfahrung des Etnas, etwa in den Grenzen des Etna-Nationalparks ab Rifugio Sapienca nach Süden und dann im Uhrzeigersinn bis in den Nordosten und weiter Richtung Meer zur Alacantara-Schlucht (Gole di Alcantara) zur Besichtigung. Adrano, Bronte und Randazzo liegen auf diesem Weg. Bei schönem Wetter muss diese Tour grandios sein, beim gerade regnerischen Wetter mit stark begrenzter Fernsicht kann man die Schönheit der Landschaft und die Majestät des Etnas stellenweise nur erahnen. Aber man muss das Wetter so nehmen wie es kommt, und wir haben trotzdem viele schöne Eindrücke gewonnen. 

Und auch Abenteuer erlebt: auf dem Weg nach Bronte führt uns unser Navi aus unerklärlichen Gründen in Adrano mitten durch die Altstadt, obwol dies (rückblickend) gar nicht notwendig gewesen wäre. Die Straßen wurden eng, enger, noch enger und dann standen wir an einer Engstelle, an der eine Italienerin auch noch ihren Mercedes bescheuert geparkt hat. Da es nur "vorwärts" gab und "kein zurück" (Einbahnstraße ohne jede Manövrier- oder Wendemöglichkeit) waren Geschick, Mut und die Unterstützung einiger Italiener gefragt. Ohne Scheiß: mehr als 2 cm auf jeder Seite waren da nicht. Nur gut dass 2 Männer die gute Mercedesbesitzerin lautstark im Griff hatten, die kurz vor dem Durchdrehen war, und beim völlig kopflosen Bewegen ihres Wagens fast noch die Frieda angefahren hätte. Dass wir den Verkehr für ca. 15 Minuten zum Stehen gebracht haben wurde von den lokalen Verkehrsteilnehmern gelassen hingenommen. Auch eine weitere Engstelle meisterten wir auf ähnlich abenteuerliche Weise und ergriffen dann, das Navi ignorierend und verfluchend, die Flucht aus der Innenstadt "nach innerem Kompass". War auf den Moment echt aufregend und stressig, aber wir sind ruhig geblieben, und jetzt ist es nur noch eine nette Anekdote (und stärkt das Selbstbewusstsein in der Beherrschung der Frieda).

Die Alcantara-Schlucht erreichten wir danach problemlos. gönnten uns vor der Besichtigung eine Fast-Food-Stärkung und stiegen dann mit dem Lift in die Schlucht ein. Beeindruckende, sehr sehenswerte Felsformationen mit einem informativen kleinen Museum, das die Entstehung der Schlucht und die Besonderheiten der Flora und Fauna mehrsprachig nahebringt.


Gole di Alcantara

SS185, 2, 98030 Motta Camastra

GPS: N 37.87899, E 15.17592

Tel. +390942989061

Geöffnet 9-18 Uhr

Kosten: ab 7€/Pers. inkl. Aufzug


Da das Wetter wieder regnerischer ohne Aussicht auf kurzfristige Besserung wurde verzichteten wir auf das eigentlich geplante, freie Stehen in CATALABIANO am San Marco Free Beach und fuhren den nächsten Campingplatz an, der bei lausigem Wetter doch mehr Komfort und Möglichkeiten bietet.


Quelle: Park4Night

Camping Almoetia Catania

17 Via San Marco
95011 Recanati - San Marco

N 37°48’16.9164” E 15°14’38.76”

30€/Nacht inkl. Strom und lokalen Steuern


Zum Abendessen gab es Lammkotelett (vom Markt in Catania) mit frischen Bohnen. Traumhaft lecker... ;-)



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Tag 28
89,1 km 57 Min.
CAPO VATICANO - La Scogliera di Capo Vaticano
Capo Vaticano , Ricadi, Italien
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Tag 29
CAPO VATICANO - Stehtag & Strandleben

Mittwoch, 10. Mai


Die Überschrift des Tagebucheintrags ist leider nur zu 50% korrekt. Stehtag ja, aber Strandleben? Definitiv nicht. Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet und lediglich am Vormittag konnte man sich bei längeren Regenpausen draußen aufhalten. Auch die Insel Stromboli ist irgendwo am wolkenverhangenen Horizont verschwunden. Ab Mittag dann Dauerregen. Also hängen wir einfach in der Frieda ab: Schlafen, daddeln am PC/Handy, Lesen, Handarbeiten, etwas TV, Reisetagebuch schreiben. Auch mal gut. Allerdings schon enttäuschend, denn auf einen längeren Aufenthalt hier in dieser traumhaften Umgebung bei saisontypisch bestem Wetter hatten wir uns richtig gefreut. Stattdessen haben wir das schlechteste Wetter unserer Reise. So ist es ein Totalausfall. Ob wir es überleben werden?


Da im Kühlschrank gerade Ebbe ist, besuchten wir abends das Restaurant auf dem CP. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben. Sehr leckeres Essen (große Antipastiplatte, Ravioli mit Lachsfüllung, Pizza Frutti di Mare) und freundliche Bedienung. Wir waren doch tatsächlich die einzigen Gäste und trotzdem wurde der große, holzbefeuerte Pizzaofen nach Anmeldung für 1 Pizza (!) angeworfen. Wer da noch meckert...


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Tag 30
49,4 km 52 Min.
POMPEI - Camping Zeus
Villa dei Misteri, 80045, Pompei, Italy
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Tag 31
POMPEI - Besichtigung der historischen Ausgrabungen

Freitag, 12. Mai

Für die Besichtigung der Ausgrabungen haben wir uns eine geführte Tour von ca.2,5 Std Dauer gegönnt. Rückblickend ist dies auch dringend zu empfehlen, um wenigstens die Highlights der Anlage sicher zu sehen und im Kontext erklärt zu bekommen. 39€/Person, die gut investiert sind (einfacher Eintritt 18€/Person). Die Tickets haben wir uns am Vorabend online besorgt, und auch das war rückblickend eine blendende Idee, wenn man die Schlangen am Ticketoffice gesehen hat. Gina haben wir übrigens im WoMo gelassen, was ebenfalls eine gute Entscheidung war, denn die Tour wäre für die alte Dame (und uns) bei den Menschenmassen in ungesunden Stress ausgeartet.

Pompeji habe ich schon mal vor knapp 50 Jahren mit meiner Mutter besucht. Die Ausgrabungen sind seither weitergegangen und es entstand eine durchorganisierte touristische Infrastruktur (und auch Kommerzialisierung), die es damals nicht einmal in Ansätzen gab. Auch die Anlage selbst hat an Größe und Erschließung gewonnen und hat wenig mit dem Pompeji von damals zu tun, auch wenn ich mich an einige Highlights von damals noch erinnern kann. In den gut 2 Std haben wir natürlich nur einen Teil der gigantischen Anlage besuchen können, und man könnte hier Tage zubringen und hat immer noch nicht alles Sehenswerte gesehen. Absolut beeindruckend und ein "Must See". Aber wir hatten nach der Führung auch erst einmal genug. Die Füße taten weh und die Menschenmassen sorgten nicht unbedingt für Wohlbefinden. Und wir haben noch immer Vorsaison! In der Haupturlaubszeit und bei dem im Juli/August üblichen sehr heißen Wetter würden wir jedenfalls keinen Besuch hier machen wollen, so bewundernswert Pompeji auch sein mag.

Den Rest des Tages haben wir entspannt im/um das WoMo verbracht. Zum Abendessen gab es Kaninchen in einer Zitronen-Basilikum-Frischkäsesoße mit frischen Bohnen, Tomatensalat und Joghurt als Nachspeise. 


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Tag 32
98,6 km 1 Std. 28 Min.
MONTECASSINO - Abbazia di Montecassino
Chiostro dei Benefattori, 03043, Cassino, Italien
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8,2 km 42 Min.
TIVOLI - Stellplatz "Il Sogno"
Strada della Cacciavilla , Tivoli, Italien
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Tag 33
86,7 km 1 Std. 20 Min.
MODENA - Camper Club Mutina
Modena , Italien
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Tag 34
415,0 km 4 Std. 32 Min.
Obergriesbach, Deutschland
Obergriesbach , Deutschland
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Resümee unseres Sizilien/Italien Road Trips

Im Folgenden die aus unserer Sicht wichtigsten Fakten und Erfahrungen unserer Reise:


  • Wir haben 5233 km in 34 Tagen hinter uns gebracht. Das sind im Schnitt 154 km/Tag und ganz entspannt zu schaffen.
  • Für Kaffeetrinker: Senseo Kaffee Pads sind in Italien kaum gebräuchlich und im Süden Italiens praktisch unbekannt und nicht zu bekommen. Also hinreichenden Vorrat bunkern!
  • Der Straßenzustand auf Sizilien ist aus unserer Sicht überraschend gut, jedoch gibt es auch grottenschlechte Abschnitte, die mit dem WoMo nur im Schritttempos zu befahren sind. Aber auch auf den bestens ausgebauten Straßen/Autobahnen muss jederzeit mit einzelnen, überraschend auftretenden, tiefen Schlaglöchern gerechnet werden.
  • Der Fahrstil der Italiener ist "gewöhnungsbedürftig", besonders südlich von Neapel: Geschwindigkeitsbegrenzungen/Verkehrsregeln haben offenbar nur Empfehlungscharakter. Man muss mit Allem rechnen, so wie es auch die Italiener selbst tun, nicht zögern sondern bestimmt und berechenbar handeln, dann klappt alles. Auf WoMos wird nach unserer Erfahrung durchaus Rücksicht genommen, jedoch muss man immer auf Scooter/Motorräder achten, die zwar meist gekonnt, aber immer mit sehr hohem Gefährdungsrisiko unterwegs sind.
  • AdBlue in Kanistern ist im Süden an Tankstellen nicht immer erhältlich und ziemlich teuer (2,50 - 3,50€/Liter). AdBlue Tanksäulen sind selten, aber preiswert (ca. 1,30€/Liter). Gelegenheiten nutzen! Die Dieselkosten (Self-Service) bewegten sich bei unserer Reise zwischen 1,55 - 1,70€. Viele Tankstellen bieten Tanksäulen mit Tankwartservice an, der mit ca. 0,22 €/Liter extra zu bezahlen ist. Immer schauen, an welcher Säule man vorfährt!
  • Auf Provinzialstraßen (SP) sollte man sich nicht 100% auf korrekte Führung des Navis an Hand von Breite, Länge, Höhe des WoMos verlassen. Die IGo-Navi-Karten unseres Navis hatten trotz aktuellster Version in abgelegeneren Gegenden offenbar nicht selten Digitalisierungsfehler oder waren ungenau/unzuverlässig. Unser Navi neigte gelegentlich dazu, unnötigerweise durch enge Innenstädte zu führen. Streckenübersicht konsultieren!
  • Es wird viel über Trickbetrüger und Einbrüche in WoMos in Italien berichtet. Wir haben keinerlei negative Erfahrungen gemacht und uns jederzeit völlig sicher gefühlt, auch beim Freistehen in abgelegenen Gegenden.
  • Der Qualitätsstandard der CP/SP ist sehr unterschiedlich. Die Sterneanzahl ist nicht mit Deutschland zu vergleichen und nicht immer aussagekräftig. Die Einrichtungen sind gelegentlich ungepflegt bis schmutzig, aber "richtig eklig" war es eigentlich auch in extremeren Fällen nicht. Die CP/SP-Betreiber waren bei uns immer sehr freundlich und sehr hilfsbereit.
  • Die Vermüllung der Umwelt in Italien ist ein oft angesprochenes Problem. Nach unserer Erfahrung ist das Problem stellenweise deutlich sichtbar, insgesamt jedoch weit weniger ausgeprägt als viele Reiseführer und Kommentare/Beiträge in Foren vermuten lassen.
  • In der Vorsaison (April/Mai) ist nach unserer Erfahrung keine Anmeldung/Reservierung auf CP/SP notwendig, wenn man bis etwa 16 Uhr ankommt. Kommt man später, kann es im Einzelfall an touristischen Hotspots auch in der Vorsaison schon mal knapp werden.

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