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Grenzgänge zwischen England und Wales: Der Offa's Dyke Path
Im Mai und Juni 2018 waren wir zu fünft mit dem LMC Vivo 520 K im englisch-walisischen Grenzland unterwegs. Meine Mutter, meine drei Töchter und ich verreisten zum ersten Mal mit einem Wohnwagen. Für mich als Reiseführerautorin und alleinige Fahrerin war diese Reise harte Arbeit, für meine Mutter eine willkommene Abwechslung und für meine Kinder das Paradies auf Erden. Zum Offa’s Dyke Path habe ich eine ganz besondere Zuneigung. Er folgt dem Grenzwall Offa's Dyke auf etwa 284 km Länge von Chepstow am Bristol Channel bis hinauf nach Prestatyn an der Irischen See. Der Wall und sein tiefer Graben wurden Anno Pief zum Schutz "gegen die Wilden im Westen" angelegt. Oberster Bauherr war Offa, König von Mercia. Der Fernwanderweg führt deshalb an der Grenze England und Wales sehr abwechslungsreich durch die schönsten Landschaften Großbritanniens. Hier werde ich immer wieder neu Grenzgängerin - geografisch und historisch! Dies war meine vierte Wanderung auf dem Offas's Dyke Path und es wird definitiv nicht meine letzte bleiben. Es war mein erster Wohnwagenurlaub und ebenfalls ganz sicher nicht der letzte!
Reisebericht
Heute hole ich in Sassenberg den LMC-Wohnwagen ab - und feiere danach eine fünfstündige Stauparty zwischen dem Kamener Kreuz und dem Kölner Südkreuz. Obwohl ich schon um 8:30 Uhr in Köln losfuhr und bei der Übergabe niemand trödelte, komme ich zu spät zur Schule.
Die Kinder warten mit zwei Betreuerinnen im Foyer. Ich kann mich nur entschuldigen, die Kinder ins Auto scheuchen und mich ganz am Rande darüber freuen, dass ich wegen meiner Verspätung vor der Schule keine Probleme mit dem Parken hatte.
Zuhause trage ich zur Belustigung der gesamten Nachbarschaft bei. Denn mit drei freudig kreischenden Einweisern zwischen 91 und 125 cm Körperhöhe und einem aufgeregten Hund im Auto ist es gar nicht so einfach, rückwärts in unsere Einfahrt zu kommen.
Nachdem ich zweimal durch Omas Blumen gefahren bin, koppele ich ab und schiebe.
Allein.
Die Nachbarn stehen mit den Händen in den Hosentaschen staunend daneben und kommentierten: „Boah, du schaffst das ja wirklich alleine!“ – „Dann kann ja in Wales auf den Campingplätzen nichts schief gehen!“ – „Puh, und das bei der Hitze! Schwitzt du nicht?“
Hilfe bekam ich dann für den allerletzten Meter von einem vorbeifahrenden DHL-Fahrer. Er hält an, springt raus, gibt dem Wohnwagen den letzten Schubs und jedem der Kinder 'High Five', springt zurück in seinen Lieferwagen und fährt weiter, noch bevor die Gaffer bemerken, was da grade passiert ist.
Bei den Fotos merkt ihr: es ist alles eine Frage der Perspektive.
Links der kleine Anhänger…
…und rechts der riesige Wohnwagen kurz nach dem Start
Heute hole ich in Sassenberg den LMC-Wohnwagen ab - und feiere danach eine fünfstündige Stauparty zwischen dem Kamener Kreuz und dem Kölner Südkreuz. Obwohl ich schon um 8:30 Uhr in Köln losfuhr und bei der Übergabe niemand trödelte, komme ich zu spät zur Schule.
Die Kinder warten mit zwei Betreuerinnen im Foyer. Ich kann mich nur entschuldigen, die Kinder ins Auto scheuchen und mich ganz am Rande darüber freuen, dass ich wegen meiner Verspätung vor der Schule keine Probleme mit dem Parken hatte.
Zuhause trage ich zur Belustigung der gesamten Nachbarschaft bei. Denn mit drei freudig kreischenden Einweisern zwischen 91 und 125 cm Körperhöhe und einem aufgeregten Hund im Auto ist es gar nicht so einfach, rückwärts in unsere Einfahrt zu kommen.
Nachdem ich zweimal durch Omas Blumen gefahren bin, koppele ich ab und schiebe.
Allein.
Die Nachbarn stehen mit den Händen in den Hosentaschen staunend daneben und kommentierten: „Boah, du schaffst das ja wirklich alleine!“ – „Dann kann ja in Wales auf den Campingplätzen nichts schief gehen!“ – „Puh, und das bei der Hitze! Schwitzt du nicht?“
Hilfe bekam ich dann für den allerletzten Meter von einem vorbeifahrenden DHL-Fahrer. Er hält an, springt raus, gibt dem Wohnwagen den letzten Schubs und jedem der Kinder 'High Five', springt zurück in seinen Lieferwagen und fährt weiter, noch bevor die Gaffer bemerken, was da grade passiert ist.
Bei den Fotos merkt ihr: es ist alles eine Frage der Perspektive.
Links der kleine Anhänger…
…und rechts der riesige Wohnwagen kurz nach dem Start
Vormittags packe ich alles in den Wohnwagen, was mir meine Familie anschleppt. Er ist riesig und hat so viele gute Verstaumöglichkeiten.
Nach der stressigen Abholaktion gestern wird mir erst heute so richtig bewusst, auf was ich mich da einlasse.
Ich werde ab heute Nachmittag als alleiniger Fahrer ganze vier Wochen lang im Linksverkehr oder auf Single Track Roads unterwegs sein. Meine Mutter kann wegen ihrer schweren Osteoporose nicht einmal eine leere Schubkarre schieben, die Kinder sind viel zu klein.
Hoffentlich bekomme ich mit dem Gespann keine Probleme auf der Fähre, im Linksverkehr und auf Single Track Roads - und wenn, dann bitte mit so netter unkomplizierter Hilfe wie gestern Nachmittag.
Naja, immerhin stelle ich mit der erforderlichen langsamen Fahrweise sicher, dass ich nie schneller fahren werde, als mein Schutzengel fliegen kann.
Mit einem Wohnwagen war ich noch nie unterwegs. Ich bin zwar schon mit einem Gespann gefahren, aber die Anhänger im DRK-Katastrophenschutz waren nur zwei oder drei Meter lang.
Egal.
Heute geht es los in mein Lieblingsreiseland.
Wales!
Das Land der Burgen, Felsen, Berge, Buchten, Schafe, Male Voice Choirs, Algenfrikadellen und Traumwanderwege.
Nun endlich, nach 7 Jahren Pause, reise ich wieder dort hin.
Und ich kann meinen Kindern zeigen, wo in Europa ich am liebsten bin.
Wir starten schon nachmittags, um genügend Zeit für die Anreise zu haben. Wann auch immer wir diese Nacht den Fährhafen erreichen, es wird genug Zeit bis zur Abfahrt der gebuchten Fähre bleiben.
Vormittags packe ich alles in den Wohnwagen, was mir meine Familie anschleppt. Er ist riesig und hat so viele gute Verstaumöglichkeiten.
Nach der stressigen Abholaktion gestern wird mir erst heute so richtig bewusst, auf was ich mich da einlasse.
Ich werde ab heute Nachmittag als alleiniger Fahrer ganze vier Wochen lang im Linksverkehr oder auf Single Track Roads unterwegs sein. Meine Mutter kann wegen ihrer schweren Osteoporose nicht einmal eine leere Schubkarre schieben, die Kinder sind viel zu klein.
Hoffentlich bekomme ich mit dem Gespann keine Probleme auf der Fähre, im Linksverkehr und auf Single Track Roads - und wenn, dann bitte mit so netter unkomplizierter Hilfe wie gestern Nachmittag.
Naja, immerhin stelle ich mit der erforderlichen langsamen Fahrweise sicher, dass ich nie schneller fahren werde, als mein Schutzengel fliegen kann.
Mit einem Wohnwagen war ich noch nie unterwegs. Ich bin zwar schon mit einem Gespann gefahren, aber die Anhänger im DRK-Katastrophenschutz waren nur zwei oder drei Meter lang.
Egal.
Heute geht es los in mein Lieblingsreiseland.
Wales!
Das Land der Burgen, Felsen, Berge, Buchten, Schafe, Male Voice Choirs, Algenfrikadellen und Traumwanderwege.
Nun endlich, nach 7 Jahren Pause, reise ich wieder dort hin.
Und ich kann meinen Kindern zeigen, wo in Europa ich am liebsten bin.
Wir starten schon nachmittags, um genügend Zeit für die Anreise zu haben. Wann auch immer wir diese Nacht den Fährhafen erreichen, es wird genug Zeit bis zur Abfahrt der gebuchten Fähre bleiben.
Wir erreichen Calais relativ entspannt. Wenn man mit Wohnanhänger unterwegs ist, kann man nicht rasen.
Leider finden wir erst nach drei verzweifelten Runden durch den den Hafenparkplatz und die Umgebung einen zumindest halblegalen Platz, auf dem wir uns noch die restlichen Stunden bis zur Abfahrt aufs Ohr hauen können. Die Kinder schlafen prima in ihrem neuen Bettchen, das sie sich mit Lampions liebevoll eingerichtet haben. Hund,Oma und Mama schrecken bei jedem Geräusch auf.
Wir erreichen Calais relativ entspannt. Wenn man mit Wohnanhänger unterwegs ist, kann man nicht rasen.
Leider finden wir erst nach drei verzweifelten Runden durch den den Hafenparkplatz und die Umgebung einen zumindest halblegalen Platz, auf dem wir uns noch die restlichen Stunden bis zur Abfahrt aufs Ohr hauen können. Die Kinder schlafen prima in ihrem neuen Bettchen, das sie sich mit Lampions liebevoll eingerichtet haben. Hund,Oma und Mama schrecken bei jedem Geräusch auf.
Die Zwillinge haben heute Geburtstag. Drei Jahre werden sie alt und sind der festen Überzeugung, dass diese Seereise ihr Geburtstagsgeschenk ist. Das klären wir natürlich nicht auf.
Wir freuen uns am schönen Wetter, dem Wind, den Wellen, dem Anblick der weißen Klippen von Dover und an der Pole Position des Gespanns, die wir beim Einschiffen sogar ohne Beulen erreicht haben.
Auf der Fähre ist alles spannend, sogar das Händewaschen! Erst nach der Überfahrt sind sie wach genug, um die Geschenke auszupacken.
Die Zwillinge haben heute Geburtstag. Drei Jahre werden sie alt und sind der festen Überzeugung, dass diese Seereise ihr Geburtstagsgeschenk ist. Das klären wir natürlich nicht auf.
Wir freuen uns am schönen Wetter, dem Wind, den Wellen, dem Anblick der weißen Klippen von Dover und an der Pole Position des Gespanns, die wir beim Einschiffen sogar ohne Beulen erreicht haben.
Auf der Fähre ist alles spannend, sogar das Händewaschen! Erst nach der Überfahrt sind sie wach genug, um die Geschenke auszupacken.
Auch das Ausschiffen funktioniert reibungslos. Wir touchieren kein anderes Fahrzeug, ich finde mit dem Scanner des Zöllners sofort den Mikrochip an Bathidas Hals und der Grenzer akzeptiert die inzwischen zweieinhalb Jahre alten Fotos in den Kinderpässen.
Auch das Ausschiffen funktioniert reibungslos. Wir touchieren kein anderes Fahrzeug, ich finde mit dem Scanner des Zöllners sofort den Mikrochip an Bathidas Hals und der Grenzer akzeptiert die inzwischen zweieinhalb Jahre alten Fotos in den Kinderpässen.
Was eine Sechsjährige schon alles kann, wenn die Motivation stimmt, ist unfassbar. Wenn ich beim Auffahren auf eine neue Autobahn nicht genau sehen konnte, ob diese frei ist, gibt mir Aurelia ungefragt Auskunft. Sie hat keine 10 Minuten benötigt, um zu verstehen, warum ich drauf bestanden hatte, dass sie auf dem Beifahrersitz Platz nimmt.
Auch im Kreisverkehr und an engen Stellen schaut sie ganz aufmerksam hin, strahlt vor Glück und kommentiert: "Ich sitze hier in England auf der Fahrerseite. Meine Augen sind deine Augen!"
Was eine Sechsjährige schon alles kann, wenn die Motivation stimmt, ist unfassbar. Wenn ich beim Auffahren auf eine neue Autobahn nicht genau sehen konnte, ob diese frei ist, gibt mir Aurelia ungefragt Auskunft. Sie hat keine 10 Minuten benötigt, um zu verstehen, warum ich drauf bestanden hatte, dass sie auf dem Beifahrersitz Platz nimmt.
Auch im Kreisverkehr und an engen Stellen schaut sie ganz aufmerksam hin, strahlt vor Glück und kommentiert: "Ich sitze hier in England auf der Fahrerseite. Meine Augen sind deine Augen!"
Ein weiteres Aha-Erlebnis haben die Kinder bei unserem ersten Halt an einer Autobahnraststätte. Das ist eine ganz andere Liga als in Deutschland - egal, ob man sich die Größe, die Auswahl, den Service oder die Sauberkeit anschaut. Der Tag ist noch jung, also verputzen wir ein original Full Cooked British Breakfast. Da ist für jeden etwas dabei, sogar der Hund ist glücklich mit den Würstchen, die von uns Zweibeinern keiner so richtig mag.
Ein weiteres Aha-Erlebnis haben die Kinder bei unserem ersten Halt an einer Autobahnraststätte. Das ist eine ganz andere Liga als in Deutschland - egal, ob man sich die Größe, die Auswahl, den Service oder die Sauberkeit anschaut. Der Tag ist noch jung, also verputzen wir ein original Full Cooked British Breakfast. Da ist für jeden etwas dabei, sogar der Hund ist glücklich mit den Würstchen, die von uns Zweibeinern keiner so richtig mag.
Vom Frühstück gestärkt sinkt der Adrenalinspiegel bei uns allen und wir schwimmen im Strom der anderen Fahrzeuge bis zur Severn Bridge. Nur ein kurzer Halt für den Brückenzoll* trennt uns von Wales.
*Brückenzoll wird seit Winter 2018/2019 nicht mehr erhoben
Vom Frühstück gestärkt sinkt der Adrenalinspiegel bei uns allen und wir schwimmen im Strom der anderen Fahrzeuge bis zur Severn Bridge. Nur ein kurzer Halt für den Brückenzoll* trennt uns von Wales.
*Brückenzoll wird seit Winter 2018/2019 nicht mehr erhoben
Mein Herz hüpft, wenn ich auf der walisischen Seite der Brücke Croeso y Cymru = Willkommen in Wales lese.
Nun ist es nicht mehr weit bis Monmouth, wo wir uns aufs Geratewohl einen Campingplatz suchen.
Ich habe von meinen Wanderungen in Erinnerung, dass die beiden Campingplätze im Ortsinneren sehr schmale Zufahrten haben, also entscheide ich mich spontan für den Campingplatz in Mitchel Troy, etwa 10 Minuten außerhalb der Stadt.
Mein Herz hüpft, wenn ich auf der walisischen Seite der Brücke Croeso y Cymru = Willkommen in Wales lese.
Nun ist es nicht mehr weit bis Monmouth, wo wir uns aufs Geratewohl einen Campingplatz suchen.
Ich habe von meinen Wanderungen in Erinnerung, dass die beiden Campingplätze im Ortsinneren sehr schmale Zufahrten haben, also entscheide ich mich spontan für den Campingplatz in Mitchel Troy, etwa 10 Minuten außerhalb der Stadt.
Der Campingplatz macht es uns leicht, uns ans Wohnwagenleben zu gewöhnen. Die Inhaber sind jung und freundlich, die anderen Camper hilfsbereit beim Rangieren. Es gibt viele Kinder, mit denen meine Mädchen spielen können.
Glen Trothy Camping & Caravan Park, Telefon 01600 712295, geöffnet März bis Oktober
Der Campingplatz macht es uns leicht, uns ans Wohnwagenleben zu gewöhnen. Die Inhaber sind jung und freundlich, die anderen Camper hilfsbereit beim Rangieren. Es gibt viele Kinder, mit denen meine Mädchen spielen können.
Glen Trothy Camping & Caravan Park, Telefon 01600 712295, geöffnet März bis Oktober
Wir parken an Chepstow Castle, weil ich in die Touristinformation hüpfen will, die sich dort auf dem Parkplatz befindet. Ohne großartige Erwartungen, denn bei meinen letzten drei besuchen gab es keine verwertbaren Informationen für mich dort. Und so bin ich auch nicht enttäuscht, dass die beiden Damen über den Offa's Dyke Path so gut wie nichts wissen, kein Stempelheft haben und mir auch sonst nicht so richtig weiterzuhelfen wissen.
Wir trösten uns bei einem Cafébesuch mit Strawberry Delight & Hot Chocolate Fudge Cake. Danach schauen wir uns die Kirche St. Mary an. Sie wurde als Benediktiner-Priorat gegründet, mit dem Bau wurde bereits 1072 begonnen, also nur kurz nach Chepstow Castle. Fast noch beeindruckender als die Steinmetzarbeiten sind die zahlreichen liebevoll bestickten Kniekissen. Neben dem Chor ist das alte Uhrwerk ausgestellt. Der Grabstein hinter der Kinderspielecke ist einer männlichen Hebamme aus dem 18. Jahrhundert gewidmet, täglich geöffnet, sogar Hunde werden herein gebeten.
Die Oma hat Schmerzen beim Laufen, also sehen wir uns die Burg nur von außen an. Chepstow Castle: Sofort nach dem Battle of Hastings 1066 begann William Fitz-Osbern, ein Verbündeter von William dem Eroberer, mit dem Bau dieser Burganlage. Sie ist eine der ältesten steinernen Burgen in Großbritannien. In der Ausstellung "A Castle at War" wird mit lebensgroßen Puppen eine Kriegsszene aus dem 13. Jahrhundert nachgestellt. Telefon 01291 624065, geöffnet März bis Juni/Sep/Okt 9:30 bis 17:00, Jul/Aug bis 18:00, Nov bis Feb Mo bis Sa 10:00 bis 16:00, So 11:00 bis 16:00, Eintritt £ 6,90, ermäßigt £ 4,10, CADW. Hunde erlaubt
Wir parken an Chepstow Castle, weil ich in die Touristinformation hüpfen will, die sich dort auf dem Parkplatz befindet. Ohne großartige Erwartungen, denn bei meinen letzten drei besuchen gab es keine verwertbaren Informationen für mich dort. Und so bin ich auch nicht enttäuscht, dass die beiden Damen über den Offa's Dyke Path so gut wie nichts wissen, kein Stempelheft haben und mir auch sonst nicht so richtig weiterzuhelfen wissen.
Wir trösten uns bei einem Cafébesuch mit Strawberry Delight & Hot Chocolate Fudge Cake. Danach schauen wir uns die Kirche St. Mary an. Sie wurde als Benediktiner-Priorat gegründet, mit dem Bau wurde bereits 1072 begonnen, also nur kurz nach Chepstow Castle. Fast noch beeindruckender als die Steinmetzarbeiten sind die zahlreichen liebevoll bestickten Kniekissen. Neben dem Chor ist das alte Uhrwerk ausgestellt. Der Grabstein hinter der Kinderspielecke ist einer männlichen Hebamme aus dem 18. Jahrhundert gewidmet, täglich geöffnet, sogar Hunde werden herein gebeten.
Die Oma hat Schmerzen beim Laufen, also sehen wir uns die Burg nur von außen an. Chepstow Castle: Sofort nach dem Battle of Hastings 1066 begann William Fitz-Osbern, ein Verbündeter von William dem Eroberer, mit dem Bau dieser Burganlage. Sie ist eine der ältesten steinernen Burgen in Großbritannien. In der Ausstellung "A Castle at War" wird mit lebensgroßen Puppen eine Kriegsszene aus dem 13. Jahrhundert nachgestellt. Telefon 01291 624065, geöffnet März bis Juni/Sep/Okt 9:30 bis 17:00, Jul/Aug bis 18:00, Nov bis Feb Mo bis Sa 10:00 bis 16:00, So 11:00 bis 16:00, Eintritt £ 6,90, ermäßigt £ 4,10, CADW. Hunde erlaubt
Meine erste Erinnerung an Wales ist Tintern Abbey. Beim Schüleraustausch nach Bath (bei Bristol) machte meine Gastfamilie einen Ausflug nach Tintern. Diese Ruine beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Auch heute wieder.
Tintern Abbey: Romantische Klosterruine, 1131 von Zisterziensern gegründet und heute die am besten erhaltene mittelalterliche Kirche in Wales. Die Audiotour ist sehr empfehlenswert.
Info: Telefon 01291 689251, TinternAbbey@gov.wales, März bis Juni/Sep/Okt 9:30 bis 17:00, Jul/Aug bis 18:00, Nov bis Feb Mo bis Sa 10:00 bis 16:00, So 11:00 bis 16:00, Eintritt £ 6,90, Ermäßigungen für Senioren, Studenten, Jugendliche und Kinder, CADW, Hunde sind erlaubt. WC, Shop.
Nach der Besichtigung schlemmen wir im Biergarten vom Abbey Mill Inn, die Kinder amüsieren sich auf dem Spielplatz. Das Klettergerüst sieht Tintern Abbey so ähnlich, dass es sogar den beiden Kleinen auffällt.
Info: Abbey Mill, Telefon 01291 689228, www.abbeymill.com, 10:30 bis 17:30. Preiswerte Lunches, guter Cream Tea, lokale Produkte.
Meine erste Erinnerung an Wales ist Tintern Abbey. Beim Schüleraustausch nach Bath (bei Bristol) machte meine Gastfamilie einen Ausflug nach Tintern. Diese Ruine beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Auch heute wieder.
Tintern Abbey: Romantische Klosterruine, 1131 von Zisterziensern gegründet und heute die am besten erhaltene mittelalterliche Kirche in Wales. Die Audiotour ist sehr empfehlenswert.
Info: Telefon 01291 689251, TinternAbbey@gov.wales, März bis Juni/Sep/Okt 9:30 bis 17:00, Jul/Aug bis 18:00, Nov bis Feb Mo bis Sa 10:00 bis 16:00, So 11:00 bis 16:00, Eintritt £ 6,90, Ermäßigungen für Senioren, Studenten, Jugendliche und Kinder, CADW, Hunde sind erlaubt. WC, Shop.
Nach der Besichtigung schlemmen wir im Biergarten vom Abbey Mill Inn, die Kinder amüsieren sich auf dem Spielplatz. Das Klettergerüst sieht Tintern Abbey so ähnlich, dass es sogar den beiden Kleinen auffällt.
Info: Abbey Mill, Telefon 01291 689228, www.abbeymill.com, 10:30 bis 17:30. Preiswerte Lunches, guter Cream Tea, lokale Produkte.
Da bin ich wieder. Am Offa's Dyke Stone hoch über den schmutzig-grauen Fluten des Bristol Channel.
Ich bin nun schon zum vierten Mal auf dem Offa’s Dyke Path unterwegs. Das erste Mal 1996 privat, dann in den Jahren 2000 und 2005 für die ersten beiden Auflagen meines Wanderführers.
Zweimal war ich mit einem Mann unterwegs, wobei ich mich einam ständig gescheucht fühlte und einmal die Scheucherin war.
Einmal starteten wir zu vier Frauen, erreichten aber nur zu zweit das Ziel.
Dieser Weg ist kein leichter für mich. Ich laufe ihn jetzt allein und das ist gut so. Ich brauche diese Einsamkeit, denn die Erinnerungen überrollen mich. Bei jedem Schritt werden mir die Fehlentscheidungen meines Lebens deutlich. Ich bin hier nicht nur Grenzgängerin zwischen England und Wales, sondern auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Entsprechend langsam komme ich voran und entsprechend groß ist meine Angst vor der Hatterhall Ridge und einigen anderen ausgesetzten Etappen.
Total kurios, denn ich kenne mich ja aus, bin gut vorbereitet und sollte eher beim Gespannfahren ein mulmiges Gefühl haben. Aber das klappt bislang noch problemlos.
Es ist eben doch leichter, sich den praktischen Anforderungen des Alltags zu stellen und einen VW Bus nebst 7,82 m langem Anhänger zwischen den Hecken der Single Track Roads zu manövrieren, als sich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Mit meiner Vergangenheit, meinen Fehlern, meinen Enttäuschungen, meinen Verlusten, meinen Sehnsüchten, meinen Träumen.
Aber jeder Schritt auf dem Offa’s Dyke Path ist ein Schritt zu mehr Klarheit. Ich habe ein Thema sogar schon am ersten Wandertag mit meinem damaligen Gegenüber klären können. Viele Jahre haben wir darüber geschwiegen und nun -in der Rückschau - einen Strich ziehen können und gemeinsam gelacht. Welch eine Erleichterung auf beiden Seiten!
Ich bin gespannt, was der Weg mir noch bereit hält.
Eigentlich müsste ich Glück haben, den ich habe auf den Sedbury Cliffs bei der Selbstauslöseraufnahme am Startstein in frische Vogelkacke gepackt und meine Oma sagte immer, dass man Glück hat, wenn man in die Scheiße fasst.
Ich hoffe also, mit Hilfe einer britischen Möwe, den nachdenklichen Phasen entkommen zu können und gestärkt in Prestatyn anzukommen…
Da bin ich wieder. Am Offa's Dyke Stone hoch über den schmutzig-grauen Fluten des Bristol Channel.
Ich bin nun schon zum vierten Mal auf dem Offa’s Dyke Path unterwegs. Das erste Mal 1996 privat, dann in den Jahren 2000 und 2005 für die ersten beiden Auflagen meines Wanderführers.
Zweimal war ich mit einem Mann unterwegs, wobei ich mich einam ständig gescheucht fühlte und einmal die Scheucherin war.
Einmal starteten wir zu vier Frauen, erreichten aber nur zu zweit das Ziel.
Dieser Weg ist kein leichter für mich. Ich laufe ihn jetzt allein und das ist gut so. Ich brauche diese Einsamkeit, denn die Erinnerungen überrollen mich. Bei jedem Schritt werden mir die Fehlentscheidungen meines Lebens deutlich. Ich bin hier nicht nur Grenzgängerin zwischen England und Wales, sondern auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Entsprechend langsam komme ich voran und entsprechend groß ist meine Angst vor der Hatterhall Ridge und einigen anderen ausgesetzten Etappen.
Total kurios, denn ich kenne mich ja aus, bin gut vorbereitet und sollte eher beim Gespannfahren ein mulmiges Gefühl haben. Aber das klappt bislang noch problemlos.
Es ist eben doch leichter, sich den praktischen Anforderungen des Alltags zu stellen und einen VW Bus nebst 7,82 m langem Anhänger zwischen den Hecken der Single Track Roads zu manövrieren, als sich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Mit meiner Vergangenheit, meinen Fehlern, meinen Enttäuschungen, meinen Verlusten, meinen Sehnsüchten, meinen Träumen.
Aber jeder Schritt auf dem Offa’s Dyke Path ist ein Schritt zu mehr Klarheit. Ich habe ein Thema sogar schon am ersten Wandertag mit meinem damaligen Gegenüber klären können. Viele Jahre haben wir darüber geschwiegen und nun -in der Rückschau - einen Strich ziehen können und gemeinsam gelacht. Welch eine Erleichterung auf beiden Seiten!
Ich bin gespannt, was der Weg mir noch bereit hält.
Eigentlich müsste ich Glück haben, den ich habe auf den Sedbury Cliffs bei der Selbstauslöseraufnahme am Startstein in frische Vogelkacke gepackt und meine Oma sagte immer, dass man Glück hat, wenn man in die Scheiße fasst.
Ich hoffe also, mit Hilfe einer britischen Möwe, den nachdenklichen Phasen entkommen zu können und gestärkt in Prestatyn anzukommen…
In Brockweir starte ich bei klarem Himmel. Der Wye fließt so still, dass sich alles wunderschön darin spiegelt. An der Bigsweir Bridge mache ich eine genüssliche Pause.
Ich genieße mein Glück, allein zu wandern, weiß aber auch, dass ich beim langen Anstieg hinter Redbrook am Nachmittag in ein Motivationsloch fallen werde. Das war auch bei den drei vorangegangenen Offa's Dyke Wanderungen so. Wie gut, dass mich ein netter Freund anruft und den Berg hochquatscht.
Als Dank schicke ich ihm eine MMS mit einem Foto von dem hübschen weißen Türmchen The Kymin und dem Blick hinab ins Wyetal.
Beim Abstieg nach Monmouth grunzt mich ein fettes Schwein von der benachbarten Weide an. Ich antworte ihm, es antwortet grunzend und wir haben beide ein paar Minuten Freude an dem ungewöhnlichen Dialog. Noch Tage später überlege ich, ob es wohl Mampfred heißt...
In Brockweir starte ich bei klarem Himmel. Der Wye fließt so still, dass sich alles wunderschön darin spiegelt. An der Bigsweir Bridge mache ich eine genüssliche Pause.
Ich genieße mein Glück, allein zu wandern, weiß aber auch, dass ich beim langen Anstieg hinter Redbrook am Nachmittag in ein Motivationsloch fallen werde. Das war auch bei den drei vorangegangenen Offa's Dyke Wanderungen so. Wie gut, dass mich ein netter Freund anruft und den Berg hochquatscht.
Als Dank schicke ich ihm eine MMS mit einem Foto von dem hübschen weißen Türmchen The Kymin und dem Blick hinab ins Wyetal.
Beim Abstieg nach Monmouth grunzt mich ein fettes Schwein von der benachbarten Weide an. Ich antworte ihm, es antwortet grunzend und wir haben beide ein paar Minuten Freude an dem ungewöhnlichen Dialog. Noch Tage später überlege ich, ob es wohl Mampfred heißt...
Heute starte ich in Monmouth an der Monnow Bridge mit ihrem auffälligen Brückengebäude.
Einen ersten kleinen Halt mache ich an der kleinen Kapelle von Llanfihangel-Ystern-Llewern, zu Deutsch: St. Michaelskirche des feurigen Meteors (leider wissen weder Einwohner noch Geschichtsbücher von einem Meteor).
Wundervolle walisische Hügellandschaft begleitet mich bis Llantilio Crosseny, hier ist meine heutige Tagesetappe schon zu Ende. In Jahre mit "normaler" Niederschlagsmenge benötigt man für die letzte Teiletappe glatte zwei Stunden mehr, weil sie durch "soaking wet fields" führt. In diesen Kuhweiden bleibt dann der Fuß bei jedem Schritt im Schlamm stecken. Heute hingegen war es nur etwas staubig, aber sehr leicht zu laufen. Prima, meine Kinder werden sich freuen, wenn ich etwas früher als sonst am Wohnwagen bin.
Heute starte ich in Monmouth an der Monnow Bridge mit ihrem auffälligen Brückengebäude.
Einen ersten kleinen Halt mache ich an der kleinen Kapelle von Llanfihangel-Ystern-Llewern, zu Deutsch: St. Michaelskirche des feurigen Meteors (leider wissen weder Einwohner noch Geschichtsbücher von einem Meteor).
Wundervolle walisische Hügellandschaft begleitet mich bis Llantilio Crosseny, hier ist meine heutige Tagesetappe schon zu Ende. In Jahre mit "normaler" Niederschlagsmenge benötigt man für die letzte Teiletappe glatte zwei Stunden mehr, weil sie durch "soaking wet fields" führt. In diesen Kuhweiden bleibt dann der Fuß bei jedem Schritt im Schlamm stecken. Heute hingegen war es nur etwas staubig, aber sehr leicht zu laufen. Prima, meine Kinder werden sich freuen, wenn ich etwas früher als sonst am Wohnwagen bin.
Bore da!
Guten Morgen können inzwischen alle (außer Bathida) in der Landessprache sagen. Bore da ich ja auch richtig einfach, verglichen mit danke = diolch oder bitte = os gwellwch yn dda.
Auch im Wohnwagen schwelgen wir in britischen Frühstücksgewohnheiten, mal gibt es Ei, mal Baked Beans, mal Porridge – und stets Sandwiches.
Ich freue mich sehr an drei Kindern, die seit einer Woche kein einziges Mal nach einem Fernseher gefragt haben und sich darum schlagen, wer abtrocknen darf.
Wir verbringen den ganzen Nachmittag in den unzähligen Buchläden von Hay on Wye, besonders beeindruckend finden die Kinder den Hay Cinema Bookshop in einem ehemaligen Kino und den Castle Book Shop: offene Regale, aus denen Sie sich Tag und Nacht Bücher nehmen können. Bezahlt wird an einem Einwurfschlitz in der Burgmauer.
Hay Castle wurde im 12. Jh. von William de Breos II. gebaut und wegen seiner günstigen Lage an der Grenze zu England etliche Male angegriffen.Bereits 1216 zerstörte König John das Gemäuer weitgehend, kurz darauf setzte Prinz Llewellyn es in Brand. Zwar baute Henry III. es wieder auf, es fiel aber bereits 1322 und 1453 erneut wütenden Angreifern zum Opfer. Die verbliebenen Überreste können ungehindert besichtigt werden.
Bore da!
Guten Morgen können inzwischen alle (außer Bathida) in der Landessprache sagen. Bore da ich ja auch richtig einfach, verglichen mit danke = diolch oder bitte = os gwellwch yn dda.
Auch im Wohnwagen schwelgen wir in britischen Frühstücksgewohnheiten, mal gibt es Ei, mal Baked Beans, mal Porridge – und stets Sandwiches.
Ich freue mich sehr an drei Kindern, die seit einer Woche kein einziges Mal nach einem Fernseher gefragt haben und sich darum schlagen, wer abtrocknen darf.
Wir verbringen den ganzen Nachmittag in den unzähligen Buchläden von Hay on Wye, besonders beeindruckend finden die Kinder den Hay Cinema Bookshop in einem ehemaligen Kino und den Castle Book Shop: offene Regale, aus denen Sie sich Tag und Nacht Bücher nehmen können. Bezahlt wird an einem Einwurfschlitz in der Burgmauer.
Hay Castle wurde im 12. Jh. von William de Breos II. gebaut und wegen seiner günstigen Lage an der Grenze zu England etliche Male angegriffen.Bereits 1216 zerstörte König John das Gemäuer weitgehend, kurz darauf setzte Prinz Llewellyn es in Brand. Zwar baute Henry III. es wieder auf, es fiel aber bereits 1322 und 1453 erneut wütenden Angreifern zum Opfer. Die verbliebenen Überreste können ungehindert besichtigt werden.
Der neue Campingplatz ist ein echter Glücksgriff. Er ist winzig klein, hat nur etwa ein Deutzend Stellplätze und je ein WC für Männlein und Weiblein. Aber er befindet sich im Backyard eines guten Country Inns mit Spielplatz, sodass meine Mutter und die Kinder dort mittags Fish & Chips essen gehen können und nach Herzenslust toben. Unter den weinigen anderen Campern sind erstaunlich viele andere Kinder. Langeweile hat also keine Chance.
Was meine Kinder am meisten fasziniert ist die Eierbox auf der anderen Straßenseite. Hier gehen wir jeden Morgen frische Eier kaufen. Einfach so am Straßenrand, wie ich es beim Wandern oft sehe.
The Castlefields Inn and Campsite, Telefon 01497 831554 thecastlefields.co.uk
Der neue Campingplatz ist ein echter Glücksgriff. Er ist winzig klein, hat nur etwa ein Deutzend Stellplätze und je ein WC für Männlein und Weiblein. Aber er befindet sich im Backyard eines guten Country Inns mit Spielplatz, sodass meine Mutter und die Kinder dort mittags Fish & Chips essen gehen können und nach Herzenslust toben. Unter den weinigen anderen Campern sind erstaunlich viele andere Kinder. Langeweile hat also keine Chance.
Was meine Kinder am meisten fasziniert ist die Eierbox auf der anderen Straßenseite. Hier gehen wir jeden Morgen frische Eier kaufen. Einfach so am Straßenrand, wie ich es beim Wandern oft sehe.
The Castlefields Inn and Campsite, Telefon 01497 831554 thecastlefields.co.uk
Heute wandere ich so vor mich hin und bin ganz traurig über die vielen zwischenzeitlich geschlossenen Einkehrmöglicheiten und Dorfläden. Da fällt mir im Weiler Tre Adam im Augenwinkel ein Holzschild mit der Aufschrift "refreshments" auf.
Oh, ein Lichtblick. Ich betrete den Hof und finde ein weiteres Schild "Please ring bell (loudly) for service". Das mache ich nicht etwa nur zur Information meiner Leser, sondern in erster Linie aus reiner Neugier.
Ich werde nach meinem (lauten) Klingeln aufs Herzlichste von einem Mittfünfziger empfangen, der sich riesig freut, dass jemand sein Schild gesehen hat. Im Handumdrehen zaubert er mir einen Tee mit Welshcakes auf den Gartentisch unter einer Zeltplane und setzt sich für einen Plausch zu mir. Ihm taten die Wanderer immer so Leid, die auf der heutigen Tagesetappe keine Einkehrmöglichkeiten mehr finden, nachdem der Kiosk an White Castle geschlossen wurde. Deshalb bietet er nun mit seiner Frau den Wanderern Erfrischungen für den weiteren Weg an.
Bald kommt auch noch seine Frau hinzu und wir schwatzen fröhlich über ihre Zeit in Deutschland, als sie für den WDR Klangkörper sang.
Beschwingt und mit über einer Stunde Verzug steige ich hinauf zu White Castle, wo ich eigentlich rasten wollte. Nun habe ich genug Energie, um bis nach Llangattock-Lingoed durchzuwandern. Ich weiß, dass ich in St. Cadoc's meinen nächsten Tee trinken kann.
Die Kirche St. Cadoc's wurde auf keltischen Ruinen gebaut. Im Mauerwerk und auf dem Gelände gedeihen seltene Pflanzen,Insekten, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse, bitten nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Entdeckungen in das ausliegende „Nature Diary“ einzutragen.
Nur aus Wales kenne ich Kirchen wie diese: mit Wasserkocher nebst Tee, Kaffee und Kakao für Wanderer in der Turmstube und Picknicktisch auf dem Friedhof!
Kurz vor Pandy muss ich dann noch eine Weile mit einer größeren Gruppe von Kühen darüber diskutieren, dass ich zwar über ihre Weide gehen darf, ihnen aber am anderen Ende nicht (!) das Gatter öffne.
Heute wandere ich so vor mich hin und bin ganz traurig über die vielen zwischenzeitlich geschlossenen Einkehrmöglicheiten und Dorfläden. Da fällt mir im Weiler Tre Adam im Augenwinkel ein Holzschild mit der Aufschrift "refreshments" auf.
Oh, ein Lichtblick. Ich betrete den Hof und finde ein weiteres Schild "Please ring bell (loudly) for service". Das mache ich nicht etwa nur zur Information meiner Leser, sondern in erster Linie aus reiner Neugier.
Ich werde nach meinem (lauten) Klingeln aufs Herzlichste von einem Mittfünfziger empfangen, der sich riesig freut, dass jemand sein Schild gesehen hat. Im Handumdrehen zaubert er mir einen Tee mit Welshcakes auf den Gartentisch unter einer Zeltplane und setzt sich für einen Plausch zu mir. Ihm taten die Wanderer immer so Leid, die auf der heutigen Tagesetappe keine Einkehrmöglichkeiten mehr finden, nachdem der Kiosk an White Castle geschlossen wurde. Deshalb bietet er nun mit seiner Frau den Wanderern Erfrischungen für den weiteren Weg an.
Bald kommt auch noch seine Frau hinzu und wir schwatzen fröhlich über ihre Zeit in Deutschland, als sie für den WDR Klangkörper sang.
Beschwingt und mit über einer Stunde Verzug steige ich hinauf zu White Castle, wo ich eigentlich rasten wollte. Nun habe ich genug Energie, um bis nach Llangattock-Lingoed durchzuwandern. Ich weiß, dass ich in St. Cadoc's meinen nächsten Tee trinken kann.
Die Kirche St. Cadoc's wurde auf keltischen Ruinen gebaut. Im Mauerwerk und auf dem Gelände gedeihen seltene Pflanzen,Insekten, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse, bitten nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Entdeckungen in das ausliegende „Nature Diary“ einzutragen.
Nur aus Wales kenne ich Kirchen wie diese: mit Wasserkocher nebst Tee, Kaffee und Kakao für Wanderer in der Turmstube und Picknicktisch auf dem Friedhof!
Kurz vor Pandy muss ich dann noch eine Weile mit einer größeren Gruppe von Kühen darüber diskutieren, dass ich zwar über ihre Weide gehen darf, ihnen aber am anderen Ende nicht (!) das Gatter öffne.
Bei einer Fernwanderung mag ich nicht immer alle Etappen gleich gerne. Es gibt landschaftlich eher hässliche, ziemlich anstrengende, unsäglich langweilige oder extrem fordernde Etappen.
Die Hatterhall Ridge zwischen Pandy und Hay-on-Wye ist eine Etappe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, vor der aber auch etwas gebibbert hatte. Nun liegt sie hinter mir – und war fast ein Spaziergang.
Die Strecke über die Ridge ist nicht zu unterschätzen. 28 km läuft man ohne Einkehrmöglichkeit, davon über 20 km ohne Schatten und 18 km mehr oder weniger steil bergauf. Nach einem steilen Anstieg geht es gleichförmig über 11 km bergauf. Man sieht Stellen, die man erst in zwei Stunden erreichen wird.
Das hat an manchen Tagen etwas sehr eintöniges. An anderen Tagen ist der fehlende Windschatten lästig. An wieder anderen Tagen bekommt man es mit der Angst zu tun, wenn bei brütender Hitze das Moor dampft oder die Gewitterwolken über Gras, Moor, Wildpferde und Wanderer hinwegfegt.
Ich kannte die Hatterhall Ridge bislang bei Nebel, Regen, Hagel und in einem Gewitter, das uns damals zu einem überstürzten Abstieg zwang. Ich bin dort schon bei zwei Wanderungen überknöcheltief im Moor versunken. Dieses Mal trug ich einen Sonnenbrand davon und war froh, als gegen Mittag einige Wolken aufzogen.
Noch dazu hatte ich nette Unterhaltung, denn ich traf am Einstieg in den baumlosen Teil der Strecke eine nette Schweizerin, die von Lands End nach John o’Groats wandert. Für sie ist der Offa’s Dyke Path nur eine kurze Zwischenetappe auf einem insgesamt mehr als 2000 km langen Weg. Chapeau!
Wir lachten über ein ganz zutrauliches zotteliges Fohlen, quatschten mit Wanderern, die in der Gegenrichtung unterwegs waren und suchten gemeinsam nach Geocaches.
Ich konnte auch ihre Verwirrung aufklären, weil sie wissen wollte, warum diese Ridge manchmal Black Mountain genannt wird, obwohl die Black Mountains doch viel weiter westlich liegen.
Der Twyn Llech ist der einzige Gipfel, der genau auf der Grenze zwischen England und Wales liegt. Er wird selbst von Engländern gerne mit seinem walisischen Namen bezeichnet, denn der englische Name Black Mountain ist sehr irreführend: keine 2 km östlich gibt es einen Nebengipfel namens Black Hill. Noch verwirrender ist aber - am anderen Ende des Brecon Beacons Nationalparks - die Bergkette Black Mountains etwa 45 km westlich von hier. Die ständige Verwechslung von Black Mountain und Black Mountains führt in den Brecon Beacons immer wieder zu falschen Verabredungen, langen Umwegen und derben Witzen.
Am Fuße des Hay Bluff wartet mein morgens dort abgestelltes Fahrrad auf mich, mit dem ich über den Gospel Pass zurück nach Pandy radele, um dann mit dem Auto zum Campingplatz zu fahren. Das ist mein täglicher Recherche-Triathlon: Wandern, Radeln, Autofahren.
Vollkommen unerwartet bin ich viel früher als angekündigt am Wohnwagen und werde von meinen Mädels gefeiert wie ein Rockstar. Oma hatte ihnen gesagt, dass ich eine lange und anstrengende Etappe vor mir habe und sie loben mich mit „Fein gemacht!“ und „Großartig!“. Sie scheinen sich daran zu freuen, mich loben zu können, denn Nele sagt abends beim Einschlafen: „Du bist heute so gut gewandert. Sooo gut. Fein gemacht. Ich war heute ganz brav und hab keinen Quatsch gemacht. Oma sagt, das habe ich auch fein gemacht. Wir beide sind gut heute. Fein gemacht!“, hebt die Hand und gab mir ein High Five, bevor sie sich umdreht und einschläft.
Bei einer Fernwanderung mag ich nicht immer alle Etappen gleich gerne. Es gibt landschaftlich eher hässliche, ziemlich anstrengende, unsäglich langweilige oder extrem fordernde Etappen.
Die Hatterhall Ridge zwischen Pandy und Hay-on-Wye ist eine Etappe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, vor der aber auch etwas gebibbert hatte. Nun liegt sie hinter mir – und war fast ein Spaziergang.
Die Strecke über die Ridge ist nicht zu unterschätzen. 28 km läuft man ohne Einkehrmöglichkeit, davon über 20 km ohne Schatten und 18 km mehr oder weniger steil bergauf. Nach einem steilen Anstieg geht es gleichförmig über 11 km bergauf. Man sieht Stellen, die man erst in zwei Stunden erreichen wird.
Das hat an manchen Tagen etwas sehr eintöniges. An anderen Tagen ist der fehlende Windschatten lästig. An wieder anderen Tagen bekommt man es mit der Angst zu tun, wenn bei brütender Hitze das Moor dampft oder die Gewitterwolken über Gras, Moor, Wildpferde und Wanderer hinwegfegt.
Ich kannte die Hatterhall Ridge bislang bei Nebel, Regen, Hagel und in einem Gewitter, das uns damals zu einem überstürzten Abstieg zwang. Ich bin dort schon bei zwei Wanderungen überknöcheltief im Moor versunken. Dieses Mal trug ich einen Sonnenbrand davon und war froh, als gegen Mittag einige Wolken aufzogen.
Noch dazu hatte ich nette Unterhaltung, denn ich traf am Einstieg in den baumlosen Teil der Strecke eine nette Schweizerin, die von Lands End nach John o’Groats wandert. Für sie ist der Offa’s Dyke Path nur eine kurze Zwischenetappe auf einem insgesamt mehr als 2000 km langen Weg. Chapeau!
Wir lachten über ein ganz zutrauliches zotteliges Fohlen, quatschten mit Wanderern, die in der Gegenrichtung unterwegs waren und suchten gemeinsam nach Geocaches.
Ich konnte auch ihre Verwirrung aufklären, weil sie wissen wollte, warum diese Ridge manchmal Black Mountain genannt wird, obwohl die Black Mountains doch viel weiter westlich liegen.
Der Twyn Llech ist der einzige Gipfel, der genau auf der Grenze zwischen England und Wales liegt. Er wird selbst von Engländern gerne mit seinem walisischen Namen bezeichnet, denn der englische Name Black Mountain ist sehr irreführend: keine 2 km östlich gibt es einen Nebengipfel namens Black Hill. Noch verwirrender ist aber - am anderen Ende des Brecon Beacons Nationalparks - die Bergkette Black Mountains etwa 45 km westlich von hier. Die ständige Verwechslung von Black Mountain und Black Mountains führt in den Brecon Beacons immer wieder zu falschen Verabredungen, langen Umwegen und derben Witzen.
Am Fuße des Hay Bluff wartet mein morgens dort abgestelltes Fahrrad auf mich, mit dem ich über den Gospel Pass zurück nach Pandy radele, um dann mit dem Auto zum Campingplatz zu fahren. Das ist mein täglicher Recherche-Triathlon: Wandern, Radeln, Autofahren.
Vollkommen unerwartet bin ich viel früher als angekündigt am Wohnwagen und werde von meinen Mädels gefeiert wie ein Rockstar. Oma hatte ihnen gesagt, dass ich eine lange und anstrengende Etappe vor mir habe und sie loben mich mit „Fein gemacht!“ und „Großartig!“. Sie scheinen sich daran zu freuen, mich loben zu können, denn Nele sagt abends beim Einschlafen: „Du bist heute so gut gewandert. Sooo gut. Fein gemacht. Ich war heute ganz brav und hab keinen Quatsch gemacht. Oma sagt, das habe ich auch fein gemacht. Wir beide sind gut heute. Fein gemacht!“, hebt die Hand und gab mir ein High Five, bevor sie sich umdreht und einschläft.
Nach dem Abstieg von der Passstraße stärke ich mich bei einem Full Cooked British Breakfast in The Granary, dem besten Bistro in Hay + 50 Meilen. Ich schaue den Paddlern auf dem Wye sehnsüchtig hinterher und freue mich des Lebens.
Zeitplanung beim Wandern
Auf den Pilgerwegen bin ich ja meist allein unterwegs, aber in Wales ist dies eine neue Erfahrung. Ungeheuer wichtig für mich, wie ich bereits schrieb. Aber manchmal schwierig für die Zeitplanung.
Ich habe in Erinnerung, dass uns die Einheimischen immer freundlich grüßten und auch gerne länger mit uns sprachen, wenn wir eine Frage stellten. Von sich aus begannen sie aber nie in ein längeres Gespräch, wenn ich mit anderen Wanderern unterwegs war.
Anders bei diesem Offa’s Dyke Walk. Ich bin allein unterwegs und damit in den Augen der Einheimischen offenbar automatisch einsam. Nahezu jeder, den ich treffe, verwickelt mich in ein Gespräch.
Smalltalk über das Wetter, mein Woher und Wohin sowie 100 andere Themen zeigen das Interesse der Einheimischen an mir. Ich bekomme Tipps und Empfehlungen zum Weg, weiß welche Nationalität die Wanderer vor mir haben, kenne nun die wichtigsten Regeln beim Trockenmauerbau und darf an den letzten 6 km eines Charity Walks nebst Abschlussgetränk der Finisher teilnehmen. Ich werde zum deutschen Schulsystem, zu meiner Einstellung zum Königshaus und meiner Meinung zum Brexit befragt. Ein pensionierter Lehrer lobt mich für meine Aussprache bei walisischen Worten, ein übergewichtiger Teenager bittet mich um den ultimativen Abnehmtrend auf dem Kontinent, eine junge Mutter freute sich über einen Plausch zum Thema Trotzphase, ein älterer Herr über meine netten Worte zus einem wunderschönen Blumengarten und ein zehnjähriges Mädchen erzählte mir, dass es mit dem Verkauf von Eis an Offa’s Dyke Walker seine Urlaubskasse auffüllt.
Bei all dem werde ich mindestens zweimal am Tag zu einem „quick cup of tea“ eingeladen, heute sogar von einem Pastor in einer Kirche mit Picknicktischen auf dem Friedhof.
Das ist auch solch ein liebenswertes Detail dieser Wanderung: fast alle Kirchen sind offen. An heißen Tagen bieten sie kühlen Schatten, bei schlechtem Wetter guten Witterungsschutz. In mindestens drei Kirchen auf dieser Strecke findet der Wanderer Getränke (einmal sogar mit Keksen). Das Wasser für den Tee, Kaffee oder Kakao erhitzen Wasserkocher, die man im Glockenturm, in einer Kirchenbank oder auf dem Deckel des Taufbeckens entdeckt. Dazu Sitzecken mit Malblättern für Kinder drinnen oder Picknicktische draußen auf dem Friedhof (es hat schon etwas morbides, zwischen den Gräbern sitzend seinen Tee zu trinken).
Oh, Wales, du bist und bleibst MEIN LAND.
Aber meine Zeitplanung ist dadurch völlig im Eimer und ich muss zwischen diesen Gesprächen schneller wandern, damit sich meine Mutter keine Sorgen macht, weil ich viel später als angekündigt am Caravan bin.
Auch gut, dann haben auch all die zum Tee gereichten Kekse und Welsh Cakes keine Chance, sich auf den Hüften breit zu machen.
Nach dem Abstieg von der Passstraße stärke ich mich bei einem Full Cooked British Breakfast in The Granary, dem besten Bistro in Hay + 50 Meilen. Ich schaue den Paddlern auf dem Wye sehnsüchtig hinterher und freue mich des Lebens.
Zeitplanung beim Wandern
Auf den Pilgerwegen bin ich ja meist allein unterwegs, aber in Wales ist dies eine neue Erfahrung. Ungeheuer wichtig für mich, wie ich bereits schrieb. Aber manchmal schwierig für die Zeitplanung.
Ich habe in Erinnerung, dass uns die Einheimischen immer freundlich grüßten und auch gerne länger mit uns sprachen, wenn wir eine Frage stellten. Von sich aus begannen sie aber nie in ein längeres Gespräch, wenn ich mit anderen Wanderern unterwegs war.
Anders bei diesem Offa’s Dyke Walk. Ich bin allein unterwegs und damit in den Augen der Einheimischen offenbar automatisch einsam. Nahezu jeder, den ich treffe, verwickelt mich in ein Gespräch.
Smalltalk über das Wetter, mein Woher und Wohin sowie 100 andere Themen zeigen das Interesse der Einheimischen an mir. Ich bekomme Tipps und Empfehlungen zum Weg, weiß welche Nationalität die Wanderer vor mir haben, kenne nun die wichtigsten Regeln beim Trockenmauerbau und darf an den letzten 6 km eines Charity Walks nebst Abschlussgetränk der Finisher teilnehmen. Ich werde zum deutschen Schulsystem, zu meiner Einstellung zum Königshaus und meiner Meinung zum Brexit befragt. Ein pensionierter Lehrer lobt mich für meine Aussprache bei walisischen Worten, ein übergewichtiger Teenager bittet mich um den ultimativen Abnehmtrend auf dem Kontinent, eine junge Mutter freute sich über einen Plausch zum Thema Trotzphase, ein älterer Herr über meine netten Worte zus einem wunderschönen Blumengarten und ein zehnjähriges Mädchen erzählte mir, dass es mit dem Verkauf von Eis an Offa’s Dyke Walker seine Urlaubskasse auffüllt.
Bei all dem werde ich mindestens zweimal am Tag zu einem „quick cup of tea“ eingeladen, heute sogar von einem Pastor in einer Kirche mit Picknicktischen auf dem Friedhof.
Das ist auch solch ein liebenswertes Detail dieser Wanderung: fast alle Kirchen sind offen. An heißen Tagen bieten sie kühlen Schatten, bei schlechtem Wetter guten Witterungsschutz. In mindestens drei Kirchen auf dieser Strecke findet der Wanderer Getränke (einmal sogar mit Keksen). Das Wasser für den Tee, Kaffee oder Kakao erhitzen Wasserkocher, die man im Glockenturm, in einer Kirchenbank oder auf dem Deckel des Taufbeckens entdeckt. Dazu Sitzecken mit Malblättern für Kinder drinnen oder Picknicktische draußen auf dem Friedhof (es hat schon etwas morbides, zwischen den Gräbern sitzend seinen Tee zu trinken).
Oh, Wales, du bist und bleibst MEIN LAND.
Aber meine Zeitplanung ist dadurch völlig im Eimer und ich muss zwischen diesen Gesprächen schneller wandern, damit sich meine Mutter keine Sorgen macht, weil ich viel später als angekündigt am Caravan bin.
Auch gut, dann haben auch all die zum Tee gereichten Kekse und Welsh Cakes keine Chance, sich auf den Hüften breit zu machen.
In der Natur der Sache liegt es bei Fernwanderwegen, regelmäßig das Quartier zu wechseln. Bei meinen bisherigen Dyke-Wanderungen war das jeden Abend der Fall, weil wir immer von Quartier zu Quartier wanderten.
Jetzt mit der Familie im Wohnwagen ist es nicht mehr täglich nötig. Ich fahre morgens vom Campingplatz los, bringe das Rad zum geplanten Etappenziel und das Auto zum Start. Dann wandere ich meine Etappe, fahre mit dem Rad zum Auto und mit dem Auto zum Campingplatz. Etwa alle vier Tage wechseln wir den Campingplatz, damit meine Fahrstrecken nicht zu lang werden.
Und schaut mal, wer schon seit dem zweiten Campingplatz beim Ab- und Aufbau des Wohnwagens die Ärmel hochkrempelt: Die kleine Cari, soeben drei Jahre alt geworden, 91 cm groß!
In der Natur der Sache liegt es bei Fernwanderwegen, regelmäßig das Quartier zu wechseln. Bei meinen bisherigen Dyke-Wanderungen war das jeden Abend der Fall, weil wir immer von Quartier zu Quartier wanderten.
Jetzt mit der Familie im Wohnwagen ist es nicht mehr täglich nötig. Ich fahre morgens vom Campingplatz los, bringe das Rad zum geplanten Etappenziel und das Auto zum Start. Dann wandere ich meine Etappe, fahre mit dem Rad zum Auto und mit dem Auto zum Campingplatz. Etwa alle vier Tage wechseln wir den Campingplatz, damit meine Fahrstrecken nicht zu lang werden.
Und schaut mal, wer schon seit dem zweiten Campingplatz beim Ab- und Aufbau des Wohnwagens die Ärmel hochkrempelt: Die kleine Cari, soeben drei Jahre alt geworden, 91 cm groß!
Armer obdachloser Hund
Wir wussten vor der Reise nicht, wie eng es in dem Wohnwagen wird und gingen davon aus, dass Bathida dann vielleicht lieber im Auto schläft, weil dort mehr Platz ist. Also bauten wir die mittlere Sitzreihe aus, so ergab sich eine sehr geräumige Schlafstelle.
Kurz vor der Abfahrt bekam sie dann aber sogar eine Hütte geschenkt. Transportabel, klappbar, also genau richtig. Danke Melanie und Stephan.
Sie findet das Bettchen auch ganz nett und legt sich immer mal wieder hinein. Wer jetzt aber glaubt, dass sie ihr neues Eigenheim auch allein benutzen darf, irrt gewaltig. Nur wenn die Kinder auf dem Spielplatz sind, hat sie eine Chance.
Ansonsten sitzt sie etwas irritiert davor und wundert sich, dass bis zu drei kleine Menschen sich in die Hütte quetschen, darin singen und picknicken. Dabei ist doch überall drumherum soooo viel Platz.
Versteh ein Hund die Menschen!
Also schläft sie dann oft vor dem Wohnwagen, manchmal auch im Wohnwagen. Näher am Rudel ist wichtiger als eigene Hütte oder viel Platz.
Und Aurelia zweifelt an der Rechtschreibung. Grade hatte ich ihr erklärt, dass any mit Ypsilon geschrieben wird. Schon muss ich ihr sagen, dass bei Wortspielen von den geltenden Regeln abgewichen wird. Denn die Hundehütte ist von AniOne…
Armer obdachloser Hund
Wir wussten vor der Reise nicht, wie eng es in dem Wohnwagen wird und gingen davon aus, dass Bathida dann vielleicht lieber im Auto schläft, weil dort mehr Platz ist. Also bauten wir die mittlere Sitzreihe aus, so ergab sich eine sehr geräumige Schlafstelle.
Kurz vor der Abfahrt bekam sie dann aber sogar eine Hütte geschenkt. Transportabel, klappbar, also genau richtig. Danke Melanie und Stephan.
Sie findet das Bettchen auch ganz nett und legt sich immer mal wieder hinein. Wer jetzt aber glaubt, dass sie ihr neues Eigenheim auch allein benutzen darf, irrt gewaltig. Nur wenn die Kinder auf dem Spielplatz sind, hat sie eine Chance.
Ansonsten sitzt sie etwas irritiert davor und wundert sich, dass bis zu drei kleine Menschen sich in die Hütte quetschen, darin singen und picknicken. Dabei ist doch überall drumherum soooo viel Platz.
Versteh ein Hund die Menschen!
Also schläft sie dann oft vor dem Wohnwagen, manchmal auch im Wohnwagen. Näher am Rudel ist wichtiger als eigene Hütte oder viel Platz.
Und Aurelia zweifelt an der Rechtschreibung. Grade hatte ich ihr erklärt, dass any mit Ypsilon geschrieben wird. Schon muss ich ihr sagen, dass bei Wortspielen von den geltenden Regeln abgewichen wird. Denn die Hundehütte ist von AniOne…
Schon beim ersten Blick auf die Karte meiner Geocaching App zeigt mir. heute werde ich meinen Geocache Nummer 1000 heben.
Oben auf der Hergest Ridge, das ist ein ein schöner Ort für diese runde Zahl. Ansonsten liegen noch drei weitere Dosen auf meiner Wanderstrecke, nach denen ich kurz Ausschau halte. Natürlich nur zu Recherchezwecken weil die Caches ja auch im Buch benannt werden.
Ich suche aber bei dieser Wanderung nicht sehr lange danach, das würde meinen Zeitrahmen sprengen. Doch entlang des Weges reicht meist ein einziger Griff. Entweder die Owner und ich ticken gleich, wenn es um gute Verstecke geht, oder die Caches sind einfach leichter versteckt als zuhause.
Schon beim ersten Blick auf die Karte meiner Geocaching App zeigt mir. heute werde ich meinen Geocache Nummer 1000 heben.
Oben auf der Hergest Ridge, das ist ein ein schöner Ort für diese runde Zahl. Ansonsten liegen noch drei weitere Dosen auf meiner Wanderstrecke, nach denen ich kurz Ausschau halte. Natürlich nur zu Recherchezwecken weil die Caches ja auch im Buch benannt werden.
Ich suche aber bei dieser Wanderung nicht sehr lange danach, das würde meinen Zeitrahmen sprengen. Doch entlang des Weges reicht meist ein einziger Griff. Entweder die Owner und ich ticken gleich, wenn es um gute Verstecke geht, oder die Caches sind einfach leichter versteckt als zuhause.
Heute laufe hinter Dolley Green zwischen den letzten Primeln und dem ersten Ginster kontinuierlich bergauf bis zum Hawthorn Hill.
Die Landschaft ist grandios. Auch einige Tierarten fühlen sich hier sehr wohl. Ich muss daher bei allen Panoramablicken immer wieder genau auf den Weg achten, um mir nicht in verlassenen Kaninchenlöchern, Ameisen- und Maulwurfshügeln die Knöchel zu vertreten.
In Knighton mache ich eine lange Mittagspause. Der walisische Name lautet Tref y Clawd, das heißt Stadt auf dem Dyke. Knighton trägt den Dyke aber nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen. Hier befindet sich das Offa's Dyke Center, ein unfassbar gut ausgestattetes Infobüro mit riesiger Auswahl an Wanderkarten, einer ansprechenden Ausstellung und deliziösen Kuchen zum Tee.
So gestärkt schaffe ich den steilen Anstieg zum Panpwnton Hill, zum Cwm Sanaham Hill und zum Llanfair Hill erstaunlich gut. Diese Strecke habe ich von den vorigen Touren als härter in Erinnerung.
Auf dem Llanfair Hill amüsiere ich mich über ein Kunstwerk aus rot angemaltem Eisen in Form eines Drachen. Die Waliser können es einfach nicht lassen. Ihr Welsh Dragon ist überall.
Auf Höhe von Newcastle erfrische ich mich kurz an einem Wasserhahn, der vom benachbarten Farmer extra für Dykewanderer montiert wurde.
Ein wirklich wunderschöner Wandertag!
Heute laufe hinter Dolley Green zwischen den letzten Primeln und dem ersten Ginster kontinuierlich bergauf bis zum Hawthorn Hill.
Die Landschaft ist grandios. Auch einige Tierarten fühlen sich hier sehr wohl. Ich muss daher bei allen Panoramablicken immer wieder genau auf den Weg achten, um mir nicht in verlassenen Kaninchenlöchern, Ameisen- und Maulwurfshügeln die Knöchel zu vertreten.
In Knighton mache ich eine lange Mittagspause. Der walisische Name lautet Tref y Clawd, das heißt Stadt auf dem Dyke. Knighton trägt den Dyke aber nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen. Hier befindet sich das Offa's Dyke Center, ein unfassbar gut ausgestattetes Infobüro mit riesiger Auswahl an Wanderkarten, einer ansprechenden Ausstellung und deliziösen Kuchen zum Tee.
So gestärkt schaffe ich den steilen Anstieg zum Panpwnton Hill, zum Cwm Sanaham Hill und zum Llanfair Hill erstaunlich gut. Diese Strecke habe ich von den vorigen Touren als härter in Erinnerung.
Auf dem Llanfair Hill amüsiere ich mich über ein Kunstwerk aus rot angemaltem Eisen in Form eines Drachen. Die Waliser können es einfach nicht lassen. Ihr Welsh Dragon ist überall.
Auf Höhe von Newcastle erfrische ich mich kurz an einem Wasserhahn, der vom benachbarten Farmer extra für Dykewanderer montiert wurde.
Ein wirklich wunderschöner Wandertag!
Churchtown mein heutiger Startpunkt, amüsiert mich immer wieder aufs Neue. Dieser Flecken erde in einem unscheinbaren Tal besteht nur aus einem Fahrweg und einer Kirche. Das mag den Wortbestandteil CHURCH erklären, nicht aber die Endung TOWN. Sind britische Behörden lockerer bei der Vergabe von Namen oder wie kommt es zu dieser Bezeichnung? Niemand kann es mir sagen.
Nach einem steilen Anstieg geht es hinab nach Cwm. Das ist auch nicht gerade ein origineller Ortsname, denn Cwm steht im Walisischen für 'Tal'.
Meine Mittagspause verbringe ich heute 'zuhause', denn ich wandere an unserem Campingplatz vorbei. Die Kinder spielen Boccia, also gehe ich mit meiner Mutter für a Cup of Tea zur Mellington Hall. Wir plauschen mit den Hotelgästen, dann geht es für mich weiter.
Ich freue mich daran, dass die alte Zapfsäule am Bell Inn an der Brompton Crossroads seit meinem letzten Besuch nicht etwa abgebaut wurde, sondern nun über einen neuen Anstrich und einen Geocache verfügt. Einige auf dem Dyke grasende Schafe schauen mir interessiert hinterher. Meine Neugier wiederum wird von einem Wegweiser mit Schuh und Boot auf sich gezogen.
Churchtown mein heutiger Startpunkt, amüsiert mich immer wieder aufs Neue. Dieser Flecken erde in einem unscheinbaren Tal besteht nur aus einem Fahrweg und einer Kirche. Das mag den Wortbestandteil CHURCH erklären, nicht aber die Endung TOWN. Sind britische Behörden lockerer bei der Vergabe von Namen oder wie kommt es zu dieser Bezeichnung? Niemand kann es mir sagen.
Nach einem steilen Anstieg geht es hinab nach Cwm. Das ist auch nicht gerade ein origineller Ortsname, denn Cwm steht im Walisischen für 'Tal'.
Meine Mittagspause verbringe ich heute 'zuhause', denn ich wandere an unserem Campingplatz vorbei. Die Kinder spielen Boccia, also gehe ich mit meiner Mutter für a Cup of Tea zur Mellington Hall. Wir plauschen mit den Hotelgästen, dann geht es für mich weiter.
Ich freue mich daran, dass die alte Zapfsäule am Bell Inn an der Brompton Crossroads seit meinem letzten Besuch nicht etwa abgebaut wurde, sondern nun über einen neuen Anstrich und einen Geocache verfügt. Einige auf dem Dyke grasende Schafe schauen mir interessiert hinterher. Meine Neugier wiederum wird von einem Wegweiser mit Schuh und Boot auf sich gezogen.
Die heutige Tagesetappe kommt im Buch ohne Höhenprofil aus. Es geht ohne größere Steigungen am River Severn und am Montgomery Canal entlang.
Seit Tagen schon fallen mir Federn auf, die in jedem Stile und jedem Signpost stecken. Hatte da ein Wanderer einfach nur Langeweile oder hat das einen tieferen Sinn? Ich kann es nicht herausfinden.
Auf dem Kanal sind mehrere Schwanenpaar emit der Aufzucht ihrer Küken beschäftigt. Die Lebensbedingungen scheinen also sehr gut zu sein.
Auf einem Hochwasserschutzdamm am Severn hat eine nette Anwohnerin einen Tisch mit einigen Stühlen direkt an den Offa's Dyke Path gestellt hat. Sogar frisch gebackener Kuchen wird dem müden Wanderer offeriert. Sehr freundlich!
Emma Ohnezahn
Heute verlor Aurelia ihren ersten oberen Schneidezahn. Naja, „verlor“ ist das falsche Wort, denn sie hatte den ganzen Tag an ihrem Wackelzahn herumgewackelt und gezogen. Abends hatte sie kaum einschlafen können aus lauter Sorge, ihn im Schlaf zu verschlucken. Beim Aufwachen war er noch drin und wurde weiter bearbeitet. Ohne Erfolg.
Beim Frühstück steckte er dann unverhofft neben einer Erdbeere im Marmeladenbrot. Weil es etwas blutete, sprach Oma ihr beruhigend zu und nannte sie liebevoll „Meine zahnlose Emma“.
Als ich zur Wanderung startete und „Tschüss Aurelia“ sagte, bekam ich blinzelnd zur Antwort „Ich bin doch jetzt die Emma“. Seither möchte die junge Dame mit Emma angesprochen werden. Ihr gefällt der Name. Uns auch. Besonders nachdem Oma erzählt hat, dass ihre Oma Emma hieß und sie viele liebevolle Erinnerungen an sie hat.
Die heutige Tagesetappe kommt im Buch ohne Höhenprofil aus. Es geht ohne größere Steigungen am River Severn und am Montgomery Canal entlang.
Seit Tagen schon fallen mir Federn auf, die in jedem Stile und jedem Signpost stecken. Hatte da ein Wanderer einfach nur Langeweile oder hat das einen tieferen Sinn? Ich kann es nicht herausfinden.
Auf dem Kanal sind mehrere Schwanenpaar emit der Aufzucht ihrer Küken beschäftigt. Die Lebensbedingungen scheinen also sehr gut zu sein.
Auf einem Hochwasserschutzdamm am Severn hat eine nette Anwohnerin einen Tisch mit einigen Stühlen direkt an den Offa's Dyke Path gestellt hat. Sogar frisch gebackener Kuchen wird dem müden Wanderer offeriert. Sehr freundlich!
Emma Ohnezahn
Heute verlor Aurelia ihren ersten oberen Schneidezahn. Naja, „verlor“ ist das falsche Wort, denn sie hatte den ganzen Tag an ihrem Wackelzahn herumgewackelt und gezogen. Abends hatte sie kaum einschlafen können aus lauter Sorge, ihn im Schlaf zu verschlucken. Beim Aufwachen war er noch drin und wurde weiter bearbeitet. Ohne Erfolg.
Beim Frühstück steckte er dann unverhofft neben einer Erdbeere im Marmeladenbrot. Weil es etwas blutete, sprach Oma ihr beruhigend zu und nannte sie liebevoll „Meine zahnlose Emma“.
Als ich zur Wanderung startete und „Tschüss Aurelia“ sagte, bekam ich blinzelnd zur Antwort „Ich bin doch jetzt die Emma“. Seither möchte die junge Dame mit Emma angesprochen werden. Ihr gefällt der Name. Uns auch. Besonders nachdem Oma erzählt hat, dass ihre Oma Emma hieß und sie viele liebevolle Erinnerungen an sie hat.
Nach dem Packen will Bathida nicht einsteigen. Es gefällt ihr so gut in Mellington, dass sie hier nicht weg will. Ich muss sie tatsächlich ins Auto heben, während meine Mutter sie von innen mit einem Wurstbrot lockt.
Wir steuern nun unseren letzten Campingplatz an. Eigentlich wollte ich in Llangollen nur 2-3 Nächte bleiben und dann am Ende noch einmal auf einen der großen Plätze in Prestatyn. Die sind aber alle schon vollkommen ausgebucht.
Ich weiß, dass es in Llangollen fürchterlich eng wird. Aber dass mein idiotisches Navi mich dann auch noch 3 Minuten vor dem Ziel in eine rechts und links zugeparkte Sackgasse an der Schule führt, konnte ich nicht ahnen. Keiner der Parker kommt mir zur Hilfe, das sind die Autos der Lehrer und wir haben morgens um 10 Uhr keine Lust, bis zum Schulschluss um 16 Uhr zu warten. Wir vergurken eine ganze Stunde, bis ich auf einem etwas breiteren Straßenabschnitt den Wohnwagen abgekoppelt und gewendet, den Bulli auf desse andere Seite rangiert und das Gespann wieder neu zusammengebastelt habe.
Puh, dafür gibt es auf dem Campsite kein Rangieren, wir müssen mitten auf die Weide, weil erst übermorgen Plätze mit Stromanschluss frei werden.
Nach dem Packen will Bathida nicht einsteigen. Es gefällt ihr so gut in Mellington, dass sie hier nicht weg will. Ich muss sie tatsächlich ins Auto heben, während meine Mutter sie von innen mit einem Wurstbrot lockt.
Wir steuern nun unseren letzten Campingplatz an. Eigentlich wollte ich in Llangollen nur 2-3 Nächte bleiben und dann am Ende noch einmal auf einen der großen Plätze in Prestatyn. Die sind aber alle schon vollkommen ausgebucht.
Ich weiß, dass es in Llangollen fürchterlich eng wird. Aber dass mein idiotisches Navi mich dann auch noch 3 Minuten vor dem Ziel in eine rechts und links zugeparkte Sackgasse an der Schule führt, konnte ich nicht ahnen. Keiner der Parker kommt mir zur Hilfe, das sind die Autos der Lehrer und wir haben morgens um 10 Uhr keine Lust, bis zum Schulschluss um 16 Uhr zu warten. Wir vergurken eine ganze Stunde, bis ich auf einem etwas breiteren Straßenabschnitt den Wohnwagen abgekoppelt und gewendet, den Bulli auf desse andere Seite rangiert und das Gespann wieder neu zusammengebastelt habe.
Puh, dafür gibt es auf dem Campsite kein Rangieren, wir müssen mitten auf die Weide, weil erst übermorgen Plätze mit Stromanschluss frei werden.
Nach dem Aufbau vertrete ich mir erst etwas die Füße und entdecke einen sehr freundlichen Baum.
C. E. Williams, Wern Isaf Farm Camping Site, Wern Road, Llangollen LL20 8DU, Telefon 01978860632, mobil 07974/797828 (ggfs. mehrfach versuchen, Telefon wird bei manchen Farmarbeiten nicht gehört), www.wernisaf.co.uk, wernisaf@btopenworld.com, Entfernung: 750 m, 20 Stellplätze, außerdem Miet-Wohnwagen, Camping für Wanderer £ 8, Dusche £ 0,20. Hunde erlaubt. Sehr freundlich und hilfsbereit.
So steht der Campingplatz am Ende in meinem Buch, das sagt doch alles, oder?
Nach dem Aufbau vertrete ich mir erst etwas die Füße und entdecke einen sehr freundlichen Baum.
C. E. Williams, Wern Isaf Farm Camping Site, Wern Road, Llangollen LL20 8DU, Telefon 01978860632, mobil 07974/797828 (ggfs. mehrfach versuchen, Telefon wird bei manchen Farmarbeiten nicht gehört), www.wernisaf.co.uk, wernisaf@btopenworld.com, Entfernung: 750 m, 20 Stellplätze, außerdem Miet-Wohnwagen, Camping für Wanderer £ 8, Dusche £ 0,20. Hunde erlaubt. Sehr freundlich und hilfsbereit.
So steht der Campingplatz am Ende in meinem Buch, das sagt doch alles, oder?
Wir machen uns auf den Weg in den Ort.
Seit meiner ersten Reise nach Wales höre ich beim Smalltalk über das Wetter immer wieder zwei Sätze:
„You don’t like our weather? Wait for half an hour and it’ll have changed“
und
„Sometimes in Wales you’ll have all four seasons in one day.“
Heute ist so ein four seasons in one day - Tag. Wir werden von Regentropfen geweckt, die auf unser Dach prasseln, koppeln den Wohnwagen bei Wind und klirrender Kälte an, haben während der Fahrt Regenbogensonne, erreichen den neuen Campingplatz bei Sprühregen, fahren unter dicken Wolken nach Llangollen rein, werden auf dem Supermarktparkplatz von Starkregen und Hagel überfallen. Nichts davon lässt uns von unserem Tagesplan abweichen, denn wir wollen auf dem Llangollen Canal mit einem Treidelboot fahren.
Und zwar nicht einfach nur mit einem motorisierten Longboat, sondern es sollte ein klassisches Treidelboot mit Pferd sein.
Wir sind die einzigen Passagiere und sogar Bathida darf mitfahren. Das ist ein echter Vorteil bei diesem Wetter.
Das Zugpferd hat richtig Spaß an dem Hund und die beiden beschnuppern sich lange, bevor wir starteten.
Mehrfach zucken Pferd und Hund ängstlich, als wir Schüsse hören. Wohl eine Jagdgesellschaft, vermutet die Pferdeführerin und entschuldigt sich für das Tempo unserer Fahrt. Das Pferd hatte sie normalerweise 45 Minuten dauernde Fahrt auf 30 Minuten verkürzt, es war quasi eine Speedbootfahrt…
Wir lernen unser Zugpferd kennen und es lässt sich sogar streicheln Ein echter Vorteil am Regen: wir haben das Boot für uns allein Bathida findet die Fahrt total spannend, viel besser und angstfreier als Autofahren Am Wendepunkt der Tour wird das Pferd ans andere Ende des Bootes gebrachtWir machen uns auf den Weg in den Ort.
Seit meiner ersten Reise nach Wales höre ich beim Smalltalk über das Wetter immer wieder zwei Sätze:
„You don’t like our weather? Wait for half an hour and it’ll have changed“
und
„Sometimes in Wales you’ll have all four seasons in one day.“
Heute ist so ein four seasons in one day - Tag. Wir werden von Regentropfen geweckt, die auf unser Dach prasseln, koppeln den Wohnwagen bei Wind und klirrender Kälte an, haben während der Fahrt Regenbogensonne, erreichen den neuen Campingplatz bei Sprühregen, fahren unter dicken Wolken nach Llangollen rein, werden auf dem Supermarktparkplatz von Starkregen und Hagel überfallen. Nichts davon lässt uns von unserem Tagesplan abweichen, denn wir wollen auf dem Llangollen Canal mit einem Treidelboot fahren.
Und zwar nicht einfach nur mit einem motorisierten Longboat, sondern es sollte ein klassisches Treidelboot mit Pferd sein.
Wir sind die einzigen Passagiere und sogar Bathida darf mitfahren. Das ist ein echter Vorteil bei diesem Wetter.
Das Zugpferd hat richtig Spaß an dem Hund und die beiden beschnuppern sich lange, bevor wir starteten.
Mehrfach zucken Pferd und Hund ängstlich, als wir Schüsse hören. Wohl eine Jagdgesellschaft, vermutet die Pferdeführerin und entschuldigt sich für das Tempo unserer Fahrt. Das Pferd hatte sie normalerweise 45 Minuten dauernde Fahrt auf 30 Minuten verkürzt, es war quasi eine Speedbootfahrt…
Wir lernen unser Zugpferd kennen und es lässt sich sogar streicheln Ein echter Vorteil am Regen: wir haben das Boot für uns allein Bathida findet die Fahrt total spannend, viel besser und angstfreier als Autofahren Am Wendepunkt der Tour wird das Pferd ans andere Ende des Bootes gebrachtEine Weile wandere ich noch am Canal entlang, dann wird es hinter Llanymynech wieder hügeliger.
Eine Kuriosität dieses Weges ist es, dass man den Moelydd Uchaf in einem ganz spitzen Winkel besteigt. An diesem Punkt treffe ich auf Teilnehmer eines Charity Walks, wir haben eine Stunde lang den gleichen Weg und ich komme gut voran. Wir quatschen angeregt und eine Ortskundige weist mich auf einen ganz besonderen Igelbau hin.
Auf dem Rückweg zum Wohnwagen fällt mir ein, dass wir den Muttertag ganz verpasst haben. Das muss natürlich sofort nachgeholt werden.
Eine Weile wandere ich noch am Canal entlang, dann wird es hinter Llanymynech wieder hügeliger.
Eine Kuriosität dieses Weges ist es, dass man den Moelydd Uchaf in einem ganz spitzen Winkel besteigt. An diesem Punkt treffe ich auf Teilnehmer eines Charity Walks, wir haben eine Stunde lang den gleichen Weg und ich komme gut voran. Wir quatschen angeregt und eine Ortskundige weist mich auf einen ganz besonderen Igelbau hin.
Auf dem Rückweg zum Wohnwagen fällt mir ein, dass wir den Muttertag ganz verpasst haben. Das muss natürlich sofort nachgeholt werden.
Das Wetter war bislang viel zu heiß. Deshalb bin ich weit davon entfernt, über den heutigen Regentag zu jammern.
Ich mag beim Wandern einen leichten Nieselregen sogar ganz gerne und bin mit diesem Empfinden ganz auf der Linie der Waliser. Während viele Deutsche die Schultern einziehen und von "usseligem Dauerregen" sprechen, nennen die Briten dies "refreshing mist". Genau das ist es, erfrischend! Ich mag den leichten Nieselregen im Gesicht, das kühlt mich gut herunter, während ich bei Sonne einfach nur überhitze.
Meine Verleger mögen es nicht ganz so gerne, weil in den Büchern lieber Schönwetterfotos gesehen werden. Aber es ist eben britisches Wetter, ausschließlich Sonnenschein passt gar nicht zu dem herrlich grünen Land.
An einer Stelle, die heute sehr matschig geworden wäre, freue ich mich über Holzbohlen zum Laufen. Ich passiere Chirk Castle und entdecke auf dem Selattyn Hill einen witzigen Info-Pfosten. Danach geht es am Llangollen Canal* entlang zum Pontcysyllte Aquädukt. Hinter Trevor steige ich hinauf zum Panorama Walk, der mich zur Burgruine Dinas Bran bringt, unter der unser Wohnwagen steht.
*Llangollen CanalDer Llangollen Canal ist ein Seitenarm des Shropshire Union Canal. Die Erbauer hatten Größeres mit ihm vor, mussten aber kurz hinter Llangollen feststellen, dass ein Kanal durch die nordwalisische Hügellandschaft nur unter enormen finanziellen und technischen Kraftanstrengungen zu realisieren ist. Das unter dem Baumeister Thomas Telford 1795-1805 zu einem Preis von damals £ 47.018 errichtete Pontcysyllte Aquädukt nahe Froncysyllte mit seinen 40 m hohen Säulen zeugt von den Mühen der Kanalbauer. Es ist bis heute das größte Kanal-Aquädukt Großbritanniens und beliebtes Fahrwasser für Freizeitkapitäne.
Das Wetter war bislang viel zu heiß. Deshalb bin ich weit davon entfernt, über den heutigen Regentag zu jammern.
Ich mag beim Wandern einen leichten Nieselregen sogar ganz gerne und bin mit diesem Empfinden ganz auf der Linie der Waliser. Während viele Deutsche die Schultern einziehen und von "usseligem Dauerregen" sprechen, nennen die Briten dies "refreshing mist". Genau das ist es, erfrischend! Ich mag den leichten Nieselregen im Gesicht, das kühlt mich gut herunter, während ich bei Sonne einfach nur überhitze.
Meine Verleger mögen es nicht ganz so gerne, weil in den Büchern lieber Schönwetterfotos gesehen werden. Aber es ist eben britisches Wetter, ausschließlich Sonnenschein passt gar nicht zu dem herrlich grünen Land.
An einer Stelle, die heute sehr matschig geworden wäre, freue ich mich über Holzbohlen zum Laufen. Ich passiere Chirk Castle und entdecke auf dem Selattyn Hill einen witzigen Info-Pfosten. Danach geht es am Llangollen Canal* entlang zum Pontcysyllte Aquädukt. Hinter Trevor steige ich hinauf zum Panorama Walk, der mich zur Burgruine Dinas Bran bringt, unter der unser Wohnwagen steht.
*Llangollen CanalDer Llangollen Canal ist ein Seitenarm des Shropshire Union Canal. Die Erbauer hatten Größeres mit ihm vor, mussten aber kurz hinter Llangollen feststellen, dass ein Kanal durch die nordwalisische Hügellandschaft nur unter enormen finanziellen und technischen Kraftanstrengungen zu realisieren ist. Das unter dem Baumeister Thomas Telford 1795-1805 zu einem Preis von damals £ 47.018 errichtete Pontcysyllte Aquädukt nahe Froncysyllte mit seinen 40 m hohen Säulen zeugt von den Mühen der Kanalbauer. Es ist bis heute das größte Kanal-Aquädukt Großbritanniens und beliebtes Fahrwasser für Freizeitkapitäne.
Der gestrige Regen ist Schnee von gestern, heute strahlt schon wieder die Sonne erbarmungslos auf mich herab.
Auf dem Panoramawalk laufe ich bis zu einem Gehört, von dort schlängelt sich der Pfad etwa 3 km durch eine Geröllhalde, bei der jeder Schritt wohl platziert sein will. An Worlds End folge ich dem Sträßchen ins Hochmoor.
Bei schlechtem Wetter kommt es mir hier wirklich wie das Ende der Welt vor: Die Straße versinkt im Wasser einer Furt und führt ins Hochmoor. Die trostlosen Geröllfelder werden durch noch trostlosere, triefend nasse Moorlandschaft abgelöst. Und Plas Uchaf, das edle Herrenhaus aus dem 17. Jh. dort unten im Tal, scheint auch seit Ewigkeiten nicht bewohnt zu sein.
Bei gutem Wetter lädt die Furt zu einem erfrischenden Fußbad ein, Lerchen zwitschern und man begegnet im Moor Ausflüglern, Mountainbikefahrern und Moorhühnern. Im westlichen Teil des Moores tummeln sich in der Dämmerung die Jäger.
Heute jedoch ist es schon wieder so heiß, dass sich keiner vor die Tür wagt. Ich laufe allein durchs Moor und treffe erst wieder im Wäldchen vor Nant yr Hafod auf Menschen: Vollkommen verschwitzte Mountainbiker, einer davon in Schocklage, ein andere mit dem Rettungsdienst telefonierend.
In Llandegla kehre ich im Llandegla Community Village Shop ein. Davon haben mir schon einige entgegenkommende Wanderer vorgeschwärmt und ich finde ihre Berichte nicht übertrieben. Es ist gemütlich dort, die alten Damen sind sehr freundlich und der Kuchen köstlich.
Café & Shop, Allt yr Efail (gegenüber der Kirche), www.llandeglashop.com, geöffnet Mo – Sa 8:00 bis 18:30. So 8:00 bis 16:00. Die Dorfbewohner haben sich nach Schließung des letzten Geschäfts zusammengetan und betreiben nun selbst einen Dorfladen mit Café.
St. Tecla's war früher Pilgerziel. Die Quelle nebenan konnte angeblich Epilepsie heilen, sie wurde nach St. Tecla benannt. Thekla von Ikonium war eine heilige Jungfrau und Schülerin des Apostels Paulus. Wegen ihrer Weigerung, ihre Jungfräulichkeit für eine arrangierte Ehe aufzugeben, wurde sie von ihrer Familie verstoßen, als Christin denunziert und den wilden Tieren vorgeworfen. Ihre Hinrichtung überlebte auf wundersame Weise, denn die Tiere rührten sie nicht an. Deshalb wird sie oft mit Löwen und anderen wilden Tieren dargestellt. Nach dem Tod ihres Lehreres Paulus lebte sie bis ins hohe Alter als Eremitin. Vielfach wird ihre Existenz bestritten, insbesondere von Kirchenmännern, denen eine lehrende und taufende Frau ein Dorn im Auge war. Von ihr leitet sich auch der Ortsname her (Llan = heilig, Degla = Tecla). Die Kirche ist offen für Wanderer, sogar ein Wasserkocher, Teebeutel und Kekse stehen bereit.
Nun sind es nur noch zwei Aufstiege bis zu meinem Tagesziel: Clwyd Gate. Früher konnte man hier prima in einem Hotel übernachten, um es morgen nicht so weit durch die Berge der Clwydian Range zu haben. Aber seit Jahren geben sich die Hotelbetreiber die Klinke in die Hand - und nach ein paar Monaten auf. Schade für uns Wanderer, aber wirtschaftlich ist dies sicherlich ein eher schwieriger Standort.
Der gestrige Regen ist Schnee von gestern, heute strahlt schon wieder die Sonne erbarmungslos auf mich herab.
Auf dem Panoramawalk laufe ich bis zu einem Gehört, von dort schlängelt sich der Pfad etwa 3 km durch eine Geröllhalde, bei der jeder Schritt wohl platziert sein will. An Worlds End folge ich dem Sträßchen ins Hochmoor.
Bei schlechtem Wetter kommt es mir hier wirklich wie das Ende der Welt vor: Die Straße versinkt im Wasser einer Furt und führt ins Hochmoor. Die trostlosen Geröllfelder werden durch noch trostlosere, triefend nasse Moorlandschaft abgelöst. Und Plas Uchaf, das edle Herrenhaus aus dem 17. Jh. dort unten im Tal, scheint auch seit Ewigkeiten nicht bewohnt zu sein.
Bei gutem Wetter lädt die Furt zu einem erfrischenden Fußbad ein, Lerchen zwitschern und man begegnet im Moor Ausflüglern, Mountainbikefahrern und Moorhühnern. Im westlichen Teil des Moores tummeln sich in der Dämmerung die Jäger.
Heute jedoch ist es schon wieder so heiß, dass sich keiner vor die Tür wagt. Ich laufe allein durchs Moor und treffe erst wieder im Wäldchen vor Nant yr Hafod auf Menschen: Vollkommen verschwitzte Mountainbiker, einer davon in Schocklage, ein andere mit dem Rettungsdienst telefonierend.
In Llandegla kehre ich im Llandegla Community Village Shop ein. Davon haben mir schon einige entgegenkommende Wanderer vorgeschwärmt und ich finde ihre Berichte nicht übertrieben. Es ist gemütlich dort, die alten Damen sind sehr freundlich und der Kuchen köstlich.
Café & Shop, Allt yr Efail (gegenüber der Kirche), www.llandeglashop.com, geöffnet Mo – Sa 8:00 bis 18:30. So 8:00 bis 16:00. Die Dorfbewohner haben sich nach Schließung des letzten Geschäfts zusammengetan und betreiben nun selbst einen Dorfladen mit Café.
St. Tecla's war früher Pilgerziel. Die Quelle nebenan konnte angeblich Epilepsie heilen, sie wurde nach St. Tecla benannt. Thekla von Ikonium war eine heilige Jungfrau und Schülerin des Apostels Paulus. Wegen ihrer Weigerung, ihre Jungfräulichkeit für eine arrangierte Ehe aufzugeben, wurde sie von ihrer Familie verstoßen, als Christin denunziert und den wilden Tieren vorgeworfen. Ihre Hinrichtung überlebte auf wundersame Weise, denn die Tiere rührten sie nicht an. Deshalb wird sie oft mit Löwen und anderen wilden Tieren dargestellt. Nach dem Tod ihres Lehreres Paulus lebte sie bis ins hohe Alter als Eremitin. Vielfach wird ihre Existenz bestritten, insbesondere von Kirchenmännern, denen eine lehrende und taufende Frau ein Dorn im Auge war. Von ihr leitet sich auch der Ortsname her (Llan = heilig, Degla = Tecla). Die Kirche ist offen für Wanderer, sogar ein Wasserkocher, Teebeutel und Kekse stehen bereit.
Nun sind es nur noch zwei Aufstiege bis zu meinem Tagesziel: Clwyd Gate. Früher konnte man hier prima in einem Hotel übernachten, um es morgen nicht so weit durch die Berge der Clwydian Range zu haben. Aber seit Jahren geben sich die Hotelbetreiber die Klinke in die Hand - und nach ein paar Monaten auf. Schade für uns Wanderer, aber wirtschaftlich ist dies sicherlich ein eher schwieriger Standort.
Mein vorletzter Wandertag führt über die Gipfel der Clwydian Range. Das ist anstrengend und wunderschön. Überall habe ich Fernblicke, der Wind pustet mich ordentlich durch. Auf dem Moel Famau (= Mutterberg) mache ich meine Mittagsrast, am Moel Athur halte ich einen netten Plausch mit einer Dame aus dem Nachbarort, die seit ihrer Pensionierung jeden Tag bei Wind und Wetter einmal zum Moel Arthur und zurück wandert. Fantastisch!
Mein vorletzter Wandertag führt über die Gipfel der Clwydian Range. Das ist anstrengend und wunderschön. Überall habe ich Fernblicke, der Wind pustet mich ordentlich durch. Auf dem Moel Famau (= Mutterberg) mache ich meine Mittagsrast, am Moel Athur halte ich einen netten Plausch mit einer Dame aus dem Nachbarort, die seit ihrer Pensionierung jeden Tag bei Wind und Wetter einmal zum Moel Arthur und zurück wandert. Fantastisch!
Von Bodfari geht es über die letzten Hügel auf einem felsigen Pfad hinab nach Prestatyn und auf der Hauptstraße zum Meer.
Neben dem Offa's Dyke Center ist ein Denkmal für den Weg gebaut worden. Der Fels vor dem Eingang markiert das Ende des gekennzeichneten Weges. Für jeden Offa's Dyke Path Wanderer ist es aber Ehrensache, weiterzugehen:
Der - wenn auch zweifelhaften - Geschichte nach verlief der Dyke entlang der heutigen Fford-las und verlor sich in der Irischen See. Traditionell folgen die Wanderer der Straße am Offa’s Dyke Centre vorbei an den Strand.
Ich genieße die frische Luft, den refreshing mist und das kühle Wasser und wate ins Meer, und zwar so weit, wie ich mich traue, ganz nach dem Leitspruch der Offa-Wanderer - "as far as you dare".
Ja, es war wieder anstrengend auf dem Offa's Dyke Path. Aber auch wahnsinnig schön. Ich bin stolz auf meine Leistung, immerhin bin ich zwischen den letzten beiden Offa-Wanderungen zwölf Jahre älter geworden und habe währenddessen drei Kinder zur Welt gebracht und 30 kg zugenommen. Hätte mir jemand damals 30 kg auf den Rücken geschnallt, wäre ich einfach nur zusammengebrochen.