Roadtrip Skandinavien 2025

Voller Vorfreude startete unsere Reise gegen 19 Uhr in Richtung Norden. Ziel des heutigen Tages sollte Hamburg werden.

Gegen halb eins in der Nacht erreichten wir die Höhe von Soltau. Aufgrund des zunehmend schlechten Wetters und der aufkommenden Müdigkeit beschlossen wir, nicht weiter bis Hamburg zu fahren. Stattdessen suchten wir uns in der Nähe einen Platz zum Übernachten – unsere erste Nacht der Reise begann also unerwartet hier, mitten in der Lüneburger Heide.

Der Platz war angenehm ruhig, genau das, was wir nach der langen Fahrt gebraucht haben. Am nächsten Morgen wachten wir gegen halb acht auf, gut erholt und bereit für den ersten richtigen Reisetag. Nach einem entspannten Frühstück und der ersten Dusche im neuen Camper machten wir uns schließlich wieder auf den Weg mit Kurs auf Frederikshavn.

Nach einer langen Fahrt über die gut gefüllte A7, begleitet von immer wiederkehrenden und kräftigen Regenschauern erreichten wir schließlich unser erstes Etappenziel. Frederikshavn, im Norden Dänemarks. Der Aufwand hat sich gelohnt. Als Belohnung erwartete uns ein traumhafter Stellplatz für eine Pause direkt am Meer mit freiem Blick auf das Kattegat und einer Aussicht, die sofort das Fernweh in Vorfreude verwandelte. 

Die Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre nutzten wir, um ein wenig zu entspannen und die frische Meeresluft zu genießen. Um 20:30 Uhr legte die Fähre schließlich ab und brachte uns in rund dreieinhalb Stunden  nach Göteborg. Eine ruhige Überfahrt, der perfekte Einstieg in das nächste Kapitel unserer Reise in den Norden.

Das Kattegat ist ein Meeresgebiet zwischen der Ostküste Dänemarks und der Westküste Schwedens und verbindet die Nordsee mit der Ostsee. Es ist ein bedeutender Seeweg für die internationale Schifffahrt und weist zahlreiche Untiefen und Inseln auf. 

Nach einer entspannten Überfahrt mit der Fähre fuhren wir noch etwa eine halbe Stunde von Göteborg aus ins Landesinnere, bis nach Alingsås. Dort fanden wir einen ruhigen Parkplatz in der Nähe eines Sees, der sich gut zum Übernachten eignete. Gegen 0:45 Uhr kamen wir an, richteten uns kurz ein und ließen den ereignisreichen Tag in aller Ruhe ausklingen.

Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel, Sundsvall und Umgebung, legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein. Wir nutzten die Pause für ein entspanntes Mittagessen im Camper und machten anschließend einen Spaziergang entlang des Sees. Die Natur hier ist atemberaubend schön und wirkt beinahe unberührt, als hätte der Alltag keinen Zutritt. Nach etwa anderthalb Stunden setzten wir unsere Fahrt in nordöstlicher Richtung fort.

Auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht, etwas abseits der E4, entdeckten wir einen wunderschönen Grillplatz direkt an einem kleinen Weiher. Die Lage war idyllisch, und wir waren froh, ganz allein dort zu sein. Es fühlt sich gut an, langsam erste Erfahrungen mit dem Übernachten abseits der Route zu sammeln und dieser Ort war dafür wie gemacht. Nach einer angenehm ruhigen Fahrt ließen wir den Abend entspannt ausklingen. Angekommen sind wir gegen 21:30 Uhr.

Heute sind wir in der wunderschönen Stadt Skellefteå angekommen. Etwas abseits der Kirche und außerhalb des Zentrums haben wir einen idyllischen Platz direkt am Fluss entdeckt. Genau hier werden wir die Nacht verbringen. Bevor wir es uns jedoch gemütlich gemacht haben, sind wir noch ein Stück am Fluss entlang gewandert. Dabei sind viele wunderschöne Aufnahmen entstanden, die die ruhige Stimmung des Ortes perfekt einfangen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt hier leider sehr viele Stechmücken.

Nach vier Tagen mit durchschnittlich 500 Kilometern Tagesstrecke standen heute gerade einmal zwei Kilometer auf dem Plan. Vom gestrigen Schlafplatz bis zum Campingplatz in Skellefteå. Hier gönnen wir uns eine kleine Pause und bleiben zwei Nächte. Der Platz ist fast leer, ruhig gelegen und erinnert mehr an freies Stehen als an klassisches Camping, da die Hauptsaison nicht nicht gestartet hat. Aber dennoch ein sehr sauberer Campingplatz mit allem was man brauch. Sehr zu empfehlen. Genau das Richtige, um ein wenig durchzuatmen.

Bevor wir zu unserem abgelegenen Übernachtungsplatz aufbrachen, machten wir noch einen Spaziergang um den traumhaften See in Luosto. Während wir unterwegs waren, lichteten sich die Wolken und gaben den Blick auf eine fast spiegelglatte Wasserfläche frei. So entstanden beeindruckende Aufnahmen in einer ganz besonderen Lichtstimmung.

Anschließend fuhren wir zum Parkplatz, stärkten uns und bereiteten uns auf unsere nächtliche Wanderung auf den Berg Luosto vor. Der Aufstieg begann mit rund 670 Treppenstufen, die uns steil nach oben führten. Danach folgte der letzte Abschnitt über einen teilweise befestigten Wanderweg. Kurz nach Mitternacht erreichten wir den Gipfel. Der Ausblick war atemberaubend. Über dem Polarkreis geht die Sonne im Sommer nicht mehr unter, und so begleitete uns ein endlos wirkendes Abendlicht, das an einen Sonnenuntergang erinnerte und der gesamten Wanderung eine magische Atmosphäre verlieh.

Unser heutiges Ziel ist das Nordkap. Nur noch etwa 230 Kilometer liegen vor uns. Die Strecke entlang des Porsangerfjords ist einfach atemberaubend schön. Immer wieder eröffnet sich ein neuer Ausblick auf das Wasser, die Berge und die karge, wilde Landschaft. Die Fahrt ist kurzweilig, und am liebsten würden wir an jedem Aussichtspunkt anhalten, um die Natur in aller Ruhe zu genießen.

Je näher wir dem Nordkap kommen, desto rauer wird das Wetter. Der Wind nimmt zu, und auch der Himmel wirkt immer unbeständiger. Gegen 19 Uhr erreichen wir schließlich das Nordkap. Für 180 NOK parken wir direkt auf dem offiziellen Parkplatz. Dort darf man bis zum Folgetag um 12 Uhr stehen bleiben.

Aufgrund des starken Windes entscheiden wir uns jedoch, nach dem Besuch wieder ein Stück zurückzufahren und in Küstennähe nach einem windgeschützten Schlafplatz zu suchen.

Zum Nordkap selbst muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Es ist ein Ort, den man einmal im Leben gesehen haben sollte. Rau, einsam, eindrucksvoll. Ein magischer Punkt am gefühlten Ende der Welt.

Aufgrund der Wetterlage am Nordkap zog es uns wieder etwas ins Landesinnere, in Richtung Süden. Die Nacht verbrachten wir auf einem stillgelegten Industriegelände, das nicht mehr in Betrieb ist. Hier waren wir gut vor dem Wind geschützt und konnten das Erlebte erst einmal in Ruhe sacken lassen.

Als wäre das nicht schon besonders genug, zog am Abend eine Herde Rentiere direkt an unserem Wohnmobil vorbei. Ein stiller, eindrucksvoller Moment, der sich tief eingebrannt hat. Glücklich und zufrieden ließen wir uns schließlich vom Regen und dem sanften Heulen des Windes in den Schlaf wiegen.

Bevor wir Tromsø, die schöne Stadt im Norden, am morgigen Tag erreichen möchten, führte uns unsere Route entlang der Küste und der beeindruckenden Fjorde bis nach Sørstraumen. Die letzten sieben Kilometer fuhren wir über eine Schotterpiste abseits der Hauptstraße. Das hat sich mehr als gelohnt. Unweit eines ehemaligen Campingplatzes fanden wir einen einsamen Stellplatz für die Nacht. Nur wir, die Natur und das stetige Rauschen eines Wasserfalls, das uns beim Einschlafen begleitete.

Nach den regnerischen Tagen zuvor war der Morgen wie ein Geschenk. Die Sonne wärmte unser Gesicht, während wir draußen vor dem Camper frühstückten. Wer weiß, wie lange sie noch bleibt. Laut Wetterbericht soll dies einer der letzten sonnigen Tage sein. Es wird wieder viel Regen erwartet.

Auf dem Weg nach Tromsø, das rund 42.000 Einwohner zählt, entschieden wir uns heute, die Strecke etwas abzukürzen und eine Fähre zu nehmen. Das spart Zeit und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven auf die eindrucksvolle Küstenlandschaft.

Wir verbrachten rund drei Stunden in Tromsø und nutzten die Zeit für einen kleinen Bummel durch das Stadtzentrum. Dabei entdeckten wir eine gemütliche Konditorei mitten in der Innenstadt. Ein Stück Kuchen kostete zwar etwa zehn Euro, aber der Geschmack und das Ambiente machten den Preis schnell vergessen. Es hat sich definitiv gelohnt.

Ein wichtiger Hinweis für alle, die in Norwegen unterwegs sind:
Unbedingt vorab unter www.autopassferje.no registrieren. Dort kann man das Fahrzeug hinterlegen und 2.100 NOK aufladen. Damit erhält man automatisch einen Rabatt von 50 Prozent auf alle Fährverbindungen innerhalb Norwegens. Unsere heutige Überfahrt kostete so umgerechnet nur etwa 25 Euro.

Von der Insel Senja hatten wir im Vorfeld schon viel Gutes gehört. Und was soll ich sagen, man muss sie einfach einmal selbst gesehen haben. Die weißen Sandstrände sind beeindruckend und vor der Küste erheben sich kleine, idyllische Inseln aus dem Wasser. Die Landschaft wirkt fast schon surreal.

Wir entschieden uns, die Nacht auf Senja zu verbringen. Am Abend erlebten wir einen Sonnenuntergang, der sich durch die Jahreszeit beinahe endlos in die Länge zog. Ein unvergesslicher Moment in einer atemberaubenden Kulisse.

Auf dem Weg weiter in Richtung Trondheim entdeckten wir diesen wunderschönen Platz direkt an einem Fluss auf der schwedischen Seite in der Nähe von Hemavan. Der Grund, warum wir noch einmal einen Abstecher nach Schweden machten, war einfach. Dort können wir deutlich günstiger einkaufen und beim Tanken rund 25 Cent pro Liter sparen. Der kleine Umweg hat sich also mehr als gelohnt.

Am Morgen wachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf, mit direktem Blick auf den See. Besser kann ein Tag kaum beginnen. Es war vollkommen still, nur das leise Plätschern des Flusses war zu hören. Einfach traumhaft.

Unser heutiges Ziel war es, so weit wie möglich in Richtung Süden zu kommen. Nach etwa achteinhalb Stunden Fahrt und rund 620 Kilometern entlang der beeindruckenden Landschaften der E6 erreichten wir gegen 22:30 Uhr einen Rastplatz in der Nähe von Kongsvoll.

Der Grund für die lange Etappe war einfach. Morgen möchten wir den Tag nutzen, um entspannt nach Geiranger zu fahren. Durch die heutige Strecke bleiben uns morgen nur noch etwa dreieinhalb Stunden Fahrt. So können wir den nächsten Abschnitt ganz in Ruhe angehen.

Auf dem Weg in Richtung Öland haben wir diesen schönen Parkplatz an einem Skihang gefunden. Der Parkplatz war groß genug und eben. Diesen haben wir uns mit zwei weiteren Campern geteilt. 

Gronhags Camping und die umliegenden Plätze können wir nur wärmstens empfehlen. Die verschiedenen Stellplätze reihen sich direkt am Strand entlang und schaffen eine herrliche Atmosphäre, besonders am Abend, wenn die Sonne langsam untergeht. Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang gehört hier einfach dazu.

Ursprünglich hatten wir zwei Nächte geplant, doch schnell war für uns klar, dass wir noch zwei weitere Nächte bleiben möchten. Es fühlt sich genau richtig an, unsere unvergessliche Reise durch Skandinavien hier langsam ausklingen zu lassen.

Heute genießen wir das perfekte Wetter in vollen Zügen und gönnen uns einfach eine Auszeit, ganz ohne Plan, einfach entspannen und den Moment leben.

Unsere letzte Nacht verbrachten wir auf einem ruhigen Parkplatz nahe eines kleines Flusses in Elleholm.

Schöner Spot um die Öresundbrücke zu bewundern und das ein oder andere Foto dort zu machen.