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Zum "Ruska" nach Finnisch-Lappland mit Abstecher nach Norwegen
Obwohl wir bereits seit mehr als 20 Jahren ein Ferienhaus in Finnland besitzen, hatten wir noch immer nicht den finnischen "Ruska" (das herbstliche Farbenspiel in Lappland) gesehen. Das wollten wir nun endlich nachholen. Da die Zeit auf ca. 2 Wochen limitiert war, haben wir zwar einige Städte passiert, aber nur wenige besucht, auch weil wir viele bereits kannten. Der Schwerpunkt der Fahrt lag also auf der Landschaft und nicht auf Sightseeing. Wir hatten eine grobe Route abgesteckt, sind aber ohne konkrete Planung, sondern "von Tag zu Tag" gefahren.
...zur ersten Etappe auf dem Weg nach Lappland. Fast während des ganzen Tages hat es mehr oder weniger geregnet.
Je weiter wir Richtung Norden kamen, desto herbstlicher war bereits die Natur. Vor dem Hintergrund-Farbton "grau in grau" leider nur bedingt etwas fürs Auge.
Übernachtung auf dem kleinen, aber durchaus netten Campingplatz "Hossanportti" ca. 70 km südlich von Kuusamo. Wir hätten nicht unbedingt schon auf einen Platz gemusst, da es aber schon relativ spät war, lag dieser Platz zufällig passend an der Strecke.
Der kleine Campingplatz hat nur ca. 15 Caravan-Plätze, davon die Hälfte mit Stromanschluss. Einige Zeltplätze, Baumzelte und Hütten; kleines Café in der Rezeption mit Süßigkeiten, Kaffee und Kuchen; holzbefeuerte Strandsauna direkt am Seeufer; Toiletten und Duschen; kleine Küche. Sehr freundlicher Empfang (auch englisch), freie Platzwahl, Reservierung über Internet möglich. Die CKE-Karte wird zwar nicht offiziell, aber dann doch akzeptiert und spart 2€, wobei der reguläre Preis für ein Womo mit V+E und 2 Erw. 24€ beträgt (mit Strom plus 5€).
Zweite und längste Etappe auf dem Weg nach Lappland. Letzte Nacht und heute erneut Dauerregen. Ein großes Schild zeigte unübersehbar an, dass wir Lappland erreicht hatten und von nun an mit Rentieren rechnen müssen. Diese Warnung sollte unbedingt ernst genommen werden - wir haben viele Tiere unmittelbar an und auf der Straße gesehen.
Im Lauf des Tages haben wir auch den Polarkreis überquert. Und trotz des Regens die goldgelb und braun gefärbten Laubbäume bewundert und hier und da schöne bunte Farbtupfer gesehen. Kurz hinter dem Polarkreis haben wir uns in einem Vogelbeobachtungsgebiet etwas die Beine vertreten - auf den Holzdielen über dem Moor eine etwas wackelige Angelegenheit.
Übernachtung heute in Vuotso, ca. 70 km südlich von Ivalo, auf einem ruhigen Parkplatz am Fluss.
Kurz nach unserem Start in Vuotso passierten wir entlang der E75 das alte Goldgräberdorf "Tankavaara", das nur noch für touristische Zwecke vermarktet wird, aber zu dieser Jahreszeit fast menschenleer war. Man kann sich während der Saison selbst als Goldgräber versuchen, für Familien mit Kindern sicher ein Erlebnis. Später gab es noch eine kurze Pause bei einem Kirchdorf am Mantojärvi. Die winzigen alten Hütten haben alle eine eigene Geschichte, wurden teilweise an verschiedenen Orten genutzt und werden hier als Museum erhalten; die Kirche neueren Datums wird als solche genutzt.
Durch die vielen Stopps unterwegs wurde es doch wieder fast 18 Uhr, bis wir in Nuorgam ankamen. Unser eigentlich anvisierter Platz (Nuorgamin Lomakeskus) war bereits voll. Es gibt aber in der Ortsmitte auch noch einen Stellplatz. Dort standen wir direkt am Rand mit schöner Aussicht auf den Fluss Teno und die Hügellandschaft und wollten hier 2 Nächte bleiben.
Das sehr kleine Nuorgam ist nicht nur der nördlichste Ort Finnlands, sondern auch der EU und nur ca. 3 Km von der Grenze Finnlands/der EU zu Norwegen entfernt.
Nach 3 Tagen und vielen Stunden im Auto war dringend Bewegung nötig!
In dieser Gegend, wie eigentlich überall in Lappland, gibt es tolle Wanderwege, oft zu Punkten mit schöner Aussicht.
Es ist schon ziemlich frisch, nachts nur noch knapp über null, tagsüber kämpfen sich die Werte bei bedecktem Himmel auf 7 Grad. Also etwas wärmer anziehen...
Ein Weg führte uns zu einer Hochebene, die einen Rundum-Ausblick über die gesamte Gegend eröffnete. Viele Pflanzen im bunten Laub, von hellgelb über orange, hellbraun, braun bis purpurrot gibt die Natur alles her. Bäume wachsen hier nur noch ganz wenige und diese erreichen nur eine niedrige Wuchshöhe. Eingebettet in diese ruhige Landschaft gibt es kleine Seen, deren Oberflächen bei der heutigen feuchtkalten, aber windstillen Witterung wie hingelegt aussehen. Als sich die Sonne durch den Dunst gekämpft hatte, war es in der lautlosen Umgebung wieder eine herrliche Farbenpracht und eine einmalige Stimmung.
Nach diesem Erlebnis für die Sinne hat der heiße Kaffee im Wohnmobil noch besser geschmeckt!
Der kleine Stellplatz in Nuorgam hat 18 Plätze auf Schotter, alle mit Stromanschluss. In einem Häuschen ist ein Raum mit jew. einem separatem WC und Dusche. Blitzsauber und up to date, aber natürlich zu wenig für die Anzahl Plätze.
In einem weiteren Raum Abwasserentsorgung (auch Chemie-WC), allerdings nur mit tragbaren Behältern, kein Bodeneinlass. Während unseres Aufenthalts geschlossen, Tank war wohl voll. Vor dem Haus eine Schlauchtrommel für Trinkwasser.
Außerdem können auch einige E-Fatbikes gemietet werden und es gibt eine Grillhütte.
Insgesamt mit 30€ doch recht teuer angesichts der minimalen Sanitär-Ausstattung.
Zufällig per WhatsApp erfahren wir, dass finnische Bekannte gar nicht weit von hier in einem Cottage Urlaub machen. Ein gemeinsamer Kaffee ist da natürlich unausweichlich. Bei dieser Gelegenheit konnten wir gleich unsere gestrige Wanderung als Tipp weitergeben.
Da wir nun schonmal so weit im Norden waren, beschlossen wir kurzerhand einen Abstecher nach Norwegen. Vor Jahren waren wir bereits einmal in Kirkenes mit einem Schiff der Hurtigruten. Kirkenes ist der Wendepunkt der Schiffe von der nordgehenden zur südgehenden Route.
Also verließen wir Nuorgam und fuhren durch eine spannende Landschaft Richtung Kirkenes.
Direkt am Schiffsanleger der Hurtigruten-Schiffe gibt es einen Stellplatz. Hier gibt es Strom, Wasser, Entsorgung (Bodeneinlass und Chemie-WC), alles für 15€. Anmelden und bezahlen kann man ausschließlich online. Dazu muss man eine App aufs Handy laden. Das funktioniert in wenigen Minuten völlig problemlos, man kann wählen zwischen Plätzen mit oder ohne Strom.
Hier in Kirkenes wollen wir übernachten und am nächsten Morgen die Ankunft des Hurtigruten-Schiffs beobachten, diesmal von Land aus. Etwas Nostalgie also - und ein Foto des einlaufenden Hurtigruten-Schiffs für die Freunde sollte es schon sein.
Wir unternahmen einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort. Gelegen an einer sehenswerten Bucht mit einem breiten Sandstrand, eine hübsche kleine Kirche, die Häuser oft auf den blanken Fels gebaut, schöne Aussicht auf das Meer.
Viel mehr gab das Örtchen nicht her. Vielleicht hatten wir bei einem recht kalten Wind auch nur nicht den richtigen Blick. Der Stellplatz jedenfalls lag zwar direkt am Wasser, war aber keine Offenbarung und mit ca. 30€ (ohne Strom!) deutlich überteuert.
So sind wir wieder ein Stück auf der Straße zurück gefahren. Nur wenig abseits der Straße haben wir schon nach wenigen Kilometern einen absoluten Traumplatz für die Nacht gefunden, von dem aus wir durch die felsige Umgebung noch einen schönen Spaziergang hinunter zum Meer gemacht haben.
Am nächsten Morgen noch ein ausgedehnter Spaziergang durch die Felsen mit den niedrigen, aber farbintensiven Pflanzen. Schnell erreichten wir eine Höhe, von der aus unser Auto geradezu winzig aussah.
Danach mit einem weinenden Auge Abschied von diesem herrlichen Plätzchen und Aufbruch nach Vardø auf der Insel Vardøya auf der anderen Seite des Fjords und damit noch etwas weiter nordöstlich.
Die Fahrt nach Vardø führte nah am Meeresufer entlang, manchmal kaum einen Steinwurf entfernt. Unterwegs haben wir etwas abseits eine schöne alte Kirche, einen Friedhof mit uralten eisernen Grabkreuzen und kleine Häfen entdeckt.
Auf die Insel Vardøya kommt man durch einen Tunnel, der knapp 3 km lang ist und max. 88 Meter unter dem Meer verläuft (max. Höhe 4,2 M.). Angekommen auf Vardø haben wir ganz am Ende der Straße einen geschotterten Platz direkt am Meer gefunden und beschlossen, für 2 Nächte zu bleiben. Schon bald wussten wir, dass dies nicht die schlechteste Wahl war...
...denn bereits bald konnten wir einen beeindruckenden Sonnenuntergang bewundern und kurz nach Einbruch der Dunkelheit zeigten sich die ersten Nordlichter!
Bei Sonne und 10° war das Wetter zwar sehr schön, aber auch sehr windig und dadurch recht kühl. Trotzdem haben wir uns auf die Räder geschwungen und die Insel und gleichzeitig den Ort erkundet.
Die Insel ist quasi in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt, die miteinander verbunden sind. Auf beiden Hälften kann man jeweils bis zum äußersten nördichen Landende gelangen.
Auf der östlichen Inselhälfte (wo wir ganz am Ende der Hauptstraße auch mit dem Womo standen) ist der Hafen, auch die Schiffe der Hurtigruten-Reederei legen hier täglich an. Außerdem steht dort die auffällige Kirche. An manchen Stellen zeigt der Ort aber auch, naja sagen wir: einen morbiden Charme ?.
Auf der westlichen Inselseite gibt es ein beeindruckendes Mahnmal für die im 17. Jh. in dieser Gegend betriebene Hexenverfolgung. Damals wurden insgesamt 135 Menschen, meist allerdings Frauen, der Hexerei bezichtigt, angeklagt und in 95 Fällen zum Tod verurteilt und verbrannt.
Das Mahnmal ist 135 Meter lang, was für die Zahl der Angeklagten steht. Außen gibt es einen Pavillon aus Glas, in dessen Mitte in einem Betonring ein Metallstuhl steht, aus dem dauerhaft Flammen lodern, die die Vebrennung symbolisieren sollen und in ringsum aufgehängten Spiegeln wiedergegeben werden. Das Mahnmal selbst ist innen begehbar und an den Wänden hängt für jedes der 95 Opfer ein Poster, auf dem Name, Anklagegrund, Urteil und Todestag zu lesen sind. Ziemlich bedrückend ?
Weil es durch den Wind doch etwas kühl auf dem Rad war, fuhren wir zunächst zu einem Stopp zurück ins wärmende Womo.
Insgesamt ein schöner und sonniger Tag mit teils großartigen (Natur-)Eindrücken und viel ziemlich frischer Luft - und am Ende ziemlich kalten Fingern.
Belohnt wurden wir, wie auch schon am Vorabend, mit dem Schauspiel der Nordlichter. Eine einzigartige Magie - die leider ohne das vergessene Stativ fotografiert werden musste ?.
Wir blieben dann auf der norwegischen Seite des Teno-Flusses und fuhren hinunter bis nach Utsjoki, wo wir über die Grenzbrücke zurück nach Finnland fuhren. Hier, auf der finnischen Seite, folgten wir ebenfalls dem Teno-Fluss bis nach Karigasniemi. Diese Strecke ist zwar etwas länger als die E75 von Utsjoki direkt Richtung Süden, aber diese Staße zwischen Nuorgam und Karigasniemi entlang des Flusses wird oft als schönste Straße Finnlands gerühmt. Sie ist auf langen Abschnitten etwas eng, aber man kann auch den Gegenverkehr immer noch gut passieren. Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt ist wunderschön: ein Flusstal, mal eng mal breit, und die Sonne machte die Herbstfarben noch intensiver. Bei einer der vielen Fotopausen haben wir tatsächlich Schnee auf einer der hohen Bergkuppen in der Ferne Norwegens entdeckt.
Nach dieser herrlichen Fahrt folgten wir in Karigasniemi der Straße Nr. 92 in Richtung Ivalo. Kurz hinter Karigasniemi fanden wir unweit der Straße eine größere geschotterte Fläche, die wir kurzerhand zu unserem Übernachtungsplatz auserkoren haben.
Unversehrt kamen wir am heutigen Tagesziel an, mal wieder ein Campingplatz, denn wir brauchten frisches Wasser und mussten Abwasser entleeren. Hier gab es ein Sptemberangebot: Womo, 2 Pers., Wasser, Abwasser, Strom: 20€ - mehr als ok! Dem Platz angegliedert ein Pub, der Fingerfood und Getränke anbot - auch mehr als ok ?! Der Platz bietet recht viele Stellflächen, mit Strom und teilweise parzelliert durch Hecken und Bäume, teilweise auf einer Wiese, teilweise auf Asphalt. Andere ohne Strom auf einer anderen Wiese. Außerdem werden einige Hütten vermietet. 2 Sanitärgebäude, etwas älter, aber sehr sauber. Auch Waschmaschine, Trockner und eine Küche sind vorhanden.
Schon bald das mittlerweile gewohnte Bild: viele Rentiere an der Straße. Allerdings warnen in kurzen Abständen viele Schilder vor den Tieren. Später waren wieder derart intensive Farben zu sehen, dass man meinen konnte, der rote Teppich sei für uns ausgerollt worden.
Ungefähr auf halber Strecke passierten wir das Weihnachtsdorf am Polarkreis kurz vor der Stadt Rovaniemi. Obwohl -oder gerade weil- wir schon vor ein paar Jahren mal zur passenden Jahreszeit bei Schnee und Eis hier waren, haben wir einen kurzen Stopp eingelegt.
Auch im Winter muss man hier die vielen Touristen, den ganzen perfekt inszenierten Rummel und den übertriebenen Kitsch nicht wirklich schön finden, aber immerhin passt die weihnachtliche Stimmung. Und eine Begegnung mit dem leibhaftigen Weihnachtsmann in seinem Zuhause hat sicher für viele etwas. Jetzt aber, fast menschenleer, ohne Beleuchtung und ohne Schnee und Eis regelrecht trostlos. Schnell ein "Sommer-Foto" auf dem Polarkreis, ein bestelltes Mitbringsel kaufen und dann zurück zum geparkten Womo - wir wollten noch bis Tornio fahren.
Nachdem am Morgen in Tornio zu dem starken Wind auch noch unerwartet Regen hinzu kam, haben wir unsere Pläne geändert und die Besichtigung der Grenzstädte Tornio auf finnischer und Haparanda auf schwedischer Seite auf ein anderes Mal verschoben. Nach dem Frühstück ging es also weiter nach Oulu, wo wenigstens trockenes Wetter vorhergesagt war.
Nach nicht allzu langer Fahrt über die E8 haben wir in Oulu bei unverändert windigem, aber tatsächlich trockenem Wetter ein gutes Übernachtungsplätzchen auf einem öffentlichen Parkplatz gefunden. Im Raatintie gibt es insgesamt 3 öffentliche Parkplätze, die auch für Womos geeignet sind. Einer ist gebührenfrei und hat auch Doppelplätze, auf die ein größeres Womo passt. Einer der beiden anderen ist kostenpflichtig von 8-18 Uhr, bei dem anderen ist in dieser Zeit eine Parkscheibe erforderlich. Von allen 3 Plätzen ist die Stadt in kurzer Entfernung erreichbar.
Nach dem Nachmittagskaffee ein Spaziergang in die Stadt, kaum eine Viertelstunde Fußweg entlang am Fluss. Von einem früheren Besuch kennen wir Oulu bereits und schlenderten nur ein wenig durch die Stadt. Hier hat man es gut verstanden, Viertel mit alten Häusern zu erhalten. Besonders das Rathaus, die alten Speicherhäuser, die Kirche sind sehenswert. Gleichzeitig ergänzen moderne Bauten wie z.B. das Theater, die gegenüberliegende Bücherei und Pavillons in der Fußgängerzone das Stadtbild. Sehenswert ist auch die Tiefgarage unter der Stadt (Einfahrt gegenüber des Radison Blue Hotels), die mit regelrechten Straßen und Ampelsystem zwischen den Parkspuren fast eine Stadt für sich ist. Die Fußgängerzone bietet die üblichen Geschäfte und Schnellrestaurants, aber auch ganz nette Cafés, Restaurants und Gaststätten.
Ein beliebtes Fotomotiv ist auch der "Tori-Poliisi", auf deutsch Platzpolizei, der als Bronzestatue direkt vor dem Eingang zur Markthalle das Geschehen überwacht.
Noch ein Tipp: Wer gern Rentierfleisch (Poro) isst, kann in der Markthalle sehr gut einkaufen. Es gibt dort u.a. vakuumverpackten kaltgeräucherten Rentierschinken, der zwar gekühlt, aber nicht tiefgekühlt transportiert werden muss und einige Monate haltbar ist. In ganz dünn geschnittene Scheiben ein Genuss! Der Kilo-Preis ist mit 70-90€ allerdings kein Schnäppchen?...
Ein bisschen bummelten wir bei recht gutem Wetter noch am Wasser entlang und machten uns dann auf den Weg Richtung Kajaani, wo wir die letzte Nacht dieser Kurzreise verbrachten.
Von der ehemaligen Burg sind leider fast nur noch die Grundmauern zu sehen. Die Burg, errichtet Anfang des 17. Jh., hat eine wechselvolle Geschichte im Rahmen der diversen schwedisch-finnisch-russischen Auseinandersetzungen und wurde schließlich von den russischen Eroberern in einem der Kriege Anfang des 18. Jh. zerstört. Mittlerweile wird die Anlage erhalten, restauriert und kann besichtigt werden.
Die Gegend um Kajaani war im 19. Jh. die wichtigste Region Europas für die Teer-Produktion. Mit langen, schmalen Booten wurde der Teer über die Wasserwege des Oulujoki-Flusses abtransportiert. Die Stromschnellen bei Kajaani waren dabei ein schwieriges Hindernis. Als Lösung wurde 1848 ein Kanal in die Felsen gesprengt und eine hölzerne Schleuse errichtet. Anfang des 20. Jh. wurden die Teertransporte zunehmend unbeliebt und der Zustand der Schleusen schlechter. 1915 schließlich wurden die Schleusen stillgelegt.
Nach diesem kurzen Stopp in Kajaani fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter und fanden einen Parkplatz für die letzte Übernachtung dieser kurzen Tour.
Nach 2 Wochen sind wir wieder in unserem finnischen Zuhause.
Obwohl wir fast jeden Tag etliche Kilometer fuhren, war die Tour nicht anstrengend. Autofahren in Finnland kennen wir bereits als vollkommen stressfrei, im Norden Lapplands und auch in Norwegen ist man oft kilometerweit das einzige Fahrzeug weit und breit. Man kann sich deswegen an der Natur der Umgebung erfreuen, einzig auf die Rentiere muss man tatsächlich immer gefasst sein. Begegnungen mit Elchen blieben uns diesmal erspart.
Der Herbst soweit im Norden hat uns eine teilweise überwältigende Farbenpracht gezeigt. Wir haben verschiedene Landschaften gesehen: Herrlich goldgelbe Herbstwälder, große Tundraflächen mit braunrotem Gebüsch, karge felsige Gegenden, aber auch tolle Strände an den norwegischen Küstenabschnitten wechselten sich manchmal in wenigen Stunden ab. Wir haben am nördlichsten Punkt der EU und Finnlands die Grenze nach Norwegen überquert, haben am (fast) östlichsten Punkt Norwegens aufs Meer geschaut und dort zwei Nächte verbracht, in denen wir die Polarlichter fotografieren konnten.
In Norwegen haben wir es genossen, uns ruhige Plätzchen ganz für uns allein zu suchen, so wie man es sich immer vorstellt.
Die kurze Reise hat jedenfalls ihren Zweck erfüllt. Nachdem wir den sehr heißen und trockenen Sommer in Finnland an "unserem" See genossen haben mit Temperaturen von 30° und mehr im Juni und Juli und in einem recht kühlen und regnerischen August schon den Ofen anheizten, haben wir einen wunderbaren Herbst in Lappland erlebt; die Farben waren grandios.
Und es gab ja dann doch auch etwas Sightseeing.
Fazit: Wer den "Ruska" in Finnland erleben möchte, dem können wir eine solche Reise nach Lappland (idealerweise ca. Mitte Sept.) sehr empfehlen - wobei man eine Wettergarantie wie überall im Norden natürlich auch hier nicht bekommt... ?.