Unfortunately, we don't support your browser (Internet Explorer) anymore, some functionalities could not work. Click here to get information on how to upgrade your browser.

Routen
Sommerurlaub Frankreich 2024
cheesebude
cheesebude
Gefahren Öffentlich

Sommerurlaub Frankreich 2024

Dieses Jahr planen wir eine Tour mit Hund und Kind durch Frankreich. Unser erster Urlaub zu viert <3 Zunächst treffen wir uns eine Woche mit Marcels Eltern in Saint-Jean-de-Monts und danach geht es noch ca. 2 Wochen alleine durch Frankreich. Unsere ursprünglich geplante Tour haben wir aufgrund der Hitze in der Provence in der nächsten Woche (bis 38 Grad) umgeplant, da wir das weder Hund noch Kind noch uns selber zumuten möchten. Schade, aber sei es drum. Es gibt genug zu entdecken... Also folgt doch gerne rein :)


Routeninfo
4214 Kilometer
20 Tage
56 Wegpunkte

Reisebericht

Los geht die Fahrt bis nach Le Mans!

Hallo zusammen! Für uns gehts heute los nach Frankreich. Früh morgen am Samstag holen wir unser Gefährt für den diesjährigen Sommerurlaub bei Hannescamper in Köln ab. Unseren Viictor! 


Zuhause wird fortan ca. 4 1/2 Stunden gepackt. Ein Glück haben wir die Sachen schon vorab in Kisten geräumt und hatten so die meiste Arbeit schon erledigt. Denn dieses Jahr sind wir nicht zu dritt sondern zu viert :-). Lio ist nun auch an Board. Und eine Reise mit einem 5 Monate alten Baby wird sicherlich an der ein oder anderen Stelle interessant... 


Passend zum Urlaub, wie auch sonst, hat sich bei uns erstmal noch eine fette Grippe breit gemacht. Während Jessi sich mit Ibu über Wasser hält und das Baby bespaßt, nutzt Marcel noch schnell seine Energie, bevor ihn die Grippe auch dahin rafft. 


Um ca. 17 Uhr halten wir das letzte Mal in Deutschland bei Subway, um noch einen schnelle Imbiss zu uns zu nehmen und dann gehts los.


Glücklicherweise ist unsere Hinfahrt einfach nur total entspannt. Lio schläft, unser Hund schläft...wir halten nochmal kurz vor Paris und kommen um 2:30 Uhr in Le Mans an.


Auf einem Wohnmobilstellplatz verbringen wir die Nacht sicher. Gute Nacht!


Brühl
Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Obschwarzbach
Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Lüttich
Lüttich, Lüttich, Belgien

Paris
Île-de-France, Frankreich

Saint-Saturnin
Rue de l'Antonnière, Saint-Saturnin, Sarthe, Pays de la Loire, Frankreich

Tag 1
Von Le Mans bis an den Strand

Sorry fürs lange Warten – mit Kind ist so ein Reisetagebuch doch nochmal eine ganz andere Nummer und dann setzte uns noch was zu - aber lest selbst. Wir geloben Besserung!


Nach einer ziemlich kurzen Nacht, begann der Tag für uns erstmal mit einem Morgenritual (Kind füttern, Hund raus und füttern, frühstücken, anziehen). Vor uns lagen noch ca. 3 Stunden bis zum ersten Ziel. Auch diese gingen für uns relativ entspannt um, inklusive einer Babyfütterpause. Zwischendurch gab es schon mal Bilder von unserem Stellplatz auf dem Campingplatz von der restlichen Familie, die schon vor Ort war bzw. eine Stunde vor uns ankam.

Begrüßt wurden wir mit einer herrlichen Laola-Welle unserer Bande. Dann wurde zunächst unser Platz eingenommen und alles aufgebaut. Relativ schnell danach stand fest – ein bisschen Strand musste heute noch sein.

Also wurden 10000 Sachen für Kind und Hund gepackt für eine Stunde Strand. Manche fuhren mit dem Fahrrad, wir nahmen das Auto der Eltern. Am Strand wurde dann ausgepackt und quasi gleich wieder eingepackt, da es doch recht windig und frisch war. Zurück auf dem Campingplatz gab es dann eine Nudelparty. Und für alle, die nicht wissen, was eine Nudelparty ist: Es gibt gaaaaanz viele Nudeln und Saucen. Wir hatten wahlweise Schinken-Sahne-Sauce, Pesto oder Tomatensauce.

Danach ging es für Jessi relativ schnell ins Bett, nämlich mit Fieber und Schüttelfrost.



Camping Le Bois Joly
46 Route de Notre Dame de Monts, 85160, Saint Jean de Monts, France

Tag 2
Endlich Urlaub!

Die erste richtige Nacht im Urlaub war eher durchwachsen, da Jessi den Infekt verarbeitet hat – inklusive Schweißausbruch – und bei Marcel sich nun mit der aufkommenden Ruhe auch die Krankheit bemerkbar machte. Aber egal, trotzdem wollen wir ein bisschen was vom Tag haben. So entschlossen wir den 15-minütigen Fußweg in die Altstadt von Saint-Jean-de-Monts anzutreten und ein bisschen zu stöbern. Wohlgemerkt nur ein bisschen, denn wir mussten feststellen, dass einige Geschäfte montags und dienstags geschlossen sind, dafür aber am Wochenende auf haben. Immerhin war die Markthalle offen und ein kleines Kaffee, in welches wir prompt einkehrten. Es gab einen Café au lait und ein Tarte au Citron.

Zurück auf dem Campingplatz beschlossen wir alle einkaufen zu gehen. Dazu teilten wir uns wieder mit Auto und Fahrrädern auf. Wir fuhren zum nahegelegenen Super U, ein sehr großer Supermarkt, wo man alles bekommt. Heute sollte endlich gegrillt werden. Jessi musste sich danach erstmal weiter ausruhen und die Erkältung verarbeiten, daher stand nichts weiter an. Abends wurde dann wie besprochen lecker gegrillt. Wir stellten fest – irgendwie ist immer erst ne dicke Erkältung on Board, wenn wir in den Urlaub fahren – muss nicht sein.



Tag 3
Salzkauf mal anders

Diesmal hatte Marcel eine richtige Kack-Nacht. Zum Glück schlief der Kleine ausnahmsweise 6 Stunden am Stück und so verging die Nacht ohne größere Unterbrechungen. Nach dem Frühstück mit viel Kaffee und Ibu ruhte Marcel sich noch schnell für den nächsten Ausflug aus.

Ziel war die Île de Noirmoutier. Das ist eine kleine Insel in der Nähe unseres Urlaubsortes, welche man auf zwei Wege erreichen kann. Entweder über eine normale langweilige Brücke, oder über die viel coolere Passage du Gois. Dabei handelt es sich um eine Straße, die mitten im Wasser liegt und nur bei Ebbe für ein paar Stunden befahrbar ist. Die Franzosen nutzen die Gelegenheit gerne zum Sammeln von Muscheln für ihr Abendessen, für unsereins ist es aber eher eine interessante Sehenswürdigkeit. Muss man mal aus Spaß gefahren sein, wenn man hier in der Gegend ist.

Auf der Île angekommen fuhren wir zu einem kleinen Outlet um zu stöbern. Neben Sportgeschäften, einem großen Supermarkt und Krams-Läden gab es auch ein Deko-Laden, an welchem Jessi natürlich nicht vorbei kann ohne reinzuschauen. Kurz nicht aufgepasst kommt ihre Tasche an ein Tablett und kegelt eine Thermoskanne runter. Natürlich stellt sie diese wieder hin und wird kurze Zeit später von einer nicht ganz so freundlichen Verkäuferin angesprochen mit „Pardon….“. Sie fuchtelt wild mit der Kanne rum – wir sollen sie kaufen, denn angeblich sind zwei Beulen am Deckel nun von uns. Tja was machste da? Kaufst ne scheiß Thermoskanne für 30 Euro :D. Den angepissten Blick bemerkte die Dame natürlich und bot uns dann noch ganz kulant 30% auf das Ding an….ja danke ne. Danach hieß es erstmal Hunger, aber leider war in der Umgebung nichts zu finden. Auf der Insel gibt es natürlich nicht nur den spektakulären Weg mitten durchs Meer, sondern auch noch ganz ganz viel Salz. Auf dem Weg findet man immer wieder kleine Bereiche mit Salzfeldern und kleine schwarze Hütten, die das Salz verkaufen. Wir setzten also noch schnell den Anker und kauften mal eben 12 Kilo Salz . Muss ja halten...nein Spaß natürlich ging das noch durch 3 Parteien. Also zurück über die Brücke (da der andere Weg jetzt durch die Flut versperrt war) nach Saint-Jean-de-Monts. Dort gab es dann in der Innenstadt schnell einen Snack (Süßkartoffelpommes und Focaccia mit Tomaten) richtig französisch also. Mit gefülltem Magen ging es wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir erstmal den Camperservice suchen wollten, um unser Abwasser mal zu leeren. Das wurde noch spannend, da man zwischen den Mobilheimen durch musste auf einem einspurigen Weg. Da wir es nicht besser wussten fuhren wir natürlich vorwärts rein, dumm nur, dass man dort nur mit Mühe und Not drehen konnte. Nach nicht nur einem Schweißausbruch waren wir endlich frisch wieder auf unserem Platz, wo Marcel nun erstmal einen Mittagsschlaf machen musste. Heute wollten wir zum Fußballspiel Frankreich – Spanien in das Campingplatzrestaurant. Doch schon kurz nach Anpfiff, war es dort so voll und laut, dass wir uns alle in unsere WoMos oder Wohnwägen zurückzogen. Bei uns gab es dann aus Frust erstmal Milchreis und dann ging es früh ins Bett, um den Rest noch auszukurieren. Bon nuit!


Tag 4
Garnelen auf dem Markt


Einen wunderschönen guten Morgen! Wir fühlen uns endlich wieder lebendig. Nach entspanntem Morgenritual mit Baguette und Croissant und gaaanz viel Kaffee, sollte es heute wieder nach Saint-Jean-de-Monts gehen. Denn üblicherweise ist mittwochs dort Markt und schon lange vor dem Urlaub stand für die meisten (außer Marcel und Oma) fest: in Frankreich gibts einmal Garnelen!

Wir machten uns dann teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad auf den Weg zum Markt. Alle Straßen waren voller Stände mit Klamotten, Schmuck, Handmade-Sachen und den üblichen Lebensmitteln, die man so auf dem Markt frisch kaufen kann. Jeder schlenderte so eine Runde über den Markt und dann wurden 2 Kilo Crevetten gekauft. Nach der keinen Marktrundtour kehrten wir in ein Café ein und bestellten uns noch einen großen Grand Creme und verschiedenes Gebäck. Zum Glück waren die Pain au chocolat noch warm – ein Träumchen. Mit kleiner Stärkung ging es dann für uns zurück zum Camping und wir beschlossen, da das Wetter endlich mal einigermaßen gut war (vorher gabs oft nur bewölkt oder Regen) nochmal an den Strand zu fahren. Diesmal sollte es auch länger als eine Stunde sein. Die Jungs badeten im Meer oder spielten Beachtennis, Lio machte ein schönes Mittagsschläfchen in der Strandmuschel. Alles war sandig – aber so muss das ja sein. Der tagessandigste war Leon – das hieß dann auch für ihn noch später ab unter die Dusche. Zum Glück haben wir eine richtig geniale Außendusche am Viictor und so war das kein Problem. Nur Leon fand das eher so gar nicht notwendig. Mit ein bisschen Leckerlis konnte Marcel ihn dann aber doch überreden stehen zu bleiben. Nachdem alle unter der Dusche waren hieß es erstmal 2 Kilo Garnelen pulen. Wir stellten einen großen Tisch auf und jeder, der Garnelen mitessen wollte musste mitmachen. Später wurden die Garnelen in reichlich Butter und Knoblauch gebraten und es gab noch Salat und Kartoffeln vom Cadac. Oma und Marcel machten sich lieber ein schönes Filet Mignon – die beiden verweigern nämlich gerne mal die Meeresfrüchte, da hilft auch nicht das Argument „ist doch gesund“. :D Zur Abwechslung regnete es dann auch wieder und so verbrachten wir den Abend im Vorzelt mit Snacks und Spielen.



Tag 5
Minigolfen mit Lucky Luke

Heute wollten wir eine Runde Minigolf spielen. Für Marcel und seine Schwester kamen Kindheitserinnerungen zurück. Sie bemerkte beim Eingang dann „Das ist doch genau der Typ, der das auch schon vor 20 Jahren gemacht hat“. Wir buchten einmal die Bahn „Lucky Luke“ und spielten zu sechst. Im Gepäck unsere zwei kleinsten Minis (4 und 5 Monate alt), die wir immer hin und her jonglierten, je nachdem wer gerade dran war. Leon hatte eine kleine Auszeit bei seinen Fellgroßeltern verdient und machte währenddessen ein langes Schläfchen. 18 Bahnen später, hieß es Punkte berechnen und der Gewinner sollte eine Runde Eis/Waffeln ausgeben. Gewinner war Jessi, weswegen Marcel dann eine Runde ausgeben durfte :-) 


Auf dem Weg zurück wurde dann beschlossen Pizza für alle zu bestellen. Gesagt, getan gab es fancy Pizza mit zb Bolognese oder Kartoffelsscheiben und Pesto. 

Marcel war dann allerdings so k.o., dass er mit Lio früh ins Bett gegangen ist. Nachti



Tag 6
Ein Tag nach Omas Geschmack

Schon Freitag? Wahnsinn wie schnell das ging. Heute wollten wir einen Ausflug an Omas Lieblingsort machen ;-) zur Moulin de Rairé. Dort wird in der Mühle noch aktiv Mehl gemahlen und das beste daran ist: dort kriegt man auch leckere Crêpes. Wir bestellten uns also einmal Crêpes mit Chocolat und einen grossen Kaffee als plötzlich die Hose unseres Kindes platzte... Das wars dann wohl gewesen mit warmen Crêpes.... Es ging erstmal Windelwechseln. Der kalte Crêpe und Kaffee schmeckte zum Glück trotzdem. 

Wir schauten uns noch kurz auf dem Gelände um und machten dann noch einen Abstecher im nahegelegenen Künsterdorf Sallertaine. Es war nicht nur schön anzusehen, es gab dort auch ganz viele kleine Läden mit Selbstgemachtem von Künstlern dort. Von angemalten Kürbissen, Bildern über Holz, Glas, Filz, Keramik, Schmuck.... War alles dabei. An einem kleinen Laden für Spirituosen konnte Marcel natürlich nicht einfach vorbei gehen, denn dort gab es auch Gin. Also drei Mal dürft ihr wohl raten, was er mitgebracht hat....? Natürlich eine Flasche Gin. Leider kann Jessi die aktuell leider nicht probieren, aber die Zeit wird kommen. Jedenfalls ist das Flaschendesign ganz nach ihrem Geschmack: Botanisch. Für Oma gab's einen neuen Ring. 


Zurück am Camping wollten wir uns heute mal was leckeres kochen. Jeder machte so ein bisschen was für sich. Bei uns gab es Reis mit Hähnchen-Curry. Danach setzten wir uns noch gemütlich raus mit einem Gin bzw. alkoholfreier Variante und ließen den Abend ausklingen. 




Tag 7
Letzter Tag in Saint-Jean-de-Monts

Unser Tag startete wieder mit leckeren Baguette und Croissant. Dann ging es relativ schnell ans Klarschiffmachen. Morgen früh müssen wir schließlich unseren Platz räumen und dann geht unsere Reise alleine weiter. 

Marcel, seine Schwester und Opa nutzen nochmal das schöne Wetter und gingen eine Runde auf der Promenade inlineskaten. Zum Abend waren wir dort alle verabredet nochmal zusammen Essen zu gehen. In einem kleinen, aber sehr schönem Restaurant "La Crepette" gab es für uns dann Burger, Salat und Muscheln. Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch die "Partymeile", wo es noch ein Eis und Churros gab. 

Am Hauptstrand entlang konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen einfangen, bevor es dann zurück ging. Natürlich wollten wir es uns nicht nehmen lassen noch ein paar Freunden eine Karte zu schicken, also führte unser letzter Stopp zu einem der gelben Postkästen :-) 


Tag 8
Üüüberall Sand

 Es wird zeit tschüss zu sagen. Nach einer schönen Woche mit Marcels Familie machten wir uns auf den Weg noch ein paar weitere Flecken in Frankreich alleine zu entdecken. Wir luden alles ein und fuhren in Richtung Süden. Das nächste Ziel ist noch ein weiterer geplanter Stopp: Arcachon, bzw. die „Dune du Pilat“. Hierbei handelt es sich um nichts weniger als die größte Wanderdüne Europas. Aus Marcels Sicht ein Erlebnis und eine Kindheitserinnerung. Dort gibt es einen großen Parkplatz mitten im Nadelwald gelegen, auf welchem auch Wohnmobile parken können. Dort angekommen packten wir noch zwei Rucksäcke voll mit wärmeren Klamotten für später, Getränke und Equipment für Lio. Doch bevor wir zur Düne liefen, kehrten wir noch in einer der drei Lokale ein und genehmigten uns eine Poke-Bowl. Der Kellner war sehr aufmerksam, brachte Leon eine Schale mit Wasser und shakerte noch ein bisschen mit Lio. Der Kleine hat natürlich wie üblich mitgemacht.

Anschließend gingen wir die weiteren 5 Minuten flachen Fußweg in Richtung Düne, bevor wir nun sehr große Augen machten. So vor der Düne zu stehen ist schon sehr beeindruckend und direkt schweißtreibend, ohne dass man einen Höhenmeter gemacht hat. Netter Weise gibt es eine Treppe um den Aufstieg zu erleichtern. Während man sich die Treppe hocharbeitet rennen und rollen neben einem jede Menge Kinder und Erwachsene die Düne runter und rennen wieder rauf. Wir würden nach einem Mal Schnappatmung bekommen. Da wundert es einen nicht, dass explitzit Ski fahren per Verbotsschild unterbunden wird.

Nun denn, oben angekommen eröffnet sich ein wunderbarer Blick über einen riesigen Wald nach Osten, einen schier unendlich wirkende Sandlandschaft gen Süden und ein herrlicher Blick ins Meer gen Westen. Und genau deswegen sind wir hier: dem Sonnenuntergang am Atlantik. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Jessi hat hier genau die Fotos bekommen, welche Sie sich seit längerem erwünscht hat. Aber seht selbst in den Fotos.

Nun machten wir es uns noch ein bisschen im Sand gemütlich. Denn wie der Zufall es will ist Nationalfeiertag in Frankreich, was traditionell mit einem großen Feuerwerk gefeiert wird. Und auch in der Bucht von Arcachon ist ein Feuerwerk geplant. Entsprechend viele Menschen waren auch noch zu später Stunde auf der Düne. Mit der Zeit wurde es immer Kälter, sodass wir Lio mit allen Textilien einpackten, die wir zur Verfügung hatten. Darunter unter anderem das Tragetuch vom Kind und Marcels Jogginghose. So konnte dem Paket jedenfalls nicht mehr kalt werden.

Kurz vor 23 Uhr gingen die erste Knaller los und Leon wurde spürbar nervöser. Und gegen 23 Uhr, wo das Hauptfeuerwerk startete, war Leon so unruhig, dass er drohte sich aus dem Halsband zu winden und zu flüchten. So entschlossen wir kurzfristig und pünktlich zu Beginn des Feuerwerkes den Schauplatz zu verlassen. Lio war zum Glück schon am Schlafen. Mit Sack und Pack gingen wir zurück zum Parkplatz, schmissen alles regelrecht ins WoMo und düsten in Richtung Biscarosse, wo wir unser Nachtlager aufschlagen wollten.

Dort gibt es einen WoMo-Stellplatz mit 150 Pitches, wo man ohne ein Premium-Abo des Anbieters nicht reservieren kann. So spekulierten wir auf einen Platz, aber Nein, dieses mal sollten wir kein Glück haben. Wir ließen uns in nächster Nähe in der Zufahrt von einem anderen Campingplatz nieder und machten die Schotten dicht.


Dune du Pilat
Frankreich

Biscarrosse
Rue des Mésanges, Biscarrosse, Parentis-en-Born, Landes, Frankreich

Tag 9
Pläne sind da, um sich nicht dran zu halten

Nach einer überraschend ruhigen Nacht an einem ungeplanten Ort zogen wir uns quasi nur schnell etwas drüber um eine gemütlichere Ecke für das Frühstück anzusteuern. Weg von der Camping-Zufahrt, hin zu einem kleinen Parkplatz, mitten im Nichts. Hier machten wir es uns für das Frühstück und den Vormittag bequem und starteten richtig gemütlich in den Tag. So richtig geplant war noch nichts, aber eins war schon seit ein paar Tagen sicher: wir werden nicht wie ursprünglich geplant in die Provence fahren. Die eigentliche Route könnt ihr stand heute der Planung hier in der App noch sehen, sie wird sich aber in den nächsten Tagen drastisch ändern. Denn dort im Süden ist es mit über 30°C (34-38 in den nächsten Tagen) und praller Sonne leider zu warm für Lio und Leon. Entsprechend werden wir komplett anders durch Frankreich reisen. Aber das seht ihr dann ja in den nächsten Tagen. Zurück zu heute.

Wir genossen den Morgen, machten alles bereit für die Fahrt und düsten in Richtung Arcachon.

Dort angekommen suchten wir einen Parkplatz etwas außerhalb der City und gingen etwas ahnungslos in Richtung „Innenstadt“. Zumindest glaubten wir es. Denn der Stadtteil l’Aiguillon ist nur die halbe Wahrheit. Wir liefen an der Küste entlang, über Holzbohlen bis zur echten Innenstadt, wo auch deutlich mehr los war. Dort kaufte Marcel mal wieder ein bisschen Gin: „Der wird ja nicht schlecht ;) “. Ist aber auch immer wieder verlockend lokale Getränke mitzunehmen und zuhause in Ruhe zu genießen. Wird Zeit, dass Jessi auch mal wieder mitschlürfen darf, um auch die Flaschen vom letzten Urlaub zu probieren. Nach einem halbstündigen Fußmarsch waren wir zurück am WoMo und fuhren in Richtung Intermarché zum Einkaufen. Und hier schmiedeten wir den Plan für den kommenden Abend und den nächsten Tag. Ziel ist erstmal ein Stellplatz in Libourne. Erneut ohne Reservierung, an diesem Tag sollten wir aber das Glück auf unserer Seite haben. 2/17 Plätzen waren noch frei, jedoch wollte die Schranke uns nicht reinlassen. Die benötigte Guthabenkarte aus Le Mans sollte auch hier funktionieren und war korrekt aufgeladen. Eine nette französische Dame machte Marcel darauf aufmerksam, dass man die Service-Hotline anrufen muss, weil der Kartenleser für die Schranke nicht funktioniert. Nach einem kurzen Telefonat wurde die Schranke aber schnell geöffnet und wir konnten uns einen der verbleibenden Plätze aussuchen. Glück gehabt! Wir richteten uns ein und genossen den Abend bei einem Gläschen Kaltgetränk und Chips. Mal schauen, was der nächste Tag so bringt.


Arcachon
Place des Marquises, Arcachon, Gironde, Neu-Aquitanien, Frankreich

Aire de covoiturage
Rue de Schwandorf, Libourne, Gironde, Neu-Aquitanien, Frankreich

Tag 10
Ein blumiges Vergnügen

Einen wunderschönen guten Morgen! Heute sollte uns die Sonne nicht enttäuschen. Das Wetter war herrlich und nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, machten wir uns fertig für die weitere Fahrt. Als drittletztes WoMo von 17 verließen wir den Stellplatz, diesmal ging die Schranke sogar von alleine auf. Unser nächstes Ziel stand fest: die Jardins d'eau (Wasserblumengarten). Nach einer Stunde langweiliger Autobahn, kam bereits die Abfahrt und es ging eine weitere Stunde über Land. Zu sehen gab es diesmal viele kleine mittelalterliche Dörfer, Bambuswälder, Höhlen und Felsenlandschaften mit im Felsen eingelassenen Gebäuden. Als wir auf dem Parkplatz der Wassergärten ankamen, machten wir uns schnell etwas Couscoussalat und packten unsere 7 Sachen. Für 18 Euro waren wir im Garten dabei. Es folgten kleine, super süsse Gassen mit viel Liebe zum Detail. Ein kleines Labyrinth aus Stegen über einem Teich mit Springbrunnen und unzähligen Wasserlilien in allen Formen, Farben und Größen. Es ging weiter über Teiche, kleine angelegte Wasserfälle, alle bepflanzt. Durch einen Bambuswald bis zu einer Anlage mit Koifischen. Wir waren zwar nicht so lange vor Ort, aber es war wirklich super schön dort. Danach steuerten wir unseren 4 Minuten entfernten Campingplatz an, den wir uns vorher ausgeguckt hatten. Der Weg dorthin war erstmal spannend (es ging über Bauernhofpfade an einem Kanuverein vorbei in den Wald). Der Mann an der Rezeption bemerkte schnell, dass wir keine Franzosen sind und fragte prompt welche Sprache wir denn sprechen würden. Als Marcel Deutsch antwortete, sagte er sogleich "Gut dann machen wir das doch direkt auf deutsch". Das an sich war ja schon keine übliche Angelegenheit, als dann aber der nächste Camper reinkam und mit dem Mann fließend niederländisch sprach, war Marcel stark beeindruckt. Wir bekamen wie üblich einen Plan vom Gelände mit dem Hinweis wir dürfen uns einen Platz in hellgrün aussuchen, müssen nur dann eine Rückmeldung geben, welcher es geworden ist. Als Empfehlung gab er uns den unteren Teil des Campingplatzes an, da dort mehr Schatten sei. Also fuhren wir erstmal in die nächste Reihe und guckten uns Rinne Platz an. Wir diskutieren gerade über den Platz und wollten uns noch weitere anschauen , als und eine Frau ansprach mit "Wollt ihr dort hin? Wir haben uns hier ein bisschen breit gemacht, Sorry". Wir verneinten, sie sagte darauf "endlich mal ein paar deutsche" und dann mussten wir lachen und entgegneten "dann steht also unser Platz fest und wir müssen den doch nehmen". Wir bezogen unseren Platz und wurden sogleich von 2 Kindern begrüßt mit "juhuuuu endlich welche, die auch unsere Sprache sprechen". Danach machten wir erstmal eine kleine Mittagspause. Später fuhren wir ins ca 10 Minuten entfernte Sarlat zum Einkaufen. Bei uns wurde ganz gemütlich der Grill ausgepackt. Neben uns spielten die anderen Kubb und fragten, ob wir nicht gerne mitspielen wollten. So spielten wir noch den Abend über Kubb mit unseren Nachbarn und gingen dann zu Bett. 


Les Jardins D'eau
Rue Marius Rossillon, Carsac-Aillac, Dordogne, Neu-Aquitanien, Frankreich

Camping Le Rocher de la Cave
1464, Route de la rivière, 24200, Carsac Aillac, France

Tag 11
Die Stadt im Felsen

Neuer Tag, neues Ausflugsziel. Wäre ja auch langweilig, wenn man mal einen Tag nicht auf Achse wäre sondern einfach nur gemütlich in der Sonne gammelt. Wir frühstückten gemütlich vorm Viictor und machten ihn mit dem nötigsten Abreisebereit. Dann ging es für uns für knapp eine Stunde über Landstraßen, viele kleine Dörflies und einige richtig schöne Anwesen in Richtung Rocamadour. Hierbei handelt es sich um eine kleine Gemeinde, mitten an - teilweise in - einer Felswand. Es soll eines der "schönsten Dörfer Frankreichs" sein, davon mussten wir uns selbst überzeugen. 

Auf der Anfahrt war die erste spannende Situation ein recht kurzer, aber unbeleuchteter und sehr schmaler Tunnel, der aufgrund eines ziemlich scharfen rechtsknicks keine Einsicht erlaubte. Also einfach auf gut Glück rein ins Vergnügen. Wir hatten Glück und kamen ohne Gegenverkehr ums Eck. Etwas später auf der Suche nach einem Parkplatz folgten wir den Ansagen von Viictors Navi immer weiter hinein ins Dorf, bis wir plötzlich vor einer Spitzkehre standen die so Eng war, dass man die "Abfahrt" unten links wieder nicht einsehen konnte. Und das selbst mit erhöhter Sitzposition im WoMo. Es heißt als erneut allen Mut zusammen nehmen und ab ums Eck. Erneut kein Gegenverkehr. Puh, 2 von 2 mal Glück gehabt. Anschließend ging es steil bergab ins Tal, wo wir unten angekommen am Straßenrand einen Parkplatz fanden. 

Wir packten ein paar Dinge ein, verschmierten die Sonnencreme und stiefelten los. Denn all das, was wir soeben runtergefahren sind, mussten wir ja zu fuß wieder rauf ins Dorf. Und das mit Kinderwagen, damit Lio schön im Schatten ist und einem Rucksack für Getränke und Notfallklamotten für den kleinen.

Ein kurzer, sehr steiler Anstieg führte uns dann zügig in die Einkaufsgasse, welche gespickt ist mit kleinen Lädchen, Lokalen, Hotels und Souveniershops. Wie sich das für einen Touri-Hotspot halt gehört. Könnte schöner sein, wenn man die alte Gasse zeitgemäß lassen würde, aber naja. An sich ist es ein schönes Örtchen was man sich durchaus mal anschauen kann. Immerhin sind die Parkplätze unten kostenfrei. Nachdem wir die Gasse einmal auf und ab gelaufen waren und kurz einen Mittagssnack einnahmen entschieden wir uns dazu wieder zum Viictor zu gehen und zum oberen Teil der Stadt zu fahren, denn die vielen Treppen sind mit Kinderwagen ein zu großes Hindernis. Heißt dann natürlich für uns die Fahrtechnisch interessanten Stellen erneut anzugehen. Dieses mal mit Gegenverkehr auf der Zufahrt zur Spitzkehre und auch in der Spitzkehre selbst. Doch überall war entweder so gerade genug Platz vorhanden, oder die französischen Autofahrer wichen aus. Sehr nett. Und im Tunnel mit dem Knick hatten wir wieder Glück: kein Gegenverkehr. 

Oben angekommen suchten wir den standardmäßigen Parkplatz auf, machten aber kurz vorher kehrt. Denn für uns war es schon ein bisschen zu spät um nochmal 7€ für den Parkplatz am oberen Dorf zu investieren für ein paar Minuten schlendern. So fuhren wir wieder zurück in Richtung Camping. Auf der Rückfahrt fuhren wir einen anderen Weg als hin, der sich jedoch bezüglich seiner Schönheit nicht verstecken muss. Hier in dem Bereich einfach ein bisschen über die Landstraßen zu düsen macht echt Laune.

In der Nähe vom Camping gibt es ein kleines Dorf mit jeder Menge Einkaufsgelegenheiten, welche wir nutzten um bei Decathlon das Outdoor-Spiel Mölkky zu kaufen. Wer solche Spiele mag und zum Beispiel Kubb (Wikingerschach) kennt, wird Mölkky auch mögen. Auf dem Camping selbst kamen wir direkt wieder mit unseren deutschen Nachbarn ins Gespräch, welches darin endete, dass wir auf eine Runde Nutella-Eis eingeladen wurden. Sowas nehmen wir natürlich gerne an. Nach unserem eigenen Abendessen gesellten wir uns auf Anfrage zu den Nachbarn, die selbst auch noch am Essen waren. Dort wurden jede Menge Meeresfrüchte wie Garnelen, Austern, Fischfilets, mit Beilagen wie Bohnen, gefüllte Champignons und Spargel aufgetischt. Ob wir auch noch was mitessen wollen haben wir dann dankend abgelehnt. Jessi war schon satt und für Marcel gab es quasi nur Dinge, die er einfach nicht mag. Lediglich ein Zucchini-Puffer hat er dann gesnackt, aber der war sehr lecker. Den Nachtisch haben wir dann aber natürlich mitgenommen und aus einem einfachen Nutella-Eis wurde Nutella Eis mit selbst gebackenen Waffeln, Nüssen und Sahne. Schmackofatz.

Den restlichen Abend verbrachten wir dann zusammen, unterhielten uns über Gott und die Welt und spielten eine Runde Mölkky mit den Kids. Nach und nach wurden alle Kinder ins Bett gebracht und die interessanteren Getränke zusammen geschlürft. Einfach gemütlich und gesellig. Hauptthema war letztendlich, wo wir am nächsten Tag hin fahren. Unsere Nachbarn sind sehr Frankreich-Erfahren und konnten uns viele Dinge empfehlen. Entschieden für ein Ziel haben wir uns an dem Abend aber noch nicht, denn gerade das ist das spannenden am Campen ohne vorherige Planung oder Reservierung. Weiteres lest ihr dann in den nächsten Tagen.


Rocamadour
Lot, Okzitanien, Frankreich

Camping Le Rocher de la Cave
1464, Route de la rivière, 24200, Carsac Aillac, France

Tag 12
Auf zu neuen Ufern, oder so

Die Nacht war mal wieder gespickt von regelmäßigen Raubtierfütterungen unseres kleinen Beifahrers. Regelmäßig alle 2 Stunden brauchte er die nächste Ladung Milch. Nicht unbedingt die gemütlichsten Nächte, aber gehört halt dazu. Dafür haben wir den Morgen relativ gemütlich angehen lassen. Wir hatten von den deutschen Nachbarn am Vorabend schon erfahren, das wir gegen 11 Uhr den Platz verlassen müssen. Harte Deadline, die dann bei gemütlichem Frühstück mit denen immer näher kam. Nach ausgiebigen Diskussionen über unser nächstes Reiseziel entschieden wir uns dann für einen Campingplatz an einem Stausee der Dordogne, der in nächster Nähe zu einem inaktiven Vulkanmassiv liegt. Das Panoramafoto einer Dame aus der Gruppe, vom Gipfel des Gebirges hatte uns überzeugt. Wir verließen entsprechend um Punkt 11 Uhr den Platz.

Nach nur knappen zwei Stunden erreichten wir unsere nächste Bleibe: einen Camping wirklich direkt am See gelegen, verteilt über einige Höhenmeter. Sehr idyllisch und mit einer schönen Aussicht auf das Gewässer. Blöd nur, dass die Rezeption Mittagspause hatte. So suchten wir die nächste Einkaufsmöglichkeit im nahegelegenen Dorf auf um für das Abendessen einzukaufen. Top Timing, nach Rückankunft kam der Rezeptionist pünktlich zu seinem Arbeitsplatz. Wir buchten uns für 2 Nächte ein und machten es uns auf unserem Platz erstmal gemütlich. Die pralle Sonne und die knapp 30°C sind spürbar, bei den großen, dem kleinen und auch dem Hund. So packten wir zunächst einmal das minikleine Planschbecken aus und ließen den jüngsten unter uns ein bisschen im kalten Nass spielen. Gefällt ihm glücklicherweise sehr gut, im Vergleich zu einem handelsüblichen Bad zuhause. Anschließend schnappte Marcel sich den Vierbeiner und erkundete den Platz und seine Angebote. In nächster Nähe liegt ein Schwimmbad, welches die Camper kostenfrei mitnutzen dürfen. Leider ohne jeglichen Sonnenschutz, daher für uns keine Option. Ein paar Meter weiter eine kleine Imbissbude und ein angelegter Badestrand. Für Familien mit etwas größeren Kindern echt nette Abkühlgelegenheiten.

Auf dem Rückweg zum Platz, durch ein kleines Waldstück, entschied sich Marcel den Leon abzuleinen und etwas laufen zu lassen. Eine Entscheidung, die er schnell bereuen würde, denn Leon suchte sich das nächste Schlammloch. Na toll! Anscheinend brauchte er auch mal eine Abkühlung, aber so?! Er hatte dadurch schön schlammige Beine die aussahen wie Lackstiefel. Führte aber dazu, dass Marcel mit ihm als erstes nochmal das kühle Seewasser aufsuchte und den restlichen Schlamm an der Außendusche von Viictor mit kaltem Wasser abspülte. Hund nass und zufrieden, Marcel etwas genervt, aber es war das beste für die Fellnase.

Den Abend haben wir dann begonnen mit Abendessen: Wraps mit Hähnchen und ein bissl Grünzeug. Anschließend sind wir nochmal alle zusammen zum angelegten Sandstrand gelaufen um die Aussicht zu genießen. Und schließlich machten wir es uns im Viictor gemütlich bei einer Runde Kniffel. Nichts wildes, denn der nächste Tag wird aufregend genug.


Camping Les Aubazines
19110, Bort Les Orgues, France

Tag 13
Endlich wieder hoch hinaus

Wir hatten uns für diesen Tag vorgenommen früh aufzustehen um früh die Tagesaktivität angehen zu können. Klappte nur mäßig, denn wir schliefen doch wieder bis 9 Uhr. Und das ganze gefrühstücke, aufgeräume und fertiggemache von allen Anwesenden dauert gut und gerne 2 Stunden. Hat nicht geklappt, egal. So sattelten wir gegen 11 auf und führen für knapp eine Stunde weiter ins Land hinein. Ziel: Mont-Dore. Dabei handelt es sich zum einen um eine kleine Gemeinde im Tal der Dordogne, gleichzeitig aber auch um eine Bergkette des französischen Zentralmassivs. Hier wollten wir seit knapp einem Jahr endlich mal wieder hoch hinaus. Das erste mal mit Baby auf einem Berg zu reisen war für uns sehr aufregend. Und das auch noch bei knallender Sonne, erneut knapp 30°C und wie es sich auf einem Berggipfel gehört natürlich ohne natürlichen Sonnenschutz. Da Lio aber noch nicht mit Sonnencreme geschützt werden kann, brauchte es eine Alternative. Kinderwagen: keine Option, denn wir wollten schon ein bisschen da oben durch die Gegend laufen. Auf möglicher Weise engen Wanderwegen oder gar Treppen zu aufwendig und sperrig. Dann also das Tragetuch. Hierbei hat der kleine den bestmöglichen Schutz gegen direkte Sonneneinstrahlung. Es ist nur jedes mal aufs neue nicht Einfach die Bindung stabil genug zu knoten. So war der erste Anlauf zu fest, der zweite viel zu Locker und der dritte noch etwas zu instabil (wie sich später herausstellte). Aber zunächst ausreichend um in Richtung Gondel zu laufen. Ja, wir sind nicht auf die 1885hm zu Fuß gelaufen. Zu anstrengend für uns bei unserem aktuellen Fitnesslevel und auch viel zu viel Anstrengung, Sonne und Hitze für Leon und Lio. Die Fahrt kostete uns 20€ pro erwachsenen für hin und zurück. Kind und Hund waren kostenfrei, Leon musste nicht mal einen Maulkorb tragen. Sehr nett.

So gondelten wir bergauf und nahmen dann die letzten 864 Stufen einer sehr schroffen Holztreppe bis zum Gipfel. Und nein, die Stufen habe ich nicht gezählt, sondern natürlich eine Suchmaschine befragt. Oben angekommen war die Belohnung eine unheimlich schöne Aussicht über das Bergmassiv und die umzingelnden Täler, bei bester Sicht, viel Sonne und leichtem Wind. Sehr angenehm. Endlich mal wieder auf einem Berg. Das ist jedes mal aufs neue ein wahnsinnig schönes Gefühl, auch wenn man es nicht komplett selbst erklommen hat. Wir schlürften alle ein wenig Wasser, machten die obligatorischen Fotos und liefen wieder abwärts zur Bergstation der Seilbahn. Lio schlief währenddessen im Tragetuch ein, scheint also gemütlich zu sein. In dem Lokal der Bergstation kehrten wir ein und genehmigten uns ein Kaltgetränk und einen Crèpes. Der Kaiserschmarrn der Franzosen, oder so ähnlich. War jedenfalls lecker. Anschließend fuhren wir wieder bergab und düsten wieder in Richtung Camping. Doch kurz vorher bogen wir noch einmal kurz ab zu Château der Val, ein kleines Schloss direkt an dem Stausse, an welchem auch unser Camping liegt. Wir hatten die Hoffnung, dass man sich das Schloss anschauen könne. Prinzipiell auch möglich, aber nicht mit Hund. Schade. So ging Jessi einmal alleine in den Innenhof des Schlosses, wir ließen Leon sich nochmal im Seewasser abkühlen und fuhren dann mit einem kurzen Einkaufsstopp wieder zum Camping. Die Hitze war hier im Tal auf jeden Fall deutlich spürbarer als auf dem Berggipfel. Daher genehmigten wir dem Zwerg nochmal ein Bad im Planschbecken.

Nach dem Abendessen saßen wir noch etwas gemütlich am Esstisch und bei einem Kaltgetränk und ein paar Stücken Wassermelone zum Nachtisch schauten wir doch tatsächlich ein bisschen in die „Flimmerkiste“ namens Smartphone. Denn während wir unseren Urlaub genießen sind einige unserer Freunde auf unserem Lieblingsfestival Tomorrowland unterwegs. Hier legte zu der Zeit einer unserer favorisierten DJ’s Netsky auf der Main-Stage auf. Das mussten wir uns im Livestream anschauen. Wir sind zwar traurig, dass wir nicht live Vorort mit dabei sein konnten, aber hier den Urlaub mit unserer kleinen Familie zu genießen ist mindestens genauso schön. Und uns erwartet noch eine weitere Woche voller Spannender Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse. In dem Sinne, gute Nacht.


Mont-Dore
Puy-de-Dôme, Auvergne-Rhone-Alpen, Frankreich

Château de Val
Route du Château de Val, Lanobre, Cantal, Auvergne-Rhone-Alpen, Frankreich

Camping Les Aubazines
19110, Bort Les Orgues, France

Tag 14
Fahren, fahren, fahren

Ja zugegebenermaßen haben wir jetzt schon wieder einige Tage schleifen lassen. Erwischt! Wir starteten den Morgen um 7 Uhr, damit wir gegen 9 uhr los können. Wir wussten ja, dass wir diesmal eine lange Etappe vor uns haben. Dazu hatten wir ca 8 Stunden (mit Pausen) eingeplant, knappe 630 km vom Camping Les Aubazines bis nach Erdeven, weil wir Richtung Carnac zu den Menhiren wollten. Tatsächlich sind wir nahezu pünktlich losgefahren. Es folgten erstmal ein paar kleine Dörfer, wo das Navi meinte uns durch die engsten Passagen schicken zu müssen, die es gab. Danach kamen einige Stündchen Autobahn ohne spannende Ereignisse. Bei einer kurzen Pinkelpause wollte Marcel dann das Steuer mal abgeben, um auch mal in den Genuss der Passanger Princess zu kommen. Ein grosser Tag in der Geschichte unseres Campingurlaubes, denn Jessi fuhr nun zum ersten Mal Wohnmobil. Erstmal ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber dann wurde es immer entspannter. Marcel merkte an: Beifahrer sein ist ja wie im Sessel sitzen. Man konnte meinen, er würde jetzt nie wieder tauschen. Als wir durch Nantes durch waren, gab es nochmal eine kurze Pause. Marcel wollte nun den Rest fahren (es war vllt noch eine Stunde oder eineinhalb). Eigentlich ganz chillig. Lio schlief und wir hatten keinen Stress. Dann folgten jedoch ein Stau nach dem anderen und zum Überfluss fing es noch richtig ekelig an zu Regnen. Aus unseren geplanten 8 Stunden wurden dann knapp 10...und wir hatten den Kaffee auf. Angekommen in Erdeven am WoMo Stellplatz war zum Glück noch einiges frei. Der Campingplatz direkt daneben wäre sonst auch noch eine Option gewesen, da er direkt in den Dünen auf einem wirklich riesigen Platz war, wo sich jeder einfach nach Lust und Laune eine Stellfläche aussuchen konnte. Wir kochten erstmal schnell ein paar Spaghetti mit Tomatensauce, weil wir einen riesen Hunger hatten und beschlossen uns dann einmal den Strand anzugucken, der von dort zu Fuß vielleicht 5 Minuten entfernt war. Dazu packten wir uns ein Wegbier ein und liefen einmal quer über den anderen Campingplatz wo rege was los war und es irgendwie ein bisschen wild aussah. Kein Strom und nix, aber Natur pur. "Richtig geil" sagte Marcel. Vor dem Weg zum Strand rüber dann aber die Ernüchterung "keine Hunde erlaubt". Wir liefen noch den kurzen Weg entlang, um wenigstens das Meer einmal zu sehen und drehten dann ab. Stattdessen gingen wir einen kleinen Weg durch die Dünen bis zum Stellplatz zurück, wo Leon sich wenigstens mal die Füsse vertreten konnte. Pünktlich angekommen fing es an zu regnen und wir verkrochen uns schnell nach innen. Am nächsten Morgen sollte es früh weiter gehen, also ging es zeitig ins Bett. 


Angoulême
Charente, Neu-Aquitanien, Frankreich

Nantes
Loire-Atlantique, Pays de la Loire, Frankreich

Camping Municipal Kerhillio Plage
56410, Erdeven, France

Tag 15
Steine, Strand & alles

Good morning in the morning könnte man sagen. Macht man hier aber nicht. Uns begegnete man ein freundliches Bonjour auf dem Parkplatz der Steinreihen von Menèc. Denn wir waren das vierte oder fünfte Auto dort und tatsächlich das erste WoMo. Es gab zwar keine Schlangen oder Ticketverkäufe wo das relevant gewesen wäre, aber so konnten wir uns die Sehenswürdigkeit in aller Ruhe ohne Menschenmassen anschauen. Hier vor Ort findet man hunderte in Reihen aufgestellte Felsbrocken. Ist erstmal relativ unspektakulär. Wenn man sich aber vorstellt, dass die bis zu vier meter hohen, teilweise senkrecht aufgestellten Brocken vor ca. 6000 Jahren platziert wurden, ist das schon irgendwie beeindruckend. Warum genau man das damals getan hat ist bis heute nicht geklärt, so zumindest unsere Recherche. Wir drehten eine große Runde zu Fuß um einige der Felder und düsten Recht zeitig weiter, denn wir hatten noch ein bisschen was vor. 

Nächste Programmpunkt: einkaufen. Erstmal relativ langweilig, aber der Hintergrund des Einkaufs machte es für uns spannender. Denn wir brauchten dringend Chemie für unsere WoMo-Toilette, die wir morgens bei unserem Quartier der vergangenen Nacht leeren mussten. Die vom Vermieter zur Verfügung gestellten Tabs waren uns ausgegangen. Dass wir mit den drei Stück nicht durch den Urlaub kommen würden war vor Abreise bereits klar, jedoch haben wir bei all den Einkäufen nie die Chemie-Tabletten gefunden, immer nur flüssiges, was Marcel nicht wollte. Doch heute, pünktlich in der Not, war es soweit: im örtlichen Super U gab es Chemie-Tabletten. Puh, Glück gehabt. So konnten wir ab sofort wieder in Ruhe das Business erledigen. Noch ein bisschen Verpflegung eingekauft und weiter ging die wilde Fahrt.

Als nächstes steuerten wir einen Hundestrand an, denn wir wollten Leon noch das gönnen, was im am Vorabend durch die Lappen gegangen ist. Wenigstens gibt es auch hier spezielle Strände wo Hunde an der Leine mitkommen dürfen. Zu der Zeit war Ebbe, entsprechend viel Platz für alle Hunde und Surfer, sodass Leon sogar teilweise ohne Leine toben konnte. Immer wieder schön zu beobachten wie viel Spaß er im Sand hat. Das wir eigentlich nur durch Schnee gestoppt. Zurück am WoMo entsandeten wir uns und fuhren weiter.

Als nächster Stop war Cap Frehel vorgesehen. Hier findet man an einer Klippe eine schönen Leuchtturm mit ein bisschen Anlage und Gegend drum herum. Hier war auf jeden Fall deutlich mehr los als morgens an den Steinreihen. Wir hatten ein wenig Glück bei der Parkplatzsuche, denn die Plätze für WoMos sind rar. Für uns gab es gerade eine Lücke. Wie die meisten Besucher gingen auch wir ein bisschen über die Dünen und an den Klippen entlang einmal um den Turm herum. Es war sehr windig, für so einen Ort aber natürlich üblich. Trotzdem sehr schön anzusehen und bei richtigen Wetterverhältnissen mit Sicherheit ein großer Hingucker. Wir hatten ein wenig Pech an dem Tag. Aber gut, kann man nichts dran ändern. Nach unserer Runde kehrten wir zurück zum Parkplatz und machten uns gemütlich fertig für die Abreise, als ein weiteres WoMo verzweifelt nach einem Platz suchte. Marcel deutete dem Fahrer an, dass wir im Begriff waren zu fahren und machte damit ein Pärchen sehr glücklich. Jeden Tag eine gute Tat.

Wir fuhren jedoch zunächst nicht weit, da wir noch Hoffnung hatten einen schönen Sonnenuntergang schauen zu können. Wir ließen uns auf einem Stück Schotter am Straßenrand nieder, kochten früh Abendessen und verbrachten die Stunden bis zum Abend hauptsächlich mit der Beschäftigung von Lio. Mit der Zeit zog sich der Himmel jedoch immer weiter zu und uns verließ die Hoffnung auf den Sonnenuntergang. Die Stimmung war etwas gedrückt und wir entschlossen den Ort zu verlassen und direkt in Richtung des Ziels vom nächsten Tag zu fahren. Denn dann war die Besichtigung der Mont-Saint-Michel vorgesehen. Aus dem "wir fahren in die Richtung" wurde dann noch kurzerhand eine 1,5 stündige Fahrt bis zur Zufahrtsstraße vom Parkplatz der nächsten Sehenswürdigkeit. Marcel hat sich gedacht, dass man so am besten die Zeit am nächsten Tag nutzen kann und vielleicht ein bisschen früher ankommt, wenn noch weniger los ist. Ob das wirklich klappen wird, könnt ihr dann im nächsten Bericht lesen.


Alignement du Ménec
Route des Alignements, Carnac, Morbihan, Bretagne, Frankreich

Plévenon
Route du Cap, Plévenon, Côtes-d'Armor, Bretagne, Frankreich

Mont Saint-Michel
Frankreich

Tag 16
Festival Feeling in nüchtern, mit Historie

Um es gleich vorwegzunehmen, früh aufstehen, wir ursprünglich vorgesehen, hat nicht geklappt. Plan war es, dass wir frühzeitig am Mont-Saint-Michel sind um bei nicht ganz so viel getrubel in Ruhe den Ort genießen zu können. Doch weit gefehlt. Aufgrund fehlenden Weckers und ruhigen Kind war es bereits 9:30 als wir wach wurden. Da war der Plan direkt dahin und der Morgen direkt stressig um etwas Zeit aufzuholen. Da wir nicht wussten wie viele Parkplätze für WoMos dort vorhanden sind, war eile geboten. Nach knapp einer Stunde, ohne Kaffee und ohne Frühstück verließen wir den Stellplatz. Gut nur, dass wir bereits ganz in der Nähe übernachtet haben und die Anfahrt entsprechend kurz war. Am Parkplatz angekommen stellten wir uns in die Recht gut abfließende Warteschlange und parkten auf einer der noch zahlreich vorhandenen Parkplätze ein. Man bekam aber schon einen ersten Eindruck, wie voll es dort sein wird. Nach dem Packen unserer sieben Sachen und dem platzieren von Lio im Kinderwagen wanderten wir Los. Vom Parkplatz bis zum Ziel sind es knapp 3,5km Fußweg, ca. 40 Minuten Gehzeit. Es gibt auch einen Shuttle-Bus, aber natürlich nur nutzbar mit maximal einem "kleinen" Hund, der in eine Tasche passt. Erneut bekamen wir das Bedürfnis für unseren 38kg Leon eine Tasche zu kaufen, sodass er sich als "kleiner" Hund identifizieren kann. Schon ein wenig diskriminierend. Aber sei's drum, Beine in die Hand uns Los. Auf dem Fußweg kam ein wenig Festival-Feeling auf. Als Vergleich: auf dem Tomorrowland Festival läuft man ebenfalls täglich eine ähnlich lange Strecke vom Camping zum Festival-Gelände. Ebenfalls war die Anzahl der wanderenden Menschen gefühlt gleich hoch und alles lief in die selbe Richtung. Das einzige was fehlte war die Musik, die unvergleichlich gute Stimmung der Wandergesellschaft und natürlich das ein oder andere Wegbier. Aber gut, wäre hier auch etwas unangepasst. 

Am Mont-Saint-Michel angekommen, es war mittlerweile ca. 12 Uhr, bestätigte sich unsere Vermutung: brechend voll. Wir stürzten uns rein ins Getümmel und suchten erstmal Frühstück (belegtes Baguette) und Kaffee. Ein paar Meter weiter standen wir vor der ersten Treppe. Zur Erinnerung, Lio war im Kinderwagen dabei. Kein Problem dachten wir uns, tragen wir das Paket eben Hoch, inkl. Baguette und Kaffee in der Hand. Mach der dritten oder vierten Treppe hintereinander machten wir Pause um erstmal das Proviant zu vernichten. Dabei entschlossen wir, dass Marcel erstmal ohne Kinderwagen die weiteren Treppen aufsteigt um zu schauen, ob sich das geschleppe überhaupt noch Lohnt. Ergebnis: nope! Ab hier nur noch Stufen. Schade, das haben wir nicht gewusst. Damit sich die Reise zu diesem doch sehr eindrucksvollen Ort noch lohnt ist Marcel dann mit Kinderwagen, Kind und Hund wieder runter gegangen und Jessi ist alleine losgezogen um sich die Mont-Saint-Michel in Ruhe anzuschauen. Ein wirklich schöner Ort, der einem zeitweise Harry Potter-Vibes vermittelt. Die Fotos sprechen für sich. Nach knapp 1-1,5 Stunden Besichtigung kam Jessi dann wieder raus aus der viel zu überfüllten Burg und wir machten uns auf den Rückweg. Erneut 40 Minuten Fußmarsch, erneut nüchtern, erneut wenig Stimmung, aber doch Recht zufrieden mit dem Ausflug.

Nun stand ein weiterer wichtiger Programmpunkt auf dem Plan, bzw. eine Mission. Genauer gesagt zwei Missionen: Jessi braucht Wimpern, Marcel braucht neue Schuhe. Wo erfüllt man solche Missionen am besten, in einer größeren Innenstadt. Wir fuhren also nach Cean, was in die Richtung des geplanten Ziels für morgen liegt. Allerdings hatten wir Montag, was in Frankreich gerne Mal bedeutet, dass Läden in Städten geschlossen haben. Egal, wir probieren es. In Cean angekommen fanden wir Recht gut einen Parkplatz in Stadtnähe, von wo aus wir fußläufig in die Einkaufsstraße gelangen. Auf dem Weg dorthin in den Seitengassen waren tatsächlich einige Läden zu, andere Lokale machten gerade auf. Wir hatten Hoffnung. Und als wir dann die richtige Einkaufsstraße fanden, fanden wir prompt ein Geschäft wo Jessi schonmal ihr Missionsziel erfüllen konnte. Und wenig später ein Schuhgeschäft mit Schuhen die alle, nicht unbedingt trivialen Kriterien von Marcel (sportlich, gr. 46, günstig, schlicht), erfüllten. Krass, alles erledigt. Wir feierten den Erfolg mit Burger und Pommes in einem kleinen Lokal direkt in der Stadt und sattelten anschließend wieder auf. Letztes Ziel des Tages war dann der WoMo Stellplatz am Utah-Beach. Warum genau dort, wird dann Thema des nächsten Tages. Wir beendeten den Tag mit Bier, Gin und Milchreis.


Caen
Calvados, Normandie, Frankreich

Utah-Beach
Manche, Normandie, Frankreich

Tag 17
Geschichtsunterricht und Kulinarik

Heute fängt der frühe Vogel das... Croissant. Das Kind wacht um 6:30 Uhr auf mit riesen Glubschern und denkt sich: Guten Morgen Welt! Wir waren dann auch wach, zumindest körperlich. Irgendwie wurde es dann aber mit dem so richtig aufstehen nix bis Marcel um 8:30 Uhr auf dem Camping nebenan die Bäckerstube ausfindig machen konnte und tatsächlich mit Baguette und Croissant wieder kommt. Bevor dann alle am Tisch sitzen wird es doch nochmal 9:15 Uhr, weil irgendwie doch noch Schlaf aufgeholt werden musste und dann wurde überlegt wie der Tag denn so weitergeht. Es war klar: heute sollte ein bisschen Geschichtsunterricht folgen und irgendwie wollten wir auch essen gehen, denn heute ist unser Jahres/Hochzeitstag. Aber fangen wir doch mal beim Besuch am Utah Beach an. Wir machten uns laaaangsam fertig und wollten noch schnell Wasser auffüllen. Vor uns noch ein anderes WoMo. Man sollte meinen zu dritt geht das ganze schnell vonstatten. Stattdessen rollte die Dame ihren Wasserschlauch bereits das dritte Mal auf und in der Schlange standen drei weitere WoMos. Manch einer bekommt da Puls und beeilt sich, aber die hatten wohl die Ruhe weg. Nach Vollendung (endlich!) fuhren wir zum Utah Beach, nur 5 Minuten entfernt und parkten direkt am Museum für Kriegsgeschichte (D-day 1944, Rückeroberung durch die Alliierten). Leon war noch nicht draussen gewesen  und so gingen wir erstmal eine Runde an den Strand, denn hier durften Hunde immer mit. Leider war Flut und es bliebt nicht viel Sand zum laufen übrig, der restliche Teil war voller Besucher bzw. Gruppen, die sich gerade von einem Guide was erklären ließen. Ein paar einzelne Menschen etwas weiter entfernt saßen direkt an den Dünen, wobei dort alles abgesperrt war mit dem Hinweis, die Dünen seien im Wiederaufbau/Neubepflanzung. Wir drehten die Runde und brachten Leon dann ins WoMo, denn wen wundert es (Hunde im Museum nicht erlaubt, ausser in Taschen...wir sollten echt.. Die Tasche). Es folgten 1 1/2 Stunden Museum und Umgebung erkunden, denn dort konnte man noch Bunker anschauen. War insgesamt doch sehr interessant. Am WoMo zurück füttertern wir erstmal unser Raubtier Lio und überlegten dann wie wir weiter fahren. Wir wollten noch ein Stück Strecke machen so ca im Umkreis von 2 Stunden und guckten uns erstmal online ein paar Campingplätze an, denn wir mussten dringend mal ein bisschen Wäsche vom Kleinen waschen. Rausgesucht und zack losgefahren landeten wir in Lion-sur-Mer an einem Campingplatz, der plötzlich gar nicht mehr so aussah wie auf den Fotos. Die Dame fragte, ob wir reserviert haben und im gleichen Atemzug, als Marcel nein sagte, verabschiedete sie sich dann auch wieder. Voll. Na toll... Wir googelten weiter. Unterwegs hatte Jessi ein Restaurant für den Abend ausgemacht, also schauten wir dort in der Nähe und sollten fündig werden. 30 Minuten Weiterfahrt, hatten wir dann einen Platz auf einer grossen Wiese. Es war ziemlich voll und tatsächlich fanden wir diesmal auch die ganzen deutschen Urlauber... Haha.

Ein paar Minuten später kam auch schon der nächste und parkte vor uns, sodass die Reihe nun voll war. Marcel reservierte erstmal einen Tisch im Restaurant für 19 Uhr und dann ging es an die Wäsche.

Wir beschlossen uns noch ein wenig umzuschauen, denn der Campingplatz hatten einen eigenen Strand Zugang. Der Strand selbst war echt schön mit vielen Muscheln und scheinbar keinen Regeln, denn da machte irgendwie jeder wie er wollte. Nach kurzer Zeit beschlossen wir aber doch wieder  zurück zu gehen, da es einfach im Schatten des Sonnenschirmes sehr kühl war und ansonsten mega windig. Lio fand das nur so semi gut und wir mussten eh noch Sachen packen für unseren Abend im Restaurant. Also packten wir unsere 7 Sachen erneut und jetzt wirds lustig, musste Marcel das WoMo zwischen einem Zelt und einem anderen WoMo mit Fahrradträger durchzirkeln. Jessi ging inzwischen die fertige Wäsche holen. Die Zirkelei klappte Schadenfrei und so konnten wir den Weg zum Restaurant antreten. Die letzte Strasse zum Restaurant war jedoch mit einem Schild "keine Camping cars" gekennzeichnet.... Haben wir dann wohl übersehen. Schnell wurde aber klar wieso: die Parkplätze zum Strand waren alle auf 2,10m gedeckelt, aber da wollten wir ja eh nicht hin. Am Ende der Strasse folgte ein kleiner Hafen mit eigenem Parkplatz vom Restaurant. Dort angekommen hatten wir die Wahl zwischen einem Tisch draußen oder drinnen. Wir nahmen die Option außen, denn das Wetter war noch entsprechend schön. Und wie so häufig in Frankreich verstandigten wir uns mit den Kellner über eine Mischung aus gebrochenem französisch, englisch und Hand/Fuß-Gestiken. Scheint geklappt zu haben, denn wir bekamen immer das was wir wollten. Das Essen war super lecker und erfüllte unsere Ansprüche an ein Menü zum Hochzeitstag. Neben Tomate und Burrata zur Vorspeise und Gambas mit Risotto für Jessi und ein Tomahawk vom Schwein mit Gemüse für Marcel gab es die für uns bisher beste Creme Brulee welche wir je essen durften. Währenddessen machten wir immer wieder Späße darüber, dass wir mit Hund und Kind und entsprechender Tischmanieren eventuell in dem Restaurant etwas Fehl am Platz sind. Aber ein Nachbartisch zeigte uns, wie man sich richtig daneben benimmt. Hier machten es sich eine größere Gruppe von ca. 3 Familien gemütlich, jedoch saßen sich die Eltern recht schnell an einen separaten Tisch in die Sonne und deren Kinder blieben sitzen. Sie bestellten in Absprache mit ihren Eltern einmal Tomate mit Burrata und einen Teller mit Lachs Streifen zur Vorspeise und versuchten das ganze durch vier Kinder im Alter von geschätzt 10 bis 16 zu teilen. Kaum waren die beiden Teller da, ging das Spektakel los. Zunächst wurden die Lachs Streifen gezählt und diskutiert wer wie viele bekommt. Ohne Vollendung der Diskussion hackten alle mit Messer und Gabel herum um Stücke zu ergattern. Der älteste übernahm das Zepter mehr oder weniger und kurze Zeit später landeten zwei der Streifen inkl. Schaumhäubchen auf dem Tisch. Wollte dann natürlich keiner mehr haben, blieb also liegen. Und als nächstes war die Burrata fällig. Bekannter Weise ist nur die äußere Schicht einer Burrata fest und der Kern flüssig. Um eine mehr oder minder gerechte Aufteilung zu erzeugen wurde dann der auslaufende Burrata-Kern auf die vier Teller geschöpft. So hatte jeder ein Lachs-Durcheinander mit matschigem Schaumhäubchen, vermischt mit Burrata-Sauce und ein paar Tomätchen auf dem Teller. Leckerchen. Uns beruhigte das ganze ein Wenig, denn dagegen hat jeder Gast, inklusive Lio mit 5 Monaten und unser Hund Leon bessere Tischmanieren. Mehr bekamen wir davon nicht mehr mit, zum Glück. Denn wir waren gesättigt und zogen von dannen. Zurück am Campingplatz zirkelte Marcel das WoMo wieder rückwärts auf den Platz und bekam sogar ein Lob vom deutschen Nachbarn dafür. Besten Dank, lieber Nachbar. Nachdem wir Lio endlich nach längerem hin und her davon überzeugen konnten das Schlafen bei seiner Müdigkeit eine echt coole Nummer ist, machten wir es uns noch ein wenig unter der Markise gemütlich und genossen das Meeresrauschen im Hintergrund, gepaart mit leichtem Baumgesäge aus dem Nachbarzelt. Herrlich, diese Campingplatzromantik. Bis morgen.


Lion-sur-Mer
Calvados, Normandie, Frankreich

Merville-Franceville-Plage
Calvados, Normandie, Frankreich

La Réserve Péché Iodé
Chemin de la Baie, Merville-Franceville-Plage, Calvados, Normandie, Frankreich

Tag 18
Langsam aber sicher gen Zuhause

Die Nacht war ruhiger als befürchtet. Und es stehen auch noch sämtliche Bäume im sichtbaren Umkreis. Der Säger war anscheinend doch dann ruhig. Wir mussten relativ früh aufstehen, denn auf dem Camping muss man bis 11 Uhr den Platz geräumt haben, so zumindest definiert durch einige, nein sogar sehr viele Schilder im und um das Waschhaus herum. Wie so oft wollte Marcel morgens Baguette und Croissant an der Rezeption holen, doch weit gefehlt. Die Dame dort macht ihm deutlich, dass heute nichts dergleichen verfügbar ist. Warum? Konnte nicht geklärt werden, zu wenig Sprachkenntnisse. Unverrichteter Dinge ging er wieder zurück zum Platz um die "frohe Kunde" zu verbreiten. Zum Glück hatten wir noch zwei eingeschweißte Bagels auf Lager, unsere Not-Bagels. Stand zwar kein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf, aber der Augen-Nase-Mund-Test sollte uns nicht enttäuschen. Nach vollendetem Frühstück packten wir zusammen, Marcel zirkelte erneut das WoMo aus der Lücke heraus und wir fuhren in Richtung Ruine. Erstes Tagesziel: das Chateau Gaillard, ein von Richard Löwenherz gebautes Schloss. Auf dem Weg dahin zeigte unser Navi mal wieder wie toll es Zeit, oder Weg, oder Sprit sparen kann, indem es uns durch eine unheimlich enge Nebengasse zwang, parallel zur Hauptstraße. Hat bestimmt 100m Weg gespart. Naja, hat gepasst. Anschließend ging es eine steile Straße mit engen Spitzkehren bergauf zum Schloss. Viictor ächzte, hat uns aber raufgebracht. Immerhin hatten wir nur noch sehr wenig Sprit dabei, was ihm die Arbeit wenigestens etwas erleichterte. War zwar nicht gut für Marcels nerven, aber er behielt es brav für sich, um nicht auch Jessi zu beunruhigen. Immerhin hat Viictor mal wieder keine Restreichweite mehr angezeigt. Spoiler: wir haben es trotzdem nach dem Halt beim Schloss bis zur Tankstelle geschafft. Am Schloss angekommen wurden wir von einer wunderbaren Aussicht über die Gegend begrüßt. Dort gibt es außerdem eine schöne Wiese am Hang, wo man super ein Picknick machen kann. Blöd nur, dass wir keinen echten Parkplatz finden konnten mit dem 6,40m Auto. So blieb nur die Zeit für eine kurzen Genuss der Aussicht und ein paar Fotos. War auch nur halb so schlimm, denn das Schloss hatte Mittagspause, die Tore waren zu. Nach entsprechend kurzer Pause fuhren wir wieder bergab in Richtung Dorf zur besagten Tankstelle und anschließend zu einer Boulangerie und einem Lebensmittelgeschäft.

Nach getaner Pause und Einkauf ging die Fahrt weiter. Auf dem Weg zur nächsten Autobahn meldete Viictors Bordcomputer sich mit dem Hinweis: Motoröl wechseln lassen. Und das nicht nur einmal kurz sondern recht penetrant. Nicht gut. Vom Vermieter hatten wir eine Service-Telefonnummer, wo uns recht schnell geholfen werden konnte. Die Dame am Telefon leitete die Anfrage weiter an einen Kollegen, der sich 10 Minuten später meldete. Ergebnis: Problem auch von anderen Fahrzeugen bekannt, Service ist noch lange nicht fällig, einfach weiterfahren und ignorieren. Gesagt, getan, so fuhren wir die restlichen Tage weiter ohne Probleme. 

Der nächste Halt war dann auch wieder der letzte für den Tag. In der Nähe der Stadt Lille, bereits an der französisch-belgischen Grenze, hatte Marcel einen Stellplatz ausgemacht. Was er aber nicht wusste ist, dass hier direkt angeschlossen eine Art großer Ferienpark für Kinder ist. Angebote wie Sportplätze, ein Schwimmbad, ein Kletterpark, Spielplätze und eine Sommerrodelbahn locken viele Kinder in Feriencamps an den nebenliegenden Campingplatz. Da war jede Menge los, denn zu der Zeit waren auch in Frankreich Ferien. Und auch eine entsprechende Geräuschkulisse, die sich aber ab ca. 22:30 Uhr langsam beruhigte. Von daher vollkommen in Ordnung. Wir nutzten den Abend für einen größeren Spaziergang durch den Park und entdeckten als kleines Highlight einen Kletterpark aus sehr eng gesponnen Seilen, der sogar einen Rollstuhlgerechten Teil hatte. Und auch ein größerer Aussichtsturm mit angeschlossener Seilrutsche war laut Beschilderung auch mit Rollstühlen Nutzbar. Schön zu sehen, dass man hier an dem Ort solche Angebote hat.

Und auf dem Rückweg durch den Park zum Stellplatz kamen uns unsere Platznachbarn entgegen. Eine vierköpfige Familie aus Schweden, die nur mit einem Auto + Dachzelt den langen Weg auf sich nehmen. Wir unterhielten uns ein weilchen mit denen. Ihr Ziel ist die französische Atlantikküste gewesen, mit einem 10 tägigen Aufenthalt dort und einer insgesamt ca. 3 tägigen Anreise. Wahnsinn, was manch einer auf sich nimmt um ein bisschen Strand und Meer mit Wellen und den richtigen Temperaturen genießen zu können. Eine wirklich nette Familie, die wie üblich für Skandinavier sehr gut englisch sprechen. Nach dem Gespräch gingen wir zurück zum Camper und als wir irgendwann Lio davon überzeugen konnten zu schlafen auch ins Bett.



Château Gaillard
Chemin de Château Gaillard, Les Andelys, Eure, Normandie, Frankreich

Parc D'olhain
62620, Maisnil Les Ruitz, France

Tag 19
Au revoir france

Nun stand unser letzter Reisetag an. Knapp drei Wochen Urlaub nähern sich dem Ende. Wir haben uns in den letzten Tagen schon Etappenweise an die Französische Grenze herangerobbt und heute stoppten wir noch in Lille, eine der größeren Städte in direkter Nähe zur Grenze von Belgien. Wir haben uns die Stadt nicht wirklich gezielt ausgeschaut, sondern wollten nur ein bisschen Zeit vertreiben um dem Berufsverkehr in Deutschland aus dem Weg zu gehen.

In Lille selbst haben wir recht schnell einen größeren Parkplatz gefunden, von welchem aus die Innenstadt fußläufig sehr gut erreichbar ist. Auf dem Weg zur Fußgängerzone kamen wir an vielen kleinen Bars, Restaurants und Konzept-Stores vorbei, in welchen es viel zu teure Möbel und Deko-Artikel zu kaufen gab. Natürlich nichts für uns dabei, aber ganz nett anzuschauen. Lille hat ansonsten eine wirklich schöne und sehenswerte Innenstadt, mit vielen größeren und kleineren Gassen, alten Gebäuden und auch mindestens einer größeren Kirche, welche Jessi sich natürlich auch gerne von innen angeschaut hat. Wir kehrten noch in einer Boulangerie ein und genehmigten uns einen Kaffee und einen kleinen Snack, bevor wir wieder in Richtung WoMo schlenderten. 

Auf der Rückfahrt in Richtung zuhause steuerten wir aber noch den aller letzten Super-U an. Denn wie es sich für einen vernünftigen Urlaub im Ausland gehört, muss man sich ja einen kleinen Vorrat der favorisierten Leckereien mitnehmen, welche es bei uns zuhause im Supermarkt nicht zu kaufen gibt. In unserem Fall ist es Milchreis einer speziellen Marke, ein wenig Pudding, Brioche, Orangina und ein spezielles alkoholfreies fruchtiges Bier. Flott haben wir gefühlt allen Stauraum im WoMo mit besagtem Proviant befüllt und traten die Heimreise an. Mit einem Zwischenstopp für die Raubtierfütterung schafften wir es tatsächlich ohne erwähnenswerten Stau bis nach Hause. Am gleichen Abend packten wir nur das nötigste aus und gingen recht früh ins Bett. 

Am darauffolgenden Tag räumten wir Viictor komplett aus und kümmerten uns um die vereinfachte Innenreinigung. Denn netter Weise ist beim diesjährigen Vermieter nicht nur die Außen-, sondern auch die Innenreinigung im Service enthalten. Wir müssen lediglich das Grauwasser ablassen, die Toilette leer machen und das WoMo besenrein zurückbringen. Sehr angenehm.

So finden knapp unter 3 Wochen Sommerurlaub als Rundreise durch einen Teil Frankreichs ein Ende. Inklusive der Ausflüge in der ersten Woche kommen wir auf ca. 4500km gefahrene Strecke. Nicht ganz so weit wie unsere Rundreise durch Norwegen (könnt ihr euch auch gerne hier bei Freeontour durchlesen), aber mehr als wir zu Beginn erwartet hatten. Es war warm, auch mal kalt, wir hatten Regen und knalle Sonne, wir warem im Meer und auf einem Berggipfel mit Panoramablick. Eben von allem etwas. Es wurde niemals langweilig, so muss es im Urlaub sein.

Wir hoffen, dass euch unser Tagebuch gefallen hat und wir euch eventuell auch etwas inspirieren konnten. Vielleicht bis zum nächsten mal. Au revoir.


Lille
Nord, Nordfrankreich, Frankreich

Lüttich
Lüttich, Lüttich, Belgien

Aachen
Städteregion Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Obschwarzbach
Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Brühl
Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Wegpunkte
Los geht die Fahrt bis nach Le Mans!

Hallo zusammen! Für uns gehts heute los nach Frankreich. Früh morgen am Samstag holen wir unser Gefährt für den diesjährigen Sommerurlaub bei Hannescamper in Köln ab. Unseren Viictor! 


Zuhause wird fortan ca. 4 1/2 Stunden gepackt. Ein Glück haben wir die Sachen schon vorab in Kisten geräumt und hatten so die meiste Arbeit schon erledigt. Denn dieses Jahr sind wir nicht zu dritt sondern zu viert :-). Lio ist nun auch an Board. Und eine Reise mit einem 5 Monate alten Baby wird sicherlich an der ein oder anderen Stelle interessant... 


Passend zum Urlaub, wie auch sonst, hat sich bei uns erstmal noch eine fette Grippe breit gemacht. Während Jessi sich mit Ibu über Wasser hält und das Baby bespaßt, nutzt Marcel noch schnell seine Energie, bevor ihn die Grippe auch dahin rafft. 


Um ca. 17 Uhr halten wir das letzte Mal in Deutschland bei Subway, um noch einen schnelle Imbiss zu uns zu nehmen und dann gehts los.


Glücklicherweise ist unsere Hinfahrt einfach nur total entspannt. Lio schläft, unser Hund schläft...wir halten nochmal kurz vor Paris und kommen um 2:30 Uhr in Le Mans an.


Auf einem Wohnmobilstellplatz verbringen wir die Nacht sicher. Gute Nacht!

Reisebericht ansehen
Brühl
Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Auf Karte anzeigen
68,3 km 1 Std. 25 Min.
Obschwarzbach
Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Auf Karte anzeigen
158,4 km 3 Std.
Lüttich
Lüttich, Lüttich, Belgien
Auf Karte anzeigen
364,7 km 5 Std. 54 Min.
Paris
Île-de-France, Frankreich
Auf Karte anzeigen
226,7 km 3 Std. 47 Min.
Saint-Saturnin
Rue de l'Antonnière, Saint-Saturnin, Sarthe, Pays de la Loire, Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 1
Von Le Mans bis an den Strand

Sorry fürs lange Warten – mit Kind ist so ein Reisetagebuch doch nochmal eine ganz andere Nummer und dann setzte uns noch was zu - aber lest selbst. Wir geloben Besserung!


Nach einer ziemlich kurzen Nacht, begann der Tag für uns erstmal mit einem Morgenritual (Kind füttern, Hund raus und füttern, frühstücken, anziehen). Vor uns lagen noch ca. 3 Stunden bis zum ersten Ziel. Auch diese gingen für uns relativ entspannt um, inklusive einer Babyfütterpause. Zwischendurch gab es schon mal Bilder von unserem Stellplatz auf dem Campingplatz von der restlichen Familie, die schon vor Ort war bzw. eine Stunde vor uns ankam.

Begrüßt wurden wir mit einer herrlichen Laola-Welle unserer Bande. Dann wurde zunächst unser Platz eingenommen und alles aufgebaut. Relativ schnell danach stand fest – ein bisschen Strand musste heute noch sein.

Also wurden 10000 Sachen für Kind und Hund gepackt für eine Stunde Strand. Manche fuhren mit dem Fahrrad, wir nahmen das Auto der Eltern. Am Strand wurde dann ausgepackt und quasi gleich wieder eingepackt, da es doch recht windig und frisch war. Zurück auf dem Campingplatz gab es dann eine Nudelparty. Und für alle, die nicht wissen, was eine Nudelparty ist: Es gibt gaaaaanz viele Nudeln und Saucen. Wir hatten wahlweise Schinken-Sahne-Sauce, Pesto oder Tomatensauce.

Danach ging es für Jessi relativ schnell ins Bett, nämlich mit Fieber und Schüttelfrost.


Reisebericht ansehen
263,1 km 4 Std. 11 Min.
Camping Le Bois Joly
46 Route de Notre Dame de Monts, 85160, Saint Jean de Monts, France
Auf Karte anzeigen
Tag 2
Endlich Urlaub!

Die erste richtige Nacht im Urlaub war eher durchwachsen, da Jessi den Infekt verarbeitet hat – inklusive Schweißausbruch – und bei Marcel sich nun mit der aufkommenden Ruhe auch die Krankheit bemerkbar machte. Aber egal, trotzdem wollen wir ein bisschen was vom Tag haben. So entschlossen wir den 15-minütigen Fußweg in die Altstadt von Saint-Jean-de-Monts anzutreten und ein bisschen zu stöbern. Wohlgemerkt nur ein bisschen, denn wir mussten feststellen, dass einige Geschäfte montags und dienstags geschlossen sind, dafür aber am Wochenende auf haben. Immerhin war die Markthalle offen und ein kleines Kaffee, in welches wir prompt einkehrten. Es gab einen Café au lait und ein Tarte au Citron.

Zurück auf dem Campingplatz beschlossen wir alle einkaufen zu gehen. Dazu teilten wir uns wieder mit Auto und Fahrrädern auf. Wir fuhren zum nahegelegenen Super U, ein sehr großer Supermarkt, wo man alles bekommt. Heute sollte endlich gegrillt werden. Jessi musste sich danach erstmal weiter ausruhen und die Erkältung verarbeiten, daher stand nichts weiter an. Abends wurde dann wie besprochen lecker gegrillt. Wir stellten fest – irgendwie ist immer erst ne dicke Erkältung on Board, wenn wir in den Urlaub fahren – muss nicht sein.


Reisebericht ansehen
Tag 3
Salzkauf mal anders

Diesmal hatte Marcel eine richtige Kack-Nacht. Zum Glück schlief der Kleine ausnahmsweise 6 Stunden am Stück und so verging die Nacht ohne größere Unterbrechungen. Nach dem Frühstück mit viel Kaffee und Ibu ruhte Marcel sich noch schnell für den nächsten Ausflug aus.

Ziel war die Île de Noirmoutier. Das ist eine kleine Insel in der Nähe unseres Urlaubsortes, welche man auf zwei Wege erreichen kann. Entweder über eine normale langweilige Brücke, oder über die viel coolere Passage du Gois. Dabei handelt es sich um eine Straße, die mitten im Wasser liegt und nur bei Ebbe für ein paar Stunden befahrbar ist. Die Franzosen nutzen die Gelegenheit gerne zum Sammeln von Muscheln für ihr Abendessen, für unsereins ist es aber eher eine interessante Sehenswürdigkeit. Muss man mal aus Spaß gefahren sein, wenn man hier in der Gegend ist.

Auf der Île angekommen fuhren wir zu einem kleinen Outlet um zu stöbern. Neben Sportgeschäften, einem großen Supermarkt und Krams-Läden gab es auch ein Deko-Laden, an welchem Jessi natürlich nicht vorbei kann ohne reinzuschauen. Kurz nicht aufgepasst kommt ihre Tasche an ein Tablett und kegelt eine Thermoskanne runter. Natürlich stellt sie diese wieder hin und wird kurze Zeit später von einer nicht ganz so freundlichen Verkäuferin angesprochen mit „Pardon….“. Sie fuchtelt wild mit der Kanne rum – wir sollen sie kaufen, denn angeblich sind zwei Beulen am Deckel nun von uns. Tja was machste da? Kaufst ne scheiß Thermoskanne für 30 Euro :D. Den angepissten Blick bemerkte die Dame natürlich und bot uns dann noch ganz kulant 30% auf das Ding an….ja danke ne. Danach hieß es erstmal Hunger, aber leider war in der Umgebung nichts zu finden. Auf der Insel gibt es natürlich nicht nur den spektakulären Weg mitten durchs Meer, sondern auch noch ganz ganz viel Salz. Auf dem Weg findet man immer wieder kleine Bereiche mit Salzfeldern und kleine schwarze Hütten, die das Salz verkaufen. Wir setzten also noch schnell den Anker und kauften mal eben 12 Kilo Salz . Muss ja halten...nein Spaß natürlich ging das noch durch 3 Parteien. Also zurück über die Brücke (da der andere Weg jetzt durch die Flut versperrt war) nach Saint-Jean-de-Monts. Dort gab es dann in der Innenstadt schnell einen Snack (Süßkartoffelpommes und Focaccia mit Tomaten) richtig französisch also. Mit gefülltem Magen ging es wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir erstmal den Camperservice suchen wollten, um unser Abwasser mal zu leeren. Das wurde noch spannend, da man zwischen den Mobilheimen durch musste auf einem einspurigen Weg. Da wir es nicht besser wussten fuhren wir natürlich vorwärts rein, dumm nur, dass man dort nur mit Mühe und Not drehen konnte. Nach nicht nur einem Schweißausbruch waren wir endlich frisch wieder auf unserem Platz, wo Marcel nun erstmal einen Mittagsschlaf machen musste. Heute wollten wir zum Fußballspiel Frankreich – Spanien in das Campingplatzrestaurant. Doch schon kurz nach Anpfiff, war es dort so voll und laut, dass wir uns alle in unsere WoMos oder Wohnwägen zurückzogen. Bei uns gab es dann aus Frust erstmal Milchreis und dann ging es früh ins Bett, um den Rest noch auszukurieren. Bon nuit!

Reisebericht ansehen
Tag 4
Garnelen auf dem Markt


Einen wunderschönen guten Morgen! Wir fühlen uns endlich wieder lebendig. Nach entspanntem Morgenritual mit Baguette und Croissant und gaaanz viel Kaffee, sollte es heute wieder nach Saint-Jean-de-Monts gehen. Denn üblicherweise ist mittwochs dort Markt und schon lange vor dem Urlaub stand für die meisten (außer Marcel und Oma) fest: in Frankreich gibts einmal Garnelen!

Wir machten uns dann teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad auf den Weg zum Markt. Alle Straßen waren voller Stände mit Klamotten, Schmuck, Handmade-Sachen und den üblichen Lebensmitteln, die man so auf dem Markt frisch kaufen kann. Jeder schlenderte so eine Runde über den Markt und dann wurden 2 Kilo Crevetten gekauft. Nach der keinen Marktrundtour kehrten wir in ein Café ein und bestellten uns noch einen großen Grand Creme und verschiedenes Gebäck. Zum Glück waren die Pain au chocolat noch warm – ein Träumchen. Mit kleiner Stärkung ging es dann für uns zurück zum Camping und wir beschlossen, da das Wetter endlich mal einigermaßen gut war (vorher gabs oft nur bewölkt oder Regen) nochmal an den Strand zu fahren. Diesmal sollte es auch länger als eine Stunde sein. Die Jungs badeten im Meer oder spielten Beachtennis, Lio machte ein schönes Mittagsschläfchen in der Strandmuschel. Alles war sandig – aber so muss das ja sein. Der tagessandigste war Leon – das hieß dann auch für ihn noch später ab unter die Dusche. Zum Glück haben wir eine richtig geniale Außendusche am Viictor und so war das kein Problem. Nur Leon fand das eher so gar nicht notwendig. Mit ein bisschen Leckerlis konnte Marcel ihn dann aber doch überreden stehen zu bleiben. Nachdem alle unter der Dusche waren hieß es erstmal 2 Kilo Garnelen pulen. Wir stellten einen großen Tisch auf und jeder, der Garnelen mitessen wollte musste mitmachen. Später wurden die Garnelen in reichlich Butter und Knoblauch gebraten und es gab noch Salat und Kartoffeln vom Cadac. Oma und Marcel machten sich lieber ein schönes Filet Mignon – die beiden verweigern nämlich gerne mal die Meeresfrüchte, da hilft auch nicht das Argument „ist doch gesund“. :D Zur Abwechslung regnete es dann auch wieder und so verbrachten wir den Abend im Vorzelt mit Snacks und Spielen.


Reisebericht ansehen
Tag 5
Minigolfen mit Lucky Luke

Heute wollten wir eine Runde Minigolf spielen. Für Marcel und seine Schwester kamen Kindheitserinnerungen zurück. Sie bemerkte beim Eingang dann „Das ist doch genau der Typ, der das auch schon vor 20 Jahren gemacht hat“. Wir buchten einmal die Bahn „Lucky Luke“ und spielten zu sechst. Im Gepäck unsere zwei kleinsten Minis (4 und 5 Monate alt), die wir immer hin und her jonglierten, je nachdem wer gerade dran war. Leon hatte eine kleine Auszeit bei seinen Fellgroßeltern verdient und machte währenddessen ein langes Schläfchen. 18 Bahnen später, hieß es Punkte berechnen und der Gewinner sollte eine Runde Eis/Waffeln ausgeben. Gewinner war Jessi, weswegen Marcel dann eine Runde ausgeben durfte :-) 


Auf dem Weg zurück wurde dann beschlossen Pizza für alle zu bestellen. Gesagt, getan gab es fancy Pizza mit zb Bolognese oder Kartoffelsscheiben und Pesto. 

Marcel war dann allerdings so k.o., dass er mit Lio früh ins Bett gegangen ist. Nachti


Reisebericht ansehen
Tag 6
Ein Tag nach Omas Geschmack

Schon Freitag? Wahnsinn wie schnell das ging. Heute wollten wir einen Ausflug an Omas Lieblingsort machen ;-) zur Moulin de Rairé. Dort wird in der Mühle noch aktiv Mehl gemahlen und das beste daran ist: dort kriegt man auch leckere Crêpes. Wir bestellten uns also einmal Crêpes mit Chocolat und einen grossen Kaffee als plötzlich die Hose unseres Kindes platzte... Das wars dann wohl gewesen mit warmen Crêpes.... Es ging erstmal Windelwechseln. Der kalte Crêpe und Kaffee schmeckte zum Glück trotzdem. 

Wir schauten uns noch kurz auf dem Gelände um und machten dann noch einen Abstecher im nahegelegenen Künsterdorf Sallertaine. Es war nicht nur schön anzusehen, es gab dort auch ganz viele kleine Läden mit Selbstgemachtem von Künstlern dort. Von angemalten Kürbissen, Bildern über Holz, Glas, Filz, Keramik, Schmuck.... War alles dabei. An einem kleinen Laden für Spirituosen konnte Marcel natürlich nicht einfach vorbei gehen, denn dort gab es auch Gin. Also drei Mal dürft ihr wohl raten, was er mitgebracht hat....? Natürlich eine Flasche Gin. Leider kann Jessi die aktuell leider nicht probieren, aber die Zeit wird kommen. Jedenfalls ist das Flaschendesign ganz nach ihrem Geschmack: Botanisch. Für Oma gab's einen neuen Ring. 


Zurück am Camping wollten wir uns heute mal was leckeres kochen. Jeder machte so ein bisschen was für sich. Bei uns gab es Reis mit Hähnchen-Curry. Danach setzten wir uns noch gemütlich raus mit einem Gin bzw. alkoholfreier Variante und ließen den Abend ausklingen. 



Reisebericht ansehen
Tag 7
Letzter Tag in Saint-Jean-de-Monts

Unser Tag startete wieder mit leckeren Baguette und Croissant. Dann ging es relativ schnell ans Klarschiffmachen. Morgen früh müssen wir schließlich unseren Platz räumen und dann geht unsere Reise alleine weiter. 

Marcel, seine Schwester und Opa nutzen nochmal das schöne Wetter und gingen eine Runde auf der Promenade inlineskaten. Zum Abend waren wir dort alle verabredet nochmal zusammen Essen zu gehen. In einem kleinen, aber sehr schönem Restaurant "La Crepette" gab es für uns dann Burger, Salat und Muscheln. Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch die "Partymeile", wo es noch ein Eis und Churros gab. 

Am Hauptstrand entlang konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen einfangen, bevor es dann zurück ging. Natürlich wollten wir es uns nicht nehmen lassen noch ein paar Freunden eine Karte zu schicken, also führte unser letzter Stopp zu einem der gelben Postkästen :-) 

Reisebericht ansehen
Tag 8
Üüüberall Sand

 Es wird zeit tschüss zu sagen. Nach einer schönen Woche mit Marcels Familie machten wir uns auf den Weg noch ein paar weitere Flecken in Frankreich alleine zu entdecken. Wir luden alles ein und fuhren in Richtung Süden. Das nächste Ziel ist noch ein weiterer geplanter Stopp: Arcachon, bzw. die „Dune du Pilat“. Hierbei handelt es sich um nichts weniger als die größte Wanderdüne Europas. Aus Marcels Sicht ein Erlebnis und eine Kindheitserinnerung. Dort gibt es einen großen Parkplatz mitten im Nadelwald gelegen, auf welchem auch Wohnmobile parken können. Dort angekommen packten wir noch zwei Rucksäcke voll mit wärmeren Klamotten für später, Getränke und Equipment für Lio. Doch bevor wir zur Düne liefen, kehrten wir noch in einer der drei Lokale ein und genehmigten uns eine Poke-Bowl. Der Kellner war sehr aufmerksam, brachte Leon eine Schale mit Wasser und shakerte noch ein bisschen mit Lio. Der Kleine hat natürlich wie üblich mitgemacht.

Anschließend gingen wir die weiteren 5 Minuten flachen Fußweg in Richtung Düne, bevor wir nun sehr große Augen machten. So vor der Düne zu stehen ist schon sehr beeindruckend und direkt schweißtreibend, ohne dass man einen Höhenmeter gemacht hat. Netter Weise gibt es eine Treppe um den Aufstieg zu erleichtern. Während man sich die Treppe hocharbeitet rennen und rollen neben einem jede Menge Kinder und Erwachsene die Düne runter und rennen wieder rauf. Wir würden nach einem Mal Schnappatmung bekommen. Da wundert es einen nicht, dass explitzit Ski fahren per Verbotsschild unterbunden wird.

Nun denn, oben angekommen eröffnet sich ein wunderbarer Blick über einen riesigen Wald nach Osten, einen schier unendlich wirkende Sandlandschaft gen Süden und ein herrlicher Blick ins Meer gen Westen. Und genau deswegen sind wir hier: dem Sonnenuntergang am Atlantik. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Jessi hat hier genau die Fotos bekommen, welche Sie sich seit längerem erwünscht hat. Aber seht selbst in den Fotos.

Nun machten wir es uns noch ein bisschen im Sand gemütlich. Denn wie der Zufall es will ist Nationalfeiertag in Frankreich, was traditionell mit einem großen Feuerwerk gefeiert wird. Und auch in der Bucht von Arcachon ist ein Feuerwerk geplant. Entsprechend viele Menschen waren auch noch zu später Stunde auf der Düne. Mit der Zeit wurde es immer Kälter, sodass wir Lio mit allen Textilien einpackten, die wir zur Verfügung hatten. Darunter unter anderem das Tragetuch vom Kind und Marcels Jogginghose. So konnte dem Paket jedenfalls nicht mehr kalt werden.

Kurz vor 23 Uhr gingen die erste Knaller los und Leon wurde spürbar nervöser. Und gegen 23 Uhr, wo das Hauptfeuerwerk startete, war Leon so unruhig, dass er drohte sich aus dem Halsband zu winden und zu flüchten. So entschlossen wir kurzfristig und pünktlich zu Beginn des Feuerwerkes den Schauplatz zu verlassen. Lio war zum Glück schon am Schlafen. Mit Sack und Pack gingen wir zurück zum Parkplatz, schmissen alles regelrecht ins WoMo und düsten in Richtung Biscarosse, wo wir unser Nachtlager aufschlagen wollten.

Dort gibt es einen WoMo-Stellplatz mit 150 Pitches, wo man ohne ein Premium-Abo des Anbieters nicht reservieren kann. So spekulierten wir auf einen Platz, aber Nein, dieses mal sollten wir kein Glück haben. Wir ließen uns in nächster Nähe in der Zufahrt von einem anderen Campingplatz nieder und machten die Schotten dicht.

Reisebericht ansehen
398,1 km 6 Std. 9 Min.
Dune du Pilat
Frankreich
Auf Karte anzeigen
17,3 km 15 Min.
Biscarrosse
Rue des Mésanges, Biscarrosse, Parentis-en-Born, Landes, Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 9
Pläne sind da, um sich nicht dran zu halten

Nach einer überraschend ruhigen Nacht an einem ungeplanten Ort zogen wir uns quasi nur schnell etwas drüber um eine gemütlichere Ecke für das Frühstück anzusteuern. Weg von der Camping-Zufahrt, hin zu einem kleinen Parkplatz, mitten im Nichts. Hier machten wir es uns für das Frühstück und den Vormittag bequem und starteten richtig gemütlich in den Tag. So richtig geplant war noch nichts, aber eins war schon seit ein paar Tagen sicher: wir werden nicht wie ursprünglich geplant in die Provence fahren. Die eigentliche Route könnt ihr stand heute der Planung hier in der App noch sehen, sie wird sich aber in den nächsten Tagen drastisch ändern. Denn dort im Süden ist es mit über 30°C (34-38 in den nächsten Tagen) und praller Sonne leider zu warm für Lio und Leon. Entsprechend werden wir komplett anders durch Frankreich reisen. Aber das seht ihr dann ja in den nächsten Tagen. Zurück zu heute.

Wir genossen den Morgen, machten alles bereit für die Fahrt und düsten in Richtung Arcachon.

Dort angekommen suchten wir einen Parkplatz etwas außerhalb der City und gingen etwas ahnungslos in Richtung „Innenstadt“. Zumindest glaubten wir es. Denn der Stadtteil l’Aiguillon ist nur die halbe Wahrheit. Wir liefen an der Küste entlang, über Holzbohlen bis zur echten Innenstadt, wo auch deutlich mehr los war. Dort kaufte Marcel mal wieder ein bisschen Gin: „Der wird ja nicht schlecht ;) “. Ist aber auch immer wieder verlockend lokale Getränke mitzunehmen und zuhause in Ruhe zu genießen. Wird Zeit, dass Jessi auch mal wieder mitschlürfen darf, um auch die Flaschen vom letzten Urlaub zu probieren. Nach einem halbstündigen Fußmarsch waren wir zurück am WoMo und fuhren in Richtung Intermarché zum Einkaufen. Und hier schmiedeten wir den Plan für den kommenden Abend und den nächsten Tag. Ziel ist erstmal ein Stellplatz in Libourne. Erneut ohne Reservierung, an diesem Tag sollten wir aber das Glück auf unserer Seite haben. 2/17 Plätzen waren noch frei, jedoch wollte die Schranke uns nicht reinlassen. Die benötigte Guthabenkarte aus Le Mans sollte auch hier funktionieren und war korrekt aufgeladen. Eine nette französische Dame machte Marcel darauf aufmerksam, dass man die Service-Hotline anrufen muss, weil der Kartenleser für die Schranke nicht funktioniert. Nach einem kurzen Telefonat wurde die Schranke aber schnell geöffnet und wir konnten uns einen der verbleibenden Plätze aussuchen. Glück gehabt! Wir richteten uns ein und genossen den Abend bei einem Gläschen Kaltgetränk und Chips. Mal schauen, was der nächste Tag so bringt.

Reisebericht ansehen
29,8 km 27 Min.
Arcachon
Place des Marquises, Arcachon, Gironde, Neu-Aquitanien, Frankreich
Auf Karte anzeigen
126,5 km 1 Std. 59 Min.
Aire de covoiturage
Rue de Schwandorf, Libourne, Gironde, Neu-Aquitanien, Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 10
Ein blumiges Vergnügen

Einen wunderschönen guten Morgen! Heute sollte uns die Sonne nicht enttäuschen. Das Wetter war herrlich und nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, machten wir uns fertig für die weitere Fahrt. Als drittletztes WoMo von 17 verließen wir den Stellplatz, diesmal ging die Schranke sogar von alleine auf. Unser nächstes Ziel stand fest: die Jardins d'eau (Wasserblumengarten). Nach einer Stunde langweiliger Autobahn, kam bereits die Abfahrt und es ging eine weitere Stunde über Land. Zu sehen gab es diesmal viele kleine mittelalterliche Dörfer, Bambuswälder, Höhlen und Felsenlandschaften mit im Felsen eingelassenen Gebäuden. Als wir auf dem Parkplatz der Wassergärten ankamen, machten wir uns schnell etwas Couscoussalat und packten unsere 7 Sachen. Für 18 Euro waren wir im Garten dabei. Es folgten kleine, super süsse Gassen mit viel Liebe zum Detail. Ein kleines Labyrinth aus Stegen über einem Teich mit Springbrunnen und unzähligen Wasserlilien in allen Formen, Farben und Größen. Es ging weiter über Teiche, kleine angelegte Wasserfälle, alle bepflanzt. Durch einen Bambuswald bis zu einer Anlage mit Koifischen. Wir waren zwar nicht so lange vor Ort, aber es war wirklich super schön dort. Danach steuerten wir unseren 4 Minuten entfernten Campingplatz an, den wir uns vorher ausgeguckt hatten. Der Weg dorthin war erstmal spannend (es ging über Bauernhofpfade an einem Kanuverein vorbei in den Wald). Der Mann an der Rezeption bemerkte schnell, dass wir keine Franzosen sind und fragte prompt welche Sprache wir denn sprechen würden. Als Marcel Deutsch antwortete, sagte er sogleich "Gut dann machen wir das doch direkt auf deutsch". Das an sich war ja schon keine übliche Angelegenheit, als dann aber der nächste Camper reinkam und mit dem Mann fließend niederländisch sprach, war Marcel stark beeindruckt. Wir bekamen wie üblich einen Plan vom Gelände mit dem Hinweis wir dürfen uns einen Platz in hellgrün aussuchen, müssen nur dann eine Rückmeldung geben, welcher es geworden ist. Als Empfehlung gab er uns den unteren Teil des Campingplatzes an, da dort mehr Schatten sei. Also fuhren wir erstmal in die nächste Reihe und guckten uns Rinne Platz an. Wir diskutieren gerade über den Platz und wollten uns noch weitere anschauen , als und eine Frau ansprach mit "Wollt ihr dort hin? Wir haben uns hier ein bisschen breit gemacht, Sorry". Wir verneinten, sie sagte darauf "endlich mal ein paar deutsche" und dann mussten wir lachen und entgegneten "dann steht also unser Platz fest und wir müssen den doch nehmen". Wir bezogen unseren Platz und wurden sogleich von 2 Kindern begrüßt mit "juhuuuu endlich welche, die auch unsere Sprache sprechen". Danach machten wir erstmal eine kleine Mittagspause. Später fuhren wir ins ca 10 Minuten entfernte Sarlat zum Einkaufen. Bei uns wurde ganz gemütlich der Grill ausgepackt. Neben uns spielten die anderen Kubb und fragten, ob wir nicht gerne mitspielen wollten. So spielten wir noch den Abend über Kubb mit unseren Nachbarn und gingen dann zu Bett. 

Reisebericht ansehen
150,3 km 2 Std. 16 Min.
Les Jardins D'eau
Rue Marius Rossillon, Carsac-Aillac, Dordogne, Neu-Aquitanien, Frankreich
Auf Karte anzeigen
0,6 km 1 Min.
Camping Le Rocher de la Cave
1464, Route de la rivière, 24200, Carsac Aillac, France
Auf Karte anzeigen
Tag 11
Die Stadt im Felsen

Neuer Tag, neues Ausflugsziel. Wäre ja auch langweilig, wenn man mal einen Tag nicht auf Achse wäre sondern einfach nur gemütlich in der Sonne gammelt. Wir frühstückten gemütlich vorm Viictor und machten ihn mit dem nötigsten Abreisebereit. Dann ging es für uns für knapp eine Stunde über Landstraßen, viele kleine Dörflies und einige richtig schöne Anwesen in Richtung Rocamadour. Hierbei handelt es sich um eine kleine Gemeinde, mitten an - teilweise in - einer Felswand. Es soll eines der "schönsten Dörfer Frankreichs" sein, davon mussten wir uns selbst überzeugen. 

Auf der Anfahrt war die erste spannende Situation ein recht kurzer, aber unbeleuchteter und sehr schmaler Tunnel, der aufgrund eines ziemlich scharfen rechtsknicks keine Einsicht erlaubte. Also einfach auf gut Glück rein ins Vergnügen. Wir hatten Glück und kamen ohne Gegenverkehr ums Eck. Etwas später auf der Suche nach einem Parkplatz folgten wir den Ansagen von Viictors Navi immer weiter hinein ins Dorf, bis wir plötzlich vor einer Spitzkehre standen die so Eng war, dass man die "Abfahrt" unten links wieder nicht einsehen konnte. Und das selbst mit erhöhter Sitzposition im WoMo. Es heißt als erneut allen Mut zusammen nehmen und ab ums Eck. Erneut kein Gegenverkehr. Puh, 2 von 2 mal Glück gehabt. Anschließend ging es steil bergab ins Tal, wo wir unten angekommen am Straßenrand einen Parkplatz fanden. 

Wir packten ein paar Dinge ein, verschmierten die Sonnencreme und stiefelten los. Denn all das, was wir soeben runtergefahren sind, mussten wir ja zu fuß wieder rauf ins Dorf. Und das mit Kinderwagen, damit Lio schön im Schatten ist und einem Rucksack für Getränke und Notfallklamotten für den kleinen.

Ein kurzer, sehr steiler Anstieg führte uns dann zügig in die Einkaufsgasse, welche gespickt ist mit kleinen Lädchen, Lokalen, Hotels und Souveniershops. Wie sich das für einen Touri-Hotspot halt gehört. Könnte schöner sein, wenn man die alte Gasse zeitgemäß lassen würde, aber naja. An sich ist es ein schönes Örtchen was man sich durchaus mal anschauen kann. Immerhin sind die Parkplätze unten kostenfrei. Nachdem wir die Gasse einmal auf und ab gelaufen waren und kurz einen Mittagssnack einnahmen entschieden wir uns dazu wieder zum Viictor zu gehen und zum oberen Teil der Stadt zu fahren, denn die vielen Treppen sind mit Kinderwagen ein zu großes Hindernis. Heißt dann natürlich für uns die Fahrtechnisch interessanten Stellen erneut anzugehen. Dieses mal mit Gegenverkehr auf der Zufahrt zur Spitzkehre und auch in der Spitzkehre selbst. Doch überall war entweder so gerade genug Platz vorhanden, oder die französischen Autofahrer wichen aus. Sehr nett. Und im Tunnel mit dem Knick hatten wir wieder Glück: kein Gegenverkehr. 

Oben angekommen suchten wir den standardmäßigen Parkplatz auf, machten aber kurz vorher kehrt. Denn für uns war es schon ein bisschen zu spät um nochmal 7€ für den Parkplatz am oberen Dorf zu investieren für ein paar Minuten schlendern. So fuhren wir wieder zurück in Richtung Camping. Auf der Rückfahrt fuhren wir einen anderen Weg als hin, der sich jedoch bezüglich seiner Schönheit nicht verstecken muss. Hier in dem Bereich einfach ein bisschen über die Landstraßen zu düsen macht echt Laune.

In der Nähe vom Camping gibt es ein kleines Dorf mit jeder Menge Einkaufsgelegenheiten, welche wir nutzten um bei Decathlon das Outdoor-Spiel Mölkky zu kaufen. Wer solche Spiele mag und zum Beispiel Kubb (Wikingerschach) kennt, wird Mölkky auch mögen. Auf dem Camping selbst kamen wir direkt wieder mit unseren deutschen Nachbarn ins Gespräch, welches darin endete, dass wir auf eine Runde Nutella-Eis eingeladen wurden. Sowas nehmen wir natürlich gerne an. Nach unserem eigenen Abendessen gesellten wir uns auf Anfrage zu den Nachbarn, die selbst auch noch am Essen waren. Dort wurden jede Menge Meeresfrüchte wie Garnelen, Austern, Fischfilets, mit Beilagen wie Bohnen, gefüllte Champignons und Spargel aufgetischt. Ob wir auch noch was mitessen wollen haben wir dann dankend abgelehnt. Jessi war schon satt und für Marcel gab es quasi nur Dinge, die er einfach nicht mag. Lediglich ein Zucchini-Puffer hat er dann gesnackt, aber der war sehr lecker. Den Nachtisch haben wir dann aber natürlich mitgenommen und aus einem einfachen Nutella-Eis wurde Nutella Eis mit selbst gebackenen Waffeln, Nüssen und Sahne. Schmackofatz.

Den restlichen Abend verbrachten wir dann zusammen, unterhielten uns über Gott und die Welt und spielten eine Runde Mölkky mit den Kids. Nach und nach wurden alle Kinder ins Bett gebracht und die interessanteren Getränke zusammen geschlürft. Einfach gemütlich und gesellig. Hauptthema war letztendlich, wo wir am nächsten Tag hin fahren. Unsere Nachbarn sind sehr Frankreich-Erfahren und konnten uns viele Dinge empfehlen. Entschieden für ein Ziel haben wir uns an dem Abend aber noch nicht, denn gerade das ist das spannenden am Campen ohne vorherige Planung oder Reservierung. Weiteres lest ihr dann in den nächsten Tagen.

Reisebericht ansehen
44,5 km 47 Min.
Rocamadour
Lot, Okzitanien, Frankreich
Auf Karte anzeigen
45,8 km 52 Min.
Camping Le Rocher de la Cave
1464, Route de la rivière, 24200, Carsac Aillac, France
Auf Karte anzeigen
Tag 12
Auf zu neuen Ufern, oder so

Die Nacht war mal wieder gespickt von regelmäßigen Raubtierfütterungen unseres kleinen Beifahrers. Regelmäßig alle 2 Stunden brauchte er die nächste Ladung Milch. Nicht unbedingt die gemütlichsten Nächte, aber gehört halt dazu. Dafür haben wir den Morgen relativ gemütlich angehen lassen. Wir hatten von den deutschen Nachbarn am Vorabend schon erfahren, das wir gegen 11 Uhr den Platz verlassen müssen. Harte Deadline, die dann bei gemütlichem Frühstück mit denen immer näher kam. Nach ausgiebigen Diskussionen über unser nächstes Reiseziel entschieden wir uns dann für einen Campingplatz an einem Stausee der Dordogne, der in nächster Nähe zu einem inaktiven Vulkanmassiv liegt. Das Panoramafoto einer Dame aus der Gruppe, vom Gipfel des Gebirges hatte uns überzeugt. Wir verließen entsprechend um Punkt 11 Uhr den Platz.

Nach nur knappen zwei Stunden erreichten wir unsere nächste Bleibe: einen Camping wirklich direkt am See gelegen, verteilt über einige Höhenmeter. Sehr idyllisch und mit einer schönen Aussicht auf das Gewässer. Blöd nur, dass die Rezeption Mittagspause hatte. So suchten wir die nächste Einkaufsmöglichkeit im nahegelegenen Dorf auf um für das Abendessen einzukaufen. Top Timing, nach Rückankunft kam der Rezeptionist pünktlich zu seinem Arbeitsplatz. Wir buchten uns für 2 Nächte ein und machten es uns auf unserem Platz erstmal gemütlich. Die pralle Sonne und die knapp 30°C sind spürbar, bei den großen, dem kleinen und auch dem Hund. So packten wir zunächst einmal das minikleine Planschbecken aus und ließen den jüngsten unter uns ein bisschen im kalten Nass spielen. Gefällt ihm glücklicherweise sehr gut, im Vergleich zu einem handelsüblichen Bad zuhause. Anschließend schnappte Marcel sich den Vierbeiner und erkundete den Platz und seine Angebote. In nächster Nähe liegt ein Schwimmbad, welches die Camper kostenfrei mitnutzen dürfen. Leider ohne jeglichen Sonnenschutz, daher für uns keine Option. Ein paar Meter weiter eine kleine Imbissbude und ein angelegter Badestrand. Für Familien mit etwas größeren Kindern echt nette Abkühlgelegenheiten.

Auf dem Rückweg zum Platz, durch ein kleines Waldstück, entschied sich Marcel den Leon abzuleinen und etwas laufen zu lassen. Eine Entscheidung, die er schnell bereuen würde, denn Leon suchte sich das nächste Schlammloch. Na toll! Anscheinend brauchte er auch mal eine Abkühlung, aber so?! Er hatte dadurch schön schlammige Beine die aussahen wie Lackstiefel. Führte aber dazu, dass Marcel mit ihm als erstes nochmal das kühle Seewasser aufsuchte und den restlichen Schlamm an der Außendusche von Viictor mit kaltem Wasser abspülte. Hund nass und zufrieden, Marcel etwas genervt, aber es war das beste für die Fellnase.

Den Abend haben wir dann begonnen mit Abendessen: Wraps mit Hähnchen und ein bissl Grünzeug. Anschließend sind wir nochmal alle zusammen zum angelegten Sandstrand gelaufen um die Aussicht zu genießen. Und schließlich machten wir es uns im Viictor gemütlich bei einer Runde Kniffel. Nichts wildes, denn der nächste Tag wird aufregend genug.

Reisebericht ansehen
166,0 km 2 Std. 20 Min.
Camping Les Aubazines
19110, Bort Les Orgues, France
Auf Karte anzeigen
Tag 13
Endlich wieder hoch hinaus

Wir hatten uns für diesen Tag vorgenommen früh aufzustehen um früh die Tagesaktivität angehen zu können. Klappte nur mäßig, denn wir schliefen doch wieder bis 9 Uhr. Und das ganze gefrühstücke, aufgeräume und fertiggemache von allen Anwesenden dauert gut und gerne 2 Stunden. Hat nicht geklappt, egal. So sattelten wir gegen 11 auf und führen für knapp eine Stunde weiter ins Land hinein. Ziel: Mont-Dore. Dabei handelt es sich zum einen um eine kleine Gemeinde im Tal der Dordogne, gleichzeitig aber auch um eine Bergkette des französischen Zentralmassivs. Hier wollten wir seit knapp einem Jahr endlich mal wieder hoch hinaus. Das erste mal mit Baby auf einem Berg zu reisen war für uns sehr aufregend. Und das auch noch bei knallender Sonne, erneut knapp 30°C und wie es sich auf einem Berggipfel gehört natürlich ohne natürlichen Sonnenschutz. Da Lio aber noch nicht mit Sonnencreme geschützt werden kann, brauchte es eine Alternative. Kinderwagen: keine Option, denn wir wollten schon ein bisschen da oben durch die Gegend laufen. Auf möglicher Weise engen Wanderwegen oder gar Treppen zu aufwendig und sperrig. Dann also das Tragetuch. Hierbei hat der kleine den bestmöglichen Schutz gegen direkte Sonneneinstrahlung. Es ist nur jedes mal aufs neue nicht Einfach die Bindung stabil genug zu knoten. So war der erste Anlauf zu fest, der zweite viel zu Locker und der dritte noch etwas zu instabil (wie sich später herausstellte). Aber zunächst ausreichend um in Richtung Gondel zu laufen. Ja, wir sind nicht auf die 1885hm zu Fuß gelaufen. Zu anstrengend für uns bei unserem aktuellen Fitnesslevel und auch viel zu viel Anstrengung, Sonne und Hitze für Leon und Lio. Die Fahrt kostete uns 20€ pro erwachsenen für hin und zurück. Kind und Hund waren kostenfrei, Leon musste nicht mal einen Maulkorb tragen. Sehr nett.

So gondelten wir bergauf und nahmen dann die letzten 864 Stufen einer sehr schroffen Holztreppe bis zum Gipfel. Und nein, die Stufen habe ich nicht gezählt, sondern natürlich eine Suchmaschine befragt. Oben angekommen war die Belohnung eine unheimlich schöne Aussicht über das Bergmassiv und die umzingelnden Täler, bei bester Sicht, viel Sonne und leichtem Wind. Sehr angenehm. Endlich mal wieder auf einem Berg. Das ist jedes mal aufs neue ein wahnsinnig schönes Gefühl, auch wenn man es nicht komplett selbst erklommen hat. Wir schlürften alle ein wenig Wasser, machten die obligatorischen Fotos und liefen wieder abwärts zur Bergstation der Seilbahn. Lio schlief währenddessen im Tragetuch ein, scheint also gemütlich zu sein. In dem Lokal der Bergstation kehrten wir ein und genehmigten uns ein Kaltgetränk und einen Crèpes. Der Kaiserschmarrn der Franzosen, oder so ähnlich. War jedenfalls lecker. Anschließend fuhren wir wieder bergab und düsten wieder in Richtung Camping. Doch kurz vorher bogen wir noch einmal kurz ab zu Château der Val, ein kleines Schloss direkt an dem Stausse, an welchem auch unser Camping liegt. Wir hatten die Hoffnung, dass man sich das Schloss anschauen könne. Prinzipiell auch möglich, aber nicht mit Hund. Schade. So ging Jessi einmal alleine in den Innenhof des Schlosses, wir ließen Leon sich nochmal im Seewasser abkühlen und fuhren dann mit einem kurzen Einkaufsstopp wieder zum Camping. Die Hitze war hier im Tal auf jeden Fall deutlich spürbarer als auf dem Berggipfel. Daher genehmigten wir dem Zwerg nochmal ein Bad im Planschbecken.

Nach dem Abendessen saßen wir noch etwas gemütlich am Esstisch und bei einem Kaltgetränk und ein paar Stücken Wassermelone zum Nachtisch schauten wir doch tatsächlich ein bisschen in die „Flimmerkiste“ namens Smartphone. Denn während wir unseren Urlaub genießen sind einige unserer Freunde auf unserem Lieblingsfestival Tomorrowland unterwegs. Hier legte zu der Zeit einer unserer favorisierten DJ’s Netsky auf der Main-Stage auf. Das mussten wir uns im Livestream anschauen. Wir sind zwar traurig, dass wir nicht live Vorort mit dabei sein konnten, aber hier den Urlaub mit unserer kleinen Familie zu genießen ist mindestens genauso schön. Und uns erwartet noch eine weitere Woche voller Spannender Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse. In dem Sinne, gute Nacht.

Reisebericht ansehen
45,5 km 43 Min.
Mont-Dore
Puy-de-Dôme, Auvergne-Rhone-Alpen, Frankreich
Auf Karte anzeigen
40,3 km 40 Min.
Château de Val
Route du Château de Val, Lanobre, Cantal, Auvergne-Rhone-Alpen, Frankreich
Auf Karte anzeigen
8,4 km 11 Min.
Camping Les Aubazines
19110, Bort Les Orgues, France
Auf Karte anzeigen
Tag 14
Fahren, fahren, fahren

Ja zugegebenermaßen haben wir jetzt schon wieder einige Tage schleifen lassen. Erwischt! Wir starteten den Morgen um 7 Uhr, damit wir gegen 9 uhr los können. Wir wussten ja, dass wir diesmal eine lange Etappe vor uns haben. Dazu hatten wir ca 8 Stunden (mit Pausen) eingeplant, knappe 630 km vom Camping Les Aubazines bis nach Erdeven, weil wir Richtung Carnac zu den Menhiren wollten. Tatsächlich sind wir nahezu pünktlich losgefahren. Es folgten erstmal ein paar kleine Dörfer, wo das Navi meinte uns durch die engsten Passagen schicken zu müssen, die es gab. Danach kamen einige Stündchen Autobahn ohne spannende Ereignisse. Bei einer kurzen Pinkelpause wollte Marcel dann das Steuer mal abgeben, um auch mal in den Genuss der Passanger Princess zu kommen. Ein grosser Tag in der Geschichte unseres Campingurlaubes, denn Jessi fuhr nun zum ersten Mal Wohnmobil. Erstmal ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber dann wurde es immer entspannter. Marcel merkte an: Beifahrer sein ist ja wie im Sessel sitzen. Man konnte meinen, er würde jetzt nie wieder tauschen. Als wir durch Nantes durch waren, gab es nochmal eine kurze Pause. Marcel wollte nun den Rest fahren (es war vllt noch eine Stunde oder eineinhalb). Eigentlich ganz chillig. Lio schlief und wir hatten keinen Stress. Dann folgten jedoch ein Stau nach dem anderen und zum Überfluss fing es noch richtig ekelig an zu Regnen. Aus unseren geplanten 8 Stunden wurden dann knapp 10...und wir hatten den Kaffee auf. Angekommen in Erdeven am WoMo Stellplatz war zum Glück noch einiges frei. Der Campingplatz direkt daneben wäre sonst auch noch eine Option gewesen, da er direkt in den Dünen auf einem wirklich riesigen Platz war, wo sich jeder einfach nach Lust und Laune eine Stellfläche aussuchen konnte. Wir kochten erstmal schnell ein paar Spaghetti mit Tomatensauce, weil wir einen riesen Hunger hatten und beschlossen uns dann einmal den Strand anzugucken, der von dort zu Fuß vielleicht 5 Minuten entfernt war. Dazu packten wir uns ein Wegbier ein und liefen einmal quer über den anderen Campingplatz wo rege was los war und es irgendwie ein bisschen wild aussah. Kein Strom und nix, aber Natur pur. "Richtig geil" sagte Marcel. Vor dem Weg zum Strand rüber dann aber die Ernüchterung "keine Hunde erlaubt". Wir liefen noch den kurzen Weg entlang, um wenigstens das Meer einmal zu sehen und drehten dann ab. Stattdessen gingen wir einen kleinen Weg durch die Dünen bis zum Stellplatz zurück, wo Leon sich wenigstens mal die Füsse vertreten konnte. Pünktlich angekommen fing es an zu regnen und wir verkrochen uns schnell nach innen. Am nächsten Morgen sollte es früh weiter gehen, also ging es zeitig ins Bett. 

Reisebericht ansehen
229,2 km 3 Std. 27 Min.
Angoulême
Charente, Neu-Aquitanien, Frankreich
Auf Karte anzeigen
255,5 km 3 Std. 57 Min.
Nantes
Loire-Atlantique, Pays de la Loire, Frankreich
Auf Karte anzeigen
169,0 km 2 Std. 51 Min.
Camping Municipal Kerhillio Plage
56410, Erdeven, France
Auf Karte anzeigen
Tag 15
Steine, Strand & alles

Good morning in the morning könnte man sagen. Macht man hier aber nicht. Uns begegnete man ein freundliches Bonjour auf dem Parkplatz der Steinreihen von Menèc. Denn wir waren das vierte oder fünfte Auto dort und tatsächlich das erste WoMo. Es gab zwar keine Schlangen oder Ticketverkäufe wo das relevant gewesen wäre, aber so konnten wir uns die Sehenswürdigkeit in aller Ruhe ohne Menschenmassen anschauen. Hier vor Ort findet man hunderte in Reihen aufgestellte Felsbrocken. Ist erstmal relativ unspektakulär. Wenn man sich aber vorstellt, dass die bis zu vier meter hohen, teilweise senkrecht aufgestellten Brocken vor ca. 6000 Jahren platziert wurden, ist das schon irgendwie beeindruckend. Warum genau man das damals getan hat ist bis heute nicht geklärt, so zumindest unsere Recherche. Wir drehten eine große Runde zu Fuß um einige der Felder und düsten Recht zeitig weiter, denn wir hatten noch ein bisschen was vor. 

Nächste Programmpunkt: einkaufen. Erstmal relativ langweilig, aber der Hintergrund des Einkaufs machte es für uns spannender. Denn wir brauchten dringend Chemie für unsere WoMo-Toilette, die wir morgens bei unserem Quartier der vergangenen Nacht leeren mussten. Die vom Vermieter zur Verfügung gestellten Tabs waren uns ausgegangen. Dass wir mit den drei Stück nicht durch den Urlaub kommen würden war vor Abreise bereits klar, jedoch haben wir bei all den Einkäufen nie die Chemie-Tabletten gefunden, immer nur flüssiges, was Marcel nicht wollte. Doch heute, pünktlich in der Not, war es soweit: im örtlichen Super U gab es Chemie-Tabletten. Puh, Glück gehabt. So konnten wir ab sofort wieder in Ruhe das Business erledigen. Noch ein bisschen Verpflegung eingekauft und weiter ging die wilde Fahrt.

Als nächstes steuerten wir einen Hundestrand an, denn wir wollten Leon noch das gönnen, was im am Vorabend durch die Lappen gegangen ist. Wenigstens gibt es auch hier spezielle Strände wo Hunde an der Leine mitkommen dürfen. Zu der Zeit war Ebbe, entsprechend viel Platz für alle Hunde und Surfer, sodass Leon sogar teilweise ohne Leine toben konnte. Immer wieder schön zu beobachten wie viel Spaß er im Sand hat. Das wir eigentlich nur durch Schnee gestoppt. Zurück am WoMo entsandeten wir uns und fuhren weiter.

Als nächster Stop war Cap Frehel vorgesehen. Hier findet man an einer Klippe eine schönen Leuchtturm mit ein bisschen Anlage und Gegend drum herum. Hier war auf jeden Fall deutlich mehr los als morgens an den Steinreihen. Wir hatten ein wenig Glück bei der Parkplatzsuche, denn die Plätze für WoMos sind rar. Für uns gab es gerade eine Lücke. Wie die meisten Besucher gingen auch wir ein bisschen über die Dünen und an den Klippen entlang einmal um den Turm herum. Es war sehr windig, für so einen Ort aber natürlich üblich. Trotzdem sehr schön anzusehen und bei richtigen Wetterverhältnissen mit Sicherheit ein großer Hingucker. Wir hatten ein wenig Pech an dem Tag. Aber gut, kann man nichts dran ändern. Nach unserer Runde kehrten wir zurück zum Parkplatz und machten uns gemütlich fertig für die Abreise, als ein weiteres WoMo verzweifelt nach einem Platz suchte. Marcel deutete dem Fahrer an, dass wir im Begriff waren zu fahren und machte damit ein Pärchen sehr glücklich. Jeden Tag eine gute Tat.

Wir fuhren jedoch zunächst nicht weit, da wir noch Hoffnung hatten einen schönen Sonnenuntergang schauen zu können. Wir ließen uns auf einem Stück Schotter am Straßenrand nieder, kochten früh Abendessen und verbrachten die Stunden bis zum Abend hauptsächlich mit der Beschäftigung von Lio. Mit der Zeit zog sich der Himmel jedoch immer weiter zu und uns verließ die Hoffnung auf den Sonnenuntergang. Die Stimmung war etwas gedrückt und wir entschlossen den Ort zu verlassen und direkt in Richtung des Ziels vom nächsten Tag zu fahren. Denn dann war die Besichtigung der Mont-Saint-Michel vorgesehen. Aus dem "wir fahren in die Richtung" wurde dann noch kurzerhand eine 1,5 stündige Fahrt bis zur Zufahrtsstraße vom Parkplatz der nächsten Sehenswürdigkeit. Marcel hat sich gedacht, dass man so am besten die Zeit am nächsten Tag nutzen kann und vielleicht ein bisschen früher ankommt, wenn noch weniger los ist. Ob das wirklich klappen wird, könnt ihr dann im nächsten Bericht lesen.

Reisebericht ansehen
10,0 km 16 Min.
Alignement du Ménec
Route des Alignements, Carnac, Morbihan, Bretagne, Frankreich
Auf Karte anzeigen
157,7 km 2 Std. 29 Min.
Plévenon
Route du Cap, Plévenon, Côtes-d'Armor, Bretagne, Frankreich
Auf Karte anzeigen
91,7 km 1 Std. 38 Min.
Mont Saint-Michel
Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 16
Festival Feeling in nüchtern, mit Historie

Um es gleich vorwegzunehmen, früh aufstehen, wir ursprünglich vorgesehen, hat nicht geklappt. Plan war es, dass wir frühzeitig am Mont-Saint-Michel sind um bei nicht ganz so viel getrubel in Ruhe den Ort genießen zu können. Doch weit gefehlt. Aufgrund fehlenden Weckers und ruhigen Kind war es bereits 9:30 als wir wach wurden. Da war der Plan direkt dahin und der Morgen direkt stressig um etwas Zeit aufzuholen. Da wir nicht wussten wie viele Parkplätze für WoMos dort vorhanden sind, war eile geboten. Nach knapp einer Stunde, ohne Kaffee und ohne Frühstück verließen wir den Stellplatz. Gut nur, dass wir bereits ganz in der Nähe übernachtet haben und die Anfahrt entsprechend kurz war. Am Parkplatz angekommen stellten wir uns in die Recht gut abfließende Warteschlange und parkten auf einer der noch zahlreich vorhandenen Parkplätze ein. Man bekam aber schon einen ersten Eindruck, wie voll es dort sein wird. Nach dem Packen unserer sieben Sachen und dem platzieren von Lio im Kinderwagen wanderten wir Los. Vom Parkplatz bis zum Ziel sind es knapp 3,5km Fußweg, ca. 40 Minuten Gehzeit. Es gibt auch einen Shuttle-Bus, aber natürlich nur nutzbar mit maximal einem "kleinen" Hund, der in eine Tasche passt. Erneut bekamen wir das Bedürfnis für unseren 38kg Leon eine Tasche zu kaufen, sodass er sich als "kleiner" Hund identifizieren kann. Schon ein wenig diskriminierend. Aber sei's drum, Beine in die Hand uns Los. Auf dem Fußweg kam ein wenig Festival-Feeling auf. Als Vergleich: auf dem Tomorrowland Festival läuft man ebenfalls täglich eine ähnlich lange Strecke vom Camping zum Festival-Gelände. Ebenfalls war die Anzahl der wanderenden Menschen gefühlt gleich hoch und alles lief in die selbe Richtung. Das einzige was fehlte war die Musik, die unvergleichlich gute Stimmung der Wandergesellschaft und natürlich das ein oder andere Wegbier. Aber gut, wäre hier auch etwas unangepasst. 

Am Mont-Saint-Michel angekommen, es war mittlerweile ca. 12 Uhr, bestätigte sich unsere Vermutung: brechend voll. Wir stürzten uns rein ins Getümmel und suchten erstmal Frühstück (belegtes Baguette) und Kaffee. Ein paar Meter weiter standen wir vor der ersten Treppe. Zur Erinnerung, Lio war im Kinderwagen dabei. Kein Problem dachten wir uns, tragen wir das Paket eben Hoch, inkl. Baguette und Kaffee in der Hand. Mach der dritten oder vierten Treppe hintereinander machten wir Pause um erstmal das Proviant zu vernichten. Dabei entschlossen wir, dass Marcel erstmal ohne Kinderwagen die weiteren Treppen aufsteigt um zu schauen, ob sich das geschleppe überhaupt noch Lohnt. Ergebnis: nope! Ab hier nur noch Stufen. Schade, das haben wir nicht gewusst. Damit sich die Reise zu diesem doch sehr eindrucksvollen Ort noch lohnt ist Marcel dann mit Kinderwagen, Kind und Hund wieder runter gegangen und Jessi ist alleine losgezogen um sich die Mont-Saint-Michel in Ruhe anzuschauen. Ein wirklich schöner Ort, der einem zeitweise Harry Potter-Vibes vermittelt. Die Fotos sprechen für sich. Nach knapp 1-1,5 Stunden Besichtigung kam Jessi dann wieder raus aus der viel zu überfüllten Burg und wir machten uns auf den Rückweg. Erneut 40 Minuten Fußmarsch, erneut nüchtern, erneut wenig Stimmung, aber doch Recht zufrieden mit dem Ausflug.

Nun stand ein weiterer wichtiger Programmpunkt auf dem Plan, bzw. eine Mission. Genauer gesagt zwei Missionen: Jessi braucht Wimpern, Marcel braucht neue Schuhe. Wo erfüllt man solche Missionen am besten, in einer größeren Innenstadt. Wir fuhren also nach Cean, was in die Richtung des geplanten Ziels für morgen liegt. Allerdings hatten wir Montag, was in Frankreich gerne Mal bedeutet, dass Läden in Städten geschlossen haben. Egal, wir probieren es. In Cean angekommen fanden wir Recht gut einen Parkplatz in Stadtnähe, von wo aus wir fußläufig in die Einkaufsstraße gelangen. Auf dem Weg dorthin in den Seitengassen waren tatsächlich einige Läden zu, andere Lokale machten gerade auf. Wir hatten Hoffnung. Und als wir dann die richtige Einkaufsstraße fanden, fanden wir prompt ein Geschäft wo Jessi schonmal ihr Missionsziel erfüllen konnte. Und wenig später ein Schuhgeschäft mit Schuhen die alle, nicht unbedingt trivialen Kriterien von Marcel (sportlich, gr. 46, günstig, schlicht), erfüllten. Krass, alles erledigt. Wir feierten den Erfolg mit Burger und Pommes in einem kleinen Lokal direkt in der Stadt und sattelten anschließend wieder auf. Letztes Ziel des Tages war dann der WoMo Stellplatz am Utah-Beach. Warum genau dort, wird dann Thema des nächsten Tages. Wir beendeten den Tag mit Bier, Gin und Milchreis.

Reisebericht ansehen
130,7 km 2 Std. 3 Min.
Caen
Calvados, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
92,1 km 1 Std. 23 Min.
Utah-Beach
Manche, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 17
Geschichtsunterricht und Kulinarik

Heute fängt der frühe Vogel das... Croissant. Das Kind wacht um 6:30 Uhr auf mit riesen Glubschern und denkt sich: Guten Morgen Welt! Wir waren dann auch wach, zumindest körperlich. Irgendwie wurde es dann aber mit dem so richtig aufstehen nix bis Marcel um 8:30 Uhr auf dem Camping nebenan die Bäckerstube ausfindig machen konnte und tatsächlich mit Baguette und Croissant wieder kommt. Bevor dann alle am Tisch sitzen wird es doch nochmal 9:15 Uhr, weil irgendwie doch noch Schlaf aufgeholt werden musste und dann wurde überlegt wie der Tag denn so weitergeht. Es war klar: heute sollte ein bisschen Geschichtsunterricht folgen und irgendwie wollten wir auch essen gehen, denn heute ist unser Jahres/Hochzeitstag. Aber fangen wir doch mal beim Besuch am Utah Beach an. Wir machten uns laaaangsam fertig und wollten noch schnell Wasser auffüllen. Vor uns noch ein anderes WoMo. Man sollte meinen zu dritt geht das ganze schnell vonstatten. Stattdessen rollte die Dame ihren Wasserschlauch bereits das dritte Mal auf und in der Schlange standen drei weitere WoMos. Manch einer bekommt da Puls und beeilt sich, aber die hatten wohl die Ruhe weg. Nach Vollendung (endlich!) fuhren wir zum Utah Beach, nur 5 Minuten entfernt und parkten direkt am Museum für Kriegsgeschichte (D-day 1944, Rückeroberung durch die Alliierten). Leon war noch nicht draussen gewesen  und so gingen wir erstmal eine Runde an den Strand, denn hier durften Hunde immer mit. Leider war Flut und es bliebt nicht viel Sand zum laufen übrig, der restliche Teil war voller Besucher bzw. Gruppen, die sich gerade von einem Guide was erklären ließen. Ein paar einzelne Menschen etwas weiter entfernt saßen direkt an den Dünen, wobei dort alles abgesperrt war mit dem Hinweis, die Dünen seien im Wiederaufbau/Neubepflanzung. Wir drehten die Runde und brachten Leon dann ins WoMo, denn wen wundert es (Hunde im Museum nicht erlaubt, ausser in Taschen...wir sollten echt.. Die Tasche). Es folgten 1 1/2 Stunden Museum und Umgebung erkunden, denn dort konnte man noch Bunker anschauen. War insgesamt doch sehr interessant. Am WoMo zurück füttertern wir erstmal unser Raubtier Lio und überlegten dann wie wir weiter fahren. Wir wollten noch ein Stück Strecke machen so ca im Umkreis von 2 Stunden und guckten uns erstmal online ein paar Campingplätze an, denn wir mussten dringend mal ein bisschen Wäsche vom Kleinen waschen. Rausgesucht und zack losgefahren landeten wir in Lion-sur-Mer an einem Campingplatz, der plötzlich gar nicht mehr so aussah wie auf den Fotos. Die Dame fragte, ob wir reserviert haben und im gleichen Atemzug, als Marcel nein sagte, verabschiedete sie sich dann auch wieder. Voll. Na toll... Wir googelten weiter. Unterwegs hatte Jessi ein Restaurant für den Abend ausgemacht, also schauten wir dort in der Nähe und sollten fündig werden. 30 Minuten Weiterfahrt, hatten wir dann einen Platz auf einer grossen Wiese. Es war ziemlich voll und tatsächlich fanden wir diesmal auch die ganzen deutschen Urlauber... Haha.

Ein paar Minuten später kam auch schon der nächste und parkte vor uns, sodass die Reihe nun voll war. Marcel reservierte erstmal einen Tisch im Restaurant für 19 Uhr und dann ging es an die Wäsche.

Wir beschlossen uns noch ein wenig umzuschauen, denn der Campingplatz hatten einen eigenen Strand Zugang. Der Strand selbst war echt schön mit vielen Muscheln und scheinbar keinen Regeln, denn da machte irgendwie jeder wie er wollte. Nach kurzer Zeit beschlossen wir aber doch wieder  zurück zu gehen, da es einfach im Schatten des Sonnenschirmes sehr kühl war und ansonsten mega windig. Lio fand das nur so semi gut und wir mussten eh noch Sachen packen für unseren Abend im Restaurant. Also packten wir unsere 7 Sachen erneut und jetzt wirds lustig, musste Marcel das WoMo zwischen einem Zelt und einem anderen WoMo mit Fahrradträger durchzirkeln. Jessi ging inzwischen die fertige Wäsche holen. Die Zirkelei klappte Schadenfrei und so konnten wir den Weg zum Restaurant antreten. Die letzte Strasse zum Restaurant war jedoch mit einem Schild "keine Camping cars" gekennzeichnet.... Haben wir dann wohl übersehen. Schnell wurde aber klar wieso: die Parkplätze zum Strand waren alle auf 2,10m gedeckelt, aber da wollten wir ja eh nicht hin. Am Ende der Strasse folgte ein kleiner Hafen mit eigenem Parkplatz vom Restaurant. Dort angekommen hatten wir die Wahl zwischen einem Tisch draußen oder drinnen. Wir nahmen die Option außen, denn das Wetter war noch entsprechend schön. Und wie so häufig in Frankreich verstandigten wir uns mit den Kellner über eine Mischung aus gebrochenem französisch, englisch und Hand/Fuß-Gestiken. Scheint geklappt zu haben, denn wir bekamen immer das was wir wollten. Das Essen war super lecker und erfüllte unsere Ansprüche an ein Menü zum Hochzeitstag. Neben Tomate und Burrata zur Vorspeise und Gambas mit Risotto für Jessi und ein Tomahawk vom Schwein mit Gemüse für Marcel gab es die für uns bisher beste Creme Brulee welche wir je essen durften. Währenddessen machten wir immer wieder Späße darüber, dass wir mit Hund und Kind und entsprechender Tischmanieren eventuell in dem Restaurant etwas Fehl am Platz sind. Aber ein Nachbartisch zeigte uns, wie man sich richtig daneben benimmt. Hier machten es sich eine größere Gruppe von ca. 3 Familien gemütlich, jedoch saßen sich die Eltern recht schnell an einen separaten Tisch in die Sonne und deren Kinder blieben sitzen. Sie bestellten in Absprache mit ihren Eltern einmal Tomate mit Burrata und einen Teller mit Lachs Streifen zur Vorspeise und versuchten das ganze durch vier Kinder im Alter von geschätzt 10 bis 16 zu teilen. Kaum waren die beiden Teller da, ging das Spektakel los. Zunächst wurden die Lachs Streifen gezählt und diskutiert wer wie viele bekommt. Ohne Vollendung der Diskussion hackten alle mit Messer und Gabel herum um Stücke zu ergattern. Der älteste übernahm das Zepter mehr oder weniger und kurze Zeit später landeten zwei der Streifen inkl. Schaumhäubchen auf dem Tisch. Wollte dann natürlich keiner mehr haben, blieb also liegen. Und als nächstes war die Burrata fällig. Bekannter Weise ist nur die äußere Schicht einer Burrata fest und der Kern flüssig. Um eine mehr oder minder gerechte Aufteilung zu erzeugen wurde dann der auslaufende Burrata-Kern auf die vier Teller geschöpft. So hatte jeder ein Lachs-Durcheinander mit matschigem Schaumhäubchen, vermischt mit Burrata-Sauce und ein paar Tomätchen auf dem Teller. Leckerchen. Uns beruhigte das ganze ein Wenig, denn dagegen hat jeder Gast, inklusive Lio mit 5 Monaten und unser Hund Leon bessere Tischmanieren. Mehr bekamen wir davon nicht mehr mit, zum Glück. Denn wir waren gesättigt und zogen von dannen. Zurück am Campingplatz zirkelte Marcel das WoMo wieder rückwärts auf den Platz und bekam sogar ein Lob vom deutschen Nachbarn dafür. Besten Dank, lieber Nachbar. Nachdem wir Lio endlich nach längerem hin und her davon überzeugen konnten das Schlafen bei seiner Müdigkeit eine echt coole Nummer ist, machten wir es uns noch ein wenig unter der Markise gemütlich und genossen das Meeresrauschen im Hintergrund, gepaart mit leichtem Baumgesäge aus dem Nachbarzelt. Herrlich, diese Campingplatzromantik. Bis morgen.

Reisebericht ansehen
92,5 km 1 Std. 28 Min.
Lion-sur-Mer
Calvados, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
17,1 km 20 Min.
Merville-Franceville-Plage
Calvados, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
2,4 km 4 Min.
La Réserve Péché Iodé
Chemin de la Baie, Merville-Franceville-Plage, Calvados, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
Tag 18
Langsam aber sicher gen Zuhause

Die Nacht war ruhiger als befürchtet. Und es stehen auch noch sämtliche Bäume im sichtbaren Umkreis. Der Säger war anscheinend doch dann ruhig. Wir mussten relativ früh aufstehen, denn auf dem Camping muss man bis 11 Uhr den Platz geräumt haben, so zumindest definiert durch einige, nein sogar sehr viele Schilder im und um das Waschhaus herum. Wie so oft wollte Marcel morgens Baguette und Croissant an der Rezeption holen, doch weit gefehlt. Die Dame dort macht ihm deutlich, dass heute nichts dergleichen verfügbar ist. Warum? Konnte nicht geklärt werden, zu wenig Sprachkenntnisse. Unverrichteter Dinge ging er wieder zurück zum Platz um die "frohe Kunde" zu verbreiten. Zum Glück hatten wir noch zwei eingeschweißte Bagels auf Lager, unsere Not-Bagels. Stand zwar kein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf, aber der Augen-Nase-Mund-Test sollte uns nicht enttäuschen. Nach vollendetem Frühstück packten wir zusammen, Marcel zirkelte erneut das WoMo aus der Lücke heraus und wir fuhren in Richtung Ruine. Erstes Tagesziel: das Chateau Gaillard, ein von Richard Löwenherz gebautes Schloss. Auf dem Weg dahin zeigte unser Navi mal wieder wie toll es Zeit, oder Weg, oder Sprit sparen kann, indem es uns durch eine unheimlich enge Nebengasse zwang, parallel zur Hauptstraße. Hat bestimmt 100m Weg gespart. Naja, hat gepasst. Anschließend ging es eine steile Straße mit engen Spitzkehren bergauf zum Schloss. Viictor ächzte, hat uns aber raufgebracht. Immerhin hatten wir nur noch sehr wenig Sprit dabei, was ihm die Arbeit wenigestens etwas erleichterte. War zwar nicht gut für Marcels nerven, aber er behielt es brav für sich, um nicht auch Jessi zu beunruhigen. Immerhin hat Viictor mal wieder keine Restreichweite mehr angezeigt. Spoiler: wir haben es trotzdem nach dem Halt beim Schloss bis zur Tankstelle geschafft. Am Schloss angekommen wurden wir von einer wunderbaren Aussicht über die Gegend begrüßt. Dort gibt es außerdem eine schöne Wiese am Hang, wo man super ein Picknick machen kann. Blöd nur, dass wir keinen echten Parkplatz finden konnten mit dem 6,40m Auto. So blieb nur die Zeit für eine kurzen Genuss der Aussicht und ein paar Fotos. War auch nur halb so schlimm, denn das Schloss hatte Mittagspause, die Tore waren zu. Nach entsprechend kurzer Pause fuhren wir wieder bergab in Richtung Dorf zur besagten Tankstelle und anschließend zu einer Boulangerie und einem Lebensmittelgeschäft.

Nach getaner Pause und Einkauf ging die Fahrt weiter. Auf dem Weg zur nächsten Autobahn meldete Viictors Bordcomputer sich mit dem Hinweis: Motoröl wechseln lassen. Und das nicht nur einmal kurz sondern recht penetrant. Nicht gut. Vom Vermieter hatten wir eine Service-Telefonnummer, wo uns recht schnell geholfen werden konnte. Die Dame am Telefon leitete die Anfrage weiter an einen Kollegen, der sich 10 Minuten später meldete. Ergebnis: Problem auch von anderen Fahrzeugen bekannt, Service ist noch lange nicht fällig, einfach weiterfahren und ignorieren. Gesagt, getan, so fuhren wir die restlichen Tage weiter ohne Probleme. 

Der nächste Halt war dann auch wieder der letzte für den Tag. In der Nähe der Stadt Lille, bereits an der französisch-belgischen Grenze, hatte Marcel einen Stellplatz ausgemacht. Was er aber nicht wusste ist, dass hier direkt angeschlossen eine Art großer Ferienpark für Kinder ist. Angebote wie Sportplätze, ein Schwimmbad, ein Kletterpark, Spielplätze und eine Sommerrodelbahn locken viele Kinder in Feriencamps an den nebenliegenden Campingplatz. Da war jede Menge los, denn zu der Zeit waren auch in Frankreich Ferien. Und auch eine entsprechende Geräuschkulisse, die sich aber ab ca. 22:30 Uhr langsam beruhigte. Von daher vollkommen in Ordnung. Wir nutzten den Abend für einen größeren Spaziergang durch den Park und entdeckten als kleines Highlight einen Kletterpark aus sehr eng gesponnen Seilen, der sogar einen Rollstuhlgerechten Teil hatte. Und auch ein größerer Aussichtsturm mit angeschlossener Seilrutsche war laut Beschilderung auch mit Rollstühlen Nutzbar. Schön zu sehen, dass man hier an dem Ort solche Angebote hat.

Und auf dem Rückweg durch den Park zum Stellplatz kamen uns unsere Platznachbarn entgegen. Eine vierköpfige Familie aus Schweden, die nur mit einem Auto + Dachzelt den langen Weg auf sich nehmen. Wir unterhielten uns ein weilchen mit denen. Ihr Ziel ist die französische Atlantikküste gewesen, mit einem 10 tägigen Aufenthalt dort und einer insgesamt ca. 3 tägigen Anreise. Wahnsinn, was manch einer auf sich nimmt um ein bisschen Strand und Meer mit Wellen und den richtigen Temperaturen genießen zu können. Eine wirklich nette Familie, die wie üblich für Skandinavier sehr gut englisch sprechen. Nach dem Gespräch gingen wir zurück zum Camper und als wir irgendwann Lio davon überzeugen konnten zu schlafen auch ins Bett.


Reisebericht ansehen
142,2 km 2 Std. 19 Min.
Château Gaillard
Chemin de Château Gaillard, Les Andelys, Eure, Normandie, Frankreich
Auf Karte anzeigen
183,5 km 3 Std. 19 Min.
Parc D'olhain
62620, Maisnil Les Ruitz, France
Auf Karte anzeigen
Tag 19
Au revoir france

Nun stand unser letzter Reisetag an. Knapp drei Wochen Urlaub nähern sich dem Ende. Wir haben uns in den letzten Tagen schon Etappenweise an die Französische Grenze herangerobbt und heute stoppten wir noch in Lille, eine der größeren Städte in direkter Nähe zur Grenze von Belgien. Wir haben uns die Stadt nicht wirklich gezielt ausgeschaut, sondern wollten nur ein bisschen Zeit vertreiben um dem Berufsverkehr in Deutschland aus dem Weg zu gehen.

In Lille selbst haben wir recht schnell einen größeren Parkplatz gefunden, von welchem aus die Innenstadt fußläufig sehr gut erreichbar ist. Auf dem Weg zur Fußgängerzone kamen wir an vielen kleinen Bars, Restaurants und Konzept-Stores vorbei, in welchen es viel zu teure Möbel und Deko-Artikel zu kaufen gab. Natürlich nichts für uns dabei, aber ganz nett anzuschauen. Lille hat ansonsten eine wirklich schöne und sehenswerte Innenstadt, mit vielen größeren und kleineren Gassen, alten Gebäuden und auch mindestens einer größeren Kirche, welche Jessi sich natürlich auch gerne von innen angeschaut hat. Wir kehrten noch in einer Boulangerie ein und genehmigten uns einen Kaffee und einen kleinen Snack, bevor wir wieder in Richtung WoMo schlenderten. 

Auf der Rückfahrt in Richtung zuhause steuerten wir aber noch den aller letzten Super-U an. Denn wie es sich für einen vernünftigen Urlaub im Ausland gehört, muss man sich ja einen kleinen Vorrat der favorisierten Leckereien mitnehmen, welche es bei uns zuhause im Supermarkt nicht zu kaufen gibt. In unserem Fall ist es Milchreis einer speziellen Marke, ein wenig Pudding, Brioche, Orangina und ein spezielles alkoholfreies fruchtiges Bier. Flott haben wir gefühlt allen Stauraum im WoMo mit besagtem Proviant befüllt und traten die Heimreise an. Mit einem Zwischenstopp für die Raubtierfütterung schafften wir es tatsächlich ohne erwähnenswerten Stau bis nach Hause. Am gleichen Abend packten wir nur das nötigste aus und gingen recht früh ins Bett. 

Am darauffolgenden Tag räumten wir Viictor komplett aus und kümmerten uns um die vereinfachte Innenreinigung. Denn netter Weise ist beim diesjährigen Vermieter nicht nur die Außen-, sondern auch die Innenreinigung im Service enthalten. Wir müssen lediglich das Grauwasser ablassen, die Toilette leer machen und das WoMo besenrein zurückbringen. Sehr angenehm.

So finden knapp unter 3 Wochen Sommerurlaub als Rundreise durch einen Teil Frankreichs ein Ende. Inklusive der Ausflüge in der ersten Woche kommen wir auf ca. 4500km gefahrene Strecke. Nicht ganz so weit wie unsere Rundreise durch Norwegen (könnt ihr euch auch gerne hier bei Freeontour durchlesen), aber mehr als wir zu Beginn erwartet hatten. Es war warm, auch mal kalt, wir hatten Regen und knalle Sonne, wir warem im Meer und auf einem Berggipfel mit Panoramablick. Eben von allem etwas. Es wurde niemals langweilig, so muss es im Urlaub sein.

Wir hoffen, dass euch unser Tagebuch gefallen hat und wir euch eventuell auch etwas inspirieren konnten. Vielleicht bis zum nächsten mal. Au revoir.

Reisebericht ansehen
52,3 km 1 Std. 17 Min.
Lille
Nord, Nordfrankreich, Frankreich
Auf Karte anzeigen
207,0 km 3 Std. 56 Min.
Lüttich
Lüttich, Lüttich, Belgien
Auf Karte anzeigen
50,3 km 1 Std. 11 Min.
Aachen
Städteregion Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Auf Karte anzeigen
109,8 km 2 Std. 16 Min.
Obschwarzbach
Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Auf Karte anzeigen
66,7 km 1 Std. 28 Min.
Brühl
Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Auf Karte anzeigen