Entlang der polnischen Ostseeküste

Von Brandenburg an der Havel ging es mit einem befreundeten Ehepaar mit Wohnmobilen über Autobahn und sehr gut ausgebaute polnische Schnellstraßen nach Kolobrzeg (Kolberg), an die polnische Ostseeküste. Der in unmittelbarer Strandnähe (ca. 500 m) und stadtnah (ca. 1 km bis zur Kolberger Innenstadt) gelegene Campingplatz verfügt über alle notwendigen Einrichtungen, die sich in einem insgesamt wirklich guten Zustand befinden. Mit ca. 54€ (inkl. Ver- und Entsorgung sowie Strom) in der Nebensaison ist er zudem recht preiswert. Wir haben unseren Aufenthalt zu einem Strandspaziergang und einer Radtour zum sehenswerten Leuchtturm von Gaski. Der Radweg dorthin ist einfach Spitze!

Zweite Station in unserer Polentour war die im Slowinzischen Nationalpark gelegene Hafenstadt Leba. Leider spielte das Wetter bei kühlen 14 Grad und Nieselregen nicht ganz mit, aber wir haben das Beste draus gemacht. Natürlich haben wir uns nicht die unweit von Rabka gelegenen Wanderdünen entgehen lassen. Ein einmaliges Erlebnis! Der mit ca. 47€ für zwei Nächte (alles inklusive!) durchaus preiswerte Campingplatz "Lesny 51" ist sehr modern ausgestattet und liebevoll gestaltet. 

Von Leba ging's direkt nach Gdansk (Danzig), der ehemaligen Hansestadt mit bewegter Geschichte. In der malerischen Altstadt und im Hafenviertel an der Mottlau haben die polnischen Restauratoren nach den furchtbaren Zerstörungen im II. Weltkrieg Bewundernswertes geleistet. Besonders beeindruckend ist das Nebeneinander von historischer Tradition und dem nahe der Altstadt errichteten modernen Forum Gdansk mit zahlreichen Kultureinrichtungen und einem tollen Einkaufszentrum. Nachdenklich gestimmt hat uns ein Besuch auf der Westerplatte mit dem Monument für die heldenhaften polnischen Verteidiger und dem polnischen Soldatenfriedhof. Natürlich durfte auch ein Abstecher per Rad ins benachbarte mondäne Seebad Sopot nicht fehlen. Übernachtet haben wir auf dem in Hafennähe (Nowy Port) im Stadtteil Stogi gelegenen Camper Park Stogi Nr. 114. Übrigens befindet sich gleich gegenüber der ähnlich ausgestattete Camper Park Nr. 218. Für zwei Nächte haben wir - alles inklusive - ca. 57€ bezahlt. 

Über zum Teil abenteuerliche Straßen (zahlreiche Baustellen mit teilweise sehr provisorischer Baustellensicherung) ging es von Gdansk nach Elblag (Elbing). Die im Krieg stark zerstörte Hafenstadt im Ermland wurde inzwischen komplett wiederaufgebaut (mit geschickt nachempfundener Architektur - zumindest in den meisten Fällen). Was natürlich nicht fehlen durfte, war ein Ausflug mit dem Rad zum Elblaski Kanal (Oberländischer Kanal). Dabei handelt es sich um ein zwischen 1844 und 1860 errichtetes Wasserbauwerk. Der Kanal mit einer Länge von ca. 130 km wurde als Verbindung mehrerer ostpreußischer Städte mit der Ostsee gebaut. Über fünf sogenannte Rollberge, auf denen die Schiffe über Gleise über Land geschleppt werden, wird ein Höhenunterschied von etwa 100 m überwunden. Einer der am Bau beteiligten Ingenieure soll laut Wikipedia später am Bau des Suez-Kanals mitgewirkt haben. In jedem Fall lohnt der Besuch dieser technischen Attraktion! Wir haben auf dem Camping Nr. 61 in unmittelbarer Hafennähe übernachtet. Ein kleiner, feiner Campingplatz und mit ca. 44€ (alles inklusive) recht günstig.

Mit einem kurzen Zwischenstopp in Malbork (Marienburg) mit Besuch der Deutschordensburg Marienburg (UNESCO-Weltkulturerbe) ging es in den Bory Tucholskie (Nationalpark Tucheler Heide) ins malerische Swornegacie (Schwornigatz). Der an einem schönen See gelegene Ort bildet zugleich den Zugang zur Tucheler Heide mit ihren zahlreichen Seen und Mooren. Das im kaschubischen Kernland gelegene Swornegacie war Start- und Ziel einer 50 km langen Radtour bei bestem Ausflugswetter. Sie führte uns u. a. auch zum malerischen Hafen von Charzykowy (Müskendorf). Der verträumte Campingplatz Camping Wodnik in unmittelbarer Seenähe ist sicherlich ein Geheimtipp. Auch wenn wir nur 22€ für zwei Nächte bezahlt haben (war es der Nebensaison geschuldet?) haben wir nichts vermisst.

Aus der verträumten Tucheler Heide (der wir bestimmt noch einmal einen Besuch abstatten werden) ging es direkt zu unserer letzten Station, ins quirlige Szczecin (Stettin). Der neben einer Marina gelegene Campingplatz war der schlechteste und mit 80€ zugleich teuerste Campingplatz der Tour. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass auch hier die erforderliche Infrastruktur vorhanden ist, die allerdings dringend einer Erneuerung bedarf. Aber es war - zumindest oberflächlich - alles sauber. In der Stadt, die wir aufgrund des Wetters nur per Bus und zu Fuß erkundet haben, sind vor allem das Schloss der Pommerschen Herzöge, die malerische Altstadt und die Haken Terrasse in Hafennähe einen Besuch wert. Im nahe der Haken Terrasse gelegenen urigen Restaurant "Columbus" haben wir Abschied von unseren Begleitern bei einem tollen Abendessen mit echt polnischer Küche genommen. Vielen Dank für zwölf wunderschöne und erlebnisreiche Tage!