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Architektonische Schmankerl in Ostbayern
Architektonische Schmankerl in Ostbayern

Architektonische Schmankerl in Ostbayern

Per Wohnmobil die Architektur-Juwelen in den Städten im Osten Bayerns entdecken
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Pixabay

Die Region Ostbayern hat eine Vielzahl an touristischen und architektonischen Highlights zu bieten. Dabei müssen es aber nicht immer die Superlativen sein, die jedes Jahr Millionen Besucher in den Osten von Bayern locken. Freeontour stellt einige Städte mit sehenswerter Baukunst abseits der üblichen Touristenpfade vor, die sich ganz nach Belieben im eigenen Takt zu einer tollen Wohnmobiltour zusammenstellen lassen. 

Station 1: Juwelen des Jugendstils in Weiden 

Wer Weiden in der Oberpfalz besucht, findet dort imposante Zeugen eines Baubooms, den der Aufstieg der Stadt zur Industriemetropole ausgelöst hat: Weiden erhielt 1863 einen Bahnanschluss, der Glas- und Porzellanbetriebe von Weltrang aufblühen ließ und viele neue Gebäude reinsten Jugendstils entstehen ließ. Viele von ihnen sind mit ihren floralen Mustern, ihren Ornamenten und den von der Natur abgeleiteten Formen wie Gräsern, Zweigen und Ranken bis heute erhalten. Die wunderschönen Bauten der Art Nouveau finden sich heute in der Ketteler-, Luitpold-, Johannis-, und Sebastianstraße. Wer auf den Spuren des Jugendstils wandelt, sollte unbedingt auch einen Blick in die Kirche St. Josef werfen: Mit ihrer imposanten Innenausstattung ist sie nahezu einzigartig in Deutschland und ein echtes Juwel des Jugendstils.

Darüber hinaus gibt es in der Altstadt von Weiden noch weitere herrliche Bauten zu entdecken: Dazu zählt beispielsweise das Alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, das noch heute mit seinem Glockenspiel an der Fassade zweimal täglich mit einer musikalischen Darbietung beeindruckt. Ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammt das Alte Schulhaus, das ursprünglich als Getreidekasten von den Weidener Tuchmachern erbaut wurde und nach einem Brand als Schulhaus wiedererrichtet wurde. Auch Teile der historischen Stadtbefestigung sind in Weiden erhalten geblieben: Beim Blick über den Stadtbach von der Kurt-Schumacher-Allee und dem Neuen Rathaus her erkennt man die südwestliche Ecke der alten Stadtbefestigung mit Hauptmauer, Zwingermauer, Eckbastion und Schalenturm, die vermutlich ab dem 14. Jahrhundert entstanden sind.

Parken & Übernachten in Weiden:

Rund um die Altstadt von Weiden stehen mehrere offene Parkflächen zur Verfügung. Gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden ist der Stellplatz Campingservice Langer. Einen weiteren Wohnmobilstellplatz in Weiden gibt es an der Weidener Thermenwelt.

Station 2: Gäubodenstadt Straubing voller Kirchen und Baudenkmäler

Etwa 130 Kilometer südlich von Weiden lädt die niederbayerische Stadt Straubing zu einer Erkundungstour ein. Sie wird oft auch als Zentrum der Region Gäuboden bezeichnet, die zu den größten Lössgebieten in Süddeutschland zählt. In Deutschland ist Straubing vor allem für die berühmten Agnes-Bernauer-Festspiele bekannt, die hier alle vier Jahre stattfinden. Das nächste Mal wird es 2023 so weit sein. Aber auch vorher lohnt sich bereits ein Abstecher: Architektur der besonderen Art erwartet Besucher des historischen Friedhofs St. Peter. Umgeben von einer hohen Mauer und eingebettet in das üppige Grün alter Bäume erzählen mehr als tausend Grabmäler hier die Straubinger Stadtgeschichte. In seinem Zentrum thront die romanische Basilika St. Peter, die ergänzt wird durch drei gotische Kapellen, ein Mesnerhaus und eine Ölberghalle aus der Barockzeit. Hinzu kommt außerdem eine Lourdesgrotte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Gräber selbst sind zum Teil bis zu 600 Jahre alt. Als besonders sehenswert gilt die Agnes-Bernauer-Kapelle. Sie erinnert an ein besonders bewegtes Kapitel Straubings: Der Bayerische Herzog Ernst I. ließ Agnes Bernauer, die Gemahlin seines Sohnes Albrecht III., einst in der Donau ertränken, weil sie als nicht standesgemäß galt.

Doch nicht nur der historische Friedhof lohnt einen Besuch. Von hier aus lohnt sich ein Spaziergang an der Donau entlang zum Herzogschloss, das direkt am Fluss liegt. Das monumentale Architekturensemble des Burgschlosses entstand ab 1356 als niederbayerische Residenz des Herzogtums Straubing-Holland und war dann über mehrere Jahrhunderte Sitz wichtiger herzoglicher und kurfürstlicher Behörden und zugleich Verteidigungsbastion und Teil der Stadtbefestigung. Der Hof des Schlosses ist der Schauplatz der Agnes-Bernauer-Freilichtspiele. Weiter geht der Spaziergang dann in die Altstadt von Straubing mit ihrem 68 Meter hohen Stadtturm. Der achtgeschossige Feuer- und Wachtturm wurde 1316 grundgelegt und bis in das 16. Jahrhundert mit Türmerwohnung und fünf Spitzen ausgebaut und ist das Wahrzeichen der Stadt. Von oben eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die mittelalterliche Stadtanlage, die Donau, den Bayerischen Wald und den Gäuboden. 

Video mit weiteren Tipps der Straubinger Stadtführer: 

Parken & Übernachten in Straubing:

Wer seinen Besuch in Straubing am historischen Friedhof startet, kann in der Nähe den großen Besucherparkplatz des Klinikums Straubing an der Uferstraße nutzen. Auch rund um die Altstadt werden Parkplätze angeboten. Nicht zuletzt für größere Reisemobile wird der kostenlose Großparkplatz Am Hagen beim Eisstadion Straubing empfohlen, der für autarke Wohnmobile auch zum reinen Übernachten genutzt werden kann. Fußläufig zur Altstadt befinden sich auch der Campingplatz Straubinger Kanuclub und der Campingplatz Camping Straubing. Außerdem gibt es rund um Straubing noch einige schöne Stellplätze.

Station 3: Türme, Tore und Brücken in Dingolfing 

Den meisten Menschen ist die kleine Stadt Dingolfing als Produktionsstandort des Automobilherstellers BMW ein Begriff. Die Stadt an der niederbayerischen Isar hat aber auch aus architektonischer Sicht einiges zu bieten. Dazu zählt beispielsweise die mehr als 400 Jahre alte Hochbrücke, ein Wahrzeichen der Stadt, das schon von früher Ingenieurskunst in der Region zeugt. Der fünfjochige Backsteinbau wurde 1612 errichtet, nachdem der hölzerne Vorgängerbau nicht tragfähig war. Die Brücke führt von der Oberen Stadt nach Süden über den Asenbach und wurde 1966 restauriert. Der Sage nach soll während der Belagerung der Stadt im Österreichischen Erbfolgekrieg 1743 ein Pferd mitsamt Reiter über das Geländer der Brücke gesprungen und auf wundersame Weise unversehrt und wohlbehalten unten angekommen und davon galoppiert sein. Davon soll bis heute ein Abdruck in Größe und Form eines Pferdehufes auf der Brücke zu sehen sein.  

Auch die Altstadt von Dingolfing hat noch einige historische Backsteinbauten zu bieten. Dazu zählen beispielsweise der Stinkerturm, der Storchenturm und einige Reste der historischen Ringmauer. Interessant ist auch das Museum Dingolfing, welches die Stadt- und Industriegeschichte von Dingolfing von den Anfängen bis zur Gegenwart und auch ein BMW Museum beherbergt. Abgesehen von den Ausstellungen ist auch die Architektur des Museumsquartiers spannend: Es setzt sich zusammen aus Herzogsburg mit Kastenhof, Pfleghof, ehemaligem Getreidekasten und historischer Stadtmauer mit Stadtturm. 

Parken & Übernachten in Dingolfing

Der Stellplatz am Wollanger liegt nicht weit von der Altstadt entfernt und ist noch dazu kostenfrei. Dadurch bietet er sich bestens zum Parken und Übernachten an. 

Station 4: Mischung aus Mittelalter, Renaissance und Italien in Landshut

Der bekannteste Anlaufpunkt für Touristen in der Stadt Landshut ist sicherlich die Burg Trausnitz, die direkt oberhalb der Stadt Landshut und der Isar thront. Einerseits fasziniert sie mit ihren mittelalterlichen Bauten wie dem nahezu intakten Befestigungsring mit seinen Mauern, Wehrtürmen, Torbauten und Teilen des alten Wehrgangs sowie dem hoch aufragenden Bergfried. Andererseits versetzt der prächtige Innenhof mit seinen doppelgeschossigen Laubengängen die Besucher in die Zeit der Renaissance. Landshut hat aber auch noch andere Seiten. Beispielsweise liegt versteckt auf dem Landshuter Hofberg die wunderschöne, spätgotische Kirche Heilig Blut. Ihre Architektur mit zwei runden Kirchtürmen ist einmalig in Bayern. Sie erinnern an die frühen Rundtürme von Oberitalien und damit an die Heimat der Mutter Herzog Heinrichs des Reichen, der Magdalena Visconti von Mailand. Herzog Heinrich ließ die Kirche bauen und im Jahr 1445 weihen. 

Auch der Altstadt von Landshut sollten Architektur-Fans auf jeden Fall ein paar Stunden gönnen. Denn hier findet sich unter anderem die Stiftsbasilika St. Martin, die mit ihrem 130,60 Meter hohen Turm den höchsten Backsteinturm der Welt zu bieten hat. Die Basilika wurde um 1385 von Baumeister Hans Krumenauer als Hallenkirche begonnen und unter maßgeblicher Beteiligung des Hans von Burghausen bis um das Jahr 1500 fertiggestellt. Die außergewöhnliche und stark vertikalisierte Architektur verbindet Elemente von Hoch- und Spätgotik und macht die Kirche zu einem der bedeutendsten Monumentalbauten der Gotik in Süddeutschland. Einen faszinierenden Kontrast dazu bildet das Rathaus Landshut in Sichtweite der Kirche. Das stattliche Flügel-Bauwerk entstand durch die Zusammenlegung und Umgestaltung von drei ursprünglich einzelnen gotischen Häusern. In den Jahren 1860/61 wurde das Rathaus von Leonhard Schmidtner nach dem Vorbild des Frankfurter Römers in die heutige Form gebracht. Ebenfalls sehenswert sind die Stadtresidenz, der erste Renaissancepalazzo nördlich der Alpen, sowie eine ganze Reihe weiterer Bauten. 

Parken & Übernachten in Landshut

Südlich der Altstadt gibt es einen großen Parkplatz an der Wittstraße, Parkplatz Grieserwiese, auf dem es auch Übernachtungsstellplätze gibt. Ebenfalls empfehlenswert ist der Parkplatz am Hofgarten, der auch ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch der Burg Trausnitz ist. Etwas außerhalb der Stadt, aber dafür in schöner Lage umgeben von Wasser, liegt auch der Campingplatz Landshut.

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