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Kaufberater Fahrradträger für Campervans und Campingbusse
Kaufberater Fahrradträger für Campervans und Campingbusse

Kaufberater Fahrradträger für Campervans und Campingbusse

Welche Arten von Fahrradträgern gibt es für Campervans und Campingbusse und worauf sollte man beim Kauf achten?
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FREEONTOUR

Autor: Theo Gerstl, Titelbild: Crosscamp

Da stehen die Bikes und Sportgeräte vor dem vollgepackten Campervan oder Campingbus und wollen auch noch mit auf die nächste Reise. Kein Problem, wenn man einen passenden Heckträger montiert hat. Freeontour erklärt, welche Systeme es gibt und worauf man beim Kauf achten sollte.

Darauf kommt es beim Fahrradträger für Campervans an

Als prinzipiell einfache Transportlösung gibt es Heck-/Lastenträger in vielfältiger Form und Belastbarkeit - und das nicht nur für Fahrräder und E-Bikes: Etliche der stabilen Konstruktionen sind auch für die Aufnahme von Transportboxen und Spezialhalterungen für das Freizeitequipment der Camper ausgelegt. Das Gewicht dessen, was auf dem Heckträger transportiert werden soll, ist ein kaufentscheidendes Kriterium für die Art der Trägeraufnahme. Empfehlenswert für Campervans sind folgende drei Arten: Erstens Fahrradträger, die an den Scharnieren der Hecktüren verschraubt oder anderweitig an den Hecktüren befestigt werden, zweitens Trägersysteme für die Aufnahme an der Anhängerkupplung oder drittens Modelle, die auf stabilen Rahmenverlängerungen Halt finden.

Erstere eignen sich mit einer Traglast von bis zu 80 kg ausschließlich für Fahrräder oder E-Bikes. Trägersysteme, die auf der Anhängekupplung montiert werden, sind im Schnitt auf nicht mehr als 150 kg ausgelegt, können damit aber auch schon mal einen leichten Motorroller aufnehmen. Die höchste Traglast – bis zu 200 kg – verkraften Träger, die auf einer Verlängerung des Fahrzeugrahmens montiert sind. Auf deren Plattformen lässt sich dann ein entsprechend leichtes Mittelklasse-Motorrad mitnehmen – sofern man weder die Hinterachsbelastung noch die zulässige maximale Zuladung überschreitet. 

Bei all diesen Optionen ist beim Campervan beziehungsweise Kastenwagen natürlich auf die Hecktüren zu achten. Wer hier einen Fahrradträger aus dem Pkw-Bereich oder dem Reisemobilbereich montieren möchte, wird in der Regel weder die Hecktüren noch die Heckfenster öffnen können. Und da die Hecktüren für die meisten Besitzer eines Campervans den bevorzugten Zugang zum Stauraum und zu den Gasflaschen darstellen, ist ein solcher Fahrradträger eigentlich keine Option. Daher bieten sowohl der Zubehörhandel als auch verschiedene Campervan-Hersteller speziell für Kastenwagen angepasste Heckfahrradträger an. Diese werden auf nur einer Hecktür montiert, so dass die Türen selbst mit geladenen Fahrrädern geöffnet werden können. Der Sunlight Fahrradträger für Camper Vans verzichtet sogar auf Schrauben und Bohren für die Montage. Stattdessen werden Schienen an der Hecktür verklebt, in die der Fahrradträger dann eingeklemmt wird. Außerdem können die Transportschienen für die Fahrräder auf drei verschiedene Höhenpositionen eingestellt werden.

Variable Systeme ermöglichen Flexibilität der Ladung 

Generell werden natürlich alle speziell für Campervans entwickelten Trägersysteme so konstruiert, dass die Heckflügeltüren weiterhin geöffnet werden können. Dazu lassen sie sich je nach Konstruktion zur Seite oder nach hinten schwenken beziehungsweise abkippen oder absenken. Wer ausschließlich Fahrräder transportieren möchte, kann sich wie oben beschrieben mit einem reinen Fahrradträger begnügen. Variabler sind aber Systeme mit einem Basisträger beziehungsweise einer Lastenplattform. Auf diese kann man je nach Bedarf individuelle Halterungen für alle Arten von Zweirädern oder auch Transportboxen montieren. 

Vielseitiger Komponententräger Backrack+ 

Für Campervans auf Fiat Ducato- und Citroën Jumper-Basis bieten beispielsweise die Hersteller Hymer, Bürstner und Etrusco einen innovativen und flexiblen Komponententräger an, der Stauraum für bis zu 80 kg Traglast ermöglicht. Der Basisträger des Backrack+ kann wahlweise auf eine oder auf beide Hecktüren montiert werden. Dafür wird der Komponententräger mit den Standardscharnieren des Fahrzeugs verschraubt. Ein Eintrag in die Fahrzeugpapiere ist nicht notwendig und auch die Anhängerkupplung bleibt weiter frei zugänglich. Der Basisträger des Backrack+ kann nach Bedarf flexibel mit verschiedenen Modul-Komponenten ergänzt werden, beispielsweise einem Minirack, um zusätzliches Reisegepäck zu verstauen, einem Wheelholder für das Reserverad oder einer Number- und Light Bar mit Abklappfunktion, die außerdem als zusätzliche Trittstufe dienen kann.  

Innovatives Highlight: Bike Carrier Swing 

Das Backrack+ kann natürlich auch für den Transport von Fahrrädern genutzt werden. Eine besonders komfortable Lösung dafür ist das Modul des Bike Carrier Swing, der zwei Fahrräder oder E-Bikes bis 30 kg pro Radschiene aufnehmen kann. Dabei gestaltet sich das Beladen des Fahrradträgers im wahrsten Sinne des Wortes ganz leicht - auch für Personen, die weder über viel Armkraft verfügen, noch sonderlich groß gewachsen sind:

Für das Beladen wird der Träger herausgeschwenkt und auf dem Boden platziert, so dass die Fahrräder ganz leicht auf die Schienen geschoben und dort an den Haltearmen befestigt werden können. Im Anschluss wird der Träger dann seitlich nach oben geschwenkt und senkrecht im Backrack+ eingerastet. Der dafür benötigte Kraftaufwand beträgt tatsächlich gerade einmal 10 kg - sowohl beim Beladen als auch beim Entladen. Aufgrund der Schwenkfunktion ist der Bike Carrier Swing aktuell allerdings nur für die linke Hecktür verfügbar, so dass mit diesem maximal zwei Fahrräder mit auf die Reise gehen können. Die rechte Tür bleibt dabei frei zugänglich.  

Frau schiebt Fahrrad auf Bike Carrier Swing
Die Fahrräder werden zum Beladen einfach auf den Bike Carrier Swing geschoben. Foto: Hymer 
Frau schwenkt Bike Carrier Swing zur Seite
Wen die Fahrräder auf den Schienen des Bike Carrier Swing befestigt sind, wird der Schwenkarm einfach nach links gezogen. Foto: Hymer 
Frau schiebt Fahrradtaeger Bike Carrier Swing in Position am Campervan
Mit einem Kraftaufwand von gerade einmal 10 kg wird der Bike Carrier Swing am Backrack+ verankert. Foto: Hymer 

Alternative Bike Carrier Shuttle 

Wer mit dem Backrack+ mehr als zwei Fahrräder transportieren möchte, kann sowohl an der linken als auch an der rechten Hecktür jeweils ein Modul des Bike Carrier Shuttle anbringen. Auch dieser verfügt jeweils über Platz für zwei Fahrräder oder E-Bikes bis maximal 28 kg pro Radschiene, verlangt aber etwas mehr Kraftaufwand beim Beladen: Die Fahrräder werden senkrecht in den Fahrradträger eingehangen. Dafür betätigt man die Hinterradbremse des Fahrrads und stellt das Bike aufs Hinterrad. Das Vorderrad wird dann an der hinteren Kante des Bike Carrier Shuttle angelehnt, so dass man das Vorderrad mit geringem Kraftaufwand in den Halter des Fahrradträgers rollen kann. Nachdem das Fahrrad in der Halterung hängt, können die Räder bequem verzurrt werden. 

Beide Fahrradträgerkomponenten für das Backrack+ sowie alle weiteren Module für den Komponententräger und natürlich der Basisträger sind über die Handelspartner von Hymer, Bürstner und Etrusco bestellbar und nachrüstbar. 

Fahrradträger für Campingbusse: Heckklappe oder Anhängerkupplung?

Auch für die kleineren Campingbusse mit nach oben schwenkender Heckklappe hält der Zubehörmarkt verschiedene Fahrradträgersysteme bereit. Darunter auch solche, die direkt an der Heckklappe eingeklinkt und per Spannriemen befestigt werden. In diesem Fall muss beim Hochklappen aber das oft nicht geringe Gewicht der Fahrräder per Muskelkraft mit nach oben gestemmt und gehalten werden, da die Kraft der Serien-Gasdruckdämpfer dem Zusatzgewicht meist nicht gewachsen ist. Manche Fahrradträger für die Heckklappe bieten beim Campingbus aber auch klare Vorteile: Der Crosscamp Fahrradträger für die Heckklappe bietet beispielsweise die Möglichkeit, die Heckklappe auch bei montiertem Heckträger inklusive Fahrräder zu öffnen. Somit lässt sich die Heckklappe auch wunderbar als spontaner Sonnenschutz oder bei leichtem Regen als Überdachung nutzen. Der Fahrradträger wird lediglich an der Heckklappe eingehangen und muss weder fest verschraubt noch geklebt werden und kann somit für die Fahrzeugnutzung im Alltag auch schnell abmontiert werden.

Ein kleiner Nachteil: Bei Fahrradträgern für die Heckklappe sind die Transportschienen für die Räder recht hoch angebracht, so dass ausreichend Armkraft erforderlich ist, um die Bikes darauf heben zu können. Außerdem muss beim Kauf eines Fahrradträgers für die Heckklappe immer darauf geachtet werden, ob der jeweilige Heckträger auch mit dem Fahrzeug kompatibel ist. Vorteil ist aber, dass Fahrradträger für die Heckklappe in der Regel weniger Eigengewicht auf die Waage bringen als Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Das kann in Sachen zulässiger Hinterachsbelastung gegebenenfalls ein Vorteil sein. 

Ein großer Vorteil eines Fahrradträgers für die Anhängerkupplung ist hingegen die niedrige Ladehöhe. Somit entfällt das umständliche Hochhieven und Herunterheben des Fahrrads oder E-Bikes. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein solcher Fahrradträger in vielen Fällen für jede Anhängerkupplung geeignet ist und so auch auf dem Zweitauto oder als Leihgabe an Freunde zum Einsatz kommen kann. Wer sich für einen starren Fahrradträger für die Anhängerkupplung entscheidet, hat jedoch das Problem, dass durch den Träger die Heckklappe blockiert wird. Aber auch hierfür gibt es clevere Lösungen. So lässt sich beispielsweise der Crosscamp Fahrradträger für die Anhängerkupplung dank eines Rollensystems ganz bequem so weit wegklappen, dass sich die Heckklappe öffnen lässt. Tipp für alle, die Muskelkraft beim Beladen des Fahrradträgers sparen möchten: Im abgeklappten Zustand verringert sich die Ladehöhe noch einmal! 

Beim Kauf eines Fahrradträgers auf Qualität achten

Wer lange Freude an seinem Heckträgersystem haben möchte, sollte auf eine gute Materialqualität achten: Das Gros der Träger ist aus Aluminium gefertigt. Wo Stahlteile verwendet werden, beispielsweise für die Aufnahme mit Rahmenverlängerung, sollten diese gegen Korrosion geschützt sein (z.B. durch Feuerverzinkung). Und nicht nur als handwerklich wenig versierter Käufer sollte man darauf achten, dass sich das anvisierte Trägersystem mit wenig Werkzeug und Aufwand montieren und wieder abnehmen lässt. Lobenswert, wenn im Paketpreis eines Systems gleich passende Zurrösen, Sicherungsgurte und Fixierungen enthalten sind. 

Darüber hinaus gilt es bei der Beladung der Heckträger wichtige Kriterien der Straßenverkehrsordnung zu beachten: So darf der „Abstand vom äußeren Punkt des Transportgutes bis zur Mitte des Rücklichtes nicht mehr als 40 cm betragen.“ In der Breite darf das Fahrzeug mit Ladung die 2,50 m-Grenze nicht überschreiten. Und Teile, die sich unter Umständen leicht vom Transportgut lösen können – beispielsweise eine Luftpumpe bei Fahrrädern – muss man vor der Fahrt abnehmen und im Fahrzeug verstauen.

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