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Campingurlaub zwischen zwei Meeren in Dänemark
Campingurlaub zwischen zwei Meeren in Dänemark

Campingurlaub zwischen zwei Meeren in Dänemark

Maler, Fischer und ganz viel Sand: Die nördlichste Ecke von Dänemark ist wie geschaffen für den Urlaub mit dem Wohnwagen oder die Wohnmobil Tour.
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Autor: Claudia Rothkamp, Titelbild: Visit Denmark

Die Bezeichnung Lysets Land beziehungsweise zu Deutsch Land des Lichts steht für die nördlichste Ecke in Dänemark. Sie wurde vor allem durch die vielen Künstler geprägt, die im 19. Jahrhundert hierher kamen. Auch heute strahlt die Region zwischen Skagerrak und Kattegat noch eine besondere Atmosphäre aus, die man wunderbar im Campingurlaub mit dem Wohnwagen oder im Rahmen einer Wohnmobiltour durch Dänemark genießen kann.

Faszination Skagens Gren 

Weiter geht’s nicht. Mit einem Fuß im Skagerrak und dem anderen im Kattegat ist bei Skagens Gren Dänemark zu Ende. Je nach Wetterverhältnissen treffen hier gut sichtbar die Wellen der zwei Meere aufeinander, mal tosend, mal in sanfter Umarmung. Dabei verändert sich Skagens Gren auf Grund der Strömungsverhältnisse ständig, bisweilen dreht sich die Spitze nach Nordosten, dann wieder Richtung Osten und manchmal sogar nach Südosten. Nur nach Norden zeigt sie nie, auch wenn die meisten Touristen das glauben. Gleichzeitig wächst die Landspitze beständig weiter. Als in den 1880er und 1890er Jahren immer mehr Künstler diese malerische Küstenlandschaft entdeckten, war sie gut einen Kilometer kürzer als heute. 

Tipp für Kulturinteressierte: Die Skagenmaler in Skagens Museum 

Zunächst waren es vor allem die Maler, die wegen der besonderen Lichtverhältnisse in den äußersten Norden von Nordjütland kamen. Nach dem Vorbild der französischen Barbizon-Schule hatten sie sich der Freilichtmalerei verschrieben und machten den damaligen Fischerort Skagen auch international zur berühmtesten Künstlerkolonie Dänemarks. Bekannte Namen wie Holger Drachmann, Oscar Björck, P. S. Krøyer, Marie Krøyer, Christian Krohg sowie Michael und Anna Ancher haben das Bild der Region nachhaltig geprägt. Mit ihren naturalistischen und bisweilen auch impressionistischen Ausdrucksmitteln hielten sie immer wieder die unendlich scheinenden, weißen Sandstrände, das Meer in all seinen Facetten sowie die fantastische Dünenlandschaft in Öl fest.

Tatsächlich könnte so manches Werk, das in dem von den Künstlern selbst gegründeten Skagens Museum zu sehen ist, aus der heutigen Zeit stammen. Zugegeben: Die Kleidung der auf den Gemälden abgebildeten Menschen stammt eindeutig aus der Zeit der Jahrhundertwende, aber die zarte Wildheit der Natur ringsherum hat kaum etwas von ihrem damaligen Charme eingebüßt. Auch heute noch lassen sich in der Region traumhaft lange Strandspaziergänge unternehmen, große Sandburgen bauen und – abgesehen vom zu gefährlichen Skagens Gren – ausgiebige Bäder im Meer nehmen.

Tagesausflug nach Skagen - ein Muss im Norden von Dänemark 

Die so genannten Skagenmaler verewigten aber nicht nur das romantische Landschaftsidyll in ihren Werken, sondern auch das harte und riskante Leben der Fischer, die um die Jahrhundertwende noch zahlreich vertreten waren. In Skagen selbst ist davon heute kaum noch etwas zu spüren. Die kleine Stadt hat sich mit ihren pittoresken Häusern und Gassen und ihrer Lage zwischen den zwei Meeren zum touristischen Leuchtturm der Region entwickelt. Im Sommer ist hier kaum ein ruhiges Plätzchen zu finden und auch das Preisniveau richtet sich eher an eine Klientel, die nicht so sehr auf den Euro beziehungsweise die Krone schaut. Preislich macht sich das bisweilen auch auf den Campingplätzen in Skagen bemerkbar. Die meisten Camper und Urlauber ziehen es daher vor, in einem der weniger bekannten Orte an der West- oder Ostküste zu wohnen – beispielsweise in Tversted, Hirtshals, Løkken, Sæby oder Aalbæk, die allesamt ebenfalls mit langen Sandstränden, weitläufigen Dünen, sauberem Wasser, Künstlern und Kunsthandwerk und vor allem viel mehr Ruhe locken. 

Frischer Fisch vom Kutter - das gibt es in Lønstrup tatsächlich noch  

In Lønstrup können die Besucher auch noch mit den Fischern ins Gespräch kommen, wenn sie nach der Rückkehr vom Fang ihre Boote auf den Strand ziehen – genau so, wie es hier schon seit Generationen üblich ist. Wenn der Fang gut war, verkaufen sie auch direkt am Boot Schollen, Klieschen oder Rotzungen. Die Fischer von Lønstrup üben ihre Tätigkeit im Nebenerwerb und mit kleinen Booten aus, da der Strand des Ortes in den vergangenen 100 Jahren so stark angestiegen ist, dass sich große, rentable Boote hier nicht nutzen lassen. Die professionellen Fischer sind daher im Lauf der Jahre nach Hirtshals umgesiedelt, wo größere Kutter anlegen können und im Hafen immer viel los ist. 

Stippvisite zum neuen alten Leuchtturm Rubjerg Knude 

Das vielleicht Faszinierendste im Land des Lichts ist aber die Natur, die hier jeden Tag aufs Neue ihre Macht gegenüber dem Menschen demonstriert. Denn zum einen reißt das Meer an der Westküste jedes Jahr einige Meter Land weg und zum anderen wirft der Wind hier mächtige Dünen auf, die Richtung Nordosten wandern. Bestes Beispiel hierfür ist die Wanderdüne Rubjerg Knude südlich von Lønstrup, die im vergangenen Jahrhundert zeitweise den Leuchtturm Rubjerg Knude nahezu unter sich begraben hatte. Dieser befand sich bei seinem Bau im Jahr 1899 etwa 200 Meter von der Steilküste entfernt. 2019 waren es nur noch wenige Meter und die Prognose lautete, dass der Leuchtturm im Jahr 2020 über die Kante der Steilküste ins Meer stürzen würde. Daher hat die dänische Regierung im Herbst 2018 beschlossen, den Leuchtturm etwa 70 Meter ins Landesinnere zu versetzen - eine spektakuläre und einzigartige Rettungsaktion, die im Oktober 2019 erfolgreich durchgeführt wurde. Die Idee dazu kam von dem ortsansässigen Maurer Kjeld Pedersen, der eigentlich mit dem Abriss des Leuchtturms beauftragt war. Dank seiner Idee können Besucher jetzt den fantastischen Panoramablick vom Leuchtturm aus für voraussichtlich weitere 35 bis 40 Jahre genießen. Sehen Sie sich das unten folgende Video an! 

Video: Der Umzug des Leuchtturms Rubjerg Knude

Sahara-Feeling in Dänemark: Råbjerg Mile

Eine weitere top Sehenswürdigkeit in Dänemark ist Råbjerg Mile. Dabei handelt es sich um Dänemarks größte Wanderdüne, die einige Kilometer nördlich von Tversted in Richtung Skagen bestaunt und bewandert werden kann. Råbjerg Mile bedeckt eine Fläche von etwa einem Quadratkilometer, ist bis zu 40 Meter hoch und bewegt sich pro Jahr ungefähr zwischen 15 und 30 Meter in ostnordöstlicher Richtung. In etwas mehr als 200 Jahren wird sie wahrscheinlich im Kattegat verschwunden sein. Und wer sich noch etwas Kurioses ansehen möchte: Mitten im Dünenwald von Tversted befindet sich eine reetgedeckte Scheune, ein Überbleibsel des Hofes Østerklit. Auf ihrem Dach thront eine Mühle, die letzte funktionsfähige Stockmühle, die es in Dänemark noch gibt.

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