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Wanderung im Oberallgäu aus dem Gunzesried auf den Siplingerkopf
Wanderung im Oberallgäu aus dem Gunzesried auf den Siplingerkopf

Wanderung im Oberallgäu aus dem Gunzesried auf den Siplingerkopf

Auf den höchsten Gipfel der Balderschwanger Nagelfluhkette vorbei an der Siplinger Nadel
freeontour
FREEONTOUR

Autor: Rother Bergverlag, Titelbild: Ulf Streubel & Matthias Schopp

Freeontour Wandertipp aus dem Rother Wanderbuch GeoWandern Allgäu: Der Siplingerkopf ist sommers wie winters das beliebteste Ziel über dem Balderschwanger Tal. Man kann ihn aber auch von Norden, aus dem Gunzesrieder Tal, im Rahmen einer Tagestour angehen und ohne allzu viel Zusatzaufwand mit weiteren Bergen, etwa dem Heidenkopf oder zusätzlich dem Girenkopf, kombinieren. Auf ein direktes Überklettern der brüchigen, teils mit jäh abbrechenden Nagelfluhfelsen dekorierten Verbindungsgrate sollte allerdings tunlichst verzichtet werden. Unsere heutige Hauptroute sieht zwar nur die Besteigung des Siplingerkopfs vor. Auch dies ist jedoch eine überaus lohnende Tour. Die spektakulären Felsformationen mit der Siplinger Nadel als absolutem Highlight lassen sich dabei vom Wanderweg aus nächster Nähe erleben.

Daten & Fakten zur Wanderung 

Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3 Stunden, 30 Minuten
Länge: 8,1 km
Höhenmeter: 730 Hm bergauf, 730 Hm bergab
Ausgangspunkt: Parkplatz Autalweg (Gemeinde Blaichach), 1038 m, gebührenpflichtige Mautstraße.
ÖPNV: Nein. Bus, Linie 20 (Sonthofen-Blaichach-Gunzesried) nur bis Endhaltestelle Gunzesried-Säge.
Anforderungen: Meist Wanderpfade, die teilweise steil und etwas ausgesetzt sind, bei Nässe schmierig, Gipfelbereich durch zahlreiche Holzstufen entschärft. Insgesamt oft T2, auch T3.
Einkehrmöglichkeit: Keine.
Variante: Vom Siplingerkopf (WP 4) kann man auf einem ausgeschilderten Pfad noch den Heidenkopf (1 Stunde, 15 Minuten für Hin- und Rückweg) und den Girenkopf (2 Stunden für Hin- und Rückweg) anhängen, Schwierigkeit rot, T3–4.

Beschreibung der Rundwanderung 

Vom Parkplatz Autalweg (1, 1038 m) überqueren wir zunächst auf der Brücke den Aubach und biegen beim Wegweiser rechts ab, um dem Fluss an seinem südlichen Ufer für einige Meter zu folgen. Die Pfadspur leitet im Bogen bergan, überquert einen Seitenarm des Aubachs und führt schließlich zunehmend steiler in den Wald. Hier finden wir etliche ausladende Serpentinen, die uns unter mehr und mehr auftauchenden Nagelfluhwänden in angenehmer Steigung bergan führen, jedoch auch passagenweise steil abgekürzt werden können.

Auf ca. 1400 m treffen wir auf einen Alpweg, der rechts zur Unteren Siplingeralpe leiten würde. Geradeaus führt der schwach mit roten Punkten markierte Pfad weiter zur verfallenen Oberen Siplingeralpe (2) auf 1470 m. Von den Alpweiden wirken die gegen den blauen Allgäuer Himmel abgesetzten, nadelartigen Nagelfluhfelsen besonders markant. Der Wanderpfad schraubt sich in der Folge zur Gratscharte vor der kreuzgeschmückten Siplinger Nadel (3) empor, die jedoch nur von erfahrenen Alpinkletterern mit entsprechender Ausrüstung zu ersteigen ist.

Wenn man über die Siplinger Nadel am Siplingerkopf redet, müsste man korrekterweise im Plural sprechen, sind es doch gleich mehrere Nadeln, die über den Siplingeralpen senkrecht aufragen. Diese sind zumeist schwer zugänglich und daher für eine Besteigung ungeeignet. Eine Ausnahme macht diejenige Nadel mit Kreuz und Gipfelbuch, die unmittelbar am Wanderweg liegt. Wenngleich der höchste Punkt des Felsens eine Höhe von 1580 m aufweist, zählt er aufgrund der geringen Schartenhöhe von nur 15 m nicht als selbstständiger Gipfel. Selbst auf den Standardrouten muss man sich auf brüchiges Konglomeratgestein einstellen, welches mindestens im V. Grad zu erklettern ist. Daher ist die Siplinger Nadel nicht nur eines der anspruchsvollsten Allgäuer Ziele, sondern obendrein eines der am seltensten bestiegenen.

Der Gipfelgang zu unserem Hauptziel erfolgt auf dessen Nordgrat. Ein attraktiver Pfad, der mit etwas mühselig zu begehenden Holzstufen technisch entschärft wurde, bringt uns schließlich auf den höchsten Punkt des Siplingerkopfs (4) auf 1746 m. Die Aussicht wird von der nördlich aufragenden Nagelfluhkette mit Hochgrat und Rindalphorn sowie den typischen Allgäuer Flyschbergen mit Hörnergruppe und Riedberger Horn dominiert. Der Abstieg erfolgt über den Ostgrat, der nach dem obersten flachen Stück im Mittelteil ein wenig aufsteilt, sodass man hier und da besonders konzentriert zu Werke gehen sollte. Schließlich gelangen wir wieder moderat hinab in den weiten Sattel (5), der den Siplingerkopf vom Tennenmooskopf trennt. Linksseitig steigen wir über einige Metalltritte hinunter ins Kraut und folgen der teils schmierigen Pfadspur abwärts.

Bei einer Alphütte verliert sich diese in einer beträchtlichen Anzahl von Viehgangeln, was gelegentlich zu Orientierungsschwierigkeiten führen kann. Idealerweise steigt man unmittelbar nach der Hütte schräg links die Wiese hinab und sollte nach etwa 100 m wieder eine deutliche Pfadspur vorfinden, über die wir weiter zur Hirschgundalpe (6) auf 1315 m absteigen. Der letzte Abschnitt erfolgt auf einem breiten Alpweg in einigen Serpentinen hinab zum Parkplatz (1).

Lust auf noch mehr geologische Highlights im Allgäu?

Im Allgäu gibt es viele auffällige geologische Besonderheiten zu entdecken, wofür die hier vorgestellte Tour über die Siplinger Nadel zum Siplingerkopf nur eines von vielen Beispielen ist. Weitere 39 solcher spannenden Ziele inklusive der dazugehörigen GPS-Tracks sind im 2020 erstmals erschienenen Rother Wanderbuch GeoWandern Allgäu zu finden. Das Besondere an diesem Wanderführer: Neben den Daten und Beschreibungen der jeweiligen Wanderungen werden außerdem die geografischen Sachverhalte und Besonderheiten - sozusagen direkt am Objekt - erläutert. 

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