Summer 2025. British Columbia. Alaska. Yukon. Alberta. Wilderness.

Der Plan. Mit dem Zug nach Zürich-Kloten. Mit einem Direktflug der Edelweiss nach Vancouver. Mit dem Cab zum Hotel in Downtown. Am Anend Spaziergang Harbour und Stanley Park.

Die Umsetzung. Der IR2063 der SBB bringt mich um 8.37 Uhr in eineinhalb Stunden von Basel zum Zürich Airport in Kloten. In 10 Minuten durchlaufe ich den Check-In und die Sicherheitskontrolle, dann warte ich in der Swiss Lounge auf das Boarding um 13.25 Uhr. Business Class hat schon einige Vorteile und Annehmlichkeiten. Pünktlich beginnt das Boarding und setze mich auf den reservierten Platz 5A. Mit einer halben Stunde Verspätung startet der Airbus 320 dann den knapp zehnstündigen Flug von Zürich nach Vancouver. Zu Beginn und am Ende des Flugs gibt es zwei gute Mahlzeiten, dazwischen ist Zeit für Filme aus der grossen Mediathek, zum Lesen oder Schlafen. Um drei Uhr Ortszeit oder Mitternacht Schweizer Zeit landet die Maschine am Vancouver International Airport. Eine halbe Stunde später bin ich bereits durch die Immigration (am Automat mit App und Gesichtserkennung), habe das Gepäck geholt und sitze im Taxi durch die Rush hour nach Downtown. Ich beziehe mein Zimmer im Victorian Hotel an der Homer Street. Das Hotel ist teuer, liegt dafür aber ideal, gleich neben der Altstadt (Gastown) und der Waterfront mit dem Canada Place. Eine gute Stunde lang sehe ich mir dort auf einem Spaziergang einige Strassenzüge an. Zum Schluss gehe ich ins Streamworks am Harbour, das ansprechende und grosse Pub hat für mich die ersten Moules Frites. Um acht Uhr bin ich zurück im Hotel und lege mich schlafen. es sind doch neun Stunden Zeitverschiebung.

Das Wetter. Vormittags in der Schweiz ist es bewölkt und es regnet bei 18 Grad. Am Nachmittag in Vancouver scheint die Sonne bei 23 Grad.

Das Fazit. Ein typischer Transittag, langgezogen, aber problemloser als befürchtet. Das Plus: Der Aufpreis für Business Class lohnt sich. Das Minus: Der erste Eindruck von Vancouver macht betroffen: Viel Elend mit Drogen und Obdachlosen, n̈achts auch mit Ĺärm direkt vor dem Hotel. Erlebniswert: ●●●○○.

Die Links. Flyedelweiss.com; Victorianhotel.ca; Vancouver.ca; Wikipedia.org.

Der Plan. Stadtrundfahrt mit Hopp-On-Hopp-Off. Spaziergänge im Stanley Park und in Downtown mit Viewtower Lookout.

Die Umsetzung(1/2). Um halb zehn Uhr steige ich nicht weit vom Hotel in den Sightseeingbus. Es gibt nur eine Linie mit 14 Stationen. Die Doppelstöcker sind hier - eher ungewöhnlich - geschlossen und vollklomatisiert. Nach den ersten 5 Stationen steige ich beim Stanley-Park aus und erkunden den Park auf einem zweistündigen Spaziergang, erst aussen herum auf dem Seawalk, dann quer durch den Park auf dem Tatlow Trail zurück zur Busstation. Nach einer Erfrischung steige ich in den nächsten Bus für den Rest der Stadtrundfahrt.

Die Links. bigbustours.com/vancouver. vancouver.ca/parks/stanley-park.

Die Umsetzung (2/2). N̈achdem ich auf der Fahrt zu den Stationen 6 bis 14 das Wesentliche Vancouvers durch die Busscheibe sehen konnte, entscheide ich mich für einen Spaziergang durch das City Center zwischen den grossen Einkaufsstrassen Robson und Georgia. Danach laufe ich weiter zum kleinen Quartier Gastown. Dort bei der dampfbetriebenen Steam Clock setze ich mich auf den Boulevard des Water St. Café zum Abendessen. Die Spaghetti Vongole sind gut, aber auch nicht besonders. 

Das Wetter. Ein heisser Tag mit zunehmenden Temperaturen bis 30 Grad am Vorabend.

Das Fazit. Kontrastreicher kann eine Erkundung nicht sein mit Ruhe und Natur pur im Stanley-Park und dem pulsierenden, hektischen Treiben einer 2.6 Millionenstadt. Das Plus: Die Redwoods im Stanley-Park. Das Minus: 42 Franken für den Bus, in vielen anderen Grossstädten geht es mit weniger bei deutlich mehr Srrvice. Erlebniswert: ●●●●●.

Die Links. vancouver.ca. waterstreetcafe.ca. 

Die Umsetzung (1/2). Der erste Tag im Scout ist vorbei und ich gewöhne mich an ihn. Die Kabine ist zwar eng, für eine Person aber ausreichend. Das Bett im Alkoven und das Bettzeug sind gut, der Aufstieg ohne Hilfen für Senioren etwas mühsam. Am Morgen Wasserkochen für den ersten Kaffee auf dem Gasherd gelingt, auch die ausgepackten Haushaltsartikel sind zweckmässig. Nach zwei Stunden habe ich mich organisiert und bin vorerst zufrieden. Um zehn Uhr verlasse ich Pembrrton un fahre auf der BC-99 weiter. Die ersten 100 Kilometer fahre ich durch die Berge, begleitet fast nur durch andere Camper. Der Highway führt über einen langgezogenen Pass mit 1'250 Metern und nennt sich in diesem Abschnitt Duffy Lake Road, eine sehenswerte Route mit vielen Viewpoints. Kurz nach Mittag erreiche ich den ersten Ort Lilioet mit dem Reynolds Hotel und meinem ersten Chicken Burger in Gesellschaft einiger Harley Veteranen. Ich fahre weiter durch jetzt kargere, nicht minder reizvolle Rockies entlang dem Fraser River. Es sind noch 55 Kilometer bis Cache Creek. 

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Yellowhead Highway nach Hazelton. Zwischenhalt am Witset Canyon. Besuch der Historic Sites 'Ksan und Old Hazelton.

Die Umsetzung. Ich fahre heute eine kurze Etappe von 90 Kilometern auf dem Yellowhead Highway vom Tyhee Lake nach Hazelton. Nach 10 Kilometer komme ich zum kleinen Ort Smithers, deutlich ansehnlicher als die Retorten zuletzt. Also gute Gelegenheit für einen Tankstopp und einen kurzen Spaziergang und einen Café für unterwegs. Länger verweile ich beim nächsten Stopp, dem Witset Canyon. Normalerweise zeigen die Wet'suwent'en hier im Spätsommer ihre Fischfangtechnik, wie sie Lachse mit langen Lanzen im Tobel aufstechen. Zufällig ist heute ein Filmteam am Drehen und ich kann auch jetzt zusehen. An den Lanzen sind heute zwar Reussen befestigt, mit ihrer stupenden Technik und Bewegung gegen den Strom ist geschätzt jeder zehnte Versuch erfolgreich und ein Lachs im Netz. Kurz vor Hazelton halte ich noch zweimal. Zuerst gibt es zei Lookouts auf die Hagwilget Bridge, eine alte Stahlbrücke, One Lane Betrieb auf Holzbohlen. Teuflisch, aber gut zu fahren. Dann besuche ich das kleine, aber informative Visitor Center Hazelton. Von dort bin ich sogleich in Old Hazelton und fahre am Orteingang zum 'Ksan Historical Village und seinem 'Ksan Campground. Ich bekomme einen Dry Site direkt am Skeena River.

Der Plan. Weiterfahrt nordwärts nach Meziadin Junction und Abstecher nach Stewart an einem Pazifik Fjord. Besichtigungen von Kitwanga (National Historic Site) und Hyder (Enklave Alaska).

Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute insgesamt 290 Kilometer von Hazelton nach Stewart. Ursprünglich wollte ich bereits nach 210 Kilometern im Meziadin Provincial Park übernachten. Es fehlte das Netz und so habe ich spontan einen 60 Kilometer Abstecher zum Portland Canal angehängt. In der Kleinstadt Stewart gab es denn auch wieder Netzempfang. 50 Kilometer nach Hazelton trennt sich bei Kitwanga meine Route vom Yellowhead Highway (16 West bis Prince Rupert) auf die BC-37 Nord, dem Cassiar Highway. Das Restaurant Johnsons beim Junction ist einladend und ich bekomme auch ein gutes kanadisches Holzfäller Breakfast mit Omelette. Diese spezielle Kulinarik gehört einfach dazu beim Touren in Nordamerika. Kitwanga ist Zentrum des namensgebenden First Nations Stammes und hat drei Sehenswürdigkeiten: Totems, die St. Paul's Church (wobei nur noch der Glockenturm steht, die Kirche ist 2021 abgebrannt) und das Battle Field, eine nationale Gedenkstätte mit kurzem Trail. Ich besuche anschliessend auch noch den General Store, dann fahre ich auf dem Cassiar Highway weiter nach Norden. Ich habe zur Sicherheit Offline Karten heruntergeladen, nützlich, denn sogleich fehlt der Empfang. Ich halte nochmal in Gitanyow nach 20 Kilometern. Ein Wegweiser zeigt auf weitere Totem Poles.

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Der Plan. Weiterfahrt auf dem Cassiar Highway nach Norden ... soweit ich mag. Der Weg ist das Ziel.

Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute 398 Kilometer von Stewart nach Norden bis Dease Lake. Es gibt keine Sehenswürdigkeiten, die Aufmerksamkeit gilt allein dieser faszinierenden Bergwelt im Norden British Columbias. Zunächst kehre ich vom Pazifik Fjord 60 Kilometer zurück zur Route bei Meziadin Junction. Leider sehe ich heute wetterbedingt nicht mehr von dieser einmalig schönen Umgebung der Stichstrasse als gestern auf dem Hinweg. In der Meziadin Gasbar gibt es den ersten Café Halt zum Aufwärmen, denn vom Fjord weht stetig ein ķühler Wind. Auf den nächsten 100 Kilometern dem Cassiar Highway nach Norden folgend sammle ich dann eher Impressionen vom Strassenrand, denn die Sicht auf die Umgebung ist jetzt am Vormittag noch mehrheitlich durch dichte Wolken verdeckt. Kurz nach Mittag halte ich beim Roadhouse Bill II, einer ansehnlicher Lodge mit Restaurant. Hier lasse ich mich kulinarisch gern überraschen, denn mit einer so guten Tuna Poke Bowl mit vielen frischen, auch edlen Zutaten wie Avocado habe ich hier sicher nicht gerechnet. Nur einem Bären bin ich auf dem Washroom nicht begegnet.

Der Plan. Weiterfahrt auf den Cassier Highway nach Watson Lake. Stop in Jade City. Besichtigung Post Sign Forest und Nothern Lights Center in Watson Lake.

Die Umsetzung. Ich fahre heute das letzte Stück des Cassier Highway, insgesamt 258 Kilometer von Dease Lake nach Watson Lake. Damit beende ich die Querung British Columbias nordwärts und erreiche das Yukon Territorium. Die Landschaft setzt ihre Reize wie tags zuvor. Die erste Stunde verdecken tiefe Wolken noch den grossen Blick, doch zunehmend gibt es Aufhellungen und kurze Sonnendurchbrüche. Der Highway schlängelt sich endlos entlang von Flüssen, ihren Tälern und vorbei an zig idyllischen Seen. Orte gibt es auf der ganzen Strecke nicht, einzige Abwechslung unterwegs ist ein einsamer Jade Shop, an dem auch alle halten, denn es gibt "free coffee" neben Allerlei aus Jade. Es sind auch schöne Sachen dabei, ich kann beim Schleifen zusehen, der Halt lohnt allemal. Teile der letzten 70 Kilometer stimmen mich nachdenklich, fast traurig. Es geht durch grosse Gebiete früherer Waldbrände, auch Folgen unseres Klimawandels. Ähnliche Bilder wie wir sie 2014 bei der letzten US Tour leider schon im Yellowstone gesehen haben.

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Alaska Highway nach Nordwesten Richtung Whitehorse. Spaziergang zu den Rancheria Falls, Besuch der Continental Divide mit Lodge und Besichtigung von Teslin.

Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute 252 Kilometer von Watson Lake nach Teslin, ein Handelsposten im Klondike Goldrausch 1898. Der Alaska Highway verlauft auf einem Plateau entlang der Continental Divide (Wasserscheide) und gleichzeitig auch entlang der Grenze zwischen Yukon und British Columbia. Anfangs- und Endpunkt liegen im Yukon, die Strasse mehrheitlich in British Columbia. Zu sehen, ausser den Fernsichten auf Berge, Wälder und Seen, gibt es nicht viel. Die Strecke heute und morgen bis Whitehorse sind reine Transitstrecken, wie es auch im Reiseführer steht. Ich halte zuerst bei der Ranchiera Lodge, von der Historic Site steht nur das Schild. Etwas weiter lohnt der Halt bei den Ranchiera Falls. Eine kurzer Trail führt zu den beschaulichen Plätzen rund um die Wasserfälle. Dann stoppe ich bei der Continental Divide. Westwärts fliesst alles zum Pazifik, ostwärts zum Arktischen Ozean. Ich fahre weiter, denn die Lodge ist in die Jahre gekommen, das Resurant ohne Angebot, heruntergekommenen. Nach knapp fünf Stunden Wegzeit sehe ich in der Ferne mein heutiges Ziel, den Teslin Lake.

Der Plan. Weiterfahrt auf Alaska Highway nach Whitehorse. Unterwegs Besuch Museen Teslin, Stopps bei Crossing Junction und am Marsh Lake. Erste Eindrücke von Whitehorse.

Die Umsetzung (1/2). Kurz vor fünf Uhr kündigt ein Himmel im Morgenrot den baldigen Sonnenaufgang an. Ich verfolge es eine Weile fasziniert am See sitzend. Noch eine kurze Runde Schlaf, dann fahre  ich am Vormittag 202 Kilometer von Teslin weiter nordwestwärts aud dem ab hier gut frequentierten Alaska Highway nach Whitehorse, der Haptstadt des Territoriums, am Yukon River gelegen. Zuerst halte ich aber noch am Ortausgang von Teslin beim George Johnston Museum. Es ist neun Uhr und es öffnet gerade die kleine, interessante Ausstellung über das Leben des Stifters mit den First Nations. Weniger erfreulich, beim Tlingit Heritage Center nur drei Kilometer weiter steht Closed an der Türe, ohne Angabe eines Grunds, obwohl es heute seit neun Uhr offen sein müsste. Das Aussengelände ist schnell besichtigt, es gibt wenig zu sehen. Die Fahrt heute ähnelt der gestrigen, viel schöne Natur, aber keine interessanter Orte zum Halten. Auch die Lodge Johnston Crossing auf halbem Weg ist geschlossen. Und so halte ich kurz auf einer Rest Area bei der Einmündung des M'Clintock River in den Marsh Lake. Ruhig und erhaben liegen See und Fluss vor mir und bereichern die Rast bei einem kurzen Spaziergang.

Der Plan. Vormittags kurzer Trail beim Miles Caynon. Besuch der Fishladder bei den Whitehorse Rapids. Spaziergang Whitehorse. Besuch MacBride Museum. Nachmittags relaxen auf dem Camp.

Die Umsetzung (1/2). Ich fahre un neun Uhr mit dem Scout die 10 Kilometer lange Scenic Route Miles Canyon Drive. Bei der Hängebrücke über den Yukon River laufe ich eine halbe Stunde den Yukon River Trail entlang. Der Yukon hat von hier bis nach Whitehorse viel von seiner Wildheit verloren. 1958 entstand ein Wasserkraftwerk mit dem Stausee Schwatka Lake. Die grossen Whitehorse Rapids (Stromschnellen) südlich der Stadt sind dadurch verschwunden. Ich fahre zurück und auf die andere Seite des Yukons zum Staudamm. Dort sind Fishladder (Fischtreppen) zu sehen für die Lachse auf ihrem Weg stromaufwärts und zur Überwindung des 30 Meter hohen Staudamms.

Die Umsetzung (2/2). Vom Staudamm fahre ich zurück nach Whitehorse und stelle den Scout auf den RV Park des Visito Centers. Informationen und Filme umfassen den ganzen Yukon, keine Chance, auch nur einen Bruchteil davon in vernünftiger Zeit aufzunehmen. Das Auto bleibt stehen, ich besuche das Zentrum Whitehorse zu Fuss. So gross ist es auch nicht, die sogenannt belebte Zone umfasst vier Blocks an der Main Street. Ichvsehe mir die interessante Ausstellung zum Wildlife, Relikte der Pionierzeit und den First Nations an. Schnell gehen dabei zwei Stunden vorbei. Wieder draussen sammle ich noch ein paar Impressionen der Stadt, dann, gegen drei Uhr setze ich mich auf die Terrasse des Woodcutter's Blanket. Die Rigatoni mit Bolognese vom Bison auf der Karte hat mich eingeladen. Danach fahre ich ins Camp, ich habe noch Administratives zu erledigen.

Das Wetter. Es wird wieder ein schöner Sommertag mit angenehmen 18 bis 25 Grad.

Das Fazit. Wieder ein guter Tag, halb Natur, halte Kultur. Das Plus: Der Trail am Miles Canyon. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●○.

Das Besondere. Der Empfehlung im Visitor Center folgend, reserviere ich den RV Park in Skaqway von morgen Abend und die Fähre nach Haines am Folgetag. Die sehenswerte Route über eine weitere Alaska Enklave sei wie jedes Jahr überlaufen. Am Abend übermittle ich noch das I-94 Formular für die Einreise in die USA auf dem Landweg. Kaum getan, erhalte ich von der Wetter App Alertable erste Warnungen zu Tsunamis im Pazifik aufgrund des massiven Erdbebens in Russland. Sie betreffen die Aleuten und Vancouver Island. Ich verfolge die Nachrichten.

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Klondike Highway nach Skagway in Alaska, einer der schönsten Scenic Routes Kanadas. Am Weg liegen Carcross Desert, Carcross Railway Station, Suspension Bridge und US Border. Besichtigung Historic Town Skagway.

Die Umsetzung (1/3). Ich starte den Tag an der Tankstelle. Der Ford F-150, immerhin 6.5 Tonnen mit dem kleinen Aufbau, verbraucht 12 Liter. Eine Füllung reicht für 850 Kilometer. Ich fahre heute 199 Kilometer von Whitehorse auf dem Klondike Highway nach Skagway am Taiya Inlet, dem nördlichsten Fjord der Inside Passage zum Pazifik an der Südostküste Alaskas. Die Fahrt ist tatsächlich wie beschrieben einen Abstecher wert, mit vielen Viewpoints auf die markanten Berge und idyllisch liegenden Seen. Wie der Blick auf den Emerald Lake, wegen seiner blaugrünen Farbe auch als J̌ade See bekannt. Speziell dann der erste Spaziergang über die Dünen des Carcross Desert. Irgendwie unwirklich, hier auf diese Szenerie zu treffen. Kurz danach besuche ich den kleinen Ort Cargross mit unter anderem First Nation Center, Railway Station und General Store. Cargross ist Endstation der ehemaligen Bergwerkbahn White Pass & Yukon Route, heute eine Touristenattraktion, herauf von Skagway. Der Matthew Watson General Store gleich gegenüber der Railway Station soll der älteste, erhaltene und betriebene Laden im Yukon sein.

Die Umsetzung (2/3). Von Cargross bis Skagway sind es 90 Kilometer Fahrt einmaliger Schönheit. Unzählige Aussichtspunkte laden zum Verweilen und Staunen an. Nicht verwunderlich mehren sich hier neben Wohmobilen auch Touristen Gruppen in Tourbussen, alternativ zur Fahrt mit der Railroad und von der Kreuzfahrt nach Skagway kommend. Ein richtiger Hotspot dieser Bustouren ist dann die Yukon Suspension Bridge über den Tushi River Canyon. Genau so interessant wie die 60 Meter Hängebrücke ist eine kleine Austellung von Fotos aus der Zeit des Goldrauschs. 35 Kilometer vor Skagway passiere ich den kanadischen, 12 Kilometer weiter den amerikanischen Grenzposten. Die Immigration geht zügiger als erwartet, ausser einem Blick in den Camper verzichten sie auf die übliche Befragung und lassen mich in die Staaten einreisen. Vom White Pass geht es nun durch ein schmales Tal stetig abwärts bis nach Skagway. 

Der Plan. Vormittags Sightseeing Historic Skagway, nachmittags mit der Fähre Hubbard der Alaska Marine Lines nach Haines, abends Erholung auf dem Hitch Up RV Park in Haines.

Die Umsetzung (1/3). Um neun Uhr verlasse ich das Camp und fahre zuerst 12 Kilometer Schotterpiste bergwärts zum Weiler Dyea am Chilkoot Trail der Goldsucher. Ziel sind verschiedene Viewpoints auf Skagway, den Fjord und ein Schiffswrack (nur ist jetzt nicht Ebbe und das Wrack nicht zu sehen). Um zehn Uhr bin ich wieder zurück in Skagway und checke im Fährterminal ein. Ich bin der erste und kann den Scout in Lane 2 parkieren. Ich habe vier Stunden Zeit für einen zweiten Stadtbummel. Am Bahnhof steht heute ein Dampflok für die Scenic Route auf den White Pass. Auch in der Stadt stosse ich immer wieder auf Paintings der nostalgischen Railroad. Überhaupt gefallen mir die vielen  Bilder und Informationen zur Geschichte von Skagway.

Die Umsetzung (2/2). Eine Million Gäste besuchen jährlich Skagway und besichtigen primär die über 100 restaurierten Fassaden der alten Häuser aus der vorletzten Jahrhundertwende. Der Broadway von Skagway rühmt sich selbst deshalb gerne auch "Klondike Gold Rush National Historical Park". Und so gibt es auch unzählige gute Motive, den Besuch hier zu dokumentieren. Jedenfalls, die Zeit vergeht schnell, und nach einercErfrischung im Red Onion Saloon gehe ich auf halb zwei Uhr zum Fähranleger. Zwischenzeitlich stehen geschätzt 60 Fahrzeuge im Wartebereich.

Die Umsetzung (3/3). Pünktlich um zwei Uhr legt die MV Hubbard Baujahr 2018 von Haines kommend am Quai an. Das Entladen dauert länger. Es gibt nur einen seitlichen Ein- und Ausgang, die Fahrzeuge wenden in der Fähre, und es sind einige sehr grosse Coaches dabei. Das Aufladen (neben mir nur noch ein weiterer Camper) geht schnell, dennoch legt die Hubbard mit einer Viertelstunde Verspätung ab. Wir sind eine Stunde auf dem Fjord und die Rundblicke vom Oberdeck sind phantastisch. Es ist zwar stark bewölkt, aber es regnet nicht wie vorausgesagt wurde. Um vier Uhr legt die Fähre ausserhalb von Haines an, ich fahre von Bord und noch 7 Kilometer zum Haines Hitch Up RV Park. Der Rest des Tages ist Erholung.

Das Wetter. Am Morgen und am späteren Nachmittag ist es stark bewölkt, dazwischen scheint auch die Sonne bei 20 Grad. In der Nacht beginnt es zu regnen.

Das Fazit. Wie allerorten beschrieben ist Skagway unterhaltend und der Taija Fjord einmalig schön, vergleichbar Geiranger in Norwegen. Das Plus: Die Fahrt auf der Hubbard. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●●.

Der Plan. Vormittags Regen aussitzen, nachmittags kurze Fahrt zum Chilkat State Park, zum Lukat River und Besichtigung Haines. Wetterbedingt verzichte ich auf den insgeheim angedachten Rundflug über den Glacier Bay Nationalpark. 

Die Umsetzung (1/2). Haines, in der Sprache der Tinglit Deishú "Ende des Wegs", ist eine Kleinstadt an der Haines Borough auf der Halbinsel Chilkat,  und auch Ausgangspunkt für Besuche des Glacier Bay Nationalparks. Um elf Uhr lichtet sich die dichte Wolkendecke und der Regen legt vorerst eine Pause ein. Ich entscheide mich, die Halbinsel von Süden nach Norden abzufahren. Ausgangs Haines halte ich noch kurz beim Fort Seward, errichtet zur Goldrush Zeit einzigem Militärstützpunkt von 1925 bis 1940 in Alaska. Dann beginne ich mit der Scenic Route Mud Bay Road in den Süden entlang des idyllischen Chilka Inlet bis zum Chilkat State Park, die letzten 3 der 15 Kilometer auf Gravel Road. Ich hoffte auf einen kurzen Trail, doch der einzige Ayiklutu Trail im Park hat 10 Gehstunden. Eine halbe Stunde auf dem schmalen Pfad durch den mystischen Märchenwald lasse ich mir aber nicht nehmen. Eine andere kurze Stichstrasse im State Park führt zu einem Rastplatz mit Blick über den Fjord. Über den Fischhafen Mud Bay (könnte auch in Norwegen liegen) fahre ich zurück nach Haines.

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Haines Highway, eine Scenic Route, die dem Dalton Trail nach Norden folgt, bis nach Haines Junction. Unterwegs Stopps entlang der Chilkat Bald Eagle Preverse, dann über Grenze zurück nach Kanada, im Yukon kurze Trails nach verfügbarer Zeit.

Die Umsetzung (1/2). Ich fahre heute von Haines 256 Kilometer auf dem Haines Highway nach Haines Junction. Ungern verlasse ich den Hitch Up RV Park, er war mit Abstand der gepflegteste auf der Tour bisher. Noch in Haines besuche ich nun doch interessiert zuerst das "Messegelände". Es entspricht weitgehend der Ghosttown Historic Dalton City mit seinen zwei kurzen Häuserfronten. Daneben gibt es noch einen Platz mit zwei kleinen Fahrgeschäften für Kinder und diversen Ständen und Imbissen sowie eine Messehalle. Besucher hat es um halb neun Uhr natürlich noch keine. Dann fahre ich eine halbe Stunde auf dem Haines Highway bis das Reservat der 3'500 Seeadler beginnt. Auf den kommenden 10 Kilometern gibt es einige Viewpoints, aber die Bald Eagle zeigen sich mir nicht. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Strasse in den mittleren 5 Kilometern erneuert wird und dort die Pullouts wegen Einspurverkehr geschlossen sind. Die Bilder des mäandernden Chilkat River mit den vernebelten Bergen sind dennoch sehr beeindruckend. Kurz vor der kanadischen Grenze passiere ich das einzige Roadhaus auf der heutigen Etappe. Es ist noch geschlossen. Der nette Grenzbeamte fragt mich eigentlich nur nach Alkohol und Drogen, wann ich Kanada wieder heimwärts verlasse, und winkt mich sogleich durch: "Have a good Day". Es geht weiter, wieder bei beginnend heftigem Regen und langsam stetig ansteigend zum Summit des Haines Highway.

Die Umsetzung (2/3). Der Haines Highway zeigt sich auf den 60 Kilometern über eine Hochebene und dem Summit auf 1'070 Meter über Meer von seiner besten Seite. Auch wenn die Sonne fehlt und die Wolken einiges vernebeln, die Rundblicke auf der ganzen Strecke bleiben phantastisch. Um elf Uhr endet der Regen, diecSonne findet erste Lücken und ich erreiche auf einer kurzen Gravel Road den Million Dollar Falls Campground. 35 grosszügige Stellplätze verteilen sich weitläufig in einem Rondell im Wald und sind kaum belegt. Beim Day Use Parkplatz beginnt ein halbstündiger Trail über viele Holztreppen zum sehenswerten Wasserfall des Tatshenshini River.

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Alaska Highway, Scenic Route, in Richtung Beaver Creek. Unterwegs  aufnehmen was kommt und halten wo es lohnt.

Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute von Haines Junction auf dem Alaska Highway 295 Kilometer bis nach Beaver Creek. Den Tag beginne ich um sieben Uhr mit einem Canadian Breakfast im Cozy Corner Motel in der Nähe des Campgrounds. Dann fülle ich den Tank vom Scout und beginne die Fahrt auf dem Alaska Highway, auf der Fahrerseite immer die beeindruckende Berg- und Seenwelt des Kluane Nationalpark im Blickfeld. Nach einer Stunde Fahrt erreiche ich den Kluane Lake, den grössten See im Yukon. Auf die Stichstrasse nach Silver City (Ghosttown Goldrush) verzichte ich. Kurz danach aber halte ich beim Thechàl Dhâl Visitor Centre. Noch vor kurzer Zeit war hier die Zunge eines Arms des Kaskawulsh Gletschers zu sehen, heute ist das Delta des Kluane Lakes eisfrei und ausgetrocknet. Es wird geschätzt, dass die 150 Gletscher des Nationalparks weiter drastisch zurückgehen und einige bis 2030 bereits verschwinden. Dramatisch. Leider nicht zu sehen ist von der grossen, hier ansässigen Population von Dall Schafen (Alaska Schneeschaf). Auch sie ziehen im Sommer in höhere Lagen. Ich fahre weiter und treffe eine halbe Stunde später, noch immer am Kluane Lake, beim Kluane Museum in Burwash Landing ein. Der Besuch lohnt sich, wieder eine informative Ausstellung zum Wildlife und Geschichte der Kluane First Nation.

Die Umsetzung (2/2). Nach dem interessanten Kluane Museum folgt kurz danach, immer noch am Kluane Lake, Destruction Bay, ein Motel und letztes Roadhouse vor Beaver Creek. Später verlässt der Highway den Kluane Lake und folgt nunmehr dem Kluane River. Der Zustand des Alaska Highway wird zunehmend schlechter, Baustellen (auch sonntags) zur Strassenerneuerung oder teilweise Passagen mit loose Gravel (extrem conditions) häufen sich. Die phantastische Aussicht ändert es nicht. Ich halte am Lake Creek Campground und erkundevdie Lage. Auf den 27 schönen Plätzen steht kein einziger Camper, bei dreien hängt immerhin ein Zettel Paid, not available. Mücken! Ich fahre weiter und halte beim Pickhandle Lake, kein Campground, aber eine Recreation Site am idyllischen See.

Der Plan. Weiterfahrt auf dem Alaska Highway über die US Border und entlang der Tetlin Wildlife Refuge bis nach Tok in Alaska. Im Alert 511 Strassenzustand gibt es zwei Warnungen für Waldbrände direkt am Highway, einer kurz nach Beaver Creek und auch einer nahe Tok. Ich fahre einfach mal los, flexibel für eventuell notwendige Programmänderung.

Die Umsetzung (2/3). Ich fahre heute von Beaver Creek letztlich 404 Kilometer auf dem Alaska Highway bis Tok, aber gleich weiter auf dem Tok Cutt off Highway und dem Glenn Highway bis zum n̈ächsten Etappenziel nach Glennallen. Ich komme heute zügig voran und es gibt unterwegs keine Ziele oder Trails, die einen längeren Aufenthalt lohnen. Und ich gewinne so einen zusätzlichen Tag für den Süden Alaskas (Homer). Ich fahre früh los, denn die besondere Stimmung am Morgen im nachlassenden Regen will ich mir nicht entgehen lassen. Nach gut 20 Kilometern passiere ich die Stelle, an der es vor zwei Tagen beidseits des Highways noch gebrannt hat. Mit dem Dauerregen letzte Nacht sind die letzten Spuren verschwunden, die Warnschilder stehen zwar noch, die Durchfahrt aber ohne Risiko. Kurze Zeit später bin ich in Alaska und halte beim US Border. Der freundliche Beamte prüft meine Fingerabdrücke mit denen im biometrischen Pass, stellt aber keine Fragen. Nach zwei Minuten bekomme ich den Stempel in den Pass und kann einreisen. Ich hätte jetzt nichts gegen einen Kaffee, doch die Border City ist nur noch eine Ghost City. Der nächste Halt gilt dem informativen Visitor Center des Tetlin National Wildlife Refuge mit toller Aussicht, aber keinem Trail. Eine halbe Stunde später komme ich zur Seaton Recreational Area des Naturschutzgebietes mit einem kurzen Trail rund um einen kleinen See.

Die Umsetzung (2/3). Eine weitere halbe Stunde später erreiche ich den ersten Alaska Campground am Deadman Lake: Schöne Lage am See, grosse Stellplätze, zweckmässige Infrastruktur, "No Fees" und halb belegt; Abgelegen, viele Mücken, aber für einmal sogar mit Netz. Ich fahre weiter, aber ausser einigen Viewpoints lohnt sich bis Tok kein Halt mehr. Kurz vor Mittag komme ich dann in Tok an und entscheide mich spontan für die Weiterfahrt. Nach einer Rast mit einer Tankfüllung für den Scout und ein paar Crispy Chicken Wings für mich, zweige ich dann vom Alaska Highway ab auf den Tok Cut off Highway und fahre südwärts Richtung Valdez. Auch hier, ausgangs Tok, stehen die Warnschilder "Caution. Wildfire ahead" noch, doch von Feuer oder Rauch ist nichts zu sehen. ⁿlìLange geht es durch weite Ebenen mit vielen Seen bis langsam erste Bergkämme die Kulisse geben und in der Ferne schneebedeckte Gipfel auftauchen. Der Tok Cut off Highway geht irgendwann über in den Glenn Highway, die Strasse ist meistens recht gut zu befahren, es gibt aber auch immer wieder Passagen, denen die langen, rauhen Winter zusetzten. Die Landschaft behält ihren Reiz aber auch hier bietet sich keine Gelegenheit, etwas zu besichtigen.

Der Plan. Spontaner Abstecher auf dem Richardson Highway am Wrangell-St.Elias Nationalpark entlang nach Valdez am Prince William.

Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute von Glennallen 198 Kilometer auf dem Richardson Highway nach Valdez, dem wichtigsten eisfreien Seehafen Alaskas (Trans-Alaska-Pipeline), bekannt geworden durch zwei Ereignisse: 1964 vollständige Zerstörung durch Erbeben/Tsunami, 1989 Havarie des Öltankers Exxon Valdez mit grosser Ölpest vor der Küste. Nach 30 Kilometern erreiche ich das Visito Center des Wrangell-St.Elias Nationalpark. Ich bin zu früh und muss eine halbe Stunde warten, bis das Gate zum Gelände um neun Uhr geöffnet wird. Aber es lohnt, denn es hat sehr informative Ausstellungen und der Ausblick auf die Vulkane ist trotz Wolken phänomenal. Beim Modell des Parks erzählt mir ein älterer Ranger, dass der Park etwa so gross wie die Schweiz ist, und er bei weitem noch nicht alles gesehen hat. 20 Kilometer weiter halte ich im Copper Center, ein Relikt aus der Pionierzeit und bekannt für sein Festival und Charter zum Lachsfischen.

Die Umsetzung (2/3). Die Fahrt auf dem schön angelegten Richardson Highway geht weiter und lange Zeit liegt der Blick immer wieder auf die schneebeckten Vulkane der Wangell Mountains. Der Highway ist im Vergleich zu den letzten Fahrten recht gut frequentiert, Valdez ist ein gesuchtes Ausflugsziel. Langsam nähere ich mich den Bergen am Pazifik und immer prägnanter rückt der Worthington Glacier in den Chugach Mountains ins Blickfeld. Eine kurze Stichstrasse führt zu einem Parkplatz nahe der Gletscherzunge. Ein schmaler Bergpfad führt mich in einer halben Stunde bis auf 200 Meter zum Eis. Eine kleine Ausstellung beim Parkplatz warnt vor dem Klimawandel. Vom Gletscher ist es nicht weit bis zum Thomson Pass.

Der Plan. Sechstündige Kreuzfahrt auf dem Prince William Sound, von Valdez über den Valdez Arm zur Columbia Bay und seinem Gletscher und wieder zurück. Gebucht bei Stan Stephens Glacier & Wildlife Cruises in Valdez. 170 US$. Nachmittags Besuch Valdez Museen.

Die Umsetzung (1/3). Es heisst, früh aufstehen. Der Check-In am Quai von Stan Stephens ist 6.30 am, die Valdez Spirit sticht mit uns 7.30 am in See. Wir sind nur 29 Gäste, ideal wenn das Boot Platz für 149 Passagiere hat. Aber es ist in Fahrtrichtung leider noch stark bewölkt, vorerst ist die Sonne nicht zu sehen, wie es in den Prognosen zu lesen war. Die Dame am Steuer ist gleichzeitig auch Reiseführerin und gibt Vollgas (20 Knoten) hinaus auf den Valdez Arm. Trotz dem kaltem Fahrtwind harren fast alle, unterschiedlich dick eingepackt, die ersten zwei Stunden auf dem Oberdeck aus und lassen sich die stets neuen Sichten auf die beeindruckenden Berge um den Fjord nicht entgehen. An den Berghängen sind einige Seeadler zu entdecken, leider zu weit für eine Aufnahme. Nahe kommen wir am Wendepunkt bei Glacier Island jedoch mehreren Kolonien von Steller Sea Lions.

Die Umsetzung (2/3). Bevor es auf den Rückweg geht, zweigt das Boot nun auf die Columbia Bay ab. Rechtzeitig zeigt sich uns jetzt auch zunehmend die Sonne. Und immer dichter werden die kleinen, die uns entgegen kommenden Eisschollen, je mehr wir uns dem Columbia Gletscher nähern. Die nächste halbe Stunde kreuzen wir durch die Eisschollen vor dem Gletscher. Für mich ein erhabener Moment, mitunter einer der schönsten Orte, die ich bisher gesehen habe. Und so ist mir allein schon dieses einmalige Naturschauspiel die Reise nach Alaska wert, zumal spontan, nicht auf der Rechnung. Für mich nicht nachteilig, dass unsere Crew trotz permanenter Ausschau heute keine Wale sichten. Zum Aufwärmen serviert die Crew jetzt eine Clam Chowder mit Philadelphia Bagel. Dann geht es wieder hinaus aufs Oberdeck und mit endlosem Bestaunen der Fjordlandschaft vergeht auch die Rückfahrt wie im Fluge. Nach 6 kurzen Stunden verlassen wir 1.30 pm mit vielen Eindrücken die Valdez Spirit.

Die Umsetzung (3/3). Dank der frühen Bootsfahrt habe ich jetzt viel Zeit für einen Spaziergang durch die Kleinstadt Valdez und den Besuch seiner zwei Museen. Das in den bisherigen Museen Gezeigte zu den Themen Wildlife und First Nations wiederholt sich zwar, lohnt aber den Besuch allemal, denn die Ausstellungen sind gut und mit viel Liebe gemacht. So ist es hier zuerst im privaten Maxine & Jesce Museum, wie auch später im staatlichen Valdez Museum. Mich faszinieren an diesen Orten auch immer wieder die Fotos aus früherer Zeit, wie ich sie hier vor allem geoss angelegten Visito Center finde, zwischen den beiden Museen. Nach viel Kultur und Geschichte setze ich mich nochmal mit einem Pint Irish Red Ale vor die Valdez Brewery. Eigentlich wollte ich nichts mehr essen, aber das Halibut Basket vom Nebentisch ist zu verlockend. Ich bekommeves gleich nebenan beim Imbiss Poor Betty's. Und sie sind nicht nur für das Auge ein Genuss. Am Abend setze ich mich vor den Scout bis die Sonne ihre Wärme verliert.

Das Wetter. In der Nacht verdichten sich die Wolken, es bleibt am Morgen noch langer bewölkt, ehe am späten Vormittag sich doch noch die Sonne durchsetzt und immerhin 15 bis 18 Grad bewirkt.

Das Fazit. Ein unvergesslicher Tag, der Traum von Alaska verwirklicht. Das Plus: Die Columbia Bay mit seinem Gletscher. Kein Minus. Erlebniswert ●●●●●.

Der Plan. Es sind Regentage angekündigt und entsprechend Fahrtage angesagt. Ich fahre weiter Richtung Anchorage und Seward, heute soweit wie möglich. Stopps und Übernachtung dort, wo es trotz Regen lohnt.

Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute 450 Kilometer von Valdez auf dem Richardson und Glenn Highway zur Kleinstadt Palmer im Matanuska-Tal, knapp 70 Kilometer vor Anchorage. Ich starte um sieben Uhr und fahre zunächst die 198 Kilometer auf dem Richardson Highway zurück nach Glennallen. In der Gegenrichtung sieht vieles anders aus und doch ist der Weg durch den Lowe River Canyon, über den Thomson Pass, dem Copper Valley folgend doch auch vertraut. Die Wrangell Mountains kommen wieder ins Blickfeld und überraschend sind sie heute morgen nicht von Wolken verdeckt wie bei der Hinfahrt. Ich halte noch bei dercRecreation Site am Pippin Lake, den ich auf der Hinfahrt verpasst habe. Nach zweieinhalb Stunden einsamer Fahrt erreiche ich dann Glennallen. Zuerst geht's an die Gaststätten zum Tanken, dann nochmal zu Ernesto's und einem späten Morgenessen mit einem guten Garden Omelette with Coffee.

Die Umsetzung (2/3). Gestärkt vom mexikanischen Breakfast setze ich die Fahrt fort, jetzt wieder auf dem Glenn Highway in Richtung Anchorage. Die ersten 100 Kilometer über eine lange Hochebene sind eher eintönig und erinnern an Finnland, flach, Wald und Seen. Dann kommen neue Berge näher und der Glenn Highway schlängelt sich aufwärts zum Eureka Pass. Ich halte beim Roadhaus auf dem Paas, zu dem auch ein Bergsee nicht fehlen darf. Vom Pass hebt es wieder über eine Hocheben weiter westwärts zu den Bergen hin. 90 Kilometer vor dem heutigen Ziel Palmer passiere ich den hoch gelegenen Viewpoint auf den Matanuska Gletscher. Der Highway geht nun hinab ins Matanuska Tal und folgt seinem Fluss.

Der Plan. Weiterfahrt auf Glenn Highway nach Anchorage und auf Seward Highway nach Seward, einem Seaport im Kenai Peninsula Borough.

Die Umsetzung (1/3). Ich fahre heute von Palmer  299 Kilometer wieder in den Süden Alaskas zurück an den Pazifik nach Seward an der Resurraction Bay. Es ist eine źahe Fahrt in hohem Verhehrsaufkommen wie ich es nur zu Beginn in Vancouver erlebte. Auf den 70 Kilometer von Palmer nach Anchorage wird der Glenn Highway zur vierspurigen, am Ende gar sechsspurigen Autobahn. Auch dieses ist die erste seit Vancouver, zudem in reizloser Umgebung. Fast alle sind hier schneller unterwegs, als es die 65 mph erlauben, und flitzen nur so an mir vorbei. Nach 40 Minuten stressiger Fahrt geht der Glenn Higgway in Vancouver in eine vierspurige Haupstrasse über, die die Grossstadt in ihrer Mitte von Nord nach Süd durchquert. Viele Ampeln auf dieser Stadtstrasse schalten auf rot und geben mir Gekegenheit, erste Eindrücke zur weitaus grössten Stadt Alaskas (aber nicht ihre Hauptstadt) zu bekommen. Für mich lohnt weder ein Halt noch ein ausgedehnter Besuch und ich bin erleichtert, ausserhalb der Stadt auf dem zweispurigen Seward Highway, auch wieder ein Scenic Byway, nach Süden weiterfahren zu können. Nach 10 Kilometern kommt der Abzweiger zum Potter Marsh Wildlife Refuge und Gelegenheit für einen ersten Halt. Eine gute Stunde laufe ich über verschiedene Boardwalks im Naturschutzgebiet. Der Highway durchquert dann den Chugach National Forest (auch Chugach State Park) und verläuft neben der Eisenbahn lange 80 Kilometer direkt am Ufer des Turnagain Arms, einem Ausläufer des grossen Cook Inlet.

Die Umsetzung (2/3). Der Seward Highway folgt nun lange 80 Kilometer dem Turnagain Arm, einem Ausläufer des grossen Cook Inlet, direkt an dessen Ufer und gleich neben der Eisenbahn. Am Ende des Turnagain Arms und an der Mündung des Placer Rivers liegt das Alaska Wildlife Conservation Center, halb Zoo, halb Auffangstation für Wildtiere, und mein zweiter Halt heute. Gute zwei Stunden verbringe ich auf dem Rundgang durch das weitläufige Gelände, entlang der unterschiedlich grossen Gehege. Geschätzt die Hälfte der vielen Besucher absolvieren den Rundgang wie ich zu Fuss, andere befahren ihn mit ihren Autos oder Wohnmobilen. Ein lohnender Besuch.