Unfortunately, we don't support your browser (Internet Explorer) anymore, some functionalities could not work. Click here to get information on how to upgrade your browser.

Routes
Summer 2023. South Tyrol. Dolomites. Engadine.
markus_kocher
markus_kocher
Finished Public

Summer 2023. South Tyrol. Dolomites. Engadine.


Route info
1247 Kilometres
45 Days
133 Waypoints

Travelogue

BASEL. Beginn.
Basel-Stadt, Schweiz

Day 1
Heutiges Ziel. SANTA MARIA. Val Müstair. Grischun.

SANTA MARIA. Der Spaziergang durch das Dorf.
Via Umbrail, 7536, Sta. Maria - Val Müstair, Switzerland

Day 2
Heutiges Ziel. VAL MÜSTAIR. Grischun.

VAL MÜSTAIR. Eine Wanderung entlang der Rom.

Day 3
Erster Schwerpunkt. SÜDTIROL. Alto Adige.

Heutiges Ziel. KALTERER SEE. Südtiroler Weinstrasse. Alto Adige.

KALTERER SEE. Eine Velotour.
St. Josef 75, 39052, Kaltern, Italy

KALTERN DORF. Eine Dorfbesichtigung.

Day 4
Schwerpunkt. DOLOMITEN. Südtirol-Trentino und Venetien.

Heutiges Ziel. PASSO DI LAVAZE. Val di Fiemme. Trentino.

PASSO DI LAVAZE. Ein Spaziergang an See und Loipe.
Jochgrimm, Ville di Fiemme, Autonome Provinz Trient, Trentino-Südtirol, Italien

Heutiges Ziel. VÖLS AM SCHLERN. Aldo Adige.

VÖLS AM SCHLERN. Eine Dorfbesichtigung mit dem Velo.
Dolomiten Weg 10, 39050, Völs am Schlern, Italy

Day 5
Heutiges Ziel. SEISER ALM. Alto Adige.

SEISER ALM. Eine erste Wanderung (1/2).

SEISER ALM. Eine erste Wanderung (2/2).

Day 6
Heutiges Ziel. KASTELRUTH. Alto Adige.

KASTELRUTH. Ein Dorfbesuch plus (1/2).

KASTELRUTH. Ein Dorfbesuch plus (2/2).

Day 7
SEISER ALM. Eine zweite Wanderung (1/2).

SEISER ALM. Eine zweite Wanderung (2/2).

Day 8
Heutiges Ziel. BOZEN. Alto Adige.

BOZEN. Eine Stadtbesichtigung (1/2).

BOZEN. Eine Stadtbesichtigung (2/2).

Day 9
Heutiges Ziel. NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Alto Adige.

NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Eine Wanderung (1/2).

NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Eine Wanderung (2/2).

Day 10
SEISER ALM. Eine dritte Wanderung (1/2).

SEISER ALM. Eine dritte Wanderung (2/2).

Day 11
Heutiges Ziel. GRÖDEN. Alto Adige.

PLAN DE GRALBA. Eine Wanderung (1/2).

PLAN DE GRALBA. Eine Wanderung (2/2).

Heutiges Ziel. CAMPITELLO DI FASSA. Val di Fassa. Trentino.

CAMPITELLO DI FASSA. Eine Dorfbesichtigung.
streda de greva 39, 38032, Campitello di Fassa, Italy

Day 12
Heutiges Ziel. VAL DI FASSA. Trentino.

VAL DI FASSA. Eine Velotour (1/2).

VAL DI FASSA. Eine Velotour (2/2).

Day 13
ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (1/3).

ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (2/3).

ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (3/3).

Day 14
Heutiges Ziel. CAVALESE. Val di Fiemme. Trentino.

CAVALESE. Eine Stadtbesichtigung (1/2).

CAVALESE. Eine Stadtbesichtigung (2/2).

Day 15
Heutiges Ziel. VAL DURON. Trentino.

VAL DURON. Eine Talwanderung (1/2).

VAL DURON. Eine Talwanderung (2/2).

Day 16
SASS D’ADAM. Eine Kammwanderung (1/2).

SASS D’ADAM. Eine Kammwanderung (2/2).

Day 17
Heutiges Ziel. FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Südtirol-Trentino.

FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Eine Panoramawanderung (1/2).

FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Eine Panoramawanderung (2/2).

Day 18
Heutiges Ziel. CORTINA D'AMPEZZO. Venetien.

CORTINA D'AMPEZZO. Eine Stadtbesichtigung (1/2).
Via Campo 2, 32043, Cortina d'ampezzo, Italy

CORTINA D'AMPEZZO. Eine Stadtbesichtigung (2/2).

Day 19
Heutiges Ziel. VALLE DEL BOITE. Venetien.

VALLE DEL BOITE. Eine Velotour (1/2).

VALLE DEL BOITE. Eine Velotour (2/2).

Day 20
Heutiges Ziel. TOFANA. Venetien.

TOFANA. Eine besondere Bergfahrt (1/2).

TOFANA. Eine besondere Bergfahrt (2/2).

Day 21
Heutiges Ziel. PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Cortina d’Ampezzo. Venetien.

PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Eine Begehung (1/2).

PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Eine Begehung (2/2).

Day 22
Heutiges Ziel. OLIMPIA DELLE TOFANE. Cortina d’Ampezzo. Venetien.

OLIMPIA DELLE TOFANE. Eine Pistenwanderung (1/2).

OLIMPIA DELLE TOFANE. Eine Pistenwanderung (2/2).

Day 23
Heutiges Ziel. RIFUGIO MIETRES. Cortina d'Ampezzo. Venetien.

RIFUGIO MIETRES. Eine kulinarische Wanderung (1/2).

RIFUGIO MIETRES. Eine kulinarische Wanderung (2/2).

Day 24
Heutiges Ziel. LAGO GHEDINA. Cortina d’Ampezzo. Venetien.

Day 25
LAGO GHEDINA. Eine Regenwanderung (1/2).

LAGO GHEDINA. Eine Regenwanderung (2/2).

Day 26
Heutiges Ziel. LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Cadore. Venetien.

LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Eine Velotour (1/2).

LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Eine Velotour (2/2).

Day 27
Heutiges Ziel. MUSEEN. Cortina d'Ampezzo. Venetien.

MUSEEN. Eine Kultur kennenlernen (1/2).

MUSEEN. Eine Kultur kennenlernen (2/2).

Day 28
Heutiges Ziel. FALORIA. Cortina d’Ampezzo. Venetien.

FALORIA. Eine Panoramawanderung (1/2).

FALORIA. Eine Panoramawanderung (2/2).

Day 29
CAMPING CORTINA. Ein Ruhetag.

Day 30
CAMPING CORTINA. Ein zweiter Ruhetag.

Day 31
Heutiges Ziel. DREI ZINNEN. Naturpark. Belluno-Südtirol.

DREI ZINNEN. Eine Rundfahrt (1/2).
Italien

DREI ZINNEN. Eine Rundfahrt (2/2).
Bozen, Trentino-Südtirol, Italien

Heutiges Ziel. WELSBERG-TAISTEN. Pustertal. Südtirol.

WELSBERG-TAISTEN. Eine Dorfbesichtigung.

Day 32
Heutiges Ziel. PRAGSER WILDSEE. Südtirol.

PRAGSER WILDSEE. Ein Spaziergang am See.
Bahnhofstraße 21, Welsberg - Taisten, Bozen, Trentino-Südtirol, Italien

Heutiges Ziel. KLAUSEN. Südtirol.

KLAUSEN. Eine Dorfbesichtigung.
Bozen, Trentino-Südtirol, Italien

Heutiges Ziel. SANKT VALENTIN. Am Haidersee, Südtirol.

SANKT VALENTIN. Ein Spaziergang am Haidersee.
Kirchgasse 26, 39027, St. Valentin auf der Haide, Italy

Day 33
Heutiges Ziel. RESCHENSEE. Vinschgau. Südtirol.

RESCHENSEE. Die Umfahrung.

Heutiges Ziel. SCUOL. Engiadina Bassa. Grischun.

SCUOL. Eine Dorfbesichtigung (1/2).
Gurlaina, 7550, Scuol, Switzerland

SCUOL. Eine Dorfbesichtigung (2/2).

Day 34
Heutiges Ziel. ENGIADINA BASSA. Grischun.

ENGIADINA BASSA. Eine erste Wanderung (1/2).

ENGIADINA BASSA. Eine erste Wanderung (2/2).

Day 35
ENGIADINA BASSA. Die zweite Wanderung (1/2).

ENGIADINA BASSA. Die zweite Wanderung (2/2).

Day 36
ENGIADINA BASSA. Ein Spaziergang (1/2).

ENGIADINA BASSA. Ein Spaziergang (2/2).

Day 37
ENGIADINA BASSA. Eine dritte Wanderung (1/2).

ENGIADINA BASSA. Eine dritte Wanderung (2/2).

Day 38
Heutiges Ziel. CENTER DAL PARC NAZIUNAL SVIZZER. Zernez. Grischun.

CENTER DAL PARC NAZIUNAL SVIZZER. Ein Kurzbesuch.

Heutiges Ziel. PUNTRASCHIGNA. Engiadin’Ota. Grischun.

PUNTRASCHIGNA. Ein Kurzbesuch.

Heutiges Ziel. SAMEDAN. Engiadin’Ota. Grischun.

SAMEDAN. Eine Dorfbesichtigung.
Via da Puntraschigna 56, 7503, Samedan, Switzerland

Day 39
Heutiges Ziel. ENGIADIN'OTA. Grischun.

ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (1/3).

ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (2/3).

ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (3/3).

Day 40
ENGIADIN'OTA. Eine erste Wanderung (1/2).

ENGIADIN'OTA. Eine erste Wanderung (2/2).

Day 41
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Wanderung (1/2).

ENGIADIN'OTA. Eine zweite Wanderung (2/2).

Day 42
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (1/3).

ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (2/3).

ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (3/3).

Day 43
Heutiges Ziel. MORTERATSCHGLETSCHER. Engiadin’Ota. Grischun.

ENGIADIN'OTA. Eine dritte Wanderung (1/2).

ENGIADIN'OTA. Eine dritte Wanderung (2/2).

Day 44
ENGIADIN'OTA. Eine vierte Wanderung (1/2).

ENGIADIN'OTA. Eine vierte Wanderung (2/2).

Day 45
Heutiges Ziel. ALBULAPASS. Grischun.

BASEL. Ende.
Schweiz
BASEL. Beginn.
Basel-Stadt, Schweiz
View travel report
Show on map
Day 1
Heutiges Ziel. SANTA MARIA. Val Müstair. Grischun.


Wissenswertes zu SANTA MARIA bei Wikipedia.


Santa Maria Val Müstair, bis 1995 offiziell Santa Maria im Münstertal war bis 2008 eine politische Gemeinde im Kreis Val Müstair im Bezirk Inn des Schweizer Kantons Graubünden. 2009 hat Santa Maria Val Müstair mit den übrigen Schweizer Gemeinden der Talschaft (Fuldera, Lü, Müstair, Tschierv und Valchava) zur Gemeinde Val Müstair fusioniert. Das Strassendorf liegt im Münstertal auf 1'375 Meter über Meer am Ausgang des Tales Val Muraunza. Die Muranzina durchfliesst das Dorf und ergiesst sich in den Rambach. Durch Santa Maria verläuft die Hauptstrasse 28, die über den Ofenpass nach Zernez im Unterengadin sowie an die Staatsgrenze bei Taufers im Münstertal führt. Im Dorf zweigt von der Hauptstrasse die Umbrailpassstrasse ab, die nach Bormio im Veltlin führt. Der höchste Punkt des früheren Gemeindegebietes ist der Piz Umbrail mit 3'032 Meter über Meer. Ortssprache ist das Jauer, eine bündnerromanische Mundart. Eine wichtige Einnahmequelle des Orts ist der Tourismus. Seit 2006 befindet sich in Santa Maria auch die kleinste Bar der Welt (Guinness World Record) mit dem Namen „Smallest Whisky Bar on earth“, sie löste damit eine Bar in Colorado Springs/USA ab. Die Bar bietet auf nur knapp 9 Quadratmetern über 200 internationale Whisky-Sorten an, ein Whisky-Museum wurde angebaut.  Wichtiger Ausbildungsbetrieb und zugleich Kulturträger ist die Handweberei Tessanda. Nachdem Karl der Grosse mit göttlicher Hilfe einem schrecklichen Unwetter entkommen war, setzte er gemäss Legende im Jahre 801 mit dem Bau einer Kapelle den Grundstein der Gemeinde. In Dokumenten wird die Gemeinde Santa Maria erstmals 1167 als Capellam sancte Maria in Silvaplana erwähnt. Dabei handelte es sich um eine Kapelle. Nach und nach entstand im Umkreis der Kapelle das Dorf. 1499 wurde das Dorf durch habsburgische Truppen zerstört. 1526 wurde die Reformation eingeführt. 1630 forderte die Pest 460 Tote. 1764 wurde der äussere Teil des Dorfes durch Brandstiftung zerstört. 1898–1901 wurde die Umbrailstrasse gebaut. Mit ihrer Fertigstellung setzte der Tourismus ein. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Umbrail und seine Umgebung zur Überwachung der österreichisch-italienischen Frontlinie durch die Schweizer Armee genutzt. Im Sommer 2003 wurden bei einem Grossbrand mehrere Häuser des Dorfkerns zerstört. Auf dem Umbrailpass kann man einen 30 Kilometer langen militärhistorischen Wanderweg begehen. Er führt den Besucher zu verschiedenen Stellungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Zahlreiche Informationstafeln erklären sowohl die militärischen Anlagen als auch die Vorkommnisse an und neben der Front. Mitten im Dorf wurde im Haus der Jugendherberge (Chasa Plaz) ein Museum zur Geschichte der Grenzbesetzung 1914/18 eingerichtet. Im Sommer findet jeweils die Ausstellung zeitgenössischer Kunst «Last Exit Eden» statt, organisiert von den Kulturschaffenden des Dorfes. In Santa Maria leben unter anderem die Schriftstellerin Donna Leon, die bildenden Künstler Vera Malamud und Pascal Lampert und das Schriftsteller-Ehepaar Micha Friemel Krohn und Tim Krohn, die auch eine Pension für Schreibende und nachdenkliche Menschen betreiben, die Chasa Parli.

View travel report
299,1 km 3 hrs. 48 min.
SANTA MARIA. Der Spaziergang durch das Dorf.
Via Umbrail, 7536, Sta. Maria - Val Müstair, Switzerland
View travel report
Show on map
Day 2
Heutiges Ziel. VAL MÜSTAIR. Grischun.


Das Münstertal (rätoromanisch Val Müstair, italienisch Val Monastero) ist ein Tal in den Alpen, das sich vom äussersten Osten des Schweizer Kantons Graubünden ins italienische Südtirol erstreckt. Es trennt die Sesvennagruppe im Norden von den Ortler-Alpen im Süden. Von Westen erreicht man das Münstertal über das Engadin und den Ofenpass, von Osten über den italienischen Vinschgau. Von Santa Maria führt der Umbrailpass ins Veltlin. Das Münstertal ist 25 Kilometer lang und erstreckt sich vom Ofenpass im Westen zum Vinschgau, dem obersten Teil des Etschtals, im Osten. Das Tal wird unter anderem von den Bergen Piz Daint, Piz Turettas, Piz Lad, Piz Chavalatsch im Süden und vom Piz Terza im Norden umgeben. Topographisch kann das Münstertal in drei Talstufen eingeteilt werden. Auf der obersten liegen die Orte Tschierv und Fuldera, auf der mittleren Valchava und Santa Mariaund auf der untersten Müstair und Taufers im italienischen Südtirol. Die italienisch-schweizerische Staatsgrenze bildet zugleich die rätoromanisch-deutsche Sprachgrenze. Die Engstelle vor dem Austritt ins Etschtal wird Calven genannt, bekannt durch die gleichnamige Schlacht. Durch das Tal fliesst der Rambach (Rom), der bei Glurns in die Etsch mündet. Seit 1927 verbindet das Postauto Das Tal über den Ofenpasse mit Zernez. 2005 wurde die Linie bis Mals verlängert. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts bestanden mit dem Projekt der Ofenbergbahn sogar Pläne für eine Bahnverbindung. Nach der Wiederaufnahme der Vinschgaubahn wird die Möglichkeit einer Verbindung von Scuol durch einen Tunnel nach Müstair und weiter nach Mals wieder diskutiert. Das Münstertal war 1499 Schauplatz der Schlacht an der Calven, einer der furchtbarsten Schlachten zu Ende des Mittelalters, in der die Bündner die Versuche der Habsburger unter Kaiser Maximilian, Graubünden zu annektieren, endgültig verhinderten. Das Münstertal ist das einzige Bündner Südtal, in welchem Rätoromanisch gesprochen wird. Der Taldialekt Jauer ist eine Unterart des Vallader (Unterengadinerromanisch). In den Schulen und auf den Behörden wurde von 2008 bis 2012 dem Rumantsch Grischun als Schriftsprache der Vorzug gegeben. Seither ist im Bündner Teil des Tals wieder Vallader Alphabetisierungs- und Behördensprache, wobei das Bundesgericht entschieden hat, dass mit Rumantsch Grischun eingeschulte Kinder weiterhin in dieser Varietät zu unterrichten sind. In der Gemeinde Taufers, dem Südtiroler Teil des Tals, sind hingegen fast alle Einwohner deutscher Muttersprache. Während die Orte auf den oberen beiden Talstufen reformiert sind, sind die beiden Orte auf der unteren Talstufe katholisch. Im Ort Müstair steht das bekannte Benediktinerkloster St. Johann mit dem Status eines UNESCO-Weltkulturerbes. 2005 wanderte ein Braunbär aus dem Südtirol in das Tal einwanderte. Bei Lumpaz (deutsch Lausbub) genannten Bären (offiziell JJ2) handelt es sich um den Bruder des zehn Monate später in Bayern erlegten Bruno (JJ1). Seit 2010 gehört der schweizerische Teil des Münstertals zum Biosphärenreservat Val Müstair Parc Naziunal der UNESCO. Dabei bildet der Schweizer Nationalpark die Kernzone und das Münstertal die Pflege- und Entwicklungszone. Die Pflegezone soll störende Einflüsse auf die Kernzone möglichst beschränken und ist vor allem für eine nachhaltige land- und waldwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. Die Entwicklungszone dient als Siedlungs- und Wirtschaftsraum. Die Anerkennung des Biosphärenreservats erfolgte unter der Auflage, dass die Kernzone bis 2013 vollumfänglich von einer Pflegezone umgeben ist. Hierzu müssen die an den Nationalpark angrenzenden Engadiner Gemeinden in das Projekt eingebunden werden. Im gleichen Jahr erhielt das Münstertal vom Bundesamt für Umwelt die Anerkennung als regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung. Die südlichen Flanken des italienischen Talabschnitts liegen im Nationalpark Stilfserjoch.

View travel report
VAL MÜSTAIR. Eine Wanderung entlang der Rom.


Auf Pilgerspuren von Fuldera nach Müstair.


Es ist Donnerstag, der 29. Juni 2023. In der Nacht klart es auf bei 14 Grad, der Tag wird sonnig warm mit bis zu 25 Grad, ehe gegen Abend Gewitter aufziehen. Ich habe mich am Vorabend entschieden, heute einen Teil eines historischen Pilgerpfads (Via son Giachen) zu begehen. Der Pilgerweg wird auch A La Riva dal Rom (1) genannt. Das Postauto Linie 811 (fährt stündlich) bringt mich zuerst von Santa Maria talaufwärts nach Fuldera (2). Vom Dorfausgang führt ein Weg über Wiesen zum Bach Rom und zum Pilgerweg, der von Lü herabkommt und bis nach Müstair talabwärts immer direkt dem Rom folgt. Meistens ist es kein breiter Weg, mehr ein schmaler Pfad an Wiesenrändern oder durch Lärchenwälder (3-8). Auf der ganzen Strecke begegne ich kaum einem Menschen, weder Wanderer noch Mountainbiker. Nur Vogelgezwitscher und Rauschen des Baches begleiten mich. Viele Stellen in dieser natürlichen Schönheit verleiten zum Stehenbleiben, zum Verweilen in Musse. Meist auch weitab der Hauptstrasse im Tal geht es vorbei an den Dörfern Valcava und Santa Maria immer weiter talabwärts bis nach Müstair. Es sind insgesamt knapp 10 Kilometer zu laufen und ich benötige dafür mit den vielen Zwischenhalten gut vier Stunden. Der sehr schöne Pilgerweg entschädigt mich aber für das teils für mich doch beschwerliche Gehen auf den schmalen, unebenen und steinigen Pfaden. Am zwischenzeitlich breiteren Rom (9-10) in der Höhe von Müstair komme ich dann noch an dessen Campingplatz (gross, auch schön gelegen, etwa halb belegt), bevor ich beim Kloster St. Johann (11-12) Ends Müstair kehrt mache und durch das Dorf (13-14) zurück laufe zur Busstation bei der Post. Dort gibt es in der Cafeteria Bott eine typisch Bündner Vesper mit Salsiz und hausgemachtem Birnen- und Apfelbrot (15). Das Postauto 811 bringt mich dann zurück nach Santa Maria und ich bin rechtzeitig wieder auf dem Campingplatz bevor die ersten Gewitter über das Tal ziehen und leichter Regen fällt.

View travel report
Day 3
Erster Schwerpunkt. SÜDTIROL. Alto Adige.


Wissenswertes zu SÜDTIROL bei Wikipedia.


Südtirol (Alto Adige) amtlich Autonome Provinz Bozen–Südtirol, ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Inkrafttreten der erweiterten Autonomie im Jahr 1972 geniesst Südtirol umfassende Selbstverwaltungsrechte und wird entsprechend als „autonome Provinz“ oder „Land“ bezeichnet. Das mitten in den Alpen gelegene Gebiet hat 530’000 Einwohner, Landeshauptstadt ist Bozen. Südtirol zählt zu jenen Gebieten Italiens mit einer starken Regionalkultur. Diese ist auf die bairische und alpenromanische Besiedlung sowie auf die historisch gewachsenen Bindungen an den deutschen Sprach- und Kulturraum zurückzuführen. Insbesondere mit dem nördlichen Nachbarland Österreich verbindet Südtirol eine gemeinsame Geschichte der Zugehörigkeit zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die im Jahr 1918 aufgelöst wurde. Die europäische Einigungsbewegung ermöglichte eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den anderen Teilen der historischen Region Tirol, die seit Gründung der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino am Beginn einer institutionellen Verflechtung steht. Hinsichtlich der sprachlich-kulturellen Differenzierung setzt sich die Bevölkerung gegenwärtig zu über 62% aus deutschsprachigen und 23 % aus italienischsprachigen Südtirolern zusammen. Rund 4 % der Einwohner, hauptsächlich im Dolomitengebiet, gehören zur ladinischen Sprachgruppe. Inner- und aussereuropäische Migration hat insbesondere seit den 1990er Jahren zu einer weiteren Diversifizierung der Bevölkerung geführt. Das in weiten Teilen ländliche Südtirol zählt zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der Europäischen Union. Wirtschaftlich war das an der Brenner-Transitroute gelegene Land lange Zeit in erster Linie agrarisch geprägt. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen Dienstleistungsbereiche wie Handel, Verkehr und Tourismus eine herausragende Rolle. Südtirol befindet sich zur Gänze in den Alpen. Das Land ist sowohl die nördlichste als auch mit einer Gesamtfläche von 7'400 Quadratkilometern eine der grössten Provinzen Italiens. Durchzogen wird es in Nord-Süd-Richtung von der bedeutenden Brenner-Transitroute, die Deutschland und Österreich mit Oberitalien verbindet. Die nächstgelegenen Grossstädte sind München, 180 Kilometer nördlich von Bozen und Mailand, etwa 200 Kilometer südwestlich. Südtirol liegt sowohl an der italienisch-österreichischen als auch an der italienisch-schweizerischen Grenze. Im Norden und Osten trifft Südtirol auf die österreichischen Bundesländer Tirol (Nordtirol, Osttirol) und Salzburg. Die Nordgrenze orientiert sich dabei seit der Teilung Tirols nach dem Ende des Ersten Weltkriegs größtenteils am Alpenhauptkamm. Im Westen stösst Südtirol an den Schweizer Kanton Graubünden. Innerhalb Italiens ist es im Südwesten von der lombardischen Provinz Sondrio, im Süden vom Trentino und im Südosten von der zu Venetien gehörenden Provinz Belluno umgeben.


Die Top ten Sehenswürdigkeiten von Südtirol bei Tirol.ch.


(1) Pragser Wildsee. (2) Reschensee. (3) Schloss Trautmannsdorf. (4) Seiser Alm. (5) Kalterer See. (6) Bozner Lauben. (7) Schloss Tirol. (8) Drei Zinnen. (9) Bozner Archeologiemuseum. (10) Kloster Säben.

View travel report
Heutiges Ziel. KALTERER SEE. Südtiroler Weinstrasse. Alto Adige.


Wissenswertes zu KALTERER SEE bei Wikipedia.


Der Kalterer See (Lago di Caldaro) liegt im Überetsch in Südtirol (Italien) auf 215 Meter über Meer, umfasst 1,47 Quadratkilometer Fläche, ist 1'800 Meter lang, 900 Meter breit und bis 6 Meter tief. Eingebettet in einer Senke, dem Überbleibsel eines alten Flussbetts der Etsch, gehört er zur Gemeinde Kaltern, 14 Kilometer südlich der Stadt Bozen. Westseitig bieten sanfte Hänge der Kalterer Fraktion St. Josef am See Platz, ehe das Gelände steil zum Mendelkamm ansteigt. Ostseitig befindet sich die kleine zur Gemeinde Pfatten gehörende Ortschaft Klughammer, die unmittelbar vom Mitterberg am Kreiter Sattel überragt wird. Der Kalterer See ist einer der grössten Seen Südtirols (das allerdings an Seen eher arm ist) und gilt neben dem Klopeiner See als der wärmste Badesee der Alpen mit einer Wassertemperatur im Sommer bis zu 28 Grad. Touristisch erschlossen sind hauptsächlich Ost- und Westufer, das Südufer ist verschilft. Als Sportarten werden neben dem Baden auch das Fahren mit Ruder- und Tretbooten sowie Segeln und Windsurfen betrieben. Letztere profitieren von der vorherrschenden Berg- und Talwind-Zirkulation und der nachmittäglich auftretenden Ora. Motorboote sind nicht zugelassen. Zudem existiert um den See ein ausgeschilderter und leicht begehbarer Rundwanderweg. Es handelt sich um einen jungen See, der nach der letzten Eiszeitals Toteissee entstanden ist und dessen Alter sich demzufolge auf 12’000 Jahre schätzen lässt. Noch vor der Würm-Eiszeit floss die Etsch durch das Lavason-Tal südwärts. Ursprünglich war die Wasserfläche des Sees um das Ausmass des Schilfgürtels grösser und verlandete mit der Zeit. Der See wurde schon im Vigiliusbrief (frühes elftes Jahrhundert) mit der Lagebezeichnung Adlacum erwähnt. Starke Niederschläge führten zur Überschwemmung der Umgebung und daher entschloss man sich schon im dreizehnten Jahrhundert zum Bau eines künstlichen Abzugsgrabens, der bei Vill (Neumarkt) in die Etsch mündete und 1242 in der Lagebezeichnung in pertinencia Caldarii in loco de Mvndevein ad Fosse (in der Kalterer Gegend in Mundewein beim Graben) urkundlich bezeugt ist. Jahrzehnte später wurde die Mündung weiter nach Süden verschoben, da bei Rückstau sich das Etschwasser in den See ergoss. Diese Lösung erwies sich noch nicht als optimal, da immer noch zu wenig Gefälle war. Nach einer grossen Überschwemmung wurde in der Zeit der Kaiserin Maria Theresia entschieden, einen grossen Abzugsgraben von 5 Meter Breite auf einer Länge von 20 Kilometern zu bauen, der bei San Michele in die Etsch mündete. Schon um 1600 ist bei Klughammer ein Wirtshaus bezeugt. 1978 wurde der Schilfgürtel unter Schutz gestellt, da er wichtiger Rastplatz für Zugvögel, beliebter Nistplatz für Vögel und Standort für seltene Sumpfpflanzen ist. 1979 wurde eine Ringkanalisation in Betrieb genommen. Der See ist Namensgeber für den in der Umgebung angebauten Wein aus der Vernatsch-Traube. Die Weine besitzen seit 1970 eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung (DOC). Höchstens 15 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in Südtirol oder im Trentino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.Der Wein darf nur in bestimmten Gemeinden produziert werden. 2017 wurden in 323 Hektar Rebfläche 29'000 Hektoliter DOC-Wein hergestellt. Die Legende sagt: Dort, wo sich der Kalterer See befindet, stand einst eine Stadt, deren Bewohner boshaft und unbarmherzig waren. Lediglich ein Haus war von einer gutmütigen Familie bewohnt. Genau dort machte Christus Halt, als er mit seinen Jüngern auf Reisen war, um für Wasser und Brot zu bitten. Doch aufgrund seiner Armut konnte der alte Mann ihm nur Wasser anbieten. So ging Petrus in die Stadt, um Essen zu bitten, doch er kehrte mit leeren Händen zurück, da keiner der Stadtbewohner bereit war, das Brot mit ihm zu teilen. Darüber erbost verschüttete Christus das Wasser, welches sich in einen reissenden Strom wandelte, die Stadt überschwemmte und den See entstehen liess, in welchem der gutherzige Mann von nun an fischen konnte und reich wurde. Die Südtiroler Weinstrasse (Strada del Vino dell’Alto Adige) wurde 1964 gegründet und ist eine der ältesten Weinregionen Italiens. Zum Tourismusverband der Weinstrasse gehört eine Reihe von Gemeinden im Südtiroler Abschnitt des Etschtals: Andrian, Auer, Bozen, Branzoll, Eppan, Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig, Margreid, Montan, Nals, Neumarkt, Pfatten, Salurn, Terlan und Tramin. Diese umfassen weit über 80 % des Südtiroler Weinbaugebiets. Kaltern an der Weinstrasse (Caldaro sulla Strada del Vino) ist eine italienische Gemeinde in Südtirol mit 8’107 Einwohnern. Hier sind zu sehen: Südtiroler Weinmuseum, Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, St. Vigil und St. Peter in Altenburg, Mendelbahn, Schloss Sallegg in Mitterdorf, Kirche von St. Nikolaus, Freibad Kaltern (mit technisch komplexer, formal ambitionierte Architektur von 2006), Galerie Gefängnis Le Carceri.

View travel report
107,2 km 1 hrs. 39 min.
KALTERER SEE. Eine Velotour.
St. Josef 75, 39052, Kaltern, Italy
View travel report
Show on map
KALTERN DORF. Eine Dorfbesichtigung.


Auf dem Velo und zu Fuss kreuz und quer durch das Weindorf.


Nachdem ich das Dorf (1) erreicht habe, spaziere ich mit dem Velo an der Hand durch die «verkehrsberuhigte Zone» (2-4) und komme schon bald zum schönen Marktplatz (5-6) mit der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (7). Ich laufe weiter durch die Goldgasse (8) und fahre dann die Mendelstrasse (9) hinauf zum Rottenburgplatz mit der Kirche von St. Nikolaus (10) und einem der schönen alten Weinkellereien (11). Es geht nun wieder durch Gassen (12-13) und vorbei am Weinmuseum (14) zum Marktplatz und einem Eiskaffee im Weissen Rössel (15). Gegen halb sechs geht es dann zügig die sieben Kilometer durch die Weinberge hinab und zurück zum Campingplatz in St. Josef. Am Abend gehe ich nochmals ins Biotop zum Bootssteg und bestaune die Ansichten des Sees in besonderer Stimmung aufziehender Gewitter.

View travel report
Day 4
Schwerpunkt. DOLOMITEN. Südtirol-Trentino und Venetien.


Wissenswertes zu den DOLOMITEN bei Wikipedia.


Die Dolomiten (Dolomiti) sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen und verteilen sich auf die Regionen Südtirol-Trentino und Venetien in Italien beziehungsweise zu etwa gleichen Teilen auf die Provinzen Belluno, Bozen und Trient. Seit 2009 gehören Teile der Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten. Sprachlich ist die Region durch italienisch, ladinisch oder deutsch charakterisiert. Höchster Berg der Dolomiten ist die Marmolata mit 3'343 Metern über Meer. Weitere bekannte Gipfel oder Massive sind die Civetta, der Monte Pelmo, der Antelao, die Drei Zinnen, die Sella, der Rosengarten, der Schlern, die Geisler und der Langkofel. Die Abgrenzung der Dolomiten wird verschieden gehandhabt. Nach einer Einteilung des Alpenvereins Ostalpen (AVE) werden sie im Norden am Pustertal, im Osten am Sextental, Kreuzbergpass und Piave, im Süden wiederum am Piave, Feltre-Genebe/Enego und Valsugana sowie im Westen am Eisacktal begrenzt. Die westlichen, zum Etschtal hin gelegenen Gebirgsgruppen der Fleimstaler Alpen und Vizentiner Alpen werden nach AVE nicht mehr zu den eigentlichen Dolomiten gezählt. Dafür umfasst diese Gruppe auch Berge bis zum südlichen Alpenrand, wie den Grappastock, die sonst entweder zu den Vizentiner oder den Belluneser Voralpen zählen. Von der AVE sind auch Berge und Täler östlich des Piave, wie Friauler Dolomiten, Val Montanaia, Cima dei Preti, Monte Duranno oder Col Nudo ausgeschlossen, die ein Teilgebiet des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten sind. Teilweise wird auch die ebenfalls zum Weltnaturerbe Dolomiten zählende Brenta westlich der Etsch als Brentaner Dolomiten (Dolomiti di Brenta) bezeichnet, ebenso wie die Kleinen Dolomiten (Piccole Dolomiti) in den Vizentiner Voralpen. Weder die nahen Lienzer Dolomiten, die Aroser Dolomiten noch die Unterengadiner Dolomiten, gehören zu den hier beschriebenen Dolomiten: Sie sind nur aufgrund der morphologischen Ähnlichkeit so benannt, gehören aber zu anderen Deckensystemen. Die 1926 vorgestellte Partizione delle Alpi unterteilt die Dolomiten in Grödner und Fassaner Alpen, Marmolatagruppe, Ampezzaner und Cadorische Alpen sowie Valsuganer und Primörer Alpen. Charakteristisch für die Dolomiten ist der abrupte Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darauf sitzenden steilen Riffen aus Kalkstein und Dolomit. Die Riffe ragen zum Teil bis in eine Höhe bis 3’200 Metern. Interessant ist hierbei eine deutliche Terrassierung bei etwa 2'300 Metern (Schlern) oder 2'800 Metern (Sella). Im Kontrast dazu stehen die stark zerklüfteten Massive wie Langkofel, Sextner Dolomiten und Rosengarten. Ursachen dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen sind unter anderem der stark gegliederte Schichtaufbau (wie an der Rosengarten-Westflanke), die abwechselnde Hebung und Senkung ganzer Gesteinsblöcke mit unterschiedlichen Überflutungsphasen (wie am Sellastock) sowie das Aufbrechen der geschlossenen Formationen durch Magmagänge. Gunther Langes beschreibt die Gestalt der Dolomiten anschaulich wie folgt: „Die Dolomiten sind geologisch eine eigenartige und fremde Welt. Anders als die grossen firn- und eisbedeckten Flächen der kristallinischen Urgesteinsalpen, aus denen kleine, dunkle Felsgipfel mit ihren durch Fels und Eis durchsetzten Flanken aufragen, bietet sich in den Dolomiten ein Bild, das in bunter, monumentaler und fast architektonisch geformter Art, in stürzenden und senkrechten Linien komponiert, Felsberge zeigt, deren Dolomit in weisser, silbergrauer oder rötlicher Farbe leuchtet, deren Gipfel nicht mit langgezogenen und gewundenen Graten verbunden sind, hingegen eine Vielheit von isolierten Bergspitzen, schlanken Türmen, gedrungenen Felsburgen, schmalen Mauerrücken und klotzigen Vorbauten darstellt. Diese durch die atmosphärische Erosion meist stark modellierten Felsgebilde sind oft waagerecht gebändert und geschichtet, bilden Terrassen, Stufen, Bänder und Gesimse, die fast stufenartig den Gipfel zu tragen scheinen.“ Das Gebirge besteht zu grossen Teilen aus Sedimentgestein, das deutlich typische Schichtungen aufweist. Dazwischen sind auch Lagen aus versteinerten Korallenriffen zu finden, die in der Tethys der Trias gewachsen waren. Dieses Gestein wird als Dolomit bezeichnet, dabei wird zwischen verschiedenen lithostratigraphischen Einheiten wie beispielsweise Schlerndolomit und auflagerndem Hauptdolomit differenziert. Auch vulkanische Spuren (Eruptivgestein) lassen sich entdecken. So findet man im Latemar tiefe Einschnitte in den Hauptkamm – nur wenige Meter breit, aber bis zu 200 Meter tief –, an deren Grund dunkles und kissenartig abgerundetes Lavagestein zutage tritt. Der kleine Padonkamm zwischen Sella und Marmolata besteht zur Gänze aus Lavagestein. Gegen das Etschtal hin finden sich ganze Hochflächen aus Porphyr (Porphyrplateau Bozen, Fleimstaler Alpen und Sarntaler Alpen). Da die erkaltete Lava wesentlich weicher ist als das umgebende Kalkgestein, sind diese Gebiete stärker verwittert und weniger hoch. Sie bildet oft das Grundgestein der weiten Almen in den Dolomiten und ist zum Teil auch verantwortlich für die wilde Zerklüftung mancher Massive. Früher trugen einige Berggruppen noch nennenswerte Gletscher, der einzige noch existierende grössere Gletscher ist der der Marmolata. Das im Gestein enthaltene Mineral Dolomit macht jedoch nur einen kleinen Teil der Dolomiten aus. Es ist aufgrund des hohen Magnesiumgehaltes gelblich gefärbt und findet sich unter anderem im Bereich der Fanes, der drei Zinnen und des Rosengartens, erkennbar an der Gelbfärbung der senkrechten Wandabbrüche (durch Verwitterung teils auch grau gefärbt). Die übrigen Gebiete bestehen hauptsächlich aus weisslich-grauen Kalksedimenten mit geringem Dolomit-Anteil, wie man sie auch in den nördlichen Kalkalpen findet. Die Dolomiten gingen aus der Völkerwanderung als ladinisches Sprachgebiet hervor, wurden aber mit der Entstehung Tirols und der Eingliederung des Trentino in das Heilige römische Reich ab dem Mittelalter durch bajuwarische Siedler teilweise germanisiert, daneben stösst vom Süden her das Italienische vor. Im achtzehnten Jahrhundert wurden die Berge noch als „Bleiche Berge“ (monti pallidi) bezeichnet. Der Name «Dolomiten» breitete sich erst aus, als der französische Geologe Déodat de Dolomieu (1750–1801) dessen Zusammensetzung analysierte und  mit dem Mineral Dolomit in Verbindung brachte. Durch die Dolomiten verlief während des ganzen hohen und späten Mittelalters sowie bis in die napoleonische Zeit die Grenze zwischen Deutschland oder Österreich und Italien. Auch zwischen 1866 und 1918 verlief hier die österreichisch-italienische Grenze. Sie folgte im Wesentlichen der heutigen Provinzgrenze zwischen Südtirol-Trentino und Venetien. Während des Gebirgskriegs 1915–1918 war die Grenze Gebirgsfront. Es gelang den Italienern allerdings im Zuge ihrer Offensive nur, Cortina und Teile des Buchensteins zu besetzen, so dass die Front nach ihrer Stabilisierung etwa vom Passo San Pellegrino über Marmolata, Col di Lana, Lagazuoi, die Tofanen, Hohe Gaisl, Schluderbach, Monte Piana, Drei Zinnen und Paternkofel zum Kreuzbergsattel verlief. Vielerorts sind heute noch Kriegsspuren zu sehen, insbesondere der durch Sprengung zum Einsturz gebrachte Gipfel des Col di Lana. Zwölf Skigebiete in den Dolomiten haben sich im Jahr 1974 zum Verbund Dolomiti Superski zusammengeschlossen. Er umfasst 460 Aufstiegsanlagen und über 1’200 Pistenkilometer, die mit einem einzigen Skipass genutzt werden können. Herzstück des Liftverbundes sind die Sellaronda und die angrenzende Gardena Ronda. Die Dolomiten bieten unzählige Wanderwege, besonders bekannt sind die Dolomiten-Höhenwege. Die Dolomiten bieten auch eine hohe Anzahl von alpinen Klettertouren in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden, aktuelle Kletterführer listen bis zu 500 Touren in den Dolomiten. Daher gehören die Dolomiten zu einem der beliebtesten Klettergebiete für Mehrseillängen-Routen.


Die Top ten Berge der DOLOMITEN bei DolomitesTravelGuide auf Dolomiten.net


(1) Marmolata. (2) Drei Zinnen. (3) Schlern. (4) Tofana. (5) Rosengarten. (6) Cinque Torri. (7) Geisler. (8) Antelao. (9) Langkofel. (10) Monte Pelmo. (11) Piz Boè. (12) Langazuoi. (13) Campanile di Val Montanaia.


Die grosse Rundfahrt DOLOMITEN bei VIVODolomiten auf Dolomiten.net.


Zunächst führt der Ausflug in die Dolomiten die Staatsstrasse Richtung Eisacktal bis kurz nach Klausen die Abzweigung ins Grödnertal kommt. Durch die Ortschaften des Grödnertals gelangen wir über das Sellajoch nach Canazei ins Fassatal. Beeindruckend der Langkofel, der Col Rodella und der Piz Gralba. Das Pordoijoch, welches wir als nächstes erreichen, bietet einen grandiosen Ausblick auf die Berge und vor allem auf den Col di Lana, den Schicksalsberg des Ersten Weltkrieges. Weiter führt die Fahrt dann nach Buchenstein, besser bekannt unter der italienischen Bezeichnung Arabba. Hier beginnt der Anstieg zum Falzaregopass, von welchem aus zunächst die Olympiastadt Cortina d’Ampezzo und dann der Misurina See, der von den majestätischen Gipfeln der Drei Zinnen und der Cadini Gruppe umgeben ist, erreicht wird. Durch das Höhlensteintal führt dann die Fahrt weiter, am Dürrensee und Toblacher See vorbei, bis nach Toblach und über die Pustertaler Staatsstrasse zurück bis Bruneck.

View travel report
Heutiges Ziel. PASSO DI LAVAZE. Val di Fiemme. Trentino.


Wissenswertes zum PASSO DI LAVAZE bei Wikipedia.


Das Lavazèjoch (Passo di Lavazè) ist Gebirgspass in den Fleimstaler Alpen (Val di Fiemme). Die Passhöhe auf 1'808 Meter über Meer liegt in der italienischen Provinz Trient, 800 Meter südlich der Grenze zu Südtirol. Sie verbindet das südseitige Val di Gambis, ein Seitental des Fleimstals, mit dem nordseitigen Eggental und ist durch die SS 620 für den Autoverkehr erschlossen. Auf der Passhöhe zweigt eine Strasse nach Westen zum Jochgrimm (Passo di Oclini) zwischen Weißhorn und Schwarzhorn ab; gegen Nordwesten erstreckt sich das Hochplateau des Regglbergs. Im Osten überragt der Zanggen das Joch. Die relativ ebene Passhöhe eignet sich für den Ski-Langlauf. Das Fleimstal (Val di Fiemme) ist ein ausgedehntes Tal in den Dolomiten und Fleimstaler Alpen im Nordosten des Trentino in Italien. Das Fleimstal ist der Mittellauf des Avisio von Predazzo bis Capriana. Der Unterlauf bis zur Mündung in die Etsch einige Kilometer oberhalb von Trient nennt sich Cembratal, der Oberlauf des Avisio Fassatal. Die verschiedenen Namen haben historische Gründe: Im Mittelalter gehörte das Fassatal zum Bistum Brixen, das Fleimstal war Lehen des Bischofs von Trient. Mit dem Kriegseintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg im Jahr 1915 wurden die Berge des Tals zum Schauplatz von schweren Kämpfen zwischen Italienern und Österreichern (berühmt ist die Schlacht am Monte Cauriol in der Lagorai-Kette). Im November 1918, mit dem Ende des Krieges, wurde Trentino-Südtirol und dann das Tal dem Königreich Italien angegliedert. Das Fleimstal gilt als eines der bedeutendsten Wintersportgebiete Italiens. Die bekanntesten Orte des Tales sind: Predazzo, Cavalese, Castello-Molina di Fiemme und Tesero. 1991, 2003 und 2013 fanden im Fleimstal nordischen Skiweltmeisterschaften statt.

View travel report
40,0 km 44 min.
PASSO DI LAVAZE. Ein Spaziergang an See und Loipe.
Jochgrimm, Ville di Fiemme, Autonome Provinz Trient, Trentino-Südtirol, Italien
View travel report
Show on map
Heutiges Ziel. VÖLS AM SCHLERN. Aldo Adige.


Wissenswertes zu VÖLS AM SCHLERN bei Wikipedia.


Völs am Schlern (Fiè allo Sciliar) ist eine italienische Gemeinde mit 3’627 Einwohnern in Südtirol. Wichtigster Wirtschaftssektor ist der Tourismus. Völs war bereits im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert ein beliebtes Ziel der Bozner Bürger, vor allem zur Sommerfrische sowie für Heubad-Kuren. Die Gemeinde Völs umfasst Gebiete im unteren Eisacktal, zu kleineren Anteilen im davon abzweigenden Tierser Tal und in den darüber aufragenden Berggebieten der Schlerngruppe der Dolomiten. Der Grossteil des Siedlungen befindet sich im Schlerngebiet, einer Mittelgebirgslandschaft, die sich auf der orographisch linken, östlichen Seite des unteren Eisacktals erstreckt. Dort liegen mehrere Ortschaften der Gemeinde verstreut: der zentrale Hauptort Untervöls (auf 880 Meter über Meer), erhöht darüber die Streusiedlung Obervöls, etwas nördlich die Dörfer St. Anton (850 Meter) und St. Konstantin (900 Meter), sowie etwas südlich Prösels (880 Meter) und Ums (930 Meter). In tieferen Lagen bieten die steilen Hänge des Eisacktals den Weilern Völser Ried und Prösler Ried Platz. Im engen, schluchtartig ausgeprägten Talgrund befinden sich das Dorf Blumau (330 Meter) sowie die Örtlichkeit Steg, die beide nur teilweise zu Völs gehören. Im Süden des Gemeindegebiets nimmt Völs die orographisch rechte Seite des unteren Tierser Tals ein. Die dortigen Gehöfte und Weiler werden den Siedlungen Völser Aicha, St. Kathrein und Breien zugerechnet. Dominiert wird das Landschaftsbild vom ostseitig aufragenden Schlern (2'563 Meter), dessen Gipfelplateau sich auf Völser Gemeindegebiet befindet. Südlich vom Hauptmassiv bildet der Tschafatschzug eine weitere Gipfelkette. Das Gemeindegebiet von den Gipfeln der Schlerngruppe bis hinab zum Völser Weiher (1'036 Meter) steht als Teil des Naturparks Schlern-Rosengarten unter Naturschutz. Nördlich von Völs befindet sich Kastelruth, die zweite Gemeinde des Schlerngebiets. Im Westen bildet der Eisack die Gemeindegrenze zu Ritten, im Südwesten der Tierser Bach zu Karneid. Im Südosten grenzt Völs an Tiers. Funde aus der Kupferzeit belegen, dass das Völser Gemeindegebiet bereits im vierten Jahrtausend vor Christus besiedelt war. Der Oberaichner Peterbühel, der Grosssteinegg sowie der Burgstall am Schlern (Brandopferplatz) weisen Besiedlungsspuren aus der vorchristlichen Zeit auf. Neben dem Kompatscherhof in St. Kathrein ortete man ein antikes Urnengräberfeld. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort als Fellis in einer Urkunde König Arnolfs aus dem Jahr 888, wobei er als gelegen im Herzogtum Bayern (in Bauuariae partibus sita inter montana) an der Grenze zu Reichsitalien bezeichnet wird. Durch eine kaiserliche Schenkung von 1027 fiel das weltliche Herrschaftsgebiet an die Herren von Völs, die zunächst als Ministerialen der Bischöfe von Brixen dienten. Erstmals wird die mittelalterliche Burg (castrum Presil) in einer Urkunde aus dem Jahre 1279 erwähnt, während die Burgsiedlung im Jahr 1373 (Bresels) bezeugt ist. Nach dem Felix Colonna von Vels 1804 in Bozen kinderlos starb, erfolgten Verhandlungen zwischen seiner Witwe und der königlich-bayerischen Regierung über das lehenbare Allodialvermögen. 1807 wurden Schloss und Gericht Prösels nebst weiteren Höfen und Grundrechten der königlichen Regierung übergeben worden. Sehenswürdigkeiten: Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, St. Michael, St. Konstantin, St. Margareth in Obervöls, St. Peter am Bichl, Schloss Prösels, 

View travel report
40,1 km 43 min.
VÖLS AM SCHLERN. Eine Dorfbesichtigung mit dem Velo.
Dolomiten Weg 10, 39050, Völs am Schlern, Italy
View travel report
Show on map
Day 5
Heutiges Ziel. SEISER ALM. Alto Adige.


Wissenswertes zur SEISER ALM bei Wikipedia.


Die Seiser Alm (Alpe di Siusi) ist die grösste Hochalm Europas und liegt in den Südtiroler Dolomiten in Italien, 20 Kilometer nordöstlich von Bozen und oberhalb der bekannten Tourismus-Orte Seis am Schlern, Kastelruth und St. Ulrich in Gröden. Die Alm umfasst 56 Quadratkilometer auf 1'680 bis 2'350 Meter über Meer und ist damit eines der grössten geschlossenen Hochplateaus in den Alpen. Der Schlern, die Roterdspitze und die Rosszähne grenzen die Seiser Alm nach Südwesten hin ab, nach Südosten schliesst sich das markante Bergmassiv der Langkofelgruppe an, nach Norden hin fällt die Seiser Alm hinter den Randerhebungen Puflatsch und Pizberg nach Gröden hin ab. Im Westen sinkt das Gelände über das vorgelagerte Schlerngebiet Richtung Eisacktal. Die Besiedlung der Seiser Alm gliedert sich in zwei Ortszonen, die zusammen innerhalb der Gemeinde Kastelruth die Fraktion Seiser Alm bilden: das touristisch stark erschlossene Compatsch auf 1'850 Meter am Westrand der Hochfläche sowie Saltria auf 1'680 Meter und 5 Kilometer östlich unterhalb des Plattkofels. Im Süden gelegene Teile der Alm sind zusammen mit großen Flächen in der Schlerngruppe und im Rosengarten als Naturpark Schlern-Rosengarten ausgewiesen. Des Weiteren bestehen zwei geschützte Biotope namens Col da Fil und Gran Paluch. Von Seis am Schlern ist der Zugang nach Compatsch mit regelmässig verkehrenden Bussen und einer modernen Umlauf-Gondelbahn möglich, die ihrerseits durch einen Busdienst an das Gebiet um Kastelruth und Völs angebunden ist. Eine weitere Gondelbahn verkehrt von St. Ulrich in Gröden. Saisonweise werden auch Linienbusse von Monte Pana nach Saltria eingesetzt. Mit privaten Fahrzeugen ist eine Zufahrt zur Seiser Alm nur in den Abend- und Nachtstunden gestattet. Das Gebiet ist touristisch intensiv erschlossen. Die Nutzung der Hochalm reicht weit zurück. Um 1600 beschreibt Marx Sittich von Wolkenstein in seiner Tiroler Landesbeschreibung die Seiser Alm wie folgt: „Es ligt auch ab den dorf Castelreudt die allerschonische und grosse alm, so man nit jr gleichen in landt findt, und man eine teische meil [deutsche Meile] wegs von dorf hinauf ist, genant die Seysser Almb, darauf man jarlichen in sumber in die 1’500 kie [Kühe] und bey 600 ogsen [Ochsen] erhalten und nichgest in die 1’800 futer hey [Fuder Heu] herab gefiert werten und auch etliche heuter zendten [hundert Zentner] schmalz und käs gemacht werten. So solten auch bey 400 heythillen [Heustädel] darauf stein und 100 kaserthillen [Schwaigen] und umb Jacobi [25. Juli] bey 4 oder 5 wochen bey 4.000 man und weib daroben ligen und arbeyten tain in hey und das kroffigist und peste hey, so man in landt findt, ist.“ Im Sommer lädt das Gebiet zu Wanderungen und Bergtouren ein. Im Frühjahr 2006 wurde der Hans-und-Paula-Steger-Weg fertiggestellt. Dieser Weg führt von Compatsch nach Saltria mit Informationstafeln, die Einblicke in Landschaft und Kultur der Seiser Alm und Südtirols geben. Das Wintersportgebiet verfügt über 60 Kilometer Abfahrtspisten, zahlreiche Liftanlagen und einen Funpark. Daneben wird ein Loipennetz von ebenfalls 60 Kilometer unterhalten. 

View travel report
SEISER ALM. Eine erste Wanderung (1/2).


Von Hütte zu Hütte rund um die Puflatsch (1/2). 


Es ist Sonntag, der 2. Juli 2023. In der Nacht regnet es zeitweise, am Tag ist es veränderlich, vormittags eher stärker bewölkt, am Nachmittag mit zeitweisen Aufhellungen und bis zu 25 Grad. Ich werde heute mit Bus und Bergbahn zur Seiser Alm hochfahren und dort eine erste Wanderung unternehmen. Es sind fünf Gehminuten vom Camp bis zur Busstation. Der Linienbus 2 fährt kurz nach zehn Uhr und gefühlt der halbe Campingplatz wartet mit mir an der Haltestelle (1). In zehn Minuten erreichen wir die Talstation der Gondelbahn. Es herrscht reges Treiben, denn auf der Alm (Strasse Compatsch-Saltria) findet heute auch noch ein Halbmarathon statt. Es geht aber zügig am Schalter und für 14 Euro erhalte ich ein Rentnerticket für Berg- und Talfahrt (wenn ich da an die Preise von Schweizer Bergbahnen denke). In einer weiteren Viertelstunde bin ich bereits in Compatsch bei der Bergstation. Ich entscheide mich spontan für den Rundweg über die nördliche Randerhebung Puflatsch, den Giro del Bulacia (2). Die erste Dreiviertelstunde steigt der Weg stetig an. Der erste Blick (3) geht zurück auf die Bergstation (3) der zweite auf die erste Hütte Di Baita (4). Von dieser Anhöhe wird der Blick frei auf den Rosengarten (5), den Schlern (6) und das Eisacktal (7). Der schöne Rundweg (8) geht weiter am Rand des Plateaus (9) entlang. Immer begleitet auch von Wiesen mit prachtvoller Alpenflora, beispielsweise Alpenrose (10) oder Männerbart (11). Nach anderthalb Stunden komme ich zur Arnika Hütte (12), leider bis auf den letzten Platz belegt. Ich gehe den Rundweg weiter aufwärts bis der Plateaurand sich zum Val Gardena wendet. Der Blick fällt nochmal zurück zum Eisacktal (13) und Kastelruth. Kurze Zeit später erreiche ich noch ein originelles Naturdenkmal (14-15), die Hexenbänke (Panche delle strenghe).

View travel report
SEISER ALM. Eine erste Wanderung (2/2).


Von Hütte zu Hütte rund um die Puflatsch (2/2).


Von den Hexenbänken geht es weiter dem Plateaurand (1) entlang bis erstmals der Blick frei wird erst hinüber auf die Geislergruppe (2), dann zusätzlich hinab ins Grödnertal (Val Gardena) und St. Ulrich (4). Nach zwei Stunden begegne ich einer originellen Drachenbank (4). Etwas weiter nach der Hälfte des Rundwegs erreiche ich die Engelsrast mit dem besten Blick auf Langkofel und Plattkofel (5) im Rosengarten, auf die Felswand mit den Rosszähnen (6) und das Massiv um den Kesselkofel (7). Der Rückweg zieht sich jetzt lange über die Alpwiesen (8). Nach drei Stunden liegt das namensgebende Bergrestaurant Puflatsch (9) am Wegrand. Hier gönne ich mir eine Speckknödelsuppe (10). Eine halbe Stunde weiter gibt es dann noch einen Café in der letzten Hütte (11) auf dem Weg, der Tschötsch Alm. Der Blick geht nun hinunter auf das Ende des Rundwegs bei der Bergstation (12) der Gondelbahn. Eine weitere halbe Stunde später bin ich dort angekommen und sehe die Bahn vor dem Schlern (13), das architektonisch interessante Dolomitenressort (14) und die Bergstation (15). Zügig geht es mit der Gondelbahn ins Tal und wenig später mit dem Linienbus zurück zum Camp. Alles in allem wird mir diese Wanderung in guter Erinnerung bleiben.

View travel report
Day 6
Heutiges Ziel. KASTELRUTH. Alto Adige.


Wissenswertes zu KASTELRUTH bei Wikipedia.


Kastelruth (Castelrotto) ist eine italienische Marktgemeinde mit 6’891 Einwohnern in Südtirol in der Nähe von Bozen. Die gemischt deutsch- und ladinischsprachige Gemeinde ist wegen der Seiser Alm, der grössten Hochalm Europas, ein bekannter Tourismusort. Die Gemeinde Kastelruth umfasst Flächen im unterenEisacktal, in Gröden sowie in den umliegenden Berggebieten der Dolomiten. Die Mehrzahl der insgesamt zwölf Fraktionen verteilt sich im Schlerngebiet, einer Mittelgebirgslandschaft, die sich auf der orographisch linken, östlichen Seite des unteren Eisacktals erstreckt. Die zwei mit Abstand grössten Dörfer sind dabei der Hauptort Kastelruth auf 1'060 Meter über Meer und südlich davon Seis am Schlern auf 1'000 Metern. Dazu gehören die kleinen Ortschaften Tisens, Tagusens, Telfen, St. Michael, St. Oswald, St. Valentin und St. Vigil auf 750 bis 1'250 Metern. Im Westen endet Kastelruth im schluchtartig ausgeformten Talgrund am Eisack. Im Norden erreicht Kastelruth das ladinische Sprachgebiet. Dort nimmt die Gemeinde die orographisch linke, südliche Seite des unteren und mittleren Grödner Tals ein, wo sich nochmals drei weitere Fraktionen befinden: Runggaditsch, Runcadic und Überwasser auf 1’150 bis 1'250 Metern im Talgrund am Grödner Bach (Derjon). Östlich über dem Eisacktal und südlich über Gröden dehnt sich die Seiser Alm aus, die fast die Hälfte des Gemeindegebiets einnimmt und eine eigene Fraktion mit Compatsch auf 1'850 Meter als kleinem Ortszentrum bildet. Südseitig wird die Hochfläche von der Schlerngruppe eingerahmt, dessen Hauptgipfel Schlern mit 2'563 Metern allerdings auf dem Gemeindegebiet von Völs liegt, der Roterdspitze (2'655 Meter) und den Rosszähnen (2'653 Meter. Diese Gipfel sind zusammen mit südlichen Teilen der Seiser Alm im Naturpark Schlern-Rosengarten unter Schutz gestellt. Im Osten wird die Hochfläche von der Langkofelgruppe begrenzt, wo Kastelruth am Mittelgipfel des Plattkofel mit 2'958 Metern seinen höchsten Punkt hat. Zwischen dem Grossen Rosszahn und dem Plattkofel bildet die Gemeindegrenze gleichzeitig die Provinzgrenze zum Trentino. Rund 80 % der Einwohner Kastelruths sind deutschsprachig und 15 % ladinischsprachig vorwiegend in Gröden. Ersturkundlich wird Kastelruth 982 als Castellumruptum (zerstörte Burg) in einer Traditionsnotiz der Bischofskirche von Säben-Brixen genannt, in denen die Bischöfe von Brixen und Augsburg Kircheneinkünfte tauschten. Nach Ansicht der Geschichtsforscher dürfte die rätische Siedlung beim Römereinfall 15 vor Christus oder zur beim Slaweneinfall 617 nach Christus zerstört und später wieder aufgebaut worden sein. Auf dem Gemeindegebiet wurden Reste von Wallburgen gefunden. Kastelruth wechselte mehrmals seinen Besitzer. Überliefert sind 1272 die Übergabe der Burg vom Brixner Bischof Bruno von Kirchberg an den Grafen von Tirol Meinhard, im vierzehnten Jahrhundert die Maulrappen oder der Herzog Konrad Teck, im fünfzehnten Jahrhundert das Adelsgeschlecht Wolkenstein-Trostburg, sechzehnten Jahrhundert Kraus von Sala vom Plattensee Ungarn, der durch Heirat Graf von Tirol wurde und mit seinem Tod eine Stiftung für Arme errichtete. Neben den bereits aufgezählten Geschlechtern finden wir noch einige Edelgeschlechter, wie Pray, Lafay und die Stamphart. Kastelruth besass in alter Zeit das Landesgericht mit höherer Gerichtsbarkeit und übte auch den Blutbann. Der Galgenhügel war am Telfnerbühel. Eine besondere Rolle spielen die Hexenprozesse. Die letzte Urteilsvollstreckung des Landesgerichts Kastelruth erfolgte 1778, wobei ein gewisser Peter Insam wegen Brandstiftung mittels Strang und Scheiterhaufen hingerichtet wurde. Die ergiebigste Erwerbsquelle für die Bewohner war die Viehzucht. Aus Kastelruth-Völs-Gröden wurden jährlich an die 1’600 gemästete Rinder nach Bozen und in das italienische Tirol verkauft. In Kastelruth hat schon im frühen Mittelalter eine Kirche bestanden. 1191 wird erstmals die Pfarrei Sankt Peter erwähnt. 1752 wurde der Ort von einem Brand heimgesucht, dem die Pfarrkirche, der Turm und ein Grossteil des Dorfes zum Opfer fielen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Dorfwasserleitungen gelegt, 1905 das elektrische Licht installiert und 1925 wurde die Postkutsche vom Postauto abgelöst. Das Marinzen genannte Skigebiet bestand bis 2010 aus einem Doppelsessel- und zwei Schleppliften mit mittelschweren Pisten, danach wurde es stillgelegt. Eine Modernisierung mit Anbindung an die Seiser Alm ist angedacht. Sehenswürdigkeiten sind: Pfarrkirche St. Peter und Paul; Kapelle St. Anton am Kofel; Kalvarienberg (Kofel) auf einer Kuppe nordwestlich mit Nachstellung des Kreuzwegs Jesus anhand von sieben kleinen Kapellen mit holzgeschnitzten, lebensgroßen Figuren sowie Teile des Turms der zerstörten Kastelruther Burg; Kastelruther Spatzenfest (Mitte Oktober).

View travel report
KASTELRUTH. Ein Dorfbesuch plus (1/2).


Die Dorfbesichtigung.


Es ist Montag, der 3. Juli 2023. In der Nacht hat es zeitweise geregnet, teils ergiebig bei 12 Grad. Das Wetter bleibt auch heute wechselhaft, im Verlauf des Vormittags lockert die Bewölkung auf bei 21 Grad, am späteren Nachmittag verdichten sich die Wolken aber wieder und am Abend ziehen erneut Gewitter auf und Regen setzt ein. Ich besuche heute mit dem Bus Kastelruth. Ich nehme erst wieder den Bus Linie 2 bis zur Talstation der Seiser Alm Bahn. Dort steige ich um auf den Bus Linie 3 nach Kastelruth. Im Zentrum von Kastelruth steige ich aus und werde mit «vertrauter Eigenwerbung» (1), dem Wahrzeichen Pfarrkirche St. Peter und Paul (2) und dem Schlern-Panorama (3) empfangen. Ich spaziere als erstes durch die Strassen (4-5) dieses «schönen Ortskerns» mit ihren sehenswerten Häusern (6-8) bis ich zum zentralen Kraus-Platz komme mit dem Rathaus (9), dem Hotel Turm, das frühere Landgericht (10) und der Pfarrkirche St. Peter und Paul (11-12). Von hier steige ich nun den Weg (11) hoch zum Denkmal (12) auf dem Kalvarienberg, immer mit schönem Blick auf Kastelruth und den Schlern (15).

View travel report
KASTELRUTH. Ein Dorfbesuch plus (2/2).


Spaziergang zum Kalvarienberg.


Nach der Besichtigung der Kapelle (1) auf dem Kalvarienberg begebe ich mich auf die Kofelrunde (2), der Umrundung des Hügels mit der Kreuzigungsgeschichte Jesu in verschiedenen Darstellungen (3-6). 


Talwanderung von der Marinzen Alm.


Es ist zwischenzeitlich Mittag geworden und ich nehme, zurück im Dorf, den Sessellift (7) auf die Marinzen Alm auf 1'500 Meter über Meer. In der Marinzen-Hütte bei der Bergstation (8) gibt es ausgezeichnete Canederli di formaggio su insalata di cavolo (9). Gestärkt führt mich nun eine gut eineinhalbstündige Wanderung zurück nach Kastelruth. Erst geht es nochmal durch den Wald (10) bergwärts zur schöngelegenen Schafstall-Hütte (11) ehe es von dort wieder in einer weiten Kehre durch den Wald (12) wieder talwärts geht. Zwischendurch öffnet sich der Wald und Kastelruth (13) kommt ein erstes Mal ins Blickfeld. Weiter geht es durch den vom beginnenden Nieselregen herrlich «duftenden» Nadelwald (14). Kurz vor vier Uhr erreiche ich den Ortsrand von Kastelruth (15) und fahre mit den Linienbussen wieder zurück zum Camp. 

View travel report
Day 7
SEISER ALM. Eine zweite Wanderung (1/2).


Zu den Rosszähnen im Südwesten der Seiser Alm.


Es ist Dienstag, der 4. Juli 2023. Das Wetter bleibt wechselhaft sowohl nachts bei 12 Grad und tagsüber bei 23 Grad. Sonne und Wolken wechseln stetig und schnell, am Nachmittag zieht auch ein-, zweimal Nebel über die Seiser Alm. Ich fahre heute zum zweiten Mal auf die Seiser Alm. Nachdem ich vor zwei Tagen auf der Nordseite der Alm gewesen bin, ist mein Ziel heute eine Rundwanderung über das Almende im Südwesten. Ich komme wieder mit Linienbus und Gondelbahn nach Compatsch. Von dort überwinde ich die ersten 300 Höhenmeter mit dem Sessellift hinauf zur Bergstation «Panorama». Dort angekommen geht der erste Blick hinüber auf die gegenüberliegende Almseite (1) mit der Randerhebung Puflatsch, die ich am Sonntag umgangen bin, der zweite in Richtung meines heutigen Ziels, den Rosszähnen (2), die den Süden der Alm abgrenzen. Linkerhand begleitet mich das gewaltige Langkofelmassiv (3) und die Geislergruppe (4) meinen Weg. Nach einer halben Stunde zweigt der Weg ab in Richtung Rosszähnscharte (5) und steigt erst bedächtiger (6-7), dann immer beschwerlicher (8) Richtung des Sattels. Beim Schneefeld beende ich den Aufstieg, die letzten 250 Höhenmeter über die Geröllfelder sind mir zu riskant mit dem operierten Fuss. Ich finde einen abzweigenden Weg, der mich über Almen auf der Südwestseite beim Schlern (9) wieder hinunter Richtung Combatsch führen soll. Auf diesem Weg bin ich allein unterwegs und habe Muse, die schöne Bergflora (10) und diese unendliche Weite der Alm (11-12) zu bestaunen. Nach gut drei Stunden Wanderung erreiche ich die Sattler Schwaige (13), in der mir freundliche Wirtsleute ihre Hausspezialität «Ravioli di patate fatti in casa ripieni di verdura» (14) servieren. Eine halbe Stunde später treffe ich auf die Laurin-Hütte (15) und bekomme einen Hauskaffee bei aufziehendem Nebel.

View travel report
SEISER ALM. Eine zweite Wanderung (2/2).


Von den Hütten zurück nach Compatsch.


Von der Laurin-Hütte sind es jetzt noch dreiviertelstündiger Weg bis hinunter nach Compatsch (1). Noch unterwegs begegnet mir eine der vielen Haflinger-Kutschen (2), wie sie auch in Compatsch bei der Chiesa di San Francesco (2) auf die Touristen warten, um sie über die Alm zu fahren. Es ist halb vier Uhr, als ich bei der Talstation der Seiseralmbahn (4) ankomme, also noch genug Zeit, mir noch kurz den Ort Seis am Schlern anzusehen.


Kurze Dorfbesichtigung von Seis am Schlern.


Es sind zehn Minuten zu Fuss von der Talstation bis ins Zentrum des kleinen Orts mit 2'000 Einwohnern und vielen Gastbetrieben. Bereits auf dem Weg fällt die Pfarrkirche (5) mit der markanten, burgähnlichen Ummauerung. Der Ortskern (5-9) ist relativ rasch besichtigt, in der Bäckerei ebenso schnell frisches Brot gekauft, ehe es im schönen Hotel Enzian (10) noch einen Eiskaffee in Ruhe auf der Terasse gibt. Ich besuche noch die Pfarrkirche (11-12) gleich neben dem Dorfplatz, bevor ich die zehn Minuten zu Fuss wieder zur Talstadion laufe und den nächsten Linienbus zum Camp nehme. Von Seis in Erinnerung bleiben wird mir auch die interessante Ausstellung «Geschichte der Erde» (13-15), deren Tafeln verteilt im Ortskern zum Lesen anregen.

View travel report
Day 8
Heutiges Ziel. BOZEN. Alto Adige.


Mit dem Linienbus zur Stadtbesichtigung.


Bozen (Bolzano) ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, und als solche Sitz der Landesregierung sowie des Landtags. Seit 1948 ist die Stadt überregionaler Messestandort, seit 1964 Bischofssitz der neugeschaffenen Diözese Bozen-Brixen, seit 1997 mit der Freien Universität Bozen auch eine Universitätsstadt. Bozen wird zu den grossen städtischen Zentren im Alpenraum gerechnet und gilt auf Grund seiner Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort zwischen dem deutsch- sowie dem italienischsprachigen Kultur- und Wirtschaftsraum. Mit 107’407 Einwohnern ist Bozen grösste Stadt Südtirols und nach Innsbruck und Trient die drittgrösste in der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino. In ihrem Ballungsraum leben über 250’000 Menschen. Das Stadtgebiet von Bozen liegt mitten in den Alpen zentral im Süden Südtirols und umfasst eine Fläche von 52,3 Quadratkilometern, deren 28 sind besiedelt. Bozen liegt im Etschtal in einem Talkessel, der an drei Seiten von hohen Gebirgsgruppen eingerahmt wird: im Norden von den Sarntaler Alpen (Ritten und Tschögglberg), im Südosten von den Fleimstaler Alpen (Regglberg) und im Westen von der Nonsberggruppe (Mendelkamm). Im Bozner Talkessel trifft das Etschtal auf das von Nordosten einmündende Eisacktal und das von Norden zulaufende Sarntal. Dementsprechend wird der Talkessel von den Flüssen Etsch, Eisack und Talfer durchflossen. An dieser Stelle gabeln sich die Alpentransversalen der oberen Etschtal- und der Eisacktalfurche, welche über historische Handelswege zum Reschen- und zum Brennerpass führen und damit die Stadt in den Mittelpunkt eines überregionalen Wegenetzes rücken. Bis 1911 beschränkte sich das Bozner Stadtgebiet auf eine vergleichsweise kleine Fläche östlich der Talfer, weshalb die Stadt von der einheimischen Bevölkerung bis heute auch als Talferstadt bezeichnet wird. Die Altstadt liegt auf einer Höhe von 262 Meter über Meer, die höchste Erhebung des Bozner Stadtgebiets, der Titschen am Regglberg, auf 1'616 Meter über Meer. Die nächsten Grosstädte liegen 51 Kilometer südlich (Trient), 85 Kilometer nördlich (Innsbruck) und die Hauptstadt Rom 520 Kilometer südlich. Ur- und frühgeschichtliche Fundstellen weisen auf eine frühe Besiedlung des Bozner Talkessels hin. Auf dem St. Georgener Kreuzbichl stand eine prähistorische Wallburg, in Moritzing eine Kultstätte und auch die Anhöhe von Schloss Sigmundskron war in der damaligen Zeit schon bebaut. In der Antike bestand im Raum Bozen die nicht genau lokalisierte römische Strassenstation Pons Drusi. Die ersten Belege des modernen Ortsnamens stammen aus dem Frühmittelalter. Bei Paulus Diaconus 690 findet sich die Notiz über einen um Bauzanum beherrschenden bairischen Grafen. 769 wird in Bauzono eine Urkunde ausgestellt, mit der der bairische Herzog Tassilo III. die Gründung des Stifts Innichen besorgte. Die spätere Stadt Bozen wurde 1170–1180 – im Kontext der europäischen Stadtgründungswelle des zwölften  Jahrhunderts – als planmässige Marktsiedlung mit einer zentralen, von Lauben gesäumten Gasse und einem Marktplatz (Kornplatz) errichtet; die Initiative kam von den Bischöfen von Trient, denen rasch die Grafen von Tirol an die Seite rückten. 1195 ist bereits ein Pfarrer namens Rudolf belegt, der für seine Tätigkeit die um 1180 erweiterte, spätantike Marienkirche nutzte (der heutige Dom). Der mittelalterliche Markt erhielt seit dem späten dreizehnten Jahrhundert stadtähnliche Vorrechte, doch ist erst für 1437 ein förmliches Bozner Stadtrecht mit 104 Artikeln bezeugt. Die Stadtgemarkung wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrmals erweitert, zunächst um die bischöfliche Neustadt (Obstplatz), dann um die Wanger’sche Vorstadt (Bindergasse), und zuletzt, nach diversen anderen Erweiterungen, 1911 um die weitläufige Landgemeinde Zwölfmalgreien und 1925 um die ehemalige Marktgemeinde Gries. In Bozen wurden seit seiner Gründung mehrere Jahrmärkte (Messen) veranstaltet, 1635 gewährte die Tiroler Landesfürstin Claudia de’ Medici den Bozner Merkantilmagistrat (Handelsgericht). Die Industrialisierung Südtirols ging von Bozen aus, wo 1848 die Baumwollspinnerei Herrmann-Kofler gegründet wurde. In Zwölfmalgreien entstanden bereits vor der Eingemeindung von 1911 weitere für Bozen wichtige Bauwerke wie 1859 der Bahnhof Bozen-Gries, 1901 das E-Werk Kardaun und 1908 die Kohlerer Bahn. Der seit dem neunzehnten Jahrhundert aufblühende Tourismus hatte seinen Schwerpunkt im Kurort Gries, aber auch in Bahnhofsnähe entstanden mehrere Hotels, wie 1910 das heute noch bestehende Parkhotel Laurin. Die Zeit des italienischenFaschismus veränderte die Stadt nachhaltig: Im Kontext des vom Regime planvoll auf den Weg gebrachten Italianisierungsprogramms wuchs die Stadtbevölkerung dank eines massiv geförderten italienischsprachigen Zuzugs erheblich an. Neue Stadtviertel entstanden, insbesondere im Raum Gries-Quirein, ebenso wurde die Industrialisierung durch Errichtung eines grossangelegten Industriebezirks Bozen ab 1935 im Süden der Stadt (Oberau-Grutzen) vorangetrieben. Die Zeit der deutschen Besetzung 1943/45 war vom Kriegsgeschehen, der Deportation der jüdischen Bevölkerung, von weitflächigen Zerstörungen im Altstadtbereich geprägt, wie auch vom Betrieb eines Durchgangslagers mit 10’000 Häftlingen 1944/45. Die Nachkriegszeit führte erst allmählich, wesentlich angestossen durch das Zweite Autonomiestatut von 1972, zur neuen Blüte der Stadt, die nach und nach zum administrativen, politischen und wirtschaftlichen Schrittmacher der Region aufrückte. Bozen wurde 2009 durch die Alpenkonvention zur Alpenstadt und 2022 vom italienischen Innenministerium zur «Stadt der Erinnerung» erklärt. Bozen ist reich an Sehenswürdigkeiten in der Altstadt und der nahen Umgebung: Viele Schlösser und historische Bauwerke, Ansitze, Burgen, Sakralbauten, schöne Plätze und Altstadtgassen, Gedenkstätten, Denkmäler, unzählige Museen lohnen einen Besuch der Stadt. 

View travel report
BOZEN. Eine Stadtbesichtigung (1/2).


Mit dem Linienbus zur Südtiroler Landeshauptstadt.


Es ist Mittwoch, der 5. Juli 2023. In der Nacht regnet es teils ergiebig bei noch 11 Grad, am frühen Morgen hellt es auf und es wird ein sonniger und warmer Tag mit bis zu 25 Grad, ehe am Abend wieder Gewitter aufziehen. Ich besuche heute am Vormittag Bozen und besichtige die Altstadt. Den Nachmittag verbringe ich auf dem Campingplatz. In einer Dreiviertelstunde fährt der Linienbus 170 die 20 Kilometer vom Camp bis zum Bahnhof Bozen. Bereits um neun Uhr spaziere ich vom Bahnhof Richtung Altstadt vorbei am Landtagshaus (1), am Haus der Kulturen (2), am Rathaus (3) und am historischen Hotel Laurin (4). Gestern war ich noch im Nebel auf der Terrasse der Laurin-Hütte, jetzt gibt es den ersten Café auf der sonnigen Terrasse des Laurin-Hotels. Laurin war übrigens ein Zwergenkönig und sein Reich der Rosengarten. Ich spaziere nun kreuz und quer durch ruhige Gassen (5), über Plätze mit Kirchen (6) und belebtere Gassen (7-8) bis zum historischen Kornplatz (9-10) und weiter bis zum Obstplatz (11) mit dem Torgglhaus (12) und schönen Ständen (13-14). Kurz vor dem Nordende der Altstadt liegt ein Franziskanerkloster (15) an meinem Weg.

View travel report
BOZEN. Eine Stadtbesichtigung (2/2).


Weitere Bozner Impressionen vor der Rückfahrt.


Ich verlasse kurz die Altstadt und laufe zur Gerstburg (1), heute Landesgericht, und zum Schloss Maretsch (2) ehe ich wieder zurück zur Altstadt und zum Wahrzeichen Bozens, dem Walther-Platz (3) mit dem Dom (4) laufe. Ich spaziere weiter durch die Altstadt und treffe am Westende auf ein eher unrühmliches Siegesdenkmal (5) aus der faschistischen Zeit der Stadt. Ich kehre um, überquere die Brücke (6) über Talfernbach (7) und komme zu einem weiteren Hotspot der heutigen Zeit, dem Südtiroler Archäologiemuseum (8) mit dem Ötzi. Auf dem Rückweg faszinieren mich einige wirklich schön restaurierte Fassaden (9-11) an den alten Bürgerhäusern. Ich bin nun wieder mitten in den sehenswerten Laubengassen (12). Vorbei am Merkantilmuseum (13-14) und dem Torbogen (15) beim alten Rathaus treffe ich wieder auf den Walther-Platz und trinke noch einen weiteren Café. Ich denke, ich habe in den gut vier Stunden das Wichtigste von Bozen’s Altstadt gesehen. Gegen halb zwei Uhr geht’s also zum Bahnhof und mit dem Linienbus bin ich um halb drei Uhr wieder auf dem Camp. Am Abend gibt es Pasta mit frischen Pfifferlingen, die ich heute auf Bozen’s Obstmarkt gekauft habe.

View travel report
Day 9
Heutiges Ziel. NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Alto Adige.


Wissenswertes zum NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN bei Wikipedia.


Der Naturpark Schlern-Rosengarten (Parco Naturale Sciliar-Catinaccio) ist ein Regionalpark in den Südtiroler Dolomiten. Er wurde 1974 gegründet und umfasst eine Fläche von 7'291 Hektaren in den Gemeinden Kastelruth, Tiers und Völs am Schlern. Der Park befindet sich in den westlichenDolomiten, 10 Kilometer östlich von Bozen. Kernstück des Naturschutzgebiets ist die Schlerngruppe mit dem namensgebenden Schlern (2'563 Meter über Meer). Nördlich des Gebirgszugs Schlern-Roterdspitze-Rosszähne erstreckt sich die Seiser Alm, deren südliche Teile innerhalb der Parkgrenzen liegen. Im Westen zum Eisacktal hin fällt der Naturpark zu den Mittelgebirgslandschaften des Schlerngebiets ab, wo sich unter anderem der Völser Weiher befindet, im Südwesten zum Tierser Tal. Im Südosten an der Grenze zum Trentino umfasst der Park auch grosse Teile des Rosengartens. Dort ragen mit der Rosengartenspitze (2'981 Meter) und dem Kesselkogel (3'004 Meter) die höchsten Gipfel des Naturparks auf. In tieferen Lagen des Naturparks sind unterschiedlich ausgeprägte Nadelmischwälder vorherrschend. Die Seiser Alm ist von einem Teppich aus Almwiesen, Heiden und Quellsümpfen geprägt. Ein grosser Teil des Parks besteht aber aus spärlich bewachsenen Dolomitfelsen und Schuttkegeln. Der 1974 gegründete Naturpark Schlern war der erste vom Land Südtirol ausgewiesene Naturpark. Ein älteres Naturschutzgebiet in Südtirol ist nur der 1951 eingerichtete Nationalpark Stilfserjoch. 2003 wurde der Naturpark mit der Aufnahme des Rosengartens erheblich erweitert und in der Folge entsprechend umbenannt. 2009 wurde er durch die UNESCO als Teil des Welterbes Dolomiten anerkannt.

View travel report
NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Eine Wanderung (1/2).


Über den Völser Weiher zur Tuff Alm.


Es ist Donnerstag, der 6. Juli 2023. In der Nacht hat es teilweise ergiebig geregnet bei 10 Grad. Gegen den Morgen lässt der Regen etwas nach, es bleibt aber am Tag weitgehend stark bewölkt bei 20 Grad. Als es um halb elf Uhr immer noch nieselt, entscheide ich mich für eine Wanderung anstelle der Velotour ins Grödnertal. Nachdem ich auf der zweiten Wanderung auf der Seiser Alm bereits den Rand des Naturparks Schlern-Rosengarten streifte, geht es heute nun in den Naturpark hinein. Direkt oberhalb des Campingplatzes führt mich ein halbstündiger Weg zum Völser Weiher. Es hat nun aufgehört zu regnen, aber der Schlern (1) bleibt wolkenverhangen. Die erste Hälfte des Wegs folgt einer kleinen Strasse (2) bis ich den Eingang zum Naturpark (3) erreiche. Nun geht es leicht ansteigend durch schönen Nadelwald (4) weiter bis zu einem ersten kleinen Weiher (5) und dann zum Völser Weiher (6) mit geschlossenem Ausflugsrestaurant (7). Bereits fünf Minuten später treffe ich auf den Huber Weiher (8-9) mit originellen Rastplätzen. Ich bin nun am 7-Weiher-Weg (10), nehme hier die Abzweigung hinauf zur Tuff Alm und folge einem breiten Forstweg (11). Kurze Zeit später habe ich die Wahl (12) zwischen dem direkten steileren Waldweg zur Alm oder dem etwas längeren Forstweg. Ich bleibe auf dem Forstweg und erreiche nach einer Dreiviertelstunde die schön gelegene Alm (13) mit der Malga Tuff, ihrem Berghaus (14). Da es zur hiesigen Alpgastronomie passt (und es eigentlich auch gar nicht so viele Südtiroler Spezialitäten gibt) bestelle ich nochmals die Speckknödel (15), diesmal die Salatvariante. Gut gewählt.

View travel report
NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN. Eine Wanderung (2/2).


Von der Tuff Alm hinab nach Völs am Schlern.


Es ist unangenehm kühl und die Malga Tuff (1), eben noch gut besucht, leert sich schnell. Auch ich beginne über die Alm (2) den Abstieg Richtung Völs. Um nicht wieder den gleichen Forstweg.laufen zu müssen, nehme ich diesmal den direkteren Waldweg (3-4). Zeitweise ist der steile Weg mit Steinen (5) ausgelegt und erinnert an alte römische Wege. Immer wieder tauchen kleinere Lichtungen und Almen (6) auf, die, wie ich auf Tafeln lese, auch der Grundwasserreservierung dienen. Nach einer halben Stunde biege ich wieder auf dem Forstweg (7) ein und bin dann auch gleich beim Huber Weiher (8). Von hier gehe ich jetzt aber nicht meinen Hinweg zurück Richtung Campingplatz, sondern schlage den Talweg (9) Richtung Völs ein. Nach kurzer Zeit öffnet sich der Nadelwald erneut und bietet einen ersten Blick (10) auf das Ziel Völs. Kurz vor Völs steht noch der schöne Ansitz Zimmerlehen (11-12). Nun komme ich zuerst in Obervöls an mit vielen schönen Südtiroler Häusern (14) und einem letzten Blick (15) auf Völs bevor ich von dort mit dem nächsten Linienbus zum Campingplatz fahre.

View travel report
Day 10
SEISER ALM. Eine dritte Wanderung (1/2).


Zum Südosten der Alm .... soweit die Füsse tragen.


Es ist Freitag, der 7. Juli 2023. In der Nacht verziehen sich die letzten Wolken bei angenehmen 12 Grad. Der Tag bleibt erstmals fast wolkenlos und es wird sonnig warm mit bis zu 25 Grad. Das Wetter verheisst einen guten Abschied vom Besuch der Seiser Alm. Ich werde heute eine dritte Wanderung auf dieser sehenswerten grossen Alm unternehmen, diesmal auf der südöstlichen Seite und …. soweit die Füsse (1) tragen, soll das Motto sein. Doch heute zieht es viele auf die Alm. Schon auf dem Weg von der Bergstation zu den Sesselliften schlängeln sich die Wanderer (2). Und auch der Weg (3) zu den Rosszähnen wirkt wie bei einer Völkerwanderung. Doch die Panoramen rundherum entschädigen, sei es die Geislergruppe (4), die schneebedeckten Ötztaleralpen (5), der Schlern (6) oder die Rosszähne (7). Nach einer halben Stunde verlasse ich den Weg, den ich vor zwei Tagen gegangen bin und zweige nach Südwesten in Richtung Langkogel (8) ab. Mit dem Schlern (9) im Rücken laufe ich nach einer weiteren halben Stunde an einer ersten Hütte bei einem Seereservoir (10) vorbei und treffe alsbald beim Lifestylehotel Goldknopf (11-12) ein. Es gibt Café und Sportwasser (13) auf der Terrasse. Weiter geht es nun auf Schotterwegen (14-15) immer Richtung Südwesten und weiter aufwärts..

View travel report
SEISER ALM. Eine dritte Wanderung (2/2).


Von den Almrosen zur Williams-Hütte.


Auf meinem Weg begegne ich jetzt Flächen von Alpenrosen (1-2), wie ich sie in dieser Fülle noch nicht gesehen habe. Nicht verwunderlich liegt nun auch die Almrosen-Hütte (3) am Weg und ich bekomme ein erfrischendes Skiwasser (4) serviert. Ich steige weiter aufwärts und auf einem kleinen Sattel öffnet sich der Blick auf die Mahlknecht-Hütte und den Rosengarten (5). Ich steige hinab zur Mahlknecht-Hütte (6) und gönne mit ein Südtiroler Gröstel (7). Ich habe jetzt noch zwei Stunden Fussweg vor mir und steige erst weiter aufwärts immer in Richtung Rosengarten (8) ehe es über einen Panoramaweg seitwärts zur Zallinger-Hütte geht. Über schöne Bergwege (9), zwischendurch auch Schotterwege (10), dann wieder Bergwege (11) erreiche ich erst die Zallinger-Hütte (12) und dann mein Ziel, die Williams-Hütte (13). Nach vier Stunden Laufzeit bin ich jetzt auch erleichtert, dass mich der Sessellift Florian hinunter nach Saltrai (14) und der Alm-Bus zurück zur Bergstation Compatsch bringt. Nach Rückkehr im Camp nehme ich Abschied mit einem erfrischenden einheimische Bier (Forst von Meran) im Restaurant Zur Quelle (15).

View travel report
Day 11
Heutiges Ziel. GRÖDEN. Alto Adige.


Wissenswertes zu GRÖDEN bei Wikipedia.


Gröden, auch Grödental genannt (Val Gardena), ist ein Dolomitental Südtirols. Das Talinnere gehört zusammen mit dem Gader- und dem Fassatal, Buchenstein (Fodom) und Cortina d’Ampezzo (Anpezo) zum ladinischen Sprachgebiet und wird dementsprechend zu Ladinien gezählt. Das 25 Kilometer lange Seitental zweigt vom mittleren Eisacktal ab und führt nach Osten hinauf bis zum Sellastock beziehungsweise zu den Pässen Sellajoch und Grödner Joch. Durchflossen wird Gröden vom Grödner Bach (Derjon). Das untere Grödner Tal ist mehrheitlich deutschsprachig und gehört zur orographisch rechten Seite zur Gemeinde Lajen, auf der linken zu Waidbruck und anschliessend zu Kastelruth. Das eigentliche Gröden beginnt erst 9 Kilometer talaufwärts nach Pontives, auch Porta Ladina genannt. Das mehrheitlich ladinischsprachige Talinnere verteilt sich auf die Gemeinden St. Ulrich (Ortosei), St. Christina (Santa Cristina) und Wolkenstein (Sëlva) sowie Kastelruth (Castellrotto) mit über 10’000 Einwohnern.Teile der nordseitigen Talflanken sind im Naturpark Puez-Geisler unter Schutz gestellt. Gröden ist von einer Vielzahl von Almen und Bergen umgeben. Die Grödner Dolomiten sind die Geislergruppe, die Puezgruppe, die Sellagruppe, die Langkofelgruppe und die Schlerngruppe. Sie können als die abwechslungsreichsten, malerischesten der gesamten Dolomiten bezeichnet werden. Mit Ausnahme des Langkofels und der Boèspitze an Wucht hinter den Sextner Dolomiten, der Marmolata und Palagruppe zurückstehend, übertreffen sie aber diese an Zerrissenheit, Vieltürmigkeit und kühnen Felsgestalten und sind beliebte Ziele der Dolomitenkletterer. Gipfel im Norden des Tals sind die Raschötz (2'317 Meter über Meer), Seceda (2'519 Meter), Pitschberg (2'363 Meter), Geislerspitzen (3'025 Meter), Stevia (2'555 Meter), Col dala Pieres (2'747 Meter) und Puezspitzen(2'918 Meter). Im Osten befinden sich die Cirspitzen (2'592 Meter), die Gipfel der Sellagruppe mit der Boèspitze (3'152 Meter) und das Grödner Joch und Sellajoch. Im Süden liegen die weitläufigen Almböden der Ciampinoialm, des Monte Pana und der Seiser Alm. Dahinter erheben sich die Langkofelgruppe, die Schlerngruppe mit den Rosszähnen, Roterdspitze und Schlern. Über die Vorzeit im Dolomitengebiet ist nicht viel bekannt. Manche Funde bekunden zwar eine frühe Besiedlung des Landstriches, doch im Allgemeinen kann man über die genaueren Lebensformen nur Vermutungen anstellen. Ein Fund in Gröden ließ vor Jahren die Archäologen aufhorchen: Am Abri Plan de Frea wurden bei Ausgrabungen vorgeschichtliche Artefakte entdeckt. Archäologen datierten diese Funde auf 6’000 Jahre vor Christi Geburt. Bei den Pfeilspitzen, Nadeln und übrigen Geräten handelt es sich um die erwiesenermassen ältesten prähistorischen Funde im gesamten Dolomitengebiet. Wahrscheinlich trifft die Vermutung zu, dass Jäger auf ihren Streifzügen unter dem riesigen Felsblock am Plan de Frea (unterhalb des Grödner Jochs) eine Unterkunft in den Sommermonaten suchten. Die zweitältesten Funde stammen aus der La-Tène-Zeit. Am Col de Flam bei St. Ulrich wurden bronzene Fibeln, Schmuckstücke, eiserne Äxte, gallische Langschwerte und primitive Bauerngeräte gefunden und auf 400 vor Christus vermutet. Die erste Urkunde über Gröden stammt aus den Jahren 993. In einer Traditionsnotiz des Hochstifts Freising übertrug der bayerische Graf Otto aus dem Geschlecht der Rapotonen dem Bischof Gottschalk von Freising unter anderem „ad Gredine forestum“ (Waldgebiet in Gröden). 1027 gelangte Gröden unter die Herrschaft des Bischofs von Brixen. 1342 wurde ein Ulrichskirchlein urkundlich genannt. 1418 entstand die erste Kuratie in St. Christina. 1655 wurde in St. Ulrich eine Kuratie eingerichtet und 1735 entstand in Wolkenstein ein Benefizium. Erst 1902 wurde St. Ulrich zur Pfarre erhoben, wodurch Gröden nicht mehr von Lajen abhängig war. Grödner Schützen beteiligten sich 1809 in der Tiroler Revolte an zahlreichen Kämpfen. 1810 wurde der südliche Teil Tirols an Italien und Illyrien abgetreten. Die Grenze verlief an den Hauptkämmen der Langkofel- und Schlerngruppe. 1882 wurden Südtirol und Gröden von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Sehenswert sind viele Kirchen, Burgen und Heimatmuseen. Zahlreiche Spielfilme von Luis Trenker wurden in Gröden aufgenommen. 1966 drehte Polanski seinen Tanz der Vampire unter anderem in Gröden. Der Skisport wurde gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts eingeführt. So finden auf der Saslong, einer Skipiste vom Ciampinoi bei Wolkenstein, auch Weltcuprennen statt und 1970 wurden Alpine Skiweltmeisterschaften ausgetragen. Im Sommer wird in Gröden hauptsächlich Wandern, Mountainbiken und Bergsteigen betrieben.

View travel report
PLAN DE GRALBA. Eine Wanderung (1/2).


Getrübte Fahrt durch Gröden. 


Es ist Samstag, der 8. Juli 2023. Im Laufe der Nacht ziehen wieder Wolken auf, aber es regnet nicht bei 12 Grad. Der Tag beginnt teils mit Nebel, teils mit leichter Bewölkung. Es bleibt veränderlich, am Nachmittag mit mehr Sonnenabschnitten und 23 Grad. Ich fahre heute 53 Kilometer von der Seiser Alm über das Grödnertal nach Campitello di Fassa. Geographisch gesehen umrunde ich mit meiner Fahrt die Langkofel-Gruppe zur anderen des Rosengartens. Zum Abschied zeigt sich frühmorgens der Schlern (1) noch im Licht der aufgehenden Sonne ohne aber den Morgennebel durchdringen zu können. Bei Kastelruth beginnt dann eine schöne Fahrt durch das Grödnertal hinauf zum Grödnerjoch. Immer bergwärts geht es, leider bei getrübtem Morgenlicht nach St. Ulrich (2), dann St. Christina und zuletzt Wolkenstein. In allen Orten ist schon früh am Morgen viel Betrieb und es findet sich auf Anhieb kein Parkplatz für Besichtigungen. Erst nach Wolkenstein komme ich zur Plan de Gralba, einer Talstadion (3) mit Hotels und grossem Parkplatz (4) der Sassalungo Bergbahnen (5). 


Panoramaweg am Langkofel (Sassolungo).


Hier bleibe ich und fahre mit Gondel und Sessellift hinauf bis zum Fuss des Langkofels (6). Der Blick von der Bergstation auf die umliegenden Berge (7-10) ist prachtvoll. Von der Bergstation gehe ich erst nördlich gut 10 Minuten bis zu den bizarren Feslformationen, die sie «steinernen Stadt» (11) nennen. Von dort sehe ich auch auf das Sella-Joch (12) und etwas weiter dem Grödner-Joch und dahinter die schneebedeckte Marmolada. Ich gehe zurück zur Bergstation und beginne den Panoramaweg am Fuss des Langkofels hinüber zur Emilio Comici-Hütte (13). Nicht erst hier merke ich, dass ich mich in einem Bike-Park befinde mit vielen speziellen Bike-Abfahrten. Und auch erstmals gesehen habe ich: die besonderen Bike-Träger (14) bei den Sesselliften; der Biker folgt im nächsten Sessel (15). 

View travel report
PLAN DE GRALBA. Eine Wanderung (2/2).


Talwanderung über die Ciavaz-Hütte.


Schon bald wird mir die Völkerwanderung (1) auf dem Panoramaweg zu viel und zweige nach einem Drittel ab in Richtung Talstation. Der Weg ist zwar anfänglich auch noch belebt (2), aber schöner zu gehen als der vorige Schotterweg. Nach einer Viertelstunde zweigt es wieder ab und nun bin ich fast allein (3) unterwegs. Gröden ist bekannt für seine Schnitzereien und so findet man schöne, kleine Kunstwerke (4-5) fast überall. Nach einer weiteren Viertelstunde weiter sehe ich unter mir die Ciavaz-Hütte (6) auftauchen. Bis dahin geht es steil den «Statuenweg» hinunter mit gut fünfzehn schönen, teils skurrilen Schnitzereien in den Nadelbäumen (7-9). Ich komme dann gerade rechtzeitig zur Ciavaz-Hütte (10-11) bevor ein kurzer Platzregen beginnt. Ich bestelle die Hausspezialität Polenta salsiccia, formaggi e funghi (12). Für einmal war hier der Service einiges besser als das Essen. Nach dem Regen geht es noch eine Dreiviertelstunde auf einer Schotterstrasse entlang der Sella-Gruppe durch Wald (13) und Wiesen (14) bis zum Parkplatz bei der Talstation (15). Für die restlichen 25 Kilometer über das Grödner-Joch bis nach Campitello brauche ich wie erwartet mehr als eine Stunde. Es ist viel Verkehr (darunter auch viele Bergflöhe auf Rädern) und einige Baustellen. Aber ich komme meistens gut und sicher voran, nur einmal wurde es zu knapp und ich musste kurz vor dem Grödner-Joch etwa 50 Meter zurückfahren und einen Linienbus kreuzen lassen. Gegen halb vier Uhr erreiche ich dann mein Ziel, das Camping Miravalle in Campitello di Fassa.

View travel report
Heutiges Ziel. CAMPITELLO DI FASSA. Val di Fassa. Trentino.


Wissenswertes zu CAMPITELLO DI FASSA bei Wikipedia.


Campitello di Fassa ist eine italienische Gemeinde mit 707 Einwohnern in der Provinz Trient der Region Trentino-Südtirol. Sie gehört zur Talgemeinschaft Comun General de Fascia und liegt 65 Kilometer nordnordöstlich von Trient im Fassatal (Val di Fassa) am Fluss Avisio an der Einmündung des Val Duron. Das Gemeindegebiet grenzt an die Gemeinden Mazzin und Canazei im Trentino und an die Südtiroler Gemeinden Grödens. Campitello di Fassa ist von mehreren Dolomitengruppen umgeben, so im Osten von der Marmolata, im Nordwesten vom Langkofel und im Südosten vom Rosengarten. Zur Gemeinde gehören auch die Fraktionen Cercenà, Fossel und Pian. Der Tourismus hat Campitello di Fassa den Antrieb zu einem weitverbreiteten Wachstum in jeder wirtschaftlichen Branche gegeben und ist zur wichtigsten Einnahmequelle der gesamten Bevölkerung geworden. Campitello di Fassa war das erste alpin-touristische Zentrum des Fassatals, Ausgangspunkt für fast alle Touren in die umliegenden Berge der Dolomiten. Der heutige Ort erstreckt sich entlang der Dolomitenstrasse und wird von dem massiven, eindrucksvollen Langkofel beherrscht. Die den Heiligen Philippus und Jakobus geweihte Dorfkirche ist eine der ältesten im Tal, sie wird schon in einem Dokument des Jahres 1245 erwähnt. Sie liegt etwas erhöht. Kampidel liegt am Auslauf des Durontals, das nach dem gleichnamigen Bach benannt ist und den Rosengarten vom Langkofel teilt. Seit Jahrhunderten ist dieses Tal der Weidegrund der Gemeinde Kampidel, es ist auch bekannt als „die Strasse des Brotes und des Weines“, da die Hirten und Händler der Seiser Alm diesen Weg ins Fassatal nahmen. Campitello ist einer der Einstiegsorte für die Sellaronda, eine Umrundung Sellamassivs auf Skiern.

View travel report
50,7 km 1 hrs. 5 min.
CAMPITELLO DI FASSA. Eine Dorfbesichtigung.
streda de greva 39, 38032, Campitello di Fassa, Italy
View travel report
Show on map
Day 12
Heutiges Ziel. VAL DI FASSA. Trentino.


Wissenswertes zum VAL DI FASSA bei Wikipedia.


Das Fassatal ist ein vorwiegend ladinischsprachiges Tal in den Dolomiten. Es liegt im Trentino in Italien und wird zu Ladinien gezählt. Das Fassatal liegt am Oberlauf des Avisio, dessen untere Talabschnitte Fleimstal (Val di Fiemme) und Cembratal genannt werden. Die Gemeinden des Tals gehören zur Talgemeinschaft Comun General de Fascia. Diese ist mit der 2006 aufgelösten Bezirksgemeinschaft Ladino di Fassa deckungsgleich. Das Tal ist Teil des Wintersportgebietes Dolomiti Superski. Zum Fassatal gehör en die Gemeinden Campitello di Fassa, Canazei, Mazzin, Moena, San Giovanni di Fassa, Soraga di Fassa. Südlich von Moena geht es über ins Fleimstal; Die unterschiedlichen Talbezeichnungen sind in den Besitzverhältnissen im Mittelalter zu suchen, als das Fassatal zum Bistum Brixen und das Fleimstal zum Bistum Trient gehörte. Die Geschichte des Fassatals liegt teilweise in sagenhaftem Dunkel. Vor den ersten schriftlichen Dokumenten soll es der Sage nach sieben Gemeinden „Regoles“ gegeben haben. Das Fassatal war dabei immer wieder räuberischen Angriffen aus dem Osten über den Fedaia-Pass aus der „Marca Trevignana“ (Hauptstadt Treviso) ausgesetzt. Daher ranken sich zahlreiche Sagen über ständige Kämpfe mit den „Trevisanern“ oder meist „Trusanern“. Die Gemeinden schlossen einen Schutzbund und heuerten eine Söldnertruppe an, die sogenannten „Arimannen“ (Heermänner), die von „Sorastantes“ (Über-Stehern) geleitet wurden. Der germanische Ausdruck Arimanne deutet auf langobardischen Einfluss. Die Trusaner wurden von den Arimannen entscheidend geschlagen, indem einer der ihren sich den Trusanern als Führer anbot, in Wirklichkeit sie aber in einen Hinterhalt lockte und dies mit seinem Leben bezahlte. Dieser Schlachtplatz liegt rechter Hand, wenn man von Canazei an Penia vorbei nach Fedaia fährt. Er heist heute noch „Pian Trevisan“ oder „Cian Trujan“. Die Arimannen bewachten in Holztürmen (Ciasteles) die Grenzen des Tales und meldeten mit Leuchtfeuern vor Gefahren in das Tal. Da die Arimannen sich aber auch selbst in längeren Friedenszeiten räuberisch verhielten, wurden sie auch Latrones (Räuber) genannt, was sie dann auch als Ehrentitel verwendeten. Mit dem frühmittelalterlichen Anschluss des Tales an das Fürstbistum Brixen war die Einrichtung der Arimannen überflüssig geworden. Der Sage nach wurden danach noch einmal „die letzten der Latrones“ von den Trusanern unterhalb des Fedaia-Passes überfallen und vernichtet. Zwar konnten die Arimannen noch ein Leuchtfeuer entfachen, das aber im Tal nicht mehr gesehen wurde. Seitdem sieht man oben in den Bergen noch heute bisweilen das „lum de morc“, das Todeslicht. Der Sagenforscher Karl Felix Wolff aus Südtirol bezeugt, ein frühmittelalterliches Dokument gesehen zu haben, das auf eine vorherige Existenz der Arimannen Bezug nimmt. Da dieses Dokument jedoch verschollen ist, gibt es derzeit keine schriftlichen Belege.

View travel report
VAL DI FASSA. Eine Velotour (1/2).


Entlang des Avisio von Campitello di Fassa nach Moena.


Es ist Sonntag, der 9. Juli 2023. Die Nacht bleibt trocken und angenehm warm mit15 Grad und es wird auch ein sonniger Sommertag mit wenigen Wolken bis zu 26 Grad. Ich fahre heute mit dem Velo durch das Val di Fassa hinab nach Moena am Südende des Val di Fassa und wieder hinauf bis Canazei am Nordende des Tals. Die ganze Fahrt über knapp 50 Kilometer geht auf schön angelegten Radwegen entlang des Avisio mit Abzweigungen zu allen am Weg liegenden Bergdürfern. Meist sind es schmale zweispurige Asphaltwege, nur von Mazzin nach Canazei geht’s über Naturwege. Vom Camp fahre ich erst zwei Kilometer auf Naturwegen durch den Wald bis Mazzin. Dort öffnet sich der Blick talabwärts auf den Avisio (1) und das Dorf mit dem Rosengarten (2) im Hintergrund. Ich fahre kurz durch das Dorf Mazzin (3-5) ehe ich wieder zurückkehre auf den Radweg. Schon bald komme ich zum nächsten sehenswerten Dorf Pozza di Fassa (6-7) ehe der Radweg nun etwas abfallender weiter dem Avisio (8) folgt. In Soraga di Fassa geht der Blick auf die Chiesa Parrocchiale die Santi Pietro e Paolo (9). Nun geht es noch drei Kilometer steiler hinab nach Moena. Dieses äusserst sehenswerte Bergdorf haben wir vor Jahren schon mal besucht, es ist aber immer wieder einen Halt wert. Ich durchfahre den Ort mit seinen schönen Plätzen und Häusern (10-14) und unterbreche meine Fahrt für ein grosses Mineralwasser. Die Elektrounterstützung hilft mir dann, den steilen Anstieg zurück nach Soraga die Fassa (15) zu nehmen, mit dem Blick talaufwärts des Val di Fassa. 

View travel report
VAL DI FASSA. Eine Velotour (2/2).


Von Moena wieder zurück nach Canazei.


Immer wieder zieht der majestätische Rosengarten (1) den Blick auf sich, wie auch die Santa Giuliana (2) in Vigo di Fassa. In der Pizzeria Al Ponte in Pozza di Fassa, in der ich mit meiner Frau auch schon gesessen bin, habe ich wieder einen Halt eingelegt und eine Pizza Crudo e Porcini (3) bestellt. Eine gute Wahl. Weiter geht es den Radweg talaufwärts entlang der Naturschönheit eines Gebirgsbachs (4) wie den Avisio. Ich erreiche wieder Mazzin mit der Chiesa di Santa Maria Maddalena (5) eingebettet in die Bergkulisse. Ich verlasse mit einem letzten Blick (6) talabwärts den asphaltierten Radweg und nehme den Naturweg vorbei an Campitello di Fassa bis nach Canazei am Nordende des Val di Fassa. Auch hier fahre ich quer durch den belebten Touristenort (7-13) und halte für einen Eiskaffee. Dann geht es die drei Kilometer auf dem Naturweg (14) zurück nach Campitello di Fassa (15) unterhalb des Val Duron und dem Langkofel.

View travel report
Day 13
ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (1/3).


Über den Sentiero della Leggende nach Gardeccia.


Es ist Montag, der 10. Juli 2023. Das Wetter bleibt schön und warm, in der Nacht bei 15 Grad, am Nachmittag bis zu 26 Grad. Ich entscheide mich heute für eine erste Wanderung ins Zentrum des Naturparks Schlern-Rosengarten. Dazu fahre ich erst mit dem Linienbus 101 nach Pera zur Talstation der Bergbahn Catenaccio. In drei Sesselliften (1) lasse ich mich hochfahren zur Alp Campedia (2) auf genau 2'000 Meter über Meer und zu sensationellen Panoramen (3-6). Von der Alm geht nun der Sentiero della Leggende (7) am Fuss der Rosengartengruppe bis zum Talende und zur Alm Gardeccia. Schön schlängelt sich der gut einstündige Weg durch den Nadelwald (8), meist viel begangen, teils aber auch wieder ohne Begegnung. Zweimal geht der Weg auch vorbei an Almen (9) ehe er wieder in den Nadelwald (10) eintaucht, Immer wieder öffnet sich auch Wald und gibt den Blick frei auf die gewaltigen Massive des Rosengartens (11). Ich komme nun zur Alm Gardeccia, zuerst zu einem alten, aufgegebenen Gastbetrieb (12), dann zu den drei neueren und geöffneten Almhütten (13). Ich wähle die kleinste der drei Hütten, die Baita Enrosadira wegen ihres Aushangs (14) «Oggi anche: Spätzle fatta in casa alla tirolese con panna e speck», was nicht nur anspricht, sondern auch gut ausgesehen (15) und geschmeckt hat.

View travel report
ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (2/3).


Von Spianata del Gardeccia ins Tal nach Pera.


Nach der Stärkung noch ein letzter Blick über die Alm, dann beginne ich den Rückweg zur Talstation. Es geht wieder durch den Nadelwald (2), nun stetig abfallend auf Naturwegen und angenehm zu laufen. Zeitweise öffnet sich der Wald für weitere Blicke auf die Bergmassive (3-7) um sich gleich wieder zu verdichten. Nach gut einer Stunde Fussweg ergibt sich auch erstmals wieder der Blick hinunter ins Val di Fassa und auf Campitello di Fassa (8) mit der Marmolata oder auf die gegenüberliegende Talseite (9). Ich komme an der oberen Mittelstation vorbei und der Weg (10) geht direkt unter dem Sessellift weiter, nun auf eher unangenehmen Schotterwegen. Deshalb beende ich bei der unteren Mittelstation meine Wanderung und fahre mit dem Sessel zur Talstation (11). Vom Sessel sieht man gut auf die Dörfer Pozza di Fassa und San Giovanni di Fassa (12). Beim Warten auf den Bus geht der Blick nochmals auf den Rosengarten (13). Pünktlich nach einer Viertelstunde kommt der Bus und bringt mich zurück nach Campitello di Fassa (14-15).

View travel report
ROSENGARTEN. Eine Panorama-Wanderung (3/3).


Lebensweisheiten der Bergbevölkerung.


Eine Besonderheit des Sentiero della Leggende sind für den Müssiggänger wie mich die sechzehn Informationstafeln (1-15)  verteilt auf dem Weg von der Alp Campedie zur Alp Gardeccia. Auch wenn der Weg von vielen begangen wird, gibt es doch immer wieder ruhige Momente um Innezuhalten und sich Zeit zu nehmen, die Beschreibungen der Natur und die Weisheiten der Menschen hier oben zum Zusammenleben mit den Elementen der Natur zu lesen und zu verstehen.

View travel report
Day 14
Heutiges Ziel. CAVALESE. Val di Fiemme. Trentino.


Wissenswertes zu CAVALESE bei Wikipedia.


Cavalese ist eine italienische Gemeinde mit 4’039 Einwohnern in der autonomen Provinz Trient (Trentino), 20 Kilometer südlich von Bozen und 30 Kilometer von Trient gelegen. Sie ist Verwaltungssitz der Talgemeinschaft Fleimstal (Comunità territoriale della Val di Fiemme). Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert bauten Bischöfe und Adlige aus dem Trentino ihre Paläste in Cavalese. 1810 wurde der Bischofspalast zum Verwaltungssitz der Talgemeinde Fleims (Magnifica Comunità di Fiemme) erhoben. Das Wappen wurde der Gemeinde bereits 1588 von Kardinal Ludovico Madruzzo verliehen und besteht aus sechs weissen und roten Bändern, die von einem Kreuz überragt werden. Bis 1919 gehörte Cavalese zur gefürsteten Grafschaft Tirol und somit zu Österreich-Ungarn. Cavalese war Garnisonsstadt der k.u.k. Armee. 1914 war hier das Böhmische Feldjäger-Bataillon 12 stationiert. Sehenswürdigkeiten sind: Die Kirche San Sebastiano: Bereits 1464 gab es an derselben Stelle eine kleine Kapelle in der Funktion einer Votivkirche, die von den Stadtbürgern als Dank für die Rettung der Bevölkerung vor einer schweren Pestepidemie errichtet wurde, die die Region heimgesucht hatte. 1870, ein Jahrhundert nach der Erweiterung des Kirchenbaus, wurde das bestehende Gebäude abgerissen und eine neue Kirche mit einer anderen Ausrichtung wieder aufgebaut, wobei der 1805 errichtete Glockenturm belassen und in die neue Fassade eingegliedert wurde. Die Kirche mit dem Glockenturm, ist zusammen mit dem Bischofspalast ein Symbol für die administrative Autonomie der Stadt. Seit 1739 beherbergt der kleine Bau am Fusse des Turms die Statue von Johannes Nepomuk, um die Cavalesen vor Überschwemmungen zu schützen; Der Bischofspalast: Einer der Vorgängerbauten des späteren Gebäudekomplexes stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Ende des dreizehnten Jahrhunderts wurde der Palast auf Geheiss der Bischöfe von Trient errichtet als Sommerresidenz. Nach 1314 wurde der Palast zum ständigen Sitz des Bischofsvertreters und im Laufe des Jahrhunderts vom Bischofsprinzen als Sommerresidenz genutzt. Ab dem fünfzehnten Jahrhundert unterzogen die Bischöfe das Gebäude mehrfachen Umwandlungen. Ulrich von Frundsberg (Fürstbischof 1488–1493) brachte das Gebäude auf seine heutige Grösse. Unter Bernardo Clesio (1514–1539) und seinem Nachfolger Cristoforo Madruzzo (1539–1567) wurde der Bau wesentlich umgestaltet. Bis heute zeigt sich eines der bedeutendsten Renaissance-Residenzen im gesamten Trentino. Seit 1810 ist das Gebäude Verwaltungssitz der Talgemeinde Fleims. Im zwanzigsten Jahrhundert führte die Gemeinde mehrere Restaurierungen durch. Seit der letzten Restaurierung 2009 wird das zweite Stockwerk als Kunstmuseum genutzt. 

View travel report
CAVALESE. Eine Stadtbesichtigung (1/2).


Noch Zeit für einen Spaziergang in Campitello di Fassa.


Es ist Dienstag, der 11. Juli 2023. Weather.com warnt seit Tagen vor Unwettern am Nachmittag oder Abend. Aber wenn, dann ziehen diese fernab vorbei am Val di Fassa. Auch diese Nacht bleibt es ruhig und trocken bei 15 Grad und der Tag wird wieder schön und fast wolkenlos bis zu 27 Grad. Heute habe ich einen Durchhänger. Es kommt selten vor, aber manchmal überfällt mich ein «Lagerkoller», wenn ich zu lange auf einem vollen Campingplatz bleibe. Vielleicht ist es dann gerade richtig, wenn ich heute fast drei Stunden im Linienbus verbringe, um Cavalese im Val di Fiemme zu besichtigen. Ich habe bereits am Samstag auf dem Fahrplan gesehen, dass der Linienbus vom Val die Fassa genau bis dorthin fährt. Ich habe dann nicht lange überlegt, und den Besuch in dieser Woche eingeplant. Ich komme etwas zu spät zur Busstation, der Bus um 8.40 ist bereits weg. Ich habe also eine Stunde Zeit und spaziere dem Duron (1) entlang das Dorf hinauf zur Chiesa Parrocchiale di Santi Filippo e Giacomo (2-5) mit gut erhaltenen Bemalungen. Am Dorfende, an dem auch ein Bergweg beginnt zu einer Hütte im Val Duron (6), kehre ich um und überbrücke die verbleibende Zeit mit einem Espresso. 


Mit dem Linienbus zum ehemaligen Bischofssitz.


Etwas verspätet, um 9.50 beginnt mit dem nächsten Bus eine abwechslungsreiche Fahrt durch die beiden Täler Fassa und Fiemme über Moena, Predazzo und Tesero nach Cavalese. Der Bus ist anfangs voll und braucht für die 37 Kilometer fast eineinhalb Stunden, weil viel Verkehr hemmt und der Bus gefühlsmässig auch fast an allen 39 Haltestellen stoppen muss. Ab Moena ist der Bus dann fast leer. Viertel ab elf steige ich beim Busbahnhof in Cavalese aus und laufe in zehn Minuten ins Zentrum, erst durch eine kleine Einkaufsstrasse (7), dann vorbei am Rathaus (8) und am Landgericht Trient (9). Etwas weiter komme ich schon zur Chiesa San Sebastiano (10) mit dem eindrucksvollen Glockenturm (11). Die Kirche ist leider geschlossen. Nur ein paar Schritte weiter steht die Chiesa di San Vigilio (12-13), in der ich eine kurze Zeit neben der angezündeten Kerze verweilen kann. Und wieder nur ein paar Schritte weiter stehe ich vor der Vorderfassade des ehemaligen Bischofssitzes (14), heute «Museo Palazzo della magnifica Communità di Fiemme» (15). Auch dieses leider über Mittag geschlossen.

View travel report
CAVALESE. Eine Stadtbesichtigung (2/2).


Fortsetzung des Spaziergangs zu den stillen Orten.


Über Mitteg wirkt Cavalese nun eher verlassen. Einwohner und Touristen suchen wohl den Schatten und die Siesta. Auch abseits der Hauptstrasse (1) wird es nun merklich stiller und es zeigen sich mir ein paar schöne ruhige Orte zum Verweilen. Ich umrunde noch den Bischofssitz (2-3), sitze kurz in einen kleinen Park (4-5), komme vorbei am Flieder (6), an schönen Brunnen (7), kleinen Plätzen (8), an Skulpturen (9), an stattlichen Häusern (10-11) und wieder durch schmale Gassen (12). Ich bin dann eigentlich schon auf dem Rückweg, da sehe ich am Hang hoch über mir einen Aussichtspunkt und ich überlege nicht lange und steige die Viertelstunde einen steilen Treppenweg hinauf. Oben belohnt ein kleiner Park (13), sie nennen ihn "Pagode di Cavalese", und eine schöne Rundsicht (14) über die Stadt die Anstrengung bei nun sengender Mittagshitze. Nun endgültig auf dem Rückweg zur Busstation komme ich dann noch an einem prächtigen Palazzo vorbei, heute Cinema Teatro (15). Pünktlich 15.04 fährt mich der Bus den gleichen Weg zurück nach Campitello di Fassa. Die beste Gelateria im Dorf hat dann einen Coppa Tiramisù für mich (zu gross für ein Photo).

View travel report
Day 15
Heutiges Ziel. VAL DURON. Trentino.


Wissenswertes zum VAL DURON bei Wikipedia.


Das Val Duron ist ein Tal in den Dolomiten. Es wurde nach dem gleichnamigen Bach benannt, welcher das Tal durchzieht. Das Durontal verbindet die Seiser Alm mit dem Fassatal. Das Tal ist von Campitello di Fassa zu Fuss, mit dem Mountainbike oder einem Taxidienst zu erreichen. Es liegt auf fast 2'000 Meter über Meer und wird im Westen vom Rosengarten und im Norden von der Langkofelgruppe eingerahmt. Das Tal gehört zur Gemeinde Campitello in der ProvinzTrentino. Auf der Nordseite des Tals führt am Südhang von Zahn- und Plattkofel der Friedrich-August-Weg entlang, ein viel begangener Bergwanderweg um die Langkofelgruppe, von dem man schöne Blicke in die angrenzenden Gebirgsgruppen hat.

View travel report
VAL DURON. Eine Talwanderung (1/2).


Im Regen hinauf zur Baita Brach auf der Alm Duron.


Es ist Mittwoch, der 12. Juli 2023. Ich habe gestern wohl die Meteorologen verärgert. Jedenfalls zog in der Nacht ein gewaltiges Sommergewitter über das Val di Fassa. Gegen elf Uhr begann es mit Blitzen und Wetterleuchten, die in kurzen Abständen die Nacht zum Tag erhellten. Es stürmte und donnerte nicht, aber es folgte heftiger Landregen, der bis in die Morgenstunden andauerte und auf 10 Grad abkühlte. Erst gegen Anfang des Nachmittags setzte sich wieder die Sonne durch und es wurde angenehm warm bei 22 Grad. Ich habe dann entschieden, heute das vom Rosengarten hinabfallende und bei Campitello die Fassa einmündende Val Duron zu besuchen. Mein Weg folgt etwa der ersten Hälfte des historisch belegten Saumwegs zwischen Seiser Alm und Val di Fassa über die Alp Tries. Trotz anhaltendem Regen gehe ich um halb elf Uhr los, entlang dem Duron (1) und verlasse das Dorf talaufwärts. Mein Weg folgt zuerst einer asphaltierten Strasse (2). Nach einer Viertelstunde komme ich zu einer Brücke (3). Hierzu finde ich in den Informationstafeln (4) auch eine vergleichbare Aufnahme aus dem Jahr 1893 (5). Nach der Brücke wechselt der Weg auf eine Schotterstrasse neben dem Bach entlang (6) und es geht nun stetig weiter bergauf. Nach einer Dreiviertelstunde laufe ich an der ersten Hütte Baita Fraines (7) vorbei und wieder in den herrlich vom Regen duftenden Nadelwald (8) hinein. Immer wieder öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf den Langkofel (9). Der Wanderweg (10) zweigt nun von der Strasse ab und geht nun steil in Serpentinen hinauf zur Hütte Rifugio Micheluzzi (11) eingangs der Alm Duron. Der Blick geht über die Alm hinweg zu den Rosszähnen und die Alp Tiers (12) hinter der die Seiser Alm liegt. Auch dazu findet sich eine alte vergleichbare Photographie (13). Ich wandere über die Alm Duron vorbei an schön ausgebauten Almhütten (14) und erreiche nach einer weiteren Viertelstunde die Baita Brach (15).

View travel report
VAL DURON. Eine Talwanderung (2/2).


Jetzt bei Sonne wieder zurück immer mit Blick auf die Marmolata.


Auf dem Weg und auch hier auf der Alm Duron (1) bin ich meist allein unterwegs. Es gibt hier wenig Wanderer und kaum Mountainbiker, auch wenn sich nun die Sonne zeigt. In der Baita Brach gibt es nicht nur originelles Heimatwerk (2) sondern auch eine ausgezeichnete Polenta con Salsicce e Funghi (3), Welten besser als die gleiche Hausspezialität in der Ciavaz-Hütte vor vier Tagen. Ich gehe nun wieder den gleichen Weg zurück über die Alm Duron (4), immer in Richtung der markanten Marmolata (5) und dem tosenden Bach Duron (6). Ich folge diesmal ganz der etwas weniger steilen Schotterstrasse (7-10) und verzichte auf den Wanderweg, den ich hochgekommen bin. Zeit auch, schöne Dinge am Wegesrand (11-12) genauer anzusehen. Nach anderthalb Stunden sehe ich wieder die Dächer (13) von Campitello di Fassa. Ich gehe noch in den Coop (14) das Nötigste einkaufen, dann gilt nur noch …. Füsse hochlagern (15). 

View travel report
Day 16
SASS D’ADAM. Eine Kammwanderung (1/2).


Von der Sella Brunech zum Gipfelkamm des Sass d’Adam.


Es ist Donnerstag, der 13. Juli 2023. Und wieder ziehen in der Nacht Gewitter über die Region und es regnet bei 10 Grad bis in den Morgen hinein. Der Tag beginnt erst bewölkt, ehe es über Mittag kurz aufhellt und am Nachmittag Gewitter erneut Regen bringt bei noch 18 Grad. Ich fahre heute mit dem Linienbus nach Alba (1-3) am Nordende des Val di Fassa. Dort gibt es zwei Bergbahnen und ich entscheide wie vielfach erst vor Ort, welche Wanderung ich unternehmen werde. Eine Höhenwanderung entlang des nördlichen Teils des Val di Fassa bis zur Bergbahn in Pozza di Fassa in der Mitte des Val di Fass spricht mich dann an. Dazu fahre ich zuerst mit der Gondelbahn (4) mit Blick auf Alba (5) und Penia (6) zur Alp Ciampac (7). Von der Bergstation spaziere ich eine Viertelstunde bis ans hintere Ende der Alp und nehme dort den Sessellift auf die Sella Brunech (8). Herrliche Panoramen auf gewaltige Massive (9-11) zeigen sich mir. Vor mir sehe ich auch den ersten Teil des gewählten Höhenwegs bis zum Kamm des Sass d’Adam (12) in der Bildmitte. Der gesamte Weg zur Rifugio El Zedron ist mit anderthalb Stunden angeschrieben. Zwischenzeitlich ist auch das Wetter etwas freundlicher und ich denke, es wird die nächsten zwei Stunden halten. Der Weg führt schön am Hang entlang und vorbei an vielen Alpenrosen und anderer Alpenflora (13) und ist anfänglich auch gut zu begehen. Über den Kamm (14) wird es steil und steinig und es gibt auch ein paar heikle Stellen zu meistern, ehe der Kamm (15) erreicht ist. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind meines Erachtens von Vorteil (auch wenn outdooractive.com von einem einfachen Panoramaweg schreibt).

View travel report
SASS D’ADAM. Eine Kammwanderung (2/2).


Vom Kamm Sass d’Adam hinab zum Col Valvacin.


Ich blicke noch einmal auf den bisher zurückgelegten Gratweg (1) und dann auf den noch vor mir liegenden Weg über den Kamm bis zum Col Valvacin (2). Die ersten Minuten des Abstiegs (3) sind steil und die angelegten Serpentinen sind zur Sicherheit mit Seilen gesichert. Danach wird es bis zur Bergstation bei der Rifugio El Zedron wesentlich leichter zu gehen. Ich komme gegen ein Uhr dort an, der Sessellift (4) hat aber Mittagspause und fährt um zwei Uhr wieder. Zeit für ein einen Blick auf das schöne Val San Nicolo (5) oder den Rosengarten (6). Zeit auch für eine warme Suppe im Rifugio. Der Nebel (7) zieht nun vom Tal hinauf und auf der Talfahrt (8) mit dem Sessellift beginnt es zu regnen. Auf der Alp Buffaure (9) regnet es immer heftiger und Hagel kommt hinzu. Die Gondel hinunter nach Pozza di Fassa wird kurzzeitig eingestellt und wir können in einem Container (10) Schutz finden bis es wieder weitergeht. Nach einer Viertelstunde hat sich das Gewitter verzogen und ich kann mit der Gondel ins Tal (11) fahren. Eine weitere Viertelstunde zu Fuss geht es nun durch Pozza di Fassa (12-15) und bis zur Busstation. Schon bald kommt auch der nächste Linienbus und bringt mich zurück nach Campitello di Fassa.


Am Abend nachgelesen zu SASS D’ADAM bei outdooractive.com.


Der fabelhafte Gipfelkamm des Sass d'Adam: Ein Weg am Kamm, vom Col di Valvacin zur Sella Brunech. In Meida, unweit von Pozza di Fassa, kann man an der Talstation der Buffaure-Seilbahn (1’325 Meter) parken und schnell in die Höhe kommen. Auf 2’050 Meter steigt man in den Sessellift Col Valvacin um,  mit dem man den Rifugio El Zedron (2’354 Meter) bequem erreicht. Oben gibt es ein aussergewöhnliches Panorama und einen einfachen Panoramaweg. Er verläuft entlang eines luftigen Grates zum Gipfel des Sass d‘Adam (2’433 Meter). Dann geht es bergab bis zur Sella Brunech, die das Tal von Ciampac überragt.

View travel report
Day 17
Heutiges Ziel. FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Südtirol-Trentino.


Wissenswertes zum FRIEDRICH-AUGUST-WEG bei Südtirol-info.de.


Auf dem Königspfad: Erlebe ein beispielloses Landschaftskino mit Premiumplätzen bei der Höhenwanderung am Friedrich-August-Weg. Zwischen Rosengarten und Sellagruppe, auf der Südseite der Langkofelgruppe, wo sich einst ein einfacher Hirtenpfad durch die Berge schlängelte, befindet sich heute eine spektakuläre Höhenpromenade. Sie wurde von der lokalen Alpenvereinssektion Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts angelegt – auf Wunsch des wanderbegeisterten Königs Friedrich August von Sachsen, der von 1904 bis 1914 seine Sommermonate in Seis verbrachte. Panoramareich führt der Weg am Fusse des Plattkofels und Langkofels entlang, vorbei an schroffen Felsen, grünen Weideflächen, vielfältiger Flora und hervorragenden Ausblicken auf die Marmolada. Vom Startpunkt, dem Sellajochhaus, über die Salei-Hütte, die Friedrich-August-Hütte und die Sandro-Pertini-Hütte bis zur Plattkofelhütte am Fassajoch führt der Wanderweg an mehreren Hütten vorbei, die zur königlichen Stärkung mit Südtiroler Spezialitäten einladen.

View travel report
FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Eine Panoramawanderung (1/2).


Mit der Bergbahn hinauf zum Col Rodella.


Es ist Freitag, der 14. Juli 2023. Es blieb trocken in der Nacht bei kühlen 10 Grad. Der Vormittag wurde recht sonnig, am Nachmittag zog wieder eine hohe und dichte Bewölkung bei 21 Grad auf. Ich habe vorgesehen zum Ende der Woche im Val di Fassa eine Wanderung auf dessen Hausberg Col Rodella zu unternehmen. Dieses Mal lese ich mich am Vorabend ein und entscheide, heute einen Teil des Friedrich-August-Wegs zu begehen. Die Lage des Campingplatzes am Avisio ist schon toll. Jeden Morgen beim Verlassen des Wohnmobils ist zuerst diese atemberaubende Sicht auf den Lang- und Plattkofel (1). Dann kommt dieser schöne kurze Weg ins Dorf mit dem Blick auf die Col Rodella (2), meinem heutigen Ziel. Knapp 10 Minuten zu Fuss ausserhalb des Dorfs am Avisio liegt die Talstadt (3) der Gondelbahn. Bei der Bergstation öffnet sich mir wieder dieses phänomenale Alpenpanorama, das nördliche Val die Fassa mit der Marmolata (4), das südliche Val die Fassa mit dem Rosengarten (5), das gewaltige Massiv mit Piz Poè und Pordoi (6), der Naturpark Puez-Geisler (7) und natürlich der Langkofel (8) an dessen Fuss der Friedrich-August-Weg dann liegt.


Dem Friedrich-August-Weg entlang zur Sandro Pertini-Hütte.


Vom Wegweiser (9) an der Bergstation geht es zuerst mal 10 Minuten abwärts zur Friedrich-August-Hütte. Der Blick zurück zeigt mir, dass ich heute nicht allein auf diesem Weg (10) unterwegs sein werde. Von dieser Hütte geht der Weg (11) nun eine Stunde über Almen unterhalb des Langkofels weiter, gerade breit genug, um nicht immer bei dem permanenten «Gegenverkehr» stehen bleiben zu müssen. Es ist ein schöner, meist gut zu begehender Naturweg. Linkerhand öffnet sich dann der Blick auf das Val Duron (12) mit den Rosszähnen im Hintergrund. In vielen Kehren zieht sich der Saumweg (13) immer weiter über die Almen mit einer prachtvollen Alpenflora, wie ich sie in dieser Fülle selten gesehen habe. Nach anderthalb Stunden kommt dann die Sandro-Pertini-Hütte (14) in mein Blickfeld und auf deren Willkommen (15) bestelle ich ein erfrischendes Skiwasser.

View travel report
FRIEDRICH-AUGUST-WEG. Eine Panoramawanderung (2/2).


Auf gleichem Weg zurück zur Friedrich-August-Hütte.


Ich hätte gerne den schönen Weg Richtung Plattkofel-Hütte und Seiser Alm weiterverfolgt. Aber ich muss haushalten mit meinen Kräften, kehre deshalb um und gehe den gleichen Weg (1) wieder zurück. Nach knapp einer Dreiviertelstunde kommt die Friedrich-August-Hütte (2) wieder in mein Blickfeld und kurze Zeit später stehe ich auch schon vor ihr (3-5). Draussen ist alles besetzt, ich finde aber trotz der «Völkerwanderung» noch einen freien Platz in der heimeligen Königs-Stube (4-5). Die Karte verspricht ein gehobenes Angebot. Ich bestelle Guancia di vitello, carota e crema di sedana rapa (6) und fahre sehr gut damit. Draussen empfangen mich dann die Yaks (7), getreu der Hüttenwerbung «the Yaks Place». 


Noch hinauf zur Bergstation und zum Ende in die Bar Tirol.


Ich laufe nun wieder die Viertelstunde hoch zur Bergstation. In der dortigen Rifugio des Alpes (8) gibt es dann auf der Terrasse noch einen Café Americano und nochmals den sensationellen Rundblick auf die Dolomiten-Massive (11) und natürlich auch noch den Rückblick auf den gelaufenen Abschnitt des Friedrich-August-Wegs (12). Aus der Gondel auf der Talfahrt sehe ich dann wieder auf Campitello di Fassa (13). Ich bin schnell wieder am Dorfplatz (14) und bestelle in der Bar Tirol noch einen Hugo (15) und so beende ich diese schöne Woche im Val di Fassa gleich wie ich sie begonnen habe.

View travel report
Day 18
Heutiges Ziel. CORTINA D'AMPEZZO. Venetien.


Wissenswertes zu CORTINA D'AMPEZZO bei Wikipedia.


Cortina d’Ampezzo ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Belluno in Venetien mit 5’627 Einwohnern und ein renommiertes Winter- und Bergsportzentrum, auch Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1956 sowie der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1932, 1941 und 2021. Gemeinsam mit Mailand sollen in dem Ort die Olympischen Winterspiele 2026 ausgetragen werden. Der Tourismus dominiert den Ort aus wirtschaftlicher wie kultureller Sicht. Zusammen mit elf weiteren italienischen Wintersportgebieten gehört Cortina d’Ampezzo zum Verbund Dolomiti Superski. Als Teil des ladinischen Sprachgebiets wird Ampezzo zu Ladinien gezählt. Der Ortsname wurde erstmals 1317 in einer lateinischen Urkunde als Curtina Ampitii verschriftlicht. Der ladinische Name Cortina entstammt dem Latein und bezeichnet im Ladinischen den ummauerten Friedhof. Der dazugehörige Flurname Ampezzo lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Es liegt wohl dieselbe Wurzel wie bei Ampezzo in Friaul-Julisch Venetien zugrunde, das 762 als Ampicio auftaucht, etwa mit der vorrömischen Bedeutung «bei den Schwarzerlen». Der Ort liegt auf 1'211 Meter über Meer im Valle del Boite in den Ampezzaner Dolomiten nd ist das grösste besiedelte Zentrum der Dolomitenladiner. Die höchsten Gipfel sind unter anderem die Tofana di Mezzo (3'244 Meter), der Monte Cristallo (3'221 Meter) und Punta Sorapiss (3'205 Meter). Das Gemeindegebiet von Cortina d’Ampezzo ist deckungsgleich mit der Landschaft Ampezzo. „Ampezzaner“ kommen aus einer angestammten „Regole-Familia» und haben Anteil an der Genossenschaft, dagegen sind «Cortineser» Zugereiste, die hier leben aber nur durch Einheirat in eine „Regole-Familia» kommen können. Für das Frühmittelalter gibt es nur wenige Quellen. Damals gehörte das Gebiet zum Cadore. Die langobardische Herrschaft ab dem sechsten Jahrhundert war prägend für die Herausbildung der Regules, einer Form von kommunaler Selbstverwaltung, die in Teilen bis 1918 bestand. Ab 776 folgten den Langobarden die Franken unter Karl dem Großen. 951 wurde das Cadore Herzogtum Bayern unterstellt. Ab 973 gehörte Anpëz mit der Grafschaft Cadore zu Innichen, ab Ende des elften Jahrhunderts dem Patriarchat von Aquileja. Erwähnenswert ist aus jener Zeit die Burg Peutelstein (Castello di Podestagno), die 1080 auf einem langobardischen Vorgängerbau errichten wurde, heute aber nur mehr als Ruine erhalten ist. Mit der Eroberung des Patriarchats fiel 1420 auch Anpëz zur Republik Venedig. 1508 veranlasste Papst Julius II. die Rückeroberung. 1511 kam es zur Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Kaiser bestätigte den Ampezzanern ihre Selbstverwaltung. Unter Österreich bildete Anpezo eine weitgehend selbstverwaltete Einheit und wurde auch das Dekanat Anpezo der Diözese Brixen angegliedert. Anpezos Schützen nahmen 1796–1813 am Tiroler Freiheitskampf gegen die französischen Truppen teil. Während der napoleonischen Kriege wurde auch Anpezo von französischen Truppen besetzt und 1810 von Napoleon zum Königreich Italien gegeben. 1813 eroberten österreichische Truppen das Gebiet zurück. 1835 wurde mit der Eröffnung der Fahrstrasse zwischen Toblach und Anpezo der Grundstein für die touristische Erschliessung gelegt. Ende des neunzehnten Jahrhunderts erlebte Anpezo eine Blütezeit und wurde zum begehrten Fremdenverkehrszentrum im Sommer wie im Winter. Anpezo wurde als „Perle der Dolomiten“ und „Königin der Alpen“ bekannt. Neben dem Bau von Luxushotels entstand 1903 die erste Skischule. Diese „goldene Zeit“ endete für Anpezo abrupt mit dem Attentat von Sarajevo und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Die Dolomiten wurden 1915 zum Frontgebiet. Die wehrpflichtigen Männer befanden sich an der Ostfront gegen Russland. 1917 betraten nach der italienischen Niederlage von Karfreit wieder österreichische Truppen Anpezo. Insgesamt waren im Krieg 144 Ampezzaner gefallen. Nach dem Waffenstillstand 1918 wurde mit dem südlichen Tirol auch Anpezo am von italienischen Truppen besetzt. Anpezo wurde 1923 zur Provinz Belluno geschlagen und erhielt den amtlichen italienischen Gemeindenamen Cortina d’Ampezzo. 1939 wurde das Gebiet in das von Mussolini und Hitler vereinbarte italienisch-deutsche Umsiedlungsabkommen einbezogen, aber nur wenige Ampezzaner entschieden sich für eine Umsiedlung in das Deutsche Reich. 1943 wurde Anpezo in der Operationszone Alpenvorland mit der Provinz Bozen (Südtirol) wiedervereinigt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Anpezo eine neue und nachhaltige Blüte als nobler Fremdenverkehrsort. 1964 wurde Ampezzo von der Diözese Brixen zum Bistum Belluno-Feltre gegeben und damit auch kirchlich von Südtirol getrennt. Sehenswert: Das Zentrum von Cortina ist der Corso Italia mit der 2009 aufwendig renovierten Pfarrkirche Basilica Parrocchiale SS. Filippo e Giacomo (erbaut 1769 bis 1775) und ihrem 1851 bis 1858 erbauten siebzig Meter hohen Turm aus Dolomitblöcken. Inmitten des Hauptplatzes unmittelbar vor der Kirche befinden sich das 1976 errichtete Denkmal des Ampezzaner Bergführers, Kaiserjägers und Dolomiten-Pioniers Angelo Dibona und eine bronzene Gedenktafel aus dem Jahr 2011 zum Besuch des Kaisers Maximilian im Jahr 1511. Das älteste Gebäude in Cortina ist die Chiesa di San Nicolo (Sankt Nikolaus, Schutzpatron der Wanderer) aus dem Jahr 1226 bei Ospitale an der Staatsstrasse Richtung Toblach.

View travel report
67,2 km 1 hrs. 24 min.
CORTINA D'AMPEZZO. Eine Stadtbesichtigung (1/2).
Via Campo 2, 32043, Cortina d'ampezzo, Italy
View travel report
Show on map
CORTINA D'AMPEZZO. Eine Stadtbesichtigung (2/2).


Abschluss des Stadtbummels in Cortina d’Ampezzo.


Ich komme zum Piazza Roma und zur Basilica (1-2). Zeit für ein längeres Verweilen in der Kühle des prunkvollen Sakralbaus. Rund um den Piazza Roma sind einige weitere sehenswerte gut unterhaltene Häuser (3-5). Ich laufe weiter über den Corso Italia (6) und ebenso interessante Querstrassen (7). Dabei komme ich unter anderem vorbei am Kunstmuseum (8) und am Rathaus (9). Am Weg liegt auch das ultramoderne Einkaufscenter La Cooperativa di Cortina mit einem Eurospar. Ich kaufe dort noch das Nötigste ein und erfrische mich anschliessend in einem der vielen Boulevard-Cafés.


Am Boite entlang über Weiden zu Fuss zurück zum Campingplatz.


Es ist noch genug Zeit und ich verzichte auf die Rückfahrt mit dem Bus, sondern beschliesse, die knappe Stunde zum Camp zu Fuss zu gehen. Ausgangs des Zentrums komme ich zuerst noch zur schönen Chiesa della Madonna della Difesa (10-11). Dann beginnt bei der Boita (12) ein schön über Wiesen führender Naturweg (13). Auch der Blick zurück auf Cortina in markanter Kulisse (14) lohnt. Kurz vor dem Camp im Weiler Mortisa ist noch die schmucke Capella di San Candido (15). Die Pizza im campeigenen Ristorante am späteren Abend ist recht gut.

View travel report
Day 19
Heutiges Ziel. VALLE DEL BOITE. Venetien.


Wissenswertes zum VALLE DEL BOITE bei Wikipedia.


Das Valle del Boite ist ein Seitental des Cadore in den Dolomiten, liegt vollständig in der Provinz Belluno und hat seinen Namen von dem ihn durchziehenden Fluss Boite. Wichtigster und bekanntester Ort des Tales ist Cortina d’Ampezzo, weshalb die Ortsumgebung zuweilen auch als Valle d'Ampezzo bezeichnet wird. Das Valle del Boite liegt im äussersten Norden der Region Venetien und grenzt im Oberlauf des Boite an Südtirol. Das Tal folgt dem Flusslauf des Boite erst in nordwestlich-südöstlicher Richtung, am Unterlauf dann in West-Ost-Richtung. Das Valle del Boite hat zahlreiche Nebentäler, die zumeist quer zur Verlaufsrichtung des Haupttals von den Bergen herabführen. Besonders die westlich des Flussufers gelegenen Nebentäler sind stark bewaldet. Neben Cortina d’Ampezzo finden sich noch die Kommunen Valle di Cadore, Vodo di Cadore, Borca di Cadore und San Vito di Cadore. Das Tal umschliesst den Antelao im Süden und wird von mehreren der prominentesten Berge und Berggruppen der Dolomiten eingerahmt. Das Tal wird umrahmt von mehreren der berühmtesten Berge und Berggruppen der Dolomiten. Vier der sechs höchsten Berggruppen der Dolomiten begrenzen das Tal: Antelao (3’264 Meter), Tofane (3’244 Meter), Monte Cristallo (3’211 Meter) und Sorapiss (3’205 Meter). Auch Dreitausender sind zudem der Monte Pelmo (3’168 Meter) und der Hohe Gaisl (3’146 Meter), die sich nordöstlich des Talschlusses befindet. Weitere bekannte Berge sind der Monte Rite, auf dem sich ein ehemaliges Sperrfort aus dem Gebirgskrieg 1915–1918 befindet, sowie Cinque Torri, Monte Averau, Croda di Lago an der westlichen Grenze des Tals. Antelao, Sorapiss und Cristallo verfügen über kleinere Gletscher. Von den ersten fünf Kilometern des Flussverlaufs (und damit des Tales) abgesehen, verläuft die Strada Statale 51 di Alemagna parallel zum Fluss Boite und damit fast durch das gesamte Tal. Die Staatsstrasse, früher eine wichtige Handelsroute zwischen Venedig, Innsbruck und Augsburg, führt nördlich Cortina d’Ampezzo ins Höhlensteintal. zu führen. Die zweite Staatsstrasse im Tal verläuft in West-Ost-Richtung und quert somit das Valle del Boite: Vom Passo di Falzarego aus führt die Strada Statale 48 delle Dolomiti, auch Grosse Dolomitenstrasse genannt, nach Cortina und weiter zum Passo Tre Croci. Zwei weitere Pässe, Passo Cibiana und Passo di Giau führen aus dem Tal. Seit 2009 gehören die Berge rund um das Valle del Boite zum Welterbe Dolomiten. Der nördliche Teil des Valle del Boite gehört zum Parco naturale regionale delle Dolomiti d’Ampezzo. Er wurde 1990 eingerichtet und umfasst 112 Quadratkilometer. Die Gegend wird sowohl von Sommer- wie von Winterurlaubern aufgesucht. Im Sommer sind die vielen Höhenwege beliebt. Cortina d'Ampezzo war Austragungsort der olympischen Winterspiele 1956. Die Infrastruktur wird noch stets genutzt. Dazu zählt unter anderem die Piste Olimpia delle Tofane, auf der noch Weltcup-Rennen ausgetragen werden. 

View travel report
VALLE DEL BOITE. Eine Velotour (1/2).


Von der Olympiaschanze zur Funivia Faloria.


Es ist Sonntag, der 16. Juli 2023. Wie in den Vortagen bleibt es bei der klaren Nacht mit 13 Grad und einem sonnig, warmen Tag mit bis zu 26 Grad. Ich unternehme heute eine Velotour in der Umgebung von Cortina d'Ampezzo. Ich fahre erst das Valle del Boite auf Radwegen talabwärts bis ich zur ehrwürdigen Ruine der Olympiaschanze (1) komme. Der Auslauf ist heute ein Fussballplatz. Dann fahre ich wieder talaufwärts ins Zentrum von Cortina d'Ampezzo. Ich will mich bei den beiden Bergbahnen nach Wandervorschlägen erkundigen. Beim Bahnhof liegt die Funivia Faloria (2), sie ist aber heute geschlossen. Ich fahre weiter an das nördliche Ende von Cortina d'Ampezzo zum Olympiastadion (3) und zum Gedenkstein (4) der Olympischen Spiele 1956.


Vom Olympiastadion zur Funivia Tofana.


Der Gedenkstein steht in einem kleinen Park gleich vor dem Olympiastadion. Ein schöner Ort, um etwas zu verweilen und einen Blick auf die umliegenden, eindrucksvollen Bergmassive (5-8) zu werfen. Nur wenige Meter weiter liegt die Talstation der Funivia Tofana (9) mit Spezialangeboten (10) ihrer vier Bahnstufen und interessanten Verhaltensregeln im Naturpark Dolomiti d'Ampezzo (11). Auch in unmittelbarer Nähe Beispiele des Südtiroler Baustils (12) und ihrer Fassadenbemalung (13). Und aufgefallen ist mir auf meinem weiteren Weg der Glasbau des Indoor Climbing (14) und der Eingang zum Friedhof (15).

View travel report
VALLE DEL BOITE. Eine Velotour (2/2).


Talaufwärts zum Peutelstein (Botestagno).


Ich verlasse nun Cortina d'Ampezzo talaufwärts nach Norden immer entlang des Bergbachs Boite (1) und den Col di Rosà (2) vor mir. Nach einigen Kilometern, jetzt ohne Radweg auf der Strada Statale 51 di Alemagna, komme ich zu einem Parkplatz und zum IL GUFETTO mit seinem leckeren Angebot an Dolomiti Street Food (3-4). Kurz vor meinem Ziel komme ich noch zur Forra del Felizon (5) mit dem Blick von eine Strassenbrücke in eine tiefe Schlucht. Knapp zehn Kilometer ausserhalb von Cortina d'Ampezzo liegt der markante Fels (6) mit den Burgruinen Peutelstein. Die Burg, 1175 erstmals erwähnt, war in vielen Zeitepochen immer wieder als strategische Verteidigungsanlage genutz wurde. Viel zu sehen gibt es aber nicht und ich verzichte auf den Fussmarsch hinauf auf den Felsen. 

 

Und über die Baita Spiaggia Verde wieder talabwärts.


Ich fahre lieber langsam zurück und mache nochmal einen Halt im Verlauf der Boite (7). Eine Stichstrasse zweigt ab zum Grünen Strand an einem breiteren Abschnitt der Boite (8) und ihrer gleichnamigen Hütte (9). Auch hier zeigen informative Wegweiser (10) auf mögliche Wanderungen. In Fiames komme ich vorbei am vierten Campingplatz International Camping Olympia, der ebenfalls direkt an der Boite liegt. Kurz vor dem Zentrum Cortinas fahre ich noch am Anticco Castello (11) vorbei. Durch das Zentrum (12-13) laufe ich dann mit dem Velo an der Hand. Beim Dibona-Denkmal (14) am Dorfplatz und der interessanten Photo-Ausstellung (15) im Bergführerverein beim Kunstmuseum mache ich ein letztes Mal Halt in einem Strassencafé, bevor ich mich gemütlich die letzten drei Kilometer talabwärts gleiten lasse.

View travel report
Day 20
Heutiges Ziel. TOFANA. Venetien.


Wissenswertes zum TOFANA bei Wikipedia.


Das Dreigestirn der Tofane gehört zu den bekanntesten und markantesten Dolomitenmassiven. Die Tofane liegen westlich von Cortina d’Ampezzo und überragen das Valle del Boite. Bekanntheit erlangte der Name durch die Skirennstrecke Olimpia delle Tofane, 1956 Austragungsort der olympischen Herrenabfahrt. Das Tofane-Massiv ist Teil des Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo. Während die beiden höheren Gipfel Tofana di Mezzo (3'244 Meter) und Tofana di Dentro (3’238 Meter) ein kompaktes Massiv bilden, wirkt die südliche Tofana di Rozes (3'225 Meter) eigenständiger. Zwischen diesen Felsgiganten schneidet sich die Forcella Fontananegra (2'561 Meter) ein. Im Westen und Norden trennt das Val Travenanzes das Gebirgsmassiv von der Fanesgruppe, im Osten das obere Valle del Boite vom Pomagnonzug (und der Cristallogruppe) und im Süden das Falzaregotal von der Nuvolaugruppe. Von Cortina gesehen ist den beiden höheren Tofane eine Wandstufe vorgelagert, die mit dem Südostgrat der mittleren Tofana eine Art „Felsenring“ bildet. Das Massiv besteht im Wesentlichen aus den drei Dreitausender-Gipfeln, die allesamt beliebte Tourenziele darstellen. Alle drei rangieren unter den zehn höchsten Gipfeln der Dolomiten. Die Tofane werden aus mächtigem triassischem Hauptdolomit (Dachsteindolomit) aufgebaut, der leicht Richtung Norden einfällt. In den Gipfelbereichen wird er von jurassischen Kalken (früher Lias bezeichnet) überlagert. Der Grat zwischen Tofana II und III gewährt gute Einblicke in die Schichtfolge und lässt Neokom und Oberjura erkennen, während in den untersten Bereichen ältere Gesteine wie Sandsteine, Kalkmergel und Tuffe zu Tage treten, die ein auffälliges grünes Band formen. Am Südgrat der Tofana befindet sich mit dem Bus de Tofana eines der grössten Felsenfenster der Alpen. Die Erstbegehungen der drei Gipfel erfolgten nacheinander in den Jahren 1863 bis 1865 durch Paul Grohmann mit verschiedenen Führern. Während des Ersten Weltkriegs bildeten die Tofane eines der Zentren der Ersten Dolomitenoffensive. Kriegsrelikte wie Stollen und verfallene Stellungen zeugen heute noch von erbitterten Kämpfen. Mit den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo hielt der Massentourismus Einzug in die Gegend. Während die Skigebiete mit der heute noch als Weltcupstrecke genutzten Olimpia delle Tofane am Osthang von Tofana di Mezzo entstanden, blieb die Spitze bis zum Bau der Seilbahn Freccia nel cielo (Himmelspfeil) 1971 verschont. Davor wurden bereits mehrere Klettersteige angelegt.

View travel report
TOFANA. Eine besondere Bergfahrt (1/2).


In den Freccia nel cielo (Pfeil am Himmel) auf 1'224 Meter.


Es ist Montag, der 17. Juli 2023. In der Nacht ziehen mehr Wolken auf bei unverändert angenehmen 13 Grad. Auch am Tag scheint trotz der vermehrten Bewölkung um die Bergmassive meist die Sonne bei bis zu schwülen 28 Grad. Ich werde heute die Tofana besuchen. Trotz vielleicht eingeschränkter Fernsicht und Nebel am Gipfel fahre ich mit der Bergbahn bis auf den Cima Tofana, den höchsten Punkt der Bergbahn. Ich fahre zuerst wieder mit dem Linienbus zur Autostazione beim Bahnhof. Von dort laufe ich gut eine Viertelstunde zur Talstation der Tofana Bergbahn hinter dem Olympiastadion. Obwohl auch jetzt der Gipfel im Nebel liegt will ich bis ganz nach oben und kaufe eine entsprechende Berg- und Talfahrt im "Freccia nel cielo" wie sich die Bahn selbst nennt. Ohne grössere Wartezeiten bin ich mit den drei Gondelfahrten nach einer Dreiviertelstunde auf dem Cima Tofana. Zuerst fährt eine Zehnergondel (1) von der Talstation auf 1'224 Meter bis zur ersten Mittelstation Col Druscié auf 1’778 Meter. Ich steige um auf die erste grössere Gondel (2), die mich auf die zweite Mittelstation Ra Valles auf 2'470 Meter bringt. Nun folgt noch eine zweite grössere Gondel (3-4), die uns wenige auf den Cima Tofana auf 3'224 Meter fährt.


Warten auf kurze Aufhellungen auf 3'224 Meter.


Die Bergstation mit ihrer Terrasse und einem kleinen Bistrot liegt in vollem Nebel. Doch immer wieder vertreibt der Wind für kurze Zeit den Nebel und ermöglicht einen Eindruck vom Trofana di Mezzo zu gewinnen. Von der Terrasse geht eine Treppe (5) auf den Felsen über der Bergstation. Dort beginnt ein Klettersteig (6) auf den Gipfel. Auch ein grosses Warnschild, wonach Kletterausrüstung obligatorisch ist, hindert einige nicht, sich in Turnschuhen auf diesen Weg zu gehen. Ich gehe fünfzig Meter bis zur ersten Kehre (7-8), verzichte aber auf den Aufstieg zum Gipfel (9). Ich erfreue mich lieber an der Alpenflora, die der Nebel manchmal frei gibt. Ich bin gut eine Stunde auf dem Cima geblieben, um die drei, vier Augenblicke mit freier Sicht erleben zu können.


Die Talfahrt in der ersten Godel nach Ra Valles.


Ich gehe wieder zurück zur Gondel und lasse mich von dieser hinunterschweben, Kurz nach Fahrtbeginn lichtet sich der Nebel und geben unbeschreibliche Rundblicke (11-14) frei. Die Fahrt geht viel zu schnell und schon kommt wieder die  Mittelstation Ra Valles (15) ins Blickfeld.

View travel report
TOFANA. Eine besondere Bergfahrt (2/2).


Die sensationellen Panoramen bei der Ra Valles.


Bei der Mittelstation geht der erste Blick zurück auf den jetzt wieder vom Nebel eingefangenen Gipfel mit der darunter liegenden Bergstation. Dann laufe ich auf dem kleinen Felsplateau der Mittelstation Ra Valles herum und kann mich nicht sattsehen an den unbeschreiblichen Panaramen (2-9), die dieser Ort zu bieten hat. Auf dieser Höhe wird es kühl, wenn die Sonne verdeckt ist. Dennoch bleibe ich draussen auf der  Terrasse des Refugio gleichen Namens (10) und bestelle Tagliatelle fatta in casa ai funghi porcini (11), die ausgezeichnet zur Empfehlung eines Glas Rotweins aus der Umgebung passen.


Über den Col Druscié hinunter nach Cortina d'Ampezzo.


Auch auf Ra Valles bleibe ich fast eineinhalb Stunden und es wird langsam Zeit, die zwei letzten Talfahrten in Angriff zu nehmen. Allein der Blick aus der mittleren Gondel in das Tal (12) ist atemberaubend. Und es geht so schnell. Schon hält auch die zweite Gondel auf dem Col Druscié für einen kurzen Spaziergang über die Alp zur Masi Wine Bar al Druscié (13), zum Osservatorio Astronomico (14) und zum Blick auf Cortina d'Ampezzo (15). Hierher werde ich wiederkommen, denn es gibt einige Wanderungen. So gehe ich gleich weiter auf die dritte Gondel hinab zur Talstation. Dort angekommen laufe ich über das Zentrum Cortina d'Ampezzo und über den schönen Wanderweg zum Campingplatz.

View travel report
Day 21
Heutiges Ziel. PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Cortina d’Ampezzo. Venetien.

Wissenswertes zur PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI bei Wikipedia.


Die Pista olimpica Eugenio Monti ist eine stillgelegte Kunsteisbahn für Bobsport und Skeleton in der italienischen Gemeinde Cortina d’Ampezzo. Die Bobbahn ist nach dem erfolgreichsten italienischen Bobpiloten Eugenio Monti benannt. 1905 wurde in Cortina d’Ampezzo erstmals auf einer schneebedeckten Straße nach Pocol Bobsport betrieben. 1911 wollte man eine künstliche Bobbahn bauen, scheiterte aber an den fehlenden finanziellen Mitteln. 1923 wurde schliesslich eine Bobbahn mit einer Länge von 1’200 Metern errichtet. 1928 fand auf der Bahn mit den Akademischen Winterspielen, einer Vorgängerveranstaltung der Universiade, erstmals ein internationaler Wettkampf statt. 1936 wurde der Zielbereich verlegt und die Streckenlänge auf 1’500 Meter mit 15 Kurven erweitert. 1937 fand hier eine erste Bob-Weltmeisterschaft im Zweierbob statt. Bei der Bob-Weltmeisterschaft 1939, erstmals auch im Viererbob, verunglückte der Schweizer Reto Capadrutt tödlich. 1948 erfolgte eine weitere Renovierung, bei der alle Kurven nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und die Bahn auf 1’700 Meter und 16 Kurven verlängert wurde. Mit der Vergabe der Olympischen Winterspiele 1956 an Cortina d’Ampezzo wurde die Bahn wiederum zeitmäss erneuert mit grossen Anzeigetafeln und einer elektronischen Zeitmessung. Die Bahn war während den Olympischen Spielen 1’720 Meter lang, hatte 16 Kurven und einen Höhenunterschied von 152 Metern. 1960 fanden wieder Weltmeiserterschaften statt als Ersatz für Squaw Valley, das für ihre Olympischen Winterspiele keine Bobbahn errichtete. Die Weltmeisterschaft 1966 wurden nach dem tödlichen Unglück des Deutschen Anton Pensperger abgebrochen. Die deutschen Fahrer erhielten posthum die Goldmedaille verliehen. Auch bei der Weltmeisterschaft 1981 kam es im Viererbob zu einem weiteren Todesfall mit dem US-Amerikaner Jimmy Morgan. Eine Woche später fanden auf der Bahn die Dreharbeiten für den Film James Bond 007 – In tödlicher Mission statt. Dabei wurde ein Rennschlitten aus der Bahn geschleudert und der italienische Stuntman Paolo Rigon getötet. 2004 wurde nach dem Tod Eugenio Montis zu seinen Ehren von Pista olimpica di bob in Pista olimpica Eugenio Monti umbenannt. 2008 wurde die Bahn geschlossen. Mit der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo wurde die Renovierung der Bahn angekündigt, damit dort die Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton stattfinden können. Im März 2023 begannen die von mehreren Seiten heftig kritisierten Renovierungsarbeiten. Die 2018 für die Olympiabewerbung ursprünglich mit 42 Millionen Euro angesetzten Kosten sind bis heute bereits auf 100 Millionen Euro angewachsen. Völlig unklar war im März 2023 noch, ob die Bahn nach den olympischen Spielen überhaupt rentabel weiterbetrieben werden kann oder ein zweites Cesana Pariol droht, denn die Bobbahn der Winterspiele 2006 in Turin ist stillgelegt und verfällt.

View travel report
PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Eine Begehung (1/2).


Mit dem Velo in die Seitentäler.


Es ist Dienstag, der 18. Juli 2023. Die Nacht bleibt angenehm warm bei 15 Grad, die Bewölkung löst sich teilweise auf. Der Tag bringt wieder viel Sonne, es wird extrem schwül und bis zu 28 Grad, Gewitter zeichnen sich ab und entladen sich am Abend auch heftig mit Hagel. Ich habe heute keinen besonderen Plan und werde im Tal herumfahren, meist findet man ja ein spontanes Ziel. Ich fahre erst einmal zum Bahnhof (1-2) und erkundige mich wegen der Funivia Faloria. Sie habe keine technischen Probleme und sollte in drei bis vier Tagen wieder in Betrieb gehen. Auf dem Bahnhofparkplatz ist heute ein kleiner Markt, durch den ich das Velo stosse. Gegenüber dem Bahnhof fehlt auch nicht ein Kriegsdenkmal (4). Gleich daneben zweigt auch die Strada Statale 48 auf den Passo Tre Croci ab. Ich folge ihr ein paar Kilometer bis Staulin, einem Weiler mit schönen Panoramen (5-8). Die Passstrasse wird nun aber immer steiler und leert erbarmungslos den Akku meines eBikes. Ich beschliesse, wieder nach Cortina d'Ampezzo zurück zu kehren und einen anderen Weg zu suchen.


Eine Photo-Ausstellung als Inspiration.


Dann komme ich wieder am Olympiastadion vorbei, mache einen Halt und laufe einmal um das Stadion (9) herum. An einer der Fassaden entdecke ich einige interessante Photos (10-15) von der Olympiade 1956. Die Olympiaschanze habe ich ja schon gesehen, was ist aber mit der Bobbahn? Sie soll ja für 2026 umgebaut werden und das interessiert mich.

View travel report
PISTA OLIMPICA EUGENIO MONTI. Eine Begehung (2/2).


Zu Fuss hinauf zum Start der Bobbahn.


Die stillgelegte Bobbahn liegt direkt unterhalb der Tofana Bergbahn und ist eine einzige Baustelle. Ich fahre mit dem Velo zum Parkplatz bei der Zielkurve mit der Hütte des Bob-Clubs (1). Im unteren Teil der Bobstrecke kann ich einer Strasse (2) folgen, die direkt neben der Strecke verläuft, und einen Blick auf einige Kurven (3-4)  Hier sind die Betonierung der Kurven bereits abgebaut. Das Gebiet im oberen Drittel der Bahn (5) ist wegen der Baustelle eigentlich gesperrt. Ich finde aber einen Trampelpfad (5), der mich dann auch zum Starthaus (7) führt.


Und zu Fuss auf der Bobbahn hinunter zur Bob-Bar.


Ich stehe neben dem Starthaus (8) und blicke auf den Anlauf. Der Weg auf der Bobbahn ist hier oben noch recht gut zu begehen und so laufe ich auf die Bahnstrecke hinab über die ersten Geraden und Kurven (9-13). Der Beton ist hier noch nicht abgetragen. Bei der sechsten Kurve (14) stosse ich wieder auf den Weg, auf dem ich hochgekommen bin. Diesem folge ich jetzt wieder hinab zur Zielkurve (15). In der Bob-Bar des Bob-Clubs gibt es noch eine Erfrischung. Ich bin durchgeschwitzt, es ist nun extrem schwül geworden. Ich fahre trotzdem noch in ein Seitental zum Lago Pianozes in der Umgebung des Camps und sondiere dort die Wandermöglichkeiten ehe ich rechtzeitig vor dem Gewitter wieder zurück im Camp bin.

View travel report
Day 22
Heutiges Ziel. OLIMPIA DELLE TOFANE. Cortina d’Ampezzo. Venetien.


Wissenswertes zur OLIMPIA DELLE TOFANE bei Wikipedia.


Die Olimpia delle Tofane - oft kurz als „Tofana“ bezeichnet - ist eine Skirennstrecke in Cortina d’Ampezzo. Auf ihr wurde die Herren-Abfahrt der Olympischen Winterspiele 1956 ausgetragen. Ebenso wurden hier die Weltmeisterschaften 2021 ausgetragen. Bei den Olympischen Winterspielen 1956 gewann Toni Sailer auf der Tofane die Abfahrt vor Raymond Fellay und Andreas Molterer. Seit 1969 finden auf der Tofana in unregelmässigen Abständen Weltcuprennen statt. Während die Herren im Weltcup 1969 zuletzt hier angetreten sind, war die Tofana Mitte der 1970er Jahre erstmals Austragungsort von Weltcuprennen der Damen und ist für diese seit 1993 ein Fixpunkt im Weltcupkalender. Meist werden mindestens drei Rennen in den Disziplinen Abfahrt, Super-G und Riesenslalom gefahren. Die erfolgreichste Athletin ist Lindsey Vonn, die auf der Olimpia delle Tofane zwölf Weltcupsiege feierte. Vor ihr hatte Renate Götschl 10 Siege auf der Tofana errungen. Der Start der Abfahrt liegt unterhalb des Dreigestirns der Tofanen bei der Schutzhütte Rifugio Pomedes. Die erste markante Stelle ist der Tofanaschuss, ein sehr steiler Hang zwischen zwei grossen Felsen. An der folgenden Rechtskurve beim Rifugio Duca d'Aosta wird auch der Super-G gestartet. Von hier an führt die Piste durch bewaldetes Gebiet. Nach einer Linkskurve mit einem Sprung folgen die beiden Geländeübergänge Primo Muro und Secondo Muro mit dem Riesenslalom-Start, die Traverse Diagonale und die S-Kurve La grande S, eine weitere Schlüsselstelle. Bei der Passage Bus de ra Pales verlässt die Strecke wieder den Wald. Bis zum Ziel folgen noch je eine langgezogene Links- und Rechtskurve.

View travel report
OLIMPIA DELLE TOFANE. Eine Pistenwanderung (1/2).


Mit det Tofana-Bergbahn zum Tofana-Schuss.


Es ist Mittwoch, der 19. Juli 2023. Die Nacht mit15 Grad und der Vormittag bleiben trocken und warm. Über Mittag entlädt sich ein erstes Gewitter, am Nachmittag kehrt die Sonne zurück mit 26 Grad, ehe es am Abend erneute Gewitter mit teils heftigem Regen gibt. Sport hat mich immer sehr interessiert, heute mehr seine Geschichte, weniger der Kommerz. So geht mir die olympische Seite von Cortina d’Ampezzo nicht aus dem Kopf und ich werde heute die Abfahrtspiste besuchen und mit einer Wanderung verbinden. Bevor ich auf den Pfeil des Himmels gehe, komme ich natürlich nochmals am Olympiastadion vorbei. Im Eingangsbereich (1) stehe ich dann vor der Ehrentafel mit den Olympiasiegern (2) und gleich daneben vor der Büste von Giulio Onesti (3), dem es massgeblich gelang, die Spiele hierher zu bekommen. Dann vervollständige ich meine kleine Sammlung an Bildern (4-7) von der Olympiade. Ich gehe auf die Tofana Bergbahn und lasse mich bis zur ersten Station auf dem Col Druscié hochfahren. Hier erkenne ich schon recht gut mein heutiges Ziel (8) den Tofana-Schuss unterhalb von Pomedes. Nun ziehen aber dunkle Gewitter-Wolken (9) auf und es beginnt zu regnen. Ich überbrücke die Zeit in der Weinbar Masi (10) bei einem Glas exquisiten Soave classico und einem Panini prosciutto crudo (11). Nach einer Stunde klart es schnell auf, die Tofana (12) wird wieder frei sichtbar. Vom Col Druscié geht es in gut zwanzig Minuten vorbei an Kriegsrelikten (13) hinunter nach Pié Tofana und zum Sessellift (14), der mich auf die Duca d’Aosta (15) gleich unterhalb des Tofana-Schuss bringt. Gleich oberhalb des Steilhangs liegt der Start der Abfahrt bei Pomedes. Auf diesen Sessellift dorthin verzichte ich.

View travel report
OLIMPIA DELLE TOFANE. Eine Pistenwanderung (2/2).


Auf und neben der Piste bis zum Ziel der Abfahrt.


Im Rifugio Duca d'Aosta (1) am Fusse des Tofana di mezzo trinke ich noch einen Café und betrachte auch hier die überwältigende Bergwelt der Ampezzaner Dolomiten (2-3). Ich gehe wieder auf den Sessellift (4) hinunter nach Piè Tofana und betrachte die erste Rechtskurve der Abfahrt nach dem Tofana-Schuss (5) noch vom Lift aus. Von Piè Tofana beginnt nun meine Talwanderung der Abfahrt entlang, erst geht es über Naturwege (6), dann aber folge ich meist der Piste über Wiesen (7-9). Und immer begleiten mich neue Blickwinkel auf die umliegenden Berge (10-11). Nach etwas über einer Stunde stehe ich auf dem Zielhang (12) oberhalb von Cortina d'Ampezzo. Und wie immer geht auch ein Blick zurück auf den absolvierten Weg (13). Das Zentrum Cortinas lasse ich diesmal sprichwörtlich links liegen und nehme von hier den direkten Weg von einer Dreiviertelstunde zum Campingplatz. Etwa die Hälfte des Wegs geht zuerst auf Strassen, der Rest über Naturwege. Auf dem letzten Kilometer holt mich dann noch ein Gewitter ein. Kaum sehe ich hinter mir die aufziehenden Wolken (15), schon kurz danach beginnt es auch heftig zu regnen. Vollständig durchnässt endet so eine abwechslungsreiche Wanderung.

View travel report
Day 23
Heutiges Ziel. RIFUGIO MIETRES. Cortina d'Ampezzo. Venetien.


Durch Europas grössten, zugleich schönsten Lärchenwald der Dolomiten. Wandervorschlag bei outdooractive.com


In der Ortschaft Rio Gere nimmt man rechter Hand den Wanderweg 211, der in wenigen Minuten talabwärts zur traditionellen Almhütte „El Brite de Larieto“ führt; „brite“ bedeutet im ortsüblichen Dialekt nämlich „Almhütte“, während „larieto“ sich auf den die Almhütte umgebenden Lärchenwald bezieht. Die Almhütte mit ihrer geräumigen Aussenterrasse ist eine ideale Raststätte, die zum Probieren von Gerichten oder Imbissen mit traditionellem und naturreinem Geschmack einlädt. Von der Hütte verschwindet der Wanderweg im zauberhaften Lärchenwald, dem grössen Europas und einem der schönsten der Dolomiten. In der Frühlingszeit kann man die Lärchen voller roter Knospen und weicher, hellgrüner Nadeln bestaunen; im Herbst hingegen färben sich diese wunderschönen Bäume in ein warmes Orange, Gelb und Rot, und erzeugen somit eine magische Atmosphäre, die ihre Betrachter verzaubert. Entlang des Wanderwegs bieten sich ab und zu Teilansichten des Monte Faloria und der Skipisten. Nach einer halben Stunde lichtet sich der Lärchenwald und lässt eine wunderschöne offene Lichtung, umgeben von Wald und herrlichen Bergen, zum Vorschein kommen. An diesem Platz mit einem Rundblick auf die Dolomiten verlieren sich die Augen in der Schönheit der Natur: Hinter der charakteristischen Berghütte „Rifugio Mietres“ zeichnet sich der Berg Pomagagnon scharf ab, hinter einem befindet sich der Monte Cristallo und linker Hand kann man den Monte Faloria, die Sorapis-Gruppe, das Tofane-Massiv und die gesamte Ampezzaner Talmulde bewundern. Die Sonne scheint bis zu ihrem Untergang auf die geräumige Terrasse der Berghütte. Die Terrasse bietet die Möglichkeit, in einen Badebottich mit beheiztem, warmem Wasser einzutauchen und sich in der finnischen Sauna zu entspannen; außerdem werden Themenabendessen, Verkostungen und Musikabende angeboten. Im Winter ist die Hütte ein begehrtes Ausflugsziel für Schneeschuh- und Skiwanderungen. Für den Rückweg kann man dem gleichen Weg folgen, auf dem man gekommen ist oder alternativ ins Tal nach Cortina d’Ampezzo wandern.

View travel report
RIFUGIO MIETRES. Eine kulinarische Wanderung (1/2).


Von Cortina d'Ampezzo hinauf zur Alm Mietres.


Es ist Donnerstag, der 20. Juli 2023. In der Nacht regnet es noch zeitweise bei jetzt wieder kühleren 11 Grad, am Tag ist es meist sonnig und warm bis 23 Grad, am Nachmittag und Abend ziehen Gewitter über das Tal, aber ohne Regen. Ich werde heute die Rifugio Mietres besuchen, wegen ihrer Lage im Lärchenwald und ihres kulinarisch gehobenen Angebots. Ich nehme aber nicht die kürzere, flachere Variante von Rio Gere aus (wie bei outdooractive.com beschrieben), sondern steige von Cortina d'Ampezzo die 500 Höhenmeter entlang der Sesselbahn hinauf zur Hütte. Ich nehme den Linienbus bis zur Autostazione am Bahnhof. Von dort laufe ich eine erste halbe Stunde langsam steigend zum Weiler Chiamulera hoch. Auf dem ganzen Weg sehe ich mein Ziel nie vor Augen. Ich kann nur erahnen, dass die Hütte im Lärchenwald (1) am Fuss des Monte Cristallo knapp unterhalb der Waldgrenze sein muss. Entlang eines Kinderskilifts (2) steigt nun ein Naturweg weiter bergwärts und ich komme zur Vecchia Piscina (3), der Talstation des zweistufigen Skilifts. Der Skilift ist schon länger ausser Betrieb. Ich steige weiter bergwärts (4) immer begleitet linkerhand vom Massiv Pomagagnon (5). Der Naturweg verreinigt sich jetzt wieder mit der Schotterstrasse (6), die zur Hütte führt. Nach einer Stunde erreiche ich die verlassen wirkende Mittelstation (7) der Sesselbahn und die ersten Wegweiser (9) zu meinem Ziel. Stetig steigend schlängelt sich nun die Schotterstrasse (10-14) durch den langsam verdichtenden Lärchenwald. Nach insgesamt zwei Stunden sehe ich dann erstmals die Rifugio Mietres (15) vor mir.

View travel report
RIFUGIO MIETRES. Eine kulinarische Wanderung (2/2).


Die schöne Hütte Mietres mit guter Küche.


Da der Sessellift ausser Betrieb genommen wurde, ist die Rifugio Mietres nur zu Fuss zu erreichen. Ich nehme an, dass deswegen nur wenige Gäste zugegen sind. Die Hütte (1) mit dem Badebottich (2) ist von innen (3) wie von aussen (4) einfach schön und sehenswert. Ausgezeichnet ist wie angepriesen auch die Küche und der freundliche Service. Ich nehme Tagliata di Cervo e Patata all'Ampezzana (5) und ein Glas Sauvignon Bianco. 


Das phantastische Panorama von der Hütte Mietres.


Nach dem Essen laufe ich noch auf der Alm herum und betrachte die herrlichen Panoramen Richtung Tofana (6), Monte Pelmo und Cinque Torri (7), die derzeit nicht erreichbare Bergstation Faloria mit dem Sorapis im Hintergurnd (8) und Richtung Seekofel (9) am Ende des Valle della Boita.


Relikte einer vergessenen Sesselbahn.


Ich entscheide mich, den gleichen Weg zurück ins Tal zu nehmen und blicke hinunter auf Cortina d'Ampezzo (10). Die Schotterstrasse (12) vor allem talwärts ist für mich mühselig zu begehen wegen der ungleich grossen Steine. Fast bei jedem Schritt verdrehen die Fussgelenke auch mit Bergschuhen. Aber wie mir geht es vielen und so sieht man fast überall neben den Strassen Trampelpfade auf den Wiesen. Auch ich nutze diese. Zurück bei der Mittelstation sehe ich ein Schild, wonach die Sessellifte zurück gebaut werden. So sind die Masten (12) des oberen Sessellifts bereits demontiert und an der Mittelstation verbleiben im Moment noch Relikte (13-15) besonderer Art, denn die Bahn wurde erst 1995 gebaut und 2017 bereits wieder stillgelegt. Zurück im Zentrum beim Warten auf den Bus schaue ich noch den Veteranen der Coppa d'Oro delle Dolomiti 2023 zu, die gerade auf dem Corso Italia defilieren. 

View travel report
Day 24
Heutiges Ziel. LAGO GHEDINA. Cortina d’Ampezzo. Venetien.


Wissenswertes zum LAGO GHEDINA bei dolomiti.org.


Ausgangspunkt einer Wanderung zum Lago Ghedina ist die hinter dem Olympischen Eisstadion gelegene Kabinenbahn „Freccia nel Cielo“. Man fährt mit der Kabinenbahn bis Col Druscié. Bei der Bergstation stösst man auf einen Wanderweg, der abwärts Richtung Pié Tofana führt: Man folgt ihm bis zur Kreuzung mit dem Wanderweg 410, den man rechter Hand einschlägt. Der Weg führt an dem in der Ortschaft In Po’ Druscié für die Beschneiung künstlich angelegten, herzförmigen See, sowie an Bäumen vorbei und bietet Teilansichten des sich linker Hand scharf abzeichnenden Tofane-Massivs. Nach der Wegkreuzung mit dem Wanderweg 409 folgt man dem weiteren Verlauf des Wanderwegs 410, der bergab durch einen immer dichter werdenden Wald zum Ghedina-See führt. Dies ist ein magischer Platz, nicht nur wegen der mystischen Schönheit des Sees, sondern auch, weil sich hier die Ereignisse einiger Legenden der Dolomiten abgespielt haben sollen. So wird zum Beispiel erzählt, dass der Kriegsfürst Ey de Net sich hierher begeben habe, um die Seenymphen mit einem nächtlichen Ritual zur Zukunft des Reiches zu befragen. Am Seeufer liegt ausserdem das Restaurant „Lago Ghedina“, eine raffinierte Raststätte für ein Gourmet-Mittagessen auf der Seeterrasse oder in den traditionell eingerichteten Speisesälen. Für den Rückweg kann man den gleichen Wanderweg nehmen, um wieder zurück zur Kabinenbahn zu gelangen; es empfiehlt sich jedoch, auf dem Wanderweg 410 weiterzugehen, der in den malerischen Ortsteil Cadin führt, wo der Wald sich lichtet und eine schöne Aussicht auf Cortina freigibt. Anschliessend geht es weiter auf der normalerweise wenig befahrenen Strasse bis zum Ortsteil Ronco; dort angekommen, empfiehlt sich eine Einkehr in die „Bob Bar“, eine an der historischen Bobbahn gelegene Raststätte, die für ihre fabelhaften belegten Brötchen bekannt ist. Danach führt der Wanderweg hinab zur neuen Kletterhalle und nach der Überquerung eines Stegs erneut zur Talstation der Kabinenbahn „Freccia nel Cielo“.

View travel report
Day 25
LAGO GHEDINA. Eine Regenwanderung (1/2).


Im Dauerregen vom Col Druscié zum Lago Ghedina.


Es ist Freitag, der 21. Juli 2023. In der Nacht bleibt es trocken bei weiter kühleren 11 Grad. Im Verlauf des Vormittags ziehen Wolken auf und es beginnt zu regnen. Am Nachmittag klart es langsam auf bei 20 Grad, ehe am Abend wieder leichter Regen kommt. Heute zieht es mich zum Lago Ghedina, verbunden mit einer zwei bis drei stündigen Talwanderung. Dazu fahre ich wieder mit dem Pfeil des Himmels (1) auf den Col Druscié. Es hat merklich abgekühlt und es regnet nun recht stark. Ich gehe erst nochmal in die Weinbar Masi (2) zum Café Americano und zu Wandbildern (1) schöner Herbsttage in den Dolomiten. Wieder draussen beim Observatorium (4) besuche ich noch die Informationstafeln (5) entlang eines kleinen Planetenwegs an. Dann beginnt der Abstieg (6) unterhalb der Gondel und einer Abkürzung folgend der Piste entlang. In Reih und Glied stehen Schneekanonen (7) und mit etwas Phantasie verbinde ich das Bild mit Science-Fiction, etwa Terminators Rebellion der Maschinen. Nach zwanzig Minuten beim Wasserreservoir (8) geht die Abkürzung (9) in den offiziellen Wanderweg 410 über. Der Regen ist anhaltend heftig, aber der Weg durch den Lärchenwald (10-13) ist gut und schön zu laufen. Ich habe den Weg fast für mich allein. Weder Mensch noch Tier begegnen mir. Einzig gelegentliches Donnergrollen und das Rinnsal auf dem stetig abwärts geneigten Weg begleiten mich. Nach den letzten Kehren - wie auf Abruf - kurz vor dem See hört auch der Regen plötzlich auf und die Sonne beginnt langsam, den Wald (14) wieder zu erhellen. Fünf Minuten später treffe ich zur richtigen Zeit beim kleinen Lago Ghedina (15) ein. 

View travel report
LAGO GHEDINA. Eine Regenwanderung (2/2).


Und wieder ein kulinarischer Genuss auf der Seeterrasse.


Verträumt (1) liegt der kleine Lago Ghedina vor mir. Es braucht nicht mehr als fünf Minuten, ihn zu umrunden. Es ist kurz vor drei Uhr geworden. Im Ristorante Saliola (2-3) kann ich noch bestellen, obwohl die Küche eigentlich um drei Uhr schliesst. Um diese Zeit bin ich natürlich allein. Ich bekomme sogar noch ein Amuse bouche (4), eine Gazpacho. Ich bin ja jetzt in Venetien, so gibt es erst Spaghetti Vongole (5), dann ein Filetto Fassone (6), dazu ein Glas Amarone. Service und Essen sind echte Spitze in Freundlichkeit und Qualität. 


Und bei Sonne zurück nach Cortina d'Ampezzo.


Die Gewitter sind nun definitiv vorbeigezogen und die Sonne beherrscht den jetzt fast wolkenlosen Himmel. Der Rückweg nach Cortina d'Ampezzo geht nun meist über schmale Strassen ( 7) und nur selten über Naturwege (8) stetig bergab zu den Weilern Cadin di Sotto (9-10) und Cadelverzo di Sopra (11). Beim Weiler Ronco und der Bobbahn endet an sich meine heutige tolle Rundwanderung unterhalb des Pfeil des Himmels (12). Von hier laufe ich noch eine Viertelstunde bis nach Cortina d'Ampezzo (13-14). Auch heute defilieren wieder die Veteranen (15) der Coppa d'Oro delle Dolomiti 2023 und überbrücken meine Wartezeit auf den Bus, der mich ins Camp zurückfährt.

View travel report
Day 26
Heutiges Ziel. LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Cadore. Venetien.


Wissenswertes zum LUNGA VIA DELLE DOLOMITI bei Wikipedia.


Der Lunga Via delle Dolomiti (Lange Weg der Dolomiten) ist ein Radwanderweg auf der ehemaligen Trasse der Dolomitenbahn. Er führt von Dobbiaco (Toblach) über Cortina d’Ampezzo nach Calalzo di Cadore und verbindet damit die italienischen Provinzen Südtirol und Belluno. Die zehn komplett erhaltenen Tunnel der Strecke werden mitbenutzt, die längeren von ihnen sind sogar künstlich beleuchtet. Im Südabschnitt von Calalzo bis Cortina ist der Rad- und Wanderweg mit zwei Ausnahmen bei Zuel und Peaio nahezu komplett asphaltiert. Der Nordabschnitt von Cortina bis Toblach ist grösstenteils als fein geschotterte und wassergebundene Naturstrasse ausgeführt und damit für Rennräder nur bedingt geeignet. Der höchste Punkt ist der Pass im Gemärk (Passo Cimabanche) auf 1'530 Meter, der die Grenze zwischen Südtirol und Belluno bildet. Sowohl von Cortina wie auch von Toblach aus sind hierher jeweils 300 Höhenmeter zu bewältigen. Der Südtiroler Abschnitt ist als Radroute 11 „Höhlensteintal“ ausgewiesen. Im Winter dient dieses Teilstück als gespurte Langlaufloipe und seit 1977 findet im Februar auch ein Volkslanglauf von Toblach nach Cortina statt. Seit 2000 wird im Frühling auf dieser Route Cortina – Toblach ein Volks-Strassenlauf ausgetragen, organisiert vom ehemaligen Marathonläufer Gianni Poli, der seit 1988 auf dieser Strecke trainiert.

 

Wissenswertes zum CADORE bei Wikipedia.


Das Cadore ist eine von den Dolomiten umrahmte Tallandschaft im norditalienischen Venetien. Durchflossen wird das Tal oberhalb von Longarone von Boite und Piave. Das Cadore liegt in der Provinz Belluno und grenzt im Westen an das Trentino, im Norden an Süd- und Osttirol sowie im Osten an Kärten im Friaul. In zahlreichen Orten wird Ladinisch gesprochen. Die Römer unterwarfen das Cadore im zweiten Jahrhundert vor Christus und gliederten es der Region Venetia et Histria an. Seit 973 besass das Hochstift Freising die Grafschaft Cadore; sie kam vorübergehend zu Kärnten, dann ab 1077 für lange Zeit zum Fürstpatriarchat Aquileia. Die interne Autonomie und die republikanische Verfassung des Tales wurden 1338 von Karl von Mähren durch die Statuti Cadorini anerkannt und blieben bis 1805 bestehen. Nach der Auflösung des Fürstpatriarchats Aquileia (1420) übernahm die Republik Venedig Cadore. 1511 gelang Kaiser Maximilian die Besetzung von Cortina d’Ampezzo, das bis 1919 bei Österreich blieb und bis heute eine eigene Identität bewahrt hat. Das übrige Cadore blieb bis zu den Napoleonischen Kriegen bei der Republik Venedig. Auf dem Wiener Kongress schlug man es mit Venetien und der Lombardei dem Kaisertum Österreich zu, wogegen sich schon bald Widerstand in der Bevölkerung regte. Während des Risorgimento kam es 1848 zu einem Volksaufstand gegen die österreichische Fremdherrschaft. Im Ersten Weltkrieg war das Cadore Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Österreichern und Italienern (Alpenfront) und während des Faschismus litt das Cadore am politischen Zentralismus Italiens. Im Zuge der Regionalisierung kam Cadore wieder zur Region Venetien. Das Cadore gliedert sich heute in vier Berggemeinschaften: Unterhalb von Cortina d’Ampezzo liegen die «Comunità montana Valle del Boite» mit San Vito di Cadore und Vodo di Cadore sowie die «Comunità montana Centro Cadore» mit Pieve di Cadore und Vigo di Cadore. 

View travel report
LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Eine Velotour (1/2).


Von Cortina d'Ampezzo talabwärts bis Vodo di Cadore.


Es ist Samstag, der 22. Juli 2023. Die Nacht ist weitgehend klar bei 11 Grad. Der Tag wird teils bewölkt und sonnig bei 19 Grad und gegen Abend gibt es Gewitter und Regen. Ich besuche heute den nördlichen Teil der Talschaft Cadore (1). Dazu nehme ich den Radweg Lunga Via delle Dolomiti (2) und fahre mit dem Velo vom Campingplatz das Tal hinab bis nach Vodo di Cadore und wieder zurück zum Campingplatz, insgesamt knapp 50 Kilometer Fahrt. Die ersten Kilometer geht es auf Naturwegen entlang der Strasse (3) oder auf dem Wanderweg (4) in Nähe der Strada Statale 51. Nach sieben Kilometern kurz nach der verfallenden Dogana Vecchia (5) geht es dann weiter auf einem asphaltierten Rad- und Wanderweg (6) bis zu meinem Ziel. Als erstes erreiche ich San Vito di Cadore (7) mit der Chiesa parrocchiale dei Santi Vito (8-9), gleich daneben die Chiesa della Beata Vergine della Difesa (10-11) und einer namenlosen Kapelle am Ortsausgang (12). Dann komme ich vorbei an Borca di Cadore und seiner ehemaligen Bahnstation (13) hoch über dem Dorf. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich dann mein Ziel Vodo di Cadore (14) mit der Chiesa della Santissima Trinità e di San Rocco (15) am Ende des Dorfs.

View travel report
LUNGA VIA DELLE DOLOMITI. Eine Velotour (2/2).


Auf gleichem Weg zurück zum Campari beim Lago Pianozes.


Bei einem weiteren Kriegsdenkmal am Ortsende von Vodo di Cadore unterhalb der imposanten Bergmassive (1) wende ich und beginne die Rückfahrt auf gleichem Weg. Erst durchfahre ich das Dorf mit der Chiesa die Vodo di Cadore (2) beim Dorfplatz. Dann geht es wieder weiter auf dem Rad- und Wanderweg (3), der schön auf einem ehemaligen Trasse der Dolomitenbahn angelegt ist und gut zu befahren ist. Dann komme ich wieder vorbei an Borca di Cadore (4), wo die Dolomitenbahn damals am Hang über dem Dorf gefahren ist. Imposant begegnet mir kurz vor Vodo di Carore das schlossartige Park Hotel Des Dolomites (5) am Weg unterhalb des ebenso imposanten Antelao (6). Nach dem Antelao passiert der Weg wieder das Massiv des Sorapis (7). Diese Talseite lässt ein Teilblick zu, die andere Talseite mit unter anderem den Cinque Torri sind leider vollständig verhangen. In Vodo di Cadore komme ich zuerst am Bahnhofgebäude (8), heute mit einem Heimatmuseum, um dann beim Dorfplatz (9-10) ich die Fahrt für eine Erfrischung in einer Gelateria zu unterbrechen. In der Nähe des Campingplatzes ist noch Zeit, so fahre ich noch eine Stichstrasse hinauf zur Olympiaschanze und spaziere noch kurz über das Gelände (11-13). Nicht weit davon geht noch eine Stichstrasse zum Lago Pianozes (14). Bei einer kleinen Bar gegenüber dem Restaurant ist für mich jetzt Apéro-Zeit und ich nehme einen Campari-Spritz (15). Dann kommen die Gewitter wieder und es beginnt zu regnen. Da es nicht mehr weit ist zum Campingplatz, warte ich nicht ab und fahre trotz heftigem Regen hinunter. Der Regen hält dann auch an und so bereite ich mir einen Teller feine Pasta Carbonare zum gemütlichen Abend im Wohnmobil zu.

View travel report
Day 27
Heutiges Ziel. MUSEEN. Cortina d'Ampezzo. Venetien.


Wissenswertes zu den MUSEEN bei Wikipedia und museo.regole.it.


Das Paläontologische Museum Rinaldo Zardini (Museo Paleontologico Rinaldo Zardini) ist ein paläontologisches Museum in Cortina d'Ampezzo. Es ist eines von drei Museen, die von Le Regole d'Ampezzo verwaltet werden, die anderen beiden sind das Museum für Moderne Kunst Mario Rimoldi und das Ethnografische Museum Regole von Ampezzo. Es ist ausserdem Mitglied von „DOMUS, dem Netzwerk der Wissenschaftsmuseen der Venetischen Dolomiten“. Das 1975 eröffnete Paläontologische Museum zeigt Dolomit Fossilien und trägt den Namen von Rinaldo Zardini, einem lokalen Forscher, der die Materialien gesammelt und katalogisiert hat. Tausende seiner Erkenntnisse sind Teil der hier gezeigten Sammlungen, obwohl im Laufe seines Lebens über eine Million Funde Artikel nachgewiesen sind. Der Museumsrundgang beim Ethnografischen Museum konzentriert sich auf die Regole d'Ampezzo, ein jahrhundertealtes Gemeinschaftseigentum des Tals um Cortina d'Ampezzo. Vor dem Gebäude und in den beiden Obergeschossen wird das frühere Leben und die Arbeit im Tal mit Photographien gezeigt und mit alten Geräten und Werkzeugen illustriert. Im Untergeschoss zeigen verschiedene kleine thematische Ausstellungen wertvolle Sammlungen künstlerischer Heimathandwerks – Tischlerarbeiten, Silberfiligranarbeiten, Schmiedeeisen und Trachten. Ziel der Ausstellung ist es, allen Besuchern des Museums verständlich zu machen, wie sich hinter einer Landschaft aus Wäldern und Weiden, die jeder bewundert, säkulare Entscheidungen vergangener Generationen verbergen, wie Kollektivbesitz in der Vergangenheit die wesentliche Quelle des Überlebens der Ampezzo-Gemeinschaft darstellte und wie die immer noch anerkannte Institution auch heute noch gültig ist und funktioniert. Durch eine ausgewählte Ausstellung von Objekten und Bildern dokumentiert das Museum einige wichtige Aspekte der Kultur der Gemeinde Ampezzo: das Erbe der Tradition, die Bewirtschaftung von Wäldern und Weiden, die jahrhundertealte Beziehung zwischen Menschen und Territorium.

View travel report
MUSEEN. Eine Kultur kennenlernen (1/2).


Der bekannte Spaziergang ins Zentrum, heute zum Hotel Cortina.


Es ist Sonntag, der 23. Juli 2023. Im Laufe der Nacht endet der Regen, es klart auf bei 12 Grad. Der Tag wird schön und warm mit angenehmen 24 Grad. Heute ist Ruhetag, am Nachmittag besuche ich die Museen in Cortina d'Ampezzo. Gegen elf Uhr spaziere ich vom Campingplatz den schönen Wanderweg (1) hinauf und schon bald kommt der Glockenturm im Zentrum von Cortina d'Ampezzo (2) in mein Blickfeld. Ich schlendere durch das Dorf vorbei am Grand Hotel Savoia (3), am Victoria (4), am Concordia (5), am de la Poste (6) und am Franchesci (7). Dann stehe ich an der Piazza Roma (8) und sogleich auch vor der Salumeria (9), die mit ihrem gehobenen Angebot an lokalen Produkten sogar am Sonntag offen ist. Mein Ziel, die Terrasse im Ristorante des Hotel Cortina (10-12) liegt auch in der Nähe. Die Karte beginnt mit einem Bild des Hotels (13) aus früheren Tagen. Ich wähle Tartara di tonno rosso, lime, erba cipollina e Guacamole (14) und danach Scamone di agnello in crosta di olive e fricassea di vegetali (15). Ein Genuss für Augen und Gaumen.

View travel report
MUSEEN. Eine Kultur kennenlernen (2/2).


Der Besuch im paläontologischen Museum Rinaldo Zardini.


Ich setze mich in einen Park, denn die Museen öffnen erst wieder um drei Uhr, in einer halben Stunde. Ich gehe zuerst zum paläontologischen Museum (1) mit den Sammlungen von Rinaldo Zardini (2). Neben einem Nachbau seines Arbeitsraums (3) sind schöne Fossilien (4-6) und einige Schmetterlinge zu sehen. Aus der Sammlung stechen die Saldwassermuscheln oder Dicerocardium (7) besonders hervor. Im Foyer steht noch das "Cavallo monumentale" (8), 1935 von Dante Morozzi erstellt und im Besitz des Istituto Statale d’Arte Cortina c’Ampezzo. Das Museum ist nicht gross und nach einer halben Stunde hat man das Wichtigste gesehen.


Der Besuch im Ethnografischen Museum Regole d'Ampezzo.


Gleich nebenan liegt das Ethnografische Museum (9). Auch dieses ist überschaulich und in einer halben Stunde habe ich den Rundgang (10-14) in den drei Stockwerken beendet. Auf den Besuch des dritten Museo d'Arte moderna Rimoldi verzichte ich. Die aktuelle Ausstellung "Der Zauber des Aquarells ist leicht und kraftvoll" (Lieve e potente l'Incanto dell'Acquerello) tönt zwar ansprechend, aber die Beispiele von Exponaten, schon im Eingang des Museums zu sehen, sind es für mich eher weniger. So mache ich mich lieber wieder auf den schönen und bekannten Fussweg (15) zurück zum Campingplatz.

View travel report
Day 28
Heutiges Ziel. FALORIA. Cortina d’Ampezzo. Venetien.


Wissenswertes zu FALORIA bei Wikipedia.


Der Monte Faloria ist ein 2'123 Meter hoher Berg in den Ampezzaner Dolomiten. Er liegt östlich von Cortina d’Ampezzo in der Provinz Belluno in Venetien. Aus dem Zentrum von Cortina d’Ampezzo fährt eine Seilbahn auf den Faloria, wo sich das gleichnamige Rifugio Faloria befindet. Von der Bergstation können auch Ungeübte ins Tal hinab wandern. Im Winter gibt es verschiedene Skipisten. Bei den Olympischen Winterspielen 1956 wurde am Monte Faloria der Riesenslalom der Männer auf der Piste „Ilio Colli“ ausgetragen. Der Riesenslalom der Frauen wurde wegen der schlechten Schneeverhältnisse vom Monte Faloria auf die Abfahrtsstrecke der Tofana verlegt.


Wissenswertes zu CLIFFHANGER bei Wikipedia.


Cliffhanger – Nur die Starken überleben ist ein amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 1993. Die Regie führte Renny Harlin, das Drehbuch schrieben Michael France und Sylvester Stallone. Die Hauptrollen spielten Sylvester Stallone und John Lithgow. Die Dreharbeiten von April 1992 bis August 1992 fanden in den Dolomiten (Italien) in der Nähe von Cortina d’Ampezzo statt. Ursprünglich sollte in den Rocky Mountains gedreht werden, wo die Handlung des Films angesiedelt ist, doch die amerikanische Umweltbehörde verweigerte die Drehgenehmigung wegen drohender Umweltschäden. Aus gleichen Gründen mussten in Italien hohe Kautionen für Aufräumarbeiten hinterlegt werden. 

View travel report
FALORIA. Eine Panoramawanderung (1/2).


Mit dem Bus nach Rio Gere und dem Jeep nach Faloria.


Es ist Montag, der 24. Juli 2023. Die Nacht ist klar bei 13 Grad, der Tag wird veränderlich, anfangs noch relativ schön, am Nachmittag zunehmend bewölkt und regnerisch bei 20 Grad, am Abend bringen heftige Gewitter anhaltend starken Regen. Ich besuche heute die Rifugio Faloria. Wenn die Bahn noch immer nicht fährt, beabsichtige ich, den Bus nach Rio Gere unterhalb des Passo tre Croci zu nehmen und auf die Faloria hinauf zu laufen oder allenfalls den Sessellift zu benutzen, falls dieser fährt. Die Funivia Faloria Bahn fährt natürlich noch immer nicht. Also nehme ich den Linienbus 30 der über den Pass bis nach Misurina fährt. Bei der Haltestelle Rio Gere steige ich aus. Beidseits des Tals hat es Sessellifte, aber beide auch ausser Betrieb. Dafür stehen zwei Landrover da, die ersatzweise Gäste zur Rifugio Faloria bringen. Eine polnische Familie steigt gerade ein und für 15 Euro einfache Fahrt nehmen sie mich mit. Es wird eine schöne, aber holprige Fahrt (1), denn die Strasse wird immer steiler und steiniger mit vielen recht tiefen Querrinnen der Wasserläufe. Für die vier Kilometer und 500 Höhenmeter braucht der Landrover 20 Minuten. Es lohnt, denn Faloria (2) ist eine schön gelegene Alm. Die grosse Rifugio (3-5) ist ohne Bergbahnen natürlich fast menschenleer, das Panorama mit dem Monte Cristallo (6) dafür sensationell. In der Bergstation steht einsam die grüne Gondel (7), auch nicht mehr die jüngste, die eine imposante Steigung (8) bewältigen muss. 


Der Sentiero naturalistico Faloria. Cliffhanger Lodge.


Gleich neben dem Rifugio beginnt ein halbstündiger Rundgang (9) zur Cliffhanger Lodge. Der Bergweg (10), immer nahe dem Abgrund, ist schön angelegt und gut zu begehen. Bald wird auch schon die Lodge (11-13) sichtbar. Vor dreissig Jahren wurde hier gedreht, heute erinnert noch eine Ruine an den Film. Nach dem Rückweg (14) komme ich wieder zur Rifugio  gerade rechtzeitig, denn der Nebel steigt das Tal hoch und beginnt die Alm und die Bergstation (15) langsam einzudecken. Ich sehe gerade noch, dass jetzt die rote Gondel in der Station steht. Also ist die Bahn zumindest wieder in einer Testphase.

View travel report
FALORIA. Eine Panoramawanderung (2/2).


Der Sentiero Dolomieu. Ein Panoramic Trail hinab nach Rio Gere.


Ich habe zwei Alternativen für die Talwanderung nach Rio Gere zurück zum Bus. Die Schotterstrasse, die wir mit dem Landrover hochgefahren sind oder den Dolomieu Panoramic Trail (1). Nachdem ich dem Dolomieu (2) ein paar Minuten gefolgt bin und der Regen stärker wird, ich auch die Beschaffenheit des immer schmaleren Wegs nicht kenne, entscheide ich mich dann doch für die Strasse (3) und folge dieser. Nach ein paar weiteren Minuten kreuze ich den Landrover (4), der wieder vier neue Gäste hochfährt. In Serpentinen (5) geht es weiter der Strasse entlang. Nach etwa der Hälfte des Wegs wechsle ich dann doch noch für den Rest des Wegs auf den Panoramic Trail, der hier einsam durch den idyllischen Lärchenwald (6-8) führt, vorbei auch an kleinen Canyons (9)-und mächtigen Fluhen (10). 


Ein exzellentes Mittagessen im kleinen Ristorante Rio Gere.


Es ist mittlerweile zwei Uhr geworden als ich in Rio Gere (11) eintreffe. Der Bus nach Cortina d'Ampezzo fährt Viertel ab drei Uhr. Genug Zeit also für ein Mittagessen im kleinen Ristorante Rio Gere (12) mit dem Ambiente einer Bergstube (13). Ich bestelle Spaghettoni agli asparagi e Pecorino romano (14) und Tagliata di manzo ai porcini e sapori di tartufo (15). Auch hier überrascht mich die gute Qualität der Küche. Dann geht es mit dem Bus hinab ins Zentrum und von dort laufe ich wieder den schon sehr vertrauten Weg zum Campingplatz.

 

View travel report
Day 29
CAMPING CORTINA. Ein Ruhetag.


Tagebuch und ich haben heute Ruhetag. 


Es ist Dienstag, der 25. Juli 2023. Die Nacht regnet es durch bei 11 Grad. Der Tag wird veränderlich, mal Sonne, mal Wolken bei 18 Grad. Gegen fünf Uhr ziehen wieder schwere Gewitter und Stürme über das Tal. Wegen Migräne und Fieber bleibe ich nach einem kurzen Morgenspaziergang über den Campingplatz (1-6) den ganzen Tag im Wohnmobil beim Schlafen und Lesen. 

View travel report
Day 30
CAMPING CORTINA. Ein zweiter Ruhetag.


Vormittag Campingplatz. Nachmittag nochmals Corso Italia.


Es ist Mittwoch. 26. Juli 2023. Die Nacht bleibt nass bei 7 Grad, gegen Morgen endet der Regen und der Tag wird wie der vorhergehende veränderlich bei 18 Grad. Auch diesen Abend kommen wieder Gewitter und Regen. Am Vormittag bleibe ich nach dem Spaziergang über den Campingplatz (1-4) zuerst nochmals im Wohnmobil. Kurz nach zwei gehe ich zur Bushaltestelle (5). Der kleine Ortsbus (6) bringt mich dann zur Piazza Rom. Ich beginne am oberen Ende bei der Pasticceria Alverà (6) bei der ich das beste Gelati bekomme. Dann spaziere ich gemütlich nochmals über den Corso Italia (8-10) bis zu deren unterem Ende. Ich wollte ursprünglich mit dem Bus auch wieder zurückfahren, da ich mich aber leicht besser fühle, gehe ich nochmals den schönen Wanderweg zurück zum Camp. Wie immer geht es zuerst vorbei an der Chiesa della Madonna della Difesa (12), in der ich einen Moment verweile. Dann geht es hinunter in die Talsohle zu einer Brücke über den Bergbach Boitte und auf der anderen Seite wieder hinauf über die Wiesen (13). Auf halbem Weg blicke ich ein letztes Mal auf Cortina d'Ampezzo und den Monte Cristallo (14). Am Ende der Wiesen. wenn der Weiler Campo mit der Kapelle San Candido (15) weiss ich, dass ich zehn Minuten auf dem Campingplatz bin.

View travel report
Day 31
Heutiges Ziel. DREI ZINNEN. Naturpark. Belluno-Südtirol.


Wissenswertes zu den DREI ZINNEN bei Wikipedia.


Die Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo) sind ein markanter Gebirgsstock in den Sextner Dolomiten an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Belluno im Süden und Südtirol im Norden. Die höchste Erhebung der Gruppe ist die 2'999 Meter hohe Grosse Zinne (Cima Grande) und steht zwischen der Westlichen Zinne (Cima Ovest, 2'973 Meter) und der Kleinen Zinne (Cima Piccola, 2'857 Meter). Neben diesen markanten Felstürmen zählen noch mehrere weitere Gipfelpunkte zum Massiv, darunter die Punta di Frida (2'792 Meter) und der Preussturm, auch Kleinste Zinne (Torre Preuss, Cima Piccolissima, 2'700 Meter). Seit der Erstbesteigung der Grossen Zinne 1869 zählen die Drei Zinnen zu den begehrtesten Gipfelzielen der Alpen. Sie sind durch zahlreiche Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade erschlossen und wurden so zu einem Zentrum des alpinen Kletterns, von welchem viele wichtige Entwicklungen in der Geschichte dieses Sports ihren Ausgang nahmen. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer leichten Erreichbarkeit eine Attraktion für den Massentourismus. Insbesondere die Ansicht der steilen Nordwände gehört zu den bekanntesten Landschaftsbildern der Alpen und gilt als Wahrzeichen der Dolomiten. Während des Gebirgskriegs im Ersten Weltkrieg waren die Drei Zinnen und ihre Umgebungsgebiete als Teil der Front zwischen dem Königreich Italien und Österreich-Ungarn heftig umkämpft. Die Drei Zinnen erheben sich am Südrand des weitläufigen Zinnenplateaus mit der Langen Alm (La Grava Longa), einer alpinen Hochfläche auf 2'200 bis 2'400 Meter über Meer, die hier den Abschluss des Rienztals (Valle della Rienza) bildet. Dort liegen drei kleine Gebirgsseen, die Zinnenseen. Dieses Areal nördlich der Berge bis zu deren Gipfeln gehört zum Gemeindegebiet von Toblach in Südtirol und zum Naturpark Drei Zinnen (bis 2010 Naturpark Sextner Dolomiten), der seit 2009 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ist. Der in West-Ost-Richtung verlaufende Kamm der Zinnen bildet die Grenze zur Gemeinde Auronzo di Cadore in der Provinz Belluno, die zugleich die deutsch-italienische Sprachgrenze darstellt. Nach Nordosten führt dieser Kamm weiter zum 2'454 Meter hohen Paternsattel (Forcella Lavaredo), wo er nach Norden zu den Bergen Passportenkopf (Croda di Passaporto, 2'719 Meter) und Paternkofel (Monte Paterno, 2'744 Meter) abbiegt. Im Westen setzt er sich über den Übergang Forcella Col di Mezzo (2'315 Meter) zur Zinnenkuppe (Col di Mezzo, 2'254 Meter) und weiter zum Katzenleiterkopf (Croda d’Arghena, 2'252 Meter) fort. Südwestlich der Drei Zinnen schliesst sich an die Forcella Col di Mezzo das Plateau Plano di Longeres oberhalb des Valle di Rinbianco, eines Seitentals des Rienztals, an. Unmittelbar südlich der Westlichen Zinne trennt der Sattel Forcella di Longeres (2'235 Meter) den Plano di Longeres vom Vallone di Lavaredo, einem Seitental des Piavetals. Südlich liegt die Cadini-Gruppe. Über den 2'454 Meter hohen Paternsattel als tiefsten Punkt lässt sich der Zwölferkofel als nächster Gipfel erreichen, der höher als die Grosse Zinne ist. Damit beträgt die Schartenhöhe der Grossen Zinne 545 Meter, die Dominanz beträgt 4,25 Kilometer. Cortina d’Ampezzo, 17 Kilometer südwestlich gelegen, ist die grösste Stadt in der Umgebung. Weitere grössere Ortschaften sind Auronzo di Cadore 12 Kilometer südöstlich, Toblach 13 Kilometer nordwestlich und Innichen 12 Kilometer nördlich. Der am leichtesten erreichbare Stützpunkt in der Umgebung der Drei Zinnen ist die Auronzohütte (Rifugio Auronzo, 2'320 Meter). Diese Schutzhütte des Club Alpino Italiano (CAI) liegt unmittelbar südlich des Massivs oberhalb des Forcella di Longeres und ist vom südwestlich liegenden, zu Auronzo gehörenden Hotelort Misurina aus durch eine asphaltierte Mautstrasse erschlossen. Von Südosten her kann die Hütte vom Lavaredotal über einen Wanderweg erreicht werden. Etwa einen Kilometer östlich der Auronzohütte und von dort über einen breiten Fahrweg erreichbar liegt am Südostfuss der Kleinen Zinne die privat bewirtschaftete Schutzhütte Rifugio di Lavaredo (2'325 Meter). Nordwestlich der Zinnen liegt die im Sommer bewirtschaftete Almhütte Lange Alm (2'296 Meter). Ein Wanderweg führt von der Auronzohütte über die Forcella Col di Mezzo dorthin, ein weiterer von Norden aus dem Rienztal. Die Dreizinnenhütte (2’438 Meter) des CAI nordöstlich der Drei Zinnen ist einen Kilometer weiter vom Massiv entfernt. Sie ist besonders für den Ausblick auf die Nordwände bekannt und kann über einen breiten Wanderweg von der Auronzohütte aus über den Paternsattel erreicht werden. Weitere Zustiegsmöglichkeiten gibt es von Sexten durch den Fischleinboden von Osten, von Innichen aus durch das Innerfeldtal von Norden und durch das Rienztal von Höhlenstein (Landro) im Höhlensteintal (Valle di Landro). Von Südosten ist die Hütte von der Langen Alm her erreichbar.

View travel report
27,0 km 27 min.
DREI ZINNEN. Eine Rundfahrt (1/2).
Italien
View travel report
Show on map
15,0 km 17 min.
DREI ZINNEN. Eine Rundfahrt (2/2).
Bozen, Trentino-Südtirol, Italien
View travel report
Show on map
Heutiges Ziel. WELSBERG-TAISTEN. Pustertal. Südtirol.


Wissenswertes zu WELSBERG-TAISTEN bei Wikipedia.


Welsberg-Taisten (Monguelfo-Tesido) ist eine italienische Gemeinde in Osten Südtirol mit 2’880 Einwohnern. Die Gemeinde mit einer Fläche von 46.5 Quadratkilometern liegt auf 1'070 bis 1'130 Meter über Meer im Pustertal, am Eingang des abzweigenden Gsieser-Tals und der Mündung des gleichnamigen Bachs Gsieser in den Fluss Rienz. Nördlich über Welsberg liegt sonnenexponiert liegt Taisten, der zweite Hauptort der Gemeinde auf 1'190 bis 1'280 Meter über Meer. Hinter Taisten steigt das Gelände zum Rudlhorn, mit 2'448 Metern der höchstgelegene Berg der Gemeinde. Neben Welsberg und Taisten gehören noch drei kleinere Fraktionen zur Gemeinde. Südwestlich von Welsberg, wo die Nordhänge der Pragser Dolomiten ins Pustertal abfallen, befindet sich Ried, westlich die Streusiedlung Unterrain und nördlich noch Wiesen. Zweifellos war das Gebiet bereits zur Römerzeit besiedelt. Taisten, Toblach und Innichen weisen im Namen direkte Parallelen zur keltoromanischen Zeit auf. Bei der Burgruine Thurn befand sich einst eine prähistorische Wallburg. Der Name geht auf Welfesperch, bezeugt im Jahre 1169, zurück und bedeutet so viel wie Burg der Welfen. Die Herren des Schlosses stammen von dem Geschlecht der Welfen ab. Taisten kommt von einem keltischen Personennamen Decetos. 1175 wird Welsperg erstmals urkundlich als Burg („castrum Walsperg“) erwähnt. Schloss Welsperg war Sitz des gleichnamigen Grafengeschlechtes. In der Romanik des zwölften Jahrhunderts entstand die Hauptburg, in der auslaufenden Gotik und beginnenden Renaissance des sechzehnten Jahrhunderts wurden Erweiterungen angefügt. Das älteste Element der Burg ist der ungewöhnlich hoch und schlank wirkende Bergfried. Heute wird die Burg vom Kuratorium Schloss Welsperg betreut. Das Dorf Welsberg wurde erstmals 1335 im Personennamen Weiker von Cellen verschriftlicht. Man nannte es im Mittelalter Zell unter Welsberg beziehungsweise Zell am See. Es befand sich nämlich ein See auf dem Gebiet, wo die Pidig in die Rienz fließt. 1359 veranlasste Ritter Gregor von Welsberg, den See auszutrocknen. Im verlassenen Seebett wurde Hafer gepflanzt. Die Herren von Schloss Welsperg konnten es im Mittelalter zu einigem Ansehen bringen. Ihr Aufstieg begann, als sie Untervögte der Grafen von Görz und Tirol wurden. In Bruneck besassen sie eine Kaplanei und einen Ansitz,. Als Lehensträger besassen sie die Jurisdiktion im Umfang der Gerichte Welsberg und Heinfels, Vogteirechte im Pustertal und Sterzing, sowie Güter in Innichen. Schloss Welsperg ist heute im Privatbesitz der Grafen von Thun-Hohenstein-Welsperg. Es kann besichtigt werden und wird gelegentlich für kulturelle Aktivitäten genutzt. Sehenswert sind: Geburtshaus des Barockmalers Paul Troger; Pfarrkirche zur Heiligen Margareth von 1342, 1736 umgebaut; Bildstöckl mit Fresken von Michael Pacher; Schloss Welsperg; Burgruine Thurn  aus dem dreizehnten Jahrhundert; Kirche Unserer lieben Frau am Rain von 1337; Pfarrkirche von Taisten aus dem zwölften Jahrhundert; Erasmuskapelle und Jakobskapelle aus dem fünfzehnten Jahrhundert;

Tabernakelbildstock auf dem Kirchplatz aus gleicher Zeit.

View travel report
WELSBERG-TAISTEN. Eine Dorfbesichtigung.


Letzte Impressionen vom Monte Elmo.


Bevor ich mit der Helmjetbahn wieder hinunterfahre, nehme ich noch einmal das schöne Panorama (1-3) des Naturparks Drei Zinnen und den Blick auf die Weiterfahrt durch das Pustertal (4) auf und mit mir mit.


Ein öffentlicher Parkplatz am Strassenrand.


Von Sexten fahre ich jetzt weiter nach Welsberg-Taisten. Ich habe diesen Ort gewählt als Ausganspunkt für eine Velotour zum Pragser Wildsee am Folgetag. Da in der Umgebung alle Campingplätze belegt sind, ist wildes Campen angesagt. Ich finde dazu einen öffentlichen Parkplatz am Strassenrand (5) beim Dorfausgang.


Die Dorfbesichtigung mit Spaziergang zum Schloss.


Ich spaziere wieder zum und durch das kleine Dorf Welsberg (5-9), lese am Dorfplatz die interessante Dorflegende (10) und spaziere noch eine gute halbe Stunde dorfauswärts (11) zum Schloss Welsperg (12). Wieder zurück im Dorf kehre ich ein im Restaurant Löwen (13) am Dorfplatz und genehmige mir eine ausgezeichnete Rinds Tagliata mediterrane Art (14) und ein Glas Rotwein des Hauses. Dann kehre ich zurück zum Wohnmobil und nehme die Abendstimmung (15) über dem Dorf mit hinein. Ich lese bis zum Einbruch der Dunkelheit, dann schliesse ich auch die Rollläden.

View travel report
Day 32
Heutiges Ziel. PRAGSER WILDSEE. Südtirol.


Wissenswertes zum PRAGSER WILDSEE bei Wikipedia.


Der Pragser Wildsee (Lago di Braies) ist ein Bergsee im Pragser Tal in der Südtiroler Gemeinde Prags. Er liegt wenige Kilometer südlich des Hochpustertals zwischen Bruneck und Toblach in den Pragser Dolomiten, ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags und ein geschütztes Naturdenkmal. Der See liegt auf 1'494 Meter über Meer, hat eine Wasserfläche von 31 Hektar, ist durchschnittlich 17 Meter und maximal 36 Meter tief. Der geologische Ursprung des Sees ist auf die Entstehung eines natürlichen Staudammes infolge eines Murenabgangs zurückzuführen. Der See wird beherrscht vom imposanten Massiv des Seekofels (2'810 Meter). Der See ist Ausgangspunkt des Dolomiten-Höhenweges Nummer 1. In der Südtiroler Sagenwelt spielt der See ebenfalls eine Rolle. Von ihm aus konnten mit dem Boot die unterirdischen Teile des Reiches der Fanes erreicht werden. Das inzwischen verschüttete Tor zur Unterwelt soll am Südende des Sees Richtung Seekofel gelegen haben, weshalb dieser auf ladinisch Sass dla Porta (Torberg) heisst. Das Toponym wird als See in Prags in einer Grenzbeschreibung des Landgerichts Welsberg aus dem Jahr 1501 ersturkundlich genannt. Die touristische Erschliessung des Sees begann 1899 mit der Eröffnung des Grandhotel Pragser Wildsee. 1904 wurde der Hotelbau durch die Marienkapelle ergänzt. Der See ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags, in dem viele verschiedene Schmetterlingsarten wie zum Beispiel der Ameisenbläuling, der Alpenapollo oder der Trauerfalter, aber auch Vögel wie der Sperlingskauz, der Schwarzspecht und der Grauspecht vorkommen, die sich auch direkt am See beobachten lassen. Im See gibt es Lachsforellen, Seeforellen und Bachforellen sowie Seesaiblinge und Elritzen, weswegen hier Angelsport betrieben wird. Der südtirolerische Fischereiverein FIPSAS hat hier das Fischereirecht und gibt Tageskarten aus. Der Pragser Wildsee ist Teil des UNESCO-Welterbe Dolomiten und heute einer der meistbesuchten Seen in Südtirol, auch wenn sich dort abgesehen vom immer noch bestehenden historischen Hotel, einem Bootshaus und einigen Wanderwegen praktisch keine touristischen Infrastrukturen befinden. Unter anderem war der See Drehort der italienischen Erfolgsserie Die Bergpolizei mit Terence Hill. Die Serie lockte zahlreiche italienische Tagestouristen zum See. Im Hochpustertal ist der Pragser Wildsee eines der beliebtesten Ausflugsziele. Vor allem die Seeumrundung ist ein beliebter Nachmittagsausflug für Einheimische und Touristen. Ausserdem ist der Bergsee Ausgangspunkt für viele Wanderungen und Bergtouren der Pragser Dolomiten, wie zum Seekofel und zur gleichnamigen Hütte, aber auch zur Rossalm oder zum Hochalpenkopf. 

View travel report
21,9 km 22 min.
PRAGSER WILDSEE. Ein Spaziergang am See.
Bahnhofstraße 21, Welsberg - Taisten, Bozen, Trentino-Südtirol, Italien
View travel report
Show on map
Heutiges Ziel. KLAUSEN. Südtirol.


Wissenswertes zu KLAUSEN bei Wikipedia.


Klausen (Chiusa) ist eine italienische Stadt und Gemeinde mit 5’218 Einwohnern im mittleren Eisacktal in Südtirol, zehn Kilometer südlich von Brixen. Der Stadtkern befindet sich in der Talsohle am Eisack. Die Altstadt (523 Meter über Meer) entstand auf der orographisch rechten Seite, unmittelbar überragt vom Säbener Berg und nahe dem Ausgang des Tinnetals beziehungsweise der Einmündung des Tinnebachs in den Eisack. Auf derselben Flussseite befinden sich auch die Stadtteile Frag und Leitach, auf der orographisch linken Seite liegt Griesbruck. Richtung Nordwesten dehnt sich das Gemeindegebiet weiträumig in die Sarntaler Alpen aus. Mittelgebirgsterrassen bieten hier dem Weiler Pardell (770 Meter), den Dörfern Verdings (950 Meter) und Latzfons (1'150 Meter), sowie zahlreichen verstreuten Gehöften Platz. Darüber erreicht Klausen an der Kassianspitze (2'581 Meter), dem Plankenhorn (2'543 Meter) und der Lorenzispitze (2'483 Meter) seine höchsten Punkte. Das Gemeindegebiet erstreckt sich – in kleinerem Ausmass – auch vom Eisacktal Richtung Südosten. Hier steigt das Gelände zur Mittelgebirgsterrasse der Fraktion Gufidaun (730 Meter) an, die einen letzten Ausläufer der Geislergruppe der Dolomiten darstellt. Nordseitig fällt das Gelände steil zum Unterlauf des Villnöser Bachs ab. Dort gehört auch die orographisch linke Seite des unteren Villnösstals zu Klausen. Der Klausen überragende Säbener Berg war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutender Siedlungsplatz. Hier finden sich Gräber sowohl aus rätoromanischer wie aus germanischer Zeit. Zwischen 800 und 1000 war Säben ein bedeutender Bischofssitz, bevor dieser nach Brixen verlegt wurde. Zahlreiche archäologische Funde bestätigen das. Auch der Aichholzerbühel unter Gufidaun und der Starkbühel über Griesbruck waren leicht besiedelt. Urkundlich wird Klausen erstmals 1027 erwähnt als „Clausa sub Sabiona sita“. Bei der Urkunde handelt es sich um die Übertragung der Grafschaft im Norital durch Konrad II. an den Brixner Bischof Hartwig. Dieser liess 1205 oberhalb des Ortes, an der heutigen Kirche St. Sebastian, das Hospital anlegen und inkorporierte ihm die Pfarrei Klausen. Im dreizehnten Jahrhundert erhielt Klausen das Marktrecht und 1308 wurde der Markt zur Stadt erhoben. Das Hospital wurde in den 1460 in die Stadt verlegt mit der Apostelkirche als neue Hospitalkirche. Ab dem fünfzehnten Jahrhundert war Klausen Sitz eines Berggerichtes, da bei Villanders und beim Schloss Gernstein Kupfer-, Blei- und Silbererze abgebaut wurden. Im neunzehnten Jahrhundert wurde die staatliche Bergverwaltung Klausen eingerichtet. 1699 stiftete die spanische Königin Maria Anna in Klausen das Kapuzinerkloster. Das von Napoleon und seinen Verbündeten schwer geschlagene Österreich musste 1805 im Frieden von Pressburg seine Gefürstete Grafschaft Tirol an das mit Napoleon verbündete Bayern abtreten. In der Folge wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Klausen errichtet. Dieses wurde nach der Gründung des Königreichs Bayern dem Eisackkreis zugeschlagen, dessen Hauptstadt Brixen war. 1810 wurde das Landgericht dem Innkreis mit der Hauptstadt Innsbruck zugeschlagen. 1814 wurde der Innkreis von Bayern an das Kaisertum Österreich abgegeben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol und mit ihm Klausen dem Königreich Italien zugesprochen. 1929 wurde das Gemeindegebiet erheblich erweitert um Griesbruck, Frag, Gufidaun, Latzfons und Feldthurns. Sehenswert sind: Kloster Säben: einer der ältesten Wallfahrtsorte am ehemaligen Standort des ältesten Bischofssitzes von Tirol. Pfarrkirche St. Andreas mit Bildern von Josef Schöpf und Grablegung in Holz geschnitzt von Hans Reichle.

View travel report
63,6 km 55 min.
KLAUSEN. Eine Dorfbesichtigung.
Bozen, Trentino-Südtirol, Italien
View travel report
Show on map
Heutiges Ziel. SANKT VALENTIN. Am Haidersee, Südtirol.


Wissenswertes zu SANKT VALENTIN bei Wikipedia.


St. Valentin auf der Haide (San Valentino alla Muta) ist ein Dorf in Südtirol und eine Fraktion der Gemeinde Graun im Vinschgau. Die Ortschaft befindet sich nördlich der Malser Haide im Vinschger Oberland, dem höchstgelegenen Abschnitt des Etschtals. St. Valentin liegt auf 1'472 Meter über Meer zwischen Haidersee und Reschensee. Das Dorf zählt 900 Einwohner, die vorwiegend vom Sommer- und Wintertourismus oder von der Landwirtschaft leben. Neueste Erkenntnisse zeugen von einer ersten Besiedlung in St. Valentin in der Römerzeit. Damals soll sich im heutigen Ortsteil Dörfl (Monteplair) eine Pferdekutschenstation der Römer befunden haben. Die erste Besiedlung im heutigen Ortskern geht auf ein Hospiz zurück, das der wohlhabende und fromme Burgeiser Ulrich Primele im Jahr 1140 zur Rettung und Aufnahme von Reisenden gegründet hatte. Ein Hospiz oder Xenodochium (hospitale pietatis, refrigerium pauperum xenodochium) bezeichnete im Mittelalter eine Art Gasthaus für Fremde, Pilger, Wanderer, Kranke, Arme und Hilfsbedürftige. Neben dem Hospiz von St. Bernhard in der Schweiz war das Hospiz in St. Valentin eine der ersten Einrichtungen dieser Art. Neben dem südlichsten See der damals noch drei Seen entstand 1140 in der Nähe des Hospizes auch die erste Kapelle zum Heiligen Valentin. Vom St.- Valentin-Hof und von der St.-Valentins-Kapelle leitet die heutige Bezeichnung des Dorfes ihren Ursprung ab. Seit 1314 ist die Ortschaft eine Gemeinde und hat seit 1408 den Beinamen auf der Haid. Der Heilige Valentin soll aus den heutigen Niederlanden stammen. Als Apostel Rätiens missionierte er um 435 auch im Vinschgau und im nahe gelegenen Engadin. Als Bischof starb er 470 in der Nähe von Meran und wurde an der Zenoburg begraben. Dem Wanderbischof von Rätien hat St. Valentin auf der Haide seinen Namen zu verdanken. Die verschiedenen Ortsbezeichnungen im Laufe der Zeit: 1140 Hospiz mit Kapell zum heiligen Valentin; 1489 Sant Valtins auf der Haid; 1576 Gmain allda auf Mallserhaydt; 1584 Auf der Hait; 1592 Sant Valleintin auff der Haydt; 1646 Haid; 1916 St. Valentin auf der Haid; seit 1921 mit offizieller Bezeichnung St. Valentin auf der Haide. Aus Tradition wird St. Valentin auf der Haide nach wie vor mit ai statt mit ei geschrieben. Die Bewohner St. Valentins lebten über Jahrhunderte von der Landwirtschaft. In Zeiten der Not wurden die kargen Erträge der sonnenverbrannten Weiden und Äcker mit dem Schmuggeln in der nahen Schweiz und in Österreich aufgebessert. Zahlreiche Sagen, Mythen aber auch wahre Überlieferungen zeugen noch von den Zeiten in Armut, als das Wildern und Schmuggeln ein wichtiger Bestandteil des Lebens am Reschenpass war. 1888 wurde die Freiwillige Feuerwehr St. Valentin auf der Haide gegründet. Der erste Tourismusverein St. Valentins wurde 1904 mit dem Namen „pro loco“ gegründet, darauf folgte die Gründung des ersten Skiclubs Südtirols, des Skiclubs Haid im Jahre 1905. Ende des neunzehnten Jahrhunderts und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts hat sich der Tourismus im Obervinschgau etabliert. Einen touristischen Aufschwung gab es auch durch den Bau der Vinschgauer Eisenbahn 1905, damals wurde St. Valentin als Wintersportort des „Churorts Meran» angepriesen. Stetig gewann der Tourismus an Gewichtung, sei es als Wintersportort oder als Luftkurort und Ort der Sommerfrische. 1928 wurde das bis dato eigenständige St. Valentin der neuen Grossgemeinde Graun im Vinschgau zugeschlagen. 1957 wurde in St. Valentin der erste Skilift gebaut, 1962 folgte der Ausbau des Skigebiets Haideralm. Mittlerweile wurde das Skigebiet mit dem benachbarten Skigebiet Schöneben fusioniert und mit einer Verbindungsgondelbahn zusammengeschlossen. Sehenswürdigkeiten sind: Hospiz in St. Valentin, beherbergt heute ein Altersheim; Pfarrkirche St. Valentin; Lourdes-Kapelle, Oberdorf; Kapelle in Fischerhäuser; Kapelle zur Post; Schlossberg, innere Talai; Hoch-Kreuz auf der Malser Haide; St. Florian-Kapelle im Dörfl. Auf dem Schlossberg befinden sich die Reste der höchstgelegenen Burgstelle der Alpen. Die auf 1’830 Meter über Meer gelegene Ruine, es bestehen nur mehr Grundmauern, war vermutlich ein Schutzturm. Gewiss führte an ihm die berühmte via Claudia Augusta vorbei.

View travel report
129,5 km 1 hrs. 45 min.
SANKT VALENTIN. Ein Spaziergang am Haidersee.
Kirchgasse 26, 39027, St. Valentin auf der Haide, Italy
View travel report
Show on map
Day 33
Heutiges Ziel. RESCHENSEE. Vinschgau. Südtirol.


Wissenswertes zum RESCHENSEE bei Wikipedia.


Der Reschensee (Lago di Resia) ist ein Stausee in der Gemeinde Graun im westlichen Südtirol, der dem Speicherkraftwerk Glurns als Oberbecken dient. Der See befindet sich südlich des Reschenpasses im Vinschger Oberland, dem höchstgelegenen Teil des Etschtals. Im Reschensee wird das Wasser der Etsch, des Rojenbachs, des Karlinbachs und einiger kleinerer Zuflüsse gestaut. Der künstliche See sechs Kilometer lang und einen Kilometer breit und hat ein Stauvolumen von 120 Millionen Kubikmeter. Das Wasser aus dem Speichersee wird über einen zwölf Kilometer langen Druckstollen von drei Metern Durchmesser auf der linken Talseite bis oberhalb des Kavernenkraftwerks bei Schluderns geleitet, wo es mit einer Fallhöhe von 586 Metern über je zwei Peltonturbinen zwei 52,5-MVA-Generatoren antreibt. Die mittlere Jahreserzeugung elektrischer Energie beträgt 250 Gigawattstunden. In der unmittelbaren Umgebung des Sees liegen neben dem Hauptort Graun die Dörfer Reschen und St. Valentin auf der Haide, sowie die Weiler Kaschon und Spin. Am Reschenpass gab es bis zur Seestauung 1950 drei Seen: den Reschensee, den Mittersee und den heute noch selbstständigen Haidersee. Bei der Seestauung, die den alten Reschensee und den Mittersee vereinte, versanken das gesamte Dorf Graun und ein Grossteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees, insgesamt 163 Häuser, und 523 Hektar an fruchtbarem Kulturboden wurden überflutet. Heute zeugt nur noch der aus dem Reschensee ragende Kirchturm vom überfluteten Alt-Graun. Die drei Seen wurden 1373 auch als drei Seen auf der Malserhaide erstmals genannt. Der Name Reschensee geht auf einen grossen Einzelhof in Dorf Reschen zurück, der 1393 als der Resche (lebhaft, munter, hurtig) erstgenannt ist. Ab 1911 gab es erste Studien zur Nutzung der Wasserkraft im oberen Vinschgau. Unmittelbar nach der Annexion Südtirols durch Italien 1920 wurden diese Pläne wieder aufgegriffen: Reschen- und Mittersee sollten um jeweils fünf Meter Höhe zusätzlich aufgestaut werden. 1939 wurde ein erster Projektvorschlag genehmigt, erhielt jedoch noch keine Konzession. Es kam zu ersten Enteignungen im „nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie“, die Bauarbeiten an Stollen, Leitungen und Kraftwerk begannen. In der Öffentlichkeit blieb das neue Stauziel von 1'497 Meter über Meer (vorher 1'485 Meter) zunächst unbekannt, ein in italienischer Sprache verfasster Aushang am Gemeindehaus blieb wie beabsichtigt unbeachtet: Mit dem neuen Stauziel verbunden wäre eine Erhöhung des Wasserspiegels um 22 Meter, womit die Orte Graun vollständig und Reschen zum Teil untergehen würden. 1943 wurde Konzession erteilt. Mit dem Einmarsch der Wehrmacht und der Errichtung der Operationszone Alpenvorland in Südtirol kamen die Arbeiten im gleichen Jahr noch zum Stillstand. Nach Kriegsende stockte der Weiterbau zunächst wegen finanzieller Schwierigkeiten. Die Schweizer Elektrizitätsgesellschaften brauchten jedoch dringend Winterstrom, nachdem das Projekt des Speicherkraftwerkes Rheinwald bei Splügen 1946 gescheitert war. Sie boten eine Finanzierung an gegen Lieferung von 120 Gigawattstunden ab 1949 für zehn Jahre. 1947 wurden die Einwohner nun informiert und der Bau des Dammes begann. Die Enteignungen waren bereits 1940/41 erfolgt und die Einwohner verlangten höhere Entschädigungen. Da 1950 der erste Vollstau stattfinden würde und die Entgelte nun feststanden, mussten sich die 100 betroffenen Familien aus Graun und Reschen entscheiden, an höherer Stelle neue Häuser zu bauen oder umzusiedeln. Wegen der verringerten landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Braunviehzucht blieben letzlich nur 35 Familein vor Ort. 1950 wurden ausser dem denkmalgeschützten Kirchturm von Graun aus dem vierzehnten Jahrhundert alle Gebäude in Graun und den Weilern von Arlund, Piz, Gorf und Stockerhöfe (St. Valentin) abgetragen und überflutet, genauso wie im betroffenen Teil von Reschen. Die Folgen der Aufstauung waren: 70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert, 163 Wohnhäuser oder landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt, 514 Hektaren Kulturfläche vernichtet, 70 % weniger Nutztiere. Den prägnantesten Blickpunkt am Reschensee und sein Wahrzeichen stellt der im See stehende Kirchturm des untergegangenen Dorfes Graun dar. Er ragt auch bei hohem Wasserstand aus dem See, bei niedrigem Wasserstand symbolisiert ein eingefasstes Wasserbecken um den Turm sein Schicksal. Es ist der aus Gründen des Denkmalschutzes nicht gesprengte Glockenturm der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina aus dem Jahr 1357. Bei einer Sanierung des Mauerwerks und des Dachs 2009 wurden auch die Zifferblätter der ehemaligen Turmuhr restauriert.

View travel report
RESCHENSEE. Die Umfahrung.


Mit dem Velo um den Reschensee.


Es ist Samstag, der 29. Juli 2023. Nach einer ruhigen, trockenen Nacht bei 12 Grad folgt ein veränderlicher Tag, mehrheitlich bewölkt, teils auch etwas Sonne bei 22 Grad. Ich fahre heute 42 Kilometer von Sankt Valentin am Haidersee nach Scuol im Unterengadin. Bevor ich die kurze Überfahrt in die Schweiz beginne, besichtige ich noch den Reschensee. Die Umfahrung des Sees mit dem Velo beträgt 14 Kilometer auf gut angelegten Radwegen und ich benötige mit mehreren kurzen Photostops dafür knapp eineinhalb Stunden. Vom Camping am See geht es zuerst hinauf zum Staudamm und am Westufer entlang weiter relativ hoch am Hang (1-2). Erstmals kommt dann am gegenüberliegenden Ufer Graun mit seinem bekannten Kirchturm (3) in Sicht. Nach einer halben Stunde erreiche ich bei Reschen (4) das Nordende des Sees. Nun geht es am Ostufer (4-5) wieder zurück Richtung Südende des Sees. Einen weiteren Halt gibt es beim Kirchtum (7-8) der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina in Graun. Eine interessante Ausstellung mit Informationstafeln (9-10) und einem Modell des Stausees sind zu besichtigen. Vorbei am "neuen Graun" (11) geht der Radweg (12) weiter bis zum Staudamm (13-14) und von dort wieder hinab zum Ausgangspunkt der Rundfahrt in Sankt Valentin am Haidersee (15).

View travel report
Heutiges Ziel. SCUOL. Engiadina Bassa. Grischun.


Wissenswertes zu SCUOL bei Wikipedia.


Scuol (Schuls) ist eine politische Gemeinde in der Region Engiadina Bassa/Val Müstair des Schweizer Kantons Graubünden. Der Ort hiess bis 1943 offiziell Schuls, von 1943 bis 1970 Scuol/Schuls und seither Scuol. Der Name Scuol stammt vom lateinischen scopulus «Klippe» und bezieht sich auf den Standort der Kirche San Geer. 2015 fusionierte Scuol mit den fünf Gemeinden Ardez, Ftan, Guarda, Sent und Tarasp zur neuen Gemeinde Scuol. Dadurch ist sie mit 439 Quadratkilometern die flächengrösste Gemeinde der Schweiz und löste Glarus Süd ab. Mit knapp 4'700 Einwohnern ist sie zugleich die grösste bündnerromanische Gemeinde. Scuol ist heute Hauptort des Unterengadins und liegt am Inn. Die Hauptsprache ist, wie im ganzen Unterengadin, Vallader (rätoromanisch), Verkehrssprache ist aber auch Bündnerdeutsch. Der Ort teilt sich in ein Oberdorf (Scuol Sura) und ein Unterdorf (Scuol Sot). Neu ist der oberhalb der Umfahrungsstrasse seit einigen Jahren kontinuierlich wachsende, wegen seiner Lage am Sonnenhang beliebte Bereich Schinnas und Crastuoglia. Scuol liegt inmitten des Unterengadiner Fensters, einer geologisch bedeutenden Erosionslücke in der sonst gasundurchlässigen Gneis- und Granitschicht. In diesem „Fensters“ können Gase aus dem Erdinneren durch Risse und weichen Schiefer nach oben dringen, sich mit dem Grundwasser vermengen und so über 25 Mineralquellen bilden, die im Umkreis von Scuol-Vulpera-Tarasp als Heilquellen genutzt werden. Aus vielen Scuoler Brunnen sprudelt Mineralwasser alkalischer Glauber- bzw. Bittersalzquellen und Eisensäuerlinge, deren verdauungsfördernde Wirkung schon die alten Römer kannten. Unter diesen Quellen ist auch die mineralreichste Glaubersalzquelle Europas mit dem Namen „Luzius“ und einer Gesamtmineralisation von 17 g/l. Viele dieser Mineralwasserquellen enthalten natürliche Kohlensäure. Die öffentlichen Brunnen sind meist mit zwei Wasserhähnen ausgerüstet: Aus dem einen fliesst normales Trinkwasser, aus dem anderen kohlensäurehaltiges Mineralwasser. Der höchste Punkt von Scuol befindet sich mit 3'312 Meter über Meer auf dem Piz Buin, welcher zur Fraktion Guarda gehört. Den tiefsten Punkt bildet mit 1'099 Meter über Meer der Inn bei Tramblai in der Fraktion Sent. Bei Ausgrabungen wurden 1963 auf dem Kirchhügel die ältesten Siedlungsreste freigelegt und auf 1500 vor Christus in der Bronzezeit datiert. Die Ausgrabungen von 1970 brachten Hinweise auf eine vermutlich karolingische Kirche, welche im Jahr 1258 niederbrannte. Um 1095 erfolgte die Ersterwähnung als Schulle. In Scuol wurde durch Eberhard von Tarasp 1089/96 der Ursprungskonvent der Abtei Marienberg im oberen Vinschgau begründet, wohin das abgegangene Kloster ab 1146 verlegt wurde. Anfang des sechzehnten Jahrhunderts war der romanische Nachfolgebau der Karolingerkirche baufällig geworden, und die heutige gotische Kirche wurde 1516 vollendet. Um 1530 trat die Gemeinde zum Protestantismus über. Ab 1621 durften die Frauen in der Kirche rechts sitzen, weil sie bei der Verteidigung des Ortes gegen den Angriff unter Alois Baldiron beteiligt gewesen waren. Das Unterengadin wurde 1622 gegen eine Pacht wieder zu habsburgischem Untertanenland. Nach den Bündner Wirren wurde das Gebiet in zwei Verträgen mit Österreich 1649 und 1652 von verbleibenden österreichischen Rechten freigekauft. Sehenswert sind die spätgotische St.-Georgs-Kirche von 1516 und die guterhaltenen Bürgerhäuser. Im Unterdorf Scuol Sot stehen schöne alte Engadinerhäuser und ein malerischer Dorfplatz mit einem grossen Brunnen und Sehenswürdigkeiten wie dem Unterengadiner Museum oder der Chasa Baer-Gaudenz. Im Oberdorf reihen sich historische Engadinerhäuser aneinander, darunter das denkmalgeschützte Scuoler Pfarrhaus, das Wohnhaus à Porta und das Wohnhaus Wieland; Im Scuol Sot: Wohnhaus Hohenbalken, Gedeckte Holzbrücke, Brückenturm; Im Stradun: Villa Engiadina, Center Augustin; Im Nairs: Kurhaus Bad Tarasp, Innbrücke zwischen Scuol und Vulpera. Verkehrstechnische Monumente sind die Gurlainabrücke sowie die im Jahr 2010 für den Verkehr eröffnete Innbrücke zwischen Scuol und Vulpera. Sehenswert ist auch die von Steivan Liun Könz grossflächig mit Sgraffito dekorierte Chasa da L’Üja, das Nebengebäude des Hotel Traube.

View travel report
42,5 km 39 min.
SCUOL. Eine Dorfbesichtigung (1/2).
Gurlaina, 7550, Scuol, Switzerland
View travel report
Show on map
SCUOL. Eine Dorfbesichtigung (2/2).


Vom Oberdorf (Scuol Sura) zum Unterdorf (Scuol Sot).


Zuerst geht es aber noch ein einmal ein Stück die Hauptstrasse zurück. Dort habe ich das Restaurant Allegra mit schöner Terrasse, tollem Ausblick und guten Gerichten (1-4) gesehen. Dann geht es hinunter ins Unterdorf (Scuol Sot) zum Dorfplatz (5) vielen wirklich sehenswerten Bündner Häusern (6-12) inklusive dem Museum Engiadina bassa (13). Von dort geht es weiter hinunter zum Inn und zum Wachturm La Tuor (14). Über die gedeckte Holzbrücke (15) bei diesem Wachturm führt mich der Weg dann auch wieder zurück zum Campingplatz. So sehr ich es schade finde, wie Scuol sich an der Hauptstrasse weniger ansehnlich entwickelt hat, so sehr bewundere ich diese Gemeinde für die liebevolle Pflege ihrer Kultur und ihres Dorfbildes im Unterdorf.

View travel report
Day 34
Heutiges Ziel. ENGIADINA BASSA. Grischun.


Wissenswertes zu ENGIADINA BASSA bei Wikipedia.


Das Engiadina Bassa (Unterengadin) ist der untere Teil des schweizerischen Inntals. Gemeinsam mit dem Val Müstair bildet es im Kanton Graubünden (Grischun) die Region Engiadina Bassa/Val Müstair. Das Engadin liegt im Südosten der Schweiz im Dreiländereck mit Österreich und Italien. Im Südwesten schliesst das Unterengadin an das deutlich flachere und breitere Engiadin’Ota (Oberengadin) an, mit dem es historisch durch die Punt Ota (hohe Brücke) bei der Ortschaft Brail verbunden wird. Nordwestlich liegen das Landwassertal und Davos, nördlich das Prättigau und das Paznaun, nordöstlich Samnaun und im Osten das Obere Gericht. Südöstlich liegt der Vinschgau, im Süden das Münstertal, im Südwesten Livigno. Das Tal ist weit stärker (von 1'610 hinab auf 1'019 Meter) geneigt als das Oberengadin und enger und wilder. Bis zur österreichischen Grenze hinter Martina gräbt sich der Inn durch einige Schluchten, die wildeste liegt bei der der österreichischen Grenzfeste Altfinstermünz. Ausgangs der Brailschlucht liegt Zernez in einem Talkessel, danach Scuol, die heute wichtigste Ortschaft des Unterengadins. Die meisten Orte liegen unmittelbar am Ufer des Inns (Susch, Lavin, Giarsun, Scuol, Sur En, Strada und Martina) oder auf den zahlreichen Südterrassen des Tales (Guarda, Bos-cha, Ardez, Ftan, Sent, Ramosch, Vnà. Seraplana, San Nicla undTschlin). Einzig Tarasp erstreckt sich auf einer rechten Terrasse des Inns. Das Unterengadin umfasst auf der linken (nördlichen) Innseite die östlichen Ausläufer der Albula-Alpen, die Südseite der Silvretta mit dem Piz Linard, Piz Buin, Dreiländerspitze und Silvrettahorn und die südlichen Ausläufer der Samnaungruppe mit dem Piz Mundin, Muttler und Piz Tschütta. Rechts des Inns befinden sich Ausläufer der Livigno-Alpen mit dem Piz Quattervals und die Gipfel der Sesvenna-Gruppe wie der Piz Pisoc, Piz Tavrü, Piz Plavna Dadaint, Piz Zuort und Piz Lischana, die oft als Engadiner Dolomiten bezeichnet werden. Ein grosser Teil des Gebirges rechts des Inns ist Bestandteil des Schweizerischen Nationalparks. Der höchste Gipfel des Unterengadins ist mit 3’410 Metern der markante Piz Linard. Zu den grössten Seitentälern zählen rechts des Inns das Val da Spöl bei Zernez mit dem Beginn der Ofenpassstrasse ins Münstertal, und das Val Plavna und Val S-charl bei Tarasp und Scuol. Links des Inn liegen das Val Susasca bei Susch, von dessen Passhöhe es über Davos ins Landwassertal und Prättigau geht, sowie das Val Tuoi, Val Tasna und Val Sinestra oberhalb von Guarda, Ardez und Sent, die Richtung Paznaun führen, und zuletzt an der Staatsgrenze nach Österreich das abgelegene Samnauntal. Derzeit leben 7’780 Menschen im Unterengadin, davon 1’513 in Zernez, 4’650 in Scuol, 829 in Valsot und 788 in Samnaun. Während im Oberengadin das rätoromanische Idiom Putér im Alltag stark durch das Schweizerdeutsch bedrängt wird, ist das unterengadinische Vallader noch verhältnismässig stark vertreten. Es ist Amtssprache und wird an den Schulen unterrichtet. Im Samnaun setzte sich die deutsche Sprache durch. 54 Prozent der Einwohner des Unterengadins gaben Rätoromanisch als Muttersprache an. Archäologische Funde belegen die kontinuierliche Besiedlung des Unterengadins seit der Bronzezeit. Einige Münzfunde belegen auch eine römische Herrschaft. Mit den Völkerwanderungen wurde das Unterengadin zunächst Teil des Ostgotischen Reiches. Die politische Kontrolle über Churrätien lag bis 765 in der Hand der Churer Adelsfamilie der Viktoriden. Die vielfach sich durchkreuzenden Herrschafts- und Lehnrechte der Besitzer führten zu langen Fehden in den Folgejahren. Als frühmittelalterliches Zentrum des Unterengadins gilt Ramosch, wo sich im sechsten Jahrhundert die erste christliche Kirche des Engadins befand. Die Markgrafschaft Churrätien gehörte zum 917 proklamierten Herzogtum Schwaben und damit zum aus dem karolingischen Ostfrankenreich entstandenen Heiligen Römischen Reich. Das Unterengadin war Bestandteil der Grafschaft Vinschgau, die Mitte des zwölften Jahrhunderts an die Grafen von Tirol fiel. Währenddessen konnten die Bischöfe von Chur nach den Beschränkungen durch Karl den Grossen ihre weltlichen Einflüsse auf das Unterengadin über neuerlichen Streubesitz wieder ausdehnen: Das Bistum Chur dehnte seinen Einfluss wieder aus und übernahm 1177 die Burg Tarasp, die 1209 die Festung Steinsberg bei Ardez, 1394 die Burg Ramosch, und etwas später die Festung Wildenberg-Planta in Zernez. Unterdessen dehnten die Engadiner Bauern ihre Weidegründe über das Unterengadin hinaus aus. 1363 fiel Tirol an die Habsburger und damit an das Erbherzogtum Österreich. Um sich vor Überfällen aus dem Engadin zu schützen und an den Verkehrswegen vom Engadin und vom Vinschgau über den Reschenpass nach Tirol Zollgebühren kassieren zu können, errichteten die Österreicher ab 1427 die Grenzfeste Altfinstermünz in der gleichnamigen Schlucht am unteren Ende des Engadins. Register der Grafschaft Tirol von 1427 belegten für das Unterengadin rund 2'000 Einwohner. Die Gerichtsbarkeit lag in Nauders bei den Grafen von Tirol. Die Landsgemeinde bestand bis ins sechzehnte Jahrhundert. Mit dem zunehmenden Einfluss des Gotteshausbundes, der sich ab 1450 zu einem eigenen staatlichen Gebilde entwickelte, wurde der österreichische Einfluss im Unterengadin nach und nach zurückgedrängt. Der Konflikt zwischen den Engadinern und der formellen Obrigkeit, den Habsburgern, eskalierte 1475 im sogenannten Hennenkrieg, als die Unterengadiner die Abgabe der Fasnachtshühner verweigerten. Die Österreicher plünderten daraufhin das Tal. 1499 suchte der blutige Schwabenkrieg das Engadin heim mit dem Sieg der Bündner Truppen in der  Schlacht an der Calven. Philipp Gallicius aus Müstair, ehemaliger Benediktinerschüler in Marienburg und Pfarrer in Lavin, führte 1529 die Reformation in Lavin und Guarda ein. Im Dreissigjährigen Krieg, als sich Frankreich-Venedig und Spanien-Österreich um die Drei Bünde bekriegten, wurde das Engadin verheert. Mit dem Zuozer Rudolf von Planta griff einer der reichsten Bündner und Eigentümer des Schlosses Wildenberg-Planta für die katholischen Österreicher Partei. Planta wurde zunächst, aus den Drei Bünden vertrieben und für vogelfrei erklärt, Schloss Wildenberg zerstört. Der Veltliner Mord, als ein Söldnerheer 500 Protestanten umbrachte und die Gewalt über Bormio und das Veltlin übernahmen, gilt als Auslöser der Bündner Wirren. In der Folge zogen spanische und österreichische Heere durch die Drei Bünde, zu denen sich der Gotteshausbund mit dem Grauen Bund und dem Zehngerichtebund zusammengeschlossen hatte. So kam 8’000 Österreicher Mann vom Vinschgau her durch das Val S-charl und erkämpften sich den Weg über den Inn und weiter über den Flüela nach Davos. Sie und die Spanier erreichten 1621 Chur. In den Mailänder Verträgen wurde das Engadin 1622 an Österreich abgetreten, die Drei Bünde mussten auf das Münstertal, das Unterengadin, Davos, Schanfigg, Belfort und das Prättigau verzichten. Der protestantische Glauben im Unterengadin wurde verboten, die reformierten Prediger aus dem Unterengadin ausgewiesen. Nach dem Prättigauer Aufstand wurden die Verträge schon ein Jahr später durch die Drei Bünde aufgekündigt. Wiederum war es Oberst Baldiron, der mit 10'000 Mann von Samnaun durchs Val Sampoir ins Unterengadin einfiel. Rudolf von Salis, Oberbefehlshaber der Aufständischen, musste sich mit seiner nur 2’000 Mann starken Truppe über den Flüelapass nach Davos zurückziehen und das Unterengadin kampflos den Österreichern überlassen. Der Lindauer Vertrag bestätigte die österreichische Herrschaft, die in den besetzten Gebieten die Gegenreformation betrieb. 1623 schloss das katholische Frankreich mit Savoyen und Venedig ein Bündnis zur Befreiung der Drei Bünde. Als sich das 8’000 Mann starke französische Heer mit sechs eidgenössischen Regimentern verbündete, flohen die Österreicher aus dem Unterengadin nach Meran, um im 1629 wieder in Bünden einzufallen und erneut die Gewalt über das Unterengadin zu übernehmen und die Gegenreformation voranzutreiben. Als Schweden ins Heilige Römische Reich einfiel, sah sich Österreich gezwungen, sich aus den Drei Bünden wieder zurückzuziehen. Die Drei Bünde wurden faktisch französisches Protektorat. Es wurden bei Ardez und Susch Befestigungen angelegt (Fortezza Rohan oberhalb von Susch). Mit dem Westfälischen Frieden endete 1648 der Dreissigjährige Krieg. In zwei Verträgen zwischen den Drei Bünden und Österreich 1649 1652 wurden die habsburgischen Rechte im Zehngerichtebund, im Münstertal und im Unterengadin mit Krediten der reformierten Orte abgelöst. Die Ortschaften des Unterengadins mit Ausnahme Tarasps kauften sich daraufhin von Österreich frei. Mit dem Ausbreiten der Französischen Revolution wurden der faktisch unabhängige Freistaat der Drei Bünde mehrfach besetzt, mit ihm das Engadin. Die Drei Bünde und mit ihnen das Engadin wurden 1799 als Kanton Rätien Teil der Helvetischen Republik und seit 1803 als Kanton Graubünden Teil der Eidgenossenschaft. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 kam auch Tarasp zum Kanton. Die Bevölkerung lebte vom fünfzehnten bis ins zwanzigste Jahrhundert massgeblich von der Viehwirtschaft. Wichtige Einnahmequelle der Gemeinden waren auch die ausgedehnten Wälder, die beispielsweise in Zernez weitgehend abgeholzt wurden und zu den Salinen der Salzbergwerke von Hall in Tirol verschifft wurden. Während die spätmittelalterlichen Eisenerzbergwerke am Ofenpass im siebzehnten. Jahrhundert wieder stillgelegt wurden, lief der Betrieb des Silber- und Bleibergwerks in S-charl bis ins neunzehnte Jahrhundert. Während das Transportgewerbe für das Oberengadin eine Rolle spielt, der Julierpass und der Reschenpass waren schon zu römischen Zeiten wichtige Transportwege, liegt das Unterengadin etwas abseits der wichtigsten alpinen Transitrouten. Dennoch wurden der Flüelapass nach Susch und insbesondere der Ofenpass zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Bevölkerung, gleichzeitig führte auch die Transitroute Wien – Innsbruck – Comer See – Mailand durchs Unterengadin. Zernez entwickelte sich zum Verkehrsknotenpunkt, nicht erst mit dem Bau der Engadiner Linie der Rhätischen Bahn von Bever nach Scuol 1913. Seit Beginn der Neuzeit gibt es einen Fuhrwagenverkehr auf dem Passweg nach  Tschierv, seit 1864 einen regelmässigen Postverkehr. Der Flüelapass galt als kürzeste Verbindung von Chur über das Landwasser-Tal und Davos nach Tirol oder den Ofenpass in den Vinschgau. Die erste Fahrstrasse stammt von 1866. Bis 1925 galt in Graubünden ein allgemeines Autofahrverbot, und so kamen der Rhätischen Bahn von Chur bis Davos und der Bahnlinie im Tal bis S-cuol eine grosse Bedeutung zu. Die einzige wintersichere Verbindung gegen Norden entstand mit der Vereinalinie ins Prättigau erst 1999. Die typischen Senter Giebel zeigen den Reichtum, den die Auswanderer in die Talschaft holten. Seit dem sechzehnten Jahrhundert brachten die Einkünfte der Auswanderer, zunächst Händler und Handwerker, später Konditore und Zuckerbäcker, Geld ins Tal. Die Bündner genossen in Norditalien, insbesondere in Venedig, grosse Privilegien. Ihr Reichtum drückt sich beispielsweise im Ortsbild Sents aus. Das Engadin konnte nur selten all seine Bewohner ernähren, und so lebten und arbeiteten zeitweise die Hälfte der männlichen Bevölkerung im Ausland. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts setzte der Tourismus ein. In Scuol, der Tarasper Fraktion Vulpera und dem Val Sinestra entstanden Kurhäuser, rund um die zahlreichen Heilquellen Scuols und Tarasps unzählige Hotels und mit dem Tarasp-Schuls-Vulpera ein mondäner Kurort. Der Erste Weltkrieg brachte den Bäder- und Sommertourismus jedoch wieder zum Erliegen. Inzwischen ist der Tourismus, insbesondere dank des in den 1970er Jahren aufkommenden Wintertourismus im Skigebiet Motta Naluns, zu einer der wichtigsten Einnahmequellen des Tals geworden. Dazu kommen Konzession aus der Wasserkraftnutzung: Die Engadiner Kraftwerke, die Strom aus dem Wasser des Spöls und Inns gewinnen, wurden 1954 gegründet.

View travel report
ENGIADINA BASSA. Eine erste Wanderung (1/2).


Mit der Bergbahn auf Motta Naluns.


Es ist Sonntag, der 30. Juli 2023. Ende des Abends endet der Regen und in der Nacht bleibt es bewölkt bei 8 Grad. Der Tag wird veränderlich mit einigen sonnigen Abschnitten und etwas Regen am frühen Nachmittag bei 18 Grad. Vom Camp habe ich gestern eine Gästekarte erhalten mit vielen Vergünstigungen und freier Benutzung des öffentlichen Verkehrs und der Bergbahnen. Also gehe ich heute ein erstes Mal auf die Bergbahn und laufe nach Ftan hinunter. Am Morgen zeigt sich im Süden (1) noch starke Bewölkung, im Norden (2) jedoch schon leichte Aufhellungen. Ich laufe vom Camp in einer knappen halben Stunde hinauf zur Talstation der Bergbahn (3) gleich hinter dem Hotel Bellaval. Die Achtergondel (4) bringt mich von 1'295 auf 2'160 Meter. Es hat zwischenzeitlich auch im Süden etwas aufgehellt und der Blick (5) auf die Berge um den Piz Pisoc wird immer freier. Der Sessellift (6) auf Chamanna Naluns ist diese Woche leider geschlossen.


Der Panoramaweg von Motta Naluns nach Prümaran Prui.


Ich folge dem Flurinaweg (7), einem knapp einstündigen Weg nach Prui mit einer Kindergeschichte, entsprechend auch viel von Familien begangen. Ich blicke auf den breiten Schotterweg (8) vor und bald danach zurück auf die Bergstation (9). Der Weg (10-14) zieht sich nun meist auf gleicher Höhe über Almen mit schönen Ausblicken immer weiter. Nach Dreiviertelstunden gemütlichem Gehen kommt dann die Bergstation Prui (15) mit dem Restaurant Prümaran Prui ins Blickfeld.

View travel report
ENGIADINA BASSA. Eine erste Wanderung (2/2).


Von Prümaran Prui hinunter nach Ftan.


Es ist Mittagszeit. Das Wetter hält sich noch und ich bekomme einen Platz auf der Terrasse des Restaurants Prümaran Prui (1) trotz der vielen Familien und Mountainbiker, die wie ich heute hier unterwegs sind. Ich bestelle einen bunten Blattsalat (2) und die Bündner Spezialität Pizokels (3). Es mundet ausgezeichnet bei dieser tollen Aussicht (4). Ich beginne dann den eineinhalb stündigen Abstieg (5-7) nach Ftan und es regnet nun heftig einen Teil des Wegs. Als erstmals Ftan (8) in Sichtweite kommt endet der Regen und es wird sonniger. Der Weg (9-11) führt in endlosen Kehren immer weiter hinab und das Ziel (12) kommt immer näher. Zehn Minuten bevor der Bus mich wieder nach Scuol bringen wird, erreiche ich den Dorfplatz von Ftan (13). Nach dem Einkauf des Nötigsten im Dorf laufe ich hinunter und über die Gurlainabrücke zurück zum Campingplatz. Kurz vor diesem knallt es heftig, heftiger als es der Donner eines Gewitters sein könnte. Ich blicke zum Piz Pisoc (14-15) und sehe gerade noch die Staubwolke von einem Felsabbruch. Die Staubwolke hängt noch lange an der gleichen Stelle, erst am nächsten Morgen ist die Absturzstelle mit einer etwa 300 Meter langen Geröllhalde im Feldstecher gut zu sehen.

View travel report
Day 35
ENGIADINA BASSA. Die zweite Wanderung (1/2).


Nochmal mit der Bergbahn auf Mottas Naluns.


Es ist Montag, der 31. Juli 2023. Es wird eine bewölkte Nacht bei 10 Grad. Der Tag ist meist sonnig bei 23 Grad. Da in den nächsten Tagen das Wetter umschlägt, bin ich heute noch einmal auf die Bergbahn wegen der schönen Aussicht und habe von der Bergstation den Talweg durch das Val Sinestra nach Sent gewählt. Mein heutiger Weg ist ein Abschnitt des Weitwanderwegs Via Engiadina (1), der dem ganzen Engadin folgt. Als erstes geht es eine halbe Stunde vom Campingplatz über die Innbücke, durch das Dorf und weiter hinauf zur Bahnstation Scuol-Tarasp (2), in dessen Nähe sich auch die Bergbahn nach Mottas Naluns befindet. Auf der Bergstation informiert unter anderem auch eine illustre Tafel über die hier zu findenden Gesteinsarten (3).


Ein Panoramaweg von Mottas Naluns zum Val Sinestra.


Beim Wegbeginn (4) erschliesst sich der Blick auf den östlichen Teil des Unterengadins und im Tal mein Ziel, das Bergdorf Sent. Ein paar Kehren weiter sehe ich bereits den zu begehenden weiten Bogen (5) bis zum Einstieg in das Val Sinestra. Der schöne Bergweg (6-7) zieht sich nun eine gute Stunde lang in stetem Auf und Ab am Hang entlang und über Bergalmen bis zur Alp Sinestra (8). Das Bergrestaurant Alpetta (9) an bester Lage öffnet aber nur im Winter. Genügend Zeit also der Bergflora (11-15) etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

View travel report
ENGIADINA BASSA. Die zweite Wanderung (2/2).


Das Val Sinestra hinab nach Sent.


Von der Alm Sinestra folgt nun der Weg das Val Sinestra hinab zuerst dem Bergbach Clozza (1-5). Dann geht der Weg weiter talwärts lange Zeit wieder dem Hang (6-7) entlang, ehe er dann durch einen schönen Lärchenwald (8) führt. Nach diesem Waldweg folgt wie alleweil ein Forstweg, der in vielen Kehren hinab zum Dorf Sent führt.


Im Zentrum ein paar Minuten Zeit bis der Bus fährt.


Nach vier Stunden erreiche ich das Bergdorf Sent (9). Der Postbus nach Scuol fährt in einer Viertelstunde. Ich habe also noch etwas Zeit, mir einige schöne Bünder Häuser (10-13) an zu sehen in der Umgebung des Dorfplatzes (14) und der Kirche (15).

View travel report
Day 36
ENGIADINA BASSA. Ein Spaziergang (1/2).


Der Vormittag auf dem Campingplatz.


Es ist Dienstag, der 1. August 2023. In der Nacht hat die Bewölkung immer mehr zugenommen bei 10 Grad. Im Laufe des Vormittags hat es zu regnen begonnen. Entgegen den Prognosen gibt es am Nachmittag aber ein paar Aufhellungen und zeitweise zeigt sich auch die Sonne bei 18 Grad. Ich habe entschieden, heute etwas zu ruhen und am Nachmittag einen Spaziergang zu unternehmen. Den Vormittag überbrücke ich also den Regen im Wohnmobil und spaziere nur einmal um den  Campingplatz (1-4) herum. Ich bemerke, heute ist grosser Wechsel angesagt. Gut ein Drittel der Wohnmobile verlassen das Camp, auch fast alle Zelte. Und drei der vier Clamping-Hütten werden frei.


Dem Inn entlang zum Kurhaus Tarasp.


Gegen zwei Uhr beginne ich bei Regen den Spaziergang. Es sind gut Dreiviertelstunden zum ehrwürdigen Kurhaus Tarasp und ein schöner Weg entlang des Inns. Durch den Wald (5-6) geht es vom Camp zum Inn hinab, dann folgt der Weg dem Verlauf des Inns (7-10). Zwischenzeitlich hat es aufgehört zu regnen. Nach einer guten halben Stunde kommt die neue Innbrücke (11-12) in Sicht, unter der ich auch bald vorbei laufe. Eine weitere Viertelsunde später komme ich zur Büvet Sfondra (13) am gegenüberliegenden Innufer über eine Brücke erreichbar, aber leider geschlossen. Gleich danach folgt die alte Büvette/Trinkhalle Tarasp (14) und das Kurhaus (15).

View travel report
ENGIADINA BASSA. Ein Spaziergang (2/2).


Quellen des Lebens, Mineralwasserwege.


Es ist ein geschichtsträchtiger Ort. Man kann sich noch vorstellen, wie die Kurgäste in früheren Zeiten dieser auch architektonisch so faszinierenden Büvette/Trinkhalle Tarasp (1-3) verweilten und sich an den Quellen des Lebens labten. Die Büvette wurde 2006 stillgelegt und kann wegen fehlender Mittel nicht restauriert werden (4). Gleich daneben besuche ich die Fontana Carola (5), eine der vielen Mineralwasserquellen mit zugänglicher Ausstellung. Die Quellen können alle entlang der "Mineralwasserwege Scuol" (6) besucht werden.


Zurück zum Campingplatz.


Anfänglich gehe ich den gleichen Weg (7-8) am Inn entlang wieder zurück. Die zweite Hälfte des Wegs steige ich jedoch über Wald und Wiesen (9-12) hinauf nach Vulpera und dann dem Hang entlang weiter bis zur Clemgia Schlucht, die ich auf einer Holzbrücke (13) überquere. Eine Viertelstunde später bin ich auf dem Campingplatz und gehe noch in ihr kleines Bistrot. In der Schweiz ist heute Nationalfeiertag und so geniesse ich ein typisch schweizerisches Fingerfood Fish & Chips (14). Dabei sehe ich zu, wie sich der Campingplatz (15) allmählich wieder zu füllen beginnt, aber auch die Bewölkung wieder zunimmt.

View travel report
Day 37
ENGIADINA BASSA. Eine dritte Wanderung (1/2).


Vom Campingplatz hinauf nach Vulpera.


Es ist Mittwoch, der 2. August 2023. Die Nacht bleibt bewölkt aber trocken bei 11 Grad, der Tag wird weitgehend sonnig und warm bei 23 Grad. Mein heutiges Ziel ist Schloss Tarasp und wenn ich noch mag die Innschlucht bei Ardez. Gegen elf Uhr beginne ich beim Campingplatz den Aufstieg nach Vulpera (1). Nach einer halben Stunde erreiche ich den historischen Kurort mit den teils noch erhaltenen Parkanlagen (2-5) des legendären 1989 abgebrannten Hotel Waldhaus, dem kleinen Waldhaus Museum (6), dem schönen Bau des Hotels Villa Post (7), dem schlossähnlichen Hotel Villa Engiadina (8) und dem ehemaligen Hotel Schweizerhof (9).


Immer weiter aufwärts zum Schloss Tarasp.


Nach Vulpera geht es weiter stetig leicht ansteigend durch Wald (10), über Wiesen (11) und vorbei an Berghöfen (12). Auch diese Bergbauernfamilie hat wie viele heutzutage einen eigenen Hofladen. Ihre Spezialität (13) ist aber eher besonders, frisches Lamafleisch. Die Tiere sieht man dann auch gleich auf einer angrenzenden Weide, noch. Eine Stunde nachdem ich Vulpera verlassen habe, erreiche ich das Schloss Tarasp (15), sehenswert auf einem markanten Felsblock thronend.

View travel report
ENGIADINA BASSA. Eine dritte Wanderung (2/2).


Der kleine Weiler Tarasp Sparsels.


Bevor ich den Schlossweg rund um den Felsen hochgehen kann, durchquere ich noch den kleinen Weiler Sparsels mit einigen schönen Bündner Häusern (1-3). Beim Dorfplatz (3) steht auch das Schlosshotel Chastè (5), dessen Terrasse zu einem Zwischenhalt einlädt.


Das Erlebnis von 16 Punkte Capuns.


Es sind wenig Gäste zugegen, ich kann mir den Platz aussuchen. Nach dem Blattsalat (6) geniesse ich herrliche Capuns (7), dazu ein gutes Glas Malanser Chardonnay. Erst als ich gehe, bemerke ich das Schild (9) an der Fassade. Das Restaurant Chartè hat dieses Jahr 16 Punkte bei Gault Millau erhalten. Auch wenn auf der Terrasse eine etwas bürgerlichere Karte angeboten wird, so erkannt man auch an diesen Gerichten die besondere Klasse.


Über Tarasp Fontana zurück zum Campingplatz.


Ich steige noch kurz zum Eingang des Schlosses (9) empor und geniesse von dort die Aussicht auf die Berge (10), auf das Inntal (11) und Tarasp Fontana (12). Auf die Teilnahme einer Führung durch das 1040 erbaute Schloss verzichte ich. Ich laufe im Rücken des Schlosses (13-14) hinunter nach Tarasp Fontana. Ursprünglich wollte ich noch durch die Innschlucht nach Ardez weiterlaufen und von dort mit der Rhätischen Bahn nach Scuol fahren. Die Karte zeigt aber einen mittelschweren Weg mit drei Stunden Laufzeit für sieben Kilometer. Für mich heute zu viel. Und so wandere ich den gleichen Weg vom Taraspsee (15) zurück zum Campingplatz. Ein schöner und würdiger Abschluss meines Besuchs von Scuol.

View travel report
Day 38
Heutiges Ziel. CENTER DAL PARC NAZIUNAL SVIZZER. Zernez. Grischun.


Wissenswertes zum CENTER DAL PARC NAZIUNAL SVIZZER bei Wikipedia.


Das Nationalparkhaus Zernez ist ein Museum in der Unterengadiner Gemeinde Zernez. Es bildet das Herzstück des Nationalparkzentrums (Center dal parc naziunal svizzer). Der kubische und monolithische Bau an der Ofenpassstrasse wurde zwischen 2002 von Valerio Olgiati entworfen. Der Churer Bauingenieur und Architekt Patrick Gartmann von Conzett Bronzini Gartmann und Joseph Schwartz zeichneten verantwortlich für das Tragwerk. Ausführende Firma war Archobau. 2008 erhielt der Bau den Hasen in Gold und 2009 den Architekturpreis Beton. In der Jury sassen Andrea Hämmerle, Heinrich Haller, Domenic Toutsch, Thomas Meyer, Ulrich Brogt, Beat Consoni, Silvia Gmür und Meinrad Morger. Eröffnet wurde das Haus am im Mai 2008 durch den Schweizer Bundesrat Moritz Leuenberger. Es beherbergt das Besucherzentrum des Schweizerischen Nationalparks und bietet als naturkundliches Museum über drei Stockwerke verteilt Dauerausstellungen zu Flora und Fauna der Region. Das Besucherzentrum war vorher im heutigen Gemeindehaus domiziliert. Die Verwaltung des Schweizer Naionalparks befindet sich gleich auf der anderen Strassenseite im Schloss Planta-Wildenberg.

View travel report
CENTER DAL PARC NAZIUNAL SVIZZER. Ein Kurzbesuch.


Die Weiterfahrt vom Unterengadin ins Oberengadin.


Es ist Donnerstag, der 3 August 2023. In der Nacht ist es meist bewölkt und es regnet zweimal kurz bei 12 Grad. Der Tag wird schön bei 22 Grad, am Abend beginnt es wieder zu regnen. Ich fahre heute 59 Kilometer von Scuol nach Samedan. Ich verabschiede mich vom Campingplatz TCS Scuol mit einem schönen Stimmungsbild (1) und halte bald noch einmal für einen Blick auf die Innbrücke und das Hotel Schweizerhof Vulpera (2). Dann geht es zügig durch das Inntal vorbei an Bergdörfern mit klangvollen Namen: Ardez, Guarda, Lavin, Susch bis nach Zernez.



Ein Zwischenhalt in Zernez und dem Nationalparkzentrum.


Bei Zernez halte ich an und spaziere vom Parkplatz beim Gemeindehaus (3) vorbei am Schloss Wildenberg (4) zum Dorfzentrum (5-7) mit dem neuen Besucherzentrum des Schweizer Nationalparks (8). Das Zentrum ist sehenswert und erinnert an die amerikanischen Vorbilder. Dazu gehören heute ein Panoramafilm (9-10) im ersten Stock, verschiedene Multimedia-Installationen (11-13), Ausstellungen zur Erforschung von Geologie und Klima (14) wie auch Photos zur Geschichte des Nationalparks (15) im zweiten Stock. Letzteres übrigens zeigt eine parlamentarische Delegation 1913 bei der Chamanna Cluozza Hütte, also ein Jahr vor der Eröffnung des Nationalparks. Diese historischen Photodokumente faszinieren mich immer. Ein Shop im Erdgeschoss mit vielen Souvenirs, Büchern und Informationsmaterial vervollständigt das Zentrum, dessen Besuch ich nur weiterempfehlen kann.

View travel report
Heutiges Ziel. PUNTRASCHIGNA. Engiadin’Ota. Grischun.


Wissenswertes zu PUNTRASCHIGNA bei Wikipedia.


Puntraschigna (Pontresina) ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Graubünden. Sie gehört zur Region Maloja und liegt als nördlicher Talort des Berninapasses im Val Bernina, einem Seitental des Engadins. Erste urkundliche Erwähnungen des Ortsnamens sind ad Pontem Sarasinam (1137) und de Ponte Sarraceno (1237). Pontresina ist damit eine Zusammensetzung von lateinisch pons «Brücke» und dem seit 1203 im Engadin bezeugten Personennamen Saracenus. Dass saracenus sich auf die Sarazenen beziehe, wird heute nicht mehr weiterverfolgt. Pontresina ist die einzige Ortschaft im höchstgelegenen Seitental des Engadins. Sie ist umgeben von Berggipfeln, die bis über 4'000 Meter hoch sind. Diese Lage ist seit dem neunzehnten Jahrhundert Anziehungspunkt für Bergsteiger. Besonders beeindruckend ist das Massiv des Piz Bernina. Weitere bekannte Berge sind Las Sours (Zwei Schwestern), Piz Alv und Piz Languard. Am Berninapass liegen die beiden Pontresiner Skigebiete Diavolezza und Lagalb. Vom Dorfkern führt eine Sesselbahn zur Alp Languard. Etwas ausserhalb von Pontresina, auf halbem Weg nach Samedan, liegt in Punt Muragl die Talstation der Muottas-Muragl-Bahn, einer Standseilbahn auf den Muottas Muragl. Pontresina verdankt seine Bedeutung der Lage am Berninapass und dem Fremdenverkehr. Im Mittelalter war der Ort bedeutsamer als das benachbarte St. Moritz. An diese Zeit erinnern jedoch nur noch wenige Gebäude, da zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts Pontresina von einem Grossfeuer heimgesucht wurde. Nachdem 1850 ein erster Gasthof eröffnet worden war, begann der Tourismus zu blühen. 1871 wurde der Bergführerverein gegründet. Im Sommer 1885 zählte man schon 2’000 Gäste. Einen weiteren Schub erhielt der Ort im Jahre 1908 durch die Eröffnung der Berninabahn, die später mit der Rhätischen Bahn fusionierte. Während der beiden Weltkriege wurde der Berninapass gegen Angreifer aus dem Puschlav bei der Sperrstelle Berninahäuser befestigt. Sehenswürdigkeiten: Pontresina ist von Häusern im Engadiner Stil geprägt. Viele sind mit Sgraffito-Wandmalereien und geschmückten Erkern verziert. Kirche Santa Maria aus dem zwölften mit zahlreichen Fresken versehen; Die barocke Dorfkirche San Niculò, 1640 nach dem Dorfbrand errichtet; Chesa Campell; Der Burgturm Spaniola aus dem zwölften Jahrhundert; Das Museum Alpin vermittelt Ortsgeschichte; Das Grand Hotel Kronenhof ist Kulturgut von nationaler Bedeutung; Die Punt Ota, die den Berninabach überquert zwischen Dorf und Bahnhof; Das Hotel Saratz; Die Chamanna da Tschierva in Val Roseg.

View travel report
PUNTRASCHIGNA. Ein Kurzbesuch.


Der Stellplatz direkt am Berninabach.


Von Zernez fahre ich noch 30 Kilometer bis nach Samedan, immer dem Inn folgend. Und wieder vorbei an malerisch liegenden Bergdörfern mit klangvollen Namen wie S-Chanf, Zuoz, Madulain, La Punt-Chamues, Bever und Samedan. In Samedan zweigt es ab Richtung Bernina und drei Kilometer weiter liegt der TCS Samedan (1). Der Campingplatz ist gut belegt, hat aber einige freie Plätze. Ich bekomme den letzten Stellplatz direkt am Damm (2), ganz am Ende des langgezogenen Camps. Zwar weit zu den Sanitäranlagen, dafür näher an Bus und Bahn und auch direkt unterhalb der Standseilbahn Muottas Muragl.


Mit dem Velo nach Pontresina.


Nur gerade drei Kilometer südlich des TCS Samedan liegt Pontresina. Ideal für ein Mittagessen. Ich fahre auf dem Rad- und Wanderweg (3) dorthin und setze mich am oberen Ende von Pontresina auf die schöne Terrasse (4) des Hotel Albris Kochendörfer. Zwei italienische Kellner alter Schule servieren mir nach dem gesunden Blattsalat (5) einen ausgezeichneten Zander auf einem Zitronenrisotto mit Meeresalgen (6). Mit dem Velo an der Hand laufe ich nun die Hauptstrasse, die Via Maistra zurück zum unteren Ortsende. Die Reihe schöner Bündner Bauwerke beginnt beim Alpinmuseum (7) und geht weiter an zahlreichen Hotels und Läden, unter anderem der Villa Gianotti (8) mit Weinbar und sündhafter Confiserie, bis zum Gemeinzentrum mit der Kirche San Niculò (9). Hier endet die Via Maistra und beginnt eine schmale Dorfstrasse (10). vorbei an der Chesa Campell (11), am Hotel Kronenhof (12) und weiteren schönen Bündner Häusern (13-15). Ich besteige wieder das Velo und fahre gemütlich nach Samedan.

View travel report
Heutiges Ziel. SAMEDAN. Engiadin’Ota. Grischun.


Wissenswertes zu SAMEDAN bei Wikipedia.


Samedan (bis 1943 Samaden) ist ein Dorf und eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Schweizer Kantons Graubünden. Der Engadiner Wintersport- und Luftkurort liegt am Inn nordöstlich von St. Moritz und wird im Westen vom 3'246 Meter hohen Piz Ot überragt. Der Ort liegt am westlichen Rand einer Hochebene, in der der Inn und der von Pontresina kommende Flaz zusammenfliessen. Zum Gemeindegebiet gehört als Exklave auch das Val Roseg. In Samedan treffen Verkehrswege von St. Moritz im Südwesten, vom Puschlav über den Berninapass im Südosten und vom Unterengadin im Nordosten zusammen. Der Ort wird seit der Mitte des zwölften Jahrhunderts erwähnt: In Zuze et in Samadene, 1156 coloniam de Samadn. Die Herkunft des Namens ist unbekannt. Die ältesten baulichen Nachweise sind die Peterskapelle von etwa 650, die Antoniuskapelle von 1250, ein Wohnturm im oberen Dorfteil von 1288 und die Sebastianskapelle von etwa 1300, die aber 1501 erstmals erwähnt wurde. Seit 1462 war Samaden Sitz des Niedergerichts Sur Funtauna Merla, und es war eine der drei Grosspfarreien des Oberengadins. 1491 wurde die spätgotische Kirche St. Peter an den romanischen Turm der Antoniuskapelle angebaut. Im Schwabenkrieg von 1499 wurde das Dorf durch einen Brand verwüstet. 1550 wurde die Reformation eingeführt. 1551 wurden die katholischen Messgottesdienste abgeschafft. 1864 las der Kapuzinerpater Hilarion aus Bivio die erste katholische Messe. 1911 wurde die katholische Herz-Jesu-Kirche im neuromanischen Stil erbaut, und 1914 wurde die Kapelle St. Sebastian abgerissen, die seit 1892 von den Katholiken gebraucht werden konnte. Ab dem sechzehnten Jahrhundert errichteten die Geschlechter von Salis und von Planta einige repräsentative Bauten. Durch politische Ämter in bündnerischen Untertanengebieten, durch Auswanderung und fremde Dienste waren sie zu Reichtum und Wohlstand gekommen. 1812 ist ein erstes Spital erwähnt, und 1895 wurde das Kreisspital Oberengadin erbaut. Der strategisch günstige Dorfstandort liess Handel und Gewerbe wachsen. Der seit 1830 aufkommende Tourismus führte zum Bau von Hotels, Campingplätzen, eines Golfplatzes (1893) sowie der Standseilbahn auf die Muottas Muragl (1907). 1888 wurde ein Elektrizitätswerk erstellt. Mit der Eröffnung der Albulalinie 1903 erhielt das Dorf Bahnanschluss und wurde zum wichtigsten Knotenpunkt des Engadins. Nach grossen Überschwemmungen des Inns wurden ab 1920 zum Schutz des Dorfes Flussverbauungen errichtet; zuletzt wurde 2004 der Fluss Flaz ganz auf die rechte Talseite verlegt. 1937 nahm der Flugplatz seinen Betrieb auf. Beim Abwurfe mehrerer Bomben aus amerikanischen Flugzeugen 1943 wurde die Chesa Planta beschädigt. Im gleichen Jahr erfolgte die Errichtung der Familienstiftung der von Planta (Fundaziun de Planta), die sich der rätoromanischen Kultur widmet. Ebenso wurde die evangelische Lehranstalt, die heutige Academia Engiadina, eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die kommunale, regionale und kantonale Infrastruktur, und neue Quartiere entstanden um das Dorf. Das romanische Bauerndorf wandelte sich in wenigen Jahrzehnten zum zeitgemässen Dienstleistungszentrum. Denkmalgeschützt ist die reformierte Dorfkirche, gleichfalls sehenswert sind die reformierte Begräbniskirche St. Peter und die katholische Pfarrkirche Herz-Jesu. Im Dorfzentrum liegen der als Kulturzentrum genutzte Turm La Tuor aus dem dreizehnten Jahrhundert und die Chesa Planta aus dem sechzehnten Jahrhundert. Darin befindet sich ein Kulturzentrum mit dem Kulturarchiv Oberengadin, einem Wohnmuseum und einer romanischen Bibliothek. 

View travel report
56,0 km 48 min.
SAMEDAN. Eine Dorfbesichtigung.
Via da Puntraschigna 56, 7503, Samedan, Switzerland
View travel report
Show on map
Day 39
Heutiges Ziel. ENGIADIN'OTA. Grischun.


Wissenswertes zum ENGIADIN'OTA bei Wikipedia.


Das Engiadin’Ota (Oberengadin, früher Engiadina Sura) ist ein inneralpines Hochtal im Kanton Graubünden und die südwestliche Hälfte des Engadins, die durch die Punt Ota (Hohe Brücke) zwischen Cinuos-chel und Brail vom Unterengadin getrennt ist. Durch denSilsersee verläuft die politische Grenze zum Bergell. Das Tal wird durchflossen vom Inn. Ein landschaftliches Merkmal ist die Engadiner Seenplatte mit dem Silsersee, Silvaplanersee, Lej da Champfèr und St. Moritzersee. Arven- und Lärchenwälder wie auch die Gletscher und die Höhenlage von 1'600–1'800 Meter über Meer bestimmen das Klima. Die grünen Wiesen im Tal sind beiderseits von schneebedeckten Bergen umgeben. Die Abhänge der südlichen Berge sind mit Nadelwäldern bedeckt; darüber erstrecken sich Alpweiden, deren Grenzlinien an den Hängen gut erkennbar sind. Das Oberengadin ist durch den Berninapass mit dem Puschlav (Val Poschiavo), durch den Malojapass mit dem Bergell (Val Bregaglia), durch den Julierpass mit dem Oberhalbstein (Surses) und durch den Albulapass mit dem Albulatal (Val d'Alvra) verbunden. Von Südwesten nach Nordosten reihen sich folgende Orte aneinander: Maloja (zählt politisch aber noch zum Bergell), Sils (Segl), Silvaplana (Silvaplauna) mit Surlej, Champfèr, St. Moritz (San Murezzan), Celerina (Schlarigna), Pontresina (Puntraschigna), Samedan, Bever und die Dörfer der Plaiv: La Punt Chamues, Madulain, Zuoz und S-chanf mit den Fraktionen Chapella, Susauna und Cinuos-chel. Das Oberengadin ist zwei Windströmungen ausgesetzt, dem Malojawind und der Brüscha. Aus der mittleren Bronzezeit ist auch die Quellfassung von St. Moritz datiert, und für die Region von Zernez bis St. Moritz ist die Breno-Kultur belegt. 15 vor Christus wurde das Engadin als Teil der Provinz Rätien ins Römische Reich eingegliedert, weil Rom die Pässe nach Germanien brauchte. Funde entlang der Römerstrassen zeugen von deren Bedeutung, und vom römischen Ausbau der Verbindungsstrassen profitierte Rätien bis ins frühe Mittelalter hinein. Nach dem Ende des Römischen Reichs wurde das Engadin mit Rätien Teil des Ostgotenreichs. 536 fiel es an die Franken. Die weltliche und geistliche Herrschaft lag ab dem siebten Jahrhundert in den Händen des Adelshauses der Zacconen, auch Viktoriden genannt. 806 wurde die Provinz in Ober- und Unterrätien durch Karl den Grossen geteilt, das Engadin wurde Teil von Oberrätien. 916 fiel das Oberengadin an das Herzogtum Schwaben. Graf Dedalrich verkaufte 1139 sein Land an das Bistum Chur, von dem sich die Oberengadiner erst 1494 wieder freikaufen konnten. Im Hochmittelalter konnte der Bischof von Chur dank Schenkungen und Privilegien seinen Einfluss im Oberengadin ausbauen. 1137 und 1139 kaufte er die Güter der Grafen von Gamertingen zwischen Punt Ota und St. Moritz. Seit 1367 war das Oberengadin Teil des Gotteshausbundes, eine begrenzte Selbstverwaltung war trotzdem möglich. Politische Nutzniesser waren die bischöflichen Ministerialen aus dem Hause Planta, deren Aufstieg nach 1250 einsetzte. Daneben spielte die Familie Salis aus Samedan eine bedeutende Rolle. 1438 kam es zur Zweiteilung der Region ungefähr bei der ehemaligen Siedlung Las Agnas in die Gerichtsgemeinden Sur und Suot Funtauna Merla, womit der Rivalität zwischen Samedan und Zuoz Rechnung getragen wurde. Ab 1526 wurden die bischöflichen Rechte ausgekauft, und das Gemeineigentum wurde 1538 bis 1543 aufgeteilt. 1550 bis 1577 nahm das Oberengadin das reformierte Glaubensbekenntnis an. 1798–1800 war das Engadin Schauplatz der Kämpfe zwischen Franzosen und Österreichern. Seit 1851 gliedert sich das Engadin in die Bezirke Inn und Maloja mit den Kreisen Oberengadin, Obtasna, Untertasna und Ramosch. Wirtschaftlich war die Berglandwirtschaft seit jeher nach Oberitalien ausgerichtet. Der Export von landwirtschaftlichen Produkten, Holz und Erz finanzierte die Importe von Getreide, Wein und Salz. In der Neuzeit hatten die temporären Auswanderer, die Randulins, die 1603–1766 als Engadiner Zuckerbäcker einträgliche Privilegien in Venedig genossen, wesentlich zum wachsenden Wohlstand beigetragen. Nach der Kündigung des Vertrags durch Venedig emigrierten viele Engadiner in andere italienische Städte sowie in weitere europäische Zentren. 1820–1840 wurde die Obere Strasse über den Julierpass und den Malojapass gebaut, 1845–1872 die Talstrasse erstellt. Die Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 liess den Transitverkehr mit Postkutschen und die damit verbundenen Geldeinnahmen der Säumerei über die Bündner Pässe einbrechen. Diese Lücke wurde durch den nach 1850 aufkommenden Trink-, Badekuren- und Alpintourismus allmählich kompensiert. 1903–1913 wurde die Albulabahn der Rhätischen Bahn als Verbindung ins Oberengadin erstellt und kurbelte den Tourismus weiter an. Der Erste Weltkrieg beendete rasch die goldene Zeit der Grandhotels. Die Wirtschaftskrise nach 1929 vernichtete weitere touristische Arbeitsplätze. Ab 1925 wurde das Strassennetz für das Automobil ausgebaut, 1938 der Flugplatz in Samedan vorerst als Militärflugplatz errichtet. Die Erschliessung mit Seilbahnen und Skiliften liess den Wintertourismus ab 1945 stark ansteigen, die Olympischen Winterspiele in St. Moritz 1928 und 1948 sorgten für weltweite Publizität. Die erste Ausbauphase der Wasserkraft war 1932 beendet, ohne die Seen im Oberengadin anzutasten. Ab 1954 wurden weitere Projekte der Engadiner Kraftwerke realisiert, die Staumauern Punt dal Gall und Livigno waren die grössten Bauwerke. Der bestehende Strassenübergang des Albulapasses ist im Winterhalbjahr gesperrt; nur der Julierpass kann ausser in schneereichen Wintern ganzjährig befahren werden.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (1/3).


Von Samedan nach Silvaplana.


Es ist Freitag, der 4. August 2023. Im Laufe der Nacht ziehen zwei markante Gewitter über das Engadin, begleitet von heftigem Regen, teils gar von Hagel. Auch am Tag hängt die Bewölkung über dem Inntal und über Mittag kommt nochmal ein Gewitter. Erst am späten Nachmittag lockert sich die  Bewölkung etwas auf, ehe es am späteren Abend wieder stark zu regnen beginnt. Es ist jetzt (auf 1'800 Meter notabene) auch markant kühler geworden mit noch 6 Grad nachts und 13 Grad tagsüber. Am frühen Morgen lädt die Stimmung mit den grauen Wolken nicht zu einer Wanderung hinauf auf die Berge ein. Ich besuche deshalb mit dem Velo heute den westlichen Teil des Oberengadins. Ich fahre nach Celerina vorbei an der Kirche San Gian (2), dann dem Inn (3) und dem Nordufer des St. Moritzersees (4-7) herum. Nun fahre ich durch die schöne Schutzzone am Lej Marsch (8-9) vorbei und wieder dem Inn (10) entlang vorbei an Champfèr (11) und dem Lej da Champfèr (12). Ich überquere den kleinen Damm zum Lej da Silvaplauna und begegne in Surlej dem Chastè Crap da Sass (13) und gegenüber das Dorf Silvaplana (14). Ich folge nun weiter dem Rad-/und Wanderweg entlang des Lej da Silvaplauna.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (2/3).


Von Silvaplana nach Maloja.


Am Ende des Lej da Silvaplauna beginnt es leicht zu regnen und zu Beginn des Lej da Segl etwas stärker. Ich entscheide deshalb, von hier die Strasse (1-2) nach Maloja zu nehmen. In Maloja treffe ich auf Gegensätze, das prunkvolle Maloja Palace (3) und auf der anderen Strassenseite die beschauliche Welt der Chalets (4). Nun braut sich ein richtiger Wolkenbruch über mir zusammen und die Osteria Vecchia (5) im Hotel Schweizerhof kommt also gerade gelegen. Ich deponiere das Velo bei der Bratwurst (6), setze mich auf die gedeckte Terrasse und überbrücke den Regen mit Blattsalat (7) und Polenta mit Pilzen (8). Nach etwas mehr als einer Stunde endet auch der Regen und ich kann mit noch kurz Maloja (9-13) ansehen. Dann geht es wieder auf den Rückweg, diesmal auf dem Rad- und Wanderweg am Südufer (14-15) des Lej da Segl entlang. 

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine erste Velotour (3/3).


Von Maloja nach Sils und Samedan.


Anfänglich folgt der Rad- und Wanderweg entlang des Sees angenehm auf einer breiten Schotterstrasse mit schönem Blick (1) auf weidende Kühe und massive Berge. Beim kleinen Weiler Isola (2-3) geht es dann aber weiter auf einem schmalen Bergweg (4) und eine Informationstafel (5) gibt Hinweise auf Fairness im Verhalten von Hikern und Bikern. Es gibt auch einige Stellen (6), teils auch mit sehr hohen Steinstufen, die ich mit dem Velo an der Hand passiere. Ich steige auch ab, wenn ich Wanderern begegne. Kurz vor Sils am Ende des Sees geht es dann aber wieder auf einen Schotterweg weiter. Hier lohnt sich der Blick (7) zurück Richtung Bergell und hinauf zum Hotel Waldhaus Sils. Eingangs Sils steige ich ab und spaziere mit dem Velo an der Hand durch den alten Dorfteil (9-13). Dann geht es wieder weiter auf dem Radweg am Lej da Silvaplauna (14) entlang. Am Ende des Sees blicke ich wieder zurück ein letztes Mal heute zurück über den See nach Sils (15). Die Wolken verdichten sich wieder, Zeit also, von hier nun zügiger über St. Moritz und Celerina zurück zu fahren. Und so bin ich dann gegen fünf Uhr zurück auf dem Campingplatz in Samedan. Trotz des eher misslichen Wetters war es ein guter, interessanter Tag und eine angenehme, meist gemütliche Velofahrt über knapp 50 Kilometer Wegstrecke und drei Stunden Fahrzeit.

View travel report
Day 40
ENGIADIN'OTA. Eine erste Wanderung (1/2).


Mit der Standseilbahn auf Muottas Muragl.


Es ist Samstag, der 5. August 2023. Erst auf das Ende der Nacht endet der Regen. Es wurde empfindlich kalt mit noch 4 Grad. Der Tag wird veränderlich, Gewitter und starker Regen bleiben zwar aus, aber es nieselt öfters und die Sonne zeigt sich erst am späteren Nachmittag vereinzelt bei 13 Grad. Der erste Blick (1) am frühen Morgen zeigt denn auch frischen Schnee auf etwa 2'500 Metern. Heute unternehme ich eine Panoramawanderung, quasi direkt von der Haustüre aus. Dazu überquere ich eigentlich nur die Strasse beim Campingplatz und lasse mich von der Standseilbahn (2-3) hinauf nach Muottas Muragl tragen. Von der Bergstation mit dem gleichnamigen Romantikhotel (4) hat man eine herrliche Aussicht (5) auf das Oberengadin mit der Engadiner Seenplatte .... und meiner gestrigen Velotour.


Auf dem Panoramaweg zum Unteren Schafberg.


Von der Bergstation Muottas Muragl führt nun ein Panoramaweg in knapp drei Stunden zur Alp Languard. Zuerst geht es weit hinein ins Val da Muragl (6), um nach Überquerung des Ova da Muragl (7) auf der gegenüberliegenden Talseite und auf schönem Bergweg (8) das Tal wieder zu verlassen. Über eine gut 100 Meter breite Geröllhalde hilft ein angelegter Steinplattenweg (9). Vor allem dieser Abschnitt weckt Erinnerungen, denn bei meiner letzten Begehung dieses Wegs Anfangs Juni vor zwei Jahren lag hier noch ein Meter Schnee und ich hatte damals grosse Mühe mit der Überquerung. Doch heute ist es sehr angenehm, diesem einmalig schönen Weg (10-11) weiter zu folgen, zumal auch wenig Wanderer und keine Mountainbiker unterwegs sind. Nach knapp einer Stunde erreiche ich das Talende und blicke hinab auf Celerina (12) und Samedan (13). Der Weg geht nun hoch am Hang weiter Richtung Pontresina. Viele kleine Holzbänke laden hier auch zum Verweilen ein und das Panorama zu geniessen. Nach einer weiteren Stunde treffe ich dann beim Unteren Schafberg ein.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine erste Wanderung (2/2).


Vom Unteren Schafberg zur Alp Languard.


Hier gäbe es eine Bergrestaurant zum Verweilen. Ich ziehe es aber des Wetters wegen vor, gleich weiter zu gehen. Es ist noch eine gute Stunde bis zu meinem Ziel Alp Languard. Der schöne Bergweg (1-2) steigt nun wieder leicht an, immer dem Hang entlang und immer mit prachtvoller Aussicht, hier auf St. Moritz (3) und den Piz Julier und Piz Albana. Schon bald kommt auch mein Ziel (4) ins Sichtfeld. Dazu ist zuerst ein langer Lärchenwald (5-6) zu durchqueren. Danach wird auch der Blick hinunter zum Bahnhof Pontresina (7) frei und am Ortsende von Pontresina fährt gerade die Rhätische Bahn (8) hinauf zur Bernina. Ich muss nun nur noch durch einen Tunnel (9) hindurch und ein langes steiles Wegstück (10) hinauf und schon stehe ich am Eingang der Alp Languard (11-12). Ich setze mich auf die Terrasse des Bergrestaurants und blicke talaufwärts zum Piz Languard (13). Oder mein fragender Blick gilt dem Morteratschgletscher (14), denn wer weiss schon, wie lange es diese Bilder noch gibt.


Im Sessellift nach Pontresina und zu Fuss zum Campingplatz.


Es regnet wieder leicht und es ist empfindlich kalt geworden in dieser Höhe. So lasse ich mich wie geplant vom Sessellift (15) von der Alp Languard hinunter nach Pontresina bringen. Hier kaufe ich wieder das Nötigste ein und laufe noch in einer Dreiviertelstunde dem Inn entlang zurück zum Campingplatz.

View travel report
Day 41
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Wanderung (1/2).


Mit der Rhätischen Bahn über die Bernina zur Alp Grüm.


Es ist Sonntag, der 6. August 2023. Der Regen lässt im Laufe der Nacht nach, es bleibt kalt bei nur noch 4 Grad. Der Vormittag wird schön, über Mittag ziehen Gewitter auf, am Nachmittag wechseln sich Wolken und Sonne ab bei nicht mehr als 11 Grad. Seit längerem scheint die Sonne (1) beim ersten Spaziergang auf dem Campingplatz. Ich werde heute die Wanderung über den Berninapass einer Velotour vorziehen. Nur fünf Gehminuten vom Campingplatz entfernt liegt die Stazione Punt Muragl (Halt auf Verlangen). Pünktlich kurz vor zehn Uhr kommt der Zug (2) und bringt mich in knapp einer Stunde über den Berninapass zur Alp Gmür (3).


Der Aufstieg zum Lago Bianco und zum Ospizio Bernina.


Von der Bahnstation steige ich zunächst steil hinauf zum Hotel Alp Grüm (4). Bei einem Café bestaune ich den Ausblick auf das Puschlav (5) und auf Piz und Gletscher Cambrena (6) mit dem kleinen Lagh da Palü. Von der Alp Grüm steigt der Weg nun kontinuierlich an, erst durch den Wald (7), dann über Felsgelände entlang der Galerien der Bahn (8) Richtung Stausee. Gegenwind einer heftigen, kalten Bise begleitet mich fast auf dem ganzen Weg. Nach gut einer Stunde erreiche ich die Staumauer (9) und laufe weiter entlang des Lago Bianco (10). Parallel zum Weg am Ostufer des Sees verläuft auch das Bahntrassee (11). Mein Blick geht auch auf das gegenüberliegende Westufer (12), auf dessen Weg ich vor zwei Jahren anfangs Juni noch über zig Schneefelder gelaufen bin. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden stehe ich jetzt kurz vor dem Ospizio Bernina und sehe Nebel und Regenwolken vom Norden (13) heraufziehen. Ich erreiche das Ospizio (14) als es auch gleich zu regnen beginnt. Eine gute Gelegenheit für einen zweiten wärmenden Café (15).

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Wanderung (2/2).


Mit der Rhätischen Bahn hinunter nach Morteratsch.


Die Kälte, der Wind und der Regen bewegen mich, anstatt wie geplant hinunter nach Bernina Suot zu laufen, hier beim Ospizio den Zug nach Morteratsch zu nehmen und von dort nach Pontresina zu laufen, sollte das Wetter bessern. Ich steige in den Triebwagen, gleich hinter dem Zugführer (1) ein. Im Vergleich zum überfüllten Zug vom Vormittag ist dieser Wagen (2) leer. Und kaum haben wir den Lago Bianco verlassen und fahren an den Almen bei der Diavolezza (3-4) vorbei, hellt es auch schon wieder auf. Im Ristorante Morteratsch (5) scheint dann auch wieder die Sonne und ich bestelle auf der Terrasse eine Bündner Gerstensuppe (6) und einen Arventee dazu. Der Blick geht wieder auf den Morteratschgletscher (7), der Piz Bernina ist leider verhüllt.


Und von Morteratsch wieder zu Fuss nach Pontresina.


Ich laufe nun den breiteren Radweg (8-10) über offenes Gelände von Morteratsch nach Pontresina. Es gäbe auch einen schönen Bergweg, der verläuft aber meist im Arvenwald und ich möchte lieber in der Sonne gehen. Nach zwei Stunden Laufzeit kommt Pontresina (11) immer näher und ich muss noch durch ein Waldstück (12) hinunter zum Bahnhof. Dort nehme ich den Linienbus (13) zur Talstation Muottas Muragl (14) und schon stehe ich wieder am Anfang meines heutigen Unterfangens, der Brücke über den Flaz (15), die ich am Morgen auf dem Weg zur Bahnstation überquert habe. 

View travel report
Day 42
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (1/3).


Von Samedan nach La Punt-Chamues.


Es ist Montag, der 7. August 2023. In der Nacht blieb es meist trocken mit wenigen leichten Regenabschnitten. Es wurde kalt, zeitweise minus ein Grad. Auch der Tag blieb mehrheitlich bewölkt mit ein paar Nieselregen, kaum Sonne und maximal 8 Grad. Entsprechend zeigt sich am Morgen Schnee (1) auf 2'000 Meter Höhe. Ich verzichte deshalb auf eine Wanderung in der Höhe und unternehme heute die noch geplante Velotour zum unteren Teil des Oberengadins. Es sind knapp 50 Kilometer bis zum Punt'Ota, dem Übergang vom Oberengadin ins Unterengadin ausserhalb S-chafs und wieder zurück. Zuerst geht der Radweg zwischen Inn und Flugplatz (2) über die breite Ebene bei Samedan. Danach folgt eine längere Strecke durch Naturschutzgebiete mit Seen, Biotopen und Auen (3-6) und auch idyllisch gelegenen Berghöfen (7). Immer leicht abwärts schlängelt sich der Radweg (8-9) immer in Hörweite des Inns das hier breite Tal hinab. Nach 10 Kilometern komme ich nach La Punt-Chamues (10). Ich halte kurz an und sehe mir das kleine, aber sehenswerte Zentrum (11-15) von La Punt an.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (2/3).


Weiter zum Punt'Ota und zurück nach S-Chanf.


Alle Bergdörfer liegen auf der Nordseite des Inntals. Der Radweg verläuft mehrheitlich auf der Südseite. Das Tal ist hier relativ breit (1), entsprechend fährt man in einiger Entfernung an den Dörfern vorbei, wie dem nächstfolgenden Madulain (2) oder nach 15 Kilometern bei Zuoz (3-4). Etwas näher vorbei kommt man S-chanf (5) nach 20 Kilometern. Von dort geht es eine kleine Senke (6) hinunter und in der Nähe der Punt'Ota (7) nach weiteren 5 Kilometern. Dort wende ich und beginne die Rückfahrt. Für diesen nehme ich nun die Nebenstrasse, die am Nordhang entlang durch die Dörfer führt. Ich komme zunächst am Zielgelände des Engadin Marathons (8) vorbei und erreiche bald S-chanf. Ein kurzer Spaziergang durch das charmante Bergdorf offenbart wieder viele schöne und gepflegte Bündner Häuser (9-15).

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine zweite Velotour (3/3).


Von S-chanf nach Zuoz und Samedan.


Ich fahre weiter nach Zuoz (1). Auch hier besichtige ich das Bergdorf auf einem Spaziergang und bestaune erst das schlossähnliche Lyceum Alpinum (2) am Dorfeingang und dann das sehenswerte Zentrum von Zuoz (3-11) rund um den Dorfplatz. Es beginnt nun zu nieseln und auf der Weiterfahrt auch heftiger zu regnen. So fahre ich eher zügig weiter und stoppe nur kurz in Madulain (12-14) und in Bever (15). Über Samedan geht es dann zurück zum Campingplatz. Es ist zwischenzeitlich erst halb vier Uhr, das Wetter ist misslich, also gerade richtig, den Rest des Tages gemütlich im Wohnmobil zu verbringen und feine Pasta Gorgonzola zu kochen.

View travel report
Day 43
Heutiges Ziel. MORTERATSCHGLETSCHER. Engiadin’Ota. Grischun.


Wissenswertes zum MORTERATSCHGLETSCHER bei Wikipedia.


Der Morteratschgletscher (Vadret da Morteratsch oder Glatscher dal Morteratsch) ist ein Alpen-Gletscher in der Berninagruppe im Kanton Graubünden in der Schweiz. Wie nahezu alle Alpengletscher ist auch der Morteratschgletscher im Rahmen der globalen Erwärmung von umfassendem Schwund betroffen. Zusammen mit dem Persgletscher, dessen Zunge aber seit dem Sommer 2015 den Morteratsch nicht mehr erreicht, ist er mit einem Volumen von 1,2 Kubikkilometern der volumenstärkste Gletscher der Ostalpen. Seit Beginn der Beobachtungen 1878 hat der Gletscher 2,5 Kilometer an Länge eingebüsst und ist noch 6,2 Kilometer lang und damit der drittlängste Gletscher der Ostalpen, nach Pasterze und Gepatschferner in den österreichischen Alpen. Die beim Gletscherrückgang im Gletschervorfeld hinterlassenen Spuren gelten als typisch für die Alpen. Ein Gletscherlehrpfad erklärt an 20 Stationen Glaziologie, Geomorphologie und Vegetation. Entlang dieses Wanderweges stehen darüber hinaus Schilder zur Dokumentation des Gletscherrückgangs. Im Frühjahr führt eine Skiroute von der Diavolezza über den Gletscher. Volksetymologisch wird der Name Morteratsch durch die Schweizer Sage Die Jungfrau vom Morteratsch erklärt. Die reiche Bauerntochter Annetta aus Pontresina verliebt sich in Viehhüter Aratsch, ihre Eltern jedoch sind gegen die Beziehung. Die Bedingung des Vaters: Der Senn bekommt die einzige Erbin aus wohlhabendem Haus nur, wenn er Reichtum erlangt. Der Vater setzt durch, dass Aratsch aus dem Bündner Oberland im nächsten Sommer nicht mehr als Hirte auf der Alp arbeiten darf. Aratsch ging als Soldat ins Ausland und Annetta litt vor Kummer und Sehnsucht. Die Eltern hätten mittlerweile in eine Heirat eingewilligt, doch der Jüngling ist nicht auffindbar. Kurz bevor er nach jahrelangem Fernbleiben als Offizier nach Pontresina zurückkehrt, stirbt Annetta. Daraufhin reitet er zur Alp hinauf und springt samt Pferd in den dahinterliegenden Gletscher. Niemand hat ihn je wiedergesehen. Der Geist des Mädchens treibt sich daraufhin Nacht für Nacht auf der Alp herum, man hört sie immer wieder klagen: „Mort Aratsch“. Doch der zuständige Senn mag die Erscheinung und lässt sie gewähren, denn er merkt, dass die Kühe mehr Milch geben, kaum mehr ein Tier verunglückt und der Rahm fetter ist als vorher. Sein Nachfolger jedoch verweist den Geist der Annetta von der Alp, worauf ein Gewitter aufzieht und sie einen Fluch ausspricht: «Schmaladida saja quaist’ alp e sia pas-chüra» (Verflucht sei diese Alp samt ihren Weiden). Von da an ist der Segen der Alp dahin, sie muss schon bald verlassen werden. Die Weiden werden immer magerer und der Gletscher rückt aus der Schlucht dahinter zusehends vor und bedeckt die Alp, die Hütte und dazu das ganze Seitental weit gegen den Berg hinauf, der seither Munt Pers (verlorener Berg) heisst. In den Kaltzeiten des Quartärs (Eiszeit) speiste der Morteratschgletscher den Inntal-Gletscher. Gegen Ende des Jungpleistozän vor 20'000 Jahren wurde der absolute Höchststand des Eises erreicht. Es schmolz in der Folgezeit immer weiter ab. Vor 14'000 Jahren mündete der Morteratschgletscher noch mit einer Mächtigkeit von 400 Metern in das Berninatal, wo er sich mit einem Eisstrom vom Berninapass vereinigte. Zu Beginn des Holozäns, also vor etwa 10'000 Jahren, reichte der Morteratschgletscher bis Pontresina und hatte noch eine Dicke von 150 Metern. Der weitere Rückgang setzte sich seitdem fort. Den Höchststand in der Neuzeit erreichte der Morteratsch 1857, als er bis auf 100 Meter an das Areal der heutigen Station Morteratsch der Rhätischen Bahn vorgestossen war. 1878 wurde mit der systematischen Längenmessung begonnen, als er 8,6 Kilometern lang war. Seit Beginn der Messungen bis 2015 schmolz der Gletscher um 2'649 Meter; er hat nunmehr eine Länge von 6,0 Kilometern. Das entspricht einem durchschnittlichen Rückgang von 17 Metern pro Jahr. Durch den Rückzug der Gletscherzunge verlagerte sich das Gletscherende bis 1991 um 110 Höhenmeter auf 2'020 Meter nach oben. Der Gletscherstand erreichte 1993 in etwa das Ausmass vor der Kleinen Eiszeit um das Jahr 1200. Im Winter 2008/2009 wurden unter der Gletscherzunge grosse, durch abfliessendes Schmelzwasser entstandene Höhlen entdeckt. Glaziologen vermuten, das dreiteilige Höhlensystem sei das grösste der Schweiz, erwarten aber, dass die Höhlen mit der weiteren Erwärmung einstürzen werden.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine dritte Wanderung (1/2).


Mit Linienbus und zu Fuss zur Bahnstation Morteratsch.


Es ist Dienstag, der 8. August 2023. Die Nacht blieb ruhig und trocken, aber wieder kalt mit 3 Grad. Der Tag wurde schön mit viel Sonne und etwas wärmeren 13 Grad. Der erste Blick am Morgen aus dem Wohnmobil zeigt freie Sicht (1) auf die umliegenden Berge und sogar der oberste Schneegipfel des Piz Bernina (2) ist knapp, aber wieder zu sehen. Ich werde deshalb heute dem Lehrpfad zum Morteratschgletscher folgen. Dieser ist meines Erachtens einer der schönsten Bergwege im Grischun, knapp zwei Stunden Gehzeit hin und zurück und gut zu begehen für alle Altersgruppen. Ich nehme diesmal das Postauto Linie 701, das über den Berninapass ins Puschlav fährt, und beim Camping Morteratsch (3) hält. Von dort ist es eine knappe halbe Stunde Weg zur Bahnstation Morteratsch und dem Beginn des Lehrpfads durch das Val Morteratsch. Beim Aussteigen blicke ich das erste Mal auf den Morteratschgletscher (4) und dieses Panorama wird mich heute stets begleiten. Nachdem ich am Campingplatz Morteratsch (schön in der Natur gelegen und ziemlich belegt) vorbei gelaufen bin, geht der Wanderweg weiter über einstiges Gletschergebiet (5) entlang kleinerer Wasserläufe (5), auf der gegenüberliegenden Talseite der Rhätischen Bahn (7) und immer den Restgletscher vor Augen (8) um anschliessend in einem weiten Bogen zur Bahnstation zu gelangen. Dort treffen die beiden Bäche von der Bernina (9) mit denjenigen vom Val Morteratsch (10-11). 


Von der Bahnstation zur ehemaligen Gletscherzunge.


Ich halte mich bei der Bahnstation nicht länger auf und schlage sogleich in den hier beginnenden Lehrpfad (12) ein. Vom Lehrpfad mit 20 interessanten Informationstafeln zweigen auch immer kleinere Pfade (13) entlang von Wasserläufen ab. Es gibt nur wenige Momente, in denen man allein mit dem Weg (14) und seiner atemberaubenden Kulisse bleibt. Der Weg ist beliebt und meistens von Wanderern und Mountainbikern (15) stark frequentiert.


View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine dritte Wanderung (2/2).


Einen Moment zum Verweilen vor dem noch verbliebenen Gletscher.


Das Ziel (1) kommt immer näher und dann stehe ich vor der Stelle (2), an der vor nicht allzu langer Zeit noch Gletschereis war. Am Nordhang (3) sieht man noch weniges Resteis in den Moränen bis fast an den Talboden. Das Panorama mit Gletscher und Piz Bernina (4-6) ist überwältigend für Naturliebhaber wie mich. Ich bin an einem solchen Ort natürlich auch nicht allein, viele (7) drängen sich hier und mancher wird sich gerade hier vielleicht fragen, ob wir jemals die akuten Klimaprobleme dieser Welt lösen können. Auch ich finde einen Stein und verweile einen längeren Moment, durchaus in Demut vor unseren gefährdeten Naturschauspielen.


Mit der Bahn nach Pontresina. Zu Fuss zum Camp.


Ich gehe dann den gleichen Weg (8-10) zurück zur Bahnstation und zum Restaurant Morteratsch (11). Den mittlerweile auch angekommenen Hunger stille ich mit Blattsalat (12) und einer Bergsteigerrösti (13). Ausgezeichnet. Von Morteratsch nehme ich die Bahn bis Pontresina und vom dortigen Bahnhof laufe ich in einer Dreiviertelstunde am Hang (14) über der Bahn entlang zurück zum Campingplatz. Kommt die Talstation der Muottas Muragl Standseilbahn (15) in Sicht, dann bin ich in zehn Minuten bei meinem Wohnmobil für einen weiteren gemütlichen Abend mit Lesen und Tagebuch schreiben.

View travel report
Day 44
ENGIADIN'OTA. Eine vierte Wanderung (1/2).


Mit dem Engadin Bus nach Celerina/Schlarigna.


Es ist Mittwoch, der 9. Juli 2023. Wieder blieb es nachts trocken, aber kühl bei 3 Grad. Im Laufe der Nacht verdichtete sich aber die Bewölkung und auch am Tag zeigte sich die Sonne kaum bei 14 Grad. Wie beabsichtigt, besuche ich heute die Alp Marguns unterhalb der Corviglia/Piz Nair, da ich dieses Wander- und Skigebiet bisher nicht kenne. Aufgrund der Morgenstimmung (1) befürchte ich zwar, dass die Fernsicht auf das Berninamassiv heute nicht optimal sein wird, gleichwohl fahre ich mit dem Linienbus nach Celerina/Schlarigna. Von der Haltestelle beim Cresta Palace (2) sind es gut zehn Minuten Fussweg (3) bis zur Talstation der Marguns Bergbahn.


Mit einer Sechsergondel auf die Alp Marguns.


Von Celerina/Schlarigna (4) bringt mich die Sechsergondel in knapp zehn Minuten auf die Alp Marguns (5). Im Restaurant Chadafö (6) gibt es zur Aufwärmung einen Café, ehe ich kurz über die Alm laufe und die Aussichten aufnehme hinauf zur Corviglia und zum Piz Nair (7) oder auf die andere Talseite bei Muottas Muragl und Piz Lagalp (8). Auf die Sesselfahrt zur Corviglia oder gar die Gondelfahrt auf den Piz Nair (3'047 Meter) verzichte ich.


Von der Alp Marguns talwärts zur Alp Saluver.


Ursprünglich wollte ich auch den Höhenweg über das Val Clavadatsch und die Alp Muntatsch nach Samedan nehmen, entscheide mich dann wetterbedingt doch den kürzeren Weg direkt ins Tal zu nehmen. Das erste Drittel (9-14) entlang des Bergbachs folgt dem Schotterweg, den auch die Trottinettfahrer nach Celerina zur Talstation benutzen. Ich habe den Weg aber meist für mich allein, denn nur wenige Wanderer oder auch Mountainbiker sind heute hier unterwegs. Bei der Alp Saluver (15) zweigt dann der Weg ab Richtung Samedan.

View travel report
ENGIADIN'OTA. Eine vierte Wanderung (2/2).


Von der Alp Saluver über Christolais nach Samedan.


Nach der Abzweigung geht es nun eine halbe Stunde auf einem schönen Naturweg (1-3) stetig weiter bergab. Ich bin gut in der Zeit und kann den schönen Dingen am Wegesrand (4-6) meine Aufmerksamkeit schenken. Es folgt dann eine Passage entlang einer Schlucht mit Blick auf Pontresina und Lagalp (8). Entlang der Schlucht geht der Weg (9) durch einen schönen Arvenwald. Danach kommt schon bald die erste Sitzbank (10) zum Rasten, eine Spende von ortsliebenden Naturfreunden. Und wo diese Bänke auftauchen, dann ist auch der Ort Samedan (11) nicht mehr weit.


Mit der Rhätischen Bahn zurück zum Campingplatz.


Nach etwas über zwei Stunden Gehzeit erreiche ich den Bahnhof von Samedan. Im Restaurant Terminus (12) leiste ich mir einen Eiskaffee (13) und denke dabei an die vielen hier gemeinsam mit meiner Frau verbrachten Stunden. Ich besteige dann die Rhätische Bahn Richtung Pontresina (14) und schon fünf Minuten später bin ich Punt Muragl und sogleich auch auf dem Campingplatz. Es war heute ein würdiger Abschluss dieser Tour, Und die treuen Weggefährten (15) für jeden Weg und jedes Wetter sind geputzt und bereit für die nächste Tour.

View travel report
Day 45
Heutiges Ziel. ALBULAPASS. Grischun.


Wissenswertes zum ALBULAPASS bei Wikipedia.


Der Albulapass (Pass d’Alvra) ist ein 2'312 Meter über Meer hoher Gebirgsübergang in den Albula-Alpen im Schweizer Kanton Graubünden. Der Albulapass verbindet Bergün/Bravuogn im Albulatal mit La Punt im Oberengadin. Über ihn verläuft die Wasserscheide Nordsee/Schwarzes Meer. Weil die schmale Strasse über den Pass nach dem Bau der Albulabahn, vor allem aber wegen der günstigeren Verhältnisse am Julierpass in verkehrstechnischer Hinsicht keine Bedeutung mehr hatte, wird sie jedes Jahr von November bis Juni wegen Lawinengefahr gesperrt. In der übrigen Zeit benutzen vor allem Touristen den Pass. Im Jahre 1695 finanzierten die Bürger des an der Strasse gelegenen Ortes Bergün/Bravuogn die Begradigung des schwierigsten Streckenabschnittes am Bergünerstein. Die Strasse musste dazu durch Sprengungen aus dem Felsen herausgearbeitet werden. Damit ist sie die erste Strasse, die mit Hilfe von Sprengstoffen in eine Felswand gesprengt wurde. Zuvor diente sie als Ausweichroute, wenn die Wege und Strassen der parallel verlaufenden Pässe über den Julier und Septimer ungangbar waren. Die kostspielige Investition sollte sich lohnen, der Verkehr über den Pass nahm in den folgenden Jahren zu und damit auch die Zollabgaben sowie die Entlöhnungen der Säumer. Nach der Eröffnung der Albulabahn 1904 brach dieser Wirtschaftszweig weg. Die lokale Wirtschaft sattelte stattdessen auf den Tourismus um und erholte sich so relativ schnell. Dieser Wirtschaftszweig bestimmt seitdem das Geschehen am Albulapass. Der Pass wird in etwa 1’800 m Höhe vom 5’865 m langen Albulatunnel der Rhätischen Bahn unterquert, dem höchstgelegenen Alpentunnel in einer solchen Länge. Auf der Nordseite des Passes liegt die Alp Weissenstein, die der ETH Zürich als Forschungsstation dient. Das Passgebiet liegt in einer hochalpinen Zone, wo selbst im Sommer manchmal mit Schneefällen zu rechnen ist. Die engen Strassenverhältnisse sind für grössere Fahrzeuge ungeeignet und teilweise gesperrt. In den Wintermonaten wird der nördliche Teil der Strasse über den Albulapass zwischen Preda und Bergün/Bravuogn zu einer sechs Kilometer langen Schlittelbahn umfunktioniert. Die Höhendifferenz beträgt 400 Meter; eine Schlittenfahrt dauert bis zu 20 Minuten. Den Transport der Schlitten und der Fahrer übernimmt zwischen den beiden Stationen die Rhätische Bahn. Gelegentlich führt eine Etappe der Tour de Suisse über den Pass, erstmals im Jahr 1983. Der Autoverlad über den Pass wurde 2011 eingestellt. Im Herbst 2018 zerstörte ein Orkan das Hospiz und einzelne Hochspannungsleitungen an exponierten Lagen.

View travel report
287,6 km 3 hrs. 17 min.
BASEL. Ende.
Schweiz
View travel report
Show on map