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Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 4
Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 4

Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 4

Irlands spektakuläre 2.500 km lange Küstenstraße am Atlantic
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Hymer

Autor: Hymer und FREEONTOUR

Ein Reisebericht in sechs Etappen - Text/Fotos: Dirk Heckmann

1. Etappe: Kinsale – Kenmare
2. Etappe: Kenmare – Tarbert
3. Etappe: Tarbert – Galway
4. Etappe: Galway – Westport
5. Etappe: Westport – Donegal
6. Etappe: Donegal – Derry/Londonderry

Dieser Abschnitt führt viel durch die Landschaft der Connemara (Conamara) im County Galway. Die geschwungenen Formen der bis zu 700 m hohen Berge im Landesinneren sind immer wieder prima von der Küste aus zu sehen. Einige Highlights dieses Abschnittes sind der Clifton Sky Drive, der Connemara National Park, die Kylemore Abbey and Garden usw. Und es geht ins nächste County, nach Mayo.
Galway
Von den über 75.000 Einwohnern Galways sind 20 % Studenten, also eine sehr junge Stadt. Das spiegelt sich auch in der Pub- und Musikszene wieder. Die Stadt an der Galway Bay und dem River Corrib bietet viele schöne Plätze zum relaxen. Nach der vielen Natur und nur wenigen Menschen (außer an den Cliffs of Moher) der vorherigen Etappen ist der Trubel der Stadt recht ungewohnt.
Im Galway City Museum können Sie die Geschichte der Stadt von 1800 bis 1950 erleben. Auch ein Exemplar der früheren Fischerboote (Galway Hooker) ist ausgestellt. Aber auch interessante archäologische Funde aus der frühen Geschichte sind zu sehen. Sie finden es am Mündungsbereich des River Corrib, der durch die Stadt fließt.
Die Galway Cathedral heißt eigentlich „Cathedral of our Lady Assumed into Heaven and St. Nicholas“. Sie steht leicht erhöht am Westufer des River Corrib auf Nuns Island. Es ist eine recht „junge“ Kirche, mit ihrem Bau wurde 1958 begonnen und sieben Jahre später fertiggestellt. An ihrem Standort befand sich früher ein Gefängnis. Auf der anderen Seite des Flusses liegt im Zentrum die Fußgängerzone. Entlang der Quay Street, High Street über die Shop Street und die William Street plus einiger abgehender Straßen finden Sie Geschäfte aller Art und natürlich Pubs und Restaurants. Und Sie bekommen hier eine sehr lebendige Straßenmusiker-Szene geboten. Ein kleines bisschen über die William Street hinausgegangen, erreichen Sie den Eyre Square, den zentralen Platz im Herzen von Galway. Der Platz wurde zwar nach dem Besuch vom amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1965 in „John F. Kennedy Memorial Park“ umbenannt, doch der alte Name ist einfacher auszusprechen und wird daher von den Bewohnern weiterhin verwendet. Eine JFK-Büste steht im Park.
Südwestlich vom Zentrum liegt Salthill. Beliebt ist hier ein Spaziergang an „The Prom“, so die Abkürzung für die Promenade, die direkt an der Galway Bay entlangführt. In der Ferne sieht man die Aran Islands. The Prom ist 2 km lang und führt auch an Geschäften und Pubs vorbei. Am Ende der Promenade liegen auch Campingplätze.
Der Wild Atlantic Way (WAW) verläuft hinter Galway nahe der Küste entlang und passiert immer wieder kleinere Ortschaften.
Knapp 40 km von Galway entfernt erreicht man Rossaveel. Von hier legen die Fähren zu den Aran Inseln ab. Es sind reine Personenfähren.
Die Aran Inseln (Oileáin Árann) bestehen aus drei Haupt- und vier kleineren, unbewohnten Inseln. Die östliche und kleinste der drei bewohnten Inseln ist Inis Oírr (Inisheer), die mittlere ist die Inis Meáin (Inishmaan) sowie die größte Inis Mór (Inishmore). Sie sind quasi eine Verlängerung des Burren und ragen 25 km hinaus in den Atlantik.
Auf Inishmore mit seinen um die 800 Einwohner findet man einige bedeutende prähistorische Fundstätte. Am bekanntesten ist das Dun Aengus (Dun Aonghasa), ein halbkreisförmiges Steinfort direkt an den 100 m hohen Klippen an der Westküste. Es soll im 2. Jh. vor Christus erbaut worden sein. Aber auch Dolmengräber, Steinkreuze, Ruinen von frühen Kirchen etc. aus christlicher, vorchristlicher und keltischer Kultur sind zu besichtigen. Markant sind auch die Trockensteinmauern, die alle drei Inseln durchziehen. Ein Netz von tausenden von Kilometern durchziehen die Inseln! Und alle Mauern kommen ohne Mörtel aus, die Steine werden einfach geschickt aufeinandergestapelt. Sie bieten auch der Vegetation Schutz. So gedeihen auf der Insel über 400 verschiedene Wildblumen. Die Insel erkundet man am Besten mit dem Fahrrad, die man gleich am Hafen mieten kann. Aber auch mit Kutschen kann man sich über die Insel chauffieren lassen. Ein Tagesausflug ist eine lohnende Sache.
Hinter Rossaveel bietet der WAW Abstecher auf einige vorgelagerte Inseln an, die über Brücken zu erreichen sind.

Die Straße führt mal am Wasser mit Blick auf kleine Inseln, mal an Berghängen entlang und an Seen vorbei oder durch eine weite Landschaft. Die Straße führt um Buchten herum und zu schönen Stränden. Und die Vegetation ist ebenfalls spannend: viele unterschiedliche Grüntöne bezirzen das Auge.
Ab und an passiert man kleinere Ortschaften wie Roundstone, das sich wunderschön an die Konturen der Küstenlinie und den Berghängen schmiegt. Vom kleinen Hafen fahren die Fischerboote hinaus um mit Hummer, Langusten, Krebsen, Makrelen und einer Vielzahl weiterer Fischarten zurückzukehren, die Ihnen in den Restaurants frisch zubereitet kredenzt werden. Kurz hinter dem Ort folgt ein Campingplatz wunderschön an einer geschützten Bucht mit Strand gelegen.

Kurz vor Clifden führt ein kurzer Abstecher zum Alcock and Brown Monument. John Alcock und Arthur Whitten Brown waren die ersten Piloten, die Non-Stopp über den Atlantik von West nach Ost flogen und hier landeten. Das Monument in Form eines Seitenleitwerks erinnert an diese Pionierleistung. Es steht auf einem Hügel, von dem Sie einen wunderbaren Blick über diese wunderschöne Landschaft haben.
In Clifden startet ein kleiner aber feiner Loop: die Sky Road. Sie führt auf die Aughrus Peninsula, vorbei an der Ruine des efeubewachsenen Demesne Castle wellig bergauf bis zu einem Parkplatz oberhalb der Clifden Bay. Diese Aussicht ist einfach nur wunderschön. Um die Halbinsel herum gefahren folgt eine weitere Halbinsel. In Gladdagh Duff kann man von einem Parkplatz aus bei Ebbe zu Fuß zur Insel Omey spazieren.

Kurz vor der Ortschaft Letterfrack biegt eine kurze Straße zum Connemara National Park. Den knapp 3.000 ha großen Nationalpark kann man auf vier Wanderwegen erkunden, die zwischen 0,5 und 3,7 km lang sind. Der längste von ihnen führt auf den 445 m hohen Diamond Hill. Der Ausblick von dort oben über das Meer oder zu den Bergen der Twelve Pins, die Höhen von über 700 m erreichen, ist schon was Feines!

In Letterfrack lohnt ein Abstecher zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Irlands: Kylemore Abbey & Victorian Walled Garden. Das „Märchenschloss“ steht sehr fotogen am Fuße eines bewaldeten Berges und am Ufer des Lough Pollacappul. Erbaut wurde es 1866 als Landsitz für den Kaufmann und Politiker Mitchell Henry und seiner Frau Margaret. Im Schloss sind einige wenige Räumlichkeiten zu besichtigen, der Rest wird seit 1922 als Benediktinerkloster genutzt. Mehr als 150 Klosterschülerinnen leben hier zusammen mit den Benediktiner-Nonnen.
Auf dem Anwesen steht auch die sehr schöne gotische Kapelle Church of Our Old Lady of the Wayside. Der Baumbewuchs um das Schloss ist sehr exotisch: Taxidien, Douglas-Fichten, Sequoiem oder Kamelien wurden hier gepflanzt. Etwas mehr als 1,5 km vom Schloss entfernt liegen die wunderschönen Gärten von Kylemore. Die Highlights sind der etwa 2,4 Hektar große Mauergarten und das Gewächshaus. Im angrenzenden Café kann man es sich beim Verzehr von lokalen Produkten so richtig gut gehen lassen.

In Letterfrack biegt der WAW wieder Richtung Küste ab auf den Connemara Loop. Die Berge rücken hier immer dichter ans Wasser heran und auch der Blick voraus auf die über 800 m hohen Berge der Mweelrea Mountains ist beeindruckend. Da die Straße etwas erhöht am Berghang entlangführt, ist auch der Blick über das Meer prima.
Hier gibt es zwei wundervoll gelegene Campingplätze.

Der WAW muss die Küste wieder verlassen, da Irlands einziger Fjord, der 16 km ins Landesinnere ragende Killary Harbour die Weiterfahrt entlang der Küste unmöglich macht. Es geht etwas bergauf direkt am Lough Muck entlang, an dessen gegenüberliegendem Ufer der Berg Garraun einige hundert Meter in die Höhe ragt. Am Ende des Sees führt die Straße zwischen zwei Bergen hindurch zu einem weiteren See, dem größeren Lough Fee. Der Blick über den See auf die Berge der Connemara ist wundervoll. Auch hier verläuft die Straße direkt am See entlang. Da man sich auf einer „Hochebene“ befindet, ist ein wundervoller 360°-Rundumblick auf die Berge gegeben.
Über 800 m sind einige der Berge hoch die den schmalen Fjord begrenzen. Er bildet die natürliche Grenze zwischen den Counties Galway und Mayo. In dem Fjord, der bis zu 45 m tief ist, werden Lachse und Muscheln gezüchtet.

Der WAW führt recht weit um den Fjord herum. An seinem Ende passiert man die Ashleigh Falls, er hat jetzt keine spektakuläre Fallhöhe, sie beträgt keine 5 Meter, aber das ganze Szenario ist einfach sehr schön. Am Ende des Sommers kann man hier beobachten, wie Lachse versuchen das natürliche Hindernis zu überwinden, um an ihre Laichplätze zu gelangen. Da der Boden auch in dieser Region sehr torfhaltig ist, ist das Wasser braun gefärbt.
Auf der nördlichen Seite des Killary Harbour kann die Straße dem Fjord nicht bis zu seiner Mündung folgen, da die Mweelrea Mountains ihr den Weg versperren. Über den Doo Lough Pass geht es am gleichnamigen See vorbei spektakulär zwischen den Bergen hindurch. Am Ende des Sees steht ein Kreuz, welches an die Opfer der Doolough Tragödie erinnert. Als während der Famine, der großen Hungersnot in Irland, hunderte Menschen aus Louisburgh durch das Tal zur Delphi Lodge zogen, um dort von den Obrigen Nahrung zu erbeten, wurden sie zurückgewiesen. Auf ihrem Weg zurück durch das Tal erfroren und verhungerten viele von ihnen.

Der WAW bietet hinter dem Pass einige Abstecher zu wunderschönen, kilometerlangen Stränden an. Sehr schön ist der Silver Strand im Lost Valley, der quasi auf der Rückseite der Mweelarea Mountains liegt. Man passiert hier auf dem Weg vom Parkplatz aus zum Strand wunderschöne Sanddünen. Die Straße dorthin ist zwar recht schmal, aber der Verkehr ist nicht sehr stark.

Hinter Louisburgh liegt an der Westport Bay der Ort Murrisk. Zum einen steht hier direkt an der Straße ein Great Famine Monument, das an die große Hungersnot zwischen 1845 und 1849 erinnert. Es zeigt ein Coffin Ship in Sargform und skelettierte Menschen an den Masten. Zum anderen liegt auf der anderen Seite der Straße das Croagh Patrick Visitor Centre. Der Croagh Patrick ist der heilige Berg der Iren, bei den Pilgern auch als „The Reek“ bekannt. Jährlich erklimmen etwa 100.000 Bergsteiger den Gipfel. Viele von ihnen sind Pilger, die den Berg bevorzugt am Garland Friday und Garland Sunday (letzter Freitag und Sonntag im Juli) erklimmen (ca. 25.000).
Der 764 m hohe Berg gilt als heilig, weil einer Sage nach der Heilige Patrick im Jahr 441 n. Chr. von Aschermittwoch bis Ostern (40 Tage) auf dem Berg gefastet und gebetet hat. Danach hat er die Gottheit Crom besiegt und mit einem Zauber alle Reptilien von der Insel verbannt. Auf dem Gipfel wurde eine Kapelle errichten, die 1905 geweiht wurde. Inneren der Kapelle befindet sich ein Stein, in dem die Abdrücke der Knie des Heiligen Patrick vom Beten zu sehen sein sollen.
Die Pilger starten von der Murrisk Abbey den anspruchsvollen Aufstieg über die Nordseite des Berges. Der Anstieg dauert ca. 2 - 2,5 Stunden. Einige Pilger stiefeln sogar Barfuß oder auf Knien dem Gipfel entgegen, was dann wohl etwas länger dauert.
Oben angekommen hat man natürlich einen prima 360°-Panoramablick. Die Clew Bay (Cuan Mó) mit ihren über 350 Inseln ist spektakulär von oben zu betrachten.
Kurz vor Westport erreicht man Westport Quay, das wie eine kleine Waterfront am Hafen von Westport errichtet wurde. Im Zentrum der schönen Stadt drängt sich der Verkehr durch die engen Straßen, so dass die oftmals schönen Häuserfassaden gar nicht so richtig zur Geltung kommen.

Eine Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Westport House & Pirate Adventure Park. Das Haus wurde für die Familie Browne 1730 vom deutschen Architekten Richard Cassels erbaut und vom Briten James Wyatt fertiggestellt. Die Browne’s sind direkte Nachkommen der Pirate Queen Grace O’Malley, die im 16. Jh. die Küsten von Mayo kontrollierte. Sie war die Anführerin des O’Malley Clans, der einige Burgen im Westen Irlands besaß. Eine der Burgen bildet das Fundament des Westport House.
Seit 1960 kann man das Haus besichtigen. Das Interieur, so z.B. der Dining Room, sind wunderschön. Bis heute haben über 4 Mio. Menschen das Haus mit seiner Parklandschaft, den Gärten und Terrassen besichtigt. Auf dem Grundstück befindet sich auch ein Campingplatz.
Noch ein paar Fotoimpressionen von der 4. Etappe, um die Lust auf Irland noch zu steigern!


Fortsetzung folgt ....

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