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Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 3
Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 3

Wild Atlantic Way – Slí an Atlantaigh Fiáin - Teil 3

Irlands spektakuläre 2.500 km lange Küstenstraße am Atlantic
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Hymer

Autor: Hymer und FREEONTOUR

Ein Reisebericht in sechs Etappen - Text/Fotos: Dirk Heckmann

1. Etappe: Kinsale – Kenmare
2. Etappe: Kenmare – Tarbert
3. Etappe: Tarbert – Galway
4. Etappe: Galway – Westport
5. Etappe: Westport – Donegal
6. Etappe: Donegal – Derry/Londonderry

Dieser Abschnitt bietet absolut spektakuläre Natur: Die Loop Head Peninsula mit ihrer spektakulären Ostküste, besonders in der Nähe von Kilkee. Und natürlich die weltberühmten Cliffs of Moher und die angrenzende Landschaft der Burren. Aber der Reihe nach.

Auf der Fährfahrt über den Shannon geht es dicht am 1834 erbauten Leuchtturm vorbei. Die Fährfahrt dauert knapp 20 Minuten. Es geht jetzt durch das County Clare. Über Kilrush geht es nach Kilkee. Der Wild Atlantic Way (WAW) zweigt schon früher ab Richtung Loop Head, aber der Abschnitt ist nicht so prickelnd und die Straßen sind recht schmal. In Kilkee geht es auf der R487 Richtung Westen zum Ende der kleinen aber feinen Halbinsel. Es lohnt ein Abstecher nach Carrigaholt einen kleinen Fischerort an der Mündung des Shannon Rivers. Unternehmt hier eine Bootstour zur Delfinbeobachtung mit Dolphin Watch auf dem Shannon. Im Mündungsbereich lebt die größte Gruppe von Großen Tümmlern in Europa. 18 km sind es von hier noch bis zum Loop Head. Drei Kilometer vor erreichen des Leuchtturms zeigt er sich direkt voraus. Eine Besichtigung des Turmes ist möglich.


Die Klippen ringsherum sind spektakulär, wie auch der Blick auf die gesamte Küstenlinie oder hinüber bis zur Dingle-Halbinsel im Süden oder Richtung Norden zu den Aran Inseln. Die senkrecht abfallenden Felsen erreichen Höhen von bis zu 80 m. Am Ende der Halbinsel steht dicht an der Küste eine einzelne Felsinsel in deren schroffen Felswänden im Sommer Vögel nisten.

Auf dem Rückweg von der Loop Head Halbinsel nach Kilkee geht es öfters direkt an der Küste entlang. Besonders der Abschnitt vor Kilkee ist atemberaubend: freistehende Felsen, Felsbögen, wundervolle Felsstrukturen ... . Die Straße ist zwar nicht besonders breit, aber es kommen einige Parkplätze, von denen man prima an die nahe Steilküste gehen kann. Kilkee mit seinem hufeisenförmigen Strand, liegt am Beginn der Loop Head Halbinsel. Am westlichen Ende des Strandes beginnt der 3 km lange Loop Head Walk entlang einiger sehr schöner Abschnitte dieser genialen Küste.

Hinter dem Abstecher steigt die Straße bergauf zum Parkplatz des Cliff of Moher Visitor Centre. Zwischen 11 und 16 Uhr tobt hier für irische Verhältnisse der Bär. Bis 21 Uhr muss man auf dem Parkplatz bezahlen. Danach sind die Schranken offen. Das Besucherzentrum hat dann zwar geschlossen. Aber da hat man die Cliffs fast für sich alleine. Und den Sonnenuntergang von den um die 200 m hohen Klippen zu bestaunen hat was, hat wirklich was! Ich war einmal in der Nacht zur Steilküste gegangen, um die Milchstraße über den Klippen zu fotografieren - wundervoll!

Der Name der Klippen stammt von der Ruine des Küstenforts „Mothar“ ab, welches im ersten Jahrhundert vor Christi erbaut wurde. In der Nähe seines Standorts wurde der napoleonische Signalturm 1803 am Hag’s Head errichtet. Seine Ruine bildet quasi das südliche Ende der 8 Kilometer langen Cliffs of Moher.

Der offizielle Bereich der Cliffs erstreckt sich etwa 500 m rechts und links von der Haupt-Aussichtsplattform. Der Rest der acht Kilometer Wanderung führt über private Grundstücke. Die Wege dort sind nicht asphaltiert wie im offiziellen Teil, aber die Aussicht ist trotzdem grandios.
Die Nordplattform befindet sich an der höchsten Stelle der Cliffs, Knockardakin, 214 m über dem Meeresspiegel. Auf der Plattform steht der O’Brien Tower, er wurde vom Grundbesitzer Cornelius O’Brien schon 1835 als Aussichtsturm für die Touristen erbaut.

Von hier hat man einen sagenhaften Blick entlang der Steilküste bis zum acht Kilometer entfernten Hags Head. Aber auch die Aran Islands oder die Galway Bay sind zu sehen. Bei sehr guter Sicht können Sie auch die Twelve Bens (auch bekannt als Twelve Pins) in Connemara sehen (Richtung Norden). Oder Sie erblicken Richtung Süden Loop Head und die dahinterliegenden Berge in Kerry.
Das Besucherzentrum ist wunderbar in einen Felsen gebaut worden. So sind nur der Eingangsbereich und die Fenster des Restaurants im Obergeschoß zu sehen. Das Dach des Gebäudes ist grasbewachsen. Neben einem Coffee-Shop, einem Restaurant, gibt es natürlich einen großen Bereich für Merchandise-Artikel. Dazu kommen Ausstellungsräume mit Exponaten über die Klippen und die umliegende Region sowie ein Kinosaal, in dem ein animierter Film über die Klippen sowie die Tierwelt über und unter Wasser gezeigt wird.

Der Ort Doolin gleich nördlich der Cliffs ist ein wunderbarer Ausgangspunkt zur Erkundung dieser sehr spektakulären Küstenregion im County Clare mit seinen vielen Highlights. Im Ort gibt es zwei Campingplätze, der eine liegt wunderbar am Wasser gleich am Pier, von dem die Boote zu einer einstündigen Tour zu den Cliffs of Moher ablegen. Die Größe der Klippen kommt erst so richtig vom Wasser aus zur Geltung. Die Boote fahren auch recht dicht an den freistehenden Felsen heran, in dessen steilen zerklüfteten Felswänden Vögel nisten. Ein anderes Highlight ist eine Fährfahrt zu den Aran Inseln. Hierzu folgen Informationen in der nächsten Etappe, da westlich von Galway größere Fähren zu den Inseln ablegen.
Ansonsten hat Doolin, wie eigentlich alle Ortschaften in Irland, schöne Pubs zu bieten. In dieser Region wird die traditionelle irische Musik sehr gepflegt und in den Pubs dargeboten. Mir hat es hier das McGann’s angetan. Ein tolles Pub, in dem auch sehr gutes Essen serviert wird und immer super Stimmung während der Live-Sessions, die in den Sommermonaten täglich stattfinden, herrscht.

Wenn das Wetter einmal nicht so gut sein sollte und man z.B. nicht mit dem Boot zu den Cliffs of Moher fahren kann, gibt es eine fantastische Alternative: Doolin Cave. Knapp 3 km von Doolin entfernt bekommt man in einer Höhle den größten Stalaktiten (das ist der, der von der Decke hängt) der nördlichen Hemisphäre zu sehen. Das Teil ist sagenhafte 7,30 Meter lang! Über Treppen geht man 80 Meter in die Tiefe und durch schmale Gänge und an unterirdischen Flüssen vorbei erreicht man die Höhle, in der dieser Gigant hängt. Ein wirklich unglaublicher Anblick, aber auch die ganze Geschichte drum herum, wie er entdeckt wurde ist faszinierend.
An der Doolin Cave vorbeigefahren sieht man voraus auf einem Hügel das Ballinalacken Castle. Der WAW führt einen jetzt wieder an die Küste. Und die folgenden 25 km haben es absolut in sich. Es geht an der Küstenlinie der Burren entlang.

Das Gebiet des Burren ist etwa 250 km2 groß, wovon 1.673 Hekar in den Burren Nationalpark integriert sind. Der kleinste Nationalpark Irlands wurde 1991 gegründet. Der Name Burren, auf gälisch „Boireann“, bedeutet so viel wie felsiger Ort. Und das trifft den Nagel auf den Kopf: das Hauptelement des Parks ist der graue Kalksandstein. Der Park wirkt wie eine Mondlandschaft. Das klingt jetzt erst einmal ziemlich trostlos, ist es aber nicht. Über 75 % der irischen Pflanzenspezies findet man in den Burren. Das reicht von alpinen, mediterranen bis zu arktischen Pflanzenarten, die hier in den Ritzen der Kalkstein-Plateaus gedeihen. 23 der 27 nativen Orchideenarten wachsen hier, aber auch Johanniskraut, Thymian, Pfefferminze, Silberwurz, Enzian, ...
Der WAW verläuft jetzt knapp 25 KM in Küstennähe durch die karge Landschaft des Burren. Einige kleinere Parkbuchten ermöglichen einen Stopp an der Straße. Machen Sie einmal einen kleinen Spaziergang und gehen über die zerklüfteten Felsplateaus. Schauen Sie dabei in die Ritze und Spalten in den Felsen und bestaunen die unglaubliche Vielzahl an Pflanzen. Ein absolut surreales Bild, aber wunderschön. Wo Pflanzen es überall schaffen zu überleben und wie wenig sie dafür benötigen ist einfach sagenhaft.

Ein Aussichtspunkt des WAW in diesem Bereich ist Fanore Beach. Leider hat es gleich an der Straße eine Höhenbarriere, so dass man mit dem HYMERCAR nicht bis an den Strand vorfahren kann. Die Straße, die zwischen der Küste und den bis zu fast 350 m hohen Bergen verläuft, bietet immer wieder spektakuläre Aussichten. Die kahlen Berge steigen oft terrassenförmig an. Dazu die Begrenzung der Grundstücke durch Steinmauern, die sich bis zu den Gipfeln hochziehen, bieten einen grafischen Kontrast zu den geschwungenen Bergen. Am nördlichen Ende der Bergumrundung steht am Black Head ein kleiner Leuchtturm, der sein Licht am Beginn der Galway Bay über das Meer schickt.

Der Wild Atlantic Way führt über Ballyvaughan weiter an der Küste entlang Richtung Galway. Doch es wäre schade, diese einzigartige Landschaft schon zu verlassen, denn in der näheren Umgebung des Küstenortes befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten.
Keine 5 km entfernt Richtung Landesinnere geht es zu einer weiteren Höhle, zur Aillwee Cave & Birds of Prey. Die Höhle, die weiter oben am Berg liegt, hat keinen spektakulären Stalaktiten wie der Doolin Cave zu bieten, doch es ist sehr schön zu sehen, wie das Wasser unterirdisch die Gänge ausgewaschen hat. Der unterirdische Gang ist einen Kilometer lang. Große Teile des Burren-Gebiets soll von Höhlen durchzogen sein, die meisten wurden bis heute noch nicht erkundet oder sind noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Vom oberen Parkplatz haben Sie eine famose Aussicht Richtung Ballyvaughan, die Galway Bay und die hufeisenförmig angeordneten, terrassenförmigen Karstberge.
Eine Plateauebene tiefer finden Sie die Anlage des Birds of Prey. Eine Vielzahl an Greifvögeln wird Ihnen hier präsentiert. Während einer Flugshow erfahren Sie einiges über die jeweilige Vogelart. Eine prima Show vor einer tollen Bergkulisse.
Die Straße führt weiter bergauf bis auf über 200 m hoch. Oben erreichen Sie den Poulnabrone Dolmen Parkplatz. Von der Straße aus können Sie schon das Großsteingrab (Megalithic Tomb) sehen, das wunderbar frei in der Karstlandschaft steht. Man vermutet, dass es etwa 2500 v. Chr. errichtet wurde. Der Deckstein wiegt um die 5 Tonnen.

Gleich hinter dem Megalithgrab folgt das Caherconnell Stone Fort.
Neben dem Rundfort, an dem noch Ausgrabungen stattfinden, kann man auch eine Sheepdog-Demonstration anschauen. Hirten demonstrieren, wie sie mit einer Pfeife ihre Hunde dirigieren, damit diese u.a. eine kleine Schafherde zusammenführen und zu einem bestimmten Ort geleiten. Café (auch hier alle Produkte aus der Region) und Souvenirshop laden zum Verweilen ein.
Die gut ausgebaute Straße weitergefahren, gelangen Sie an die Kreuzung zur R476, auf der Sie in Richtung Kilfenora (Cill Fhionnúrach) fahren. In diesem kleinen Ort gibt es einiges zu sehen. Zu erst sollte man das Burren Center besuchen, das über diese einzigartige Landschaft informieren. U.a. erfahren Sie in einem 12-minütigen Film interessantes über seine Entstehung. In der anschließenden Ausstellung können Sie das gesehene Wissen vertiefen.
Gleich neben dem Burren Besucherzentrum steht die 1189 erbaute Kilfenora Cathedral. Beim Besuch der Ruine lohnt der Blick auf Kleinigkeiten wie Schnitzereien über Tor- und Fensterbögen. Der Ort Kilfenora (Cill Fhionnurach) ist in Irland bekannt als „die Stadt der sieben Kreuze“. Hier findet man die größte Anhäufung von Hochkreuzen in Irland, wie dem berühmten Doorty Cross. Einige dieser Hochkreuze sind in der Kirchenruine ausgestellt, ein weiteres steht hinter dem Friedhof auf einer Wiese.

Über Lisdoonvarna geht es zurück zum Ausgangspunkt dieses kleinen Abstechers (knapp 55 lohnende km) nach Ballyvaughan. Lisdoonvarna ist der Ort mit dem einzige Heilbad Irlands. Und in dem Ort finden jedes Jahr zeitgleich zum Erntedankfest das Lisdoonvarna Matching Festival, Europas größter Heiratsmarkt, statt.
Weiter auf dem WAW geht es kurvig und hügelig um einige Buchten herum. Es folgen noch zwei WAW-Abstecher zu Stränden. Lohnend ist ein Stopp im Hafenort Kinvarra. An der Kaimauer stehend ein Getränk aus den bunt bemalten Pubs genießen und dabei die Aussicht auf das nahe gelegene Dunguaire Castle wirken lassen, das hat was. Das Turmhaus samt Schutzmauer aus dem 16. Jahrhundert ist sehr gut erhalten und kann natürlich auch besichtigt werden.

Nach Galway sind es von hier nur noch 35 km. Je mehr man sich der Stadt nähert, desto mehr Verkehr auf den Straßen. Vor der Stadt geht es noch auf einem WAW-Abstecher zum Rinville Park. Er grenzt an die Galway Bay. Vom Parkplatz führt ein 3,5 km langer Wanderweg durch ein kleines Waldgebiet zum Rinville Castle.

Noch ein paar Fotoimpressionen von der 3. Etappe, um die Lust auf Irland noch zu steigern!

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