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Unser erstes Mal … mit dem Wohnwagen durch die USA reisen
Unser erstes Mal … mit dem Wohnwagen durch die USA reisen

Unser erstes Mal … mit dem Wohnwagen durch die USA reisen

Mücke Emotion on Tour: Seine Liebe zum Campen ist über 35 Jahre alt.
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Autor: FREEONTOUR, Journal International und Wolfgang Mücke, Copyright Text und Bildrechte liegen bei Journal International, Wolfgang Mücke und iStock

Seit damals geht Wolfgang Mücke regelmäßig auf Tour. Zum Abschied vom Arbeitsleben ließ sich der Wahl-Allgäuer mit 62 Jahren ein Dethleffs-Unikat mit Extras von der Dolby-Surround-Anlage bis zu Fenstern in Sondergröße maßschneidern und erfüllte sich einen weiteren Traum:
neun Monate kreuz und quer durch die USA

Profil: 

  • Wolfgang Mücke, 72
  • Unterwegs: neun Monate und 27.475 Kilometer durch Nordamerika
  • Sein Fahrzeug: VW Touareg und das Unikat „Mücke Emotion“ auf Basis eines Dethleffs Beduin Emotion 515 DB


Mit dem Wohnwagen über den Atlantik

In meinem Leben bin ich mehrfach in die USA geflogen und dort begeistert mit einem Mietauto oder -wohnmobil herumgefahren. Ich hatte den Traum, als Rentner dort länger als drei Wochen zu bleiben und mehr als den Westen zu sehen. Den habe ich mir von Ende April 2015 bis Februar 2016 mit meiner Lebensgefährtin erfüllt. Und zwar mit dem eigenen Wohnwagen. Denn bei einem so langen Aufenthalt rentieren sich die Kosten für die Verschiffung von rund 9.000 Euro. Außerdem schläft man im eigenen Bett am besten. Rund zwölf Wochen habe ich dieses Abenteuer nach einem längeren Entscheidungsprozess konkret geplant: angefangen bei einer Fahrzeugversicherung für die Dauer des Aufenthalts über Visa für Kanada und die USA bis hin zum Adapter für den Anschluss an amerikanische Gasflaschen und einen elektrischen Umformer von 220 auf 110 Volt.

,,Während der Kreuzfahrt von Vancouver nach Anchorage/Alaska machten wir einen Tagesausflug nach Skagway. Es ist ein kleines Klondike-Goldrush-Städtchen mit der Eisenbahnstation der White-Pass-Yukon-Route. Wir bummelten die Broadway Street mit seinen alten Holzhäusern und -bürgersteigen rauf und runter und nahmen einen Drink in einer der historischen Bars‘‘

Die große Freiheit

Den Transport quer über den Atlantik organisierte Seabridge – allerdings nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Containerschiff, das wegen heftiger Schneestürme in Kanada wieder umkehrte. Stattdessen rollte unser Gespann am 29. April in den Bauch der 292 Meter langen Atlantic Companion. Den Verlauf der folgenden 14 Tage auf See konnten wir von Hamburg bis Halifax im Internet verfolgen. Dabei haben wir uns durchaus Gedanken gemacht, ob auch alles gut geht. Zum Glück waren die Sorgen umsonst: Nach dem Interkontinentalflug nahmen wir unseren VW Touareg sowie den Wohnwagen am 21. Mai unversehrt in Empfang.

Für das folgende Dreivierteljahr hatten wir nur ein paar Eckpunkte fixiert, zum Beispiel unsere Kreuzfahrt nach Alaska mit Bekannten gleich zu Beginn. Anschließend konnten wir uns bis zum Endziel nach neun Monaten frei bewegen. Für Mitte Februar war bereits der Rücktransport, danach eine Reise nach Dubai gebucht.

Megacitys und Nationalparks

Insgesamt sind wir 27.475 Kilometer von der Ostküste ganz nach Westen, weiter in Richtung Süden bis an die mexikanische Grenze und schließlich quer über den Kontinent zurück bis Florida gefahren. Natürlich haben wir dabei interessante Städte wie Denver, Las Vegas oder New Orleans angesteuert. Genauso wichtig waren uns – nicht nur in Nationalparks – die vielen großartigen Landschaften von Gletschern im Hochgebirge bis zur Wüste mit Armleuchterkakteen und Kojoten wie aus Western. Für die erste Orientierung sorgten Reiseführer, die wir vorab studiert hatten. Weitere Informationen gab es im jeweiligen Visitor Center. Wertvoll waren außerdem Tipps von Freunden und Zufallsbekanntschaften vor Ort.

Begegnungen der besonderen Art

Dass wir von Letzteren, den Zufallsbekanntschaften, unterwegs so viele gemacht haben, war für uns die größte Überraschung und Bereicherung. Wildfremde kamen auf uns zu und erkundigten sich nach unserem Mover, dem zum Manövrieren gedachten elektrischen Antrieb unseres Wohnwagens, den man in den USA so nicht kennt. Gefühlt habe ich unsere Geschichte 1.000-mal erzählt. Manchmal haben solche Begegnungen ein paar Minuten gedauert, mitunter aber auch Stunden, Tage oder gar Wochen.

Denn unglaublich freundliche Menschen haben uns in ihre riesigen, komfortabel ausgestatteten Wohnwagen oder zu sich nach Hause eingeladen und behandelt, als würden sie uns schon ewig kennen. Auf diese Weise konnten wir richtig in den amerikanischen Alltag eintauchen. Wir wollten nämlich nicht nur von A nach B fahren, sondern auch längere Pausen einlegen, wie Einheimische in Ruhe Kaffee trinken und shoppen gehen, unterschiedlichste Stationen auf uns wirken lassen. Gleichzeitig konnten wir morgens im Wohnwagen wie zu Hause gemütlich frühstücken und abends kochen. Insgesamt haben wir auf unserem Trip die große Freiheit auf Rädern erlebt.

Routenverlauf USA

Wolfgang Mücke hat für uns im FREEONTOUR Portal seine gesamte Route "Mücke Emotion on Nord-Amerika Tour" eingestellt und dokumentiert, für alle die noch mehr über die lange Tour erfahren, oder sich einfach nur inspirieren lassen möchten. Hier finden Sie alle Streckenabschnitte der Reise:


Neue Pläne: Schweiz und Italien

Daheim am Stadtrand von Kempten wieder Tritt zu fassen, fiel uns zugegebenermaßen schwer. Lichtblick war die Aussicht auf die nächste Tour: sechs Wochen durch die Schweiz und Italien bis an die Amalfiküste. Unser Wohnwagen ist dafür schon wieder gerüstet. Bis auf ein paar kleine Reparaturen hat er seine bislang längste Reise unbeschadet überstanden – „German engineering“ von bester Qualität, um die uns in den USA alle beneideten.

 

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