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E-Bikes für Camper
E-Bikes für Camper

E-Bikes für Camper

Pedelecs und E-Bikes für den Campingurlaub: Welche Typen gibt es und worauf sollte man vor dem Kauf achten?
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Autor: Egbert Schwartz, Titelbild: Dethleffs

Morgens mal eben schnell zum Bäcker, nachmittags einen Ausflug zum Badesee oder zum Sightseeing in den nächsten Ort oder gleich eine Tagestour in die Umgebung: Ist man erst einmal auf dem Campingplatz oder dem Stellplatz angekommen, ist das Fahrrad für viele Camper eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel. Herkömmliche Fahrräder werden allerdings auch im Campingurlaub immer häufiger durch E-Bikes beziehungsweise Pedelecs ersetzt. Aber worauf sollte man als Caravaner oder Reisemobilist beim Kauf eines Pedelecs achten und gibt es überhaupt besondere E-Bikes für Camper?  

Wie unterscheiden sich Pedelec und E-Bike? 

Wer heute vom E-Bike spricht, meint in den meisten Fällen ein so genanntes Pedelec: Der Begriff steht für Pedal Electric Cycle und ist die fachlich korrekte Bezeichnung für Fahrräder, die zwar einen Elektromotor haben, aber bei denen trotzdem nicht auf das Radfahren mit Muskelkraft verzichtet werden kann. Der Elektromotor wirkt hier nur zusätzlich zu den eigenen Beinen. So lange die Unterstützung des Motors nicht über eine Geschwindigkeit von 25 km/h hinausgeht, gilt das Pedelec gesetzlich als Fahrrad und ist somit nicht zulassungspflichtig. Anders sieht es beim klassischen E-Bike aus. Sein Elektromotor wird mit einem Gas- oder Beschleunigungshebel gesteuert, so dass ein E-Bike auch ohne Muskelkraft gefahren werden kann. Aufgrund dieser Eigenschaft ist ein E-Bike zulassungspflichtig und benötigt ein Versicherungskennzeichen. In der breiten Öffentlichkeit findet allerdings selten eine Unterscheidung statt, hier hat sich das E-Bike als Gattungsbegriff durchgesetzt. Auf diese Art wird der Begriff auch im Folgenden genutzt. 

Front-, Heck- oder Mittelmotor? 

Beim E-Bike oder Pedelec wird grundsätzlich zwischen drei Antriebskonzepten unterschieden: Frontmotor, Heckmotor oder Mittelmotor. Auf dem Markt hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend der Mittelmotor durchgesetzt. Dank der tiefen Anordung zwischen den Achsen unterhalb der Sattelstange überzeugt das auch als Tretlagermotor bekannte Konzept vor allem mit einem zentrierten Schwerpunkt und somit ausgewogenem Fahrverhalten. Im Vergleich zum Heckmotor, der in der hinteren Radnarbe integriert wird, hat der Mittelmotor aber auch Nachteile: Dazu zählen eine höhere Belastung und damit der schnellere Verschleiß der Antriebskette sowie eine fehlende  Energierückgewinnung beim Bremsen, die so genannte Rekuperation. 

Grundsätzliches zum Akku 

Das Batteriepack ist das Herzstück des Elektroantriebs beim E-Bike oder Pedelec. Es liefert den Strom für den Motor zur Pedalunterstützung. Standard bei Pedelecs sind Akkus mit Lithium-Ionen-Zellen, die eine hohe Energieleistung mit geringem Eigengewicht kombinieren. Die Kapazität eines Akkus wird in Wattstunden (Wh) angegeben und wird von der Bauart und dem bevorzugten Einsatzspektrum des Pedelecs bestimmt: Der aktuelle Standardwert liegt zurzeit zwischen 300 Wh und 600 Wh. Die Reichweite, die man damit realisieren kann, ist allerdings von mehreren Faktoren abhängig: dem Gesamtgewicht aus Fahrer und E-Bike, dem befahrenen Gelände, der Umgebungstemperatur (Witterung, Jahreszeit) sowie vor allem der gewählten Unterstützungsstufe. Wie viele Kilometer mit der aktuellen Akku-Kapazität möglich sind, lässt sich meist im Display am Lenker oder in einer App ablesen.

Aufladen und Transport im Camper 

Geladen werden die Akkus mit einem auf die Kapazität des Akkus abgestimmten Ladegerät inklusive Steuerelektronik an 230-V-Steckdosen, wie sie auch in Caravans oder Reisemobilen installiert sind. Die Ladezeit ist abhängig von der Akku-Kapazität und variiert zwischen etwa einer Stunde für 50 Prozent Leistung und 4,5 Stunden für 100 Prozent Leistung. Die Akku-Packs der Pedelecs sind entweder im Rahmen integriert oder darauf aufgesetzt. Der Vorteil der integrierten Akkus: Sie verleihen dem Fahrrad ein eleganteres Aussehen. Ihr Nachteil: Sie lassen sich je nach Marke und Modell manchmal gar nicht oder nur schwer herausnehmen, was das Aufladen etwas umständlicher machen kann. Aufgesetzte Akkus wirken meist klobiger, lassen sich in der Regel aber zum Laden einfach abnehmen.

Viele Hersteller von Wohnwagen und Wohnmobilen statten ihre Heckgaragen aber mittlerweile mit Steckdosen oder anderen Stromanschlüssen aus, so dass auch E-Bikes mit integriertem und nicht herausnehmbarem Akku über Nacht im Fahrzeug aufgeladen werden können. Gerade weil E-Bikes und Pedelecs deutlich mehr kosten als ein gleichwertiges Fahrrad ohne Antrieb machen sich die Hersteller auch zunehmend Gedanken über den zuverlässigen Transport und die sichere Unterbringung in Caravan und Reisemobil. Das zeigt nicht zuletzt das aktuelle Konzeptfahrzeug des Herstellers Carado: Das Studienfahrzeug verfügt über Fahrradständer in der Heckgarage, mit denen Räder platzsparend hochkant geparkt werden können. Außerdem gibt es eine Auffahrrampe zum komfortablen Einladen der E-Bikes sowie eine Entwässerung rund um die Anbringung der Räder, damit Schmutzwasser vom Pedelec direkt in den Abwassertank fließen kann. Natürlich befinden sich in direktem Umfeld der Fahrradständer auch zwei Steckdosen für das Aufladen der Akkus. 

Klapp-Pedelecs: Klein, handlich und gut im Wohnmobil zu verstauen  

Mit der steigenden Beliebtheit der E-Bikes beziehungsweise Pedelecs hat sich dieser Markt mittlerweile in fast ebenso vielfältige Kategorien aufgesplittet wie der Markt der herkömmlichen Fahrräder: So gibt es auch hier klapp- und faltbare Kompakt-Bikes, Citybikes, Trekkingbikes oder Mountainbikes sowie die gerne als SUV bezeichneten Zweiräder mit den dicken Reifen, einer Federgabel und einer gefederten Schwinge.

Wer sein E-Bike vorrangig für Einkaufsfahrten, Mini-Touren rund um den Campingplatz und kürzere Ausflüge nutzen möchte, kommt bestens mit einem handlichen Klapp-Pedelec aus. Diese sind je nach Ausstattung zwischen 20 und 25 Kilogramm leicht, mit kleinen 20 Zoll-Rädern ausgestattet und haben jeweils einen höhenverstellbaren Sattel beziehungsweise Lenker. Ihr größtes Plus: Sie lassen sich mit wenigen Handgriffen auf ein kompaktes Format zusammenfalten und so in der Heckgarage des Reisemobils, im Caravan oder im Kofferraum des Zugfahrzeugs verstauen. Eine Akku-Ladung reicht je nach Modell und Beanspruchung für 15 bis 40 Kilometer Reichweite. Kein Wunder also, dass sich viele Camper für ein Falt-E-Bike entscheiden und diese mittlerweile auch von verschiedenen Reisemobilherstellern im Zubehörbereich angeboten werden. Ein Beispiel dafür ist das Falt-Pedelec von Laika, das ohne Akku nur 18 Kilogramm auf die Waage bringt und eine Reichweite von bis zu 65 Kilometern bietet:   

Details zum Laika E-Bike

Faltmaß
94 x 54 x 50 cm
Gewicht
18 kg (+Akku 2,8 kg) 
Rahmen
faltbares Aluminium
Motor
hinten / 250 W Brushless 
Reichweite
bis zu 65 km 

Das Laika E-Bike besteht aus Aluminium und ist einfach zusammenzuklappen. Es bietet einen multifunktionalen Controller mit LED-Leuchten, 5 Unterstützungsstufen und Anfahrthilfe. Farbe: Rahmengrau anthrazit, Schutzblech & Speichen: Chrom.

Details ansehen

City-Pedelecs: Kompakter Begleiter für den Campingurlaub 

Camper, die oft und gerne eine ausgiebige Stadtbesichtigungstour oder kleinere Fahrradtouren unternehmen, sind mit einem so genannten City-E-Bike gut beraten. Sie punkten mit einem offenen und oft niedrigen Rahmen, um das Aufsteigen zu erleichtern, einem komfortablen Sattel, der noch dazu häufig über eine gefederte Sattelstütze verfügt. Außerdem haben City-Pedelecs oft einen breiten Lenker und einen Gepäckträger, an dem Fahrradkörbe oder Fahrradtaschen befestigt werden können. Das Durchschnittsgewicht eines solchen Pedelecs liegt bei rund 25 Kilo. Je nach Akku und Leistungseinstellung reicht die elektrische Tretunterstützung in der Regel für 35 bis 60 Kilometer.

Der Vorteil eines City-E-Bikes ist, dass man sie zum Transport nicht zusammenfalten muss. Der Nachteil ist, dass man sie nicht zusammenfalten kann. Aus diesem Grund benötigen sie im Vergleich zum Falt-Pedelec mehr Platz in der Heckgarage oder müssen auf einen Fahrradträger am Fahrzeug gehoben und dort fixiert werden. Es gibt aber auch kompakte City-E-Bikes für Camper, die sich mit einem ohne Werkzeug leicht verdrehbaren Lenker und einklappbaren Pedalen platzsparend in der Heckgarage von Wohnmobil oder Caravan oder im Campervan verstauen lassen. 

E-Trekkingbikes & E-Mountainbikes für sportlich Ambitionierte 

Für all jene Camper, die gerne längere Fahrradtouren im Campingurlaub unternehmen und erweiterte Ansprüche beispielsweise an die Gangschaltung stellen, empfiehlt sich ein E-Trekkingbike. Es gilt als Allrounder für jede Gelegenheit und zählt daher zu den Bestsellern unter den Pedelecs. Zu den Standardfeatures zählen gefederte Sattelstützen oder Schwingen sowie Federgabeln und ein variabel verstellbarer Lenker für eine komfortable bis sportliche Fahrhaltung. Dank eines verhältnismäßig geringen Gewichts von rund 20 bis 25 Kilogramm lassen sich E-Trekkingbikes noch einigermaßen gut einladen oder auf einen Fahrradträger heben. Ihre Akkus sind auf Reichweiten von 45 bis 75 Kilometern ausgelegt. 

Sowohl die Mountain-Bikes als auch die SUV-Räder sprechen in erster Linie ambitionierte Sportler an. Entsprechend ihrem Einsatzspektrum verfügen sie über eine Vollfederung an Schwinge und Gabel, einen leistungsstarken Motor sowie einen großen Akku für hohe Reichweiten von bis zu 150 Kilometern. Nachteil der SUV-Bikes ist ihr teils hohes Gewicht: Je nach Ausstattung kann es schon mal die 35-Kilo-Grenze knacken, was das Handling beim Einladen im wahrsten Wortsinn erschwert.

Checkliste für Camper vor dem Kauf eines E-Bikes 

Diese Punkte sollten Sie vor dem Kauf eines Pedelecs beziehungsweise E-Bikes beachten:

  • Sitzprobe: Passt die Rahmengröße zu Körper- und Beinlänge? Sind Pedale und Lenker gut erreichbar?
  • Akku: Ist der Akku gut herausnehmbar? Ist die Ladebuchse bei im Rahmen integrierten Akkus gut zugänglich? 
  • Testfahrt: Achten Sie auf ein sanftes Einsetzen des Motors und eine gut spürbare Unterstützung. Achten Sie außerdem auf effiziente Bremsen.  
  • Handhabung: Ist der Unterstützungsmodus einfach wählbar? Entspricht der Informationsumfang des Displays Ihren gewünschten Anforderungen?
  • Gewicht: Sind Sie in der Lage, das Pedelec, ohne große Kraftanstrengung anzuheben? Beachten Sie dabei verschiedene Situationen, in denen ein Anheben erforderlich sein könnte, beispielsweise um Treppen zu überwinden, beim Beladen der Heckgarage oder des Fahrradträgers an Wohnmobil oder Wohnwagen. Auch in Sachen erlaubte Zuladung spielt das Gewicht eine Rolle
  • Platzerfordernis/Transport: Wie und wo soll das E-Bike transportiert werden? Wie viel Platz benötigt es? Wie kann es sicher befestigt werden? Welche Möglichkeiten bieten Ihr Reisemobil oder Caravan dafür? 

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