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Wohnmobiltour entlang der Straße der Mimosen
Wohnmobiltour entlang der Straße der Mimosen

Wohnmobiltour entlang der Straße der Mimosen

Mit dem Reisemobil in Südfrankreich die winterliche Blütenpracht entlang der Straße der Mimosen entdecken
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FREEONTOUR

Autor: Jörg Berghoff, Titelbild: Pixabay

Schon zwischen Januar und März erwacht die Natur in der Provence und im dazugehörigen Département Var. Gerade dann lohnt es sich, das Wohnmobil zu starten und eine Tour durch Südfrankreich entlang der Straße der Mimosen - auch bekannt als Mimosenstraße oder Route der Mimosen - zu unternehmen. Auf insgesamt 130 Kilometern Länge bildet die zarte, gelbe Blütenpracht dann einen herrlichen Kontrast zum azurblauen Wasser der Côte d’Azur. Gleichzeitig locken in diesem Zeitraum zahlreiche Feste und Veranstaltungen, bei denen die Mimosen im Mittelpunkt stehen. Perfekt für alle, die dem nassgrauen Winterwetter entfliehen möchten.  

Landschaftliche Highlights im Departement Le Var 

Das Departement Le Var ist ein wahres Naturparadies im Südosten von Frankreich und eignet sich ausgezeichnet für eine Entdeckungstour mit dem Wohnmobil. Denn die Region hat außergewöhnlich viel zu bieten: Das türkisfarbene Wasser der Verdonschluchten,  die vielen Landsitze mit ihren Steinmauern und die kleinen versteckten Dörfer gehören zum  schönsten Teil der Provence. Hinzu kommen goldene Sandstrände, geschützte Buchten, die Calanques, Lagunen mit klarem Wasser, schroffe und glatte Felsen sowie über 400 Kilometer Mittelmeerküste. Hier liegt auch der Nationalpark Port-Cros, einer der zwei ältesten Nationalparks in Frankreich und Vorreiter der marinen Nationalparks in ganz Europa.

Mit 400.000 Hektar Wäldern, 600 Kilometern Wasserläufen und 3.000 Pflanzenarten ist das Var mit einem seltenen Naturerbe gesegnet. So ist zum Beispiel die Plaine des Maures als nationales Naturreservat einzigartig in ganz Frankreich. Die Gegend mit unterschiedlichen natürlichen Lebensräumen weist für eine Region am Mittelmeer eine außergewöhnliche Artenvielfalt an Flora und Fauna auf. Im Nordosten des Departements Le Var befindet sich der Mont Lachens. Der Alpenausläufer ist der höchste Gipfel des Var. An seinem höchsten Punkt auf 1.715 Metern über dem Meer genießt man einen grandiosen Panoramablick über fünf Departements. Im Norden befindet sich außerdem der Grand Canyon des Verdon: Die als Regionalpark geschützte Schlucht ist atemberaubend schön.

Wann ist die beste Reisezeit für die Straße der Mimosen? 

Die beste Reisezeit, um die Mimosenstraße in voller Blütenpracht zu erleben, sind die Monate Februar und März. Fast goldfarben tauchen dann die Mimosen die ganze Landschaft in ein Kontrastprogramm von azurblauem Himmel, ockerfarbenen Feldern und smaragdgrünem Meer. In der Luft liegt der berauschende Duft dieser blühenden Akazienart. Das ist die richtige Zeit, um mit dem Wohnmobil die ersten Frühlingsgefühle am Mittelmeer in Fahrt zu bringen. Und das auf einer Route, die überschaubar ist und dazu einlädt, die einzelnen Stationen in Ruhe zu genießen. Auf der 130 Kilometer langen Route du Mimosas fährt man von Bormes-les-Mimosas über Le Rayol-Canadel, Sainte-Maxime und Saint-Raphaël bis nach Grasse. Einen Mimosenkorso sollte man in der Zeit keinesfalls verpassen. Denn die zahlreichen Mimosen-Feste entlang der Route sind nicht nur eine Augenweide, sondern laden auch dazu ein, Ausflüge in die Mimosen-Wälder des Esterel-Massivs zu unternehmen.

Starten Sie in Bormes-les-Mimosas 

Bormes-les-Mimosas gehört dank seiner reichen Pflanzenwelt zu den schönsten Blumen-Orten Frankreichs. Der mittelalterliche Ort in den Hügeln über dem Meer, der auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, zählt an die 700 seltene, mediterrane und exotische Pflanzenarten. Das 4-Blumen-Label hat Bormes bereits mehrfach gewonnen. 

Aufgrund seines besonderen Mikroklimas findet man hier zahlreiche schöne Gärten wie den Gonzalez Park. Dabei handelt es sich um einen Botanischen Garten, der ganz der australischen Pflanzenwelt gewidmet ist. Bormes-les-Mimosas ist zugleich die Hauptstadt der Mimosen in der Var Region. Von Januar bis März wird der Ort in einen einzigen gelben Mimosen-Schal gehüllt, über 90 Mimosenarten gibt es hier. Der Mimosen-Korso zum Mimosen-Festival in Bormes ist seit 1920 jedes Jahr ein besonderes Erlebnis. Traditionell findet er am letzten Wochenende im Februar statt - ob dies auch 2021 der Fall sein wird, ist bislang noch nicht klar. Aber lassen Sie sich dennoch vom Video oben inspirieren! Ein weiterer Tipp: Statten Sie einem der beiden Läden der Pignard-Familie im Zentrum von Bormes einen Besuch ab: Hier werden verschiedene Mimosen-Produkte wie Seifen, Cremes und Parfum hergestellt und verkauft. Einmalige Dufterlebnisse sind garantiert.

Station 2: Le Rayol-Canadel-sur-Mer

Rayol Canadel ist eine typische provenzalische Kleinstadt an der Mittelmeerküste mit üppiger Vegetation und dem Massif des Maures im Norden und einer felsigen Küste mit kleinen versteckten Sandbuchten. Etwa 80 Prozent des Gebiets hier sind von Wald bedeckt und weisen Korkeichen, Mimosen und weite Landschaften mit Heidekraut auf. Den mit Blumen geschmückten Treppenaufgang zum Meer und vom Ortszentrum hinauf zur kreisrunden Pergola The Patec sollte man sich nicht entgehen lassen. Auch der Col du Canadel bietet wunderbare Panoramablicke. Von hier aus starten einige Wanderwege zur Steilküste. In der Domaine du Rayol kann man über sieben Hektar an mediterranen Gärten besichtigen - mit Pflanzen aus Australien, Chile, China, den Kanarischen Inseln, Kalifornien und Südafrika. Gilles Clément, ein Gärtner und Schriftsteller, hat diese faszinierende Anlage gestaltet, die Augen und Seele umschmeichelt.

Station 3: Sainte-Maxime

Sainte-Maxime hat den Charakter eines eleganten Küsten- und Familien-Resorts mit Yachthafen. Die Stadt hat besonders viel unternommen, um die einzigartige, von Hügeln am Meer geprägte Natur zu schützen. Ein schöner Botanischer Garten, der Jardin botanique des Myrtes, breitet sich über drei Hektar aus und enthält an die 60 Pflanzenarten. Einige Exemplare sind über 100 Jahre alt. Auch zahlreiche Mimosen, mediterrane Palmenarten und chinesische Hanf-Palmen kann man hier bewundern. Auf den beiden Wanderwegen Catalugno und Quilladou durch die Hügellandschaft kann man wunderbar auf Sainte-Maxime herunterschauen. Auch am Pointe des Sardinaux, einer Halbinsel, die auch Klein-Korsika genannt wird, lässt sich die Pflanzenwelt und das Leben im Meer beobachten. Sainte-Maxime besitzt außerdem den größten Olivenhain in der Region Var. Thierry Olivier besitzt hier über 3.500 Olivenbäume. Auf seinem Landgut kann man sein prämiertes Olivenöl kosten. Am Fuß des Massif des Maures befindet sich außerdem das typisch provenzalische Weingut Domaine de Beaucas, wo die Weinverkostung angeboten wird. 

Station 4: Saint-Raphaël

Auch Saint-Raphaël liegt am Fuße des Massif des Maures und ist mit seiner spektakulären Küste ein beliebtes Seebad umgeben von geschützter Natur. Eine 36 Kilometer lange Küstenlinie führt direkt ins Zentrum des Ortes mit seinen verschiedenen Häfen und kleinen Buchten. Die Küstenstraße nennt sich Corniche d’Or und wurde in mühsamer Arbeit in die Felsen gegraben. 

Von der Steilküste am Calanques d’Anthéor le Trayas kann man das kristallklare und türkisfarbene Wasser des Mittelmeers überblicken. Im Winter bietet das Massif de l’Estérel mit seinem roten Vulkangestein einen farbigen Kontrast zum leuchtenden Gelb der Mimosenblüte. Auch hier stehen die Mimosen unter besonderem Naturschutz und auch hier wird in jedem Jahr zur Blüte ein großes Mimosenfest gefeiert.

Station 5: Grasse

Auch wenn das mittelalterlich anmutende Städtchen Grasse weltberühmt ist für seine Parfum-Produktion, hat es doch auf Grund seiner Lage zwischen dem Meer und den von kleinen Dörfern geprägten Hinterland weit mehrt zu bieten. Schon seine typische Architektur ist geprägt von provenzalischen und italienischen Einflüssen mit bunten Häusern, Brunnen, Plätzen und Villen. Sein reiches kulturelles Erbe macht Grasse zu einer  „Ville d’Art & d’histoire“. 

Auch die imposante Kathedrale verdient einen Besuch, findet man hier doch großartige Gemälde von Fragonard, Rubens und Louis Bréa. Natürlich gibt es hier ein Internationales Parfum Museum, in dem auch die sozialen, ökonomischen, kulturellen und symbolischen Aspekte der Mimose von der Antike bis in die heutige Zeit aus fünf Kontinenten deutlich gemacht werden. Bei Fragonard, Galimard und Molinard wird man hier ion Grasse ganz sicher seinen persönlichen Lieblingsduft finden oder in einem Workshop sein eigen Parfum kreieren können.

Wie kamen die Mimosen an die Cote d'Azur?

So verlässt man dann die Straße der Mimosen mit einem umfassenden Wissen über diese wundervolle Spezies und ihre Symbolik. Um 1880 tauchte die Mimose, aus Australien eingeführt, erstmals in der Provence und an der Cote d'Azur auf. Wahrscheinlich waren es der Duc de Vallambrosa, der Marquis de Mores oder Lord Brougham, die sie hierher brachten. Dank ihrer leuchtend gelben Farbe der Blüten besitzt die Mimose auch eine große Symbolkraft: Sie erinnert uns an Südfrankreich, sie repräsentiert die Sonne, sie lässt geheime Liebesgeschichten entstehen, sie impliziert Sensibilität, symbolisiert das Gold, ein erfolgreiches Leben und den Triumph des Guten über das Böse. Wenn das keine guten Gründe sind, die Mimosenstraße in beide Richtungen zu befahren!

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