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Winterangeln in Nordnorwegen
Winterangeln in Nordnorwegen

Winterangeln in Nordnorwegen

Skrei-Angeln auf den Lofoten und Vesterålen mit Polarlicht-Panorama - Tipp fürs Winterangeln und für den Winterurlaub in Nordnorwegen
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Autor: Freeontour, Titelbild: media-army.de / VisitNorway.com

Im Norden von Norwegen ist im Winter nicht nur die Aurora Borealis ein häufiger Gast, sondern auch der Skrei, der zum Laichen in die Gewässer rund um die Lofoten und Vesterålen vor der nordnorwegischen Küste wandert. Warum also nicht die Jagd nach dem Polarlicht mit der auf einen großen Winterdorsch verbinden? Zwei Naturerlebnisse der besonderen Art. 

Wo liegen die Lofoten und Vesterålen?

Die Regionen Lofoten und Vesterålen sind Inselgruppen im Norden von Norwegen, die der norwegischen Küste in der Nähe von Narvik vorgelagert sind. Die bekanntere Inselgruppe Lofoten setzt sich aus etwa 80 größeren und kleinen Inseln zusammen, die zwischen 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises zwischen dem 67. und 68. Breitengrad im Atlantik liegen. Zu den größten Inseln, die weitgehend durch Tunnel oder Brücken miteinander verbunden sind, zählen unter anderem die Inseln Austvågøya, Skrova, Gimsøya, Vestvågøya, Flakstadøy, Moskenesøy, Værøy und Røst. Im Osten trennt der Vestfjord die Inselgruppe Lofoten vom Festland, im Nordosten bilden der Raftsund und der Trollfjord die Grenze zur nördlich gelegenen Inselgruppe Vesterålen.

Obwohl Vesterålen von der Fläche her deutlich größer ist als die Inselgruppe Lofoten, wird das Archipel häufig als kleine Schwester der Lofoten bezeichnet. Überwiegend liegt das aber daran, dass Vesterålen weniger bekannt ist. Zur Inselgruppe, die zwischen 300 und 450 km nördlich des Polarkreises liegt, zählen insgesamt etwa 1.300 kleine Inseln, die sechs wichtigsten Eilande sind Andøya, Langøya, Skogsøya, Hadseløya, Hinnøya und Austvågøya. Und obwohl Vesterålen auf demselben Breitengrad wie Grönland liegt, ist das Klima hier und auch auf den Lofoten dank des Golfstroms verhältnismäßig mild. Perfekte Bedingungen also, um zwischen September und April das Naturphänomen des Polarlichts zu erleben - zumal die Lichtverschmutzung hier sehr gering ist. 

Wie erreicht man die Lofoten und Vesterålen mit dem Wohnmobil? 

Wer mit dem eigenen Fahrzeug von Süden kommend auf die Lofoten möchte, kann von Bodø aus mit der Fähre zu verschiedenen Häfen auf dem Archipel übersetzen. Alternativ bietet es sich an, den Landweg nach Norden über Schweden zu nehmen, da man hier in der Regel etwas schneller vorankommt, als in Norwegen. In einem solchen Fall bietet sich der Grenzübertritt hinter dem schwedischen Riksgränsen in Richtung der norwegischen Stadt Narvik an. Nördlich von Narvik verläuft die E10 weiter über Vesterålen bis hinunter zu den Lofoten, da die Hauptinseln durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden sind. Auf den Schiffen der Hurtigruten können Wohnmobile und Caravan-Gespanne in der Regel nicht mitgenommen werden.  

Kann man im Winter im Norden von Norwegen campen?

Wie so oft schließen viele Campingplätze und Wohnmobilstellplätze vom Herbst bis ins Frühjahr auch auf den Lofoten und auf Vesterålen. Da der Wintertourismus in der Region sowohl in Bezug auf das Angeln als auch insbesondere in Sachen Polarlicht im vergangenen Jahrzehnt deutlich zugenommen hat, gibt es aber auch immer mehr Campingplätze, die ganzjährig geöffnet bleiben oder ihre Winterpause bereits im Februar beenden. Manche Campingplätze sind sogar stark auf Angler eingestellt und bieten neben speziellen Räumen zum Filetieren und Waschen auch die Möglichkeit, ein Gefrierfach für den Fang zu mieten. Wem die Anfahrt nach Nordnorwegen im Winter mit dem Camper zu lang ist, kann auf vielen Campingplätzen übrigens auch eine Hütte mieten.  

Wann ist die beste Zeit zum Winterangeln auf Skrei? 

An der Küste entlang den nördlichen Regionen Norwegens liegen einige der reichsten Fischgründe der Welt. Dies gilt vor allem im Winter, wenn große Schwärme Skrei hier laichen - sehr zur Freude der Angler, die sich an gebogene Angelruten gerne gewöhnen. Die Gewässer rund um Vesterålen und die Lofoten sind vor allem in der Hochsaison von Januar bis April das Nonplusultra der Angelreviere. Denn im Rahmen ihrer Laichwanderung von der Barentssee erreichen Millionen große Winterdorsche, wie der Skrei auch genannt wird, die Gewässer rund um die beiden Inselgruppen. Dabei kann ein Skrei bis zu 55 kg schwer werden und eine Länge von bis zu 1,80 m aufweisen. Bei einem solchen Fang ist definitiv nicht nur die richtige Technik, sondern auch Muskelkraft gefragt.

Denn auch heute noch werden Skrei ausschließlich mit der Angel gefischt - egal, ob von Hobbyanglern oder professionellen Fischern. Entsprechend werden in der Saison sowohl auf den Lofoten als auch auf Vesterålen auch viele geführte Angeltouren auf dem Meer angeboten. Als Reisezeit empfehlen sich für Touristen insbesondere die Monate Februar und März, da die Tage dann schon etwas heller und wärmer, die Chancen auf Skrei und aufs Nordlicht aber immer noch sehr gut sind.  

Skrei-Tradition und Genuss auch für Nicht-Angler 

Der Winterdorsch hat das Leben auf den Lofoten und Vesterålen schon seit Jahrhunderten geprägt, denn der Fischfang war hier seit der ersten Besiedelung die wichtigste Einnahmequelle. Insbesondere der Skrei hat dafür gesorgt, dass sich die Menschen überhaupt so weit im Norden angesiedelt haben. Denn auf die richtige Weise getrocknet und konserviert war der große Kabeljau nicht nur in der Wikingerzeit ein wertvolles Gut. Über Jahrhunderte lebten die BewohnerInnen von Städten wie Trondheim oder Bergen vom Stockfischhandel mit Südeuropa. Daher gibt es in der Region auch eine große Anzahl an ehemaligen Fischerdörfern, von denen auch heute noch einige eine enge Verbindung zum Winterdorsch haben. Dazu zählen beispielsweise die Fischerdörfer Henningsvær, Kabelvåg, Nusfjord, Røst und Å auf den Lofoten, Nyksund auf den Vesterålen und der alte Handelsposten Kjerringøy etwas außerhalb von Bodø. Denn selbst heutzutage ist frischer und auch getrockneter Skrei noch immer eines der wichtigsten Exportprodukte Norwegens.

Nusfjord beispielsweise ist eines der ältesten und am besten erhaltenen Fischerdörfer Norwegens. Die Bebauung stammt zu großen Teilen aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und wurde von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verschont - darunter etwa 50 traditionelle Fischerhütten, die auch Rorbus genannt werden und heute für die Übernachtung gemietet werden können. Svolvær hingegen, der Hauptort der Lofoten, weist zum großen Teil neuere Bebauung auf. Hier - wie auch in vielen kleinen Fischerdörfern - kann man den Skrei in den Restaurants auf verschiedenste Weise probieren. Und ob gebraten, getrocknet oder gedünstet: Geschmacklich spielt der Skrei in einer völlig anderen Liga als der herkömmliche Kabeljau. Im Lofoten Museum in Svolvær gibt es außerdem viel über die Geschichte des Skreis und der lokalen Fischerei zu lernen. Zurzeit ist sogar ein eigenes Skrei-Museum in Planung.

Weitere Winter-Aktivitäten auf den Lofoten und Vesterålen 

Wem der Skrei noch nicht groß genug ist, sollte sich auf Walsafari begeben. Denn Vesterålen ist das einzige Reiseziel in Norwegen, in dem man das ganze Jahr über Wale beobachten kann. Während im Sommer die riesigen Pottwale das Revier für sich in Anspruch nehmen, bekommt man im Winter Buckel- und Schwertwale zu sehen. Gerade im Winter sollte man für eine solche Tour aber einigermaßen seefest sein, da der raue Atlantik schon bei so manchem Passagier für Seekrankheit sorgen kann - was im übrigen auch für die geführten angeltouren gilt. Die meisten Walsafaris starten in Andenes, wo es in den kommenden Jahren ein weiteres Highlight zu besichtigen gibt: Ein Wal-Museum, das architektonisch einer Schwanzflosse nachempfunden ist.  

Darüber hinaus sind sowohl die Inseln von Vesterålen als auch die der Lofoten geradezu prädestiniert für winterliche Outdoor-Aktivitäten. Die Berge der beiden Archipels locken nicht nur Skitourengeher, sondern eignen sich auch für kurze oder längere Wanderungen mit Schneeschuhen. In beiden Fällen sollte man auf jeden Fall eine Kamera dabei haben, um die unglaublichen Panoramen festzuhalten. Ein faszinierendes Erlebnis sind natürlich auch Hundeschlittentouren, die ebenfalls auf beiden Inselgruppen angeboten werden - eigentlich ein Muss im arktischen Winter. Oder wie wäre es mit einem Ausritt auf Islandpferden durch die winterliche Landschaft? Richtig wagemutige gehen im Winter sogar surfen, Kajak fahren oder zum Eisklettern. Und wer es lieber etwas trockener und ruhiger mag, besucht bei Bøstad auf den Lofoten das Wikingermuseum Lofotr. 

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