Unfortunately, we don't support your browser (Internet Explorer) anymore, some functionalities could not work. Click here to get information on how to upgrade your browser.

Winterliche Blumenpracht entlang der Kamelien-Route in Galicien
Winterliche Blumenpracht entlang der Kamelien-Route in Galicien

Winterliche Blumenpracht entlang der Kamelien-Route in Galicien

Blütenreiches Winterziel für Camper im Nordwesten von Spanien
freeontour
FREEONTOUR

Autor: Freeontour, Titelbild: Pixabay

Der Winter macht sich langsam breit, aber von den kräftigen Farben der Natur möchte man sich eigentlich noch nicht verabschieden. Muss man auch nicht. Denn die Region Galicien im Nordwesten von Spanien blüht im Winter wortwörtlich auf: Zwischen Dezember und März ist die Zeit der Kamelienblüte. Die Ruta de la Camelia - die Kamelien-Route - führt durch die schönsten Gärten der Region und eignet sich also perfekt für eine winterliche Genussreise mit dem Wohnmobil oder Caravan. Denn neben blühenden Gärten bietet Galicien auch eine lebendige Gastronomie-Kultur. Der Star auf der Weinkarte: der Albariño, ein fruchtig-frischer Weißwein.

Warum Kamelien im Norden Spaniens?

Galicien ist nicht nur die Heimat der Weinstraße Rías Baixas, sondern bietet auch etwa 8.000 verschiedenen Kameliensorten die richtigen Bedingungen, um prächtig zu gedeihen. Die Sträucher werden bis zu 20 Meter hoch und ihre Blütenpracht reicht von weiß über gelb bis hin zu rosaroten Tönen. Dieses Wachstum verdanken sie den milden und regenreichen Wintermonaten, bei denen die Temperaturen nachts meist nicht unter 5 bis 10 Grad Celsius sinken und tagsüber etwa 15 bis 20 Grad Celsius aufweisen. Hinzu kommt noch der saure Boden, den die Kamelien ebenfalls lieben.

Aber wie kam die Kamelie überhaupt nach Galicien? Am Anfang waren die Ziersträucher ein Privileg des Adels. Die Könige und Königinnen des Landes ließen die ersten Kamelien vor über 300 Jahren aus China und Japan einführen. Sie galten als besonders kostbar und schmückten die Gärten der Königs- und Herrenhäuser. Heute kann man zwölf dieser prachtvollen Gärten besichtigen – sie bilden die Kamelien-Route. Die Strecke verläuft in Küstennähe durch eine mit Eukalyptusbäumen gesäumte Hügellandschaft. Der Freeontour-Tipp: Der galicische Winter ist zwar mild, aber die wärmenden Sonnenstrahlen wechseln sich gerne mal mit kurzen Regenschauern ab. Deshalb ist es auf jeden Fall zu empfehlen, regenfeste Kleidung im Camper dabei zu haben. 

Das sind die zwölf Gärten der Kamelien-Route von Norden nach Süden  

Pazo de Mariñán (Bergondo)
Parque la Alameda (Santiago de Compostela)
Pazo de Santa Cruz de Rivadulla (Vedra)
Casa Museo de Rosalía de Castro (Padrón)
Xardíns do Pazo de Oca (A Estrada)
Pazo de Rubianes (Rubianes)
Pazo Quinteiro da Cruz (Ribadumia)
Xardíns do Pazo da Saleta (Meis)
Lourizán (Pontevedra)
Parque Botánico de Castelo de Soutomaior (Soutomaior)
Parque do Castro (Vigo)
Pazo Quiñones de León (Vigo)

Pazo ist der galicische Begriff für Herrenhaus. Insgesamt ist die Kamelien-Route rund 200 Kilometer lang. Da die Stationen nahe beieinander liegen, kann man sich auf einer Wohnmobiltour durch Galicien entspannt Zeit nehmen oder auch den Wohnwagen auf einem schönen Campingplatz abstellen und einzelne Parks und Gärten mit dem Pkw anfahren. Der folgende, etwa einwöchige Tourenvorschlag beinhaltet fünf dieser Kamelien-Gärten, welche die Blumenpracht gleichzeitig mit Kulinarik in Bodegas (Weinkellereien), Winzereien und Weinbergen kombinieren. 

Tipp 1: Parque la Alameda – blühender Stadtpark in Santiago de Compostela

Den Auftakt der Reise macht Santiago de Compostela, Hauptstadt und religiöses Zentrum Galiciens. Als offizielles Ende des Jakobswegs ist die Stadt ein berühmtes Pilgerziel. Wer sich an den pompösen Bauten sattgesehen hat und dem Stadtrummel entfliehen möchte, sollte dem Parque Alameda einen Besuch abstatten. Als blühendes Idyll liegt er auf einer Anhöhe im Herzen der Großstadt. Einst im Stil eines Landsitzes entworfen, gedeihen hier rund 100 verschiedene Pflanzenarten – darunter unzählige Kamelien. Das ganze Jahr über veranstaltet die Stadt hier Kulturevents. Östlich des Eingangs ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man auf die Altstadt mit ihrer imposanten Kathedrale blicken kann.

Ebenfalls sehenswert: der Eichenwald Santa Susana, der an den Park grenzt. Hier ragen stattliche Eichenbäume in die Höhe. Einige sind mehrere Jahrhunderte alt – ebenso wie die kleine Barock-Kapelle, die sich im Wald versteckt. Nach einem Spaziergang durch den Park wartet die lukullische Seite von Santiago de Compostela: In den beiden Straßen Rúa Franco und Rúa Raíña reihen sich viele kleine traditionelle Bodegas und Restaurants aneinander. Hier kann man die typisch galicische Küche genießen – zum Beispiel Jakobsmuscheln sowie viele weitere Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte zu einem Glas Albariño. Tipp: Gerade im Winter bieten viele Restaurants ganze Menüs zu günstigen Preisen an.

Tipp 2: Palastgärten und Weingüter beim Pazo de Rubiáns

Das nächste Ziel ist das Gut Pazo de Rubiáns. Es liegt nahe der Ortschaft Vilagarcía de Arousa und bietet einen der schönsten und ältesten Kamelien-Gärten des Landes. Einst als majestätischer Wintergarten angelegt, blühen hier seit dem frühen 19. Jahrhundert rund 800 verschiedene Kameliensorten.

Der Freeontour-Tipp: In der Umgebung des Pazos befinden sich die Weinstadt Cambados, die auch als Wiege des Albariños bezeichnet wird, das Weinmuseum und das traditionelle Gut Pazo de Fefiñáns. Hier kann man an Führungen und Verkostungen teilnehmen und die lokale Geschichte des Weins hautnah erleben und schmecken.

Tipp 3: Landidyll und Blütenpracht beim Pazo Quinteiro da Cruz

Weiter geht’s zu einem der größten Kameliengärten Europas, dem Pazo Quinteiro da Cruz in der Gemeinde Ribadumia. Mehr als 1.000 verschiedene Kameliensorten blühen hier in den buntesten Farben. Inmitten des sieben Hektar großen Parks steht ein Landhaus aus dem 18. Jahrhundert. Große Getreidespeicher, alte Landwirtschaftsmaschinen, Taubenschläge, Brunnen und die kleine Kapelle erinnern BesucherInnen an die ursprüngliche, keltisch geprägte Seite Galiciens. Auch die kleinen Hofläden mit lokalen Produkten spiegeln die ländliche Seite des Landes wider. Gleichzeitig ist das Herrenhaus ein Weingut, auf dem bis heute Galiciens guter Tropfen hergestellt wird. Auf den Führungen bekommt man interessante Einblicke in die Herstellung – Verkostung inklusive!

Tipp 4: Pazo da Saleta, Hauptstadt der Meeresfrüchte und Spa auf der Insel La Toxa

Das nächste Ziel vereint das Flanieren durch paradiesische Gärten mit lukullischen Freuden und einer weiteren Anwendung der Albariño-Traube: nämlich ihrer therapeutischen und kosmetischen beziehungsweise hautstraffenden Wirkung. Zuerst geht es in die Gartenanlage Xardíns do Pazo da Saleta in der Gemeinde Meis. Auch hier steht Idylle auf der Tagesordnung. Tausende Kamelienblüten wachsen rund um eine Wiese, auf der ein Bauernhaus, Getreidespeicher und eine kleine Kapelle mit buntem Deckenfresko erhalten sind. Dann geht es weiter ins Hafenstädtchen O Grove. Es trägt nicht umsonst den Beinamen Hauptstadt der Meeresfrüchte, denn der Ort bietet eine erstaunliche Dichte an authentischen Fischrestaurants. Frischer könnten die Muscheln nicht sein – sie stammen direkt von den hölzernen Zuchtkolonien, den sogenannten Bateas, aus der Bucht Ría de Arousa.

Frisch gestärkt verlässt man den festen Boden und nimmt eines der Schiffe zur nahe gelegenen Insel La Toxa. Dort zeigt sich die Albariño-Traube noch einmal von einer ganz anderen Seite, nämlich als Teil einer Thermalbehandlung. Auf La Toxa findet man ein breit gefächertes Wellness-Angebot. Bei der Klimatherapie Thalasso soll einem die gesundheitsfördernde Wirkung der Traube zugute kommen: Meersalz, Sand, Sonnenlicht und Algenbehandlungen werden mit Produkten aus den vitaminreichen Früchten kombiniert und sollen so für körperliches und geistiges Wohlbefinden sorgen. Auf La Toxa werden viele Naturkosmetik-Produkte wie Seifen, Badesalze, Körperöle und Sauna-Zusätze hergestellt, die sich natürlich gut als Mitbringsel für Zuhause eignen. Bei aller Entspannung sollte man aber auch einen Abstecher an die langen weißen Sandstrände der Insel machen, die zu den schönsten in Galicien zählen. Gerade im Winter ist die Landschaft hier scheinbar unberührt und besonders üppig. 

Tipp 5: Spaniens älteste Kamelie im Exzellenzgarten beim Schloss Soutomaior

Der Abschluss der Tour wird noch einmal richtig königlich - nämlich mit einem Besuch des Schlosses Castelo de Soutomaior in der gleichnamigen Gemeinde in der Region Redondela. Einst lebte hier Pedro Madruga, eine Schlüsselfigur der galicischen Geschichte. Einer seiner Söhne sollte später einmal an der Seite von Christopher Columbus' Sohn in die Karibik reisen. Aber zurück zum Schloss: Da es auf einem Hügel liegt, bietet es eine schöne Rundumsicht über die vielen Weinterrassen. Sein Garten wurde von der internationalen Kameliengesellschaft als Exzellenzgarten ausgezeichnet. Er ist nicht nur wunderschön angelegt und beherbergt etwa 500 Kamelienpflanzen von 25 unterschiedlichen Sorten, sondern seine prominente 18-stämmige Kamelie soll auch die älteste des Landes sein.

Das könnte Sie auch interessieren

Passende Campingplätze und Stellplätze

Die schönsten Routen

Verbundene Partner