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Rundwanderung in Franken: Bullenheimer Paradies
Rundwanderung in Franken: Bullenheimer Paradies

Rundwanderung in Franken: Bullenheimer Paradies

Rundwanderung durch das Weinparadies bei Ippesheim und Bullenheim in der Fränkischen Toskana
freeontour
FREEONTOUR

Autor: Bergverlag Rother, Titelbild: Gerhard Heimler / Wolfgang Schmieg

Freeontour Wandertipp aus dem Rother Wanderbuch Weinwandern Fränkisches Weinland: Der 2006 eröffnete Steigerwald-Panoramaweg mit klaren Orts- und Kilometerangaben erleichtert die Orientierung im Weinparadies, bekannt auch als Fränkische Toskana. Und tatsächlich vermitteln die Pappelreihen, die vom Bullenheimer Berg aus sichtbar werden, bei flüchtigem Blick den Eindruck, es handle sich um Zypressen. Diese aussichtsreiche Drei-Sterne-Tour verläuft durch die Weindörfer Ippesheim und Bullenheim, lädt zur Pause in einer der Heckenwirtschaften oder der Weinparadies-Scheune ein und führt über die Ruine der Kunigundenkapelle und Schloss Frankenberg zurück.

Daten & Fakten zur Wanderung 

Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3 Stunden, 30 Minuten
Länge: 13,1 km 
Höhenunterschied: 200 m
Anforderungen: Weitgehend befestigte Wirtschaftswege, teils auch Pfade.
Ausgangspunkt: Schloss Frankenberg, Wanderparkplatz und Bushaltestelle (372 m). Anfahrt mit eigenem Fahrzeug über A 7 (Ausfahrt Gollhofen), B 13 bis Gollhofen, St 2419 bis Ippesheim, NEA 43 bis Reusch, NEA 42 bis Schloss Frankenberg. Anreise per Bahn nach Uffenheim oder Iphofen, dann Bus 109 (Bocksbeutel-Express, Mai bis Oktober jeweils samstags, sonntags und feiertags) bis Schloss Frankenberg.
Markierung: Weinparadiesweg (grüne Traube), Mühlenweg / Bocksbeutelweg, Hinweisschilder Weinparadies-Scheune, Steigerwald-Panoramaweg, später auch blauer Flieger.
Karte: ATK25 Blatt F06 Uffenheim 1:25.000 (LDBV Bayern)

Einkehr
In Ippesheim:
- Weinstube Neumeister, Weinlaubengasse 15
- Weinstube Ott, Brunnengasse 3
In Bullenheim:
- Weinstube Johannesstuben, Bullenheim 157
- Winzerstube Dürr, Bullenheim 73
- Häckerscheune Volkamer, Bullenheim 134 (Mo–Mi Ruhetag)
- Weinstall R. Schmidt, Bullenheim 158
- Weinparadies-Scheune, Weinparadies 1 (Mo u. Di Ruhetag)

Weintipps
- Winzerstube Dürr - unbedingt probieren: die Rarität aus der Lage Paradies – einen Silvaner, gereift im Granitfass.
- Häckerscheune Volkamer - wir empfehlen die Silvaner vom Bullenheimer Paradies und den trockenen Weißburgunder.
- Weingut Kistner (Bullenheim 6, 97258 Ippesheim) - am Paradiesberg gedeihen Traminer von beachtlicher Qualität; hier kann man sie verkosten.
- Weinparadies-Scheune - würzig und vielschichtig schmecken die Traminer vom Seinsheimer Hohenbühl. 

Hinweis: Die Weinstuben haben in der Regel nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet, Heckenwirtschaften saisonal. 

Wissenswertes
Bullenheimer Berg: In der Spätbronzezeit (11. bis 9. Jh. v. Chr.) sicherten die Bewohner das 30 Hektar große Plateau mit einem hölzernen Ringwall. Damals wurden auch die Hänge terrassiert, um Platz für Hütten zu schaffen. Die meisten Funde stammen aus dieser Epoche. An der Wende vom 9. zum 8. Jh. v. Chr. wurde die Anlage aufgegeben und erst ab etwa 500 v. Chr. wieder besiedelt. Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (Abteilung Vorgeschichte, Raum 10) ist ein Depotfund von 1981 zu besichtigen. Ein Modell vermittelt ein Bild von der einstigen Befestigungsanlage.

Beschreibung der Wanderung 

Am Parkplatz (1) folgen wir dem Schild Ippesheim und halten uns zunächst an die Markierung Weinparadiesweg (grüne Traube). Wir überqueren die Straße Nenzenheim–Reusch und biegen rechts in die Allee ein. An der großen Eiche geradeaus und durch die Weinberge hinunter auf den Feldweg, der nach Ippesheim führt. Am Ende des Weges nach rechts, gleich wieder links am Sportplatz vorbei und auf der Molkereistraße hinein in den Ort. An der Kreuzung in der Ortsmitte von Ippesheim (2) folgen wir dem ­Hinweis Mühlenweg (stilisiertes Mühlrad), überqueren die Hauptstraße und biegen nach etwa 400 m rechts in den Mühlenweg ein. Es geht immer am Bach entlang, vorbei an Doktor- und Jackenmühle. Von der linken Seite grüßen die ersten Weinberge. An der Rothmühle geht es rechts über die Brücke und gleich wieder links bis zur Gemeindemühle, wo wir rechts in die Straße Bullenheim–Gnötzheim einbiegen.

Jetzt müssen wir noch etwas bergauf steigen, schon kommt das Ortsschild von Bullenheim in Sicht. An den Wochenenden stehen die Chancen gut, die Gastfreundschaft einer der Heckenwirtschaften zu genießen. Ansonsten empfangen die Winzerstuben Volkamer und Dürr die Wanderer nicht minder herzlich. Wir durchqueren Bullenheim (3) auf der Hauptstraße. Die braunen Schilder Weinparadies-Scheune übernehmen die Führung und bringen uns zum gleichnamigen Gasthaus (4) mit seiner aussichtsreichen Terrasse. Ein Kuriosum am Rande: Die Grenze zwischen Unter- und Mittelfranken verläuft mitten durchs Gelände. An heißen Tagen raten wir dringend dazu, in der Scheune die Wasservorräte aufzufüllen.

Frisch gestärkt wandern wir nach der Rast auf dem Weinbergweg in bisheriger Richtung weiter. Links begleitet uns der Waldsaum, rechts fällt der Blick auf die Weinberge. Bereits nach knapp 400 m erreichen wir eine Ausweichstelle. Von hier führt uns ein Steig (Hinweis Kunigundenkapelle 300 m) steil bergauf. Bald taucht die sagenumwogene Kunigundenkapelle (5) vor uns auf. Die Gemahlin Kaiser Heinrichs II. – so die Legende – soll sich beim Reiten verirrt haben. Aus dem Dickicht fand sie erst heraus, nachdem sie gelobt hatte, an dieser Stelle eine Kapelle zu errichten. Von der Bank an der Ruine genießen wir einen herrlichen Rundblick auf das Vorland des südlichen Steigerwaldes; das Maindreieck lässt sich am Horizont erahnen. Es ist schwer, sich von diesem Panorama zu trennen. Aber es hilft nichts: wir müssen weiter zum Schloss Frankenberg. In den Sommermonaten ist der Aussichtsturm sonn- und feiertags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Mit der Markierung TraumRunde Hüttenheim findet man problemlos hin. An Werktagen und außerhalb der Saison umgeht man den Aufstieg und folgt gleich den Hinweisschildern zum Schloss Frankenberg.

In beiden Fällen kommen wir wieder zum Hauptwanderweg mit den Markierungen (Steigerwald-Panormaweg, Kelten-Erlebnisweg, blauer Flieger). Auf ihm bleiben wir, bis der beschilderte Pfad zum Schloss Frankenberg (6) aufsteigt. Auch wenn das Amtshaus der Burg, die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, derzeit mit etwas Glück sonntags bewirtschaftet ist, sollte man einen Blick in die Innenhöfe und die Kapelle werfen. Die alten Gemäuer sind Zeugen einer an Geschichte und Geschichten reichen Vergangenheit. Vom Haupttor ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt. Parkplatz (1) und Haltestelle erreichen wir entweder am Ausgang rechts über einen steilen Pfad oder links über eine kleine Teerstraße, die sich im Halbkreis um die Burg windet.

Weinwissen

Das Weinparadies war die Antwort der Winzergemeinden im südlichen Steigerwald auf die Dominanz von Weinorten wie Iphofen, Escherndorf, Volkach und Randersacker, deren klangvolle Namen schon immer Touristen anzogen. Ideengeber für diese einzigartige Natur- und Kulturlandschaft war die weit über die Grenzen der Winzergemeinde hinaus bekannte Lage Bullenheimer Paradies. Der Begriff Weinparadies wurde aber nicht im Steigerwald erfunden. Erstmals zu lesen war er 1864 in der Zeitschrift Gartenlaube. Der Dichter Ludwig Storch hatte ihn geprägt, um die berühmten Würzburger Weine zu preisen. Aber wer ahnt das schon, schließlich kann Bullenheim mit einem authentischen Paradies trumpfen.

Neugierig auf noch mehr Wein-Wanderungen in Franken?

Die hier vorgestellte Tour durch das Bullenheimer Paradies sowie 49 weitere Wanderungen in Franken gibt es im Rother Wanderbuch Weinwandern Fränkisches Weinland mit Taubertal. Das 2020 in zweiter Auflage erschienene Wanderbuch umfasst kurze Spaziergänge im Weinberg ebenso wie ausgedehnte Tagestouren von Weinort zu Weinort. Übrigens sind alle Touren auch mit Bahn oder Bus erreichbar, sodass keiner auf den Weingenuss verzichten muss. 

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