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Mit dem Wohnmobil durch Usbekistan
Mit dem Wohnmobil durch Usbekistan

Mit dem Wohnmobil durch Usbekistan

Auf Simurghs Schwingen zur usbekischen Seidenstraße
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Autor: Jörg Berghoff, Titelbild: Jörg Berghoff

Zugegeben, das zentralasiatische Usbekistan liegt für Westeuropäer nicht gerade um die Ecke und ist daher nicht unbedingt für eine Kurzreise mit dem Wohnmobil zu empfehlen. Wer aber etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, sollte sich dieses Reiseziel einmal etwas genauer ansehen. Die Reise dorthin lohnt sich auf jeden Fall, denn es gibt viele gute Gründe, dieses Land im Aufbruch zu besuchen. Mit prachtvoller Architektur, bunten Basaren und mystischen Oasenstädten werden in Usbekistan Märchen aus 1001 Nacht lebendig.

Anreise: Mögliche Reiserouten nach Usbekistan 

Es gibt zwei Möglichkeiten, Usbekistan mit dem Wohnmobil zu erreichen: Entweder wählt man die Route über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan oder man fährt weiter südlich über die Türkei, den Iran und Turkmenistan nach Usbekistan. Wer nicht so viel Zeit hat, kann auch mit Usbekistan Airlines dreimal die Woche direkt von Frankfurt nach Tashkent fliegen und sich dort in der Hauptstadt ein Wohnmobil mieten. Die Flugzeit beträgt rund sechs Stunden. Von Taschkent aus folgt man der Seidenstraße über Samarkand, Buchara und Khiva bis nach Urganch und erhält faszinierende Eindrücke eines eigenständigen, stolzen Landes, dass sich auf den Weg in die Moderne macht.

Anfang 2019 hat Usbekistan übrigens die Visumspflicht für Reisende aus Deutschland abgeschafft. Das macht es jetzt noch einfacher, sich auf die Spuren der legendären Seidenstraße zu begeben, die als Handelsroute zwischen Europa und China derzeit eine Renaissance erlebt. Empfohlene Reisezeiten für Besucher sind von März bis Anfang Juni und Ende August bis Oktober. die Straßenverhältnisse entsprechen übrigens im allgemeinen auch bei Überlandfahrten dem westlichen Standard. Gelegentlich muss man allerdings mit Schlaglöcher-Passagen rechnen, auf die dann aber mit Straßenschildern aufmerksam gemacht wird. Mit ein wenig Geduld fährt es sich hier am besten.

Architektur und Mystik entlang der Seidenstraße

Usbekistan öffnet sich auch dem Westen gegenüber und befindet sich im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbruch. Die Gastfreundschaft der Usbeken ist so legendär und noch immer erhalten wie ihre großartigen Zeugnisse der Architektur, die UNESCO-Welterbe-Status besitzen. Man besucht die bekanntesten Städte des Landes Taschkent, Samarkand, Buchara und Khiva, die alle an der historischen Seidenstraße liegen und als Inbegriff gelten für orientalische Schönheit, Mystik und islamische Kultur in Zentralasien. Dazu gehört auch das Geschichtenerzählen, das im Alltag noch lebendig ist. Die äußerst gastfreundlichen Usbeken freuen sich, wenn man sich für ihre Kultur interessiert und ihren Geschichten lauscht, die auf uralten Sagen und Legenden beruhen. Eine davon wird einem sicher begegnen, ist sie doch bis heute entlang der Seidenstraße und in Abwandlungen sogar auch in westlichen Kulturen erhalten geblieben: die Geschichte des mythologischen Vogels Simurgh und den Weg zur Selbsterkenntnis. 

Station 1: Moderne Metropole Taschkent

In Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, trifft man auf Tradition und Moderne zwischen Basaren und Sowjetarchitektur. Die Stadt wird auch „der Stern des Ostens“ genannt. In ihrer über zweitausend-jährigen Geschichte hat sie sich von einer Festung zu einer lebendigen Metropole und zum wichtigsten Zentrum der Region entwickelt. Große Parkanlagen, Bauwerke und eine Kombination aus orientalischen und russischen Einflüssen sorgen für das besondere Flair der Stadt. Unter den Sehenswürdigkeiten befindet sich einer der schönsten Basare Zentralasiens, der Chorsu-Basar. Hier verzaubern Düfte von Gewürzen und Früchten aus allen Regionen der Seidenstraße, die auch heute noch wichtige Handelsgüter sind. Taschkent besitzt als Erbe der Sowjetunion viele weitläufige Alleen, Plätze und Parkanlagen. Auch großzügige Parkplätze gehören dazu, auf denen man sein Wohnmobil möglichst an einem schattigen Platz abstellen kann. An den meisten Hotels darf man entlang der Seidenstraße zudem gegen eine geringe Gebühr den Hotelparkplatz als Wohnmobilstellplatz über Nacht nutzen.

Station 2: Stolze Kultur und Geschichte in Samarkand

Samarkand mit seinem berühmten Registan-Platz und dem Mausoleum des Timurlan war und ist ein Mittelpunkt der Seidenstraße. Die einstige Hauptstadt von Timurs Reich, das von Delhi bis Istanbul reichte, ist eine der ältesten Städte weltweit. Auf einer Hochebene in 720 Metern gelegen, profitierte die Stadt schon seit dem Beginn ihrer Geschichte von den historischen Handelswegen. Unvergessliche Einblicke in die Geschichte und in die Gegenwart Usbekistans erwarten die Besucher und sind Gründe, warum Teile der Stadt zum Weltkulturerbe gehören. Auch hier faszinieren den Besucher die großartigen Bauwerke und die Altstadt als ein buntes Ensemble aus orientalischen Formen und Farben mit einer redseligen Geschäftigkeit. Man wird auf den Basaren natürlich angesprochen und bekommt allerlei Waren angeboten. Das geschieht allerdings nie aufdringlich und störend - und wenn man Nein sagt, wird das auch problemlos akzeptiert.

Station 3: Alte Handels- und Universitätsstadt Buchara

Auch Buchara mit seiner Ark-Zitadelle, den Medresen und Moscheen liegt inmitten von Wüstensand. Als eine der ältesten Städte Zentralasiens entstand Buchara bereits im ersten Jahrhundert vor Christus am Unterlauf des Flusses Serafshan. Die bedeutende Industrie- und Handelsstadt ist nicht nur aufgrund ihrer Wirtschaft interessant. Als früheres Zentrum der islamischen Lehre finden sich in Buchara viele Bauwerke und kulturelle Zeugnisse des Einflussreichtums der Stadt. Von der Zitadelle aus hat man einen schönen Rundblick über die Stadt, die einem von hier oben aus wie ein Märchenort im Nirgendwo vorkommt. 

Station 4: Faszinierende Oasenstadt Khiva

Khiva gehört zweifellos zu den besonderen Perlen der Seidenstraße und wartet darauf, entdeckt zu werden. Die Oasenstadt am Rand der Kysylkum-Wüste ist mit ihrer imposanten Stadtmauer schon von weitem sichtbar. Diese diente früher der Verteidigung. Bereits 1997 feierte die Stadt ihr 2500-jähriges Jubiläum und gehört somit - wie auch Samarkand - zu den ältesten Städten weltweit. Die Altstadt wurde 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und bietet großartige Bauwerke, die sich durch ihre leuchtenden Mosaike auszeichnen. Viele Gebäude stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, einige sind jedoch noch deutlich älter. Die Djuma-Moschee beispielsweise stammt noch aus dem 10. Jahrhundert. Rund um die Stadtmauer von Khiva hat sich der neuere Bereich der Stadt entwickelt, der eine deutlich modernere Entwicklung unter islamischem Einfluss zeigt. Da die Altstadt komplett autofrei ist, kann man sein Reisemobil bequem auf den Parkplätzen außerhalb der Stadtmauer abstellen und nach wenigen Schritten innerhalb der Mauern eine Welt aus vergangenen Zeiten entdecken. 

Station 5: Lebhaftes Zentrum im Osten – Urganch 

Die Stadt Urganch ist das quirlige Verwaltungs-, Handels- und Kulturzentrum der Provinz Choresmien. Sie liegt am südlichen Ufer des Amudarja-Flusses. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung nach Turkmenistan. Die Verantwortlichen versuchen gerade, den Tourismus anzukurbeln und mehr zu sein als nur Durchgangsstation nach Khiva. Das dürfte ihnen gelingen, denn die Infrastruktur und die Sehenswürdigkeiten, allen voran mehrere Museen zur Geschichte der Stadt und der Region, sind durchaus vorhanden. Auch der Flughafen sorgt für gute Anbindung. Man will auch noch 2019 Jahr damit beginnen, in einem Waldstück am Flussufer einen neuen Camping-, Caravan- und Wohnmobilplatz zu bauen, der die Gäste noch länger in der Stadt halten soll.

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