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Alpenpässe und Panoramastraßen fürs Wohnmobil
Alpenpässe und Panoramastraßen fürs Wohnmobil

Alpenpässe und Panoramastraßen fürs Wohnmobil

Mit dem Reisemobil über die Alpen? Diese Alpenpässe und Panoramastraßen sind auch gut für Womos und Campervans geeignet
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour, Titelbild: Pixabay

Letztes Update: 26.05.2023

Für die einen sind sie das höchste der Gefühle, für die anderen ein Graus: Alpenpässe mit steilen Passagen, scheinbar nicht enden wollenden Serpentinen und engen Kurven. Bei der Frage, ob der Weg mit dem Reisemobil durch die Alpen über die Berge oder doch lieber durch einen Tunnel führt, scheiden sich die Geister der Wohnmobilisten. Wer es noch nicht ausprobiert hat, sollte sich dieses tolle Panorama nicht entgehen lassen! Freeontour stellt fünf Panoramarouten in den Alpen vor, die auch mit dem Reisemobil befahren werden dürfen und gut zu bewältigen sind.  

Tipp 1: Roßfeldpanoramastraße bei Berchtesgaden, Deutschland

Zugegeben - diese Straße bringt niemanden über die Alpen, dafür führt sie aber unmittelbar in die einmalige, hochalpine Bergwelt des Berchtesgadener Lands und eröffnet herrliche Panoramablicke. Die Roßfeldpanoramastraße ist Deutschlands höchstgelegene, mautpflichtige Panoramastraße. Sie führt auf eine Höhe von 1.600 Metern und eröffnet auf dem Hochplateau der Scheitelstrecke phantastische Blicke über das Berchtesgadener und das Salzburger Land. So kann der Blick im Osten über das Salzachtal mit Salzburg, die Salzburger Alpen, den Dachstein und das tote Gebirge schweifen, im Südosten blickt man auf das Tennen- und Hagengebirge, im Süden auf den Hohen Göll (2.522 m) und den Kehlstein (1.837 m) mit Kehlsteinhaus, im Südwesten und Westen auf die Berchtesgadener Alpen mit Watzmann (2.713 m), Hochkalter (2.607 m) und Reiteralpe sowie Berchtesgaden und im Nordwesten und Norden sind das Lattengebirge und der Untersberg (1.973 m) zu sehen. Darüber hinaus ist die Panoramastraße ein guter Ausgangspunkt für diverse Wanderungen. 

Video der Roßfeldpanoramastraße ansehen: 

Daten und Fakten zur Roßfeldpanoramastraße

- Die früher als Roßfeld-Höhenringstraße bekannte Panoramastraße verfügt über zwei Auffahrten: Die Südauffahrt führt von der Klaushöhe am Obersalzberg über die Mautstelle Süd zum Ofnerboden. Die Nordauffahrt beginnt in Berchtesgaden-Oberau und führt über die Ortsteile Gmerk, Dora, Heißbäck vorbei am Madlerlehen und Pechhäusl zur Mautstelle Nord. Die Scheitelstrecke der Roßfeld-Panoramastraße verbindet die Süd- und Nordauffahrt auf einem Hochplateau fast ohne Steigungen.   
- Länge: 15,4 km, maximale Steigung: 13%, kleinste Radien in den Kehren des Südaufstiegs: 12 m, Fahrbahnbreite: 7 bis 9 m, Höhenunterschied: ca. 1.100 m
- Anzahl der Brückenbauwerke: 14 
- Parkplätze: insgesamt ca. 400 an den Aussichtspunkten
- Fahrzeugeinschränkungen: keine
- Maut je Reisemobil: 9,00 Euro inklusive Personen (Stand: 05/2023)
- ganzjährig geöffnet
- Übernachtung & Camping:
nicht erlaubt

Tipp 2: Über die Oberjoch Passstraße durch die Allgäuer Berge

Auch die Oberjoch Passstraße kann mit einem Superlativ aufwarten: mit nicht weniger als 106 Kurven ist sie die kurvenreichste Passstraße in Deutschland. Sie führt von von Hindelang nach Oberjoch und weiter nach Wertach und war schon im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg über die Alpen. So sollen allein im Jahr 1662 insgesamt 15.850 Salzfässer á fünf Zentner über die Jochstraße transportiert worden sein. Die eigentliche Straße wurde natürlich erst später gebaut - nämlich ab 1895. Und da sie von Anfang an für damalige Verhältnisse für starken Verkehr angelegt wurde, erhielt sie eine durchaus annehmbare Breite und außerdem wurde auf ein möglichst geringes Gefälle geachtet.

So kommt es, dass der Höhenunterschied von 300 Metern von Hindelang nach Oberjoch mit der beeindruckenden Anzahl von 106 Kurven überbrückt wird. Bei der Integration der Straße in die Landschaft ist man außerdem sehr einfühlsam vorgegangen, so dass man heute die Jochstraße als ebenso zur Landschaft gehörend empfindet wie das Bergpanorama und die Ortschaften. Empfehlung: Die Tour in Oberstaufen beginnen und dann vorbei am Großen Alpsee nach Immenstadt, Sonthofen und dann nach Bad Hindelang und das Oberjoch in Richtung Wertach. Diese Strecke ist übrigens Teil der Deutschen Alpenstraße - eine bei Wohmobilisten ebenfalls sehr beliebte Tour.    

Daten und Fakten zur Oberjoch Passstraße 

- Höchster Punkt: 1.178 m
- Maut: keine
- ganzjährig geöffnet
- Fahrzeugeinschränkungen: nicht geeignet für Wohnwagen-Gespanne  

Tipp 3: Österreichs höchste Aussicht auf der Großglockner Hochalpenstraße genießen

Die Großglockner Hochalpenstraße verbindet als hochalpine Gebirgsstraße die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten, spielt als Transitroute aber nur eine unwichtige Rolle. Als Erlebnisroute ist sie hingegen umso bedeutsamer, denn sie ist die höchstgelegene befestigte Passstraße in Österreich und führt von Bruck an der Großglocknerstraße über die beiden Gebirgspässe Fuscher Törl und Hochtor nach Heiligenblut am Großglockner. Die insgesamt 48 km lange Passstraße führt mit 36 Kehren tief ins Zentrum des größten Nationalparks Österreichs, dessen 1.800 km² großes Gebiet sich auf die Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten erstreckt. Der höchste Punkt der Gebirgsstraße ist die Edelweißspitze, die auf knapp über 2.500 m liegt. Zahlreiche Dreitausender und vor allem der Großglockner mit seinen 3.798 m überragen die beeindruckende Umgebung.

Der Höhepunkt einer Fahrt auf der Großglockner Hochalpenstraße ist zweifellos der Aussichtspunkt an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, den der Habsburger Kaiser einst selbst besuchte. Heute thronen auf der Höhe Parkhaus, Besucherzentrum, Aussichtswarte und Gastronomie, was den phantastischen Panoramablick auf den schneebedeckten Großglockner, die etwa 8 km lange Gletscherzunge Pasterze und den Johannisberg aber nicht mindert. Darüber hinaus kann man entlang der Alpenstraße, auf den Wanderwegen und auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten - angefangen bei Steinböcken und Gämsen über Murmeltiere bis hin zu Geiern und Steinadlern. 

Daten und Fakten zur Großglockner Hochalpenstraße 

- Die Großglockner-Hochalpenstraße verbindet Bruck (755 m) im Salzachtal im Norden mit Heiligenblut (1301 m) bzw. Winklern (965 m) im Mölltal im Süden.
- Länge: 48 km, 36 Kehren, Breite: zweispurig, höchster Punkt: Hochtor auf 2.504 m  
- mehrere Erlebnisstationen, Ausflugsmöglichkeiten und Ausstellungen entlang der Strecke
- Fahrzeugeinschränkungen: keine, auch Caravan-Gespanne erlaubt 
Maut je Reisemobil: 40 Euro inklusive Personen (Stand: 05/2023), für Wohnmobile und Wohnwagengespanne bis 3,5 t (hzG) gilt die Kategorie Pkw. Für Wohnmobile und Wohnwagengespanne von 3,5 t hzG bis 7,5 t hzG gilt die Kategorie Lkw 1 (49 Euro), über 7,5 t hzG die Kategorie Lkw 2 (127 Euro).
- Öffnungszeiten: meist Anfang Mai bis Anfang November abhängig von der Schneelage. Im Winter ist die Großglockner Hochalpenstraße nicht befahrbar. Tipp: Wer die Panoramastraße in Ruhe genießen will, sollte die Tagesrandzeiten für den Besuch wählen.
- Das Campen/Übernachten ist entlang der Hochalpenstraße ausdrücklich nicht erlaubt.   

Herrliche Impressionen zur Großglocker Hochalpenstraße im Video: 

Tipp 4: Über das Timmelsjoch von Österreich nach Italien 

Spektakulär ist auch die Verbindungsstraße zwischen dem österreichischen Ötztal und dem Südtiroler Passeiertal. Die Timmelsjoch Hochalpenstraße schlängelt sich mit etwa 30 Kehren entlang majestätischer Berggipfel und glitzernder Gletscher über das Timmelsjoch und den Pass auf 2.509 Metern. Die überwiegend touristisch genutzte Panoramastraße verbindet die Talorte Sölden in Österreich und St. Leonhard in Passeier, Italien. Die Auffahrt ist von beiden Seiten etwa gleich steil, von der italienischen Seite aber deutlich länger. Die so genannte heimliche Lücke in den Alpen erschließt dem Reisenden die Welt des Hochgebirges und sorgt gleichzeitig für Fahrspaß und Kurvenfeeling. Die Fahrt über das Timmelsjoch ist aber auch eine Reise durch die Vegetationszonen - angefangen bei satten Almwiesen und blühenden Almrosen über sturmerprobte Zirbenbäume bis hin zu karger Hochgebirgslandschaft mit Schneefeldern im Hochsommer. Manchmal kreuzen auch Schafe, Ziegen und sogar Steinböcke den Weg. Auf italienischer Seite nimmt die Landschaft dann bald mediterranen Charakter an.   

Den ein oder anderen Stopp sollte man bei der Fahrt aber auf jeden Fall einplanen. Denn nicht nicht nur die verschiedenen Aussichtspunkte locken mit ihrem phantastischen Panorama, sondern auch verschiedene Haltepunkte und Ausstellungen, die über die Geschichte, Natur und Kultur der Region informieren. Die Timmelsjoch Hochalpenstraße ist auch mit dem Wohnmobil oder Caravan-Gespann gut befahrbar - das gilt zumindest für die österreichische Seite bis hinauf zur Passhöhe. Auf der italienischen Seite ist die Fahrt mit Wohnwagengespann nur eingeschränkt zu empfehlen. Zu beachten ist auch, dass die Hochalpenstraße nur in den Sommermonaten befahrbar ist und generell zwischen 20 Uhr abends und 7 Uhr morgens ein Nachtfahrverbot gilt. 

Impressionen der Timmelsjoch Hochalpenstraße im Video ansehen: 

Daten und Fakten zur Timmelsjoch Hochalpenstraße 

- Länge: St. Leonhard i.P. bis Passhöhe rund 29 km (über 1.800 Höhenmeter, 14 Kehren, Maximalsteigung knapp 14 %), Sölden bis Passhöhe etwa 23 km (1.250 Höhenmeter, Maximalsteigung knapp 14 %)   
- Breite: 4 bis 6 Meter
- Öffnungszeiten: meist ab Ende Mai/Anfang Juni bis Oktober zwischen 7 Uhr und 20 Uhr
- Fahrzeugeinschränkungen: Auf der österreichischen Seite bis zur Passhöhe gilt eine maximale Fahrzeughöhe von 4 m, weitere Einschränkungen gibt es nicht. Auf der italienischen Seite sind aufgrund engerer Straßenverhältnisse sowie der Brückenkonstruktionen aber nur Fahrzeuge bis maximal 8 t Gesamtgewicht, 2,55 m Breite und 4 m Höhe erlaubt. Auch Anhänger über 4,5 m Länge sind hier verboten. Die Gesamtlänge von Zugfahrzeug und Anhänger darf auf der italienischen Seite 10 m nicht überschreiten.
- Maut je Wohnmobil: einfache Fahrt 18 Euro (bis 3,5 t) bzw. 28 Euro (über 3,5 t), (Stand: 05/2023)  

Tipp 5: Über das Stilfserjoch aus dem Vinschgau in die Lombardei 

Die Fahrt über die Stilfserjoch Passtraße gilt für Freunde des Kurvenfahrens als Traumroute schlechthin. Schließlich ist das Stilfserjoch mit 2.757 m Seehöhe der höchste asphaltierte Gebirgspass in Italien und nach dem Col de l’Iseran in Frankreich der zweithöchste befahrbare Pass in den gesamten Alpen. Die Straße verbindet Bormio im Veltlin (Lombardei) mit Prad im Vinschgau (Südtirol). Die knapp 50 Kilometer lange Strecke weist beeindruckende 87 Kehren auf, 48 von Prad zum Scheitel, 39 hinab nach Bormio. Dabei gestalten sich manche Kehren extrem eng, so dass diese Route nur für erfahrene Camper mit kleineren Wohnmobilen und Campervans zu empfehlen ist, die ihr Fahrzeug sehr gut im Griff haben. Wohnwagen-Gespanne sind auf der Passstraße generell verboten. 

Besonders zu empfehlen ist die Fahrt von Prad in Richtung Bormio. Denn von Prad kommend eröffnet sich einem der Blick auf fast die gesamte Bergstraße mit ihren eng geschlungenen Serpentinen und zur Linken auf das beeindruckende Panorama der Ortlergruppe. Nicht ohne Grund wird die Stilfserjoch Passstraße auch als Königin der Alpenstraßen bezeichnet. Der Nachteil: Ein Geheimtipp ist das schon lange nicht mehr, so dass sich im Sommer in der Hochsaison massenhaft Motorräder, Pkw, Wohnmobile und Radfahrer auf der Straße drängen. Es empfiehlt sich daher die Fahrt außerhalb der Haupturlaubszeiten im Spätsommer oder Herbst.  

Impressionen zum Stilfserjoch im Video ansehen 

Daten und Fakten zur Stilfserjoch Passstraße 

Länge: Prad bis Bormio ca. 49 km,
- 87 Kehren, Maximalsteigung 12 %
- Maut: keine
- Fahrzeugeinschränkungen: absolutes Anhängerverbot für die gesamte Straße, ab Trafoi Fahrverbot für Fahrzeuge über 10,5 m Länge. Auf der Bormio-Seite gilt ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,3 m Höhe.
- Öffnungszeiten: Die Passstraße ist im Winter gesperrt und meist zwischen Ende Mai und November für den Verkehr freigegeben. 

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